DE4100978A1 - Thermoplastische formmassen auf der basis von polyphenylenethern und schlagzaeh modifizierten vinylaromatischen polymerisaten - Google Patents
Thermoplastische formmassen auf der basis von polyphenylenethern und schlagzaeh modifizierten vinylaromatischen polymerisatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen aus
- A. 5 bis 95 Gew.-% eines Polyphenylenethers des mittleren Molekulargewichtes w (Gewichtsmittel) von 15 000 bis 40 000,
- B. 5 bis 95 Gew.-% eines schlagzäh modifizierten Polymerisates (SMP) auf der Grundlage eines Basispolymeren aus überwiegend vinylaromatischen Monomeren, das als schlagzähmodifizierende Komponente 1 bis 4 Gew.-%, bezogen auf die Menge des SMP, eines Elastomeren enthält und
- C. 0 bis 20 Gew.-% weiterer, mit den Komponenten A und B verträglicher Polymerer.
Speziell bezieht sich die Erfindung auf diese Formmassen, die Füllstoffe
wie Glasfasern enthalten. Weiterhin betrifft sie die Verwendung dieser
Formmassen zur Herstellung von Formkörpern sowie die Formkörper, die unter
Verwendung dieser Formmassen als wesentlichen Komponenten erhältlich sind.
Mischungen aus Polyphenylenethern (PPE) mit schlagzäh modifizierten Polymerisaten
(SMP), die gewünschtenfalls mit Füllstoffen versetzt sein
können, sind z. B. aus den DE-C 21 19 301, 22 11 005, 23 42 119 und der
US-A 33 83 435 bekannt. Auf Styrol basierende SMP werden auch als HIPS
(high impact polystyrene) bezeichnet und sind z. B. in der DE-A 17 69 118,
der DE-B 26 13 352 und der EP-B 21 488 beschrieben. Solche Polymermischungen
werden vor allem für die Herstellung von thermostabilen Formkörpern,
z. B. von Gehäusen für Elektrogeräte, verwendet.
Werden diese thermoplastischen Formmassen faserverstärkt, gewinnen sie
zwar an Reißfestigkeit und Schlagzähheit, doch verlieren sie an Fließfähigkeit.
Diese ist aber für die Verarbeitbarkeit der Materialien von
Bedeutung. Eine geringe Fließfähigkeit verursacht außerdem eine rauhe
Oberfläche der aus den Formmassen hergestellten Formteile.
A. Vaxman et al. (Polym. Comp. (1989) 10, 78-83) legen dar, daß die Fließfähigkeit
von verstärkten PPE/HIPS-Mischungen verbessert wird, wenn das
Molekulargewicht des Polyphenylenethers abgesenkt wird. Jedoch ist allgemein
bekannt (z. B. aus Cizek US-A 33 83 435), daß die Schlagzähigkeit
eines Polyphenylenethers, gemessen als Izod-Kerbschlagwert, mit abnehmendem
Molekulargewicht ebenfalls abnimmt. Deshalb wurde vorgeschlagen
(DE-A 27 51 329) die Schlagzähigkeit von gewünschtenfalls faserverstärkten
Formmassen, die auf niedermolekularem PPE basieren, durch Zumischen weiterer
polymerer Komponenten zu erhöhen. Entsprechend wurden 3-Komponentenmischungen
aus PPE eines mittleren Molekulargewichtes Mw <16 000, einem
Styrolharz, das ein Homo-, ein Copolymerisat oder auch ein HIPS sein kann
und einem M¹-M²-M³-Blockkautschuk bzw. einem M¹-M²-M¹-Blockkautschuk eingesetzt.
"M¹", "M²", "M³" bezeichnen jeweils einheitliche Polymerblöcke
aus unterschiedlichen Monomeren.
Ähnliche Mischungen, und zwar aus einem niedermolekularen PPE (Mw <16 000),
einem M¹-M²-M³-Blockkautschuk bzw. einem M¹-M²-M¹-Blockkautschuk und einem
Weichmacher, z. B. Triphenylphosphat, werden in der US-A 41 54 712
empfohlen.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Formkörper aus derartigen Mischungen
weisen jedoch eine ungenügende Steifigkeit (Elastizitätsmodul) auf.
Der vorliegenden Erfindung lagen daher thermoplastische Formmassen als
Aufgabe zugrunde, die ein gutes Gesamtspektrum der mechanischen Eigenschaften
und insbesondere eine gute Reproduzierbarkeit der Schlagzähigkeits-
und Reißfestigkeitseigenschaften aufweisen. Darüber hinaus sollte
die Fließfähigkeit möglichst nicht beeinträchtigt werden. Glatte einheitliche
Oberflächen von Formteilen, die aus gewünschtenfalls faserverstärkten
thermoplastischen Formmassen erhältlich sind, waren von besonderem
Interesse.
Demgemäß wurden die eingangs definierten Formmassen gefunden.
Bevorzugte Massen dieser Art und ihre Verwendung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Als Komponente A enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 5 bis 95,
bevorzugt 20 bis 80 Gew.-%, eines Polyphenylenethers.
Die in Betracht kommenden Polyphenylenether haben ein mittleres Molekulargewicht
von 15 000 bis 40 000, bevorzugt 20 000 bis 35 000.
Die mittleren Molekulargewichte werden aus der Molekulargewichtsverteilung
ermittelt. Die Bestimmung der Molekulargewichtsverteilung erfolgt nach der
GPC-Methode mit Shodex-Trennsäulen 0,8×50 cm vom Typ A803, A804 und A805
mit Tetrahydrofuran (THF) als Elutionsmittel bei Raumtemperatur. Die
Lösung der PPE-Proben in THF erfolgt unter Druck bei 110°C; injiziert
werden 0,160 ml einer 0,25%igen Lösung. Die Detektion erfolgt mit einem
UV-Detektor. Die Eichung der Säulen wird mit PPE-Proben, deren absolute
Molekulargewichtsverteilung durch eine GPC-Laser-Lichtstreuungskombination
bestimmt worden waren, durchgeführt.
Die Polyphenylenether A sind an sich bekannt und werden vorzugsweise durch
oxidative Kupplung von Phenolen hergestellt. Von besonderem Interesse sind
dabei solche Phenole, die an mindestens einer der beiden ortho-Stellungen
substituiert sind. Zusätzlich können die Phenole auch noch einen oder zwei
weitere Substituenten tragen.
Als Beispiele für Substituenten sind Halogenatome wie Chlor und Brom und
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die vorzugsweise kein α-ständiges
tertiäres Wasserstoffatom tragen, z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder
Butylreste zu nennen. Die Alkylreste können ihrerseits durch Halogenatome
wie Chlor oder Brom oder durch Hydroxylgruppen substituiert sein. Weitere
Beispiele möglicher Substituenten sind Alkoxyreste, vorzugsweise mit bis
zu 4 Kohlenstoffatomen, oder gewünschtenfalls durch Halogenatome und/oder
Alkylgruppen substituierte Phenylreste. Ebenfalls geeignet sind Mischungen
verschiedener Phenole z. B. von 2,6-Dimethylphenol und 2,3,6-Trimethylphenol,
wobei man die entsprechenden Copolymeren erhält.
Selbstverständlich können auch Gemische verschiedener Polyphenylenether
eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden solche Polyphenylenether eingesetzt, die mit vinylaromatischen
Polymeren gut verträglich, d. h. gänzlich oder weitestgehend
in diesem Polymeren löslich sind (vgl. A. Noshay, Block Copolymers, S. 8
bis 10, Academic Press, 1977 und O. Olabisi, Polymer - Polymer
Miscibility, 1979, S. 117 bis 189, 215 bis 276).
Beispiele für gut geeignete Polyphenylenether sind
Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dimethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-diethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dichlor-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-ethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-chlor-1,4-phenylen)ether und
Poly(2,5-dibrom-1,4-phenylen)ether.
Poly(2,6-dimethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-diethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dichlor-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-ethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-chlor-1,4-phenylen)ether und
Poly(2,5-dibrom-1,4-phenylen)ether.
Bevorzugt werden Polyphenylenether eingesetzt, bei denen die Substituenten
C₁-C₄-Alkylreste sind, wie
Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylen)ether und
Poly(2-ethyl-6-propyl-1,4-phenylen)ether.
Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylen)ether und
Poly(2-ethyl-6-propyl-1,4-phenylen)ether.
Weiterhin sind Pfropfcopolymere aus Polyphenylenethern und vinylaromatischen
Polymeren wie Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol und Chlorstyrol
geeignet.
Ganz besonders bevorzugt ist Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether, wobei
die hier relevanten Molekulargewichte der Verknüpfung von 130 bzs. 320
Monomereinheiten entsprechen.
Zu 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt zu 20 bis 80 Gew.-%, enthalten die erfindungsgemäßen
Formmassen als Komponente B ein schlagzäh modifiziertes
Polymerisat (SMP).
Die Molekulargewichte (Gewichtsmittelwerte Mw) der Basispolymeren des SMP
liegen im allgemeinen zwischen 150 000 und 300 000.
Die Basispolymere des SMP sind an sich bekannt und aus vinylaromatischen
Monomeren wie C₁-C₄-Alkyl kern- und/oder seitenkettenalkylierten Styrolen,
darunter α-Methylstyrol oder p-Methylstyrol zugänglich. Ferner kommen als
Basispolymere alle üblichen Homo- und Copolymerisate des Styrols in Betracht.
Styrolpolymerisate sind dem Fachmann aus der Literatur und Praxis
geläufig, so daß sich nähere Erläuterungen hierüber erübrigen (vgl.
"Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie", 4. Auflage, Bd. 19,
Seiten 265 bis 295, Verlag Chemie GmbH, Weinheim 1980).
Die Darstellung der Basispolymeren erfolgt nach den bekannten Verfahren in
Masse, Lösung oder Suspension (vgl. Ullmanns Encyklopädie der Technischen
Chemie, Bd. 19, Seiten 265 bis 272, Verlag Chemie GmbH, Weinheim 1980).
Die Schlagzähmodifizierung kann durch Zumischen von 1 bis 4 Gew.-%, bezogen
auf das Basispolymere eines Elastomeren erreicht werden. Sie kann in
bevorzugter Weise auch dadurch bewirkt werden, daß die Monomeren des
Basispolymeren in Gegenwart der erfindungsgemäßen Menge des Elastomeren
polymerisiert werden.
Der erfindungsgemäße Elastomerengehalt von 1 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das
Basispolymere, kann besonders bevorzugt durch Mischen der entsprechenden
Menge eines SMP, das 4 bis 20 Gew.-% eines Elastomeren enthält, mit der
entsprechenden Menge eines nicht schlagzäh modifizierten Basispolymerisats
eingestellt werden.
Damit die Formmassen auch bei tiefen Temperaturen elastisch bleiben, verwendet
man als Elastomeren vorzugsweise solche Polymerisate, deren
Glastemperatur unter 0°C, gemessen nach K. H. Illers und H. Breuer, Kolloid
Zeitschrift 176, 110 (1961), liegt.
Geeignet sind übliche Kautschuke, z. B. Acrylkautschuk und Polymerisate
konjugierter Diene, wie Polybutadienkautschuk und Polyisoprenkautschuk.
Die Dienpolymerisate können, in an sich bekannter Weise, teilweise oder
vollständig hydriert sein. Außerdem kommen z. B. in Betracht: Acrylnitrilbutadienkautschuk,
hydrierter Styrolbutadienkautschuk, Ethylen-Propylen-
Dien-Kautschuke, Ionomere, Blockcopolymere aus vinylaromatischen Monomeren
mit Dienen wie Butadien oder Isopren (an sich bekannt aus EP-A 62 282) mit
dem Aufbau M¹M²-, M¹M²M¹M²- oder M¹M²M¹-, wobei diese Blockpolymerisate
auch statistische Segmente enthalten können, sowie Stern-Block-Copolymere.
Als besonders geeignet haben sich Polymerisate konjugierter Diene wie
Polybutadienkautschuk oder Polyisoprenkautschuk erwiesen. Derartige
synthetische Kautschuke sind dem Fachmann geläufig und zusammenfassend in
"Ullmanns Encyklopädie oder Technischen Chemie", 4. Auflage, Bd. 13,
Seiten 595 bis 634, Verlag Chemie GmbH, Weinheim, 1977, beschrieben.
Außer den Komponenten A und B können die Formmassen noch die Polymeren C
enthalten, wobei die letztere Komponente zweckmäßigerweise mit den
Komponenten A und B verträglich sein, d. h. eine homogene Schmelze bilden
soll. Die Mischbarkeit verschiedener Polymerer untereinander kann von
deren Gewichtsverhältnissen abhängen. Aus diesem Grund richtet sich auch
der jeweilige Gehalt an C nach der Zusammensetzung von A und B. Die als
Komponente C enthaltenen Polymeren sind gebräuchliche Materialien, z. B.
Polymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid oder Styrol und
Acrylnitril sowie Polyethylen. Daher wird hierzu auf das ausführliche
Tabellenwerk in O. Olabisi, Polymer-Polymer-Miscibility 1979, S. 215 bis
276, verwiesen, dem verträgliche Kombinationen von Polyphenylenethern oder
Styrolpolymerisaten mit anderen Polymeren zu entnehmen sind.
Als weiteren Bestandteil können die erfindungsgemäßen Formmassen pro Gew.-
Teil bis zu einem Gew.-Teil, vorzugsweise von 0,1 bis 0,5 Gew.-Teile eines
Füllstoffes oder einer Mischung verschiedener Füll- und Zusatzstoffe
enthalten.
Zu den geeigneten Füllmaterialien zählen Verstärkungsmittel, z. B. Glasfasern,
sowie teilchenförmige Füllstoffe auf Mineralstoffbasis. Zusatzstoffe
sind z. B. Färbemittel wie Farbstoffe und Pigmente, Hitze- und
Lichtstabilisatoren, Gleit- und Entformungsmittel, Antistatika oder
Flammschutzmittel.
Als Verstärkungsmittel kommen z. B. Glasfasern in Betracht. Die Glasfasern
können sowohl alkalimetallhaltig als auch frei von Alkalimetallen sein.
Bevorzugt werden Glasfasern aus E-, A- oder C-Glas (siehe Ullmann′s
Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol. A11, Seiten 11 bis 37, Verlag
Chemie Weinheim 1988). Zur besseren Verträglichkeit mit den Thermoplasten
können die Glasfasern mit einer Schlichte, z. B. Polyurethan oder Epoxid
und einem Haftvermittler, z. B. Aminotrialkoxysilanen ausgerüstet sein. Im
allgemeinen haben die verwendeten Fasern einen Durchmesser im Bereich von
6 bis 20 µm.
Da sich beim Verarbeiten die mittleren Faserlängen ⁵⁰ der Glasfasern
verkürzen, kann die Einarbeitung der Glasfasern sowohl in Form von Endlossträngen
(Rovings) als auch Schnittglasfasern mit einer Länge von 1 bis
10 mm, vorzugsweise 3 bis 6 mm oder in Form von Kurzglasfasern mit einer
Länge von 0,05 bis 1,5 mm erfolgen. Für das gewünschte sehr gute Gesamtprofil
der mechanischen Eigenschaften ist eine mittlere Faserlänge ₅₀
von 100 µm bis 500 µm nach Verarbeitung optimal.
Als mittlere Faserlänge ₅₀ wird im allgemeinen der Wert bezeichnet, bei
dem 50% der Fasern eine kleinere und 50% der Fasern eine größere Länge
als der ₅₀ aufweisen.
Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich amorphe Kieselsäure, Asbest,
Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer, Talkum, Feldspat
und insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit und Kaolin (insbesondere
kalzinierter Kaolin).
Die erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich durch Weiß- oder Schwarzpigmente
(siehe z. B. R. Gächter, H. Müller: Taschenbuch der Kunststoffadditive,
Carl Hauser Verlag 1983, Seiten 494 bis 510; G. Benzing: Pigmente für
Anstrichmittel, Expert Verlag 1988, Seiten 78ff) oder anorganische oder
organische Buntpigmente einfärben. Zur Erleichterung der Farbdispergierung
in den Thermoplasten kann es vorteilhaft sein, Pigmente bzw. Farbstoffe in
Mischungen einzusetzen.
Oxidations- und Wärmestabilisatoren, die den thermoplastischen Massen zugesetzt
werden können, sind z. B. sterisch gehinderte Phenole, Hydrochinone,
substituierte Vertreter dieser Gruppen und Mischungen dieser
Verbindungen, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Mischung.
Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte Resorcine,
Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, die im allgemeinen in Mengen
bis zu 2 Gew.-% eingesetzt werden.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.-%
der thermoplastischen Masse zugesetzt werden, sind Silikonöle, Stearinsäure,
Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester und -amide sowie Ester des
Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren.
Um elektrostatische Aufladung zu vermeiden, können ferner elektrisch leitfähige
Materialien mitverwendet werden. Zu dieser Materialgruppe gehören
z. B. organische Leiter und salzartige Verbindungen wie Natriumalkylsulfonate.
Ferner seien als Zusatzstoffe Flammschutzmittel genannt. Als solche sind
Phosphor und seine Derivate wie Phosphorsäurealkylester oder Phosphinoxid
besonders geeignet. Gute Flammhemmung wird mit Triarylphosphaten und Triarylphosphinoxiden, insbesondere Triphenylphosphat oder Triphenylphosphinoxid
erzielt. Daneben können auch Verbindungen, die Phosphor-Stickstoff-
Bindungen enthalten, als entflammungshemmende Additive dienen.
Üblicherweise werden die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen wie
nachstehend beschrieben, hergestellt.
Die Komponenten A, B und C und gewünschtenfalls ein Zusatzstoff werden im
allgemeinen in der Schmelze bei Temperaturen zwischen 200 und 320°C, vorzugsweise
220 und 300°C auf Extrudern, Walzen oder Knetern bei Verweilzeiten
von 0,5 bis 10 Minuten gemischt. Falls gewünscht können teilchenförmige
Füllstoffe und/oder Verstärkungsmittel und/oder Zusatzstoffe zugegeben
werden. Beim Extruderverfahren können die Füllstoffe und/oder Verstärkungsmittel
entweder gleich oder an einer Stelle des Extruders zugegeben
werden, an der die Mischung bereits vorgemischt ist. Man kann aber auch
Lösungen der Komponenten A, B, C und gewünschtenfalls der Zusatzstoffe
herstellen. Ebenso können Teilmischungen z. B. Lösungen von A+B+C hergestellt
werden. Die Lösungsmittel können anschließend durch Verdunstung
entfernt werden und die Mischungen mit teilchenförmigen Füllstoffen
und/oder Verstärkungsmitteln und gewünschtenfalls mit weiteren Zusatzstoffen
abgemischt und nochmals konfektioniert werden.
Soweit die Formmassen Verstärkungsmittel wie Glasfasern enthalten sollen,
arbeitet man diese vorzugsweise beim Vermischen der Komponenten A bis C
hierin ein. Es ist auch möglich, das Verstärkungsmittel ganz oder teilweise
mit mindestens einer anderen Komponente oder mindestens einem
anderen Füll- bzw. Zusatzstoff vorzumischen.
Die erfindungsgemäßen PPE/SMP-Mischungen, die gewünschtenfalls Füllstoffe
enthalten können, weisen eine gute Fließfähigkeit bei gleichzeitig sehr
guter Schlagzähigkeit und Reißfestigkeit auf. Die daraus erhältlichen
Formteile haben hervorragende physikalische Eigenschaften. Sie sind in
einem breiten Temperaturbereich einsetzbar und zeichnen sich durch ein
hohes Elastizitätsmodul, verbesserte Reißfestigkeit und Schlagzähigkeit
aus. Bedingt durch die gute Fließfähigkeit der Formmassen sind wie
gewünscht Formteile mit einer einheitlich glatten Oberfläche erhältlich.
Infolge dieses Eigenschaftsspektrums finden die aus den erfindungsgemäßen
Formmassen erhältlichen Formkörper besonders als Sanitärteile sowie
elektronische und elektrische Gerätebauteile ihre Anwendung.
Die Formteile lassen sich z. B. im Spritzguß- oder Extrusionsverfahren
herstellen.
In den Beispielen wurden die in Tabelle 1 aufgeführten Komponenten
verwendet.
Die Komponenten A, B und Glasfasern G, deren Gewicht zusammen 100 kg
betrug (siehe Tabelle 1), wurden mit jeweils 0,8 kg Tris(nonylphenyl)-
phosphit und 1,5 kg Polyethylen auf einem Zweiwellenextruder bei einer
Zylindertemperatur von 280°C geschmolzen, homogenisiert und gemischt. Die
Schmelze wurde durch ein Wasserbad geleitet und granuliert. Das getrocknete
Granulat wurde bei 280°C zu Probekörpern spritzgegossen.
Die Messung der Schlagzähigkeit wurde nach DIN 53 435 durchgeführt. Die
Reißfestigkeit wurde nach DIN 53 455 bestimmt, und die Fließfähigkeit
wurde nach DIN 53 735 bei 250°C und 21,6 kp bestimmt.
Die Ergebnisse der Messungen und die Zusammensetzungen der Formmassen sind
Tabelle 2 zu entnehmen.
Claims (11)
1. Thermoplastische Formmassen aus
- A. 5 bis 95 Gew.-% eines Polyphenylenethers des mittleren Molekulargewichtes w (Gewichtsmittel) von 15 000 bis 40 000,
- B. 5 bis 95 Gew.-% eines schlagzäh modifizierten Polymerisates (SMP) auf der Grundlage eines Basispolymeren aus überwiegend vinylaromatischen Monomeren, das als schlagzähmodifizierende Komponente 1 bis 4 Gew.-%, bezogen auf die Menge des SMP, eines Elastomeren enthält und
- C. 0 bis 20 Gew.-% weiterer, mit den Komponenten A und B verträglicher Polymerer.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1 aus
- A. 20 bis 80 Gew.-% des Polyphenylenethers und
- B. 20 bis 80 Gew.-% des schlagzäh modifizierten Polymerisates SMP.
3. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1 oder 2, in den der
Polyphenylenether ein mittleres Molekulargewicht w (Gewichtsmittel)
von 20 000 bis 35 000 hat.
4. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3, in denen das
Basispolymere des SMP ein Styrolpolymerisat ist.
5. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 4, in denen das
Elastomere ein Polymerisat konjugierter Diene ist.
6. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 5, in denen das
SMP durch Polymerisation der Monomeren des Basispolymeren in Gegenwart
des Elastomeren hergestellt wurde.
7. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 5, in denen das
SMP durch Abmischung eines elastomerfreien Basispolymeren mit einem
Basispolymeren hergestellt wurde, welches mehr als 4 Gew.-% des
Elastomeren enthält.
8. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 7, enthaltend
zusätzlich pro Gew.-Teil dieser Formmassen bis zu 1 Gew.-Teil eines
Füllstoffes.
9. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 8, enthaltend als Füllstoff
Glasfasern.
10. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis
9 zur Herstellung von Formkörpern.
11. Formkörper erhältlich aus den thermoplastischen Formmassen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914100978 DE4100978A1 (de) | 1991-01-15 | 1991-01-15 | Thermoplastische formmassen auf der basis von polyphenylenethern und schlagzaeh modifizierten vinylaromatischen polymerisaten |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19914100978 DE4100978A1 (de) | 1991-01-15 | 1991-01-15 | Thermoplastische formmassen auf der basis von polyphenylenethern und schlagzaeh modifizierten vinylaromatischen polymerisaten |
Publications (1)
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---|---|
DE4100978A1 true DE4100978A1 (de) | 1992-07-16 |
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DE19914100978 Withdrawn DE4100978A1 (de) | 1991-01-15 | 1991-01-15 | Thermoplastische formmassen auf der basis von polyphenylenethern und schlagzaeh modifizierten vinylaromatischen polymerisaten |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4100978A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998004631A1 (de) * | 1996-07-25 | 1998-02-05 | Basf Aktiengesellschaft | Formteile für sanitär- und badausrüstungen |
-
1991
- 1991-01-15 DE DE19914100978 patent/DE4100978A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998004631A1 (de) * | 1996-07-25 | 1998-02-05 | Basf Aktiengesellschaft | Formteile für sanitär- und badausrüstungen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |