DE4040944A1 - Verfahren zur reinigung von behaeltern - Google Patents
Verfahren zur reinigung von behaelternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Be
hältern unter Aufbereitung und Wiederverwendung des dafür
eingesetzten Waschwassers mittels Entfernung fester Verun
reinigungen durch Sedimentation, Entfernung flüchtiger Ver
unreinigungen durch Dampfstrippen und Entsorgung der
Reinigungsrückstände in einem Rückstandsverbrennungsofen.
Aus der DE-A 32 13 711 ist ein Verfahren zur Reinigung von Be
hältern von brennbaren flüchtigen Stoffen unter Anwendung
von Inertgas bekannt. Nachteilig bei dieser Verfahrensweise
ist, daß sie nur für flüchtige Verunreinigungen anwendbar
ist.
Die Reinigung von Behältern mittels eines unter hohem Druck
aufgespritzten Reinigungsmediums oder mittels einer Bürsten
reinigungsanlage ist beispielsweise aus der DE-A 31 08 685 be
kannt. Aus der DE-A 39 18 285 ist bekannt, Vorrichtungen
mittels Einspritzen von Spülmittel zu reinigen und nach Fil
tration der Verunreinigungen das Spülmittel in den Spülmit
telkreislauf zurückzuführen. Mit dem letztgenannten
Verfahren ist es zwar möglich unter den Reinigungsbedingun
gen feste Verunreinigungen abzutrennen und zu entsorgen und
durch Rückführung des nachbehandelten Spülmittels dessen
Verbrauch zu reduzieren, nachteilig ist jedoch, daß flüssige
und gasförmige Verunreinigungen über Abwasser und Abgas in
die Umwelt gelangen.
Kunststoffbehälter, beispielsweise Kunststoffässer aus Poly
ethylen, werden bis dato kaum einer Wiederverwendung bzw.
einer Wiederverwertung des Kunststoffmaterials zugeführt,
sondern vorwiegend samt Restinhalt in Verbrennungsöfen ver
heizt. Falls sie wiederverwertet werden, wird so vorgegan
gen, daß die Fässer mit Wasser, gegebenenfalls unter Zugabe
von Reinigungsmittel, grob gereinigt werden. Das Waschwasser
wird dabei nicht wiederverwendet, sondern direkt einer Ab
wasserreinigungsanlage (Klärwerk) zugeführt. Die Folgen sind
ein hoher Wasserverbrauch und durch die direkte Zuleitung
eine oftmals kritische Belastung von biologischen Kläranla
gen. Die bei der Reinigung freiwerdende Abluft wird überwie
gend ungereinigt an die Atmosphäre abgegeben. Derartige
Reinigungsverfahren sind damit auf mit unproblematischen
Reststoffen behaftete Gebinde beschränkt.
Es bestand daher die Aufgabe ein Reinigungsverfahren zu ent
wickeln, das geeignet ist für alle Arten von Behältern unab
hängig von Behältermaterial oder Füllgutrückständen,
insbesondere für Fässer aus Metall oder Kunststoff und sich
vor allem auszeichnet durch niederen Energieverbrauch und
Wasserverbrauch sowie durch weitestgehende Umweltneutrali
tät.
Gelöst wurde die Aufgabe mit einem Verfahren zur Reinigung
von Behältern durch Ausspülen der Behälter mit einem Reini
gungsmedium unter hohem Druck und mit erhöhter Temperatur,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Abwässer durch Sedimentation der festen Verunreini gungen geklärt werden,
- b) der klare Überstand durch Dampfstrippen von flüchtigen Verunreinigungen befreit wird, und
- c) das Sediment aus a) und die Abluft aus b) einer Rück standsverbrennungsanlage zugeführt werden, während der in b) behandelte Überstand zur Behälterreinigung zurück geführt wird.
Die Behälterreinigung wird vorzugsweise vollautomatisch oder
halbautomatisch durchgeführt. Dazu werden die verschmutzten
Behälter auf einer Förderstraße der Reinigungsanlage zuge
führt. Zur Reinigung werden die Behälter mit einer automati
schen Spritzdüseneinheit oder manuell (Spritzpistole) mit
dem Reinigungsmedium unter einem Druck von bis zu 500 bar,
vorzugsweise von 200 bis 500 bar und bei einer Temperatur
des Reinigungsmediums von bis zu 95°C, vorzugsweise 70 bis
95°C, behandelt. Der hohe Druck des Reinigungsmediums und
dessen hohe Temperatur ermöglichen auch die Reinigung von
Behältern, die durch stark anhaftende Rückstände wie
Silicone, Öle, Fette oder Dispersionsreste verunreinigt
sind.
Als Reinigungsmedium wird Wasser eingesetzt, vorzugsweise
wird dem Waschwasser ein Reinigungsmittel zudosiert. Als
Reinigungsmittel eignen sich Laugen, Säuren, organische Lö
sungsmittel, Tenside oder Gemische davon. Art und Menge des
Reinigungsmittels hängt dabei von der Art und Menge der Be
hälterverunreinigung ab. Vorzugsweise werden bis zu 5 Gew%
Reinigungsmittel, bezogen auf das Reinigungsmedium, einge
setzt. Beispielsweise können zur Reinigung von mit Alkylsi
loxanen verschmutzten Behältern Alkalisilikate (zum Beispiel
Henkel P3-rik der Firma Henkel KGaA) in einer Menge von 0.01
bis 5.0 Gew%, bezogen auf die Wassermenge, zugegeben werden.
Da die Abwässer im Verlauf des erfindungsgemäßen Reinigungs
verfahrens aufbereitet werden, kann die biologische Abbau
barkeit und Umweltverträglichkeit der Reinigungsmittel
unberücksichtigt bleiben.
Dem Reinigungsschritt kann gegebenenfalls eine Entleersta
tion vorgeschaltet werden, in der beispielsweise gefüllte
Fässer vor der Zuführung zur Reinigungsanlage in einen Müll
bunker entleert werden können. Nach der eben beschriebenen
Reinigung werden die Behälter der Wiederverwendung oder der
Wiederverwertung des Behältermaterials zugeführt.
Das Reinigungsmedium wird zur Abtrennung der Verunreinigun
gen in einen Sedimentationsbehälter eingeleitet. Vorzugswei
se wird ein Flockungsmittel als Sedimentationshilfsstoff
zugegeben. Als Flockungsmittel geeignet sind höhermolekulare
organische Verbindungen, anorganische Salze und Komplexe.
Beispiele hierfür sind Polyacrylamide, Eisen(III)-Chlorid
mit Alkalilaugen und ionische Copolymere, beispielsweise
Synthofloc der Firma Sachtleben Chemie GmbH. Das Flockungs
mittel wird vorzugsweise in einer Menge bis zu 1.0 Gew%, be
zogen auf das Reinigungsmedium, zugegeben. Das Sediment wird
ausgeschleust und der Rückstandsverbrennung zugeführt.
Über einen Überlauf wird das im Sedimentationsbehälter vor
gereinigte Waschwasser in einen Dampfstripper übergeleitet.
Der Überlauf ist vorzugsweise mit einen Sieb oder Filter
ausgerüstet um aufschwimmende Verunreinigungen im Sedimen
tationsbehälter zurückzuhalten. Der klare Überlauf wird im
Dampfstripper gesammelt. Zur Austreibung von bei Raumtempe
ratur schwerflüchtigen Verunreinigungen oder von in Wasser
gut löslichen Verunreinigungen (beispielsweise Alkohole)
wird permanent heißer Wasserdampf, vorzugsweise mit einer
Temperatur von 120 bis 200°C und einem Druck von 1.2 bis 5.0
bar, eingeleitet. Da die in dieser Stufe abtrennbaren Verun
reinigungen im allgemeinen eine geringere Dichte als Wasser
haben und sich daher an der Oberfläche ansammeln, wird der
Wasserdampf in einer bevorzugten Ausführungsform im oberen
Drittel der angesammelten Flüssigkeit eingeleitet.
Der Wasserdampf und die darin mitgeschleppten Verunreinigun
gen werden abgesaugt und der Rückstandsverbrennung zuge
führt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird vor der
Zuführung zur Rückstandsverbrennung in einem dem Dampfstrip
per nachgeschalteten Kondensator der Wasserdampf durch Kon
densation abgetrennt und das Kondensat entweder der Sedi
mentation oder dem Rückstandsverbrennungsofen zugeführt. Aus
dem Dampfstripper wird kontinuierlich Waschwasser aus dem
unteren Bereich der Anlage entnommen und zur Behälterreini
gung zurückgeführt, gegebenenfalls nach Erwärmung auf die
gewünschte Zieltemperatur und Zugabe von Reinigungsmittel.
Das im Sedimentationsbehälter angesammelte Sediment und die
mit flüchtigen Verunreinigungen angereicherte Abluft des
Dampfstrippers, vorzugsweise auch die Abluft der Entleer
station, aus der Reinigungsanlage und der Sedimentation,
werden einem Rückstandsverbrennungsofen zugeführt und bei
einer Temperatur von 800 bis 1500°C verbrannt. Die Abwärme
aus der Rückstandsverbrennung kann über einen Sekundärkreis
lauf durch indirekten Wärmetausch zur Vorwärmung des Wasch
wassers vor der Wiederverwendung auf die gewünschte Zieltem
peratur eingesetzt werden. Weiter kann die Abwärme in dieser
Weise zur Erzeugung des zum Dampfstrippen benötigten Wasser
dampfs eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch Sparsam
keit bezüglich des Verbrauchs an Wasser und Reinigungsmittel
aus, da wie das Waschwasser auch das Reinigungsmittel, letz
teres zumindest teilweise, im Kreis gefahren wird.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Kombination von Sedimentation
und Dampfstrippen werden die Verunreinigungen im Reinigungs
medium kaum angereichert. Eine vollständige Erneuerung des
Reinigungsmediums ist nur in langen Zeitabständen, während
derer im Kreis gefahren wird, erforderlich. Die Entsorgung
des Abwassers kann dabei ebenfalls in der Rückstandsverbren
nung erfolgen.
Durch die Verbindung mit der Rückstandsverbrennung arbeitet
das Verfahren einerseits weitgehend umweltneutral, vor allem
die biologische Abwasserreinigung wird entlastet, anderer
seits kann die durch die Verbrennung gewonnene Energie zur
Dampferzeugung und zur Erwärmung des Reinigungsmediums wie
derverwertet werden.
In Fig. 1 wird zur weiteren Erläuterung der Erfindung sche
matisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens dargestellt.
In der Entleerstation 1 werden die zu reinigenden Behälter
entleert und mit einer Förderstraße 2 der Reinigungsanlage 3
zugeführt. Die Behälter werden dort unter erhöhtem Druck und
Temperatur mit Wasser gereinigt. Über die Waschwasser-Lei
tung 4 wird das Waschwasser in den Sedimentationsbehälter 5
eingeleitet. Das sich ansammelnde Sediment über Leitung 6
dem Rückstandsverbrennungsofen 14 zugeführt. Das so vorge
reinigte Waschwasser gelangt mit der Überlauf-Leitung 7 in
den Dampfstripper 8. Mit der Zuleitung 9 wird Wasserdampf
eingeleitet. Aus dem unteren Bereich des Dampfstrippers 8
wird das gereinigte Waschwasser entnommen und mit dem Abfluß
12 zur Reinigungsanlage 3 zurückgeführt. Der Wasserdampf und
die mitgeschleppten Verunreinigungen, sowie die Abluft aus
der Entleerstation 1, der Reinigungsanlage 3 und dem Sedi
mentationsbehälter 5, werden über Leitung 10 in den Konden
sator 11 abgesaugt; der Dampf wird kondensiert. Das Konden
sat wird über Leitung 13 in den Sedimentationsbehälter 5
zurückgeführt. Die nicht kondensierbaren Abgase gelangen
über Leitung 15 in den Rückstandsverbrennungsofen 14.
Claims (5)
1. Verfahren zur Reinigung von Behältern durch Ausspülen
der Behälter mit einem Reinigungsmedium unter hohem
Druck und mit erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeich
net, daß
- a) die Abwässer durch Sedimentation der festen Verun reinigungen geklärt werden,
- b) der klare Überstand durch Dampfstrippen von flüchti gen Verunreinigungen befreit wird, und
- c) das Sediment aus a) und die Abluft aus b) einer Rückstandsverbrennungsanlage zugeführt werden, während der Überstand aus b) zur Behälterreinigung zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abwässer in a) mit bis zu 1.0 Gew%, bezogen auf die
Wassermenge, Flockungsmittel versetzt werden und die
ausgeflockten Verunreinigungen durch Sedimentation abge
trennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Reinigungsmedium Wasser eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Reinigungsmedium mit bis zu 5 Gew%
Reinigungsmittel, bezogen auf das Reinigungsmedium, ver
setzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß von der Abluft aus b), vor der Zuführung
zur Rückstandsverbrennung in einem nachgeschalteten Kon
densator, der Wasserdampf durch Kondensation abgetrennt
und das Kondensat entweder dem Sedimentationsbehälter
oder dem Rückstandsverbrennungsofen zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904040944 DE4040944C2 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Verfahren zur Reinigung von Behältern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904040944 DE4040944C2 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Verfahren zur Reinigung von Behältern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4040944A1 true DE4040944A1 (de) | 1992-07-02 |
DE4040944C2 DE4040944C2 (de) | 1995-09-07 |
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ID=6420887
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DE19904040944 Expired - Fee Related DE4040944C2 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Verfahren zur Reinigung von Behältern |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4040944C2 (de) |
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- 1990-12-20 DE DE19904040944 patent/DE4040944C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4040944C2 (de) | 1995-09-07 |
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