DE4039967A1 - Anlage zur trennung von fluessigen oder gasfoermigen stoffgemischen - Google Patents
Anlage zur trennung von fluessigen oder gasfoermigen stoffgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Trennung von flüssigen
oder gasförmigen Stoffgemischen, bei der eine semipermeable
Membran einen von einem Stoffgemisch durchströmten Retentat
raum von einem Permeatraum trennt, aus dem das von dem Stoff
gemisch abgetrennte Permeat abgeführt wird, wobei die semi
permeable Membran aus einzelnen Hohlfasermodulen zusammenge
setzt ist.
Anlagen der angegebenen Art werden für Trennverfahren nach
dem Prinzip der Umkehr-Osmose, beispielsweise zur Entsalzung
von Wasser eingesetzt. Das Wasser wird unter Druck in den Per
meatraum eingeleitet, wo es die semipermeable Membran durch
dringen kann, während die im Wasser gelösten Stoffe von der
Membran zurückgehalten werden. Es ist bekannt als Membranen
Hohlfasern zu verwenden und in Form von Hohlfasermodulen an
zuordnen, die - ähnlich den bekannten Filterpatronen - nach
Erschöpfung gegen neue oder regenerierte Hohlfasermodule
ausgetauscht werden können. In den Hohlfasermodulen werden
jeweils eine große Anzahl von Hohlfasern zu einem Faserbündel
zusammengefaßt derart gehalten, daß die offenen Faserenden an
geströmt werden können und das die Faserwand durchdringende
Medium abgeleitet werden kann. Zur Herstellung einer größeren
Membranfläche ist es erforderlich, eine größere Zahl von Hohl
fasermodulen vorzusehen und an Zuführ-, Retentat- und Permeat
leitungen anzuschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage mit
Hohlfasermodulen der eingangs genannten Art zu schaffen,
die mit geringem Bauaufwand auf kleinem Raum die Unterbrin
gung einer großen Membranfläche ermöglicht, und sich durch
geringe Strömungsverluste und eine hohe Austauschleistung
auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Permeatraum von einem langgestreckten, rohrförmigen Behäl
ter gebildet wird, in den im Abstand voneinander und quer
zu seiner Längsachse mehrere jeweils ein Hohlfaserbündel
enthaltende Membrankartuschen eingesetzt sind, wobei in der
Wand des Behälters für den Anschluß von Zuführ- und Reten
tatleitungen Rohrstutzen vorgesehen sind, in denen die En
den der Membrankartuschen gehalten und abgedichtet sind.
Die Erfindung ermöglicht auf einfache, leicht herstellbare
Weise die parallele Anordnung einer Vielzahl von durch Mem
brankartuschen gehaltenen Hohlfaserbündeln in einer durch
den Behälter gebildeten, kompakten baulichen Einheit. Die
Hohlfaserbündel können dabei eine vergleichsweise geringe
Länge haben, so daß die Druckverluste in den Hohlfasern
klein bleiben und eine entsprechend hohe Austauschleistung
erzielt werden kann. Das Anordnen von Membrankartuschen in
einem rohrförmigen Behälter ermöglicht weiterhin einen ge
ringen Kartuschenabstand und dementsprechend die Unterbrin
gung einer großen Membranfläche auf einem kleinen Bauraum.
Der Behälter dient dabei als Permeatsammler, der aufgrund
seines großen Querschnitts eine nahezu verlustfreie Abströ
mung des Permeats ermöglicht und eine aufwendige Verrohrung
für die Permeatabführung überflüssig macht. Weiterhin ist
von Vorteil, daß die Membrankartuschen durch die Rohrstutzen
von außen leicht zugänglich sind und daher leicht ausgewech
selt werden können. Hierdurch kann der Wartungs- und Repara
turaufwand klein gehalten werden. Die Zuführ- und Retentat
leitungen können aus unterschiedlichen Richtungen an die
Rohrstutzen herangeführt werden, so daß eine gute Anpassung
an die jeweils gegebenen Raumverhältnisse hinsichtlich der
Ausführung der Verrohrung gegeben ist.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß der Behälter quer zu seiner Längsachse von zylin
drischen Hülsen durchdrungen ist, die druckdicht mit der Be
hälterwand verbunden sind, wobei die Wände der Hülsen inner
halb des Behälters Öffnungen aufweisen und die Enden der Hül
sen aus dem Behälter herausragen und die Rohrstutzen bilden.
Diese Weiterbildung hat den Vorteil, daß die Aufnahme der
Membrankartuschen mit großer Genauigkeit hergestellt werden
kann, so daß axiale Verspannungen der Membrankartuschen ver
mieden werden. Weiterhin nehmen die Hülsen die Druckkräfte
auf, die durch die auf der Zuführ- und Retentatseite herr
schenden Drücke hervorgerufen werden, so daß die Druckbe
lastung des Behälters klein bleibt.
Zu ihrer Lagerung und Abdichtung sind die Enden der Membran
kartuschen erfindungsgemäß mit Flanschringen verschraubt,
die von außen in die stirnseitigen Öffnungen der Rohrstutzen
einsetzbar sind und von Schraubkappen gehalten werden, die
auf die Rohrstutzen aufschraubbar sind. Die Abdichtung der
Flanschringe gegenüber den Membrankartuschen einerseits und
den Rohrstutzen und/oder Schraubkappen andererseits kann er
findungsgemäß durch elastische Dichtringe erfolgen, um das
Auswechseln der Membrankartuschen zu erleichtern.
In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage kann
vorgesehen sein, daß die Schraubkappen einen zentralen
Anschlußstutzen für die Zuführ- bzw. Retentatleitung haben.
Hierbei ist zum Auswechseln der Membrankartuschen ein Lösen
der Zuführleitung oder der Retentatleitung erforderlich.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die Zuführleitungen und/oder die Retentatleitungen
radial an die Rohrstutzen angeschlossen sind und zwischen
den Schraubkappen und den Flanschringen in die Rohrstutzen
münden, wobei zwischen den Flanschringen und den Schraub
kappen Durchlässe vorgesehen sind. Bei dieser Ausführungs
form kann das Auswechseln der Membrankartuschen ohne Lösen
der Zuführ- und Retentatleitungen erfolgen.
Erfindungsgemäß kann weiterhin vorgesehen sein, daß mehrere
Behälter durch in die Permeaträume mündende Rohrflansche zu
einer größeren Einheit verbunden sind. Vorzugsweise sind
hierbei die Rohrflansche etwa in der Mitte zwischen den
axialen Enden der Behälter angeordnet, so daß sich kurze
Strömungswege und entsprechend geringe Strömungsverluste
ergeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt
sind. Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht mehrerer Behälter einer erfindungsge
mäßen Anlage zur Trennung eines Kohlenwasserstoff
luftgemischs,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Behälter gemäß Fig. 1
in der Ebene einer Membrankartusche und
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungs
form des Anschlusses der Zuführleitung am Ende
einer Membrankartusche.
Fig. 1 zeigt drei rohrförmige Behälter 1 einer eine Viel
zahl solcher Behälter umfassenden Anlage zur Trennung eines
Gemisches aus Luft und Kohlenwasserstoffdämpfen, wie es bei
der Befüllung von Tankanlagen mit Kohlenwasserstoffen anfällt.
Die Behälter 1 bestehen aus zylindrischen Rohren, die an bei
den Enden verschlossen sind. In der Mitte zwischen ihren ver
schlossenen Enden sind die Behälter 1 durch Rohrflansche 2
miteinander verbunden und an eine Permeatleitung 3 angeschlos
sen. Jeder Behälter 1 ist senkrecht zu seiner Längsachse von
parallel zueinander angeordneten Hülsen durchdrungen, deren
beide Enden über die Außenwand der Behälter 1 hinausragen und
mit Schraubkappen 4 verschlossen sind. In den Hülsen ist je
weils eine Membrankartusche angeordnet. Die Schraubkappen 4
sind mit einem Anschlußstutzen versehen. Auf der in der Zeich
nung sichtbaren Vorderseite der Behälter 1 werden die An
schlußstutzen der Schraubkappen 4 mit einer Zuführleitung 5
zum Zuführen des Luft-Kohlenwasserstoff-Gemisches verbunden.
An die Schraubkappen 4 auf der nicht sichtbaren Rückseite
der Behälter 1 wird eine Retentatleitung 6 angeschlossen, die
das von Kohlenwasserstoffen abgereicherte Retentat ableitet.
Aus der Schnittdarstellung in Fig. 2 ist der innere Aufbau
der Behälter 1 zu ersehen. Die Hülsen 7 zur Aufnahme der Mem
brankartuschen 8 sind in eine den Behälter 1 quer durchdrin
gende Bohrung eingesetzt und durch Schweißnähte 9 druckdicht
mit dem Behälter 1 verbunden. Im Inneren des Behälters 1 ist
die Wand der Hülsen 7 mit Schlitzen 10 versehen, durch die
der Innenraum der Hülsen 7 mit dem Innenraum des Behälters 1
in Verbindung steht. Die aus dem Behälter 1 herausragenden
Enden der Hülsen 7 haben ein Außengewinde, auf das die
Schraubkappen 4 aufgeschraubt sind.
In jeder Hülse 7 befindet sich eine Membrankartusche 8.
Die Membrankartusche 8 besteht aus einem durch eine Zylin
derhülse gebildeten Gehäuse 12, das an seinen beiden Enden
jeweils einen konisch erweiterten Bund 13 aufweist. Der
mittlere, zylindrische Abschnitt des Gehäuses 12 ist mit
mehreren Längsschlitzen 14 versehen. Im Inneren des Gehäuses
12 befindet sich ein Bündel Hohlfasern, deren Länge dem Ge
häuse 12 entspricht und deren offene Enden den beiden Stirn
seiten des Gehäuses 12 zugekehrt sind. Die Hohlfasern bestehen
aus einer porösen Polysulfonstruktur. Der Innendurchmesser
beträgt ca. 400 µm und ihre Wandstärke ca. 120 µm. Jede Mem
brankartusche enthält ca. 2500-4000 solcher Hohlfasern,
was einer Membranfläche von 0,6-1 qm entspricht. Die Faser
enden sind gegeneinander und gegenüber dem Gehäuse 12 mit
Hilfe eines Kunststoffs abgedichtet, der in die Zwischen
räume eingeschleudert wird.
Die Membrankartuschen 8 werden in den Hülsen 7 mit Hilfe von
Flanschringen 15 gehalten, die mit einem Innengewinde ver
sehen sind und auf die mit einem entsprechenden Außengewinde
versehenen Bunde 13 der Membrankartuschen 8 aufgeschraubt
sind. Zwischen den Flanschringen 15 und den Stirnflächen
der Gehäuse 12 ist jeweils ein Dichtring 16 angeordnet. Die
Flanschringe 15 greifen mit einem Zentrierbund 17 in die
Bohrung einer Hülse 10 ein und stützen sich über einen Dicht
ring 18 an der jeweiligen Stirnfläche der Hülse 7 ab. Die
Flanschringe 15 werden von den Schraubkappen 4 gehalten und
die Hülse 7 angedrückt, wobei zwischen den Flanschringen 15
und der Bodenfläche der Schraubkappen 4 eine Dichtscheibe
19 eingesetzt ist, um die Zuführ- bzw. Retentatseite nach
außen abzudichten. An die Anschlußstutzen 20 der Schraubkap
pen 4 werden mit üblicher Rohrverschraubungen die Zuführlei
tung 5 bzw. die Retentatleitung 6 angeschlossen.
Im Betrieb wird das Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisch mit einem
Druck von etwa 10 bar über die Leitung 5 zugeführt. Der Druck
in der Leitung 6 auf der Retentatseite liegt etwas unter 10
bar und wird durch den Druckabfall in der Membrankartusche 8
bestimmt. Im Permeatraum der Behälter 1 steht ein Druck von
ca. 800 mbar an. Durch das Druckgefälle zwischen dem mit der
Zuführleitung 5 und der Retentatleitung 6 verbundenen Micro
kanal der einzelnen Hohlfasern und dem sie umgebenden Per
meatraum kommt es zu einer Aufspaltung des Kohlenwasserstoff-
Luft-Gemisches in ein mit Kohlenwasserstoffen angereichertes
Permeat und ein abgereichertes Retentat, da die Kohlenwasser
stoffe bevorzugt die semipermeable Wand der Hohlfasern durch
dringen. Aus dem angereicherten Permeat können die Kohlen
wasserstoffe zurückgewonnen werden, während das abgemagerte
Retentat im Wege einer katalytischen Oxydation nachgereinigt
wird.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsvariante ist das
Ende der Hülse 7 mit einer Stufenbohrung 20 versehen, die
an ihrem äußeren Ende ein Innengewinde hat. Ein mit der Mem
brankartusche 8 verschraubter Flanschring 21 ist in der Stu
fenbohrung 20 angeordnet und mit einem in seiner Umfangs
fläche angeordneten Dichtring 22 abgedichtet. Nach innen
stützt sich der Flanschring 21 an der die Stufenbohrung 20
begrenzenden Stufenfläche ab. Auf seiner der Membrankartusche
8 abgekehrten Seite weist der Flanschring 21 durch Ausspa
rungen 23 voneinander getrennte Vorsprünge 24 auf, die an
der Innenfläche einer in die Hülse 7 eingeschraubten Kappe
25 anliegen. In dem durch die Vorsprünge 24 überbrückten
Zwischenraum zwischen dem Flanschring 21 und der Kappe 25
mündet eine radiale Anschlußbohrung 26 eines auf der Mantel
fläche der Hülse 7 angeordneten Anschlußstutzens 27, an den
die Zuführleitung 5 oder die Retentatleitung 6 anschließbar
ist. Zwischen der Kappe 25 und der Stirnfläche der Hülse
7 befindet sich ein Dichtring 28.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Membrankartusche 8 ohne Lösen der Zuführ- oder Retentatlei
tung zugänglich. Es ist lediglich erforderlich, die Kappe
25 abzuschrauben, um die Membrankartusche 8 zusammen mit
dem Flanschring 21 aus der Hülse 7 ausbauen zu können.
Claims (8)
1. Anlage zur Trennung von flüssigen oder gasförmigen Stoff
gemischen, bei der eine semipermeable Membran einen von
einem Stoffgemisch durchströmten Retentatraum von einem
Permeatraum trennt, aus dem das von dem Stoffgemisch ab
getrennte Permeat abgeführt wird, wobei die semipermeable
Membran aus einzelnen Hohlfasermodulen zusammengesetzt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Permeatraum von einem
langgestreckten, rohrförmigen Behälter (1) gebildet wird,
in den im Abstand voneinander und quer zu seiner Längs
achse mehrere jeweils ein Hohlfaserbündel enthaltende Mem
brankartuschen (8) eingesetzt sind, wobei in der Wand
des Behälters (1) für den Anschluß von Zuführleitungen
(5) und Retentatleitungen (6) Rohrstutzen (7) vorgesehen
sind, in denen die Enden (13) der Membrankartuschen (8)
gehalten und abgedichtet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter (1) quer zu seiner Längsachse von zylindrischen
Hülsen (7) durchdrungen ist, die druckdicht mit der Be
hälterwand verbunden sind, wobei die Wände der Hülsen (7)
innerhalb des Behälters (1) Öffnungen aufweisen und die
die Rohrstutzen bildenden Enden der Hülsen (7) aus dem
Behälter (1) herausragen.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Enden (13) der Membrankartuschen (8)
mit Flanschringen (15, 21) verschraubt sind, die von
außen in die stirnseitigen Öffnungen der Rohrstutzen (7)
einsetzbar sind und von Kappen (4, 25) gehalten werden,
die mit den Rohrstutzen (7) verschraubt sind.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen den Membrankartuschen (8) einerseits und den Rohr
stutzen (7) und/oder Kappen (4, 25) elastische Dicht
ringe angeordnet sind.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kappen (4) einen zentralen Anschluß
stutzen aufweisen, mit dem die Zuführleitung (5) bzw.
die Retentatleitung (6) verbunden sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuführleitungen (5) und/oder die Re
tentatleitung (6) radial an die Rohrstutzen (7) ange
schlossen sind und zwischen einer Kappe (25) und einem
Flanschring (21) in den Rohrstutzen (7) münden, wobei
zwischen der Kappe (25) und dem Flanschring (21) radiale
Durchlässe (23) vorgesehen sind.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Behälter (1) durch in die
Permeaträume mündende Rohrflansche (2) zu einer größeren
Einheit verbunden sind.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrflansche (2) etwa in der Mitte zwischen den axialen
Enden der Behälter (1) angeordnet sind.
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