DE4037992A1 - Verfahren zur ermittlung der lage einer bruchstelle eines spannstahls in einem spannbetonbauteil - Google Patents
Verfahren zur ermittlung der lage einer bruchstelle eines spannstahls in einem spannbetonbauteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Lage einer
Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil, in dem der
Spannstahl, in dessen Umgebung andere Spannstähle und/oder Stahl
bündel angeordnet sind bzw. angeordnet sein können, bei bekannter
Orientierung eingebettet ist, wobei der zu untersuchende Spannstahl
mit Hilfe einer Magnetisierungseinrichtung magnetisiert und das den
Spannstahl umgebende Magnetfeld untersucht wird. Dabei wird in einem
ersten Verfahrensschritt der Spannstahl lediglich magnetisiert. Da
nach wird die Magnetisierungseinrichtung entfernt. Dabei wird in
einem zweiten Verfahrensschritt das Magnetfeld des im Spannstahl nach
der Entfernung der Magnetisierungseinrichtung verbleibenden
remanenten Magnetismus abgefragt und eine Dipolbildung, aus der eine
Magnetisierungsspitze resultiert, wird das Kriterium für die Bruch
stelle ermittelt. - Es versteht sich, daß bei einem solchen Verfahren
die Überdeckung des Spannstahls mit Beton nicht zu dick sein darf.
Sie liegt regelmäßig im Bereich von 10 cm oder darunter, sie kann
aber auch 20 cm und mehr betragen. Die Ermittlung der Orientierung
des zu untersuchenden Spannstahls bereitet keine Probleme, weil sie
sich für den Fachmann aus der Geometrie des Spannbetonbauteils er
gibt und/oder aus Konstruktions- und Bewehrungsplänen ermittelt wer
den kann.
Das bekannte Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht (DE 38 23 377)
ist einerseits darauf ausgerichtet, daß der Spannstahl in das
Spannbetonbauteil unmittelbar eingebettet ist. Wo das Spannbetonbau
teil anders eingerichtet ist sowie eine sogenannte nachträgliche Ver
spannung erfährt und der Spannstahl folglich in einem Hüllrohr ange
ordnet ist, ist das bekannte Verfahren darauf gerichtet, daß das
Hüllrohr aus einem dielektrischen Werkstoff besteht, so daß es den
Spannstahl nicht abschirmt. - Die bekannten Maßnahmen haben sich
bewährt. Wenn jedoch zwischen dem zu untersuchenden Spannstahl und
der Oberfläche des Spannbetonbauteils von der aus die Untersuchung
ausgeführt werden soll, eine schlaffe Bewehrung angeordnet ist, die
z. B. aus Betonstahlmatten besteht, können von der schlaffen Beweh
rung Störungen ausgehen, die das Auflösungsvermögen des bekannten
Untersuchungsverfahrens, die Untersuchungsgenauigkeit und die Unter
suchungssicherheit beeinträchtigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Verfahren so zu führen, daß die Ermittlung der Lage einer Bruchstelle
eines Spannstahls auch dann möglich ist, wenn zwischen dem zu
untersuchenden Spannstahl und der Oberfläche des Spannbetonbauteils,
von der aus die Untersuchung durchgeführt wird, eine schlaffe Be
wehrung, z. B. in Form einer Betonstahlmatte, angeordnet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren
zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem
Spannbetonbauteil, in dem der Spannstahl bei bekannter Orientierung
angeordnet und zwischen dem zu untersuchenden Spannstahl und der
Oberfläche des Spannbetonbauteils eine schlaffe Bewehrung, z. B. in
Form einer Betonstahlmatte, vorgesehen ist, wobei in einem ersten Ver
fahrensschritt im Bereich des Spannbetonbauteils der zu untersuchende
Spannstahl, ohne Rücksicht auf die schlaffe Bewehrung, dem Einfluß
eines magnetostatischen und/oder eines quasimagnetostatischen Feldes
ausgesetzt und dadurch magnetisiert wird, wobei in einem zweiten Ver
fahrensschritt der entsprechende Bereich des Spannbetonbauteils
einem elektromagnetischen Entmagnetisierungswechselfeld ausgesetzt
sowie dadurch die schlaffe Bewehrung entmagnetisiert wird, und wobei
danach das Magnetfeld des im Spannstahl verbleibenden remanenten
Magnetismus abgefragt und dabei eine Magnetisierungsspitze als
Kriterium für die Bruchstelle ermittelt wird.
Es versteht sich, daß in der Umgebung des Spannstahls, der zu
untersuchen ist, andere Spannstähle und auch Betonstahlbügel ange
ordnet sein können. Es versteht sich fernerhin, daß im zweiten Ver
fahrensschritt das Entmagnetisierungswechselfeld zum Spannstahl hin
zur Einwirkung gebracht wird. Die Magnetisierungsspitze, die beim
Abfragen des im Spannstahl verbleibenden remanenten Magnetismus er
folgt, beruht auf einer Dipolbildung. Diese tritt auch dann ein, wenn
der Bruch noch kein vollständiger Bruch ist, sondern eher als eine
Rißbildung bezeichnet werden kann, die den Querschnitt eines Spann
stahls nur teilweise trennt.
Die Erfindung geht in bezug auf die Physik der Zusammenhänge von
der Tatsache aus, daß bei der Magnetisierung des zu untersuchenden
Spannstahls die schlaffe Bewehrung die Erzeugung eines ausreichenden
Magnetisierungsgrades des Spannstahls nicht beeinträchtigt, wenn das
magnetische Feld, mit dem die Magnetisierung erzeugt werden soll,
eine ausreichende Feldstärke aufweist und als magnetostatisches Feld
ausgerüstet ist. Ein magnetostatisches Feld ist ein Feld, das bei der
Einwirkung auf den zu untersuchenden und zu magnetisierenden
Spannstahl seine Feldstärke in der Zeit nicht ändert. Das schließt
nicht aus, daß zu Beginn der Einwirkung, worunter Einschalt
phänomene oder Annäherungsphänomene verstanden werden, zeitab
hängige oder annäherungsabhängige Gradienten auftreten. Man kommt
aber auch zu einer ausreichenden Magnetisierung des zu untersuchen
den Spannstahls, wenn bei der Magnetisierung mit einem quasimagneto
statischen Feld gearbeitet wird. Darunter wird verstanden, daß sich
das magnetische Feld bei der Magnetisierung des zu untersuchenden
Spannstahls in Abhängigkeit von Zeit so wenig ändert, daß eine aus
reichende Magnetisierung zustande kommt. Eine solche quasimagneto
statische Feldeinwirkung kommt auch dadurch zustande, daß der
Magnet, mit dem die Magnetisierung durchgeführt wird, gegenüber dem
zu magnetisierenden Spannstahl seine Lage verändert. Nicht auszu
schließen ist, daß bei diesen Maßnahmen auch die zwischen dem zu
untersuchenden Spannstahl und der Oberfläche des Spannbetonbauteils
angeordnete schlaffe Bewehrung, z. B. eine Betonstahlmatte, eine Mag
netisierung erfährt. Das stört jedoch im Rahmen des erfindungsge
mäßen Verfahrens nicht, denn überraschenderweise kann diese Störung
dadurch aufgehoben oder ausreichend weit reduziert werden, daß in
dem zweiten Verfahrensschritt der entsprechende Bereich des Spann
betonbauteils zur schlaffen Bewehrung hin einem elektromagnetischen
Entmagnetisierungswechselfeld ausgesetzt wird. Überraschenderweise
läßt sich dieser Verfahrensschritt so führen, daß die Magnetisierung
des Spannstahls nicht oder nicht störend beeinflußt wird und die
sichere Ermittlung einer Bruchstelle auf die beschriebene Art und
Weise möglich ist. Das beruht darauf, daß das Entmagnetisierungs
wechselfeld in der schlaffen Bewehrung eine Wechselspannungsvertei
lung und, daraus resultierend, eine Stromverteilung induziert, die
die Magnetisierung des zu untersuchenden Spannstahls, auch aus Ab
standsgründen, wenig stört. Jedenfalls kann diese Stromverteilung
energiemäßig so klein gehalten werden, daß eine störende Beeinflus
sung der Magnetisierung des zu untersuchenden Spannstahls und des
Auflösungsvermögens des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
sowie der Untersuchungsgenauigkeit nicht eintreten. Es versteht sich,
daß die energetischen Verhältnisse im Zusammenhang mit den Magne
tisierungsmaßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie bei den
Entmagnetisierungsmaßnahmen in bezug auf die schlaffe Bewehrung bei
unterschiedlich dimensionierten und/oder unterschiedlich bewehrten
Spannbetonbauteilen unterschiedlich eingerichtet werden müssen. Dazu
sind anhand der Konstruktions- und Bewehrungspläne entsprechende
Berechnungen oder, unter Verwendung von Modellen, Laborversuche
erforderlich, die der Fachmann ohne Schwierigkeiten ausführt.
Überraschenderweise ist das erfindungsgemäße Verfahren mit hoher Un
tersuchungsgenauigkeit und hohem Auflösungsvermögen auch dann
durchführbar, wenn der zu untersuchende Spannstahl, gegebenenfalls
mit anderen, in einem ferromagnetischen Hüllrohr angeordnet ist.
Dieses erfährt zwar eine Magnetisierung, die an einer Bruchstelle des
Spannstahls dipolbedingten Magnetfeldspitzen sind jedoch nach Ent
magnetisierung der schlaffen Bewehrung an der Oberfläche des Spann
betonbauteils wie beschrieben ermittelbar.
Im einzelnen kann das erfindungsgemäße Verfahren auf verschiedene
Weise verwirklicht werden. So kann das magnetostatische und/oder
quasimagnetostatische Magnetfeld durch einen Permanentmagneten er
zeugt werden, der längs des zu untersuchenden Spannstahls an der
Oberfläche des Spannbetonbauteils bewegt wird.
Man kann aber auch das magnetostatische und/oder quasimagneto
statische Magnetfeld durch einen Elektromagneten erzeugen. Dieser
kann stationär im entsprechenden Spannbetonbauteilbereich angeordnet
oder als Elektromagnet wie ein Permanentmagnet bewegt werden. Wie
bereits angedeutet, gehört zur Lehre der Erfindung, daß mit einem
hochfrequenten Entmagnetisierungswechselfeld gearbeitet wird, dessen
Feldstärke so eingerichtet wird, daß eine störende Entmagnetisierung
des zu untersuchenden Spannstahls nicht eintritt. Diese Feldstärke
wird vorzugsweise so klein wie möglich gewählt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spann
stahls in einem Spannbetonbauteil, in dem der Spannstahl bei bekann
ter Orientierung und zwischen dem zu untersuchenden Spannstahl und
der Oberfläche des Spannbetonbauteils eine schlaffe Bewehrung, z. B.
in Form einer Betonstahlmatte, vorgesehen ist, angeordnet,
wobei in einem ersten Verfahrensschritt im Bereich des Spannbe tonbauteils der zu untersuchende Spannstahl, ohne Rücksicht auf die schlaffe Bewehrung, dem Einfluß eines magnetostatischen und/oder eines quasimagnetostatischen Feldes ausgesetzt und dadurch magnetisiert wird, wobei in einem zweiten Verfahrens schritt der entsprechende Bereich des Spannbetonbauteils einem elektromagnetischen Entmagnetisierungswechselfeld ausgesetzt sowie dadurch die schlaffe Bewehrung entmagnetisiert wird,
und wobei danach das Magnetfeld des im Spannstahl verbleibenden remenanten Magnetismus abgefragt und dabei eine Magnetisierungs spitze als Kriterium für die Bruchstelle ermittelt wird.
wobei in einem ersten Verfahrensschritt im Bereich des Spannbe tonbauteils der zu untersuchende Spannstahl, ohne Rücksicht auf die schlaffe Bewehrung, dem Einfluß eines magnetostatischen und/oder eines quasimagnetostatischen Feldes ausgesetzt und dadurch magnetisiert wird, wobei in einem zweiten Verfahrens schritt der entsprechende Bereich des Spannbetonbauteils einem elektromagnetischen Entmagnetisierungswechselfeld ausgesetzt sowie dadurch die schlaffe Bewehrung entmagnetisiert wird,
und wobei danach das Magnetfeld des im Spannstahl verbleibenden remenanten Magnetismus abgefragt und dabei eine Magnetisierungs spitze als Kriterium für die Bruchstelle ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das magnetostatische und/oder
quasimagnetostatische Magnetfeld durch einen Permanentmagneten er
zeugt wird, der längs des zu untersuchenden Spannstahls an der
Oberfläche des Spannbetonbauteils bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das magnetostatische und/oder
quasimagnetostatische Magnetfeld durch einen Elektromagneten erzeugt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei mit einem
hochfrequenten Entmagnetisierungswechselfeld gearbeitet wird, dessen
Feldstärke so eingerichtet wird, daß eine störende Entmagnetisierung
des Spannstahls nicht eintritt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904037992 DE4037992C2 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904037992 DE4037992C2 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4037992A1 true DE4037992A1 (de) | 1992-06-04 |
DE4037992C2 DE4037992C2 (de) | 1997-01-09 |
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ID=6419159
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DE19904037992 Expired - Fee Related DE4037992C2 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur Ermittlung der Lage einer Bruchstelle eines Spannstahls in einem Spannbetonbauteil |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4037992C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998005952A1 (de) * | 1996-08-03 | 1998-02-12 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Vorrichtung und verfahren zur unterdrückung von signalen der querbügel bei der untersuchung von spann-betonbauteilen mit der methode der magnetischen restfeldmessung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0027368A2 (de) * | 1979-10-15 | 1981-04-22 | Commonwealth Scientific And Industrial Research Organisation | Verfahren, Apparat und Instrument zur Überwachung länglicher, magnetisch durchlässiger Körper |
DE3923377C1 (de) * | 1988-12-29 | 1990-07-26 | Hochtief Ag Vorm. Gebr. Helfmann, 4300 Essen, De |
-
1990
- 1990-11-29 DE DE19904037992 patent/DE4037992C2/de not_active Expired - Fee Related
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US6300759B1 (en) | 1996-08-03 | 2001-10-09 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Device and method for suppressing signals when inspecting prestressed construction elements |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4037992C2 (de) | 1997-01-09 |
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