DE4037528A1 - Verfahren zur herstellung eines metalloxid-gassensors in hybridtechnik - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines metalloxid-gassensors in hybridtechnikInfo
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Description
Der in Hybridtechnik hergestellte Metalloxid-Gassensor ist
in Gasmeß-, -prüf-, -spür- und -warngeräten zum Nachweis
reduzierend wirkender Gase und Dämpfe bei Anwesenheit von
Sauerstoff vorteilhaft dann einsetzbar, wenn
- - ein so geringer Leistungsverbrauch des Sensors gefordert ist, daß die genannten Geräte mit elektrischen Spannungsquellen begrenzter Kapazität (Batterien) betrieben werden können,
- - kurze Ansprech- und Abklingzeiten gefordert sind,
- - die Austauschbarkeit des Sensors ohne Nachkalibrieren gegeben sein muß,
- - ein Stören der eingestellten Arbeitstemperatur des Sensors während des Betriebes möglich ist, aber ausgeglichen werden muß,
- - Konzentration der betreffenden Gase oder Dämpfe bis in den Spurenbereich (ppm-Bereich) festgestellt werden müssen.
Die mit diesem Sensor ausgestatteten Gasmeß-, -prüf-, -spür-
oder -warngeräte sind für die Bereiche der Gaswirtschaft,
der Chemischen und chemische Produkte verarbeiteten Industrie,
der Arbeitshygiene und des Umweltschutzes anwendbar.
Der prinzipielle Aufbau eines Metalloxid-Gassensors zum
Bestimmen der Konzentration reduzierend wirkender Gase
oder Dämpfe bei Anwesenheit von Sauerstoff, bestehend aus
Heizer, Träger (Substrat), Elektroden und gasempfindlicher
Metalloxidschicht, in allen gegenwärtig technisch möglichen
Anordnungen und Materialien, sowohl in Dünnschicht- als auch
in Dickschichttechnik, ist bekannt. Auch das gleichzeitige
Verwenden des Heizers als Elektrode ist bereits beschrieben
worden.
Es gibt außerdem Varianten, die den Heizer mittels Leistungsmessung
als Temperaturmeßeinrichtung und eine Elektrode
zur Steuerung benutzen. Eine Zusammenfassung des
aktuellen Standes befindet sich in der Patentanmeldung
"Meßanordnung zur Bestimmung der Konzentration reduzierender
Gase", Reg.-Nr. WP G 01 N/317 956 5 beim Amt für
Erfindungs- und Patentwesen der DDR.
Das Benutzen einer zum Gassensor externen, der Umgebungstemperatur
ausgesetzten Widerstandsanordnung, die im Zusammenwirken
mit einem Steuerbaustein den Einfluß der Umgebungstemperatur
auf den Dedektor kompensiert, ist im
DE-PS 35 00 412 C1 enthalten.
Die Nachteile des Gassensors,
- - verhältnismäßig hoher Heizleistungsbedarf (mehr als 4 Watt),
- - verhältnismäßig große aktive Flächen (mehr als 4×4 mm²),
- - ungenügende Beständigkeit des Heizers und/oder der Elektroden bei längerem oder alternierendem Betrieb im Bereich der Arbeits- und Stabilisierungstemperaturen der gassensitiven Schicht,
- - ungenügende Nachweisempfindlichkeit der gassensitiven Schicht,
- - ungenügende Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse des Sensors,
- - ungenügende Langzeitstabilität der gasempfindlichen Schicht,
- - unökonomischer Aufwand für reproduzierbare Herstellungsbedingungen der gasempfindlichen Schicht
verhindern bisher eine breite Anwendung, vor allem im
batteriebetriebenen Gasmeß-, -prüf-, -spür- und -warngerät.
Ebenso bekannt sind Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren
für gasempfindliche Metalloxide, wie sie z. B. in der DD-
PS 2 37 450 beschrieben und zum Aufbau von Dickschichtsensoren
verwendet werden.
Diese Dickschicht-Gassensoren haben sich zwar vor allen anderen
beschriebenen Arten auf dem Markt durchgesetzt, weisen u.
a. jedoch die Nachteile eines verhältnismäßig großen Fertigungsaufwandes
mit einem hohen Anteil manueller Arbeiten und
einer erheblichen Exemplarstreuung trotz vergleichbarer Herstellungsbedingungen
auf.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, welches
das Herstellen eines kostengünstigen Metalloxid-Gassensors
ermöglicht, der auf Grund seiner Eigenschaften einen
Beitrag zum Erhöhen der Sicherheit beim Einsatz von Gasmeß-,
-prüf-, -spür- und -warngeräten darstellt und damit die Zuverlässigkeit
und Bedeutung des Gasnachweises verbessert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht im möglichst weitestgehendem
Beseitigen der den Arbeitsschritten und den Ausführungsformen
aller bisher bekannten Lösungen anhaftenden Mängel
durch Auswahl und Kombination solcher Technologien und Bauformen,
die zu einem praxisgerechten Metalloxid-Gassensor
mit stabilen Parametern führen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als
Substrat eine dünne, planare Al₂O₃-Keramik (Dicke weniger
als 0,7 mm) eingesetzt wird, auf der einseitig eine im
Heizer und Elektroden strukturierte, passivierte, temperaturbeständige
(bis 1200°C), dünne Platinschicht aufgebracht
wird, wobei der Heizer gleichzeitig als Pt-Widerstandsthermometer
und damit zum Einhalten der eingestellten Arbeitstemperatur
dient.
Auf die Platinschicht - die vorher mit einer Passivierungsschicht
bedeckt wird - wird die gasempfindliche Metalloxidschicht
aufgetragen und der für ihr Stabilisieren notwendigen
Temperaturbehandlung bei 1000°C unterzogen. Die dünne
Platinschicht wird durch Hochvakuumbedampfen, Sputtern,
Ionenimplantation o. ä. Verfahren aufgebracht.
Das Strukturieren und Einstellen des elektrischen Widerstandes
der Platinschicht erfolgen mittels Nd-YAG-Laser.
Das Trennen des Substrat-Scheibenverbandes geschieht durch
CO₂-Laser.
Die gassensitive Metalloxidschicht wird mittels Dünn- oder
Dickfilmtechnologien (z. B. Siebdruck) aufgetragen und anschließend
temperaturbehandelt, wobei Modifikation und Stöchiometrie
des Metalloxides nicht ge- oder zerstört werden.
Das Kontaktieren von Heizer und Elektroden wird durch Thermokompressionsbonden
von Anschlußdrähten oder Steckverbinder
erreicht. Das Flächenmaß des Gassensors sowie der Verflechtungsgrad
von Heizer und Elektroden einschließlich ihrer
minimalen Trennweiten stellen die Grenzen des gegenwärtig
technisch Möglichen und fertigungsmäßig Beherrschbaren dar.
Weitere Vorteile liegen in der unmittelbaren Wirkung des
Heizers auf die gassensitive Schicht, im Gewährleisten
sicherer Kontakte und in der direkten Temperaturmessung
der aktiven Schicht, da der Heizer gleichzeitig Pt-Widerstandsthermometer
ist.
Die Wärmebilanz des Gassensors wird weiter verbessert, wenn
der bzw. die Heizer als Elektroden verwendet werden.
Die Erfindung soll durch folgendes Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Die als Substrat dienende planare Al₂O₃-Keramik wird möglichst
genau auf die Formate 100×60 mm² gebracht. Dieser
Scheibenverband wird im Hochvakuum einseitig mit einer
Platinschicht von 1 bis 2 µm Stärke bedeckt.
Nach dem Tempern bei mehr als 1000° erfolgt das Strukturieren
in Heizer (1) und Elektroden (2) gemäß Fig. 1 mittels
Nd-YAG-Laser. Damit wird anschließend auch das exakte Einstellen
des elektrischen Widerstandes vom Heizer (1) vorgenommen.
Im Siebdruckverfahren wird Multilayerpaste EB 510 auf den
Heizer (1) gebracht, die nach einer Temperaturbehandlung
zwischen 800 und 900°C als Passivierungsschicht wirkt.
Ebenfalls im Siebdruckverfahren wird das gassensitive Zinnoxid
aufgetragen und bei mehr als 800°C stabilisiert. Nun
erfolgt das Setzen der Trennschnitte mit CO₂-Laser, woran
sich das Vereinzeln in Chlips anschließt.
An die Kontaktstellen (3) werden die Anschlußdrähte (4) für
Elektroden (2) und Heizer (1) gebondet und mit Spezialglasur,
die bei 800 bis 900°C temperaturbehandelt wird, mechanisch
arretiert.
Die soweit vorbereiteten Gassensoren werden in ihren Parametern
gefestigt, indem sie über einen Zeitraum von mindestens
120 Stunden einer Temperatur von mehr als 200°C ausgesetzt
werden.
Für ihren Betriebseinsatz werden die Sensoren auf jeweils
einen handhabbaren Sockel und/oder eine Meßschaltung mit
Kompensation der Umgebungstemperatur gebracht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Metalloxid-Gassensors in
Hybridtechnik, gekennzeichnet dadurch, daß auf einer
Seite eines planaren Al₂O₃-Keramiksubstrates eine
dünne Platinschicht abgeschieden und so getrennt wird,
daß Heizer und Elektroden platzsparend ineinandergreifen,
wodurch Heizleistungen von 1,0 W abwärts erreicht
werden, die Abstände und eine Passivierungsschicht zwischen
Heizer, Elektroden und Sensorschicht garantieren,
daß in der gassensitiven Schicht elektrische Nebenanschlüsse
vermieden sind und eine hohe Oberflächenleitfähigkeit
bei großer Steilheit der Gaskonzentrationsabhängigkeit
gewährleistet ist, weiterhin die Platinschicht
des Heizers durch die dünne Passivierungsschicht geschützt
wird, der Heizer wegen seiner Eigenschaften als Platin-
Widerstandsthermometer gleichzeitig als Temperaturmeßvorrichtung
und Geber für ein Konstanthalten der einzustellenden
Arbeitstemperatur genutzt wird sowie die Zinndioxidschicht
als Dickschicht oder Dünnfilm unter Wahren
des stöchiometrischen Verhältnisses von Zinn und Sauerstoff
aufgetragen und temperaturbehandelt wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Metalloxid-Gassensors in
Hybridtechnik, gekennzeichnet dadurch, daß in Abhängigkeit
vom Einsatzfall die dünne Platinschicht nach Anspruch
1. als Zweiheizersystem ausgebildet wird und zwischen
einer Elektrode und einem Heizer oder zwischen
beiden Heizern die gaskonzentrationsabhängige Meßspannung
abgegriffen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904037528 DE4037528A1 (de) | 1990-11-26 | 1990-11-26 | Verfahren zur herstellung eines metalloxid-gassensors in hybridtechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904037528 DE4037528A1 (de) | 1990-11-26 | 1990-11-26 | Verfahren zur herstellung eines metalloxid-gassensors in hybridtechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4037528A1 true DE4037528A1 (de) | 1992-05-27 |
Family
ID=6418916
Family Applications (1)
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DE19904037528 Withdrawn DE4037528A1 (de) | 1990-11-26 | 1990-11-26 | Verfahren zur herstellung eines metalloxid-gassensors in hybridtechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4037528A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1990
- 1990-11-26 DE DE19904037528 patent/DE4037528A1/de not_active Withdrawn
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Owner name: ERDGAS SUEDSACHSEN GMBH, 09113 CHEMNITZ, DE |
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