DE4037351A1 - Bedien-, anzeige- und kontrollanordnung fuer sterilisierautomaten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung für Sterilisierautomaten, insbesondere mit mikroelektronischer Programmsteuerung. Bevorzugtes Anwendungsgebiet sind Dampfsterilisierautomaten, welche neben fest eingestellten Sterilisierprogrammen auch frei programmierbare Betriebsabläufe ermöglichen.

Es ist allgemein bekannt, Sterilisierautomaten mit Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnungen zu versehen und diese an der Frontseite des Gerätes anzuordnen. Diese Anordnungen enthalten Bedienelemente wie Programm- und Türschalter, Anzeigeelemente wie Bereitschaftsanzeigen, Programmphasenanzeigen, Druck-/Temperaturanzeigen sowie Kontrolleinrichtungen wie Temperaturschreiber oder Abrufschalter zur Kontrolle vorhandener, momentaner Betriebsdaten.

Ein Sterilisierautomat mit Mikrocomputer-Steuerung (DE-OS 30 03 824) zum wahlweisen Betrieb eines von mehreren Sterilisierautomaten, weist ein Steuersystem auf, wobei mittels individuell einsteckbarer Leiterplatten mit integrierten Mikrocomputersteuerungen die Betriebsabläufe realisiert werden können.

Ein üblicher Nachteil in der Sterilisiertechnik allgemein besteht darin, daß die Bedienungsperson eines oder mehrerer Sterilisierautomaten sich stets in unmittelbarer Nähe des Automaten aufhalten muß, um Start- und Überwachungsaufgaben ausüben zu können. Bei akuten Störfällen oder Havariezuständen, welche außerhalb eines Sterilisierautomaten wirken können, muß die Bedienungsperson zum Abschalten des Automaten möglicherweise gefährliche Zonen betreten.

Um diesen Nachteil zu beheben, könnten bekannte Fernwirksysteme (DE-PS 26 42 297; DE-PS 27 38 155) Anwendung finden. Die letztgenannte Schrift betrifft eine Fernsteuerungsanordnung für ein medizinisches Gerät, insbesondere für einen Operationstisch. Eine Anwendung dieser drahtlosen Fernsteuerungstechnik auf das Gebiet der Sterilisiertechnik ist nicht bekannt geworden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die für einen oder mehrere Sterilisierautomaten zuständige Bedienungsperson von Bedienungs- und Überwachungsaufgaben in unmittelbarer Nähe der Automaten zu befreien und eine Lösung zu finden, welche die Vorteile bekannter Fernwirktechnik zum Schalten und Steuern entfernter Geräte mit dem Prinzip der Anordnung von Bedien-, Anzeige- und Kontrolleinrichtungen unmittelbar am Sterilisierautomaten kombiniert.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Zentralsteuerung des Sterilisierautomaten eine Sendeempfangseinrichtung zugeordnet ist, die mit einer weiteren Sendeempfangseinrichtung korrespondiert, welche innerhalb einer externen, vorzugsweise ortsveränderlichen Bedien-, Anzeige- und Kontrolleinrichtung angeordnet ist, die Bedienelemente, Kontrollanzeigeelemente, Alarmsignalelemente und mindestens ein alphanumerisches Display aufweist. Von den bekannten Übertragungssystemen findet vorteilhaft ein Funkübertragungssystem Anwendung. Die externe, vorzugsweise ortsveränderliche Bedien-, Anzeige- und Kontrolleinrichtung ist in vorteilhafter Weise als Pocketgerät ausgebildet.

Die Erfindung erbringt eine Reihe von Vorteilen für den Anwender von Sterilisierautomaten oder von sonstigen wärmetechnischen Laborgeräten. Der dominierende Vorteil besteht darin, daß die Bedienungsperson nicht mehr in der Nähe des Sterilisierautomaten sein muß und von beliebiger Stelle in oder außerhalb des Sterilisierraumes ein oder mehrere Geräte starten und überwachen kann, was auch zu einer Arbeitszeiteinsparung führt.

Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den Figuren stellen dar

Fig. 1 Komplexdarstellung Sterilisierautomat - externe Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung,

Fig. 2 äußerer Aufbau der Bedien-, Anzeige- und Kontrolleinrichtung.

Der Sterilisierautomat 1 ist signaltechnisch mit dem Controller 2 der Zentralsteuerung 3 verbunden, wobei diese Verbindung entsprechend bekannter Wirkprinzipien aus der Mikrocomputertechnik als Parallel-Bus-Verbindung (z. B. IEC-Bus, IEC-Norm 66.22) oder als serielle Feldbusverbindung (z. B. RS 232 C nach DIN 66 020, 66 022) ausgeführt sein kann. Der Controller 2 übernimmt die von der Zentralsteuerung 2 übergebenen Daten (z. B. Dampfdruck; Luftdruck; Wasserdruck; Temperatur; Prozeßablaufzeiten; Prozeßphasen- Nummern) und bereitet sie übertragungsgerecht auf, wobei zum Erreichen einer hohen Übertragungssicherheit bekannte Datencodierprinzipien aus der Computer-Datenfernübertragungstechnik (z. B. EDC-Methode) Anwendung finden.

Vom Controller 2 werden vorzugsweise softwaremäßig serielle Datenblöcke generiert, welche sich jeweils aus dem Blockanfangsbyte, einem Adreßbyte, 8 Datenbytes, 2 codierten Polynombytes und einem Blockendebyte zusammensetzen. Diese Datenblöcke werden jeweils einzeln vom Controller 2 über den Sender 4 mittels bekannter drahtloser Informations- Übertragungsverfahren an die externe Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung 5 übermittelt, wo über den Empfänger 6 der jeweils aktuelle Datenblock dem Controller 7 zugeleitet wird. Der Controller 7 kontrolliert und vergleicht den Inhalt des eingegangenen Datenblocks mit dessen codiertem Polynom-Byte und erkennt dabei, ob die Datenblockübertragung fehlerfrei oder fehlerhaft erfolgte.

Im Falle einer fehlerhaften Datenblockübertragung wird vom Controller 7 kein Quittungssignal "ok" erzeugt, so daß der Controller 2 des Sterilisierautomaten 1 die Aufbereitung und Aussendung des zuvor bearbeiteten und übertragenen Datenblocks wiederholt. Diese Wiederholung erfolgt automatisch über einen definierten Limitzeitraum (z. B. 5 s), bei dessen Überschreitung die Datenübertragung abgebrochen wird und eine Störungsmeldung an die Zentralsteuerung 3 erfolgt, was zur Aktivierung einer akustischen und/oder optischen Störmeldung "Datenübertragung gestört" des am Sterilisierautomaten 1 fest angeordneten Bedien- und Anzeigetableaus 8 (stationäre Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung) führt. Gleichzeitig registriert die externe Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung 5 über ihren Controller 7 das Ausbleiben ordnungsgemäßer Datenblöcke und zeigt diese Störung als "Datenübertragung gestört" akustisch und/oder optisch an.

Im Falle einer ordnungsgemäßen, fehlerfreien Datenblockübertragung veranlaßt der Controller 7 über den Sender 9 die Rückmeldung eines Quittungssignals "ok" über den Empfänger 10 an den Controller 2, wodurch die Aufbereitung und Aussendung des nächstfolgenden Datenblocks veranlaßt wird. Der vom Controller 7 als ordnungsgemäß erkannte Datenblock wird in Einzeldaten aufgelöst, welche je nach Bedeutung (Adresse; Stellung innerhalb des Datenblockes; Datenwertebetrag) zwischengespeichert und der Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung 5 zur optisch und/oder akustischen Anzeige zugeführt werden, wobei normale Sterilisierparameter von der Bedienungsperson über Auswahltasten 11 (Fig. 2) jederzeit abrufbar sind, während fehlerhafte Parameter automatisch auf dem alphanumerischen Display 12 (Fig. 2) angezeigt werden.

Die tragbare Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung 5 gemäß Fig. 2 enthält u. a. mehrere Anlagen-Auswahl- Tasten 14, mit welchen beim Vorhandensein mehrerer fernbedien- und steuerbarer Sterilisatoren die Auswahl eines bestimmten, gewünschten Sterilisators erfolgt, mit dem im weiteren in die Bedien-, Anzeige- und Kontrollkorrespondenz getreten werden soll. Per Kontroll-Auswahltasten 11 können zum zuvor ausgewählten Sterilisator vielfältige Prozeßinformationen, wie z. B. Wasserniveau (Dampferzeuger), Dampfdruck, Luftdruck, Wasserdruck, Kammertemperatur, Prozeßzeit, Prozeßphase, Chargen-Nummer u. ä., abgerufen und auf dem mehrstelligen, alphanumerischen Anzeige-Display 12 dargestellt werden. Ein weiteres Tastenfeld enthält Funktionstasten 13, mit denen zum zuvor ausgewählten Sterilisator solche Funktionen realisiert werden, wie z. B. Sterilisierprogramm- Option, Türenbewegung, Programm-Start, Programm-Unterbrechung. Eine fehlbediensichere Drehknopf-Drucktaste 15 ermöglicht die fernbedienbare Totalabschaltung des zuvor per Tasten 14 ausgewählten Sterilisators. Allen genannten Tasten 11, 13, 14 sind Aktivitätsleuchtanzeigen 16 zugeordnet.

Die in tragbare Anordnung 5 eingegebenen Befehle werden als Steuerdaten dem Controller 7 zugeführten, welcher diese Daten codiert, als Blöcke übertragungsgerecht und übertragungssicher aufbereitet und anschließend an den Sender 9 weiterleitet, welcher nach bekannten drahtlosen Informationsübermittlungsverfahren diese Datenblöcke über den/die Empfänger 10 des Sterilisierautomaten 1 dem Controller 2 zuleitet. Der Controller 2 entschlüsselt den Datenblock und quittiert diesen nach der Quittungssignal-Methode, sofern auf ordnungsgemäße Datenübertragung und auf Übereinstimmung der Blockadresse mit der Adresse des Controllers 2 erkannt wurde.

Der empfangene und akzeptierte Datenblock wird vom Controller 2 zu Einzeldaten aufbereitet, zwischengespeichert und der Zentralsteuerung übermittelt, welche je nach Datenart Anzeigen aktiviert und/oder Steuermaßnahmen einleitet (z. B. Türbewegung, Prozeßunterbrechung, Notabschaltung).

Bezugszeichen

 1 Sterilisierautomat
 2 Controller, stationär
 3 Zentralsteuerung
 4 Sender, stationär
 5 Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung, extern
 6 Empfänger, extern
 7 Controller, extern
 8 Bedien- und Anzeigetableau
 9 Sender, extern
10 Empfänger, stationär
11 Kontroll-Auswahl-Tasten
12 Display
13 Funktionstasten
14 Anlagen-Auswahl-Tasten
15 Drehknopf-Drucktaste
16 Aktivitäts-Leuchtanzeigen

Claims (1)

1. Bedien-, Anzeige- und Kontrollanordnung für Sterilisierautomaten, welche als Funktionseinheit an der Frontplatte angeordnet und elektrisch mit der Mikroprozessor- Steuereinrichtung verknüpft ist, gekennzeichnet dadurch, daß der Zentralsteuerung 3 des Sterilisierautomaten 1 eine Sendeempfangseinrichtung 4; 10 zugeordnet ist, die mit einer weiteren Sendeempfangseinrichtung 6; 9 korrespondiert, welche innerhalb einer weiteren, externen, vorzugsweise ortsveränderlichen Bedien-, Anzeige- und Kontrolleinrichtung 5 angeordnet ist, die Bedienelemente, Kontrollanzeigeelemente, Alarmanzeigeelemente und mindestens ein alphanumerisches Display 12 aufweist.