DE4035965A1 - Optisch wirksames material sowie verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Optisch wirksames material sowie verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optisch wirksames Material
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein
Verfahren zu seiner Herstellung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 11.
Derartige optisch wirksame Materialien werden vorzugsweise
zur preisgünstigen Imitation von Strukturen von Halbedel
steinen verwendet. Ebenfalls können diese Materialien
aber auch bei der Herstellung von Bauwerken als optisch
auffällige und ästhetisch angenehm empfundene Bauteile
verwendet werden.
Aus der DE-PS 35 33 463 ist es bekannt, Naturstrukturen
durch passgenaue Übereinanderanordnung transparenter
Effektschichten zu imitieren. Dabei wird die Anordnung
und Ausgestaltung der Effektschichten der zu imitierenden
Naturstruktur ähnlich, vorgenommen. Neben der Übereinstim
mung des Aussehens wird zusätzlich die dreidimensionale
Wirkung der Naturstruktur imitiert. Diese Übereinstimmung
wird insbesondere durch die räumliche Anordnung der
Schichten bewirkt.
Da die Effektschichten eben sind und übereinander
angeordnet werden, haben sie jeweils etwa in gleicher
Richtung ausgerichtete optische Einfallslote. Einfallendes
Licht wird demzufolge immer etwa unter gleichem Winkel
gebeugt. Dies bedeutet aber, daß ein unterschiedlicher
optischer Eindruck der imitierten Naturstruktur nur dann
entstehen kann, wenn sich die Lage der Lichtquelle
und/oder des Effektmaterials und/oder des Betrachters
ändert.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die optische
Wirkung herkömmlicher optisch wirksamer Materialien zu
verbessern.
Dieses Ziel wird bei einem gattungsgemäßen optischen
Material durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 sowie bei einem gattungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung eines optisch wirksamen Materials durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 11 erreicht.
Das optisch dreidimensional wirksam veränderte Element
bewirkt in einem Träger einen doppelten räumlichen Effekt.
Einerseits ergibt sich eine gegenüber dem Stand der
Technik gesteigerte dreidimensionale Wirkung aufgrund
der beliebigen Anordnung des Elements im Träger. Anderer
seits wirkt das Element für sich selbst dreidimensional.
Die Tiefenwirkung bei der Betrachtung räumlich erscheinen
der Naturstoffe kann hierdurch verblüffend ähnlich
imitiert werden. Das Element kann selbstverständlich auch
eine bewußt erzeugte Fehlstelle oder Lücke im Träger sein.
Vorteilhaft weist das Element Oberflächenabschnitte mit
wenigstens zwei nicht parallel zueinander ausgerichteten
optischen Einfallsloten auf. Hierdurch empfängt das Auge
des Betrachters nicht nur Licht aus einer bevorzugten
Einfallsrichtung. Vielmehr bewirken unterschiedlich
ausgerichtete Einfallslote eine Mannigfaltigkeit verschie
dener Beugungen. Die sich unterscheidenden Abschnitte des
Elements sind quasi optisch individualisiert, d. h. jeder
Abschnitt ist ein für sich eigenes Beugungssystem.
Hierdurch wird in physikalisch bekannter Weise die
räumliche Wirkung des veränderten Elementes verstärkt.
Dem Betrachter bietet sich eine intensive Tiefenwirkung.
Gleichzeitig führt die Individualisierung aber auch dazu,
daß nicht nur unter einem bestimmten Winkel auf das
Element auftreffendes Licht wahrgenommen wird. Die
Wahrscheinlichkeit der Beugung an einem Einfallslot eines
beliebigen Elementabschnitts wird erhöht. Dies ist
insbesondere bei Gegenständen von Vorteil - wie beispiels
weise bei sogenannten "Katzenaugen" an Fahrrädern -, bei
denen die Funktion von der Reflektion des einfallenden
Lichts abhängt. Das Licht muß erfindungsgemäß nicht unter
einem bevorzugten Winkel einfallen. Nahezu alle Einfalls
richtungen sind möglich. Bei "Katzenaugen" wird das
einfallende Licht erfindungsgemäß in alle Richtungen
reflektiert.
Besonders bevorzugt weist das Element Abschnitte zueinan
der unterschiedlich geneigter Oberflächen auf. Diese
entstehen automatisch bei geringer äußerer Krafteinwirkung
auf das folienartige Element.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Materials weist das Element Oberflächen
mit Abschnitten unterschiedlicher Form auf. Hierdurch
kann eine Änderung der Intensität des gebeugten Lichtes
in Abhängigkeit vom Auftreffabschnitt auf dem Element
erreicht werden. Eine Krümmung des Elementes erzielt
beispielsweise eine optisch zerstreuende oder sammelnde
Wirkung.
Bevorzugt ist das Element optisch changierend. Besonders
bevorzugt ist das Element teilweise reflektierend,
teilweise transmittierend. Gelangen Lichtstrahlen durch
ein erstes Element und treffen auf ein weiteres Element
unterhalb des ersten Elementes auf, so erfolgt auch hier
eine teilweise Reflexion. Das vom zweiten Element
reflektierte Licht kann wieder durch das obenliegende,
erste Element treten und dort wieder zur Interferenzbil
dung beitragen. Ein individueller Farbeindruck ist die
Folge.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Materials ist das Element folienartig.
Jegliche Veränderungen des Elements sind einfach und
rasch durchführbar.
Bevorzugt ist das folienartige Element eine Regenbogen
folie. Derartige Folien weisen Metalloxydfarbschichten
auf, sind günstig in der Herstellung sowie überall
erhältlich. Eine Regenbogenfolie erzeugt bei Beleuchtung
mit natürlichem Licht unter einem bestimmten Einfallswin
kel eine opalisierende Wirkung aufgrund unterschiedlicher
Beugung bestimmter Wellenlängen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die
Bodenfläche und/oder wenigstens eine Seitenfläche des
Materials eine optisch nicht transmittierende Schicht
auf. Strahlung kann so das optisch wirksame Material
nach dem Durchgang nicht verlassen. Für die folienartigen
Elemente wird damit ein Hintergrundkontrast geschaffen,
der die optisch dreidimensionale Wirkung des optisch
wirksamen Materials verstärkt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des
Materials ist der Träger eine Trägersubstanz, die eine
relative Gleichgewichtslage des wenigstens einen Elements
im Material aufrecht erhält. Eine starre, kristalline
Festkörperstruktur des Materials für den Betrachter kann
auf diese Weise gewährleistet werden.
Bei einem vorteilhaften Verfahren kann unter anderem die
ursprünglich glatte Oberfläche des folienartigen Elements
durch Anwendung von Druck und/oder Zug und/oder Drehkraft
verändert werden. Dadurch kann die erforderliche Struktur
des gewünschten Endzustands des folienartigen Elements
festgelegt werden. Die Veränderungen sind maschinell wie
aber auch manuell durchführbar.
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahren wird schließlich das optisch wirksame Material
zerschnitten und in beliebiger Weise wiederzusammenge
setzt. Durch Veränderung der Schichtung kann der dreidi
mensionale Eindruck des optisch wirksamen Materiales
verstärkt werden. Gleichzeitig sind weitere optische
Erscheinungen, wie beispielsweise Bilder, Buchstaben oder
Gegenstände zwischen den Schnittebenen anordenbar.
Hierdurch ist es möglich, die dreidimensionalen Effekte
des optisch wirksamen Materials gleichzeitig mit einem
Informationsmedium zu verbinden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnun
gen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße
optisch wirksame Material; und
Fig. 2 einen Querschnitt durch das zerschnittene und
wieder zusammengesetzte optisch wirksame
Material gemäß der Erfindung.
Es folgt die Erläuterung der Erfindung anhand der
Zeichnungen nach Aufbau und gegebenenfalls auch nach
Wirkung der dargestellten Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein fertig hergestelltes, optisch wirksames
Material 1. Es ist folgendermaßen hergestellt:
Zunächst wird in bekannter Weise eine nicht dargestellte
Gießform in einem Wasserbad angeordnet. In diese Gießform
wird ein noch nicht ausgehärtetes Epoxyd-Harz 3 bis zu
einer bestimmten Höhe eingegeben.
Ein folienartiges Element 2, beispielsweise in Form einer
Regenbogenfolie, wird außerhalb der Gießform zu Stücken
gewünschter Größe verarbeitet. Die so erhaltenen Regenbo
genfolienstücke 2 werden darauffolgend einer äußeren
Kraft unterworfen. Sie können dabei gedreht, gestaucht,
gezogen oder in jeglicher anderen Weise oberflächenmanipu
liert werden. Bei der Manipulation geht es nur darum,
Oberflächenabschnitte 4a, 4b unterschiedlicher Neigung
zueinander oder aber Oberflächenabschnitte 5a, 5b
unterschiedlicher Form zu erzeugen. In Abhängigkeit von
der Anzahl voneinander abweichender Oberflächen der
Regenbogenfolienstücke 2 ergibt sich eine entsprechend
große Anzahl optischer Lote unterschiedlichster Richtung.
Die Anzahl unterschiedlicher Reflexions- bzw. Transmis
sionsvorzugsrichtungen für einfallendes Licht ist direkt
proportional zur Anzahl unterschiedlich ausgerichteter
optischer Lote.
Vorzugsweise nach der Bearbeitung werden die Regenbogenfo
lienstücke 2 auf die Oberfläche des noch nicht gehärteten
Expoxyd-Harzes 3 gelegt oder in dieses eingetaucht. Die
Regenbogenfolienstücke 2 können aber auch erst nach
Anordnung im Epoxyd-Harz 3 in ihrer Struktur verändert
werden.
Ist ein gewünschtes Regenbogenfolienstück 2 in das
Epoxyd-Harz 3 eingebracht und aufgrund der Aushärtung des
Epoxyd-Harzes 3 in seiner Lage fixiert, so kann eine
weitere Schicht flüssigen Epoxyd-Harzes 3 in die Gießform
nachgegossen werden. Auch dieses weitere Expoxyd-Harz 3
nimmt wieder an der Oberfläche Regenbogenfolienstücke 2
auf. Nach einer Aushärtung kann Schritt für Schritt der
Einlagerungsvorgang der Regenbogenfolienstücke 2 im
Epoxyd-Harz 3 wiederholt werden.
Selbstverständlich kann die gewünschte Gießform anfäng
lich auch vollständig mit Epoxyd-Harz 3 gefüllt werden.
Die vorbearbeiteten Regenbogenfolienstücke 2 werden dann
im noch nicht gehärteten Zustand des Expoxyd-Harzes 3
beispielsweise mit Hilfe einer Pinzette in der gewünschten
Position angeordnet. Nach der Aushärtung sind die Stücke
2 fixiert.
An Stelle des Epoxyd-Harzes 3 kann beispielsweise auch
Silikon, Glas, Akryl, Öle oder wäßrige Substanzen
verwendet werden. Die Wahl des Trägers 3 erfolgt unter
dem Kriterium der gewünschten Farbe und/oder des gewünsch
ten Brechungsindexes. Bei Verwendung wäßriger Substanzen
als Träger 3 entscheidet die Schwere der folienartigen
Elemente 2 über deren Lage.
Ist der Aushärtungsvorgang für das Epoxyd-Harz 3 beendet,
so kann das Material 1 der Gießform entnommen werden. Um
den räumlichen Effekt zu steigern, können die Unter-
und/bzw. Seitenflächen mit einer Absorptionsfarbe versehen
werden. Das in das Material 1 einfallende Licht wird damit
nicht durchgelassen.
Um das Material 1 als Bauelement, Element üblicher
Gebrauchsgegenstände oder als Kunstobjekt verwenden zu
können, wird zusätzlich die Oberfläche veredelt. Diese
Veredelung erfolgt durch Anbringung eines Glases 7 auf der
nach außen in Erscheinung tretenden Oberfläche des
Materials 1 oder eventuell durch Polieren dieser Oberflä
che. Auch kann diese Oberfläche lackiert werde .
Fig. 2 zeigt ein aus zerschnittenem optisch wirksamen
Material 1, 1′, 1′′, 1′′′ zusammengesetztes Bauteil.
Zunächst werden hierfür einzelne optisch wirksame
Materialien 1, 1′, 1′′, 1′′′ wie zuvor erläutert herge
stellt. Nach der Aushärtung werden sie zerschnitten. Die
so entstandenen Teile werden dann beliebig miteinander
kombiniert. Die Kombination erfolgt durch Anlegen der
Teile an den entsprechenden Schnittebenen. Auf diese
Weise können selbst unterschiedliche Trägersubstanzen
unterschiedlicher Farbe oder Brechungsindices miteinander
kombiniert werden. Ebenso ist es möglich, folienartige
Elemente 2 bzw. 2′ zu verwenden, die in der jeweils
anderen Trägersubstanz 3, 3′ beispielsweise aus chemischen
Gründen nicht aufgenommen werden können.
Zwischen den Schnittebenen können vorteilhaft Bilder oder
ähnliche aufnehmbare Gegenstände angeordnet werden. Dies
gewährleistet eine Verwendung des optischen Bauelements
als Kommunikationsmedium.
Claims (13)
1. Optisch wirksames Material mit wenigstens einem in
und/oder auf einem Träger anordenbaren Element
dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Element (2) beliebig in
und/oder auf dem Träger (3) anordenbar sowie für
sich optisch dreidimensional wirksam verändert ist.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element (2) Oberflächenabschnitte (4a, b)
mit wenigstens zwei nicht parallel zueinander
ausgerichteten optischen Einfallsloten aufweist.
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element (2) Abschnitte zueinander
unterschiedlich geneigter Oberflächen (4a, b)
aufweist.
4. Material nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2)
Oberflächen mit Abschnitten (5a, b) unterschiedli
cher Form aufweist.
5. Material nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2)
optisch changierend ist.
6. Material nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2)
teilweise reflektierend, teilweise transmittierend
ist.
7. Material nach wenigstens einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(2) folienartig ist.
8. Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das folienartige Element (2) eine Regenbogenfo
lie ist.
9. Material nach wenigstens einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenflä
che und/oder wenigstens eine Seitenfläche eine
optisch nicht transmittierende Schicht (6) aufweist.
10. Material nach wenigstens einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(3) eine Trägersubstanz ist, die eine relative
Gleichgewichtslage des wenigstens einen Elements
(2) im Material (1) aufrechterhält.
1. Verfahren zur Herstellung eines optisch wirksamen
Materials (1) mit wenigstens einem in und/oder auf
einem Träger (3) anordenbaren Element (2), dadurch
gekennzeichnet, daß das Element (2) folienartig ist
und vor Justierung seiner Lage in und/oder auf dem
Träger (3) derart verändert wird, daß es für sich
eine optisch dreidimensionale Form annimmt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die ursprüngliche glatte Oberfläche des
folienartigen Elements (2) durch Anwendung von
Druck und/oder Zug und/oder Drehkraft verändert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das optisch wirksame Material
zerschnitten und in beliebiger Weise wiederzusam
mengesetzt wird.
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