DE4035588A1 - Verfahren und mobile vorrichtung fuer das automatische befuellen und nachfuellen von temperierkreislaeufen in temperiergeraeten mit speziell konditioniertem wasser und anderen medien fuer den waermetransport - Google Patents
Verfahren und mobile vorrichtung fuer das automatische befuellen und nachfuellen von temperierkreislaeufen in temperiergeraeten mit speziell konditioniertem wasser und anderen medien fuer den waermetransportInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zum automatischen
Befüllen und Nachfüllen von Temperierkreisläufen in Temperiergeräten
mit einem speziell aufbereitetem Wasser oder einem anderen Medium für
den Wärmetransport.
Zur Erfüllung der beschriebenen Verfahrensaufgabe wird ein Druckbehäl
ter hergestellt, der mit Anschlupstutzen bzw. verschliepbaren Öffnun
gen versehen ist für:
- a) die Eingabe des konditionierten Wassers in die durch einen abnehm baren Deckel 1 (bzw. Stopfen) verschlossene Behälteröffnung.
- b) den Austritt des konditionierten Wassers 2
- c) den Anschluß für Druckluft 3
- d) den Einbau und Anschluß einer Sonde 4 zur Kontrolle der Niveaus: max.= voll 8, halbvoll 9, Reserve = min. 10, leer 11.
- e) die Behälterentlüftung über ein automatisches 2/3 Wegeventil 5.
Die Apparatur wird in der Folge als Nachfüllgerät bezeichnet.
Mittels einer elektrischen Vorrichtung wird der maximale 8 und minima
le 10 Wasserstand angezeigt, so daß der Benutzer konditioniertes Was
ser nachfüllen kann, bevor der Druckbehälter leer ist. Die Anzeige des
Zwischenstands halbvoll 9 erleichtert das zeitliche Abschätzen bis zur
nächsten Neubefüllung. Bei Stand leer 11 wird die Druckluftzufuhr au
tomatisch abgesperrt und der Behälter entlüftet. Gleichzeitig wird
über die Steuerung ein Aufforderungssignal für das Nachbefüllen her
ausgegeben.
Alle Niveaustände werden auf dem Steuerkasten 6 optisch angezeigt.
Das Nachfüllen erfolgt in der Regel in der Weise, daß bei Erreichen
des "Leer′-Niveaus 11 an dem Behälter die Druckluft über das Ventil 5
abgesperrt und der Behälter entlüftet wird. Dann wird der Deckel 1 ge
öffnet, abgenommen und das konditionierte Wasser eingefüllt. Sodann
wird der Behälter wieder verschlossen und mit Druckluft beaufschlagt.
Einleitend sei erwähnt, daß ein Temperiergerät die Aufgabe hat, ein
anderes Gerät (zum Beispiel ein Kunststofformwerkzeug) in einer be
stimmten, einstellbaren Temperatur zu halten. So erfüllt es in der Re
gel zwei Funktionen: a) Kühlen, b) Heizen. Diese Funktionen konnen in
nerhalb kurzer Zeit wechselseitig stattfinden. Die beim Kühlen anfal
lende Abwärme wird über einen Wärmetauscher in dem Temperiergerät nach
außen abgegeben. Die beim Heizen erforderliche Wärme wird in dem Tem
periergerät über eine Heizvorrichtung erzeugt. Dabei kann das Wasser
einen Temperaturbereich von ca. 10°C bis z. B. 150°C durchlaufen.
In einem Temperiergerät besteht in der Regel ein kleiner Ausgleichs
tank mit einem geringen Vorrat an Wasser, die dort über ein Luftpol
ster unter Druck gehalten wird, so daß bei Verlust an Wasser, der z. B.
bei einem Werkzeugwechsel entsteht eine geringe Wassermenge nachge
setzt werden kann.
Üblicherweise wird die Verlustmenge in dem Ausgleichstank heute da
durch ersetzt, daß über einen Anschluß, der an normales Stadtwasser,
Brunnenwasser oder anderes Wasser aus einem Kühlkreislauf angeschlos
sen ist, Wasser nachströmt.
Diese Verfahrensweise führt sehr häufig zu erheblichen Problemen, de
ren Ursachen nachstehend beschrieben werden:
1. Ursache: Das Verhalten von Wasser gegenüber den Werkstoffen eines
Kreislaufs wird ganz wesentlich durch seine Temperatur bestimmt. Da
bei steigender Temperatur auch die Dissoziationskonstante Kw von
Wasser größer und damit der pH-Wert kleiner wird (pH-Wert des rei
nen Wassers bei 20°C = 7,0 und bei 150°C = 5,8 ) wird das Wasser
auch immer aggressiver.
Das in dem Temperierkreislauf kreisende Wasser durchläuft extreme
Temperaturbereiche. Dabei werden die gelösten Hydrogencarbonate
(namentlich Ca(HCO3)2) unter Bildung von CO2 gespalten. Es bilden
sich Härteablagerungen. Die ausgefallenen Erdalkalisalze liefern,
im Gegensatz zu den gelösten Erdalkalisalzen keinen Beitrag zur
Pufferung des Wassers, so daß die freigesetzte und unter Druck im
System verbleibende Kohlensäure dissoziiert und die Korrosion an
treibt.
Eine Wasserbehandlung, wie sie bei Kühlwasser oder Trinkwasser üb
lich ist wirkt in einem solchen Kreislauf wenig, oder vergrößert
gar die Probleme durch Ausfall von Calciumphosphat, wenn z. B. ein
mit Polyphosphaten behandeltes Wasser zugesetzt wird.
Forderung:
Das Wasser muß das System ausreichend alkalisieren und vorhandene Härte bis zu sehr hohen Temperaturen stabilisieren können, damit kein Kalkausfall entsteht.
Das Wasser muß das System ausreichend alkalisieren und vorhandene Härte bis zu sehr hohen Temperaturen stabilisieren können, damit kein Kalkausfall entsteht.
2. Ursache: Durch das Luftpolster in dem geräteseitigen Ausgleichstank
gelangt ständig Sauerstoff in das Wasser, so daß sich in dem Wasser
kein Zustand der Sauerstoffarmut und damit verminderter Korrosion
einstellen kann. Die Sauerstoffreduktion wird in Gang gehalten, wo
bei die Metalle des Systems die sich aufopfernde Anode bilden.
Forderung:
Das Wasser muß so konditioniert werden, daß es auch in Gegenwart von Sauerstoff Schutzschichten bildet, die die Korrosion verhin dern.
Das Wasser muß so konditioniert werden, daß es auch in Gegenwart von Sauerstoff Schutzschichten bildet, die die Korrosion verhin dern.
3. Ursache: an einen Temperierkreislauf werden ständig andere Form
werkzeuge angeschlossen. Die wasserführenden Kanäle dieser Werk
zeuge sind in der Regel durch Korrosions- und Härteablagerungen
verschmutzt, so daß die Verschmutzungen sich als grobe Feststoffe
ablösen und in den Kreislauf geschwemmt werden können, wo sie zu
Verklemmungen in den Ventilen und Verschleiß bei Pumpen führen kon
nen, sowie Kühlkanäle und Kühlkammern in den Werkzeugen blockieren.
Forderung:
Das zirkulierende Wasser muß stark dispergierende und kalkrucklö sende Eigenschaften besitzen, so daß die dispergierten Schmutz stoffe entweder durch Spülung oder Parallelfiltration abgeschieden werden können.
Das zirkulierende Wasser muß stark dispergierende und kalkrucklö sende Eigenschaften besitzen, so daß die dispergierten Schmutz stoffe entweder durch Spülung oder Parallelfiltration abgeschieden werden können.
Es leuchtet ein, daß normale Wässer die unter 1-3 geforderten Eigen
schaften nicht besitzen können und daß auch solche Wässer, die für
normale Kühlkreisläufe konditioniert worden sind die Forderungen nicht
erfüllen können.
So sollten Temperierkreisläufe über eine separate, mobile Einheit mit
einem speziell dafür behandelten Wasser oder einem anderen Spezial
medium beschickt werden, das den o.g. besonderen Anforderungen gerecht
wird. Ein so behandeltes Wasser ist in anderen Wassersystemen aufgrund
seiner Zusammensetzung aus technischen und wirtschaftlichen Gründen
meistens nicht zu gebrauchen.
Deshalb ergibt sich die Notwendigkeit, Temperierkreisläufe grundsätz
lich mit einem anderem, besonders konditioniertem Wasser,
oder Medium zu beschicken, das die erforderlichen Eigenschaften be
sitzt. Da Temperiergeräte mobile Einheiten sind, muß auch die zugehö
rige Versorgung mit aufbereitetem Wasser beweglich sein, d. h., sie muß
den Geräten an ihre Einsatzorte folgen können.
Wenn heute Temperierkreisläufe mit einem speziell behandelten Wasser
oder einem anderen Spezielmedium befüllt werden, geschieht das in den
relativ kleinen Ausgleichsbehälter des Temperiergerätes. Schon bei ge
ringem Flüssigkeitsverlust muß das Temperiergerät für das Nachbefüllen
außer Betrieb genommen werden. In der Praxis erfordert das einen nicht
unerheblichen Arbeits- und damit Kostenaufwand, bis zu Produktions
stillständen, wenn ein Füllstandsmangel nicht rechtzeitig behoben
wird.
Eine Zentrale Versorgung mit speziell aufbereitetem Wasser wäre theo
retisch möglich, praktisch aber meist nicht. Denn dann müßten, ausge
hend von dem zentralen Versorgungspunkt, zu den einzelnen Verbraucher
stellen separate Rohrleitungen verlegt werden, was einerseits mit er
heblichen Kosten für neue Rohrleitungen verbunden wäre, andererseits
nur selten den praktischen Bedürfnissen in einer Produktion entsprä
che, da Temperiergeräte, wie schon gesagt, mobile Einheiten sind, de
ren Benutzungsort sich ständig verändert; denn sie werden immer nur
dort eingesetzt, wo in einem Produktionswerkzeug eine Temperierung be
nötigt wird.
Weil es aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen selten möglich
ist, für Temperiergeräte ein spezielles Rohrleitungssystem für die
Zuspeisung eines nach den Erfordernissen konditionierten Wassers
herzustellen, werden sie üblicherweise mit dem Wasser gespeist, das
am Verwendungsort zur Verfügung steht: Stadtwasser, Brunnenwasser
Kühlwasser. Die Folge sind die o.g. Probleme.
Das beschriebene Verfahren und das beschriebene Nachfüllgerät vermei
den diese Probleme, weil es den Temperiergeräten folgen kann. Es hält
ständig einen ausreichenden Vorrat an frischer Zirkulationsflüssig
keit in der Vorlage. Die Flüssigkeit kann bei Mangel (Minimalniveau im
Druckbehälter des Nachfüllgerätes) jederzeit und ohne Betriebsunter
brechung ergänzt werden. So wird ein sicherer Betrieb des Temperier
gerätes gewährleistet), ohne daß in dem Temperierkreislauf ein Wasser
mangel auftreten kann, weil bei Bedarf Wasser automatisch in den
Temperierkreislauf nachgesetzt wird und das Nachfüllgerät bei Errei
chen eines Mindestfüllstandes diesen automatisch anzeigt.
Dann wird das leere Gerät entweder gegen ein gefülltes Gerät ausge
tauscht, oder aber das leere Gerät, mit Wasser aufgefüllt und dabei
eine bestimmte geringe Menge des Behandlungsproduktes zugegeben.
Der Betrieb des Temperiergeräts wird dabei nicht unterbrochen, sondern
es wird lediglich die Druckluft abgesperrt, der Behälter entlüftet,
aufgefüllt und wieder an die Druckluft angeschlossen.
Durch die mit dem Gerät steuerbare Zugabe von speziell konditioniertem
Wasser, oder einem anderen Medium, können die bekannten Probleme von
Steinbildung und Korrosion in Temperierkreisläufen, bestehend aus Tem
periergeräten, Schlauch- und Rohrleitungen, sowie Formwerkzeugen, ver
hindert werden und alte Ablagerungen entfernt werden.
Das Gerät ist einsetzbar, wo immer mit Hilfe von Temperiergeräten Pro
duktionsprozesse in festlegbaren Temperaturbereichen ablaufen müssen.
Beispiele dafür sind die Kunststoff und Kautschuk verarbeitende Indu
strie, aber auch andere.
Claims (4)
1. Vorrichtung und Verfahren zum Be- und Nachfüllen von Flüssigkeiten
in Wassersystemen, namentlich in Temperiergeräten und Temperier
kreisläufen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit aus einer von den
Kreisläufen abkoppelbaren, mit Druckluft beaufschlagten Vorrichtung
stammt und diese Vorrichtung sich vor restloser Entleerung automa
tisch in einen drucklosen Zustand stellt und daß weiterhin diese
Vorrichtung mehrere Ausgänge aufweisen kann, so daß eine beliebige
Zahl von Temperiergeräten angeschlossen werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung sowohl stationär, als
auch mobil eingesetzt werden kann, so daß sie den Temperiergeräten
folgen kann, wenn der Einsatzort sich ändert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet, daß Warmekreisläufe in Heizungs- und
Solaranlagen sowie andere geschlossene Zirkulationssystemen auf
dieselbe Weise mit dem jeweils erforderlichen Medium befüllt bzw.
ergänzt werden können, indem man zunächst das Volumen der nachzu
setzenden Menge aus dem Kreislauf in den Druckbehälter der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung fließen läßt (wobei die entnommene Menge
aus dem in solchen Kreisläufen üblicherweise befindlichen Ausdeh
nungsgefäß zur Verfügung gestellt wird), man die entnommene Flüs
sigkeitsmenge aus dem Druckbehälter entfernt und den Druckbehälter
mit dem nachzusetzenden Medium füllt und mittels Beaufschlagung
des Behälters durch Druckluft das aufzugebende Medium in den Kreis
lauf drückt.
4. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die für den Dauerbetrieb eines oder
mehrerer Temperierkreise erforderliche Zusammensetzung des Mediums
durch Aufgabe der für seine Herstellung erforderlichen Teilmengen
in die Nachfüllvorrichtung erfolgt, wo sich die die Teilmengen
durch die beim Einfüllen entstehenden Turbulenzen automatisch ver
mischen, und es nicht erforderlich ist, bei jeder Nachfüllanforde
rung durch das Temperiergerät die Menge des jeweils angeforderten
Medium und die zu seiner Herstellung erforderlichen Teilmengen der
zu mischenden Komponenten einzeln zu bestimmen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9016677U DE9016677U1 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | |
DE19904035588 DE4035588A1 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Verfahren und mobile vorrichtung fuer das automatische befuellen und nachfuellen von temperierkreislaeufen in temperiergeraeten mit speziell konditioniertem wasser und anderen medien fuer den waermetransport |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035588 DE4035588A1 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Verfahren und mobile vorrichtung fuer das automatische befuellen und nachfuellen von temperierkreislaeufen in temperiergeraeten mit speziell konditioniertem wasser und anderen medien fuer den waermetransport |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035588A1 true DE4035588A1 (de) | 1992-05-14 |
Family
ID=6417901
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904035588 Withdrawn DE4035588A1 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Verfahren und mobile vorrichtung fuer das automatische befuellen und nachfuellen von temperierkreislaeufen in temperiergeraeten mit speziell konditioniertem wasser und anderen medien fuer den waermetransport |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4035588A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1990
- 1990-11-09 DE DE19904035588 patent/DE4035588A1/de not_active Withdrawn
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US7124913B2 (en) | 2003-06-24 | 2006-10-24 | Air Products And Chemicals, Inc. | High purity chemical container with diptube and level sensor terminating in lowest most point of concave floor |
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