DE4035518A1 - Verfahren und anordnung zur messtechnischen bestimmung des volumenstroms von mittels einer kolbendickstoffpumpe transportiertem foerdergut - Google Patents
Verfahren und anordnung zur messtechnischen bestimmung des volumenstroms von mittels einer kolbendickstoffpumpe transportiertem foerdergutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zur meßtechnischen Bestimmung des Förderstroms von
mittels einer mindestens einen Förderzylinder aufwei
senden Kolbendickstoffpumpe durch eine Förderleitung
transportiertem Fördergut, bei welchem die Hubfrequenz
sowie das Fördervolumen der einzelnen Druckhübe ermittelt
und zur rechnerischen Bestimmung des Volumenstroms
ausgewertet werden.
Unter Dickstoffen sollen im folgenden Feststoff-Flüssig
gemische mit mehr oder weniger hohem Feststoffanteil
verstanden werden, wie sie beispielsweise bei teilent
wässerten Klärschlämmen, bei Kohlestaub-Flüssiggemischen
oder bei Beton auftreten.
Es ist bekannt, den Volumenstrom einer Kolbenpumpe aus
dem Produkt der zeitlichen Häufigkeit der Hübe (Hubfre
quenz) n mit dem Inhalt des Förderzylinders Vz zu be
stimmen:
q = nVz (1)
Hierbei ist noch nicht berücksichtigt, daß das Förder
gut aufgrund von Luftansaugung und Lufteinschlüssen
nicht das gesamte Fördervolumen ausfüllt und zunächst
auf den Förderdruck komprimiert werden muß, bevor die
Fördergutsäule in der Förderleitung in Bewegung gesetzt
wird. Dieser Effekt kann in (1) durch Hinzunahme eines
weiteren, den Füllgrad betreffenden Faktor r1 berück
sichtigt werden:
q = nVzr (2)
Üblicherweise wird der Füllgrad r als konstanter Faktor
angenommen. Dabei wird nicht berücksichtigt, daß der
Füllgrad dadurch beeinflußt werden kann, daß der abso
lute Druck in der Förderleitung von Störgrößen, wie
Länge, Beschaffenheit, Form und Querschnitt der Förder
leitung sowie der Viskosität des Förderguts abhängig
ist und daß die angesaugte Luftmenge je nach Konsistenz
und Vorpressung des im Saughub aus einem Einfülltrich
ter angesaugten Förderguts und je nach Füllstand im
Einfülltrichter in weiten Grenzen variieren kann. Die
Annahme eines konstanten Füllgrades führt daher bei der
Bestimmung des Volumenstroms von Dickstoffen häufig zu
nicht tolerierbaren Fehlern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Anordnung zur Förderstrommessung von Dickstof
fen zu entwickeln, womit einem variablen Füllgrad des
Förderzylinders unabhängig von dessen Ursache Rech
nung getragen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung die
im Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschla
gen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiter
bildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß aus dem
Druckverlauf in der Förderleitung Rückschlüsse dahin
gehend gezogen werden können, wie lang die Kompressions
zeit und wie lang die effektive Förderzeit dauert. Aus
dem Verhältnis zwischen der effektiven Förderzeit und
der Gesamthubzeit gegebenenfalls unter zusätzlicher
Berücksichtigung von Auszeiten läßt sich der Füllgrad
des Förderzylinders für jeden Hub bestimmen und zwar
unabhängig von den Ursachen, die zu einem variablen
Füllgrad führen können.
Dementsprechend wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Förderdruck in der Förderleitung kontinuierlich
oder in vorgegebenen Zeitschritten fortlaufend gemessen
wird und daß aus dem zeitabhängigen Amplitudenverlauf
des gemessenen Förderdrucks sowohl der zeitliche Ab
stand zwischen aufeinanderfolgenden Druckhüben zur
Bestimmung der Hubzahl, als auch der Füllgrad des För
derzylinders zur Bestimmung des effektiven Fördervolu
mens je Druckhub ermittelt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird zur Bestimmung des Füllgrades bei jedem Druckhub
eine effektive Förderzeit gemessen, während der der
Förderdruck größer als ein vorgegebener Druckschwell
wert ist. Der Druckschwellwert kann dabei als Zwischen
wert zwischen je einem aus dem gemessenen Amplitudenver
lauf bestimmten Tiefdruckpegel und Hochdruckpegel er
mittelt werden, beispielsweise nach der Beziehung
ps = pt + k (ph-pt) (3)
wobei ps den Druckschwellwert, pt den Tiefdruckpegel,
ph den Hochdruckpegel und k<1 eine empirisch zu er
mittelnde Konstante bedeuten.
Der die Hubzahl bestimmende zeitliche Abstand zweier
aufeinanderfolgender Druckhübe wird vorteilhafterweise
aus der Zeitdifferenz zwischen zwei aufeinanderfolgen
den abfallenden Amplitudenflanken des Förderdrucks
ermittelt. Dabei kann der zeitliche Abstand zweier
aufeinanderfolgender Druckhübe aus der Hubzeit des
Druckhubs und einer gegebenenfalls vorgegebenen oder
gemessenen Auszeit additiv zusammengesetzt sein. Unter
Auszeiten sind beispielsweise zu verstehen Stillstands
zeiten des Kolbens verursacht durch Abschalten, Umschal
ten zwischen zwei Zylindern bei Mehrzylinder- oder
Zweizylinderpumpen, Saugphase bei Einzylinderpumpen
oder Blockieren der Pumpe infolge einer Störung. Weiter
kann die unterschiedliche Kolbengeschwindigkeit während
der Kompressions- und Förderphase durch eine gegebenen
falls negative Auszeit in Ansatz gebracht werden.
Der Füllgrad r des Förderzylinders kann somit bei jedem
Druckhub wie folgt bestimmt werden:
wobei T1 die effektive Förderzeit, T2 der zeitliche
Druckhubabstand und TA die Auszeit bedeuten.
Durch Einsetzen von (4) in (2) unter Berücksichtung der
Beziehung
n = 1/T₂ (5)
erhält man für den Volumenstrom die Beziehung
Da das mittlere Druckniveau in der Förderleitung aus
verschiedenen Gründen zeitlich variieren kann, beispiels
weise weil
- - die Fördersäule entlang der Förderleitung unter schiedlich hoch sein kann und der statische Druck dadurch verändert wird,
- - der Förderwiderstand in der Förderleitung aufgrund unterschiedlicher Konsistenz, Betätigen von Schie bern oder Zuschalten von Förderleitungen variiert,
- - die Viskosität und/oder die Dichte des Fördermediums sich ändert,
muß auch der Druckschwellwert an den sich dadurch än
dernden Tiefdruck- und Hochdruckpegel ständig angepaßt
werden.
Dies kann nach einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung dadurch erfolgen, daß die Amplitudenmeßwerte
des Förderdrucks mit vorgegebener Sampling-Rate digital
umgesetzt und nach Maßgabe ihrer Größe in verschiedene
Zählspeicher unter Auslösen eines Zählvorgangs sortiert
werden, und daß das bei einem Meßzyklus aus den Zähl
werten aller Zählspeicher erhaltene Häufigkeitsspektrum
unter Ermittlung eines dem Tiefdruckpegel zugeordneten
unteren und eines dem Hochdruckpegel zugeordneten obe
ren Häufigkeitsmaximums ausgewertet und daraus der
zwischen diesem liegende Druckschwellwert ermittelt
wird. Die Sampling-Rate beträgt dabei zweckmäßig ein
Vielfaches, vorzugsweise das 102- bis 104fache der
Hubfrequenz.
Um Verfälschungen bei der Bestimmung der Tief- und
Hochdruckpegel und damit des Druckschwellwerts zu ver
meiden, wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Zählwerte der
einzelnen Zählspeicher unter Bildung eines gefilterten
Häufigkeitsspektrums mit den Zählwerten benachbarter
Zählspeicher mit in Abhängigkeit vom gegenseitigen
Abstand abnehmender Wichtung additiv verknüpft werden.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß jedem
Amplitudenwert die Nachbarwerte z. B. mit dem Faktor
5, 4, 3, 2 und 1 hinzuaddiert werden. Eine Drift in den
genannten Schwerpunkten kann dadurch erfaßt werden, daß
der zur Bildung des Häufigkeitsspektrums durchgeführte
Meßzyklus in vorgegebenen Zeitintervallen wiederholt
wird, wobei die Zählwerte des gefilterten Häufigkeits
spektrums des zuletzt erfaßten Meßzyklus mit den niedri
ger gewichteten Zählwerten des gefilterten Häufigkeits
spektrums aus dem vorhergehenenden Meßzyklus unter
Bildung eines der Auswertung zugeführten Summenspektrums
additiv verknüpft werden können.
Durch diese statistische Auswertung der Meßwerte wird
nur der Druckschwellwert zwischen der Tiefdruckphase
und der Hochdruckphase festgelegt. Die eigentliche
Zeitmessung (effektive Förderzeit), die für die Bestim
mung des Füllgrades und damit für die Förderstrommessung
notwendig ist, wird bei jedem einzelnen Druckhub durch
geführt. Weiter wird bei jedem Pumpzyklus die Hubzeit
ermittelt, um die Anzahl der Hübe pro Zeiteinheit (pro
Stunde) zu aktualisieren und damit den Förderstrom
berechnen zu können. Die Hubzeit und damit die Hubzahl
kann dabei zeitabhängig variieren, weil
- - der Kolben mehr oder weniger schnell läuft,
- - der Öldruck oder Ölfluß der Antriebshydraulik ver ändert wird,
- - der Widerstand in der Förderleitung variiert
- - im Beschickungsbehälter ein variabler Füllstand vorhanden ist.
Mit der erfindungsgemäßen Meßmethode ist zusätzlich
eine Funktionskontrolle möglich, indem das Häufigkeits
spektrum hinsichtlich des Vorhandenseins signifikanter
Häufigkeitsmaxima und/oder der Einhaltung eines vorge
gebenen Abstands zwischen den Häufigkeitsmaxima und/oder
des Vorliegens von Meßwerten oberhalb oder unterhalb
vorgegebener Grenzwerte zum Zwecke der Fehlerüberwachung
und -steuerung ausgewertet wird.
Der aus den Druckmeßwerten berechnete Volumenstrom kann
beispielsweise auf einem Display oder einem Bildschirm
zur Anzeige gebracht oder in ein analoges Spannungs
oder Stromsignal umgewandelt und zur Förderstromrege
lung herangezogen werden.
Eine bevorzugte Anordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens weist einen in der Förderlei
tung angeordneten Drucksensor zur laufenden Messung des
Förderdrucks und eine mit dem Ausgangssignal des Druck
sensors beaufschlagte elektronische Auswerteeinheit zur
Bestimmung der Hubfrequenz und des Füllgrades des För
derzylinders und des daraus abgeleiteten Volumenstroms
auf.
Im einfachsten Fall kann der Drucksensor als auf einen
einstellbaren Druckschwellwert ansprechender Druckschal
ter ausgebildet werden, wobei zusätzlich ein unter der
Bedingung Förderdruck < Druckschwellwert auslösbarer
Zeitzähler zur Bestimmung der effektiven Förderzeit und
des daraus abgeleiteten Füllgrades vorgesehen sein
kann.
Vorteilhafterweise weist die elektronische Auswerteein
heit einen mit dem Ausgangssignal des Drucksensors beauf
schlagbaren Analog/Digital-Wandler und einen mikropro
zessorgesteuerten Amplitudenzähler zur Auslösung von
Zählvorgängen in einer Vielzahl von Zählspeichern nach
Maßgabe der Größe der vom Analog/Digital-Wandler mit
vorgebbarer Sampling-Rate ausgegebenen digitalen Meß
werte auf.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
weist die elektronische Auswerteeinheit zusätzlich ein
Programm zur Auswertung der bei einem Meßzyklus er
mittelten Zählergebnisse unter Bestimmung eines einem
Tiefdruckpegel zugeordneten unteren Häufigkeitsmaximums
und eines einem Hochdruckpegel zugeordneten oberen
Häufigkeitsmaximums sowie eines zwischen den Tief- und
Hochdruckpegeln liegenden Druckschwellwerts sowie einen
unter der Bedingung Förderdruck < Druckschwellwert
auslösbaren Zeitzähler zur Bestimmung der effektiven
Förderzeit und des daraus abgeleiteten Füllgrades auf.
Weiter kann ein Programm zur Ermittlung der Stellgröße
eines Volumenstromreglers aus der Abweichung des ermit
telten Volumenstroms von einem Sollwert nach Maßgabe
eines vorgegebenen Regelalgorithmus vorgesehen werden.
Der Volumenstromregler kann dabei ein mit der Stell
größe beaufschlagbares Proportionalventil als Stell
glied aufweisen, des in einer Antriebshydraulik des
Förderzylinders angeordnet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Schema einer Anordnung zur Messung, Steue
rung und Regelung des Volumenstroms von Förder
gut einer Dickstoffpumpe;
Fig. 2 ein Diagramm des zeitlichen Verlaufs des Förder
drucks in der Förderleitung der Dickstoffpumpe
nach Fig. 1;
Fig. 3 aus dem Druckverlauf aufgenommene Häufigkeits
spektren der Förderdruckamplitude;
Fig. 4 aus den Spektren nach Fig. 3 abgeleitete gefil
terte Häufigkeitsspektren.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Dickstoffkolben
pumpe 1 besteht im wesentlichen aus zwei Förderzylin
dern 10, 12, deren stirnseitige Öffnungen 14, 16 in einen
über eine Vorpreßeinrichtung 17 beschickbaren Material
aufgabebehälter 18 münden und abwechselnd während des
Druckhubs über eine Rohrweiche 20 mit einer Förderlei
tung 22 verbindbar und während des Saughubs unter Ansau
gen des Förderguts 24 zum Materialaufgabebehälter 18 hin
offen sind. Die Förderzylinder 10, 12 werden über hydrau
lische Antriebszylinder 26, 28 über ein symbolisch ange
deutetes Wegeventil 29 im Gegentakt angetrieben. Zu
diesem Zweck sind die Förderkolben 30, 32 über eine
gemeinsame Kolbenstange 34, 36 mit den Kolben 38, 40 der
Antriebszylinder 26, 28 verbunden. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel werden die Antriebszylinder 26, 28
bodenseitig über Druckleitungen 44, 46 mit Hilfe einer
nicht dargestellten Hydropumpe abwechselnd mit Drucköl
beaufschlagt. An ihrem stangenseitigen Ende sind die
Antriebszylinder 26, 28 durch eine Verbindungsleitung 48
hydraulisch miteinander gekoppelt. Die Beaufschlagung
der Antriebszylinder mit Druckflüssigkeit erfolgt über
das über einen Schalter 49 elektromagnetisch betätig
bare Pumpe-Ein-Ventil 50, während das Fördervolumen der
Antriebszylinder und damit auch der Förderzylinder über
Proportionalventil 52 gesteuert und/oder geregelt wer
den kann.
Mit der Förderleitung 22 kommuniziert ein Drucksensor
24, dessen Ausgang über die Signalleitung 55 und einen
nicht dargestellten Analog/Digital-Wandler mit dem
Eingang einer mikroprozessorgesteuerten Auswerteelektro
nik 56, die vorzugsweise einen Einplatinenrechner mit
Digitalanzeige 58 enthält, verbunden ist. Über einen
Anschluß 60 der Auswerteelektronik 56 kann das Pumpe-
Ein-Ventil 50 angesteuert und/oder dessen Zustand über
wacht werden. Ein weiterer Anschluß 62 der Auswerte
elektronik 56 ist zur Hubzeit-Überwachung und damit zur
Funktionskontrolle der Pumpe mit einer Signallampe 64
verbunden. Schließlich enthält die Auswerteelektronik
56 noch zwei Regelanschlüsse 66, 68, die über Umschalter
67, 69 und einen Regelverstärker 70 mit dem Proportional
ventil 52 verbindbar sind. Alternativ hierzu kann das
Magnetventil 52 auch über ein von Hand verstellbares
Potentiometer 74 angesteuert werden.
Der mit dem Drucksensor 54 gemessene Amplitudenverlauf
des Förderdrucks in der Förderleitung 22 ergibt sich
aus dem Diagramm nach Fig. 2. Jeder Pumpzyklus ist
erkennbar in eine Kompressions- oder Tiefdruckphase und
eine Förder- oder Hochdruckphase unterteilt, die
über eine schräge Anstiegsflanke ineinander übergehen.
Der zeitliche Abstand zweier aufeinanderfolgender Druck
hübe wird am besten aus der Zeitdifferenz zwischen zwei
aufeinanderfolgenden abfallenden Amplitudenflanken des
Förderdrucks ermittelt. Beim kontinuierlichen Betrieb
entspricht der zeitliche Hubabstand der Hubzeit T0, wäh
rend beim diskontinuierlichen Betrieb sich der zeit
liche Hubabstand T2 aus der Hubzeit T0 und einer vorgege
benen oder gemessenen Auszeit TA additiv zusammensetzt.
Die effektive Förderzeit T1 ist definiert durch die
Zeit innerhalb eines Druckhubes, in der der Förderdruck
p größer als ein Druckschwellwert ps ist.
Der Amplitudenverlauf des Drucksignals gemäß Fig. 2
wird zur Bestimmung des aktuellen Schwellwerts ps inner
halb vorgegebener Meßzyklen in der mikroprozessorge
steuerten Auswerteelektronik 56 unter Erzeugung eines
Häufigkeitsspektrums H(p) statistisch ausgewertet. Zu
diesem Zweck werden die Amplitudenmeßwerte des Förder
drucks mit vorgegebener Sampling-Rate in einem Analog/Di
gital-Wandler digital umgesetzt und nach Maßgabe ihrer
Größe in verschiedene Zählspeicher unter Auslösen eines
Zählvorgangs sortiert. In Fig. 3 ist das bei zwei auf
einanderfolgenden Meßzyklen aus den Zählwerten aller
Zählspeicher erhaltene Häufigkeitsspektrum in Form von
durchgezogenen Balken für den letzten Meßzyklus und in
Form von gestrichelten Balken für den vorletzten Meß
zyklus in Abhängigkeit vom Förderdruck aufgetragen.
Diese Spektren zeigen bereits zwei ausgeprägte Schwer
punkte im Bereich des Tiefdruckpegels pt und des Hoch
druckpegels ph. Um Verfälschungen bei der Bestimmung
des Tief- und Hochdruckpegels zu vermeiden, werden die
Zählwerte der einzelnen Zählspeicher (Balken in Fig. 3)
unter Bildung eines gefilterten Häufigkeitsspektrums
mit den Zählwerten benachbarter Zählspeicher mit in
Abhängigkeit vom gegenseitigen Abstand abnehmender
Wichtung additiv verknüpft. Dabei entstehen die in Fig. 4
dargestellten gefilterten Spektren, von denen die in
durchgezogenen Linien dargestellten dünnen Balken zum
letzten Meßzyklus und die gestrichelten Balken zum
vorletzten Meßzyklus gehören. Zwischen den beiden Zyk
len wandern die Schwerpunkte des Tiefdruckpegels pt und
des Hochdruckpegels ph und damit auch der aus diesen
beiden nach der Beziehung (3) bestimmte Druckschwell
wert ps in Richtung kleinere Werte. Die Füllgrad-Bestim
mung, die maßgeblich durch den Druckschwellwert ps beein
flußt wird, paßt sich also dem variablen Absolutdruck
in der Förderleitung an. Zusätzlich kann die Drift der
Schwerpunkte zwischen zwei aufeinanderfolgenden Meßzyk
len mit numerischen Mitteln dadurch noch gedämpft, daß
die Zählwerte des gefilterten Häufigkeitsspektrums des
zuletzt erfaßten Meßzyklus (durchgezogene dünne Balken)
mit den niedriger gewichteten Zählwerten des gefilter
ten Häufigkeitsspektrums aus dem vorhergehenden Meßzyk
lus (gestrichelte Balken) unter Bildung eines der Aus
wertung zugeführten Summenspektrums (fette aufgesetzte
Balkenstücke in Fig. 4) additiv verknüpft werden.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfin
dung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung
zur meßtechnischen Bestimmung des Förderstroms von
Fördergut, das mittels einer Kolbendickstoffpumpe 1
durch eine Förderleitung 22 transportiert wird. Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß aus dem Druck
verlauf in der Förderleitung Rückschlüsse auf den Füll
grad des Förderzylinders gezogen werden können, die für
eine genaue Volumenstrombestimmung notwendig sind.
Dementsprechend wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Förderdruck in der Förderleitung 22 mittels
eines Drucksensors 54 kontinuierlich oder in vorgegebe
nen Zeitschritten fortlaufend gemessen wird und daß aus
dem zeitabhängigen Amplitudenverlauf des gemessenen
Förderdrucks sowohl der zeitliche Abstand zwischen
aufeinanderfolgenden Druckhüben zur Bestimmung der
Hubzahl bzw. der Hubfrequenz, als auch der Füllgrad des
Förderzylinders zur Bestimmung des effektiven Förder
volumens je Druckhub ermittelt werden.
Claims (23)
1. Verfahren zur meßtechnischen Bestimmung des Volu
menstroms von mittels einer mindestens einen För
derzylinder aufweisenden Kolbendickstoffpumpe
durch eine Förderleitung transportiertem Förder
gut, bei welchem die Hubfrequenz sowie das Förder
volumen der einzelnen Druckhübe ermittelt und zur
rechnerischen Bestimmung des Volumenstromes ausge
wertet werden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Förderdruck (p) in der Förderleitung kontinuier
lich oder in vorgegebenen Zeitschritten fortlau
fend gemessen wird, und daß aus dem zeitabhängigen
Amplitudenverlauf des gemessenen Förderdrucks der
zeitliche Abstand (T2) zwischen aufeinanderfol
genden Druckhüben zur Bestimmung der Hubfrequenz
sowie der Füllgrad (r) des Förderzylinders zur
Bestimmung des effektiven Fördervolumens je Druck
hub ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung des Füllgrades (r) bei jedem
Druckhub eine effektive Förderzeit (T1) gemessen
wird, während der der Förderdruck (p) größer als ein
vorgegebener Druckschwellwert (ps) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckschwellwert (ps) als Zwischenwert
zwischen je einem aus dem gemessenen Amplituden
verlauf bestimmten Tiefdruckpegel (pt) und Hoch
druckpegel (ph) ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckschwellwert ps aus dem Tiefdruck
pegel pt und dem Hochdruckpegel ph nach der
Beziehung,
ps = pt + k (ph - pt)bestimmt wird, wobei 0 < k < 1 eine empirisch zu er
mittelnde Konstante bedeutet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der zeitliche Abstand
(T2) zweier aufeinanderfolgender Druckhübe aus der
Zeitdifferenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden
abfallenden Amplitudenflanken des Förderdrucks (p)
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der zeitliche Abstand
(T2) zweier aufeinanderfolgender Druckhübe aus der
Hubzeit (T0) des Druckhubs und einer gegebenen
falls vorgegebenen oder gemessenen Auszeit (TA)
additiv zusammengesetzt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllgrad (r) des Förderzylinders bei jedem
Druckhub durch Bildung des Quotienten T1/(T2-TA)
bestimmt wird, wobei T2 die effektive Förderzeit
T2 der zeitliche Druckhubabstand und TA die
Auszeit bedeuten.
8. Verfahren nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet,
daß eine variable Kolbengeschwindigkeit im Verlauf
eines Druckhubs bei der Bestimmung des Füllgrads
(r) durch einen gegebenenfalls negativen Auszeit
anteil (TA) in Ansatz gebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Volumenstrom q durch die Bezie
hung
bestimmt wird, wobei T1 die effektive Förderzeit
je Druckhub, T2 den zeitlichen Druckhubabstand,
TA die vorgegebene Auszeit und Vz das Hubvolu
men des Förderzylinders bedeuten.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Amplitudenmeßwerte
des Förderdrucks mit vorgegebener Sampling-Rate
digital umgesetzt und nach Maßgabe ihrer Größe in
verschiedene Zählspeicher unter Auslösen eines
Zählvorgangs sortiert werden, und daß das bei
einem Meßzyklus aus den Zählwerten aller Zählspei
cher erhaltene Häufigkeitsspektrum unter Ermitt
lung eines einem Tiefdruckpegel (pt) zugeordneten
unteren und eines einem Hochdruckpegel (ph) zuge
ordneten oberen Häufigkeitsmaximums ausgewertet
wird und daraus der zwischen diesen liegende Druck
schwellwert (ps) ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sampling-Rate ein Vielfaches, vorzugsweise
das 102- bis 104fache der Hubfrequenz beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zählwerte der einzelnen Zählspei
cher unter Bildung eines gefilterten Häufigkeits
spektrums mit den Zählwerten benachbarter Zählspei
cher mit in Abhängigkeit vom gegenseitigen Abstand
abnehmender Wichtung additiv verknüpft werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der zur Bildung des
Häufigkeitsspektrums durchgeführte Meßzyklus
vorgegebenen Zeitintervallen wiederholt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Zählwerte des gefilterten Häufigkeits
spektrums des zuletzt erfaßten Meßzyklus mit den
niedriger gewichteten Zählwerten des gefilterten
Häufigkeitsspektrums aus dem vorhergehenden Meß
zyklus unter Bildung eines der Auswertung zugeführ
ten Summenspektrums additiv verknüpft werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der ermittelte Volumen
strom mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen
und die Sollwertabweichung zur Bildung einer Stell
größe für die Ansteuerung eines vorzugsweise die
Hubfrequenz variierenden Stellglieds zum Zwecke
der Volumenstromregelung verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß der gemessene Volumen
strom an einer Anzeige oder einem Bildschirm lau
fend angezeigt und/oder über einen Drucker proto
kolliert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß das Häufigkeitsspektrum
hinsichtlich des Vorhandenseins signifikanter
Häufigkeitsmaxima und/oder der Einhaltung eines
vorgegebenen Abstands zwischen den Häufigkeits
maxima und/oder des Vorliegens von Meßwerten ober
halb oder unterhalb vorgegebener Grenzwerte zum
Zwecke der Fehlerüberwachung und -steuerung ausge
wertet wird.
18. Anordnung zur meßtechnischen Bestimmung des Volu
menstroms von mittels einer mindestens einen För
derzylinder (10, 12) aufweisenden Kolbendickstoff
pumpe (1) durch eine Förderleitung (22) transpor
tiertem Fördergut (24) zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekenn
zeichnet durch einen in der Förderleitung angeord
neten Drucksensor (54) zur laufenden Messung des
Förderdrucks (p) und einer mit dem Ausgangssignal
des Drucksensors (54) beaufschlagten elektronischen
Auswerteeinheit (56) zur Bestimmung der Hubfrequenz
und des Füllgrades des Förderzylinders und des
daraus abgeleiteten Volumenstroms.
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß der Drucksensor als auf einen einstell
baren Druckschwellwert (ps) ansprechender Druck
schalter ausgebildet ist und daß ein unter der
Bedingung Förderdruck (p) < Druckschwellwert (ps)
auslösbarer Zeitzähler zur Bestimmung der effekti
ven Förderzeit (T1) und des daraus abgeleiteten
Füllgrades (r) vorgesehen ist.
20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektronische Auswerteeinheit
(56) einen mit dem Ausgangssignal des Drucksensors
(54) beaufschlagbaren A/D-Wandler und einen mikro
prozessorgesteuerten Amplitudenzähler zur Auslö
sung von Zählvorgängen in einer Vielzahl von Zähl
speichern nach Maßgabe der Größe der vom A/D-Wand
ler mit vorgegebener Sampling-Rate ausgegebenen
digitalen Meßwerte aufweist.
21. Anordnung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß die elektronische Auswerteeinheit (56)
zusätzlich ein Programm zur Auswertung der bei
einem Meßzyklus ermittelten Zählergebnisse unter
Bestimmung eines einem Tiefdruckpegel (pt) zugeord
neten unteren Häufigkeitsmaximums und eines einem
Hochdruckpegel (ph) zugeordneten oberen Häufigkeits
maximums und eines zwischen den Tief- und Hoch
druckpegeln liegenden Druckschwellwerts (ps) sowie
einen unter der Bedingung Förderdruck (p) < Druck
schwellwert (ps) auslösbaren Zeitzähler zur Bestim
mung der effektiven Förderzeit (T1) und des daraus
abgeleiteten Füllgrades (r) aufweist.
22. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 21,
gekennzeichnet durch ein Programm zur Ermittlung
der Stellgröße eines Volumenstromreglers aus der
Abweichung des ermittelten Volumenstroms von einem
Sollwert nach Maßgabe eines vorgegebenen Regelal
gorithmus.
23. Anordnung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß der Volumenstromregler ein mit der Stell
größe beaufschlagbares Proportionalventil (52) als
Stellglied aufweist, das in einer Antriebshydrau
lik (26, 28) des Förderzylinders (10, 12) angeordnet
ist.
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