DE4034483A1 - Verfahren zum abdichten und innenausbessern von systemen verlegter leitungen niederer innendurchmesser sowie vorrichtungen - Google Patents
Verfahren zum abdichten und innenausbessern von systemen verlegter leitungen niederer innendurchmesser sowie vorrichtungenInfo
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Description
Die vorliegend beschriebene Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren zum Abdichten und Innenausbessern von Systemen verlegter
Leitungen niederer Innendurchmesser, bei dem die Abdichtung durch
Verdämmen der Lecks mittels eines Einbring-Abdichtungsmittels und
die Innenausbesserung durch Abrasiv-Ausblasen und Neubeschichten
der Leitung mit Harzmaterial erfolgt. Solche Leitungen sind z. B.
Zu- und Ablaufleitungen für Wasser oder Gas in Wohn-, Industrie-
und Kommunalanlagen bis zu einem ⌀i von etwa 200 mm; darin einge
schlossen sind Haushalts- und Industrieabwasserleitungen bis zur
Sammelleitung.
Das Problem der Beschädigung und Verkrustung solcher Leitungen ist
seit langem bekannt. Derartige Beschädigungen sind u. a. auf Korro
sion, Bewegungen und Vibration des Erdreiches um die Leitungen
zurückzuführen; die Verkrustungen beruhen vor allem auf Kalkab
lagerungen aus dem Wasser, auf Rostbildung in der Leitung, auf
anderen Abscheidungen aus dem Wasser, auf Reaktionsprodukten
zwischen im Wasser mitgeführten Substanzen und dem Leitungsmetall
usw. Auch Kombinationen der genannten Effekte sind bekannt.
Speziell störend wirken sich solche Beschädigungen, bzw. Ver
krustungen bei eingemauerten oder im Boden verlegten Leitungen
aus; diese Art der Leitungsverlegung ist zudem heutzutage die
gebräuchlichere.
Abdicht- und Verdämmungstechniken für verlegte Leitungen sind auch
aus der Patentliteratur bekannt:
Das US Patent 32 87 148 lehrt und beansprucht ein Verfahren zur Abdichtung von verlegten Gasleitungen durch Einblasen einer ge schäumten Abdichtungsemulsion. Der Schaum lagert sich an der Innenwand ab und kondensiert dort. Bei Lecks hat er die Tendenz, in größeren Mengen abzuscheiden.
Das US Patent 32 87 148 lehrt und beansprucht ein Verfahren zur Abdichtung von verlegten Gasleitungen durch Einblasen einer ge schäumten Abdichtungsemulsion. Der Schaum lagert sich an der Innenwand ab und kondensiert dort. Bei Lecks hat er die Tendenz, in größeren Mengen abzuscheiden.
Diese Methode ist ausdrücklich nur für Gasleitungen geeignet;
feste Zusätze zur Abdichtungsemulsion werden weder gelehrt noch
nahegelegt.
Das Verfahren gemäß dem US Patent 37 27 412 beschreibt ein Aus
besserungsverfahren, bei dem der Leitungsabschnitt mit dem Leck
vorn und hinten verschlossen wird. Darauf wird eine speziell
stabilisierte Emulsion eingepreßt, die beim Leck austritt, dort
entstabilisiert wird und gerinnt, womit das Leck abgedichtet wird.
Eigentliche feste Abdichtungsmaterialien werden also nicht eingepreßt
und das Vehikelmedium ist Wasser, nicht Gas.
Im US Patent 43 11 409 wird die Abdichtung von Lecks in verlegten
Leitungen mittels Feinststoffen mit hoher Kapillarwirkung gelehrt.
Der Feinststoff wird außen am Leck angebracht und dort gewässert.
Der so erhaltene Kapillardruck steht dem Austrittsdruck des in der
Leitung fließenden Mediums entgegen.
Das Feinststoff-Isoliermaterial wird von außen, nach Exkavation
des Lecks, an die Leitung verlegt (Fig. 1).
Schließlich beschreibt das US Patent 45 03 613 ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Innenausbesserung von verlegten Leitungen
mittels in einem Gasstrom transportierten "Kunststoff-Hebels". Ob
damit auch eigentliche Lecks abgedichtet werden, ist aus der
Patentschrift nicht klar ersichtlich, und auch die Herstellung des
Kunststoff-Hebels erscheint nicht ohne weiteres nachausführbar.
Verlegte Nutzleitungen werden heute schon auch mittels Druckluft
mit und ohne Sandzugabe gereinigt und auch Reaktivharze werden
schon in derartig vorgereinigte Leitungen mittels Druckluft einge
stäubt.
Bei einer relativ bekannten Reinigungsart auf primär handwerkli
cher Basis wird aus gegebenenfalls fahrbaren Kompressoranlagen
über einen Verteiler Druckluft in die zu reinigende Leitung gege
ben. In einer ersten Phase wird dabei nur mittels durch Kompres
sion erwärmter Luft vorgetrocknet. Anschließend wird, in einer
zweiten Phase, Sand im Luftstrom zugegeben. Dabei ist es wesent
lich, daß das Luft-Sand-Gemisch in spiralförmiger Bewegung durch
die Leitung geführt wird; eine normalförmige Bewegung des Gemi
sches wird ausdrücklich als ineffektiv bezeichnet. In einer drit
ten Phase des bekannten Verfahrens wird dann, wiederum mittels
eines spiralförmig bewegten Druckluftstromes, ein Reaktivharz in
die Leitung eingespritzt und darin verteilt.
Die GB A 21 40 337 lehrt und beansprucht ein derartiges Verfahren.
Charakteristisch dafür ist, daß sowohl der Reinigungsstrom wie
auch der Harzdurchsatzstrom pulsierend durch die auszubessernde
Leitung fließen. Zudem sind die Größen und Mengen der dem
Reinigungsstrom zugesetzten Abrasivteilchen nicht definiert, und
die Zugabe von Haftstoffen mit ebenfalls definierten Korngrößen
zum Ausbesserungsharz wird nicht erwähnt.
Gegenüber den besprochenen Methoden unterscheidet sich das
erfindungsgemäße Verfahren zur Abdichtung, Reinigung und
Neubeschichtung der Innenwände von Nutzwasserleitungen einmal
grundsätzlich dadurch, daß es als Gesamtverfahren optimiert ist
und daher auch zu schnellen und sicheren Resultaten führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Abdichten und Innenausbessern
von Systemen verlegter Leitungen niederer Innendurchmesser, bei
dem die Abdichtung durch Verdämmen der Lecks mittels eines Ein
bring-Abdichtungsmittels und die Innenausbesserung durch Abrasiv-
Ausblasen und Neubeschichten der Leitung mit Harzmaterial erfolgt,
ist gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- - nach Feststellung eines oder mehrerer Lecks in einem Leitungs abschnitt und - gegebenenfalls - nach Austrocknung des Abschnit tes mittels aufgewärmter Druckluft
- a) entweder Einführen und Verblasen eines einen trockenen feinst vermahlenen, mit Wasser quellbaren Bentonit und/oder ein hydraulisch aufschließbares Kunststoff-Dispersionstrocken präparat sowie Inertzusätze enthaltenden Abdichtungsmittels, oder Einbringen mittels Wasser von feinverteiltem Inertmaterial des spezifischen Gewichtes 1 ± 0,8 g·cm3, dann, nach einem eventuellen Durchblasen der mit dem Abdichtungsmittel beschick ten und gegebenenfalls geleerten Leitung mittels feinstverteil ter Abrasivstoffe, Beschicken und Halten der Leitung mit einem Wasserdampf-Luftgemisch von 2 bar Überdruck oder Auffüllen mit, bzw. Durchströmenlassen von Wasser in/durch die Leitung, falls die Einbring-Abdichtung trocken geschah, und,
- - nach Feststellung der verbesserten Dichtheit der Leitung
- b) kontinuierliches Durchblasen der Leitung zwecks Innenreinigung mit Druckluft, die mit Abrasivstoffteilchen einer Härte von < 4 nach Mohs und einer mittleren Korngröße von < 2 mm und - gegebenenfalls - mit einem kleinen Anteil an genanntem trocke nem Abbindemittel beladen ist, sowie, abschließend,
- c) Einführen und Verblasen eines lösungsmittelfreien, den Härter enthaltenden und mit Zellulosefasern der Länge 40 ± 10 mm und/ oder Glasfasern der Länge 5 ± 3 mm beladenen Epoxidharzgemi sches zwecks Innenbeschichtung der Leitung.
Das Feststellen der Lecks im Leitungsabschnitt kann dabei mittels
Bestimmung des Druckabfalls darin, mittels Kanal-Thermographie
oder mittels Kanal-TV erfolgen.
Speziell gilt, daß das pulverförmige trockene Abdichtungsmittel
in einen Leitungsansatz eingefüllt, derselbe an den Eingang des
Leitungsabschnittes angeschlossen und das Mittel entweder mit
Druckluft in die Leitung einge- und unter Einhalten einer Druck
differenz von < 1 bar zwischen Ein- und Austritt verblasen wird,
wodurch sich das Abdichtungsmittel an der Leckstelle akkumuliert
oder - gegebenenfalls - an den Leckstellen entweder mittels von
oben an der Leckstelle herabgeführter oder mittels in die Leitung
eingestoßener Lanzen Luft abgezogen und so die Akkumulation des
Abdichtungsmittels an der Leckstelle begünstigt wird.
Anschließend wird der Wasserdampf mittels eines Injektors in die
Druckluftleitung eingespiesen und der auszubessernde Leitungsteil
so lange mit dem Dampf-Luftgemisch durchströmt, bis der Dampf beim
Leitungsende austritt, worauf in der Leitung der Druck aufgebaut
wird.
Beim Naßverdämmen wird das feinverteilte Inertmittel in Wasser
aufgerührt und die Mischung kontinuierlich durch die Leitung unter
Einhalten eines Druckabfalls von < 0,1 bar eingepreßt.
Beim anschließenden (und fakultativen) Abrasiv-Ausblasen wird die
durch die Leitung gepreßte Luft kontinuierlich mit dem Abrasiv
mittel beladen und beim Leitungsaustritt werden Abrasivmittel und
entferntes Belagsmaterial aus der Luft herausgefiltert.
Das trockene Abdichtungsmittel zum Verdämmen von auszubessernden
Leitungen mittels Luft ist dabei gekennzeichnet durch Gehalte
- - an feinstverteiltem, quellbarem Bentonit von 30 ± 20 Gew.-% und/oder
- - an feinstverteiltem, hydraulisch aufschließbarem, wasserunlös lichem aber wasserquellbarem Dispersions-Trockenpräparat auf der Basis von Polyacrylsäureestern, Styrol-Copolymerisaten oder PVAC-Copolymerisaten von 20 ± 8 Gew.-%
als hydraulisch reagierende Bindemittel.
Speziell ist das genannte Abdichtungsmittel gekennzeichnet durch
Gehalte
- - an getrockneten Leichtblähtonkügelchen von < 20 mm ⌀A und/oder
- - an Polystyrolschaum-Perlen von < 6 mm ⌀A und/oder
- - an Korkteilchen von ca. < 4 mm ⌀A und/oder
- - an feinstverteiltem Kieselgur (Aerosil ®) von d1·g cm-3 als Inertzusätze, wobei
den hydraulisch reagierenden Bindemitteln bis zu 10 Gew.-% seiner
Masse feinstgemahlener Portlandzement zugemischt werden kann.
Das feinverteilte Intertmaterial zum Verdämmen von auszubessernden
Leitungen im Wasserstrom ist dadurch gekennzeichnet, daß es ent
hält und/oder besteht aus:
- - feinperligen(m) Blähton oder -glas des spezifischen Gewichtes 1,8 g·cm3,
- - Kunststoffschaumteilen oder Korkteilchen des spezifischen Gewichtes 0,2 g·cm-3 und
- feinstverteiltes(m) Kieselgur der Preßdichte 1,4 gm3.
Die Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens zur Innen-Aus
besserung von verlegten Leitungssystemen - insbesondere von
Wasser-Leitungsnetzen -, ist gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte:
- - Festlegen eines Systemabschnittes, d. h. einer Gruppe von Zuführleitungen zu einem Leitungshauptstrang, welche Zuführ leitungen bis zum Hauptstrang ähnliche Druckabfälle zeigen und in etwa gleicher Höhe in den Hauptstrang münden plus dem Ab schnitt des Hauptstranges bis zum Eintrittsbereich der folgenden Zuführleitungsgruppe;
- - Öffnen der Zuführleitungs-Enden sowie der stockwerkmäßigen Enden des Hauptstranges,
- - Anschließen der Druckluftleitungen an die Zuführungsleitungs- Enden und - gegebenenfalls - an den höher gelegenen Hauptstrang abschnitt und
- - Durchführen des Abdichtungs- und Innenausbesserungsverfahrens gemäß einer der beschriebenen Methoden.
Diese Anwendung geschieht vorteilhafterweise bei solchen Systemab
schnitten, die entweder einen Hauptstrang 1.02 von Eintritt 1.12
bis Austritt 1.14 und Zuführleitungen 1.05 bis 1.08 mit den ent
sprechenden Öffnungen 1.15 bis 1.18 oder einen Hauptstrang 2.02
von Eintritt 2.12 bis Austritt 2.14 und Zuführleitungen 2.05 bis
2.08 mit den entsprechenden Öffnungen 2.15 bis 2.18 umfassen.
Beim Ausblasen solcher Systemabschnitte werden die Druckluftan
schlüsse bei 1.14 bis 1.18 so angebracht, daß im Gleich- oder
Gegenstrom geblasen wird, wobei diese Anschlüsse mittels Umschalt
ventilen zu betätigen sind.
Beim Harzeinbringen wird vorteilhafterweise die Harzzusammenset
zung in vorgegebenen Mengen über die Umschaltventile pfropfen
förmig oder zerstäubt in die ausgeblasene Leitung eingegeben und
mittels Pressluft durchgeblasen.
Die Vorrichtung zum Ausführen des oben beschriebenen Abdichtungs
und Innen-Ausbesserungsverfahrens mittels Luft umfaßt - neben
einer mobilen Luft-Kompressoranlage, einer Vorrichtung zum Beladen
der Druckluft mit Abrasivstoffen, einer Anlage zum Mischen und,
gegebenenfalls, zum Fördern der Harzzusammensetzungen sowie einem
End-Abscheider für Sand und Harztropfen - speziell
- - eine Druckluftverteilvorrichtung 3.02 mit Luftzuführleitung 3.04 und Luftaustrittsleitungen 3.05 bis 3.07, wobei die Leitungen u. a. Ventile und Druckmeßgeräte 3.15 bis 3.27 tragen,
mit welcher Vorrichtung es - zusammen mit üblichen Anschlußstük
ken und Druckmeßgeräten - möglich ist, sowohl den Druckabfall in
einzelnen Leitungssträngen bei verschiedenen p und m zu bestimmen
wie auch die automatisierten Ausbesserungsprogramme zu fahren.
Die gleiche Vorrichtung umfaßt auch Umschaltventile entweder mit
Hauptstrang 4.02, Nebenstrang 4.04, den notwendigen Ventilen 4.12
bis 4.15 und einem Harzbehälter 4.22, bevorzugterweise mit Sicht
glas, zur pfropfenweisen Eingabe der Harzzusammensetzung oder mit
Hauptstrang 5.02, Nebenleitung 5.04 mit Ventilen 5.14, 5.15 sowie
Harzbehälter 5.22, bevorzugterweise mit Sichtglas, und mit Ejektor
5.32 zwecks Einsprühen der Harzzusammensetzung.
Es ist sofort ersichtlich, daß eine solche Vorrichtung ohne
weiteres mit einer programmierbaren Meß-, Berechnungs- und Regu
lierungsanlage zur automatisierten Durchführung der Ausblase- und
Harzeinbringphasen nach Festlegen der Stockwerke, nach Anbringen
der Anschlüsse und nach Eingabe der notwendigen Kennwerte ausge
rüstet werden kann.
Die analoge Vorrichtung zur Ausführung des Abdichtungs- und Innen-
Ausbesserungsverfahrens mittels Wasserstrom umfaßt, neben den
üblichen Zu- und Ableitungen, Hilfsgeräten usw., eine Druckwasser-
Zuführung 7.01, ein Silo 7.02 zur Aufnahme und kontinuierlichen
Abgabe der feinverteilten Inertmaterialien, eine Zugabe- und
Mischstrecke 7.03, eine Zufuhrleitung für die Mischung mit Meßgeräten
7.04 zur auszubessernden Leitung 7.10, eine Austrittsleitung
7.21 mit Auffangsieb oder -abscheider 7.22 und eventueller Rück
führleitung 7.23 für das Wasser.
Es folgen nun das erfindungsgemäße Verfahren, die Vorrichtung und
die Anwendung illustrierende Beispiele (Beispiele 1-3 Trocken-,
Beispiel 4 Naß-Verdämmen).
Als Beispiel 1 für das erfindungsgemäße Verfahren wird nun eine
Anwendung desselben zur Reinigung einer Zufuhr-Wasserleitung in
einem privaten Swimming-Pool rapportiert.
Die Vor-Inspektion der Leitung hatte keine Lecks, Undichtheiten
o. ä. ergeben.
Nach Verschließen aller Abzweigungen wurden Ein- und Ausgang
dieser Leitung am Vortag geöffnet.
Am Arbeitstag selbst wurde die Leitung vorerst mit Druckluft aus
einem Kompressor vorgetrocknet. Die Druckluft wurde dabei vor dem
Eintritt in die Leitung in einem Feuchtigkeitsabscheider vorge
trocknet.
Die notwendige Luftmenge ergab sich (wie auch anschließend für
die Reinigung und Beschichtung) aus der folgenden Tabelle:
NW 25 mm/1′′ Rohrlänge bis 100 m | |
7,5 m³/min. | |
NW 40 mm/1 ½′′ Rohrlänge bis 100 m | 14,0 m³/min. |
NW 50 mm/2′′ Rohrlänge bis 100 m | 17,0 m³/min. |
NW 80 mm/3′′ Rohrlänge bis 100 m | 26,0 m³/min. |
NW 100 mm/4′′ Rohrlänge bis 100 m | 30,0 m³/min. |
NW 150 mm/6′′ Rohrlänge bis 100 m | 45,0 m³/min. |
Im vorliegenden Fall betrug die Gesamtlänge der Leitung ca. 80 m;
sie bestand hauptsächlich aus 1 1/2′′- und 2′′-Röhren. Die Leitung
war zum Teil eingemauert und zum Teil im Freien unterbodenverlegt.
Die Vortrocknung dauerte ca. 40 Minuten. Beim Leitungsaustritt
wurde ein spezieller Abscheider montiert; der austretende feine
Feststoff (anscheinend vor allem Kalkabscheidungen und Rost) ge
langte in einen speziellen Abscheider.
Anschließend wurde zwischen Kompressor und Lufteintritt in die
Leitung eine Zugabevorrichtung für das Abrasivmittel (trockener
Normalsand von 2 bis 4 mm mit Zugabe von Abfallkorund von 1-2 mm
Korngröße) eingebaut. Beim Luftaustritt wurde ein Abscheider mit
Zyklontrenner mit Manometer und Regulierventil installiert. Darauf
wurde ca. 12 Minuten lang bei einem durchschnittlichen Überdruck
von etwa 1,2 bar mit höchster Kompressorleistung und Abrasiv
mittel-Zugabe gearbeitet. Nach dem Blasen waren etwa 300 kg Sand
durch die zu reinigende Leitung geblasen worden. Am Ende des
Blasens zeigte die Luft beim Austritt aus dem Abscheider eine
Temperatur von ≈ 60°C.
Nach kurzzeitigem Ausblasen wurden chargenweise jeweils
5 kg Haftharz der unten folgenden Rezeptur zubereitet; das Harz
wurde jeweils so zubereitet, daß es eine Viskosität von über
2·104mPa·s bei ca. 25°C zeigte. Als Pfropfen wurden die Chargen
dann in den Lufteintrittstutzen (senkrecht) am Anfang der Leitung
eingegossen. Dann wurde sofort die Druckluft angeschlossen und der
Pfropfen solange verblasen, bis kein deutlicher Widerstand mehr
spürbar war. Hierauf wurde ein weiterer Harzpfropfen eingeführt,
usw., im ganzen fünf mal. Erst dann wurde ein Austritt von Harz
aus dem Leitungsende festgestellt.
Basisrezeptur Haftharz für Beschichtung | |
Epoxidharz: Bis-A oder Bis-A/F Typ|47 G% | |
Härter: aliphatisches Polyaminaddukt | 19 G% |
Titandioxid | 8 G% |
Silikatfüllstoff | 21 G% |
Thixotropierung (Aerosil®) | 5 G% |
Total | 100 G% |
Anschließend wurde noch einmal 30 min lang durchgeblasen und die
Leitung am Ende der Blaszeit oben und unten verschlossen.
2 Tage danach wurde die Leitung wieder an das Netz angeschlossen
und vorerst gut durchgespült.
Eine Bassinfüllung dauerte nach der Reinigung der Leitung ca.
9 Stunden und ergab klares Wasser; vor der Reinigung dauerte eine
Füllung über 14 Stunden, und das Wasser war zeitweise rostrot
gefärbt gewesen.
Ein total 60 m langer y-Teil einer ca. 10 cm ⌀-Abwasserleitung,
die von zwei EFH nach dem Zusammenschluß unter einer Straße mit
ca. 3 m Höhendifferenz und total 4 etwa 90°-Bögen verläuft, zeigte
bei der Inspektion am Einmündungsort in die Sammelleitung eine
Leckage (offensichtlicher Wasserverlust).
Dieser Leitungsteil wurde an den beiden Eintrittsstellen in den
EFH abgedichtet und an der Austrittsstelle (d. h. am Eintritt in
die Sammelleitung, welche Stelle aufgrund eines Neubaus frei lag)
an einen am mobilen Kompressor angeschlossenen Druckluftverteil
apparat gemäß Fig. 3 angeschlossen. Es konnte damit festgestellt
werden, daß im Leitungsteil ein Überdruck von ca. 0,2 bar nicht
aufrecht erhalten werden konnte (Bestätigung des Lecks und zu
gleich Kennzeichnung desselben als gasdurchlässig).
In einen Leitungsstutzen von 1 m Länge und 10 cm ⌀, welcher zwi
schen Leitungsende und Ausgang der Druckluftleitung beim Verteil
apparat dicht eingefügt werden konnte, wurde das folgende Dich
tungsmittel nach guter Durchmischung eingefüllt:
- - ca. 5 l Styropor-Perlen ⌀A∼2 cm, trocken,
- - ca. 1 l Mowilith®-Pulver DM 200P,
- - ca. 50 g PC 300Z.
Mittels Druckluft wurde das Gemisch in die zu erneuernde Leitung
eingeblasen. Dabei zeigte es sich, daß durch leichtes Öffnen der
Verschlüsse bei den beiden Eintrittsstellen das Einblasen des
Abdichtungsmittels leichter vor sich ging (p ∼ 1 bar Überdruck).
Dieser Einblasvorgang wurde vier mal wiederholt.
Dann wurde der Leitungsteil von der Austrittsstelle her mit Wasser
aufgefüllt und etwa 2 Std. so belassen.
Nach Ablassen des Wassers und Ausblasen der Leitung zeigte sich
eine deutlich verbesserte Dichtheit der Leitung (mögl. Überdruck
ca. 0,6 bar).
Hierauf wurden die Reinigung mittels Abrasivstrahlen mit einem
Sand/Abfallkorund-Gemisch und eine Harz-Innenbeschichtung mittels
der in Beispiel 1 angegebenen Harzmischung, der zugleich E-Glas
stapelfasern von ca. 2 mm Länge und einem spezifischen Gewicht von
2,56 g cm3 beigemischt worden war, vorgenommen.
Nach Beendigung der Harz-Innenbeschichtung des auszubesserenden
Leitungsteils (Harzaustritt bei beiden Eintrittsstellen), nach der
Aushärtung des Harzes und nach dem Durchspülen der Leitung war
praktisch kein Wasserverlust mehr nachzuweisen.
Die Erfinder/Anmelder haben eine einfache Anlage zur weiteren Ver
vollkommnung der erfindungsgemäßen Methode, speziell der Abdich
tungstechnologie, installiert (siehe Fig. 6).
In den Behälter 6.1 (beispielsweise ein Faß) mit Untenauslauf
6.02 werden drei Schichten eingefüllt: 6.04 feiner Sand (⌀A bis
2 mm) und 6.06 Kies (⌀A 10 bis 20 mm).
Beim Einfüllen der Kiesschicht 6.06 wird das Proberohr 6.2 in die
Schicht eingebaut, der waagrechte Teil 6.16 desselben kommt dabei
ungefähr in die Mitte der Kiesschicht zu liegen. Dann wird fertig
aufgefüllt.
Bei 6.11 können angeschlossen bzw. installiert werden:
- - die Druckluftleitung vom Kompressor,
- - das Manometer (evtl. mit Aufzeichnungsmöglichkeit),
- - Gas- bzw. Dampfanschluß,
- - das Füllrohr für die verschiedenen Abdichtungsmischungen und
- - ein Regelventil (Kugelventil),
bei 2.03:
- - ein Regelventil,
- - ein Manometer und
- - ein Materialfang.
Im waagrechten Teil 6.16 des Proberohrs können Bohrungen verschie
dener Durchmesser angebracht werden. Dieser "waagrechte" Teil ist
übrigens nicht immer waagrecht, er kann auch einen 90°-Bogen ent
halten, welcher nach oben/unten oder nach links/rechts verläuft.
Mit dieser einfachen Vorrichtung können also praktisch simuliert
werden:
- - gasundurchlässige und gasdurchlässige Lecks (in Sand, bzw. in Kies),
- - Lecks in geraden Leitungsstrecken und in Bögen,
- - Verdämmung bei verschlossenen Leitungsenden oder bei konstant gehaltener Druckdifferenz.
Es hat sich nach den anfänglichen Untersuchungen gezeigt, daß als
eigentliche Bindemittel Dispersionspulver wie EMU®Pulver 120 FD
(BASF), Mowilith®-Pulver DMR 200 P (Hoechst), Vinnapas®-Disper
sionspulver (Wacker) o. ä., allein oder im Gemisch mit Portland
zement (spezielle Zemente mit hohen Aluminatgehalten), geeignet
sind.
Der Aufschluß dieser Mittel geschieht nach dem Einblasen mittels
Wasser, Wasserdampf und/oder mittels Gaszuführung (NH3, CO2).
Als Füll- bzw. Inertmittel für das Verdämmen derartiger Leckagen
sind u. a. Styroporperlen, Korkteilchen, feingemahlener Bentonit,
feinstverteilte Kieselsäure (Aerosil®) u. a. geeignet. Inwiefern
die beiden letztgenannten Materialien auch die Bindemittel in
deren Wirkung unterstützen, ist z.Zt. noch nicht geklärt.
Blähton kann als Füllmaterial eingesetzt werden, wenn das Leck am
oder um den tiefsten Punkt der auszubesserenden Leitung liegt.
Mit der gleichen Anlage kann auch das Absaugen mittels Lanzen (bei
gasundurchlässigen Lecks) realisiert werden: von 6.13 her wird ein
Schlauch, welcher vorn eine Verdickung aufweist, bis vor die Leck
stelle eingeführt (bzw. von der Gegenseite her eingezogen). Beim
Einblasen der Abdichtungsmischung wird dieselbe v.a. vor oder in
der Umgebung der Absaug- (= Leck-) stelle abgelagert. Material, das
sich dabei im Rohr selbst festsetzt, kann anschließend leicht
durch das Abrasiv-Ausblasen wieder entfernt werden.
Es wurde eine vergrößerte Versuchsanlage aufgestellt:
Ein Holzrahmen von je ca. 1,8 m Breite, 5,4 m Länge und 0,9 m Höhe wurde zu etwa 0,2 m mit einem Kies-Sand-Gemisch (Korngrößen 0,5- 8 mm) gefüllt. Auf dieses Bett wurde eine M-förmige Rohrschlange aus 1-Zoll Gasröhren gelegt. Die genannte Rohrschlange wies, wie gesagt, vier parallele Stränge auf. Um künstlich Druckabfall zu schaffen, hatten die -förmigen Verbindungsstücke zwischen den Strängen nur 1/2 Zoll ⌀i. Im dritten Strang (im Strömungssinn be trachtet) waren eine oder mehrere 1-cm-Bohrungen seitlich ange bracht. Die Rohrschlange wies je eine aufsteigende Eintritts- und Austrittsleitung auf.
Ein Holzrahmen von je ca. 1,8 m Breite, 5,4 m Länge und 0,9 m Höhe wurde zu etwa 0,2 m mit einem Kies-Sand-Gemisch (Korngrößen 0,5- 8 mm) gefüllt. Auf dieses Bett wurde eine M-förmige Rohrschlange aus 1-Zoll Gasröhren gelegt. Die genannte Rohrschlange wies, wie gesagt, vier parallele Stränge auf. Um künstlich Druckabfall zu schaffen, hatten die -förmigen Verbindungsstücke zwischen den Strängen nur 1/2 Zoll ⌀i. Im dritten Strang (im Strömungssinn be trachtet) waren eine oder mehrere 1-cm-Bohrungen seitlich ange bracht. Die Rohrschlange wies je eine aufsteigende Eintritts- und Austrittsleitung auf.
Nach Installation der Rohrschlange wurde mit dem gleichen Sand-
Kies-Gemisch auf ca. 0,7 m Höhe aufgefüllt.
Das Naßverdämmungs-Gemisch wurde in einem 160-l-Faß angerührt.
Die Erreichung einer genügenden Homogenität des Gemisches war ein
Problem. Untersucht wurden v.a. flüssige Verdämmungsgemische aus
100 Gewichtsteilen Wasser, 10 Gewichtsteilen Kunststoff-Hart
schaum-Teilchen von 2-4 mm und 1 Gewichtsteile Aerosil® 90. Das
Mischfaß wies einen untern Auslauf mit Absperrventil auf. Nach
Erreichen einer anscheinend genügenden Homogenität wurde eine
mobile Kreiselpumpe zur Förderung von Suspensionen angeschlos
sen. Diese leistete bei einem Fördervolumen von etwa 50 l/min
(≈ 1 l/s) ein Δp von max. 2 bar Überdruck.
Die Verbindungsleitung von der Pumpe zur Eintrittsleitung der Ver
suchsanlage war mobil (Metallschlauch), wies einen Schnellanschluß
(Bride) auf und war mit einem relativ genauen Manometer
(Bereich 1-3 bar, Unterteilung 1/10 bar) versehen. Die Aus
trittsleitung aus der Versuchsanlage, die zu einem Ablauf mit
vorgeschaltetem Filter für die Verdämmungsmittel führte, wies
einen gleichen Manometer und zugleich ein Regelventil zur Regulie
rung der Strömungscharakteristiken auf.
Die Ausführung der Versuche gestaltete sich jeweils wie folgt:
Nach Anschluß der Kreiselpumpe regulierte der Mann beim Austritt möglichst genau auf 0,5 bar Überdruck und der Mann beim Eintritt notierte alle 10 sek die Druckanzeige auf seinem Manometer. Es wurde festgestellt, daß immer, wenn Verdämmung oder zumindest teilweiser Verschluß der Bohrung eintrat, die Druckanzeige beim Manometer 1 (der Mann beim Manometer 2 schaute, wie gesagt, auf einen möglichst konstanten Austritts-Überdruck von 0,5 bar und auch von Auge auf ein möglichst konstantes Fördervolumen), um etwa 0,1 bis 0,2 bar höher wurde.
Nach Anschluß der Kreiselpumpe regulierte der Mann beim Austritt möglichst genau auf 0,5 bar Überdruck und der Mann beim Eintritt notierte alle 10 sek die Druckanzeige auf seinem Manometer. Es wurde festgestellt, daß immer, wenn Verdämmung oder zumindest teilweiser Verschluß der Bohrung eintrat, die Druckanzeige beim Manometer 1 (der Mann beim Manometer 2 schaute, wie gesagt, auf einen möglichst konstanten Austritts-Überdruck von 0,5 bar und auch von Auge auf ein möglichst konstantes Fördervolumen), um etwa 0,1 bis 0,2 bar höher wurde.
Als Verdämmung wurde bei der äußerlichen Kontrolle der nach dem
Versuch freigelegten Rohrschlange ein Zustand bezeichnet, der
gemäß Ansicht der Fachleute bei einer anschließenden Innenbeauf
schlagung des Rohres mit Haftharz zu einer echten Abdichtung des
selben geführt hätte.
In diesem Sinne ergaben "nasse Abdichtungsgemische" aus ≈ 100 Ge
wichtsteilen Wasser, ≈ 8 bis 18 Gewichtsteilen Hart-EP-Schaum
stoffteilchen von 2-4 mm Korngrösse und einer Rohdichte von
400 kg/m3 sowie 0,1-1 Gewichtsteilen Aerosil® 90 die über
zeugendsten Resultate, und der Druckanstieg beim Manometer 1 (bei
konstanten p und v beim Austritt) war am eindeutigsten.
Claims (21)
1. Verfahren zum Abdichten und Innenausbessern von Systemen verlegter
Leitungen niederer Innendurchmesser, bei dem die Abdichtung durch
Verdämmen der Lecks mittels eines Einbring-Abdichtungsmittels und
die Innenausbesserung durch Abrasiv-Ausblasen und Neubeschichten
der Leitung mit Harzmaterial erfolgt, gekennzeichnet durch die
folgenden Verfahrensschritte:
- - nach Feststellung eines oder mehrerer Lecks in einem Leitungs abschnitt und - gegebenenfalls - nach Austrocknung des Abschnit tes mittels aufgewärmter Druckluft
- a) entweder Einführen und Verblasen eines einen trockenen feinst vermahlenen, mit Wasser quellbaren Bentonit und/oder ein hydraulisch aufschließbares Kunststoff-Dispersionstrocken präparat sowie Inertzusätze enthaltenden Abdichtungsmittels, oder Einbringen mittels Wasser von feinverteiltem Inertmaterial des spezifischen Gewichtes 1±0,8 g·cm-3, dann, nach einem eventuellen Durchblasen der mit dem Abdichtungsmittel beschick ten und gegebenenfalls geleerten Leitung mittels feinstverteil ter Abrasivstoffe, Beschicken und Halten der Leitung mit einem Wasserdampf-Luftgemisch von 2 bar Überdruck oder Auffüllen mit, bzw. Durchströmenlassen von Wasser in/durch die Leitung, falls die Einbring-Abdichtung trocken geschah, und,
- - nach Feststellung der verbesserten Dichtheit der Leitung
- b) kontinuierliches Durchblasen der Leitung zwecks Innenreinigung mit Druckluft, die mit Abrasivstoffteilchen einer Härte von < 4 nach Mohs und einer mittleren Korngröße von < 2 mm und - gegebenenfalls - mit einem kleinen Anteil an genanntem trocke nem Abbindemittel beladen ist, sowie, abschließend,
- c) Einführen und Verblasen eines lösungsmittelfreien, den Härter enthaltenden und mit Zellulosefasern der Länge 40 ± 10 mm und/ oder Glasfasern der Länge 5 ± 3 mm beladenen Epoxidharzgemi sches zwecks Innenbeschichtung der Leitung.
2. Verfahren gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feststellung der Lecks im Leitungsabschnitt mittels Bestimmung
des Druckabfalls darin, mittels Kanal-Thermographie oder mittels
Kanal-TV erfolgt.
3. Verfahren gemäß Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das pulverförmige trockene Abdichtungsmittel in einen
Leitungsansatz eingefüllt, derselbe an den Eingang des Leitungs
abschnittes angeschlossen und das Mittel entweder mit Druckluft in
die Leitung einge- und unter Einhalten einer Druckdifferenz von
< 1 bar zwischen Ein- und Austritt verblasen wird, wodurch sich
das Abdichtungsmittel an der Leckstelle akkumuliert oder -
gegebenenfalls - an den Leckstellen entweder mittels von oben an
der Leckstelle herabgeführter oder mittels in die Leitung eingestoßener
Lanzen Luft abgezogen und so die Akkumulation des
Abdichtungsmittels an der Leckstelle begünstigt wird.
4. Verfahren gemäß Patentanspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wasserdampf mittels eines Injektors in die
Druckluftleitung eingespiesen und der auszubessernde Leitungsteil
so lange mit dem Dampf-Luftgemisch durchströmt wird, bis der Dampf
beim Leitungsende austritt, worauf in der Leitung der Druck aufge
baut wird.
5. Verfahren gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das feinverteilte Inertmittel in Wasser aufgerührt und die
Mischung kontinuierlich durch die Leitung unter Einhalten eines
Druckabfalls von < 0,1 bar eingepreßt werden.
6. Verfahren gemäß Patentanspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Abrasiv-Ausblasen die durch die Leitung gepreßte
Luft kontinuierlich, z. B. mit dem Abrasivmittel, beladen
wird und daß beim Leitungsaustritt Abrasivmittel und entferntes
Belagsmaterial aus der Luft herausgefiltert werden.
7. Trockenes Abdichtungsmittel zum Verdämmen von auszubessernden
Leitungen mittels Luft gemäß Patentanspruch 1, gekennzeichnet
durch Gehalte
- - an feinstverteiltem, quellbarem Bentonit von 30 ± 20 Gew.-% und/oder
- - an feinstverteiltem, hydraulisch aufschließbarem, wasserunlös lichem aber wasserquellbarem Dispersions-Trockenpräparat auf der Basis von Polyacrylsäureestern, Styrol-Copolymerisaten oder PVAC-Copolymerisaten von 20 ± 8 Gew.-% als hydraulisch reagierende Bindemittel.
8. Abdichtungsmittel gemäß Patentanspruch 7, gekennzeichnet durch
Gehalte
- - an getrockneten Leichtblähtonkügelchen von < 20 mm ⌀A und/oder
- - an Polystyrolschaum-Perlen von < 6 mm ⌀A und/oder
- - an Korkteilchen von ca. < 4 mm ⌀A und/oder
- - an feinstverteiltem Kieselgur (Aerosil® von d 1 g·cm-3 als Inertzusätze.
9. Abdichtungsmittel gemäß Patentanspruch 7 oder 8, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß dem hydraulisch reagierenden Bindemittel bis
zu 10 Gew.-% seiner Masse feinstgemahlener Portlandzement zuge
mischt wird.
10. Feinverteiltes Intertmaterial zum Verdämmen von auszubessernden
Leitungen im Wasserstrom gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es enthält und/oder besteht aus:
- - feinperligen(m) Blähton oder -glas des spezifischen Gewichtes 1,8 g·cm-3,
- - Kunststoffschaumteilen oder Korkteilchen des spezifischen Gewichtes 0,2 g·cm-3 und
- feinstverteiltes(m) Kieselgur der Preßdichte ∼1,4 g·cm-3.
11. Anwendung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 1 zur Innen-Aus
besserung von verlegten Leitungssystemen - insbesondere von
Wasser-Leitungsnetzen -, gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte:
- - Festlegen eines Systemabschnittes, d. h. einer Gruppe von Zuführleitungen zu einem Leitungshauptstrang, welche Zuführ leitungen bis zum Hauptstrang ähnliche Druckabfälle zeigen und in etwa gleicher Höhe in den Hauptstrang münden plus dem Ab schnitt des Hauptstranges bis zum Eintrittsbereich der folgenden Zuführleitungsgruppe;
- - Öffnen der Zuführleitungs-Enden sowie der stockwerkmäßigen Enden des Hauptstranges,
- - Anschließen der Druckluftleitungen an die Zuführungsleitungs Enden und - gegebenenfalls - an den höher gelegenen Hauptstrang abschnitt und
- - Durchführen des Abdichtungs- und Innenausbesserungsverfahrens gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 6.
12. Anwendung gemäß Patentanspruch 11 bei welchem ein Systemabschnitt
einen Hauptstrang (1.02) von Eintritt (1.12) bis Austritt (1.14)
und Zuführleitungen (1.05 bis 1.08) mit den entsprechenden
Öffnungen (1.15 bis 1.18) umfaßt.
13. Anwendung gemäß Patentanspruch 11, bei welchem ein Systemab
schnitt einen Hauptstrang (2.02) von Eintritt (2.12) bis Austritt
(2.14) und Zuführleitungen (2.05 bis 2.08) mit den entsprechenden
Öffnungen (2.15 bis 2.18) umfaßt.
14. Anwendung gemäß den Patentansprüchen 11 und 12, dadurch weiter
gekennzeichnet, daß beim Ausblasen von Systemabschnitten die
Druckluftanschlüsse bei (1.14 bis 1.18) angebracht werden, daß
also im Gegenstrom geblasen wird und daß diese Anschlüsse mittels
Umschaltventilen getätigt werden.
15. Anwendung gemäß den Patentansprüchen 11 und 12, dadurch weiter
gekennzeichnet, daß beim Ausblasen von Systemabschnitten die
Druckluftanschlüsse bei (2.12 und 2.15) bis (1.18) angebracht
werden, daß also im Gleichstrom geblasen und daß diese An
schlüsse mittels Umschaltventilen getätigt werden.
16. Anwendung gemäß Patentanspruch 14, dadurch weiter gekennzeichnet,
daß beim Harzeinbringen die Harzzusammensetzung in vorgegebenen
Mengen über die Umschaltventile pfropfenförmig oder zerstäubt in
die ausgeblasene Leitung eingegeben und mittels Pressluft durchge
blasen wird.
17. Anwendung gemäß Patentanspruch 15, dadurch weiter gekennzeichnet,
daß beim Harzeinbringen die Harzzusammensetzung in vorgegebenen
Mengen über die Umschaltventile pfropfenförmig oder zerstäubt in
die ausgeblasene Leitung eingegeben und mittels Pressluft durchge
blasen wird.
18. Vorrichtung zum Ausführen des Abdichtungs- und Innen-Ausbesse
rungsverfahrens gemäß Patentanspruch 1 mittels Luft, umfassend,
neben einer mobilen Luft-Kompressoranlage, einer Vorrichtung zum
Beladen der Druckluft mit Abrasivstoffen, einer Anlage zum Mischen
und, gegebenenfalls, zum Fördern der Harzzusammensetzungen sowie
einem End-Abscheider für Sand und Harztropfen,
- - eine Druckluftverteilvorrichtung (3.02) mit Luftzuführleitung (3.04) und Luftaustrittsleitungen (3.05 bis 3.07), wobei die Leitungen u. a. Ventile und Druckmeßgeräte (3.15 bis 3.27) tragen, mit welcher Vorrichtung es - zusammen mit üblichen Anschlußstüc ken und Druckmeßgeräten - möglich ist, sowohl den Druckabfall in einzelnen Leitungssträngen bei verschiedenen p und m zu bestimmen wie auch die automatisierten Ausbesserungsprogramme zu fahren.
19. Vorrichtung gemäß Patentanspruch 18, umfassend Umschaltventile
entweder mit Hauptstrang (4.02), Nebenstrang (4.04), den notwen
digen Ventilen (4.12 bis 4.15) und einem Harzbehälter (4.22),
bevorzugterweise mit Sichtglas, zur pfropfenweisen Eingabe der
Harzzusammensetzung oder mit Hauptstrang (5.02), Nebenleitung
(5.04) mit Ventilen (5.14, 5.15) sowie Harzbehälter (5.22), be
vorzugterweise mit Sichtglas, und mit Ejektor (5.32) zwecks
Einsprühen der Harzzusammensetzung.
20. Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 18 und 19, weiter aufwei
send eine programmierbare Mess-, Berechnungs- und Regulierungs
anlage zur automatisierten Durchführung der Ausblase- und Harz
einbringphasen nach Festlegen der Stockwerke, nach Anbringen der
Anschlüsse und nach Eingabe der notwendigen Kennwerte.
21. Vorrichtung zur Ausführung des Abdichtungs- und Innen-Aus
besserungsverfahrens gemäß Patentanspruch 1 mittels Wasserstrom,
umfassend, neben den üblichen Zu- und Ableitungen, Hilfsgeräten
usw., eine Druckwasser-Zuführung (7.01), ein Silo (7.02) zur
Aufnahme und kontinuierlichen Abgabe der feinverteilten Inert
materialien, eine Zugabe- und Mischstrecke (7.03), eine Zufuhr
leitung für die Mischung mit Meßgeräten (7.04) zur auszubessern
den Leitung (7.10), eine Austrittsleitung (7.21) mit Auffangsieb
oder -abscheider (7.22) und eventueller Rückführleitung (7.23) für
das Wasser.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH318890 | 1990-10-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4034483A1 true DE4034483A1 (de) | 1992-04-30 |
Family
ID=4250545
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4034483A Withdrawn DE4034483A1 (de) | 1990-10-03 | 1990-10-30 | Verfahren zum abdichten und innenausbessern von systemen verlegter leitungen niederer innendurchmesser sowie vorrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1990-10-30 DE DE4034483A patent/DE4034483A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |