DE4034224A1 - Vorrichtung zur erfassung der richtung einwirkender waerme und deren nachlauf (z. b. sonnennachlaufvorrichtung) - Google Patents
Vorrichtung zur erfassung der richtung einwirkender waerme und deren nachlauf (z. b. sonnennachlaufvorrichtung)Info
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Description
Vorrichtung zur Erfassung der Richtung einwirkender Wärme
und deren Nachlauf (z. B. Sonnennachlaufvorrichtung).
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit deren
Hilfe solartechnische Anlagen auf den jeweiligen Stand der
Sonne eingestellt und nachgeführt werden. Bei einem Teil dieser
Anlagen, z. B. bei Flachkollektoren und photovoltaische Zellen
dient diese Nachführung zur Erhöhung des Energiegewinnes, bei
konzentrierenden Anlagen, z. B. bei Plan- oder Parabolspiegel
ist die Anpassung an den jeweiligen Sonnenstand Voraussetzung
für deren Funktion.
Bei bekannten Anordnungen erfolgt die Ausrichtung solartech
nischer Anlagen durch Motoren, die entweder elektrisch oder
mechanisch oder über Computer gesteuert werden. Außerdem gibt
es Beschreibungen über Vorrichtungen zum Sonnennachlauf rein
mechanischer Art, d. h. daß die Sonnenenergie Bauteile durch
teilweise Abschattung ungleichmäßig erwärmt; die sich dadurch
ergebenden Längen- oder Volumenänderungen werden in eine Dreh
bewegung der solartechnischen Anlage umgewandelt, z. B. daß 2 Massen
je nach Sonneneinfall den Abstand zum Gesamtschwerpunkt
ändern. (Veröffentlichung DE 29 52 950 A1). Die wenig stabile
Lage wird durch ein Dämpfungselement verbessert; diese Dämpfung
wirkt sich aber nachteilig auf die Reaktionszeit aus,
wodurch die beschriebenen Schwingungen um die Ideallinie ent
stehen.
Eine weitere Möglichkeit zur Umwandlung unterschiedlicher
Längenänderungen in eine Drehbewegung des Parabolspiegels wird
in EP 15 148 A2 beschrieben. Der Nachteil besteht darin, daß
sich die Strahlungsintensität auf die Nachführung auswirkt,
d. h. daß sich bei unterschiedlicher Wärmeeinwirkung z. B. zwischen
Sommer und Winter verschiedene Einspiellagen ergeben
dürften.
Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, die durch teilweise Ab
schatten unterschiedliche Kolbenstellungen erfahren und zur
Übertragung in eine Drehbewegung herangezogen werden, haben
ebenfalls den Nachteil, daß sich die Strahlungsintensität
auswirkt; dadurch wird die Nachführung ungenau. Außerdem dürften
diese Vorrichtungen träge reagieren, weil die Erwärmung bzw.
Abkühlung relativ großer Massen Voraussetzung für die Längen
änderungen ist.
Mit der vorliegenden Erfindung können solartechnische Anlagen
einfach, schnell und relativ stabil in die geforderte Stellung
zur Sonne gebracht und nachgeführt werden, wodurch die Nutzung
der Sonnenenergie gesteigert werden kann.
Fig. 1 zeigt einen Stab, dargestellt als kreisrundes, gerades
Rohr (Pos. 1), der an einem Ende fest eingespannt ist. Wird
dieses Rohr einseitig erwärmt, z. B. durch Sonnenbestrahlung
(die Pfeile entsprechen der Wärmeeinwirkung), so erfährt das
freie Rohrende eine Auslenkung nach der Formel:
Diese Formel berücksichtigt die unterschiedlichen Längen
zwischen der erwärmten und nicht erwärmten Rohrseite bei an
genommenen Kreisbögen.
d= Durchmesser des Rohres, der abhängig von der Wärmeverteilung
in der Rohrwandung anzusetzen ist (für überschlägige Be
rechnungen dürfte der Innendurchmesser zu einem ausreichend
genauen Ergebnis führen).
α= linearer Wärmeausdehnungskoeffizient des Rohrwerkstoffes
Δt= Temperaturunterschied t₁-t₂
l= Rohrlänge
α= linearer Wärmeausdehnungskoeffizient des Rohrwerkstoffes
Δt= Temperaturunterschied t₁-t₂
l= Rohrlänge
So ergibt sich z. B. für ein Aluminiumrohr mit einer Länge
von 1 m und einem Durchmesser von 25 mm bei einem Temperatur
unterschied von 40° eine Auslenkung von etwa 19 mm.
Die Richtung der Auslenkung ist immer abhängig von der Richtung
der einfallenden Strahlen, im vorliegenden Fall wird das
Rohr in der Wirkungsebene der Wärmequelle und zwar von der
Wärmequelle weg ausgelenkt.
Fig. 2 zeigt eine Möglichkeit wie diese Auslenkung auf eine
solartechnische Anlage übertragen werden kann.
Die solartechnische Anlage (Pos. 2) ist nach Nord-Süd ausge
richtet und drehbar gelagert, so daß eine Drehbewegung im Bereich
Ost-West ermöglicht wird. Über eine Linearführung am
freien Ende des Rohres wird die jeweilige Richtung der
Auslenkung f aufgrund einseitiger Erwärmung auf die Drehachse
der Anlage (Pos. 2) übertragen. Die dargestellte Linearführung
besteht aus 2 Kugellagern (Pos. 3), die am freien Rohrende an
gebracht sind und aus 2 Führungsschienen (Pos. 4), die fest mit
der Drehachse der solartechnischen Anlage verbunden sind. Der
Außendurchmesser der Kugellager entspricht dem Innenmaß der
Führungsschienen. Sobald die ohne Wärmeeinwirkung fluchtenden
Mittellinien des Rohres A-A mit den Mittellinien der Drehachse
der Solaranlage B-B nicht mehr übereinstimmen, weil die ein
seitige Erwärmung das Rohr um f ausgelenkt hat, rollen sich die
Außenringe der Kugellager in den Führungsschienen mit entgegen
gesetzter Drehrichtung ab und übertragen die Richtung der Aus
lenkung auf die Achse der solartechnischen Anlage. Dadurch
wird im vorliegenden Fall die Solaranlage in die Wirkebene der
Wärmequelle (Sonne) geschwenkt. Richtungsänderungen dieser
Wirkebene werden automatisch über das Rohr an die Führungs
schienen und somit an die Solaranlage weitergeleitet.
Änderungen, der auf das Rohr wirkenden Wärmeintensität verursachen
nur unterschiedliche Größen der Auslenkung, aber keine
Richtungsänderung des freien Rohrendes. Intensitätsschwankungen
(Höhe des Sonnenstandes, Winter, Sommer) beeinflussen die
Genauigkeit der Einstellung somit nicht. Fig. 3 zeigt in ver
größertem Maßstab die einzelnen Bauteile und die Funktion der
Linearführung.
Fig. 4 zeigt einen Parabolspiegel (Pos. 5) dessen Brennlinie
mit der Mittellinie des Rohres ohne Wärmeeinwirkung übereinstimmt.
Der Parabolspiegel ist in der Brennlinie drehbar gelagert.
Das Rohr ist wie in den bisherigen Beschreibungen an
einem Ende fest eingespannt, während das freie Ende über die
Linearführung mit der Drehachse des Parabolspiegels verbunden
ist. Bei Wärmeeinwirkung wird das freie Rohrende um f senk
recht nach oben ausgelegt. C und D stellen senkrechte parallele
Strahlen dar. Wandert die Wärmequelle in Pfeilrichtung
nach links, so treffen die Strahlen in Richtung C′ und D′
auf den Parabolspiegel und werden nicht mehr in die ursprüngliche
Brennlinie umgelenkt, die erwärmte Zone des Rohres ver
schiebt sich nach rechts. Dadurch wird das Rohr parallel zu
C′ und D′ ausgelenkt und die Richtungsänderung wird mittels Li
nearführung auf den Parabolspiegel übertragen; die Strahlen
C′ und D′ treffen wieder in die Brennlinie. Je geringer die
rückwirkenden Drehmomente vom Parabolspielgel über die Linear
führung auf das Rohr sind, umso kleiner werden die Nachlauf
intervalle.
Das Rohr kann mit einer Abschattung (Pos. 6) versehen werden,
damit die Strahlen, die ohne Abschattung direkt auf das Rohr
treffen würden, keine Störeinflüsse auf die Richtung der Aus
lenkung verursachen. Diese Abschattung ist mit dem Parabolspiegel
fest verbunden und befindet sich somit immer gegenüber
dem Parabolspiegel.
Zweckmäßig wird die solartechnische Anlage für den Fall, daß
die Sonne nicht scheint, nach Süden ausgerichtet.
Fig. 5 zeigt, wie das freie Ende des Rohres geführt wird, wenn
das Rohr keine Wärmewirkung erfährt (dargestellt ist der Fall,
daß die Strahlen durch einen Parabolspiegel umgelenkt werden).
Diese Führung ist mittig mit einer V-förmigen Vertiefung aus
bebildet. In diese Führung rollt ein weiteres, ebenfalls am
Rohr (Pos. 1) befestigtes Kugellager (Pos. 8), wenn die Wärme
einstrahlung auf das Rohr nachläßt. Diese Führung ist so an
geordnet, daß das Rohr in Ruhestellung vorgespannt bleibt,
d. h. nach oben gebogen ist. Durch den Hebelarm v wird die Li
nearführung (Pos. 4) in senkrechter Stellung gehalten, was
einer Ausrichtung der Solaranlage nach Süden entspricht.
Dieses Prinzip der Vorspannung ist sowohl bei Auslenkung durch
direkte Bestrahlung als auch bei Umlenkung der Strahlen durch
z. B. einen Parabolspiegel auf das Rohr möglich. Die Führung
(Pos. 7) muß nur bei direkter Bestrahlung des Rohres um 180°C
verdreht angeordnet werden.
Die bisher aufgezeigten Nachführungen bei Umlenkung der Strahlen
mittels Parabolspiegel funktioniert nur, wenn sich die Wärmequelle
innerhalb eines bestimmten Bereiches befindet, in Fig. 4
mit bezeichnet. Wie ein Nachlauf auch außerhalb dieses Be
reiches (z. B. bei Sonnenaufgang) erreicht wird, zeigen die
Fig. 6 und 7.
In Fig. 6 wird der Parabolspiegel beidseitig so verlängert,
daß bei jedem Einfallswinkel eine Umlenkung der Strahlen auf
das Rohr sichergestellt ist. Wie in Fig. 6 konstruiert, werden
die Strahlen auf eine, den einfallenden Strahlen gegenüber
liegende Zone am Rohrumfang projiziert; dies geschieht im Be
reich der Kurve von A bis B. Hier werden die innerhalb des
Winkels 90°-α°- einfallenden Strahlen auf die jeweilige Rohr
zone reflektiert. Bis zum Punkt A ist die gezeichnete Kurve
eine Parabel, welche die senkrecht einfallenden Strahlen in
die Rohrmitte = Brennpunkt umlenkt. Diese Kurve ist mit den
Strahlen 1 bis 4 konstruiert, wobei der Winkel α° den Stand der
Sonne beim Aufgang bzw. Untergang angibt, bei welchem die Sonnen
energie erst bzw. noch genutzt werden kann. Das Rohr wird
in Richtung zu den einfallenden Strahlen hin ausgelenkt und
nach Überwindung der Vorspannung v richtet sich der Parabolspiegel
zur Sonne aus.
Eine andere Möglichkeit des Nachlaufes bei beliebigem Ein
fallswinkel wird in Fig. 7 gezeigt. Hier ist das Rohr teil
weise durchscheinend. Dadurch wird erreicht, daß die Strahlen
größtenteils auf die den einfallenden Strahlen gegenüberlie
gende Rohrwandung treffen und so das Rohr ebenfalls zu den
einfallenden Strahlen hin auslenken.
Eine weitere Anwendung dieser Erfindung besteht darin, daß
über ein Getriebe beliebige Nachstellwinkel des Kollektors
gegenüber dem Sonnenlauf eingestellt werden.
In Fig. 8 sind ein Radsegment mit Innenverzahnung (Pos. 9) und
ein Segment mit Außenverzahnung (Pos. 9′) im Eingriff. Das
Durchmesserverhältnis beträgt 2 : 1. An der Achse des großen
Rades ist ein Spiegel (Pos. 10) befestigt. Die Achse des kleinen
Rades wird, wie eingangs beschrieben durch das Rohr (Pos. 1)
bei einseitiger Wärmeeinwirkung zur Sonne ausgerichtet. Bei
dem gewählten Übersetzungsverhältnis wird der Kollektor nur
um den halben Winkel gegenüber dem Rad (Pos. 9′) gedreht; dadurch
behalten die umgelenkten Strahlen immer ihre Richtung
bei.
Diese Vorrichtung ist besonders zur Nachführung von Kolleltoren
in evakuierten Glasröhren, in Wintergärten und in der
Weltraumfahrt geeignet, weil hier auf die Kollektoren keine
Windkräfte einwirken. Bei der Ausnutzung dieser Auslenkung
zur Steuerung eines Motors, können Windkräfte verhindert werden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Erfassung der Richtung einwirkender Wärme,
insbesondere für den Sonnennachlauf bei Solaranlagen, bestehend
aus einem Sonnenkollektor und einem Rohr mit rundem Querschnitt,
das an einem Ende fest eingespannt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Rohrende bei einseitiger
Wärmeeinwirkung eine Auslenkung in einer bestimmten Richtung
erfährt und daß dieses ausgelenkte freie Ende des Rohres in
einer Führung gleitet, die über eine drehbar gelagerte Welle
fest oder über ein Getriebe mit dem Sonnenkollektor verbunden
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslenkung des freien Rohrendes einen Antriebsmotor über einen
Kontakt oder Mithilfe berührungsloser Übertragung steuert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslenkung des freien Rohrendes sowohl durch direkte Sonnen
einwirkung als auch durch mit Spiegeln umgelenkte Sonnenein
strahlung hervorgerufen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Spiegel über ein Getriebe um einen beliebigen Winkel gegenüber
der Sonne nachgeführt wird. (Wird ein Spiegel nur um den halben
Winkel gegenüber der Sonne nachgeführt, behalten die umgelenkten
Strahlen die Richtung bei.)
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr durch Vorspannung den Kollektor nach Süden ausrichtet,
falls die Sonne nicht scheint.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Form des Parabolspiegels jeder beliebige Einfalls
winkel der Sonnenstrahlen zum Nachlauf führt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr stellenweise lichtdurchlässig ist und dadurch die Auslenkung
nicht von den einfallenden Sonnenstrahlen weg, sondern zu
den Strahlen hin gerichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4034224A DE4034224A1 (de) | 1990-01-01 | 1990-10-27 | Vorrichtung zur erfassung der richtung einwirkender waerme und deren nachlauf (z. b. sonnennachlaufvorrichtung) |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4000028 | 1990-01-01 | ||
DE4034224A DE4034224A1 (de) | 1990-01-01 | 1990-10-27 | Vorrichtung zur erfassung der richtung einwirkender waerme und deren nachlauf (z. b. sonnennachlaufvorrichtung) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4034224A1 true DE4034224A1 (de) | 1991-07-11 |
Family
ID=25888804
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4034224A Granted DE4034224A1 (de) | 1990-01-01 | 1990-10-27 | Vorrichtung zur erfassung der richtung einwirkender waerme und deren nachlauf (z. b. sonnennachlaufvorrichtung) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4034224A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN115237163A (zh) * | 2022-08-08 | 2022-10-25 | 阳光电源(上海)有限公司 | 光伏跟踪系统遮挡判断方法、装置、系统与可读存储介质 |
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