DE4030971A1 - Elektromagnetbetaetigtes ventil - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem elektromagnetbetätigten Ventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.

Es ist schon ein derartiges Ventil bekannt (DE-OS 39 40 124), bei dem in den Ventilkörper von der Spulenseite her eine abgestufte Längsbohrung eingebracht ist. Diese dient einerseits zur Aufnahme eines als Zylinderkörper ausgebildeten Ventilsitzträgers sowie eines Polstücks, andererseits ist die Längsbohrung Führungskanal für Druckmittel zum Ventilsitzträger. Eine Querbohrung im Bereich des Ventilsitzträgers dient als Druckmittelableitkanal. Aufgrund dieser Gestaltung des axial relativ lang ausgebildeten Ventilkörpers ist Zerspanungsarbeit in erheblichem Umfang erforderlich, was die Her­ stellung des Ventils verteuert. Außerdem ist die Montage- und Prüf­ arbeit erschwert, weil der Ventilsitzträger und das Polstück im Ven­ tilkörper zuerst montiert werden müssen, bevor die Montage von Stößel, Anker, Ankerführungshülse, Spule und Joch erfolgen kann. Die Funktionskontrolle der den Magnetkreis bildenden Elemente des Ven­ tils ist daher erst bei Montageende möglich.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäßige elektromagnetbetätigte Ventil mit den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vor­ teil, daß bei der Montage zwei Baugruppen gebildet werden können, nämlich einerseits eine auf dem Ventilkörper aufbauende, aus diesem, dem Anker, einer Ankerführungshülse, der Spule und einem Joch be­ stehende Baugruppe und andererseits eine den Ventilsitzträger mit Hülse umfassende Baugruppe. Die erstgenannte Baugruppe beeinhaltet den vollständigen Magnetkreis und kann daher separat funktionsge­ prüft werden. Die zweite Baugruppe kann auf einfache Weise am Ven­ tilkörper montiert und nach Einstellen des sogenannten Restluftspal­ tes fixiert werden. Aufgrund dieses Aufbaus kann der Ventilträger axial kürzer als beim Stand der Technik ausgebildet sein. Außerdem ist er leichter zu fertigen, insbesondere weil der Stößel lediglich eine glatte Durchgangsbohrung erfordert.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor­ teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen elektromagnetbetätigten Ventils möglich.

Mit der im Anspruch 2 angegebenen Ausgestaltung wird der Fügevorgang des Ventilssitzträgers erleichtert und dessen Fixierung in der Hülse auf einfache Weise sichergestellt.

Die im Anspruch 3 gekennzeichnete Weiterbildung der Erfindung eröff­ net auf einfache Weise die Möglichkeit, das Ventil unterschiedlichen Einsatzbedingungen anzupassen, indem eine mit entsprechenden Ein­ legeteilen ausgestattete Hülse an einen für alle Bedingungen gleich ausgebildeten Ventilkörper montiert wird.

Mit der im Anspruch 4 offenbarten Maßnahme werden die Anordnung und die Lagesicherung des Dichtungsringes verbessert.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Längsschnitts durch ein elektromagnetbetätigtes Ventil aus­ führlich erläutert.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Ein in der Zeichnung dargestelltes Ventil 1 hat eine Spule 2, welche von einem Joch 3 umschlossen ist. Das Joch 3 ist mit einem Ventil­ körper 4 verbunden, von dem ein als Polstück dienender, zylindri­ scher Ansatz 5 in die Spule 2 eingreift. Am Ansatz 5 ist eine die Spule 2 durchdringende, dünnwandige Kapsel 6 nach Einstellen des An­ kerhubes durch eine umlaufende, druckdichte Schweißnaht 7 fixiert. In der Kapsel 6 ist ein Anker 8 längs bewegbar geführt. Die erwähn­ ten Elemente des Ventils 1 bilden eine erste Baugruppe. Der Anker 8 greift an einem den Ventilkörper 4 durchdringenden Stößel 9 an. Der Stößel 9 trägt an seinem ankerabgewandten Ende 10 ein kugelförmiges Ventilschließglied 11.

Der Ventilkörper 4 besitzt an seiner von der Spule 2 abgewandten Seite einen zweiten zylindrischen Ansatz 14, mit dem er in eine Auf­ nahmebohrung 15 eines Ventilblocks 16 eingreift und auf nicht darge­ stellte Weise befestigt ist. Auf den Ansatz 14 ist eine sich gleich­ achsig zum Stößel 9 erstreckende, dünnwandige metallische Hülse 17 aufgesteckt. In der Hülse 17 ist eine scheibenförmige Querwand 18 als Ventilsitzträger aufgenommen. Die Querwand 18 hat eine Durch­ gangsbohrung 19, welche stößelseitig als Ventilsitz 20 für das Ven­ tilschließglied 11 ausgebildet ist. Die scheibenförmige Querwand 18 besteht aus Stahl; sie kann gehärtet sein. Unterhalb der Querwand 18 befindet sich eine dünne Scheibe 21 mit einer Drosselbohrung 22. An­ schließend folgt eine ringformige Distanzscheibe 23 und weiter eine Siebfilterscheibe 24 aus Drahtgewebe oder Kunststoffgewebe. Die Querwand 18 und die Scheiben 21, 23 und 24 sind unter gegenseitiger Anlage an einer querschnittsverringernden Stufe 25 der Hülse 17 ab­ gestützt. Sie sind durch eine umlaufende, an der Querwand 18 angrei­ fende Sicke 26 der Hülsenmantelwand 27 druckdicht befestigt. Auf der stößelabgewandten Seite ist die Hülse 17 nach der Stufe 25 in einem im Durchmesser verringerten Abschnitt 28 fortgesetzt. Die Hülse 17 ist beiderseits der Querwand 18 mit Durchlaßöffnungen für Druckmit­ tel versehen: Während der im Durchmesser verringerte Abschnitt 28 eine Durchlaßöffnung 29 bildet, sind stößelseitig in der Hülsenman­ telwand 27 Durchlaßöffnungen 30 durch Stanzen erzeugt. Die Hülse 17 bildet mit den darin aufgenommenen und befestigten Elementen eine zweite Baugruppe des Ventils 1. Sie ist nach dem Einfügen des Stößels 9 und einer Rückstellfeder 31 und dem Einstellen des Rest­ luftspaltes am zylindrischen Ansatz 14 des Ventilkorpers 4 durch vom einem Laser erzeugte Schweißpunkte 32 oder eine Schweißnaht befe­ stigt.

Die Hülse 17 nimmt in der Aufnahmebohrung 15 des Ventilblocks 16 ei­ ne Lage ein, in welcher die Durchlaßöffnung 29 einem ersten Druck­ mittelkanal 34 und die Durchlaßöffnungen 30 einem zweiten Druckmit­ telkanal 35 des Ventilblocks zugeordnet sind. Ein außen am im Durch­ messer verringerten Abschnitt 28 der Hülse 17 aufgenommener erster Dichtungsring 36 trennt die Durchlaßöffnungen 29 und 30 sowie die Druckmittelkanäle 34 und 35. Ein zweiter am zylindrischen Ansatz 14 des Ventilkörpers 4 aufgenommener Dichtungsring 37 verhindert den Austritt von Druckmittel aus der Aufnahmebohrung 15. Außerdem ist ein die Durchlaßöffnungen 30 einschließender, außen auf die Hülse 17 aufgeschobener Hülsenfilter 38 zum Auffangen von im Druckmittel ent­ haltenen Fremdkörpern vorgesehen.

In Abwandlung des beschriebenen Ausführungsbeispiels kann in Abhän­ gigkeit von den Einsatzbedingungen für das Ventil 1 in der Hülse 17 lediglich die Querwand 18 oder eine nur mit der Scheibe 21 mit Dros­ selbohrung 22 kombinierte Querwand 18 eingefügt sein.

Claims (4)

1. Elektromagnetbetätigtes Ventil (1) mit einem eine Spule (2) mit einem Anker (8) tragenden Ventilkörper (4), mit einem den Ventilkör­ per (4) durchdringenden, am Anker (8) angreifenden Stößel (9), mit einem am ankerabgewandten Stößelende (10) angeordneten Ventil­ schließglied (11) und mit einem mittelbar an einem zylindrischen An­ satz (14) des Ventilkörpers (4) befestigten, dem Ventilschließglied (11) zugeordneten Ventilsitzträger, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

• - auf den Ansatz (14) des Ventilkörpers (4) ist eine sich gleich­ achsig zum Stößel (9) erstreckende, dünnwandige Hülse (17) aufge­ steckt,
• - der Ventilsitzträger ist als scheibenförmige Querwand (18) in der Hülse (17) aufgenommen,
• - die Hülse (17) ist beiderseits der Querwand (18) mit wenigstens einer Durchlaßöffnung (29, 30) für Druckmittel versehen.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (17) eine querschnittsverringernde Stufe (25) aufweist, an welcher der Ventilsitzträger (Querwand 18) abgestützt und durch eine umlau­ fende Sicke (26) der Hülsenmantelwand (27) befestigt ist.

3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Stufe (25) der Hülse (17) und den Ventilsitzträger (Querwand 18) ge­ gebenenfalls eine Siebfilterscheibe (24), eine ringförmige Distanz­ scheibe (23) und/oder eine Scheibe (21) mit einer Drosselbohrung (22) eingefügt sind.

4. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hälfte (17) auf die Stufe (25) folgend einen im Durchmesser verringerten Abschnitt (28) hat, an dem außen ein die Durchlaßöffnungen (29, 30) trennender Dichtungsring (36) aufgenommen ist.