DE4029212A1 - Vorrichtung zur dekontaminierung von schadstoffbelasteten massen, boeden oder dergleichen - Google Patents
Vorrichtung zur dekontaminierung von schadstoffbelasteten massen, boeden oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dekontaminie
rung von schadstoffbelasteten Massen, Böden oder derglei
chen mit einer Einrichtung zur Zuführung und einer Einrich
tung zum Austrag des Materials. Zwischen der Zuführ- und
Austragseinrichtung wird das Material behandelt (gereinigt)
wie dies beispielsweise in der EP-B 1 62 874 beschrieben
ist.
Zum Beispiel bei der Behandlung (Aufbereitung) von Böden
oder Massen, die mit Kohlenwasserstoffen belastet sind,
werden leicht flüchtige Schadstoffe wie Benzol, Toluol,
Xylol oder dergleichen freigesetzt und gehen in die Gas
phase über. Dies gilt insbesondere dann, wenn mit Aufbe
reitungseinrichtungen gearbeitet wird, bei denen das behan
delte Material hohen Scherströmungen unterworfen wird.
Wie ein Blick auf die in der EP-B 1 62 874 dargestellte
Anlage zeigt, ist es jedoch praktisch ausgeschlossen,
Belastung der Atmosphäre zu verhindern.
Neben einem unvertretbaren technischen Aufwand würde dies
auch erfordern, riesige Gasmengen zu reinigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsge
mäße Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der die
Abluftbelastungen so klein wie möglich gehalten werden.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß das ange
strebte Ziel relativ einfach dadurch gelöst werden kann,
daß der "empfindliche" Abschnitt der Vorrichtung, also
der, in dem die eigentliche Reinigung stattfindet, mehr
oder weniger gasdicht ausgebildet wird, so daß zunächst
einmal ein Entweichen schadstoffbelasteter Gase/Luft
verhindert wird. Die Erfindung hat weiter erkannt, daß
diese Maßnahme allein noch nicht die gestellte Aufgabe
lösen kann, weil es zwangsläufig zu einer Aufkonzentrie
rung der Schadstoffe innerhalb des gasdicht abgeschlossenen
Bereiches käme. Aus diesem Grund schlägt die Erfindung
in ihrer allgemeinsten Ausführungsform eine Vorrichtung
zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten Massen,
Böden oder dergleichen mit einer Einrichtung zur Zuführung
und einer Einrichtung zum Austrag des Materials vor, bei
der der Bereich zwischen Zuführ- und Austragseinrichtung
nicht nur gasdicht ausgebildet ist, sondern zusätzlich
eine Gasrückführleitung umfaßt, entlang der eine Gasrei
nigungseinrichtung angeordnet ist.
Auf diese Weise wird die benötigte Luftmenge "im Kreis"
geführt und jeweils auf ihrem Rückweg gereinigt.
Folglich werden sehr viel geringere Luftmengen als im
Stand der Technik benötigt und es besteht nicht mehr die
Gefahr, daß schadstoffbelastete Gase/Luft unkontrolliert
in die Atmosphäre entweichen.
Dadurch, daß der Bereich zwischen der Zuführeinrichtung
und der Austragseinrichtung gasdicht ausgebildet wird,
wird sichergestellt, daß genau dort die von der Gasphase
aufgenommenen Schadstoffe aufgefangen werden, wo sie ent
stehen. Im Bereich der Zuführ- und Austragseinrichtung
liegen die Schadstoffe entweder noch in fester oder flüs
siger Phase beziehungsweise gar nicht mehr vor.
Wird das zu behandelnde Material zum Beispiel mittels
einer Injektionseinrichtung, wie sie in der EP-B 1 62 874
dargestellt ist, aufbereitet, so genügt es, um das ange
strebte Ziel zu erreichen, diesen Bereich gasdicht zu
kapseln und weiter so zu gestalten, daß das Gas/die Luft
über eine Ringleitung in den Bereich unmittelbar hinter
die Zuführeinrichtung beziehungsweise in den Bereich unmit
telbar vor den Injektor zurückgeführt und auf diesem Weg
gereinigt wird.
Der entscheidende Vorteil der Vorrichtung besteht also
darin, daß keine Abluft mehr an die Umgebung abgegeben
wird, die mit Schadstoffen belastet ist. Vielmehr wird
eine Art "Umluftverfahren" ermöglicht, wobei die Luft
immer wieder über eine Reinigungsstufe geführt wird, so
daß eine Aufkonzentration von Schadstoffen ausgeschlossen
ist.
Die Einrichtung zur Gasreinigung kann im einfachsten Fall
ein mit einem Adsorptionsmittel beschicktes Bett sein,
durch das das Gas hindurchgeleitet wird. In der Regel
ist für diese Aufbereitung eine Behandlung mit Aktivkohle
ausreichend. Die entsprechende Reinigungseinrichtung kann
so ausgebildet sein, daß entweder kontinuierlich neue,
frische Aktivkohle nachgeführt wird ( weil auch der Gasstrom
kontinuierlich das Bett durchströmt) oder aber es wird
so vorgegangen, daß das Adsorptionsmittel nach einem gewis
sen Zeitintervall ausgetauscht wird.
Um die Wirksamkeit des Adsorptionsmittels (der Aktivkohle)
zu erhöhen, sieht die Erfindung in einer vorteilhaften
Ausgestaltung vor, die aufzubereitende Luft zuvor auf
ein bestimmtes Temperatur- und Feuchtigkeitsniveau ein
zustellen.
Entsprechend wird vorgeschlagen, dem Adsorptionsmittel
bett ein Kühlaggregat, einen Kondensatabscheider und/oder
einen Wärmetauscher vorzuschalten.
Während die aus dem System abgezogene Luft (Gas) in der
Regel eine Temperatur über Raumtemperatur besitzt dient
die erste Kühlstufe dazu, das Gas herunterzukühlen, jedoch
bei weitestgehend unverändertem Feuchtigkeitsgehalt. In
der nachfolgenden Stufe soll Kondensat abgeschieden werden,
was zum Beispiel mittels eines bekannten Tropfenabschei
ders erfolgen kann.
In der dritten Stufe, dem Wärmetauscher, wird das Gas
schließlich wieder auf eine bestimmte Betriebstemperatur
(zum Beispiel 40°C) erwärmt.
Über den Kondensatabscheider und den Wärmetauscher wird
gleichzeitig die Luft-/Gasfeuchtigkeit so herabgesetzt,
daß das Gas/die Luft beim anschließenden Durchströmen
des Adsorptionsmittelbetts eine bestmögliche Reinigung
erfährt.
Um einen konstanten Luftkreislauf zu ermöglichen, zum
Beispiel auch im Falle von Revisionsarbeiten, sieht die
Erfindung nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
vor, entlang der Gasrückführleitung einen Bypass auszu
bilden.
Schließlich wird nach einer weiteren Ausführungsvariante
vorgeschlagen, entlang der Gasrückführleitung eine Ein
richtung zum Druckausgleich anzuordnen, um auch bei Erwär
mung der Luft eine gleichbleibende Gasströmung zu ermög
lichen.
Wird kein neues Material der Vorrichtung zugeführt, der
Gaskreislauf jedoch unverändert aufrechterhalten, so wird
das Gas - ohne, daß neue Schadstoffe aufgenommen werden
- immer wieder über die Gasreinigungseinrichtung geführt,
so daß die im System befindliche Gasmenge nach kurzer
Zeit vollständig gereinigt ist und die Anlage danach zum
Beispiel für Revisionsarbeiten gefahrlos geöffnet werden
kann.
Ein ganz wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vor
richtung besteht auch darin, daß die Gasmenge, die im
Kreislauf geführt wird, selbst bei größeren Anlagen auf
wenige Kubikmeter beschränkt werden kann, entsprechend
den Volumen des gekapselten Bereiches bzw. der Gasrück
führleitung.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merk
malen der Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungs
unterlagen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles näher erläutert.
Dabei zeigt die einzige Figur in fließbildartiger Dar
stellung den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist schematisch eine Einrichtung
zur Zuführung eines mit Öl belasteten Bodens dargestellt.
Das Material gelangt über eine Zuführstrecke 12 in ein
Aggregat 14, wo eine Trennung der Schadstoffe vom Bodenma
terial erfolgt (Bodenwäsche).
Dabei werden die mit Schadstoffen aufkonzentrierten Be
standteile über die Leitung 16, die gereinigten Bestandtei
le über die Austragseinrichtung 18 weggeführt.
Erfindungsgemäß ist der Bereich zwischen der Zuführein
richtung 10 und der Austragseinrichtung 18 gasdicht ausge
bildet, das heißt, auch das Aggregat 14 ist so gekapselt,
daß Luftanteile, die zur Behandlung des zu reinigenden
Materials notwendig sind, nicht entweichen können.
Vielmehr wird die mit Schadstoffen angereicherte Luft
bei 20 aus dem Aggregat 14 abgezogen und über eine Gas
rückführleitung 22 über den im Aggregat 14 aufgebauten Preß
druck bzw. ein Gebläse bis zum Anschlußbereich der Zuführein
richtung 10 zurückgeleitet.
Auf diesem Weg führt die Gasrückführleitung durch ein
Kühlaggregat 24, wo das ursprünglich etwa 50-80°C
warme Gas auf etwa 20°C gekühlt wird.
Dem Kühlaggregat 24 ist ein Kondensatabscheider 26 nachge
schaltet, der hier als Tropfenabscheider ausgebildet ist.
Dem Tropfenabscheider 26 schließt sich ein Wärmetauscher
28 an, in dem das immer noch mit Schadstoffen belastete
Gas wieder erwärmt (zum Beispiel auf etwa 40-50°C)
und entfeuchtet wird (auf etwa 40-60% relative Feuchte).
Der Wärmetauscher 28 ist deshalb wichtig, damit das Gas
vor dem Eintritt in ein Aktivkohlebett 30 bezüglich seiner
Temperatur und Feuchtigkeit so eingestellt wird, daß die
Adsorptionswirkung der Aktivkohle möglichst maximal ist.
Das so gereinigte Gas wird anschließend über die Leitung
22 weitergeführt, bis es am Verbindungsbereich mit der
Zuführeinrichtung 10 den zuvor beschriebenen Weg erneut
durchläuft.
Um auch bei gegebenenfalls unregelmäßiger Zulaufcharak
teristik einen konstanten Luft-/Gaskreislauf sicherzustel
len ist entlang der Gasrückführleitung 22 ein Bypass 32
vorgesehen, der bei Bedarf entsprechend zu- oder abschaltbar
ist.
Die Zeichnung zeigt ferner ein Druckausgleichsgefäß 34,
das dafür sorgen soll, auch bei einer Druckerhöhung im
System ein Bersten zu verhindern.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Dekontaminierung von schadstoffbelaste
ten Massen, Böden oder dergleichen mit einer Einrich
tung (10) zur Zuführung und einer Einrichtung (18)
zum Austrag des Materials, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich zwischen Zuführ- und Austragseinrichtung
(10, 18) gasdicht ausgebildet ist und eine Gasrückführ
leitung (22) umfaßt, entlang der eine Gasreinigungsein
richtung (30) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasrückführleitung (22) von einem Bereich unmit
telbar vor der Austragseinrichtung (18) bis zum austrags
seitigen Ende der Zuführeinrichtung (10) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasreinigungseinrichtung (30) ein
Adsorptionsmittelbett für die Schadstoffe und/oder
ein Kühlaggregat (24), einen Kondensatabscheider (26)
und/oder einen Wärmetauscher (28) umfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Adsorptionsmittelbett (30) mit Aktivkohle ge
füllt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß - im strömungstechnischen Sinne - das
Kühlaggregat (24), der Kondensatabscheider (26), der
Wärmetauscher (28) und das Adsorptionsmittelbett (30)
hintereinander geschaltet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, gekenn
zeichnet durch einen entlang der Gasrückführleitung
(22) ausgebildeten Bypass (32).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, gekenn
zeichnet durch eine entlang der Gasrückführleitung
(22) ausgebildete Einrichtung (34) zum Druckausgleich.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029212 DE4029212A1 (de) | 1990-09-14 | 1990-09-14 | Vorrichtung zur dekontaminierung von schadstoffbelasteten massen, boeden oder dergleichen |
DE9014249U DE9014249U1 (de) | 1990-09-14 | 1990-10-13 | Vorrichtung zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten Massen, Böden o.dgl. |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4029212A1 true DE4029212A1 (de) | 1992-03-19 |
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ID=6414266
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904029212 Withdrawn DE4029212A1 (de) | 1990-09-14 | 1990-09-14 | Vorrichtung zur dekontaminierung von schadstoffbelasteten massen, boeden oder dergleichen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4029212A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19515029A1 (de) * | 1995-04-24 | 1996-10-31 | Robert Mittelmeier | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von kontaminierten Materialien, insbesondere Erdreich |
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DE3610199A1 (de) * | 1986-03-26 | 1987-10-01 | Wessling Erwin Chem Lab | Verfahren zur reinigung von mit schadstoffen verunreinigten boeden |
DE3706684A1 (de) * | 1986-04-08 | 1987-10-15 | Kurt Von Dipl Chem D Beckerath | Verfahren zur entfernung von fluechtigen schadstoffen aus kontaminierten boeden, sanden, schlaemmen und vergleichbaren feststoffaggregaten und rueckstaenden |
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-
1990
- 1990-09-14 DE DE19904029212 patent/DE4029212A1/de not_active Withdrawn
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