DE4028301A1 - Vielkanalsystem mit squids zum messen der raeumlichen verteilung von magnetischen fluessen - Google Patents
Vielkanalsystem mit squids zum messen der raeumlichen verteilung von magnetischen fluessenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Vielkanalsystem
mit im folgenden als Sensoren bezeichneten, supra
leitenden Quanten-Interferenz-Detektoren (SQUIDs)
zum Messen der räumlichen Verteilung von magneti
schen Flüssen, bei dem die Sensoren mit einer Aus
werte-Elektronik mit Flußregelschleife und Kompen
sationsspulen verbunden sind.
Vielkanalsysteme dieser Art werden insbesondere für
biomagnetische Messungen eingesetzt, wobei eine zwei
dimensionale Anordnung vieler Sensoren (derzeit bis
40 SQUIDs) eine Messung der räumlichen Feldvertei
lung biomagnetischer Signale über eine Fläche von
mehreren hundert Quadratzentimeter zuläßt. Bislang
geschieht das Auslesen einer solchen Vielzahl von
Sensoren dadurch, daß jedes individuelle SQUID von
einer separaten Elektronik ausgewertet wird, mit
der es über eine Reihe von Meßleitungen (abhängig
von der Art des Sensors, bis zu vier bei einem
dc-SQUID, zwei bei rf-SQUIDs) verbunden ist.
Von Nachteil ist bei Vielkanalsystemen dieser be
kannten Art alleine schon der apparative Aufwand.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein weniger auf
wendiges Vielkanalsystem der eingangs bezeichneten
Art zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß Sensoren (HFS1 bis HFS3) vom Typ Hochfrequenz-
SQUID eingesetzt werden, die Auswerte-Elektronik
(AWE) für eine serielle Abfrage der Sensoren ausge
legt ist, die Integratoren (I1 bis I3) der Flußre
gelschleife zur Speicherung der Kompensationsflüs
se vorgesehen sind und Hochfrequenzgeneratoren (HFG1
bis HFG3) vorgesehen sind, die ein Betreiben der
Sensoren zur Informationstrennung im dissipativen
Mode auf unterschiedlichen Frequenzen ermöglichen.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung arbeitet während
einer vorgegebenen Zeitspanne t lediglich ein be
stimmtes SQUID, welches für eine nachfolgende Zeit
spanne (n-1)·t ausgeschaltet wird. Während dieser
Zeit werden nacheinander alle anderen Sensoren aus
gewertet. Das Ein- und Ausschalten der Sensoren ge
schieht über das Ein- und Ausschalten der zum Betrei
ben der Sensoren nötigen Hochfrequenzgeneratoren
bzw. durch Ändern des Pegels des in die Sensor ein
gekoppelten Hochfrequenzstromes. Auf diese Weise
können alle Sensoren quasi-simultan ausgewertet wer
den, unter der Voraussetzung, daß die Frequenz des
zu messenden Signales klein ist gegenüber der Fre
quenz des Umschaltens zwischen den einzelnen Senso
ren. Zum Betreiben der Sensoren in der Flußregel
schleife werden die Kompensationsspulen der Senso
ren seriell oder parallel miteinander verbunden,
und über eine Hochfrequenzdrossel mit der aus dem
Kühlbad führenden Meßleitung verbunden.
Da üblicherweise jeder Sensor von einem anderen mag
netischen Fluß durchdrungen wird, muß der zu einem
jeden Sensor gehörende Kompensationsfluß bis zum
nächsten Auswertezeitpunkt gespeichert werden. Das
geschieht durch den in der Flußregelschleife ohne
hin benötigten Integrator.
Als Folge der seriellen Abfrage der Sensoren kann
das erfindungsgemäße Vielkanalsystem gegenüber kon
ventionellen Systemen dadurch weitervereinfacht wer
den, daß die Auswerte-Elektronik nur einen Hochfre
quenzverstärker, einen Amplitudendemodulator und
einen Phasendetektor aufweist.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsart
des Vielkanalsystems gemäß der Erfindung sind die
Sensoren mit der Auswerte-Elektronik nur über eine
einzige zweipolige Meßleitung verbunden, während
bei den bekannten Vielkanalsystemen jeder Sensor
mit der separaten Elektronik über jeweils eine Meß
leitung verbunden ist. Diese weitere Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Vielkanalsystems vermeidet
die erheblichen Nachteile der Vielzahl von Meßlei
tungen bei den bekannten Vielkanalsystemen:
Da die SQUIDs während des Betriebs gekühlt werden
müssen (Niob-SQUIDs mit flüssigem Helium auf 4,2 K;
Hochtemperatur-SQUIDs mit flüssigem Stickstoff auf
77 K), die Auswerte-Elektronik sich jedoch auf Zim
mertemperatur befindet, transportieren Meßleitungen
Wärme in das Kühlbad, was zu einem raschen Abdamp
fen des flüssigen Kühlmediums (insbesondere beim
flüssigen Helium) führt und damit die Meßzeit zwi
schen dem Nachfüllen des Kühlmediums verkürzt. Wei
terhin können durch ständiges Aufwärmen und Abkühlen
bedingte mechanische Spannungen in den Meßleitungen
diese zerstören. Um eine gegenseitige Beeinflussung
der Sensoren zu vermeiden, müssen außerdem die Meß
leitungen untereinander gut abgeschirmt sein.
Aus Furukawa, Shirae, Jap. Journ. of Appl. Phys.
Vol. 28, p. L 456, 1989 ist zwar bekannt, ein Viel
kanalsystem der eingangs bezeichneten Art zu ver
einfachen, jedoch benötigt dieses bekannte Vielka
nalsystem immer noch mindestens zwei Leitungen pro
Sensor und zeichnet sich darüber hinaus durch eine
Komplizierung der Auswerte-Elektronik aus.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Viel
kanalsystems (hier mit drei Kanälen) ist in der Zeich
nung wiedergegeben und wird im folgenden näher er
läutert:
Es zeigen
Fig. 1 Ein Blockschaltbild eines Dreikanal
systems mit serieller Schaltung der
Komponsationsspulen KS.
Fig. 2 Die zeitliche Abfolge des Auswertens
der Sensoren.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind drei Sensoren
des Typs Hochfrequenz-SQUID HFS1 bis HFS3 magnetisch
mit drei Parallelschwingkreisen PS1 bis PS3 gekop
pelt, welche zur Anpassung an die 50Ω Wellenleiter
WL kapazitiv angezapft sind. Diese drei Sensoren
werden betrieben mittels drei Hochfrequenzgenerato
ren HFG1 bis HFG3, welche über die Richtkoppler RK1
bis RK3 mit dem Wellenleiter WL verbunden sind. Die
Kompensationsspulen KS1 bis KS3 der Sensoren sind
in Serie geschaltet und über die Hochfrequenzdrossel
HFDr mit dem Wellenleiter WL verbunden.
Zum Betrieb der Sensoren in einer Flußregelschleife
wird den Kompensationsspulen ein niederfrequenter
Wechselstrom eingeprägt, der durch einen Niederfre
quenzgenerator NFG erzeugt wird. Dieser niederfre
quente Wechselstrom, auch Modulationsstrom genannt,
dient auch als Referenzsignal für den Phasendetek
tor der konventionellen Auswerte-Elektronik AWE und
als Referenzsignal für den Zeitgeber ZG.
Die über den Parallelschwingkreisen PS1 bis PS3 ab
fallenden Hochfrequenzspannungen, welche die Infor
mation über den durch den Sensor gemessenen magne
tischen Fluß enthalten, werden in der Auswerte-Elek
tronik AWE verstärkt, amplituden-demoduliert und
das resultierende Signal in seiner Phase mit der
Referenzspannung verglichen, die vom 150 kHz Wech
selstromgenerator NFG erzeugt wird. Der elektroni
sche Zeitgeber ZG sorgt für das Ein- bzw. Ausschal
ten der Hochfrequenzgeneratoren und das Anlegen
der Ein- bzw. Ausgänge der Integratoren an den Aus
gang der Auswerte-Elektronik AWE bzw. an den Rück
koppelwiderstand RR durch die Schalter SIE (n) und
SIA (n) (n ist die laufende Nummer der Kanäle, hier
1 bis 3). Die jeweiligen Ausgangsspannungen, welche
letztendlich die vom jeweiligen Sensor detektierte
Änderung des magnetischen Flusses enthalten, werden
am Ausgang eines jeden Integrators I (n) über Puffer
verstärker PV1 bis PV3 entnommen.
Beim Betrieb des Vielkanalsystems sollte, um Fehler
beim Auswerten der einzelnen Sensoren zu vermeiden,
eine bestimmte Zeitabfolge eingehalten werden:
Nach Abschalten des (n-1)sten Sensors wird die Aus
gangsspannung des Integrators des nten Kanales Ua(n)
über den Widerstand RR′ den sogenannten Rückkoppel
widerstand, an die zu den Sensoren führende Meßlei
tung WL angeschlossen. Dieses Anschließen wird über
den elektronisch gesteuerten Analogschalter SIA (n),
z. B. einen Feldeffekttransistor, bewerkstelligt.
Am anderen Ende der Meßleitung wird diese Spannung,
welche nur niederfrequente Anteile enthält, über
eine Hochfrequenzdrossel HFDr von der hochfrequenten
Spannung, welche zum Auswerten des Sensors verwendet
wird, getrennt.
Nach einer Zeit tein, die eingehalten werden muß,
um Meßfehler zu vermeiden, die durch Einschwingvor
gänge in der Kompensationsspule hervorgerufen wer
den können, wird über den Schalter SIE (n) der Aus
gang einer konventionellen Auswerte-Elektronik mit
dem Eingang des Integrators I (n) verbunden. Für
eine Zeit tnor wird dann der Sensor in der üblichen
bekannten Weise betrieben. Danach wird der Eingang
des Integrators I (n) vom Ausgang der Auswerte-Elek
tronik abgetrennt, und nach einer Zeit taus der Aus
gang des Integrators I (n) vom Rückkoppelwider
stand RR. taus soll in Analogie zu tein dazu dienen,
Meßfehler durch Ausschwingvorgänge in der Kompensa
tionsspule zu vermeiden.
Anschließend wird der Sensor SQUID (n) durch Aus
schalten des Hochfrequenzgenerators HFG (n) außer
Betrieb gesetzt. Danach werden in Analogie zum Ka
nal n alle anderen Kanäle nacheinander ausgewertet,
so daß nach einer Zeit (tein+tnor+taus)·n wiederum
der Kanal n ausgewertet wird. Zur Vermeidung o.g.
Meßfehler müssen tein bzw. taus wesentlich größer
sein als das Verhälnis L/R der Kompensationsspulen,
wobei L die Gesamtinduktivität und R der Gesamtwi
derstand der Reihen- bzw. Parallelschaltung der Kom
pensationsspulen ist. Die Zeit tnor sollte, um ein
brauchbares Signal nach dem Phasendetektor zu erhal
ten, mehrere Perioden des niederfrequenten Modula
tionsstromes (hier auch Referenzsignal genannt) be
tragen.
Dadurch, daß das Meßsignal eines jeden Kanals n im
zugehörigen Integrator I (n) gespeichert wird, kann
es jederzeit entnommen werden. Es muß also keines
wegs gewartet werden, bis gerade dieser Sensor aus
gewertet wird. Günstigerweise wird das Meßsignal
dem Integrator über einen Pufferverstärker PV (n)
entnommen, um Beeinflussungen des Integrators durch
externe Meßgeräte zu verhindern.
Die Zeiten tein, taus und tnor (siehe hierzu Fig. 2)
werden vom Modulationsstrom bzw. Referenzsignal
für den Zeitgeber ZG abgeleitet. Im Ausführungsbei
spiel beträgt die Frequenz dieses Referenzsignales
150 kHz, die Dauer der Zeiten tein und taus 6.67 µs,
ensprechend einer halben Periode der Referenz und
die Zeit tnor 60 µs, entsprechend neun Perioden des
Referenzsignales. Die Beschriftung "ein" in Fig. 2
bedeutet dabei, daß der jeweilige Schalter SIE (n)
bzw. SIA (n) eingeschaltet ist, bzw. der jeweilige
Hochfrequenzgenerator und damit der jeweilige Sensor
betrieben wird.
Claims (3)
1. Vielkanalsystem mit im folgenden als Sensoren be
zeichneten, supraleitenden Quanten-Interferenz-De
tektoren (SQUIDs) zum Messen der räumlichen Vertei
lung von magnetischen Flüssen, bei dem die Sensoren
mit einer Auswerte-Elektronik mit Flußregelschleife
und Kompensationsspulen verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sensoren (HFS1 bis HFS3) vom Typ Hochfrequenz-
SQUID eingesetzt werden, die Auswerte-Elektonik
(AWE) für eine serielle Abfrage der Sensoren ausge
legt ist, die Integratoren (I1 bis I3) der Flußre
gelschleife zur Speicherung der Kompensationsflüsse
vorgesehen sind und Hochfrequenzgeneratoren (HFG1
bis HFG3) vorgesehen sind, die ein Betreiben der
Sensoren zur Informationstrennung im dissipativen
Mode auf unterschiedlichen Frequenzen ermöglichen.
2. Vielkanalsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerte-Elektronik (AWE) nur einen Hoch
frequenzverstärker, einen Amplitudendemodulator und
einen Phasendetektor aufweist.
3. Vielkanalsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (HFS1 bis HFS 3) mit der Auswerte-
Elektronik (AWE) über nur eine einzige zweipolige
Meßleitung (WL) verbunden sind.
Priority Applications (3)
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DE19904028301 DE4028301A1 (de) | 1990-09-06 | 1990-09-06 | Vielkanalsystem mit squids zum messen der raeumlichen verteilung von magnetischen fluessen |
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ID=6413737
Family Applications (1)
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Country | Link |
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GB (1) | GB2247958B (de) |
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