DE4027919A1 - Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen

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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H7/00Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
    • H02H7/26Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
    • H02H7/261Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured involving signal transmission between at least two stations

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  • Remote Monitoring And Control Of Power-Distribution Networks (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zum selektiven Abtrennen von Leitungsabschnitten in Ener­ gieversorgungsnetzen durch Stromphasenvergleich in kommunizie­ renden Steuereinrichtungen.
Bei einem bekannten Distanzschutz für vermaschte elektrische Netze zum selektiven Abschalten einer fehlerhaften Leitung sind Distanzrelais vorgesehen, die mehrere verstellbare Distanzmeß­ stufen enthalten und in mehreren Zeitstufen richtungsabhängig die Abschaltung der zu der fehlerhaften Leitung gehörenden Schalter bewirken. Dabei werden die Schaltzustände der Schalter im Netz über Übermittlungsverbindungen einer zentralen Rechen­ maschine eingegeben, die alle Daten des Netzes speichert. Bei diesem bekannten Verfahren ist in jedem Distanzrelais ein Stu­ fenschalter vorgesehen, der jeweils auf die zweite und alle hö­ heren Distanzmeßstufen wirkt und von der zentralen Rechen­ maschine in Abhängigkeit von berechneten Kurzschlußstroman­ teilen angesteuert wird (DT 20 37 390 B2). In Energieversor­ gungsnetzen ist jedoch schon aus Kostengründen auch wegen der Vielzahl der benötigten Signalleitungen der Einsatz eines Zen­ tralrechners schwer zu rechtfertigen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zum selektiven Abtrennen fehlerhafter Leitungsab­ schnitte in Energieversorgungsnetzen anzugeben, das Netzstörun­ gen schnell und sicher erkennt und isoliert. Außerdem soll eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt werden, die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet ist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß jeweils mit den kenn­ zeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 5 gelöst. Am Netz sind kommunizierende Steuereinrichtungen vorgesehen, die unter­ einander einfache digitale Signale auch über Knotenpunkte hin­ weg austauschen. Aus diesen Signalen wird abgeleitet, welche Leitungsabschnitte im Kurzschlußfall vom Netz getrennt werden müssen.
Die Erfindung beschreibt eine Selektivschutzlösung, die auf einer die Schaltstellen übergreifenden Kommunikation beruht und dabei einheitliche Kommunikationssignale und einheitliche Schaltstellen bzw. Signalauswertungen verwendet. Dabei werden nicht mehr Übertragungsstrecken und Abzweigungen bzw. Einspei­ sungen getrennt behandelt. Es werden Maschennetzstrukturen mit beliebig vielen Einspeisungen selektiv geschützt, die aufgrund der Einheitlichkeit jederzeit erweitert werden können und somit flexibel bleiben. Auch der Schutz von Radial-Netzzweigen ist weiterhin in dieser Lösung enthalten. Die Lösung beruht auf dem grundsätzlich bekannten Verfahren des Stromphasenvergleichs, das aufgrund der Kommunikationsform im Gegensatz zu seiner bis­ herigen Anwendung nun für beliebig oft unterteilte Maschenzwei­ ge und Knoten mit Abzweigungen und Einspeisungen einsetzbar ist.
Kennzeichnend für die Lösung zum Erhalt des Selektionskrite­ riums in Maschennetzen ist die Einführung von Referenzrichtun­ gen, die gleichsinnig gegen die Knoten laufen, in denen die Maschen verknüpft werden. Im Verfahren gemäß der Erfindung führt der Vergleich der Nachbar-Informationen zur Selektion zweier Auslöseschalter. Zur Kommunikation sind Digitalsignale ausreichend, bei denen das zeitliche Auftreten ihrer Flanken im Phasen-Koinzidenz-Verfahren ausgewertet wird. An den Knoten des Netzes werden diese Signale in einer speziellen Logik verarbei­ tet und an die Schaltstellen weitergeleitet.
Einem Signalpegel, der im ungestörten Betriebsfall zur Überwa­ chung der Signalleitungen dient, kann im Störfall eine program­ mierbare Funktion zugeordnet werden, mit der zum einen in Maschennetzen und zum anderen in Radialnetzen die Information nicht Überstrom führender Schalter richtig mit einbezogen wer­ den kann: Je nach Netzform übernimmt der mit negativem Pegel belegte Eingang das invertierte bzw. nichtinvertierte Ausgangs­ signal des eigenen Schalters.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren
Fig. 1 am Beispiel eines einfachen Ringnetzes die Verschaltung der Steuereinrichtungen dargestellt ist und in
Fig. 2 ist eine Steuereinrichtung zur Durchführung des Verfah­ rens gemäß der Erfindung veranschaulicht.
Fig. 3 zeigt ein Netz mit Knotenpunkten. In
Fig. 4 ist eine Verknüpfungseinheit zur Verbindung der Steuer­ einheiten an Knotenpunkten dargestellt und in
Fig. 5 sind die Zeitabläufe der zum Verfahren gemäß der Erfin­ dung gehörenden elektrischen Signale näher erläutert.
Gemäß Fig. 1 sind eine Speiseleitung mit 2, eine Umspannsta­ tion mit 40, ein Energieversorgungsnetz in Form eines Ringnet­ zes mit 20 und Verbraucherschienen mit 220 bezeichnet. Die Verbraucherschienen 220 bilden jeweils mit Leitungen 210 je­ weils Leitungsabschnitte 200, die durch Steuereinheiten S1 bis S6 voneinander getrennt sind. Die Steuereinheiten S1 bis S6 enthalten jeweils einen Schalter mit einem Trenner sowie einen Stromwandler und ein Relais. Durch entsprechende Polung oder Signalinvertierung der Stromwandler wird eine Referenzrichtung R vorgegeben. Beispielsweise kann festgelegt werden, daß die Stromwandler in Referenzrichtung R gepolt sind, wenn bei einem Spannungsabfall in Referenzrichtung R die an ihnen gemessene Spannung und der Strom gleichphasig sind. In der Figur sind in den Steuereinheiten S1 bis S6 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die jeweiligen Vorwärts- und Rückwärtseingänge 7 und 8 so­ wie der Ausgang 9 bezeichnet. Die Verbindung der Steuereinhei­ ten S1 bis S6 erfolgt mit Signalleitungen SL. Der Ausgang 9 einer Steuereinheit, beispielsweise der Steuereinheit S3 wird mit dem Vorwärtseingang 7 der in Referenzrichtung R hinter ihr angeordneten Steuereinheit S2 und mit dem Rückwärtseingang 8 der in Referenzrichtung R vor ihr angeordneten Steuereinheit S4 verbunden. In gleicher Weise sind die Steuereinheiten S2, S4 und S5 mit ihren Nachbarsteuereinheiten verknüpft. Bei der Steuereinheit S1 am Anfang des Ringnetzes 20, die keinen Nach­ barn in Rückwärtsrichtung hat, wird der Ausgang 9 der Steuer­ einheit S1 mit dem Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S1 verbunden. Dementsprechend wird auch der Ausgang 9 der Steuer­ einheit S6 des Ringnetzes 20, die keinen Nachbarn in Vorwärts­ richtung hat, mit dem Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit S6 verbunden. Durch diese Maßnahmen werden entsprechende Nachbar­ steuereinheiten simuliert.
Entsprechend Fig. 2 ist eine Steuereinheit S mit einem Schal­ ter 3, einem Stromwandler 4, einem Trenner 5 und einem Relais 6 versehen. Das Relais 6 ist mit einem Vorwärtseingang 7 und einem Rückwärtseingang 8 versehen, die mit einer ersten Aus­ werteeinheit 61 verbunden sind. Die Auswerteeinheit 61 ist über den Trenner 5 mit dem Schalter 3 verbunden. Der Stromwandler 4 führt ein dem in der Leitung 210 fließenden Strom analoges Meßsignal einer zweiten Auswerteeinheit 62 zu, die mit einem Ausgang 9 des Relais 6 verbunden ist. Es kann aber auch nur eine einzige Auswerteeinheit vorgesehen sein, in welche die Funktionen der Auswerteeinheiten 61 und 62 integriert sind. Die Auswerteeinheit 62 überprüft anhand des Meßsignals vom Strom­ wandler 4, ob ein Überstrom fließt. Wenn ein Überstrom fließt, wird dem Ausgang 9 von der Auswerteeinheit 62 während jeder zweiten Halbwelle des Stromes, beispielsweise während der po­ sitiven Halbwellen, ein Ausgangssignal A vorgegeben. Eingangs­ signale EV und ER, die den Eingängen 7 bzw. 8 des Relais 6 von Ausgängen 9 weiterer, in Fig. 1 nicht dargestellter, Relais 6 vorgegeben sind, werden in der Auswerteeinheit 61 miteinander verglichen. Aus dem Vergleichssignal wird ein Trennsignal TS abgeleitet, wenn das Vergleichssignal kürzer ist als 1/4-Perio­ dendauer des Über- oder Kurzschlußstromes. Dieses Trennsignal TS wird dem Trenner 5 vorgegeben, der dann den Schalter 3 aus­ löst.
In Fig. 3 sind die Verknüpfungsvorschriften für ein Netz ver­ anschaulicht, das einen Knotenpunkt 10 aufweist. Die Stromwand­ ler 4 der Steuereinheiten S1 bis S6 sind derart gepolt, daß die Referenzrichtungen R in den vom Knotenpunkt 10 ausgehenden Netzzweigen 21, 22 und 23 am Knotenpunkt 10 gegenläufig sind, also entweder alle vom Knotenpunkt 10 wegweisen oder auf ihn gerichtet sind. Dazu ist es erforderlich, in dem Netz gemäß Fig. 3 einen virtuellen Knotenpunkt 12 vorzusehen, der bei­ spielsweise zwischen den Steuereinheiten S5 und S6 liegen kann. Die Steuereinheiten S1, S2 und S3, die dem Knotenpunkt 10 am nächsten liegen, sind über eine Verknüpfungseinheit 30 mitein­ ander gekoppelt. Ebenso sind die Steuereinheiten S5 und S6, die dem virtuellen Knotenpunkt 12 am nächsten liegen, über eine weitere Verknüpfungseinheit 31 miteinander gekoppelt. Dabei sind jeweils die Ausgänge 9 und diejenigen Vorwärts- oder Rückwärtseingänge 7 oder 8, welche dem Knotenpunkt 10 bzw. 12 bezogen auf die Referenzrichtung R am nächsten liegen, mit der jeweiligen Verknüpfungseinheit 30 bzw. 31 verbunden. Signale, die an den Vorwärtseingängen 7 der Steuereinrichtungen S1 bis S6 geführt werden, sind mit EV1 bis EV6 bezeichnet. Entspr­ echend sind Signale an den Rückwärtseingängen 8 mit ER1 bis ER6 und Signale an den Ausgängen 9 der Steuereinheiten S1 bis S6 mit A1 bis A6 bezeichnet. Bei einem Kurzschluß 100, der bei­ spielsweise in einer Verbraucherschiene 200 auftreten kann, fließen in den Netzzweigen 21, 22 und 23 unterschiedliche Kurz­ schlußströme IK durch die Steuereinheiten S1 bis S6. Die Rich­ tung der Kurzschluß-Wirkleistungskomponente, die zur Vereinfa­ chung in der folgenden Beschreibung als Stromrichtung bezeich­ net werden soll, ist dabei durch Pfeile angedeutet, die mit der Bezeichnung IK versehen sind. In Abhängigkeit von der Polung der Stromwandler 4 und dem Kurzschlußort fließen die Kurz­ schlußströme IK parallel oder antiparallel zur Referenzrichtung R. Dabei sind die Stromwandlersignale der Ströme IK, die anti­ parallel zur Referenzrichtung R durch die jeweilige Steuerein­ heit, im Beispiel der Figur die Steuereinheiten S2, S3, S4 und S5, fließen, um wenigstens annähernd 180° zu den Stromwandler­ signalen der Ströme IK phasenverschoben, die parallel zur Re­ ferenzrichtung R durch die Steuereinheiten S1 und S6 fließen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird in jeder der Steuer­ einheiten S1 bis S6 die Richtung des Stromes IK mit der Rich­ tung des Stromes IK in den jeweiligen Nachbarsteuereinheiten verglichen und daraus abgeleitet, in welchen Steuereinheiten S1 bis S6 der jeweilige Schalter 3 ausgelöst werden muß.
Gemäß Fig. 4 werden die Ausgangssignale A1 bis An von n an einem Knotenpunkt 10 bzw. befindlichen, in Fig. 4 nicht dar­ gestellten Steuereinheiten S1 bis Sn einer Verknüpfungseinheit 30 bzw. 31 vorgegeben. Daraus werden in der Verknüpfungseinheit 30 bzw. 31 Signale A1′ bis An′ gebildet, die jeweils denjenigen Vorwärts- oder Rückwärtseingängen 7 oder 8 der Steuereinrich­ tungen S1 bis Sn als Eingangssignale EV oder ER vorgegeben werden, welche dem Knotenpunkt 10 am nächsten liegen. Für ein Signal Ai′,
1 i n, gilt dabei
Auf der Grundlage der Fig. 3 ist der zeitliche Ablauf der zum Verfahren gemäß der Erfindung gehörenden Signale den Fig. 5a bis 5u zu entnehmen, wobei insbesondere in den Fig. 5g bis 5u ein Beispiel der Steuereinheiten S2, S4 und S6 die Ableitung entsprechender Vergleichssignale TS2* , TS4* und TS6* veran­ schaulicht ist. An den Ausgängen 9 der Steuereinheiten S1 bis S6 liegen gemäß Fig. 5a bis 5f jeweils für die Dauer T/2 bei­ spielsweise der positiven Halbwellen der Wandlersignale der Kurzschlußströme IK Signale A1 bis A6 an. Die Signale A2, A3, A4 und A5 sind dabei gegenüber den Signalen A1 und A6 um wenig­ stens annähernd 180° phasenverschoben. Das Signal A2 kann gegen die Signale A3, A4 und A5 beispielsweise aufgrund von Netzun­ symmetrien wie unterschiedlichen ohmsch-induktiven Leitungsbe­ legungen eine Phasenverschiebung aufweisen, die im allgemeinen wenige Grad nicht überschreiten, insbesondere aber weniger als 90° betragen wird. In der Verknüpfungseinheit 30, die den Steuereinheiten S1, S2 und S3 zugeordnet ist, werden die Aus­ gangssignale A1, A2 und A3 zu Signalen A1′, A2′ und A3′ ver­ knüpft. Das Signal A1′ wird der Steuereinheit S1 als Signal EV1, das Signal A2′ wird der Steuereinheit S2 als Signal EV2 und das Signal A3′ wird der Steuereinheit S3 als Signal EV3 vorgegeben. Am Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit S2 steht damit das Signal EV2 gemäß Fig. 5g an. Das Signal ER2 gemäß Fig. 5h am Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S2 ist vom Ausgang 9 der Steuereinheit S6 vorgegeben und entspricht daher dem Signal A6 gemäß Fig. 5f. Die Signale EV2 und ER2 werden in der Auswerteeinheit 61 der Steuereinheit S2 in einem AND-Gatter und einem NOR-Gatter miteinander verknüpft. Die Verknüpfungs­ ergebnisse gemäß den Fig. 5i und 5j werden gemäß Fig. 5k zu einem Vergleichssignal TS2* addiert. In der Auswerteeinheit 61 wird die Zeitdauer des Vergleichssignals TS2* gemessen. Fig. 5k kann entnommen werden, daß die Pulsdauer des Vergleichssi­ gnals TS2* kürzer als 1/4 Periode ist. In diesem Fall gibt die Auswerteeinheit 61 ein in der Figur nicht dargestelltes Trenn­ signal TS2 an den Trenner 5, der daraufhin den Schalter 3 aus­ löst. Das Signal EV4 in Fig. 51 am Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit S4 ist vom Ausgang 9 der Steuereinheit S3 vorge­ geben und entspricht dem Signal A3. Das Signal ER4 in Fig. 5m am Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S4 ist vom Ausgang 9 der Steuereinheit S5 vorgegeben und entspricht dem Signal A5. Die Signale EV4 und ER4 werden in der Auswerteeinheit 61 der Steuereinheit S4 gemäß den Fig. 5n und 5o verknüpft. Daraus wird ein Vergleichssignal TS4* abgeleitet, dessen Pulsdauer gemäß Fig. 5p länger als 1/4 Periode ist. In diesem Fall gibt in der Steuereinheit S4 die Auswerteeinheit 61 dem Trenner 5 kein Trennsignal vor, und der Schalter 3 löst nicht aus. In der Verknüpfungseinheit 31, die den Steuereinheiten S5 und S6 zu­ geordnet ist, werden die Ausgangssignale A5 und A6 zu Signalen A5′ und A6′ verknüpft. Das Signal A5′ wird der Steuereinheit S5 als Signal ER5 und das Signal A6′ wird der Steuereinheit S6 als Signal ER6 vorgegeben. Am Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit S6 steht das Signal EV6 gemäß Fig. 5q an, das vom Ausgang 9 der Steuereinheit S2 vorgegeben ist und dem Signal A2 gemäß Fig. 5b entspricht. Am Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S6 steht das Signal ER6 gemäß Fig. 5r an, das von der Verknüp­ fungseinheit 31 vorgegeben ist. Vergleiche der Signale EV6 und ER6 gemäß Fig. 5s und 5t ergibt ein Vergleichssignal TS6* , dessen Pulsdauer kürzer als 1/4 Periodendauer ist. Der Schalter 3 der Steuereinheit S6 wird daraufhin ausgelöst, und somit der Leitungsabschnitt 200, der den Kurzschluß 100 enthält, vom Netz getrennt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens führen im Betriebsstrombereich alle Steuereinheiten S am Ausgang 9 ihres Relais 6 ein Dauersignal DS, dessen Pegel sich vom Pegel des Signals A unterscheidet und beispielsweise einen negativen Pe­ gel haben kann. Jede Steuereinheit S, die dann im Überstrom­ bereich bei einem Kurzschluß an einem ihrer Eingänge EV oder ER das Signal DS detektiert, legt daraufhin ihr eigenes Ausgangs­ signal A je nach Netzform invertiert oder nicht invertiert an diesen Eingang EV oder ER. Dadurch können Fehlauslösungen auf­ grund unterhalb einer Schwelle liegender Kurzschlußströme ver­ mieden werden, die bei Netzwerken mit mehreren parallelen Zwei­ gen oder mehreren Einspeisestellen mit unterschiedlichen Quel­ lenimpedanzen möglich sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform löst jede Steuereinheit S als Back-up-Schutz ihren Schalter 3 nach einer vorbestimmten maximalen Verzögerungszeit unabhängig von ihren Eingangsinformationen aus.
In einem Drehstromnetz mit den Phasen R, S und T ist jede Steuereinheit S1 bis S6 über jeweils drei ihr zugeordnete Stromwandler 4 und Schalter 3 mit den drei Phasen R, S, T ver­ bunden und überwacht diese parallel, wobei die Stromsignale verodert werden, wenn nur auf einer Phase R, S oder T ein Überstrom festgestellt wird. Führen mehr als eine Phase einen Überstrom, wird entsprechend einer vorbestimmten Prioritäts­ reihenfolge, beispielsweise R-S-T, das entsprechende Kurz­ schlußsignal A an den Ausgang 9 gelegt.
In einer weiteren Ausführungsform können für die Kommunikation der Steuereinheiten S1 bis S6 beispielsweise auch das bekannte Trägerfrequenzverfahren auf den Versorgungsleitungen selbst oder auch drahtlose Verfahren vorgesehen sein, so daß keine eigenen Signalleitungen SL benötigt werden.

Claims (6)

1. Verfahren zum selektiven Abtrennen von Leitungsabschnitten (200) in Energieversorgungsnetzen (20) bei Überstrom und Kurz­ schlußstrom durch Stromphasenvergleich, bei dem den jeweils zwei benachbarten Leitungsabschnitten (200) jeweils eine ge­ meinsame Steuereinheit (z. B. S4) zugeordnet ist, die mit ihren Nachbarsteuereinheiten z. B. S2 und S5) Informationen austauscht und jeweils einen Schalter (3) sowie zur Meßwert-Aufnahme einen Stromwandler (4) enthält, mit folgenden Merkmalen:
  • a) die Stromwandler (4) aller Steuereinheiten (S1 bis S6) werden entsprechend einer Referenzrichtung (R) gepolt oder die Ausgangssignale dieser Stromwandler (4) werden entspre­ chend der Referenzrichung (R) invertiert und
  • b) der in der Grundfrequenz des Überstromes vorhandene Wech­ selstromanteil wird ermittelt und
  • c) jede Steuereinheit (S1 bis S6) tauscht mit ihren Nachbar- Steuereinheiten (S1 bis S6) Signale aus und
  • d) jede Steuereinheit (S1 bis S6) vergleicht die empfangenen Signale und gibt ein Auslösesignal auf den zugeordneten Schalter (3), sobald ein Unterschied zwischen den empfange­ nen Signalen besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen:
  • a) beim Auftreten eines Kurzschlusses (100) wird ein Überstrom (IK) detektiert und während jeder zweiten Halbwelle des Überstromes (IK) wird ein Ausgangssignal (A) jeweils an einen Ausgang (9) wenigstens eines Relais (6) gelegt,
  • b) jedes Relais (6) gibt dieses Ausgangssignal (A) jeweils einem Vorwärtseingang (7) eines in Referenzrichtung (R) hin­ ter ihm sowie einem Rückwärtseingang (8) eines in Referenz­ richtung (R) vor ihm angeordneten Relais (6) als Eingangssig­ nal (EV bzw. ER) vor,
  • c) in jedem Relais (6) wird aus einem Vergleich des Vorwärts­ signals (EV) am Vorwärtseingang (7) mit dem Rückwärtssignal (ER) am Rückwärtseingang (8) ein Vergleichssignal (TS ) abgeleitet,
  • d) aus diesem Vergleichssignal (TS ) wird ein Trennsignal (TS) abgeleitet, wenn das Vergleichssignal (TS ) kürzer als 1/4-Periodendauer des Überstromes (IK) ist (Fig. 5).
3. Verfahren nach Anspruch 1 für ein Maschennetz mit einer oder mehreren Umspannstationen (40) und mehreren Netzzweigen (21, 22, 23), die an wenigstens einem Knotenpunkt (10) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Netzzweig (21, 22, 23) jeweils eine Referenzrich­ tung (R) derart vorgegeben ist, daß jeweils an einem Knoten­ punkt (10) aufeinandertreffende Referenzrichtungen (R) gegen­ läufig sind (Fig. 3).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Betriebsstrombereich jedes Relais (6) an seinem Ausgang (9) ein Dauersignal (DS) führt, dessen Pegel sich vom Pegel desjenigen Ausgangssignals (A) unterscheidet, das im Kurzschlußfall am Ausgang (9) jedes Relais (6) vorgegeben ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit folgenden Merkmalen:
  • a) In einem Energieversorgungsnetz (20) in Form eines Ring­ netzes sind Steuereinheiten (S1 bis S6) vorgesehen, von denen jeweils eine Steuereinheit (S1 bis S6) jeweils zwei benachbarten Leitungsabschnitten (200) zugeordnet ist,
  • b) diese Steuereinheiten (S1 bis S6) enthalten jeweils einen Schalter (3) mit einem Trenner (5) und einen Stromwandler (4) sowie ein Relais (6),
  • c) das Relais (6) enthält eine erste Auswerteeinheit (61), mit einem ersten Eingang (7) für ein Vorwärtssignal (EV) und einem zweiten Eingang (8) für ein Rückwärtssignal (ER) und einem Ausgang, der mit dem Eingang des Trenners (5) verbun­ den ist, wobei der erste Eingang (7) der Auswerteeinheit (61) zugleich den Vorwärtseingang der Steuereinheit (S1 bis S6) und der zweite Eingang (8) der Auswerteeinheit (61) zu­ gleich den Rückwärtseingang der Steuereinheit (S1 bis S6) bildet,
  • d) das Relais (6) enthält ferner eine zweite Auswerteeinheit (62), deren Eingang an die Sekundärwicklung des Stromwand­ lers (4) angeschlossen ist und deren Ausgang (9) zugleich den Ausgang der Steuereinheit (S1 bis S6) bildet,
  • e) bei den Steuereinheiten (S1, S6), die der Umspannstation (40) jeweils am nächsten liegen, ist der jeweilige Ausgang (9) der Steuereinheit (S1, S6) jeweils mit demjenigen Ein­ gang (7) derselben Steuereinheit (S1, S6) verbunden, welcher jeweils der Umspannstation (40) zugewandt ist,
  • f) die übrigen Steuereinheiten (S2 bis S5), sind über Signal­ leitungen (SL) derart miteinander verbunden, daß jeweils der Ausgang (9) einer Steuereinheit (S2 bis S5) sowohl mit dem Rückwärtseingang (8) der in Referenzrichtung (R) folgenden Steuereinheit (S2 bis S5) als auch mit dem Vorwärtseingang (7) der in Referenzrichtung (R) vorhergehenden Steuereinheit (S2 bis S5) verbunden (Fig. 1 und 2).
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Knotenpunkt (10 bzw. 12) der benachbarten Steuereinheiten (z. B. S1, S2, S3 sowie S5, S6) mit gegenläufigen Referenzrichtungen (R) eine Verknüpfungseinheit (30 bzw. 31) zugeordnet ist (Fig. 3).
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