DE4027919A1 - Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzenInfo
- Publication number
- DE4027919A1 DE4027919A1 DE19904027919 DE4027919A DE4027919A1 DE 4027919 A1 DE4027919 A1 DE 4027919A1 DE 19904027919 DE19904027919 DE 19904027919 DE 4027919 A DE4027919 A DE 4027919A DE 4027919 A1 DE4027919 A1 DE 4027919A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- signal
- control unit
- input
- output
- relay
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/261—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured involving signal transmission between at least two stations
Landscapes
- Remote Monitoring And Control Of Power-Distribution Networks (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum selektiven Abtrennen von Leitungsabschnitten in Ener
gieversorgungsnetzen durch Stromphasenvergleich in kommunizie
renden Steuereinrichtungen.
Bei einem bekannten Distanzschutz für vermaschte elektrische
Netze zum selektiven Abschalten einer fehlerhaften Leitung sind
Distanzrelais vorgesehen, die mehrere verstellbare Distanzmeß
stufen enthalten und in mehreren Zeitstufen richtungsabhängig
die Abschaltung der zu der fehlerhaften Leitung gehörenden
Schalter bewirken. Dabei werden die Schaltzustände der Schalter
im Netz über Übermittlungsverbindungen einer zentralen Rechen
maschine eingegeben, die alle Daten des Netzes speichert. Bei
diesem bekannten Verfahren ist in jedem Distanzrelais ein Stu
fenschalter vorgesehen, der jeweils auf die zweite und alle hö
heren Distanzmeßstufen wirkt und von der zentralen Rechen
maschine in Abhängigkeit von berechneten Kurzschlußstroman
teilen angesteuert wird (DT 20 37 390 B2). In Energieversor
gungsnetzen ist jedoch schon aus Kostengründen auch wegen der
Vielzahl der benötigten Signalleitungen der Einsatz eines Zen
tralrechners schwer zu rechtfertigen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein einfaches
Verfahren zum selektiven Abtrennen fehlerhafter Leitungsab
schnitte in Energieversorgungsnetzen anzugeben, das Netzstörun
gen schnell und sicher erkennt und isoliert. Außerdem soll eine
Vorrichtung zur Verfügung gestellt werden, die zur Durchführung
dieses Verfahrens geeignet ist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß jeweils mit den kenn
zeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 5 gelöst. Am Netz
sind kommunizierende Steuereinrichtungen vorgesehen, die unter
einander einfache digitale Signale auch über Knotenpunkte hin
weg austauschen. Aus diesen Signalen wird abgeleitet, welche
Leitungsabschnitte im Kurzschlußfall vom Netz getrennt werden
müssen.
Die Erfindung beschreibt eine Selektivschutzlösung, die auf
einer die Schaltstellen übergreifenden Kommunikation beruht und
dabei einheitliche Kommunikationssignale und einheitliche
Schaltstellen bzw. Signalauswertungen verwendet. Dabei werden
nicht mehr Übertragungsstrecken und Abzweigungen bzw. Einspei
sungen getrennt behandelt. Es werden Maschennetzstrukturen mit
beliebig vielen Einspeisungen selektiv geschützt, die aufgrund
der Einheitlichkeit jederzeit erweitert werden können und somit
flexibel bleiben. Auch der Schutz von Radial-Netzzweigen ist
weiterhin in dieser Lösung enthalten. Die Lösung beruht auf dem
grundsätzlich bekannten Verfahren des Stromphasenvergleichs,
das aufgrund der Kommunikationsform im Gegensatz zu seiner bis
herigen Anwendung nun für beliebig oft unterteilte Maschenzwei
ge und Knoten mit Abzweigungen und Einspeisungen einsetzbar
ist.
Kennzeichnend für die Lösung zum Erhalt des Selektionskrite
riums in Maschennetzen ist die Einführung von Referenzrichtun
gen, die gleichsinnig gegen die Knoten laufen, in denen die
Maschen verknüpft werden. Im Verfahren gemäß der Erfindung
führt der Vergleich der Nachbar-Informationen zur Selektion
zweier Auslöseschalter. Zur Kommunikation sind Digitalsignale
ausreichend, bei denen das zeitliche Auftreten ihrer Flanken im
Phasen-Koinzidenz-Verfahren ausgewertet wird. An den Knoten des
Netzes werden diese Signale in einer speziellen Logik verarbei
tet und an die Schaltstellen weitergeleitet.
Einem Signalpegel, der im ungestörten Betriebsfall zur Überwa
chung der Signalleitungen dient, kann im Störfall eine program
mierbare Funktion zugeordnet werden, mit der zum einen in
Maschennetzen und zum anderen in Radialnetzen die Information
nicht Überstrom führender Schalter richtig mit einbezogen wer
den kann: Je nach Netzform übernimmt der mit negativem Pegel
belegte Eingang das invertierte bzw. nichtinvertierte Ausgangs
signal des eigenen Schalters.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren
Fig. 1 am Beispiel eines einfachen Ringnetzes die Verschaltung
der Steuereinrichtungen dargestellt ist und in
Fig. 2 ist eine Steuereinrichtung zur Durchführung des Verfah
rens gemäß der Erfindung veranschaulicht.
Fig. 3 zeigt ein Netz mit Knotenpunkten. In
Fig. 4 ist eine Verknüpfungseinheit zur Verbindung der Steuer
einheiten an Knotenpunkten dargestellt und in
Fig. 5 sind die Zeitabläufe der zum Verfahren gemäß der Erfin
dung gehörenden elektrischen Signale näher erläutert.
Gemäß Fig. 1 sind eine Speiseleitung mit 2, eine Umspannsta
tion mit 40, ein Energieversorgungsnetz in Form eines Ringnet
zes mit 20 und Verbraucherschienen mit 220 bezeichnet. Die
Verbraucherschienen 220 bilden jeweils mit Leitungen 210 je
weils Leitungsabschnitte 200, die durch Steuereinheiten S1
bis S6 voneinander getrennt sind. Die Steuereinheiten S1 bis S6
enthalten jeweils einen Schalter mit einem Trenner sowie einen
Stromwandler und ein Relais. Durch entsprechende Polung oder
Signalinvertierung der Stromwandler wird eine Referenzrichtung
R vorgegeben. Beispielsweise kann festgelegt werden, daß die
Stromwandler in Referenzrichtung R gepolt sind, wenn bei einem
Spannungsabfall in Referenzrichtung R die an ihnen gemessene
Spannung und der Strom gleichphasig sind. In der Figur sind in
den Steuereinheiten S1 bis S6 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur die jeweiligen Vorwärts- und Rückwärtseingänge 7 und 8 so
wie der Ausgang 9 bezeichnet. Die Verbindung der Steuereinhei
ten S1 bis S6 erfolgt mit Signalleitungen SL. Der Ausgang 9
einer Steuereinheit, beispielsweise der Steuereinheit S3 wird
mit dem Vorwärtseingang 7 der in Referenzrichtung R hinter ihr
angeordneten Steuereinheit S2 und mit dem Rückwärtseingang 8
der in Referenzrichtung R vor ihr angeordneten Steuereinheit S4
verbunden. In gleicher Weise sind die Steuereinheiten S2, S4
und S5 mit ihren Nachbarsteuereinheiten verknüpft. Bei der
Steuereinheit S1 am Anfang des Ringnetzes 20, die keinen Nach
barn in Rückwärtsrichtung hat, wird der Ausgang 9 der Steuer
einheit S1 mit dem Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S1
verbunden. Dementsprechend wird auch der Ausgang 9 der Steuer
einheit S6 des Ringnetzes 20, die keinen Nachbarn in Vorwärts
richtung hat, mit dem Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit S6
verbunden. Durch diese Maßnahmen werden entsprechende Nachbar
steuereinheiten simuliert.
Entsprechend Fig. 2 ist eine Steuereinheit S mit einem Schal
ter 3, einem Stromwandler 4, einem Trenner 5 und einem Relais 6
versehen. Das Relais 6 ist mit einem Vorwärtseingang 7 und
einem Rückwärtseingang 8 versehen, die mit einer ersten Aus
werteeinheit 61 verbunden sind. Die Auswerteeinheit 61 ist über
den Trenner 5 mit dem Schalter 3 verbunden. Der Stromwandler 4
führt ein dem in der Leitung 210 fließenden Strom analoges
Meßsignal einer zweiten Auswerteeinheit 62 zu, die mit einem
Ausgang 9 des Relais 6 verbunden ist. Es kann aber auch nur
eine einzige Auswerteeinheit vorgesehen sein, in welche die
Funktionen der Auswerteeinheiten 61 und 62 integriert sind. Die
Auswerteeinheit 62 überprüft anhand des Meßsignals vom Strom
wandler 4, ob ein Überstrom fließt. Wenn ein Überstrom fließt,
wird dem Ausgang 9 von der Auswerteeinheit 62 während jeder
zweiten Halbwelle des Stromes, beispielsweise während der po
sitiven Halbwellen, ein Ausgangssignal A vorgegeben. Eingangs
signale EV und ER, die den Eingängen 7 bzw. 8 des Relais 6 von
Ausgängen 9 weiterer, in Fig. 1 nicht dargestellter, Relais 6
vorgegeben sind, werden in der Auswerteeinheit 61 miteinander
verglichen. Aus dem Vergleichssignal wird ein Trennsignal TS
abgeleitet, wenn das Vergleichssignal kürzer ist als 1/4-Perio
dendauer des Über- oder Kurzschlußstromes. Dieses Trennsignal
TS wird dem Trenner 5 vorgegeben, der dann den Schalter 3 aus
löst.
In Fig. 3 sind die Verknüpfungsvorschriften für ein Netz ver
anschaulicht, das einen Knotenpunkt 10 aufweist. Die Stromwand
ler 4 der Steuereinheiten S1 bis S6 sind derart gepolt, daß die
Referenzrichtungen R in den vom Knotenpunkt 10 ausgehenden
Netzzweigen 21, 22 und 23 am Knotenpunkt 10 gegenläufig sind,
also entweder alle vom Knotenpunkt 10 wegweisen oder auf ihn
gerichtet sind. Dazu ist es erforderlich, in dem Netz gemäß
Fig. 3 einen virtuellen Knotenpunkt 12 vorzusehen, der bei
spielsweise zwischen den Steuereinheiten S5 und S6 liegen kann.
Die Steuereinheiten S1, S2 und S3, die dem Knotenpunkt 10 am
nächsten liegen, sind über eine Verknüpfungseinheit 30 mitein
ander gekoppelt. Ebenso sind die Steuereinheiten S5 und S6, die
dem virtuellen Knotenpunkt 12 am nächsten liegen, über eine
weitere Verknüpfungseinheit 31 miteinander gekoppelt. Dabei
sind jeweils die Ausgänge 9 und diejenigen Vorwärts- oder
Rückwärtseingänge 7 oder 8, welche dem Knotenpunkt 10 bzw. 12
bezogen auf die Referenzrichtung R am nächsten liegen, mit der
jeweiligen Verknüpfungseinheit 30 bzw. 31 verbunden. Signale,
die an den Vorwärtseingängen 7 der Steuereinrichtungen S1 bis
S6 geführt werden, sind mit EV1 bis EV6 bezeichnet. Entspr
echend sind Signale an den Rückwärtseingängen 8 mit ER1 bis ER6
und Signale an den Ausgängen 9 der Steuereinheiten S1 bis S6
mit A1 bis A6 bezeichnet. Bei einem Kurzschluß 100, der bei
spielsweise in einer Verbraucherschiene 200 auftreten kann,
fließen in den Netzzweigen 21, 22 und 23 unterschiedliche Kurz
schlußströme IK durch die Steuereinheiten S1 bis S6. Die Rich
tung der Kurzschluß-Wirkleistungskomponente, die zur Vereinfa
chung in der folgenden Beschreibung als Stromrichtung bezeich
net werden soll, ist dabei durch Pfeile angedeutet, die mit der
Bezeichnung IK versehen sind. In Abhängigkeit von der Polung
der Stromwandler 4 und dem Kurzschlußort fließen die Kurz
schlußströme IK parallel oder antiparallel zur Referenzrichtung
R. Dabei sind die Stromwandlersignale der Ströme IK, die anti
parallel zur Referenzrichtung R durch die jeweilige Steuerein
heit, im Beispiel der Figur die Steuereinheiten S2, S3, S4 und
S5, fließen, um wenigstens annähernd 180° zu den Stromwandler
signalen der Ströme IK phasenverschoben, die parallel zur Re
ferenzrichtung R durch die Steuereinheiten S1 und S6 fließen.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird in jeder der Steuer
einheiten S1 bis S6 die Richtung des Stromes IK mit der Rich
tung des Stromes IK in den jeweiligen Nachbarsteuereinheiten
verglichen und daraus abgeleitet, in welchen Steuereinheiten S1
bis S6 der jeweilige Schalter 3 ausgelöst werden muß.
Gemäß Fig. 4 werden die Ausgangssignale A1 bis An von n an
einem Knotenpunkt 10 bzw. befindlichen, in Fig. 4 nicht dar
gestellten Steuereinheiten S1 bis Sn einer Verknüpfungseinheit
30 bzw. 31 vorgegeben. Daraus werden in der Verknüpfungseinheit
30 bzw. 31 Signale A1′ bis An′ gebildet, die jeweils denjenigen
Vorwärts- oder Rückwärtseingängen 7 oder 8 der Steuereinrich
tungen S1 bis Sn als Eingangssignale EV oder ER vorgegeben
werden, welche dem Knotenpunkt 10 am nächsten liegen. Für ein
Signal Ai′,
1 i n, gilt dabei
1 i n, gilt dabei
Auf der Grundlage der Fig. 3 ist der zeitliche Ablauf der zum
Verfahren gemäß der Erfindung gehörenden Signale den Fig. 5a
bis 5u zu entnehmen, wobei insbesondere in den Fig. 5g bis
5u ein Beispiel der Steuereinheiten S2, S4 und S6 die Ableitung
entsprechender Vergleichssignale TS2* , TS4* und TS6* veran
schaulicht ist. An den Ausgängen 9 der Steuereinheiten S1 bis
S6 liegen gemäß Fig. 5a bis 5f jeweils für die Dauer T/2 bei
spielsweise der positiven Halbwellen der Wandlersignale der
Kurzschlußströme IK Signale A1 bis A6 an. Die Signale A2, A3,
A4 und A5 sind dabei gegenüber den Signalen A1 und A6 um wenig
stens annähernd 180° phasenverschoben. Das Signal A2 kann gegen
die Signale A3, A4 und A5 beispielsweise aufgrund von Netzun
symmetrien wie unterschiedlichen ohmsch-induktiven Leitungsbe
legungen eine Phasenverschiebung aufweisen, die im allgemeinen
wenige Grad nicht überschreiten, insbesondere aber weniger als
90° betragen wird. In der Verknüpfungseinheit 30, die den
Steuereinheiten S1, S2 und S3 zugeordnet ist, werden die Aus
gangssignale A1, A2 und A3 zu Signalen A1′, A2′ und A3′ ver
knüpft. Das Signal A1′ wird der Steuereinheit S1 als Signal
EV1, das Signal A2′ wird der Steuereinheit S2 als Signal EV2
und das Signal A3′ wird der Steuereinheit S3 als Signal EV3
vorgegeben. Am Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit S2 steht
damit das Signal EV2 gemäß Fig. 5g an. Das Signal ER2 gemäß
Fig. 5h am Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S2 ist vom
Ausgang 9 der Steuereinheit S6 vorgegeben und entspricht daher
dem Signal A6 gemäß Fig. 5f. Die Signale EV2 und ER2 werden in
der Auswerteeinheit 61 der Steuereinheit S2 in einem AND-Gatter
und einem NOR-Gatter miteinander verknüpft. Die Verknüpfungs
ergebnisse gemäß den Fig. 5i und 5j werden gemäß Fig. 5k zu
einem Vergleichssignal TS2* addiert. In der Auswerteeinheit 61
wird die Zeitdauer des Vergleichssignals TS2* gemessen. Fig.
5k kann entnommen werden, daß die Pulsdauer des Vergleichssi
gnals TS2* kürzer als 1/4 Periode ist. In diesem Fall gibt die
Auswerteeinheit 61 ein in der Figur nicht dargestelltes Trenn
signal TS2 an den Trenner 5, der daraufhin den Schalter 3 aus
löst. Das Signal EV4 in Fig. 51 am Vorwärtseingang 7 der
Steuereinheit S4 ist vom Ausgang 9 der Steuereinheit S3 vorge
geben und entspricht dem Signal A3. Das Signal ER4 in Fig. 5m
am Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S4 ist vom Ausgang 9
der Steuereinheit S5 vorgegeben und entspricht dem Signal A5.
Die Signale EV4 und ER4 werden in der Auswerteeinheit 61 der
Steuereinheit S4 gemäß den Fig. 5n und 5o verknüpft. Daraus
wird ein Vergleichssignal TS4* abgeleitet, dessen Pulsdauer
gemäß Fig. 5p länger als 1/4 Periode ist. In diesem Fall gibt
in der Steuereinheit S4 die Auswerteeinheit 61 dem Trenner 5
kein Trennsignal vor, und der Schalter 3 löst nicht aus. In der
Verknüpfungseinheit 31, die den Steuereinheiten S5 und S6 zu
geordnet ist, werden die Ausgangssignale A5 und A6 zu Signalen
A5′ und A6′ verknüpft. Das Signal A5′ wird der Steuereinheit S5
als Signal ER5 und das Signal A6′ wird der Steuereinheit S6 als
Signal ER6 vorgegeben. Am Vorwärtseingang 7 der Steuereinheit
S6 steht das Signal EV6 gemäß Fig. 5q an, das vom Ausgang 9
der Steuereinheit S2 vorgegeben ist und dem Signal A2 gemäß
Fig. 5b entspricht. Am Rückwärtseingang 8 der Steuereinheit S6
steht das Signal ER6 gemäß Fig. 5r an, das von der Verknüp
fungseinheit 31 vorgegeben ist. Vergleiche der Signale EV6 und
ER6 gemäß Fig. 5s und 5t ergibt ein Vergleichssignal TS6* ,
dessen Pulsdauer kürzer als 1/4 Periodendauer ist. Der Schalter
3 der Steuereinheit S6 wird daraufhin ausgelöst, und somit der
Leitungsabschnitt 200, der den Kurzschluß 100 enthält, vom Netz
getrennt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens führen im
Betriebsstrombereich alle Steuereinheiten S am Ausgang 9 ihres
Relais 6 ein Dauersignal DS, dessen Pegel sich vom Pegel des
Signals A unterscheidet und beispielsweise einen negativen Pe
gel haben kann. Jede Steuereinheit S, die dann im Überstrom
bereich bei einem Kurzschluß an einem ihrer Eingänge EV oder ER
das Signal DS detektiert, legt daraufhin ihr eigenes Ausgangs
signal A je nach Netzform invertiert oder nicht invertiert an
diesen Eingang EV oder ER. Dadurch können Fehlauslösungen auf
grund unterhalb einer Schwelle liegender Kurzschlußströme ver
mieden werden, die bei Netzwerken mit mehreren parallelen Zwei
gen oder mehreren Einspeisestellen mit unterschiedlichen Quel
lenimpedanzen möglich sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform löst jede
Steuereinheit S als Back-up-Schutz ihren Schalter 3 nach einer
vorbestimmten maximalen Verzögerungszeit unabhängig von ihren
Eingangsinformationen aus.
In einem Drehstromnetz mit den Phasen R, S und T ist jede
Steuereinheit S1 bis S6 über jeweils drei ihr zugeordnete
Stromwandler 4 und Schalter 3 mit den drei Phasen R, S, T ver
bunden und überwacht diese parallel, wobei die Stromsignale
verodert werden, wenn nur auf einer Phase R, S oder T ein
Überstrom festgestellt wird. Führen mehr als eine Phase einen
Überstrom, wird entsprechend einer vorbestimmten Prioritäts
reihenfolge, beispielsweise R-S-T, das entsprechende Kurz
schlußsignal A an den Ausgang 9 gelegt.
In einer weiteren Ausführungsform können für die Kommunikation
der Steuereinheiten S1 bis S6 beispielsweise auch das bekannte
Trägerfrequenzverfahren auf den Versorgungsleitungen selbst
oder auch drahtlose Verfahren vorgesehen sein, so daß keine
eigenen Signalleitungen SL benötigt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum selektiven Abtrennen von Leitungsabschnitten
(200) in Energieversorgungsnetzen (20) bei Überstrom und Kurz
schlußstrom durch Stromphasenvergleich, bei dem den jeweils
zwei benachbarten Leitungsabschnitten (200) jeweils eine ge
meinsame Steuereinheit (z. B. S4) zugeordnet ist, die mit ihren
Nachbarsteuereinheiten z. B. S2 und S5) Informationen austauscht
und jeweils einen Schalter (3) sowie zur Meßwert-Aufnahme einen
Stromwandler (4) enthält, mit folgenden Merkmalen:
- a) die Stromwandler (4) aller Steuereinheiten (S1 bis S6) werden entsprechend einer Referenzrichtung (R) gepolt oder die Ausgangssignale dieser Stromwandler (4) werden entspre chend der Referenzrichung (R) invertiert und
- b) der in der Grundfrequenz des Überstromes vorhandene Wech selstromanteil wird ermittelt und
- c) jede Steuereinheit (S1 bis S6) tauscht mit ihren Nachbar- Steuereinheiten (S1 bis S6) Signale aus und
- d) jede Steuereinheit (S1 bis S6) vergleicht die empfangenen Signale und gibt ein Auslösesignal auf den zugeordneten Schalter (3), sobald ein Unterschied zwischen den empfange nen Signalen besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen:
- a) beim Auftreten eines Kurzschlusses (100) wird ein Überstrom (IK) detektiert und während jeder zweiten Halbwelle des Überstromes (IK) wird ein Ausgangssignal (A) jeweils an einen Ausgang (9) wenigstens eines Relais (6) gelegt,
- b) jedes Relais (6) gibt dieses Ausgangssignal (A) jeweils einem Vorwärtseingang (7) eines in Referenzrichtung (R) hin ter ihm sowie einem Rückwärtseingang (8) eines in Referenz richtung (R) vor ihm angeordneten Relais (6) als Eingangssig nal (EV bzw. ER) vor,
- c) in jedem Relais (6) wird aus einem Vergleich des Vorwärts signals (EV) am Vorwärtseingang (7) mit dem Rückwärtssignal (ER) am Rückwärtseingang (8) ein Vergleichssignal (TS ) abgeleitet,
- d) aus diesem Vergleichssignal (TS ) wird ein Trennsignal (TS) abgeleitet, wenn das Vergleichssignal (TS ) kürzer als 1/4-Periodendauer des Überstromes (IK) ist (Fig. 5).
3. Verfahren nach Anspruch 1 für ein Maschennetz mit einer oder
mehreren Umspannstationen (40) und mehreren Netzzweigen (21,
22, 23), die an wenigstens einem Knotenpunkt (10) miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Netzzweig (21, 22, 23) jeweils eine Referenzrich
tung (R) derart vorgegeben ist, daß jeweils an einem Knoten
punkt (10) aufeinandertreffende Referenzrichtungen (R) gegen
läufig sind (Fig. 3).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Betriebsstrombereich
jedes Relais (6) an seinem Ausgang (9) ein Dauersignal (DS)
führt, dessen Pegel sich vom Pegel desjenigen Ausgangssignals
(A) unterscheidet, das im Kurzschlußfall am Ausgang (9) jedes
Relais (6) vorgegeben ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 mit folgenden Merkmalen:
- a) In einem Energieversorgungsnetz (20) in Form eines Ring netzes sind Steuereinheiten (S1 bis S6) vorgesehen, von denen jeweils eine Steuereinheit (S1 bis S6) jeweils zwei benachbarten Leitungsabschnitten (200) zugeordnet ist,
- b) diese Steuereinheiten (S1 bis S6) enthalten jeweils einen Schalter (3) mit einem Trenner (5) und einen Stromwandler (4) sowie ein Relais (6),
- c) das Relais (6) enthält eine erste Auswerteeinheit (61), mit einem ersten Eingang (7) für ein Vorwärtssignal (EV) und einem zweiten Eingang (8) für ein Rückwärtssignal (ER) und einem Ausgang, der mit dem Eingang des Trenners (5) verbun den ist, wobei der erste Eingang (7) der Auswerteeinheit (61) zugleich den Vorwärtseingang der Steuereinheit (S1 bis S6) und der zweite Eingang (8) der Auswerteeinheit (61) zu gleich den Rückwärtseingang der Steuereinheit (S1 bis S6) bildet,
- d) das Relais (6) enthält ferner eine zweite Auswerteeinheit (62), deren Eingang an die Sekundärwicklung des Stromwand lers (4) angeschlossen ist und deren Ausgang (9) zugleich den Ausgang der Steuereinheit (S1 bis S6) bildet,
- e) bei den Steuereinheiten (S1, S6), die der Umspannstation (40) jeweils am nächsten liegen, ist der jeweilige Ausgang (9) der Steuereinheit (S1, S6) jeweils mit demjenigen Ein gang (7) derselben Steuereinheit (S1, S6) verbunden, welcher jeweils der Umspannstation (40) zugewandt ist,
- f) die übrigen Steuereinheiten (S2 bis S5), sind über Signal leitungen (SL) derart miteinander verbunden, daß jeweils der Ausgang (9) einer Steuereinheit (S2 bis S5) sowohl mit dem Rückwärtseingang (8) der in Referenzrichtung (R) folgenden Steuereinheit (S2 bis S5) als auch mit dem Vorwärtseingang (7) der in Referenzrichtung (R) vorhergehenden Steuereinheit (S2 bis S5) verbunden (Fig. 1 und 2).
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an einem
Knotenpunkt (10 bzw. 12) der benachbarten Steuereinheiten (z. B.
S1, S2, S3 sowie S5, S6) mit gegenläufigen Referenzrichtungen
(R) eine Verknüpfungseinheit (30 bzw. 31) zugeordnet ist
(Fig. 3).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027919 DE4027919A1 (de) | 1990-09-03 | 1990-09-03 | Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027919 DE4027919A1 (de) | 1990-09-03 | 1990-09-03 | Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4027919A1 true DE4027919A1 (de) | 1992-03-05 |
Family
ID=6413505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904027919 Withdrawn DE4027919A1 (de) | 1990-09-03 | 1990-09-03 | Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4027919A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0554553A2 (de) * | 1991-12-16 | 1993-08-11 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Verfahren und System zum Abschalten eines fehlerhaften Verteilungsleitungsabschnittes von einer Leistungsverteilungsleitung |
WO1995007569A1 (en) * | 1993-09-04 | 1995-03-16 | Jin Kwang Corporation | Power distribution line switching method and control system therefor |
DE19842043B4 (de) * | 1998-09-14 | 2005-11-17 | Gerda Schmidt | Verfahren zur automatischen und verbraucherorientierten Minimierung des Gesamtstromverbrauchs und der Leistungsspitze einer Gruppe von an einem Leistungsversorgungsnetz angeschlossenen einzelnen elektrischen Verbrauchern |
EP2701257A2 (de) | 2012-08-22 | 2014-02-26 | E.ON Netz GmbH | Verfahren zum Transport von Strom über ein vermaschtes Stromnetz |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2037390B2 (de) * | 1969-11-21 | 1977-08-18 | Distanzschutz fuer vermaschte elektrische netze | |
EP0269952A2 (de) * | 1986-11-25 | 1988-06-08 | VEB Elektroprojekt und Anlagenbau Berlin | Fehlertolerantes ringförmiges Stromversorgungssystem |
-
1990
- 1990-09-03 DE DE19904027919 patent/DE4027919A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2037390B2 (de) * | 1969-11-21 | 1977-08-18 | Distanzschutz fuer vermaschte elektrische netze | |
EP0269952A2 (de) * | 1986-11-25 | 1988-06-08 | VEB Elektroprojekt und Anlagenbau Berlin | Fehlertolerantes ringförmiges Stromversorgungssystem |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0554553A2 (de) * | 1991-12-16 | 1993-08-11 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Verfahren und System zum Abschalten eines fehlerhaften Verteilungsleitungsabschnittes von einer Leistungsverteilungsleitung |
EP0554553A3 (en) * | 1991-12-16 | 1994-09-07 | Toshiba Kk | Method of and system for disconnecting faulty distribution line section from power distribution line |
WO1995007569A1 (en) * | 1993-09-04 | 1995-03-16 | Jin Kwang Corporation | Power distribution line switching method and control system therefor |
DE19842043B4 (de) * | 1998-09-14 | 2005-11-17 | Gerda Schmidt | Verfahren zur automatischen und verbraucherorientierten Minimierung des Gesamtstromverbrauchs und der Leistungsspitze einer Gruppe von an einem Leistungsversorgungsnetz angeschlossenen einzelnen elektrischen Verbrauchern |
EP2701257A2 (de) | 2012-08-22 | 2014-02-26 | E.ON Netz GmbH | Verfahren zum Transport von Strom über ein vermaschtes Stromnetz |
DE102012214927A1 (de) | 2012-08-22 | 2014-02-27 | E.On Netz Gmbh | Verfahren zum Transport von Strom über ein vermaschtes Stromnetz |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2438354C3 (de) | Mehrphasige Schutzanordnung für Anlageteile elektrischer Starkstromnetze | |
CH671118A5 (de) | ||
DE1927166A1 (de) | Vorrichtung,Verfahren und elektrischer Kreis zur UEberwachung einer Mehrzahl von elektrischen Steuerpulten durch einen Komputer | |
DE3106895A1 (de) | Fehlerstrom-erfassungs-isolier- und beseitigungsanordnung | |
CH641917A5 (de) | Relaisschutzanordnung fuer ein elektrisches leitungsnetz. | |
CH633917A5 (de) | Schutzschaltungsanordnung fuer elektrische anlageteile, insbesondere fuer leitungsstrecken, sammelschienen und/oder transformatoren. | |
DE112019003016T5 (de) | Ferndifferentialschutzvorrichtung | |
DE1512832A1 (de) | Anordnung zur Schaffung eines Teilbetriebs bei einem ausgefallenen,in Serie geschleiften Traegersystem | |
DE2604311A1 (de) | Phasenvergleichsrelais | |
DE4027919A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen | |
EP0175120A1 (de) | Schutzeinrichtung für ein elektrisches Netz | |
DE102014203366A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Richtung von durch einen Stromunterbrecher fließendem Strom | |
DE3812072A1 (de) | Verfahren zum schaltfehlergeschuetzten betaetigen der schaltgeraete einer schaltanlage | |
DE4027918A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen | |
DE3517566A1 (de) | Verfahren und einrichtung zum schaltfehlergeschuetzten betaetigen einer aus mehreren schaltfeldern bestehenden schaltanlage in einem elektrischen energieverteilungsnetz | |
EP4012864B1 (de) | Schutzeinrichtung und verfahren zum überwachen eines elektrischen energieversorgungsnetzes | |
DE2425651A1 (de) | Schutzrelais-einrichtung fuer elektrische energie-uebertragungsleitungen | |
DE4333258A1 (de) | Verfahren zum Erzeugen von die Art eines Fehlers in einem zu überwachenden elektrischen Energieversorgungsnetz kennzeichnenden Signalen | |
CH636476A5 (de) | Verfahren zum abschalten einer induktiven last in einem dreiphasenhochspannungsnetz. | |
DE4027917A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum selektiven abtrennen von leitungsabschnitten in energieversorgungsnetzen | |
DE2604312A1 (de) | Schutzrelaiseinrichtung fuer kraftstrom-uebertragungsleitung | |
DE615942C (de) | Selektivschutzanordnung fuer Verteilungsnetze mit nicht oder nur ueber einen hohen Widerstand geerdetem Nullpunkt | |
DE19722189A1 (de) | Verfahren zum Betrieb eines Ringbusses mit mehreren Teilnehmern sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens | |
DE3905114C2 (de) | Verfahren zum Erzeugen eines digitalen Abbilds einer mindestens eine Sammelschiene und Schaltgeräte enthaltenden Schaltanlage in einem elektrischen Energieverteilungsnetz | |
DE1945802A1 (de) | Schaltungsanordnung zum selbsttaetigen,wahlweisen Anschliessen einer einzigen Messeinrichtung an einzelne von mehreren Messgroessen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |