DE4027190C2

DE4027190C2 - Process for making a hand-blown glass bell

Info

Publication number: DE4027190C2
Application number: DE19904027190
Authority: DE
Inventors: Heinz Roesner
Original assignee: Heinz Roesner
Current assignee: ROESSNER, HEINZ, O-6422 ERNSTTHAL, DE
Priority date: 1990-08-28
Filing date: 1990-08-28
Publication date: 1997-08-14
Anticipated expiration: 2010-08-29
Also published as: DE4027190A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer mundgeblasenen, frei geformten Glasglocke mit Klöppelauf hängung einer Glockenhöhe von über 12 cm.The invention relates to a method for producing a mouth-blown, freely shaped glass bell with bobbin lace hanging a bell height of over 12 cm.

Durch Mundblasen und freie Formung entstandene Glasglocken sind seit langer Zeit bekannt. Diese Glasglocken werden dann häufig handbemalt, beispielsweise mit Weihnachtsmotiven (Weihnachtsglocken). Diese so hergestellten Glocken sind je doch vergleichsweise klein, d. h., die Glockenhöhe liegt maxi mal zwischen etwa 10 und 12 cm. Der Grund dafür ist, daß es mit den üblichen Mundblas- und Handformungsverfahren kaum möglich ist, größere Glocken herzustellen; die Bruchgefahr ist bei größeren Glockenkörpern äußerst hoch.Glass bells created by mouth blisters and free shaping have been known for a long time. These bells are then often hand-painted, for example with Christmas motifs (Christmas bells). These bells are made in this way but comparatively small, d. that is, the bell height is maxi times between about 10 and 12 cm. The reason is that it is hardly with the usual mouth blowing and hand shaping processes it is possible to manufacture larger bells; the risk of breakage is extremely high for larger bell bodies.

Aus der DE-PS 2 42 730 ist es bekannt, einen doppelwandigen Glaskörper durch Eindrücken eines ballonähnlichen Gebildes zu erhalten.From DE-PS 2 42 730 it is known to have a double wall Vitreous body by pressing in a balloon-like structure to obtain.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfah ren zum Herstellen mundgeblasener, frei geformter Glasglocken zu schaffen, mit dessen Hilfe es gelingt, auch größere Glocken zu fertigen, also solche über etwa 12 cm Glockenhöhe. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.The object of the present invention is now a method for the manufacture of hand-blown, freely shaped glass bells to create, with the help of it, even larger ones To manufacture bells, i.e. those over about 12 cm high. The solution to this problem results from the characteristics of the Claim 1.

Das Erfindungsverfahren wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei die Fig. 1 bis 6 Skizzen der einzel nen Verfahrensschritte darstellen.The method of the invention is explained in more detail below with the aid of the drawing, with FIGS. 1 to 6 representing sketches of the individual method steps.

Zunächst ist ein Rohling herzustellen, was gemäß Fig. 1 in üblicher Weise geschieht. Es wird ein Glasrohr mittels ei nes Brenners an einer gewählten Stelle erwärmt (a) und dann mit beiden Händen auseinandergezogen (b), so daß an der er wärmten Stelle ein sogenannter Spieß entsteht. Durch weite res Ziehen wird dann der Rohling vom Glasrohr abgezogen (ab getrennt); der abgezogene Rohling 10 (c) ist an seiner einen Seite offen (Blasöffnung) und an seiner anderen Seite ge schlossen, und zwar in Form eines Spießes 11, der nachfol gend als Randspieß bezeichnet wird. Der Rohling 10 wird dann zentriert und benachbart der offenen Blasmündung eine Ver engung geschaffen, womit sich wiederum eine Art von Spieß er gibt, wobei dieser Spieß nachfolgend als Ösenspieß 12 be zeichnet wird. Durch diese Vorgänge erhält der Rohling die bei (d) in Fig. 1 dargestellte Form, wobei das bisher beschrie bene Verfahren noch im Stand der Technik liegt.First, a blank is to be produced, which is done in the usual way according to FIG. 1. A glass tube is heated by means of a burner at a selected point (a) and then pulled apart with both hands (b), so that a so-called skewer is formed at the point where it is heated. The blank is then pulled from the glass tube (separated) by pulling further; the stripped blank 10 (c) is open on one side (blow opening) and closed on its other side, in the form of a spit 11 , which is hereinafter referred to as the edge spit. The blank 10 is then centered and created a constriction adjacent to the open blow mouth, which in turn gives it a kind of skewer, this skewer hereinafter being referred to as the eyelet skewer 12 . These processes give the blank the shape shown at (d) in FIG. 1, the method described so far still being in the prior art.

Nunmehr wird der Bereich zwischen Randspieß 11 und Ösenspieß 12 weiter aufgeblasen, und zwar erfindungsgemäß derart, daß zwei Kugeln 13 und 14 (Fig. 2) entstehen, nämlich randspieß seitig eine größere Kugel 13 und ösenspießseitig eine kleine re Kugel 14. Genauer gesagt handelt es sich um zwei ineinan der übergehende Teilkugeln, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Nunmehr erfolgt ein ganz wesentlicher Verfah rensschritt, nämlich die Herstellung von zwei Ringrippen an der großen Kugel 13. Dieser Vorgang wird anhand der Fig. 3 erläutert. Um diese beiden Ringrippen 15 und 16 exakt ent stehen zu lassen, bedarf es zum einen einer geeigneten Brenner einstellung, zum anderen einer kreiselförmigen Drehung des Rohlings um die Längsachse A. Mit anderen Worten, man läßt so zusagen die Kugel in der Flamme drehen und drückt zugleich die Kugel 13 etwas in Richtung der Achse A zusammen, womit sich die Ringrippen 15, 16 "auffalten". Bei diesem Vorgang ist sehr auf Präzision zu achten, denn die Ringrippen müs sen sehr gleichmäßig sein, exakt parallel zueinander ver laufen und jeweils in einer zur Achse A senkrechten Ebene liegen. Die Ebenen der beiden Ringrippen 15, 16 schneiden die Längsachse A an Punkten zwischen dem Kugelmittelpunkt M und dem randspießseitigen Kugelendpunkt B, wobei besonders die Position des randspießseitigen Ringes 15 geeignet zu wäh len ist, weil diese Ringrippe 15, wie später noch zu sehen sein wird, bei der fertigen Glocke den Glockenrand darstellt. Die beiden Ringrippen 15, 16 können zwar gleichzeitig herge stellt werden, zweckmäßiger ist es jedoch, die beiden Ring rippen nacheinander zu bilden. Die in Fig. 3 (b) gezeigte Form soll als Grundform bezeichnet werden.Now the area between the edge spit 11 and eyelet spike 12 is further inflated, in accordance with the invention in such a way that two balls 13 and 14 ( FIG. 2) are formed, namely a larger ball 13 on the edge of the spit and a small ball 14 on the eyelet spike side. More specifically, there are two in the transition part spheres, as shown in Fig. 2. Now a very essential procedural step takes place, namely the production of two ring ribs on the large ball 13 . This process is explained with reference to FIG. 3. In order to allow these two ring ribs 15 and 16 to stand exactly, a suitable burner setting is required on the one hand, and a circular rotation of the blank around the longitudinal axis A on the other hand at the same time the ball 13 somewhat in the direction of the axis A, whereby the ring ribs 15 , 16 "unfold". Great care must be taken during this process because the ring ribs must be very even, run exactly parallel to each other and each lie in a plane perpendicular to axis A. The planes of the two ring ribs 15 , 16 intersect the longitudinal axis A at points between the center of the ball M and the end of the ball at the edge of the spit B, in particular the position of the ring 15 on the edge of the spit is suitable to select because this ring rib 15 , as will be seen later , represents the edge of the bell in the finished bell. The two ring ribs 15 , 16 can be Herge at the same time, but it is more appropriate to form the two ring ribs one after the other. The shape shown in Fig. 3 (b) shall be referred to as the basic shape.

Die Grundform ist nunmehr gemäß Fig. 4 in die Glockenform um zuwandeln. Zu diesem Zweck wird der Berührungsbereich der bei den Kugeln 13, 14 erwärmt (a), und zugleich werden die beiden Kugeln zusammengeschoben und ihr Übergang so geformt, daß die in 4b gezeichnete Glockenform entsteht, bei welcher der Auf bau aus zwei Kugeln optisch nicht mehr sichtbar ist. Bei die sem Vorgang wird auch die Glockenhöhe festgelegt; bei einer ansprechenden Glockenform ist der maximale Glockendurchmesser D in etwa gleich dem sogenannten Glockenzug Z.The basic shape is now to be converted into the bell shape according to FIG. 4. For this purpose, the contact area of the balls 13 , 14 is heated (a), and at the same time the two balls are pushed together and their transition is shaped so that the bell shape shown in 4 b is formed, in which the construction of two balls is not optically is more visible. The bell height is also determined during this process; with an appealing bell shape, the maximum bell diameter D is approximately equal to the so-called bell pull Z.

Jetzt kann der Randspieß 11 abgetrennt werden, und an der Trennstelle wird nun die Klöppelaufhängung angebracht. Dies ist in Fig. 5 dargestellt. Es verbleibt in der Zentrierung des Abtrennens des Randspießes 13 ein vergleichsweise dicker "Glastropfen". Dieser wird ebenso wie eine vorbereitete Glas öse (17) erhitzt, und die Öse 17 wird dann in den erweichten Glastropfen eingestochen, womit eine unzertrennbare Verschmel zung entsteht.Now the edge skewer 11 can be separated and the bobbin hanger is now attached to the separation point. This is shown in FIG. 5. A comparatively thick “glass drop” remains in the centering of the severing of the edge skewer 13 . This is heated in the same way as a prepared glass eyelet ( 17 ), and the eyelet 17 is then inserted into the softened glass drop, resulting in an inseparable fusion.

Als letzter Haupt-Verfahrensschritt ist jetzt das Eindrücken der über die Ringrippe 15 hinausstehenden Kugelkalotte 13a mit eingeschmolzener Klöppelaufhängung 17 durchzuführen, wo bei auf Fig. 6 zu verweisen ist. Die Kugelkalotte 13a wird erwärmt (a) und dann durch Druck auf die Klöppelaufhängung in das Glockeninnere hineingeschoben bzw. "hineingestülpt" so daß ein von der Ringrippe 15 sich in das Glockeninnere hinein verjüngender Trichter entsteht, in dessen tiefstem Punkt sich die Klöppelaufhängung 17 befindet; dies ist in Fig. 6(b) gezeigt. Die Ringrippe 15 stellt jetzt, wie bereits vorab erwähnt, den Glockenrand dar. Schließlich wird noch in die Klöppelaufhängung 17 ein gesondert gefertigter Glasklöppel eingehängt, und der Ösen spieß 12 abgetrennt, gegebenenfalls unter Einschmelzen eines Ösendrahtes zum Aufhängen der Glocke. Letztlich kann die Glocke noch bemalt werden.The last main process step is to press in the spherical cap 13 a projecting beyond the annular rib 15 with the bobbin hanger 17 melted in, where reference is made to FIG. 6. The spherical cap 13 a is heated (a) and then pushed or "put inside" by pressure on the clapper suspension into the bell interior so that a funnel tapering from the ring rib 15 into the interior of the bell is formed, in the lowest point of which the clapper suspension 17 is located ; this is shown in Fig. 6 (b). The ring rib 15 now, as already mentioned above, represents the edge of the bell. Finally, a separately made glass bobbin is hooked into the bobbin hanger 17 , and the eyelets spit 12 are separated, optionally with the melting of an eyelet wire for hanging the bell. Ultimately, the bell can still be painted.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, durch Mundblasen und freies Formen Glasglocken herzustellen, die ei ne beträchtliche Größe besitzen, beispielsweise eine Höhe von bis zu 25 cm haben, dabei aber trotz geringer Wandstärken ver gleichsweise bruchfest sind. Auch bei der Herstellung ist die Bruchgefahr begrenzt. Die Festigkeit der fertigen Glocke er gibt sich dabei insbesondere durch die Ringrippen und durch die nach innen gestülpte, eine Art von Doppelwandung darstel lende Kugelkalotte.With the method according to the invention it is possible to Mouth bladders and free forms to manufacture glass bells that egg ne considerable size, for example a height of have up to 25 cm, but ver are equally unbreakable. The same applies to the manufacture Limited risk of breakage. The strength of the finished bell he is particularly due to the ring ribs and the inside turned up to represent a kind of double wall lentil spherical cap.

Das im Beispiel erläuterte Verfahren kann Abwandlungen erfahren. Dies gilt insbesondere für die einzelnen Dimensionen, etwa das Größenverhältnis der kleinen zur großen Kugel und für die Länge ihres Zusammenschiebungsweges. Auch kann es genügen, nur eine Ringrippe herzustellen, und zwar diejenige, die bei der fertigen Glocke den Glockenrand darstellt; bei großen Glocken können dagegen auch drei oder mehr Ringrippen vorgesehen werden. Für einige der Arbeitsschritte kann es auch zweckmäßig sein, sich eines speziellen Hilfswerkzeuges zu bedienen, etwa beim Einschieben der Klöppelaufhängung in das Glockeninnere. Schließlich kann das Verfahren selbstverständlich auch für Glocken unter einer Glockenhöhe von 12 cm Anwendung finden, jedoch ist bei diesen kleinen Glocken mit den üb lichen vorbekannten Verfahren auszukommen.The procedure explained in the example can be modifications Experienced. This applies in particular to the individual dimensions, such as that Size ratio of the small to the large ball and for the Length of their path of collapse. It may also be enough, only to produce a ring rib, namely the one at finished bell represents the edge of the bell; with large bells however, three or more ring ribs can also be provided. For some of the work steps it may also be useful to use a special auxiliary tool, such as the Push the bobbin hanger into the bell interior. Finally, the procedure can of course also for bells with a bell height of 12 cm find, but with these little bells with the usual get along with known procedures.

Claims

1. A process for producing a hand-blown, freely shaped glass bell, in particular with a melted clapper suspension with a bell height of more than 12 cm, characterized by the following process steps, each accompanied by partial heating:

a) pulling a blank from a glass tube in such a way that the cylindrical blank runs out at the end of its withdrawal in a closed skewer, the edge skewer,
b) narrowing the blank adjacent its open end to an open skewer, the eyelet skewer,
c) blowing two merging, spherical tubular bulges of different diameters, the smaller ball being adjacent to the eyelet spike and the larger ball being adjacent to the edge spit,
d) Forming a protruding from the surface of the large ball the ring rib by slightly radially compressing the large ball, the ring rib lying in a plane perpendicular to the longitudinal axis of the blank, in a region between the center of the ball and the end of the ball on the edge of the spit,
e) pushing the two balls together until a seamless bell shape arises,
f) severing the edge of the skewer from the spherical cap projecting beyond the ring rib and melting a clapper into the hanging point,
g) pressing the bobbin hook into the interior of the bell while inserting the spherical cap into it,
h) severing the eyelet skewer.

2. The method according to claim 1, characterized in that that several mutually parallel ring ribs are formed will.

3. The method according to claim 2, characterized in that that the bell surface zy between two ring ribs is shaped lindrisch.

4. The method according to any one of claims 1 to 3 position of a particularly elongated bell, there characterized in that in the blowing stage of the spherical bulges between the small ball and a further spherical bulge still ge the skewer spit is blown smaller diameter.