DE4026541A1 - Mittel und verfahren zur dauerhaften haarverformung - Google Patents
Mittel und verfahren zur dauerhaften haarverformungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein aus mehreren
Komponenten erhältliches Mittel sowie ein Verfahren zur
dauerhaften Haarverformung.
Zur Vermeidung einer weiteren Haarschädigung werden für
die Verformung von stark geschädigtem, gebleichtem oder
gefärbtem Haar bevorzugt schwach sauer bis neutral ein
gestellte Verformungsmittel verwendet. Hierbei haben
sich im Verlauf der letzten 30 Jahre die Thioglykolsäu
reester als für diesen Zweck am besten geeignete Reduk
tionsmittel erwiesen.
Dem Vorteil einer haarschonenderen Verformungsbehand
lung durch schwach saure bis neutrale Verformungsmittel
stehen jedoch eine Reihe von Nachteilen gegenüber. So
besitzen diese Mittel eine im Vergleich zu mildalka
lischen Verformungsmitteln auf Thioglykolatbasis
geringere Wellwirksamkeit. Aus diesem Grunde ist für
die Erzielung einer ausreichenden Umformung die Zufuhr
von Wärme, eine Verlängerung der Einwirkungszeiten auf
20 bis 60 Minuten sowie die Verwendung von vergleichs
weise dünnen Wicklern erforderlich. Eine Verwendung
dieser Verformungsmittel für normales, nicht geschädig
tes Naturhaar erscheint aufgrund der auch bei Wärmezu
fuhr erforderlichen langen Einwirkungszeiten von über
30 Minuten nicht sinnvoll, so daß die Anwendung von
schwach sauer bis neutral eingestellten Verformungsmit
teln bisher in der Regel auf vorgeschädigtes, leicht
verformbares Haar beschränkt blieb.
Versuche, die Wirkung derartiger Präparate auf Thio
glykolsäureester-Basis durch Zusatz bestimmter Mercap
toverbindungen, wie zum Beispiel Thioglykolsäure,
Thiomilchsäure, Thioglycerin und Cystein, zu steigern,
führten nicht zu der gewünschten Verbesserung, sondern
eher zu einer Verschlechterung des Wellergebnisses.
Im Gegensatz hierzu gelingt durch die Verwendung von
Cysteamin sowie seiner Salze in Kombination mit Thio
glykolsäureestern in sauren oder neutralen Verformungs
mitteln, wie sie unsere eigene DE-OS 36 31 991 vor
schlägt, tatsächlich eine Steigerung des Umformungs
ergebnisses.
Diesem technischen Fortschritt, der es ermöglicht auch
starkes, chemisch unbehandeltes Haar bei saurem bis
maximal neutralem pH-Wert intensiv und schonend umzu
formen, steht der große Nachteil der Geruchsbelästigung
cysteaminhaltiger Dauerwellen gegenüber.
Es wurde nun gefunden, daß die Wirkung von Verformungs
mitteln auf der Basis von Mercaptocarbonsäureestern
durch den Zusatz von N-Acylcysteaminen verstärkt werden
kann, ohne daß es zu einer Geruchsbelästigung durch das
Verformungsmittel kommt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein
Mittel zur dauerhaften Verformung der Haare auf der
Basis eines Mercaptocarbonsäureesters, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß es ein N-Acylcysteamin der
Formel (I)
HS-CH₂CH₂-NH-COR (I),
mit R=H oder C₁ bis C₁₀-Alkyl,
enthält.
Während der Mercaptocarbonsäureester, welcher vorzugs
weise der Monoglykol- oder Monoglycerinester der Thio
glykolsäure, Thiomilchsäure (2-Mercaptopropionsäure)
oder 3-Mercaptopropionsäure ist, in dem Verformungsmit
tel insbesondere in einer Konzentration von etwa 0,01
bis 30 Gewichtsprozent enthalten ist, beträgt der
Gehalt an N-Acylcysteamin der Formel (I) vorzugsweise
etwa 0,01 bis 15 Gewichtsprozent.
Das erfindungsgemäße Verformungsmittel besitzt vorzugs
weise einen pH-Wert von 4,5 bis 7,5.
Es kann sowohl in Form einer wäßrigen Lösung oder einer
Emulsion als auch in verdickter Form auf wäßriger Basis,
insbesondere als Gel, Creme oder Paste, vorliegen.
Selbstverständlich kann das Verformungsmittel alle für
derartige Mittel üblichen und bekannten Zusatzstoffe,
zum Beispiel Verdickungsmittel, wie beispielsweise
Kaolin, Bentonit, Fettsäuren, höhere Fettalkohole,
Stärke, Polyacrylsäure und deren Derivate, Cellulose
derivate, Alginate, Vaseline oder Paraffinöl, Netzmittel
oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kat
ionischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächen
aktiven Substanzen, beispielsweise Fettalkoholsulfate,
Fettalkoholethersulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzol
sulfate, quaternäre Ammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethy
lierte Alkylphenole, Fettsäurealkanolamide oder oxethy
lierte Fettsäureester, ferner Trübungsmittel, wie zum
Beispiel Polyethylenglykolester, oder Alkohole, wie
beispielsweise Ethanol, Propanol, Isopropanol oder
Glycerin, Lösungsvermittler, Stabilisatoren, Puffer
substanzen, Parfümöle, Farbstoffe sowie haarkonditio
nierende und haarpflegende Bestandteile, wie zum
Beispiel kationische Polymere, Lanolinderivate, Chole
sterin, Pantothensäure oder Betain, enthalten.
Die erwähnten Bestandteile werden in den für solche
Zwecke üblichen Mengen verwendet, zum Beispiel die
Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von etwa
0,2 bis 30 Gewichtsprozent, während die Verdickungs
mittel in einer Menge von etwa 0,5 bis 20 Gewichtspro
zent in diesem Mittel enthalten sein können.
Weiterin können diesem Mittel zur Wirkungssteigerung
sogenannte Quell- und Penetrationsstoffe, wie zum Bei
spiel Dipropylenglykolmonomethylether, 2-Pyrrolidon oder
Imidazolidin-2-on, in einer Menge von etwa 2 bis 30
Gewichtsprozent zugesetzt werden.
Da die Mercaptocarbonsäureester in wäßrigem Medium nur
kurze Zeit (maximal 8 bis 12 Stunden) beständig sind
und, insbesondere im alkalischen Bereich, leicht
hydrolysieren, ist es erforderlich, den Mercaptocarbon
säureester in wasserfreier Form abzupacken und das
Verformungsmittel vor Gebrauch durch Vermischen der
mercaptocarbonsäureesterhaltigen Komponente mit einer
oder mehreren weiteren Komponenten herzustellen.
Je nach Konfektionierung kann das erfindungsgemäße
Mittel hierbei in Form eines Zwei- oder Dreikomponenten-
Präparates vorliegen.
So ist das erfindungsgemäße Mittel zum Beispiel durch
Vermischen zweier Komponenten erhältlich, von denen die
erste Komponente das N-Acylcysteamin der Formel (I)
sowie Wasser enthält, während die zweite,wasserfreie
Komponente den Mercaptocarbonsäureester enthält.
In einer weiteren Ausführungsform wird das erfindungs
gemäße Mittel durch Vermischen einer wasserfreien, den
Mercaptocarbonsäureester und das N-Acylcysteamin der
Formel (I) enthaltenden Komponente mit Wasser herge
stellt.
Ebenfalls ist es möglich, das erfindungsgemäße Mittel
in Form eines Dreikomponenten-Präparates abzupacken,
wobei eine Komponente das N-Acylcysteamin der Formel
(I), eine zweite, wasserfreie Komponente den Mercapto
carbonsäureester und die dritte Komponente die wäßrige
Phase enthält.
Bei allen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Mittels können die vorstehend genannten kosmetischen
Zusatzstoffe sowohl in der wäßrigen als auch in der/den
nichtwäßrigen Komponente(n) enthalten sein, wobei die
nicht-wäßrigen Komponenten sowohl als Flüssigkeit als
auch in fester Form, beispielsweise als Pulver, vor
liegen können.
Durch die synergistische Wirkung der Kombination aus
Mercaptocarbonsäureester und N-Acylcysteamin der Formel
(I) wird ein saures bis pH-neutrales Haarverformungs
mittel auf Mercaptocarbonsäureester-Basis zur Verfügung
gestellt, daß universell für jede Haarstruktur,
gegebenenfalls unter zusätzlicher Wärmeeinwirkung, ge
eignet ist. Das Mittel bewirkt eine elastische gleich
mäßige Umformung vom Haaransatz bis zu den Haarspitzen,
ohne die vorgeschädigten Haarspitzen zu überkrausen,
wie dies bei mildalkalischen Präparaten häufig der Fall
ist.
Weiterhin werden durch das erfindungsgemäße Mittel die
Einwirkungszeiten gegenüber bisher üblichen Verfor
mungsmitteln auf Mercaptocarbonsäurereesterbasis erheb
lich verkürzt, so daß eine Umformung auch schwer ver
formbaren Haares unter Anwendung von Wärme (vorzugs
weise bei einer Temperatur von 30 bis 55 Grad Celsius)
in etwa 15 bis 20 Minuten gelingt. Ebenfalls ermög
lichen die erfindungsgemäßen Mittel auf der Basis eines
Thioglykolsäureesters eine Verformung von leicht well
barem Haar ohne Wärmeeinwirkung in etwa 20 Minuten
sowie die Verwendung größerer Wickler, deren Durch
messer dem der für die Haarverformung mit mildalka
lischen Mitteln gebräuchlichen Wickler entspricht.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Mittels ist,
daß es frei von unangenehmen Gerüchen ist und das mit
diesem Mittel behandelte Haar keinerlei Geruchsbelästi
gung aufweist.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher weiterhin ein
Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei dem
man das Haar bevor und/oder nachdem man es in die ge
wünschte Form bringt mit einem Verformungsmittel behan
delt, gegebenenfalls mit Wasser spült, sodann oxidativ
nachbehandelt, mit Wasser spült, gegebenenfalls zur
Wasserwelle legt und sodann trocknet, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß für die Verformungsbehandlung
das vorstehend beschriebene Verformungsmittel verwendet
wird.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird das Haar zunächst mit einem Shampoo gewaschen
und danach mit Wasser gespült. Anschließend wird das
handtuchtrockene Haar in einzelne Strähnen aufgeteilt
und auf Wickler mit einem Durchmesser von etwa 5 bis 15
Millimetern gewickelt. Sodann wird das Haar mit einer
für die Haarverformung ausreichenden Menge, vorzugswei
se etwa 80 bis 120 Gramm, des beschriebenen erfindungs
gemäßen Verformungsmittels behandelt.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Haar im Anschluß an die Haarwäsche
mit einem Teil des vorstehend beschriebenen erfindungs
gemäßen Verformungsmittels, vorzugsweise etwa 40 bis 60
Gramm, vorgefeuchtet, in einzelne Strähnen aufgeteilt
und auf Wickler gewickelt. Sodann wird das Haar mit dem
restlichen Verformungsmittel, vorzugsweise etwa 40 bis
60 Gramm, nochmals behandelt.
Nach einer für die dauerhafte Verformung des Haares
ausreichenden Einwirkungszeit, welche je nach Haarbe
schaffenheit, dem pH-Wert und der Verformungswirksamkeit
des Verformungsmittels sowie in Abhängigkeit von der
Anwendungstemperatur etwa 5 bis 30 Minuten beträgt,
wird das Haar mit Wasser gespült und dann oxidativ
nachbehandelt ("fixiert"). Das Nachbehandlungsmittel
wird, je nach Haarfülle, in einer Menge von etwa 80 bis
100 Gramm verwendet.
Für die oxidative Nachbehandlung kann jedes beliebige,
bisher für eine derartige Behandlung verwendete, Nachbe
handlungsmittel verwendet werden. Beispiele für in
solchen Nachbehandlungsmitteln verwendbare Oxidations
mittel sind Kalium- und Natriumbromat, Natriumperborat,
Harnstoffperoxid und Hydrogenperoxid. Die Konzentration
des Oxidationsmittels ist in Abhängigkeit von der An
wendungszeit (in der Regel etwa 5 bis 15 Minuten) und
der Anwendungstemperatur unterschiedlich. Üblicherweise
liegt das Oxidationsmittel in den gebrauchsfertigen
wäßrigen Nachbehandlungsmitteln in einer Konzentration
von etwa 0,5 bis 10 Gewichtsprozent vor. Das Mittel für
die oxidative Nachbehandlung kann selbstverständlich
weitere Stoffe, wie zum Beispiel Netzmittel, schwache
Säuren, Puffersubstanzen oder Peroxidstabilisatoren,
enthalten und in Form einer wäßrigen Lösung, einer
Emulsion sowie in verdickter Form auf wäßriger Basis,
insbesondere als Creme, Gel oder Paste, vorliegen.
Anschließend werden die Wickler entfernt. Falls
erforderlich, kann das abgewickelte Haar nun nochmals
oxidativ nachbehandelt werden. Sodann wird das Haar mit
Wasser gespült, gegebenenfalls zur Wasserwelle gelegt
und schließlich getrocknet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der
Erfindung erläutern, ohne ihn hierauf zu beschränken.
Komponente 1:
0,20 g N-Acetylcysteamin
0,30 g Kokosfettalkohol, mit 8 Molen Ethylenoxid oxethy liert
0,30 g Parfümöl
99,20 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
0,20 g N-Acetylcysteamin
0,30 g Kokosfettalkohol, mit 8 Molen Ethylenoxid oxethy liert
0,30 g Parfümöl
99,20 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
Komponente 2:
60,00 g Thioglykolsäuremonoglyce rinester
40,00 g Glycerin
100,00 g
60,00 g Thioglykolsäuremonoglyce rinester
40,00 g Glycerin
100,00 g
Vor dem Gebrauch werden 80 Gramm der Komponente 1 und
40 Gramm der Komponente 2 miteinander vermischt. Der
pH-Wert dieses Haarverformungsmittels beträgt 6,0.
Leicht vorgeschädigtes Haar wird mit einem Shampoo ge
waschen, frottiert und auf Wickler mit einem Durch
messer von 8 Millimetern gewickelt. Anschließend wird
das vorstehend beschriebene Haarverformungsmittel
gleichmäßig auf dem gewickelten Haar verteilt. Sodann
wird das Haar mit einer Plastikhaube abgedeckt und 15
Minuten lang unter einer Trockenhaube bei einer Tempe
ratur von 40 Grad Celsius erwärmt. Anschließend wird
die Abdeckung entfernt, das Haar mit Wasser gespült und
mit 100 Gramm einer 3prozentigen wäßrigen Hydrogen
peroxidlösung oxidativ nachbehandelt. Nach Entfernung
der Wickler werden die Haare erneut mit Wasser gespült,
zur Wasserwelle gelegt und sodann getrocknet.
Als Ergebnis dieser Behandlung wird eine gleichmäßige,
natürlich wirkende Umformung der Haare vom Haaransatz
bis zu den Haarspitzen erhalten. Die so behandelten
Haare besitzen keinen störenden Geruch.
Komponente 1:
2,00 g N-Acetylcysteamin
0,30 g Octylphenol, mit 20 Molen Ethylenoxid oxethyliert
0,30 g Parfümöl
97,40 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
2,00 g N-Acetylcysteamin
0,30 g Octylphenol, mit 20 Molen Ethylenoxid oxethyliert
0,30 g Parfümöl
97,40 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
Komponente 2:
60,00 g 3-Mercaptopropionsäure monoglycerinester
40,00 g Glycerin
100,00 g
60,00 g 3-Mercaptopropionsäure monoglycerinester
40,00 g Glycerin
100,00 g
Vor dem Gebrauch werden 60 Gramm der Komponente 1 und
30 Gramm der Komponente 2 zu einem Haarverformungs
mittel mit einem pH-Wert von 6,6 vermischt.
Leicht verformbares Haar wird mit einem Shampoo ge
waschen und mit Wasser gründlich gespült. Anschließend
wird etwa die Hälfte des Haarverformungsmittels gleich
mäßig auf dem frottierten Haar verteilt, das Haar auf
Wickler mit einem Durchmesser von 10 Millimetern ge
wickelt und mit dem restlichen Haarverformungsmittel
nochmals befeuchtet. Nach einer Einwirkungszeit von 20
Minuten wird das Haar mit Wasser gespült und mit 100
Gramm einer 2prozentigen Hydrogenperoxidlösung
oxidativ nachbehandelt. Nach Entfernung der Wickler
werden die Haare erneut mit Wasser gespült und danach
getrocknet.
Komponente 1:
0,20 g Diammoniumdithiodiglykolat
2,00 g Dipropylenglykolmono methylether
1,00 g Ammoniak, 25prozentige wäßrige Lösung
0,30 g Kokosfettalkohol, mit 10 Molen Ethylenoxid oxethyliert
0,30 g Parfümöl
96,20 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
0,20 g Diammoniumdithiodiglykolat
2,00 g Dipropylenglykolmono methylether
1,00 g Ammoniak, 25prozentige wäßrige Lösung
0,30 g Kokosfettalkohol, mit 10 Molen Ethylenoxid oxethyliert
0,30 g Parfümöl
96,20 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
Komponente 2:
10,00 g N-Acetylcysteamin
60,00 g Thioglykolsäuremonoglycerinester
30,0 g Glycerin
100,00 g
10,00 g N-Acetylcysteamin
60,00 g Thioglykolsäuremonoglycerinester
30,0 g Glycerin
100,00 g
80 Gramm der Komponente 1 werden mit 40 Gramm der Kompo
nente 2 zu einem gebrauchsfertigen Haarverformungsmittel
vom pH 6,5 vermischt.
Normales, nicht vorgeschädigtes und daher schwer ver
formbares Haar wird gewaschen, mit einem Handtuch
frottiert und auf Wickler mit einem Durchmesser von 6
Millimetern gewickelt. Anschließend wird das Haar mit
dem vorstehend beschriebenen Haarverformungsmittel
gleichmäßig durchfeuchtet. Nach einer Einwirkungszeit
von 20 Minuten wird das Haar mit Wasser gründlich
gespült und sodann mit 80 Gramm einer 3prozentigen
Hydrogenperoxidlösung oxidativ nachbehandelt. Nach
Entfernung der Wickler werden die Haare erneut mit
Wasser gespült, zur Wasserwelle gelegt und anschließend
getrocknet.
Das so umgeformte Haar besitzt eine gleichmäßige Krause,
die mit der durch Behandlung mit mildalkalischen Dauer
verformungsmitteln erzielten Krause vergleichbar ist.
Komponente 1:
8,0 g 2-Mercaptopropionsäuremono glycerinester
2,0 g N-Acetylcysteamin
8,0 g 2-Mercaptopropionsäuremono glycerinester
2,0 g N-Acetylcysteamin
Komponente 2:
90,0 g Wasser, vollentsalzt
100,0 g
90,0 g Wasser, vollentsalzt
100,0 g
Komponente 3:
13,6 g Ammoniumthioglykolat, 70prozentige wäßrige Lösung
3,0 g Ammoniumhydrogencarbonat
3,0 g Ammoniumcarbonat
1,4 g Ammoniak, 25prozentige wäßrige Lösung
0,6 g 1,4-Nonylphenol, mit 10 Molen Ethylenoxid oxethyliert
2,6 g Carboxyvinylpolymerisat (Carbopol 934® der Fa. B. F. Goodrich, Cleveland/ Ohio, USA)
0,4 g Parfümöl
75,4 g Wasser, vollentsalzt
100,0 g
13,6 g Ammoniumthioglykolat, 70prozentige wäßrige Lösung
3,0 g Ammoniumhydrogencarbonat
3,0 g Ammoniumcarbonat
1,4 g Ammoniak, 25prozentige wäßrige Lösung
0,6 g 1,4-Nonylphenol, mit 10 Molen Ethylenoxid oxethyliert
2,6 g Carboxyvinylpolymerisat (Carbopol 934® der Fa. B. F. Goodrich, Cleveland/ Ohio, USA)
0,4 g Parfümöl
75,4 g Wasser, vollentsalzt
100,0 g
Die gewaschenen, handtuchtrockenen Haare werden auf
Dauerwellwickler von 8 mm Durchmesser gewickelt und an
schließend mit einer Menge von 50 g eines flüssigen
Dauerverformungsmittels A (pH-Wert 6,5), welches man
unmittelbar vor der Anwendung durch Mischen der Kompo
nenten 1 und 2 erhält, gründlich befeuchtet. Sodann
werden mittels eines Pinsels 50 g des gelförmigen
Dauerverformungsmittels B (pH-Wert 8,8; Viskosität 3600 mPa·s,
bestimmt bei 30°C mit einer Viskowaage der
Firma Haake, Modell VW, Stab II, Auflagegewicht: 85 g)
auf das Haar aufgetragen. Man bedeckt das Haar mit
einer Plastikhaube und führt mit Hilfe einer Trocken
haube Wärme zu. Nach einer Einwirkungszeit von 15
Minuten unter der Trockenhaube (T = 45 Grad Celsius)
wird die Plastikhaube entfernt, das Haar gründlich mit
lauwarmem Wasser gespült und mit einer Papierserviette
von überschüssigem Wasser befreit. Schließlich wird das
Haar zur Fixierung 10 Minuten lang mit 100 g einer 2,5
prozentigen wäßrigen Hydrogenperoxidlösung behandelt.
Als Ergebnis dieser Behandlung wird ein gleichmäßig
verformtes Haar mit hoher Sprungkraft und Elastizität
erhalten.
Komponente 1:
1,00 g N-Propionylcysteamin
0,30 g Kokosfettalkohol, mit 8 Molen Ethylenoxid oxethyliert
0,20 g Parfümöl
98,50 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
1,00 g N-Propionylcysteamin
0,30 g Kokosfettalkohol, mit 8 Molen Ethylenoxid oxethyliert
0,20 g Parfümöl
98,50 g Wasser, vollentsalzt
100,00 g
Komponente 2:
60,00 g Thioglykolsäuremonogly cerinester
40,00 g Glycerin
100,00 g
60,00 g Thioglykolsäuremonogly cerinester
40,00 g Glycerin
100,00 g
Unmittelbar vor dem Gebrauch werden 60 Gramm der
Komponente 1 mit 30 Gramm der Komponente 2 zu dem
gebrauchsfertigen Haarverformungsmittel vermischt.
Die Anwendung dieses Mittels erfolgt in der in Beispiel
1 beschriebenen Weise.
Bei den verwendeten Mercaptocarbonsäureestern handelt
es sich um handelsübliche Produkte. Der pH-Wert einer
20prozentigen wäßrigen Lösung dieser Mercaptocarbon
säureester beträgt etwa 2 bis 3.
Alle in der vorliegenden Anmeldung enthaltenen Prozent
angaben stellen Gewichtsprozente dar.
Claims (14)
1. Mittel zur dauerhaften Verformung der Haare auf der
Basis eines Mercaptocarbonsäureesters, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein N-Acylcysteamin der
Formel (I)
HS-CH₂-CH₂-NH-COR,mit R = H oder C1- bis C10-Alkyl
enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es 0,01 bis 15 Gewichtsprozent des N-Acylcysteamins
enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das N-Acylcysteamin das N-Acetylcysteamin
ist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mercaptocarbonsäureester in
einer Menge von 0,01 bis 30 Gewichtsprozent
enthalten ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mercaptocarbonsäureester ein
Monoglykol- oder Monoglycerinester der Thioglykol
säure, Thiomilchsäure oder 3-Mercaptopropionsäure
ist.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der pH-Wert 4,5 bis 7,5 beträgt.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es vor der Anwendung durch
Vermischen mehrerer Komponenten, wobei die
mercaptocarbonsäureesterhaltige Komponente wasser
frei ist, hergestellt wird.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch Vermischen von zwei Komponenten
hergestellt wird, wobei die erste Komponente das
N-Acylcysteamin und Wasser enthält, während die
zweite Komponente den Mercaptocarbonsäureester
enthält.
9. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Komponente den Mercaptocarbonsäure
ester und das N-Acylcysteamin enthält, während die
zweite Komponente Wasser enthält.
10. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch Vermischen von drei Komponenten her
gestellt wird, wobei die erste Komponente das
N-Acylcysteamin, die zweite Komponente einen
Mercaptocarbonsäureester und die dritte Komponente
die wäßrige Phase enthält.
11. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren,
bei dem man das Haar bevor und/oder nachdem man es
in die gewünschte Form bringt mit einem Verfor
mungsmittel behandelt, mit Wasser spült, sodann
oxidativ nachbehandelt, mit Wasser spült, gegebe
nenfalls zur Wasserwelle legt und sodann trocknet,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Verformungs
mittel ein Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis
10 verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß man das Verformungsmittel 5 bis 30
Minuten lang einwirken läßt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Verformungsmittel unter
Anwendung von Wärme 15 bis 20 Minuten lang
einwirken läßt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Verformungs
mittel in einer Menge von 80 bis 120 Gramm
anwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026541 DE4026541A1 (de) | 1990-08-22 | 1990-08-22 | Mittel und verfahren zur dauerhaften haarverformung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026541 DE4026541A1 (de) | 1990-08-22 | 1990-08-22 | Mittel und verfahren zur dauerhaften haarverformung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4026541A1 true DE4026541A1 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=6412686
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904026541 Withdrawn DE4026541A1 (de) | 1990-08-22 | 1990-08-22 | Mittel und verfahren zur dauerhaften haarverformung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4026541A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2692481A1 (fr) * | 1992-06-23 | 1993-12-24 | Oreal | Composition cosmétique réductrice pour la déformation permanente des cheveux à base d'un mercaptoalkylamino-amide et procédé de déformation permanente des cheveux. |
-
1990
- 1990-08-22 DE DE19904026541 patent/DE4026541A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2692481A1 (fr) * | 1992-06-23 | 1993-12-24 | Oreal | Composition cosmétique réductrice pour la déformation permanente des cheveux à base d'un mercaptoalkylamino-amide et procédé de déformation permanente des cheveux. |
EP0577473A1 (de) * | 1992-06-23 | 1994-01-05 | L'oreal | Reduzierende kosmetische Zusammensetzung zur Haardauerwellung auf Basis eines Mercaptoalkylamino-Amids und Haardauerwellverfahren |
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8141 | Disposal/no request for examination |