DE4022569A1 - Gepfropfte, vernetzte und vernetzbare, statistisch verteilte propylencopolymerisate - Google Patents
Gepfropfte, vernetzte und vernetzbare, statistisch verteilte propylencopolymerisateInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft mit α, β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren bzw. Carbonsäurederivaten gepfropfte, statistisch verteilte
Propylencopolymerisate mit bis zu 20 Gew.-% anderer C2- bis C10-Alk-1-ene,
erhältlich durch Umsetzung des zu pfropfenden Monomeren mit dem
statistisch verteilten Propylencopolymerisat bei Drücken von 1 bis
500 bar, wobei man in Abwesenheit eines radikalisch zerfallenden
Initiators 0,01 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das statistisch verteilte
Propylencopolymerisat, des zu pfropfenden Monomeren, dem aufgeschmolzenen,
statistisch verteilten Propylencopolymerisat hinzumischt und die Pfropf
reaktion bei Temperaturen von 210 bis 350°C durchführt.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser
gepfropften, statistisch verteilten Propylencopolymerisate und die durch
Zumischen von organischen Vernetzungsmitteln zu diesen Copolymerisaten
erhältlichen vernetzten oder vernetzbaren, statistisch verteilten
Propylencopolymerisate, sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Pfropfcopolymere können dadurch hergestellt werden, daß man das zu
pfropfende Polymerisat zunächst mit Peroxiden umsetzt und anschließend mit
geeigneten Monomeren in Kontakt bringt (US-A 38 62 265, US-A 39 53 655,
US 40 01 172). Durch die Behandlung mit den als Initiatoren wirkenden
Peroxiden bilden sich zunächst Radikale an der Polymerkette, an die sich
in der darauf folgenden Pfropfreaktion Monomere anlagern können.
Weiterhin sind Verfahren bekannt, in welchen Homo- oder Copolymerisate des
Ethylens zunächst durch eine von organischen Peroxiden initiierte Reaktion
mit ungesättigten Carbonsäuren und/oder deren Estern bzw. Anhydriden
gepfropft und anschließend mit multifunktionellen Aminen oder Alkoholen
umgesetzt werden (DE-A 26 27 785, EP-A 50 994, US-A 40 89 794,
US-A 41 37 185, US-A 41 61 452, US-A 43 82 128). Dabei entstehen in der
Regel vernetzte Produkte, die zwar sehr stabil sind, sich aber aufgrund
ihres geringen Schmelzflusses thermisch nicht mehr mit den in der
Kunststofftechnik üblichen Methoden verarbeiten lassen.
Des weiteren sind Verfahren zur Herstellung von gepfropften oder
vernetzten Polypropylenen beschrieben, die aber teilweise erhebliche
Mängel aufweisen. So führt beispielsweise der Einsatz von Peroxiden bei
Pfropfungs- oder Vernetzungsreaktionen zu einem Molmassenabbau, der die
mechanischen Eigenschaften des dabei erhältlichen Produktes deutlich
verschlechtert (J. Appl. Poly. Sci., Vol. 32, 5431-5437 (1986)). Eine
andere Möglichkeit der Vernetzung von Polypropylenen besteht darin, diese
mit Vinylsilanen zunächst zu pfropfen und anschließend unter Verwendung
eines organischen Zinnkatalysators durch Kondensation mit Wasserdampf zu
vernetzen (DE-A 35 20 106, US-A 33 28 339). Dieses Verfahren ist aber sehr
aufwendig, da die meist toxischen Zinnkatalysatoren nur schwierig aus dem
Produkt entfernt werden können. Außerdem werden dabei sämtliche, für die
Haftung der Polymerschmelze auf polaren Substraten erforderlichen Silan
gruppen beim Abkühlen durch Wasser hydrolysiert, was zur Folge hat, daß
Mehrschichtenverbunde praktisch nicht mehr hergestellt werden können. Aus
der FR 25 72 417 ist ferner ein Verfahren bekannt, bei welchem Poly
propylen durch Reaktion mit organischen Peroxiden und ungesättigten
Carbonsäureanhydriden gepfropft werden kann. Das auf diese Weise erhält
liche gepfropfte Polypropylen kann anschließend mit multifunktionellen
Aminen zu vernetzten Materialien umgesetzt werden.
Nach dem Stand der Technik führen Pfropfreaktionen bei Polypropylenen nur
dann zu Produkten mit guten mechanischen Eigenschaften, wenn die Reaktion
mit Hilfe von Peroxiden initiiert wird. Die Verwendung von Peroxiden bei
Pfropfreaktionen ist jedoch mit einer Reihe von Nachteilen verbunden.
Verwendet man beispielsweise das zu pfropfende Monomer in relativ kleinen
Konzentrationen, so sind zur Erreichung eines praktisch vollständigen
Umsatzes relativ hohe Peroxidkonzentrationen nötig. Der Einsatz von hohen
Peroxidkonzentrationen bei der Pfropfung von Polypropylenen führt aber in
der Regel zu einem starken Molmassenabbau und zu einer Verringerung der
Haftfähigkeit gegenüber polaren Substanzen, zum Beispiel Metallen oder
Polyamiden, so daß das entstehende Polymerisat keine befriedigenden
anwendungstechnischen Eigenschaften aufweist. Weiterhin werden Polyolefine
durch den Peroxideinsatz bei Pfropfreaktionen häufig in ihrer Farbe und
ihrem Geruch beeinträchtigt. Außerdem stehen dem Einsatz von Peroxiden in
der Technik erhebliche sicherheitstechnische Bedenken entgegen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den geschil
derten Nachteilen abzuhelfen und gepfropfte Polymerisate des Propylens mit
verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften und ohne Mitverwendung
von Peroxiden zu entwickeln, welche gegebenenfalls mit organischen Ver
netzungsmitteln zu vernetzten oder vernetzbaren Polymerisaten weiter
umgesetzt werden können.
Demgemäß wurden die eingangs definierten, mit ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren- bzw. Carbonsäurederivaten gepfropften, statistisch ver
teilten Propylencopolymerisate gefunden.
Bei dem, zu den erfindungsgemäßen Polymerisaten führenden Verfahren werden
als Pfropfmonomere α,β-ungesättigte Carbonsäuren bzw. Carbonsäurederivate
verwendet. Unter α, β-ungesättigten Carbonsäuren bzw. Carbonsäurederivaten
sollen dabei die üblichen mit Propylen copolymerisierbaren Carbonsäuren,
sowie deren Ester-, Anhydrid- oder Amidderivate verstanden werden.
Bevorzugt werden u. a. Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Acrylsäure,
Crotonsäure oder deren Anhydride eingesetzt, wobei Maleinsäureanhydrid
besonders geeignet ist.
Das zu pfropfende Monomer wird bei dem zu den erfindungsgemäßen Poly
merisaten führenden Verfahren mit statistisch verteilten Propylencopoly
merisaten mit bis zu 20 Gew.-% anderer C2- bis C10-Alk-1-ene umgesetzt.
Bevorzugt sind dabei Copolymerisate des Propylens, bei denen der Gehalt an
Comonomeren nicht mehr als 15 Gew.-% beträgt. Als C2- bis C10-Alk-1-ene
werden dabei insbesondere Ethylen, But-1-en, Pent-1-en, Hex-1-en,
Hept-1-en oder Oct-1-en verwendet, wobei bei der Herstellung dieser
Copolymerisate die C2- bis C10-Alk-1-ene sowohl einzeln als auch als
Gemische zusammen mit dem Propylen copolymerisiert werden können. Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Polymerisate werden insbesondere
statistisch verteilte Propylen-Ethylen-Copolymerisate und statistisch
verteilte Propylen-Ethylen-But-1-en-Copolymerisate eingesetzt, deren
Comonomerengehalte nicht mehr als 10 Gew.-% betragen.
Die Herstellung dieser statistisch verteilten Propylencopolymerisate
erfolgt durch Polymerisation mit Hilfe von Ziegler-Natta-Katalysatoren.
Diese enthalten u. a. neben einer titanhaltigen Feststoffkomponente noch
einen Cokatalysator. Als Cokatalysator kommt dabei eine Aluminium
verbindung in Frage. Vorzugsweise wird neben dieser Aluminiumverbindung
als weiterer Bestandteil des Cokatalysators noch eine Elektronendonor
verbindung eingesetzt. Die Polymerisation erfolgt dabei in den, in der
Technik üblicherweise für Polymerisationsreaktionen verwendeten Reaktoren,
vorzugsweise in der Gasphase.
Zur Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente werden als Titanver
bindungen im allgemeinen Halogenide oder Alkoholate des drei- oder vier
wertigen Titans verwendet, wobei die Chloride des Titans, insbesondere
Titantetrachlorid, bevorzugt sind. Vorteilhaft enthält die titanhaltige
Feststoffkomponente einen feinteiligen Träger, wofür sich Silicium- und
Aluminiumoxide, sowie Aluminiumsilicate der Bruttoformel SiO2×aAl2O3,
wobei a für einen Wert von 0,001 bis 2, insbesondere von 0,01 bis 0,5
steht, gut bewährt haben.
Die bevorzugt verwendeten Träger weisen ein Teilchendurchmesser von 0,1
bis 1000 µm, insbesondere von 10 bis 300 µm, ein Porenvolumen von 0,1 bis
10 cm3/g, insbesondere von 1,0 bis 5,0 cm3/g und eine spezifische
Oberfläche von 10 bis 1000 m2/g, insbesondere von 100 bis 500 m2/g auf.
Weiter werden bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente
u. a. Verbindungen des Magnesiums eingesetzt. Als solche kommen insbeson
dere Magnesiumhalogenide, Magnesiumalkyle und Magnesiumaryle, sowie
Magnesiumalkoxy- und Magnesiumaryloxyverbindungen in Betracht, wobei
bevorzugt Magnesiumdichlorid, Magnesiumdibromid und Magnesiumdi-(C1-C10-
alkyl)-Verbindungen verwendet werden. Daneben kann die titanhaltige
Feststoffkomponente noch Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, enthalten.
Ferner enthält die titanhaltige Feststoffkomponente noch Elektronendonor
verbindungen, beispielsweise mono- oder polyfunktionelle Carbonsäuren,
Carbonsäureanhydride und Carbonsäureester, ferner Ketone, Ether, Alkohole,
Lactone, sowie phosphor- und siliciumorganische Verbindungen. Bevorzugt
werden als Elektronendonorverbindungen innerhalb der titanhaltigen Fest
stoffkomponente Phthalsäurederivate der allgemeinen Formel I
verwendet, wobei X und Y jeweils für ein Chloratom oder einen C1- bis
C10-Alkoxyrest oder gemeinsam für Sauerstoff stehen. Besonders bevorzugte
Elektronendonorverbindungen sind Phthalsäureester, wobei X und Y einen
C1-C8-Alkoxyrest, beispielsweise einen Methoxy-, Ethoxy-, Propyloxy- oder
einen Butyloxyrest bedeuten.
Weiter bevorzugte Elektronendonorverbindungen innerhalb der titanhaltigen
Feststoffkomponente sind u. a. Diester von 3- oder 4-gliedrigen, gegebenen
falls substituierten Cycloalkyl-1,2-dicarbonsäuren, sowie Monoester von,
gegebenenfalls substituierten Benzophenon-2-carbonsäuren. Als Hydroxy
verbindungen werden bei diesen Estern die bei Veresterungsreaktionen
üblichen Alkohole verwendet, u. a. C1- bis C15-Alkanole, C5- bis C7-Cyclo
alkanole, die ihrerseits C1- bis C10-Alkylgruppen tragen können, ferner
C6- bis C10-Phenole.
Die titanhaltige Feststoffkomponente kann nach an sich bekannten Methoden
hergestellt werden. Beispiele dafür sind u. a. in der EP-A 45 975, der
EP-A 45 977, der EP-A 86 473, der EP-A 1 71 200, der GB-A 21 11 066 und der
US-A 48 57 613 beschrieben.
Bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente wird bevorzugt
folgendes dreistufige Verfahren angewandt:
In der ersten Stufe versetzt man zunächst einen feinteiligen Träger, be vorzugt Siliciumdioxid oder SiO2×aAl2O3 - wobei a für eine Zahl im Bereich von 0,001 bis 2, insbesondere im Bereich von 0,01 bis 0,5 steht - mit einer Lösung der magnesiumhaltigen Verbindung in einem flüssigen Alkan, wonach man dieses Gemisch 0,5 bis 5 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 10 und 120°C rührt. Vorzugsweise setzt man pro Mol des Trägers 0,1 bis 1 mol der Magnesiumverbindung ein. Anschließend fügt man unter ständigem Rühren ein Halogen oder einen Halogenwasserstoff, insbesondere Chlor oder Chlorwasserstoff im wenigstens zweifachen, bevorzugt im wenigstens fünffachen molaren Überschuß, bezogen auf die magnesiumhaltige Verbindung, hinzu. Nach etwa 30 bis 120 Minuten trennt man den Feststoff von der flüssigen Phase ab.
In der ersten Stufe versetzt man zunächst einen feinteiligen Träger, be vorzugt Siliciumdioxid oder SiO2×aAl2O3 - wobei a für eine Zahl im Bereich von 0,001 bis 2, insbesondere im Bereich von 0,01 bis 0,5 steht - mit einer Lösung der magnesiumhaltigen Verbindung in einem flüssigen Alkan, wonach man dieses Gemisch 0,5 bis 5 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 10 und 120°C rührt. Vorzugsweise setzt man pro Mol des Trägers 0,1 bis 1 mol der Magnesiumverbindung ein. Anschließend fügt man unter ständigem Rühren ein Halogen oder einen Halogenwasserstoff, insbesondere Chlor oder Chlorwasserstoff im wenigstens zweifachen, bevorzugt im wenigstens fünffachen molaren Überschuß, bezogen auf die magnesiumhaltige Verbindung, hinzu. Nach etwa 30 bis 120 Minuten trennt man den Feststoff von der flüssigen Phase ab.
In der zweiten Stufe bringt man das auf diese Weise erhaltene Produkt in
ein flüssiges Alkan ein und fügt danach ein C1- bis C8-Alkanol, insbeson
dere Ethanol, ein Halogenid oder ein Alkoholat des drei- oder vierwertigen
Titans, insbesondere Titantetrachlorid, sowie eine Elektronendonorver
bindung hinzu. Dabei setzt man pro Mol Magnesium des aus der ersten Stufe
erhaltenen Feststoffs 1 bis 5 mol, insbesondere 2 bis 4 mol, Alkanol, 2
bis 20 mol, insbesondere 4 bis 10 mol, des drei- oder vierwertigen Titans
und 0,01 bis 1 mol, insbesondere 0,1 bis 1,0 mol, der Elektronendonorver
bindung ein. Dieses Gemisch wird wenigstens eine Stunde lang bei einer
Temperatur zwischen 10 und 150°C gerührt, der so erhaltene feste Stoff
anschließend abfiltriert und mit einem flüssigen Alkan, bevorzugt mit
Hexan oder Heptan, gewaschen.
In der dritten Stufe extrahiert man den aus der zweiten Stufe erhaltenen
Feststoff einige Stunden lang bei Temperaturen zwischen 100 und 150°C mit
überschüssigem Titantetrachlorid oder einer im Überschuß vorliegenden
Lösung von Titantetrachlorid in einem inerten Lösungsmittel, vorzugsweise
einem Alkylbenzol, wobei das Lösungsmittel wenigstens 5 Gew.-% Titantetra
chlorid enthält. Danach wäscht man das Produkt solange mit einem flüssigen
Alkan, bis der Gehalt der Waschflüssigkeit an Titantetrachlorid weniger
als 2 Gew.-% beträgt.
Die auf diese Weise erhältliche titanhaltige Feststoffkomponente wird mit
Cokatalysatoren als Ziegler-Natta-Katalysatorsystem verwendet. Als
Cokatalysatoren kommen dabei Aluminiumverbindungen und weitere Elektronen
donorverbindungen in Frage.
Als Cokatalysator geeignete Aluminiumverbindungen sind neben Trialkyl
aluminium auch solche Verbindungen, bei denen eine Alkylgruppe durch eine
Alkoxygruppe oder durch ein Halogenatom, beispielsweise durch Chlor oder
Brom, ersetzt ist. Bevorzugt werden Trialkylaluminiumverbindungen verwen
det, deren Alkylgruppen jeweils 1 bis 8 C-Atome aufweisen, beispielsweise
Trimethyl-, Triethyl- oder Methyldiethylaluminium.
Bevorzugt verwendet man neben der Aluminiumverbindung noch als weiteren
Cokatalysator Elektronendonorverbindungen wie beispielsweise mono- oder
polyfunktionelle Carbonsäuren, Carbonsäureanhydride und Carbonsäureester,
ferner Ketone, Ether, Alkohole, Lactone, sowie phosphor- und siliciumor
ganische Verbindungen. Bevorzugte Elektronendonorverbindungen sind dabei
siliciumorganische Verbindungen der allgemeinen Formel II
R¹nSi(OR²)4-n (II)
wobei
R1 gleich oder verschieden ist und eine C1- bis C20-Alkylgruppe, eine
5- bis 7-gliedrige Cycloalkylgruppe, die ihrerseits eine C1- bis
C10-Alkylgruppe tragen kann, oder eine C6- bis C20-Aryl- oder Arylalkyl
gruppe bedeutet, R2 gleich oder verschieden ist und eine C1- bis
C20-Alkylgruppe bedeutet und n für die Zahlen 1, 2 oder 3 steht. Besonders
bevorzugt werden dabei solche Verbindungen, in denen R1 eine C1- bis
C8-Alkylgruppe oder eine 5- bis 7-gliedrige Cycloalkylgruppe, sowie R2
eine C1- bis C4-Alkylgruppe bedeutet und n für die Zahlen 1 oder 2 steht.
Unter diesen Verbindungen sind insbesondere Dimethoxydiisopropylsilan, Di
methoxyisobutylisopropylsilan, Dimethoxydiisobutylsilan, Dimethoxydicyclo
pentylsilan und Diethoxyisobutylisopropylsilan hervorzuheben.
Bevorzugt werden solche Katalysatorsysteme verwendet, bei denen das Atom
verhältnis zwischen Aluminium aus der Aluminiumverbindung und Titan aus
der titanhaltigen Feststoffkomponente 10 : 1 bis 800 : 1, insbesondere 20 : 1
bis 200 : 1, und das Molverhältnis zwischen der Aluminiumverbindung und der
als Cokatalysator eingesetzten Elektronendonorverbindung 1 : 1 bis 100 : 1,
insbesondere 2 : 1 bis 80 : 1 beträgt. Die einzelnen Katalysatorbestandteile
können in beliebiger Reihenfolge einzeln oder als Gemisch zweier Kompo
nenten in das Polymerisationssystem eingebracht werden.
Mit Hilfe derartiger Katalysatorsysteme lassen sich die zur Darstellung
der erfindungsgemäßen, gepfropften Polymerisate benötigten statistisch
verteilten Propylencopolymerisate herstellen. Die Polymerisation des
Propylens und der als Comonomere eingesetzten C2-C10-Alk-1-ene erfolgt
dabei vorzugsweise in einem Reaktor in Abwesenheit eines flüssigen
Reaktionsmediums bei einem Druck von 20 bis 40 bar, einer Temperatur von
60 bis 90°C und einer mittleren Verweilzeit des Polymerisats von 1 bis
5 Stunden. Bevorzugt ist dabei ein Verfahren, wo das Verhältnis der
Partialdrücke zwischen Propylen und den C2-C10-Alk-1-enen auf 5 : 1 bis
100 : 1 eingestellt wird. Als Reaktoren können dabei die in der
Polymerisationstechnik üblichen Apparaturen eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen, gepfropften, statistisch verteilten Propylencopoly
merisate werden nach einem Verfahren hergestellt, bei welchem man bei
Drücken von 1 bis 500 bar, vorzugsweise bei Drücken von 1 bis 300 bar, in
Abwesenheit eines radikalisch zerfallenden Initiators 0,01 bis 1,0 Gew.-%
bezogen auf das statistisch verteilte Propylencopolymerisat, des zu
pfropfenden Monomeren, dem aufgeschmolzenen Propylencopolymerisat
hinzumischt und die Pfropfreaktion bei Temperaturen von 210 bis 350°C
durchführt. Vorzugsweise wird das zu pfropfende Monomere dabei in
Konzentrationen von 0,01 bis 0,5, insbesondere von 0,01 bis 0,4 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Propylencopolymerisat, eingesetzt. Die Pfropf
reaktion läßt sich vorteilhaft bei Temperaturen von 210 bis 280°C,
insbesondere bei Temperaturen von 210 bis 260°C und Verweilzeiten von 0,5
bis 10, insbesondere von 0,5 bis 5 Minuten, durchführen.
Bei der peroxidfreien Pfropfung der statistisch verteilten Propylen
copolymerisate können die in der Kunststofftechnik üblichen Reaktoren,
beispielsweise Extruder oder Brabender-Mischer eingesetzt werden.
Besonders gut eignen sich dabei insbesondere Zweischneckenextruder. In
einer bevorzugten Ausführungsform dosiert man das statistisch verteilte
Propylencopolymerisat zusammen mit dem zu pfropfenden Monomeren in
Abwesenheit eines organischen Peroxids in den Einzug des Zweischnecken
extruders, wo das Gemisch zunächst bei Temperaturen von etwa 120 bis 180°C
aufgeschmolzen und anschließend bei 210 bis 350°C 0,5 bis 5 Minuten lang
gepfropft wird. Bevorzugt wird dabei das zu pfropfende Monomere im
flüssigen Zustand hinzugefügt, wobei dieses vorher erwärmt wird. Das zu
pfropfende Monomere kann auch nach dem Aufschmelzen des Propylencopoly
merisats in den Extruder gegeben werden. Zweckmäßig werden nach Beendigung
der Pfropfreaktion in zwei, dem Einzugsbereich des Extruders sich
anschließenden Entgasungszonen Spuren der nicht umgesetzten zu pfropfenden
Monomere entfernt.
Die auf diese Weise erhältlichen gepfropften Propylencopolymerisate
enthalten üblicherweise 0,01 bis 1 Gew.-% des zu pfropfenden Monomeren.
Sie weisen gute anwendungstechnische Eigenschaften, insbesondere eine hohe
Haftfestigkeit gegenüber polaren Substanzen, beispielsweise gegenüber
Metallen oder Polyamiden auf. Ihre Fließfähigkeit hat sich im Vergleich zu
dem nicht gepfropften Propylencopolymerisat kaum verändert, da bei der
Pfropfreaktion aufgrund des peroxidfreien Verfahrens praktisch kein
Molmassenabbau stattfindet. Sie sind farb- und geruchlos und weisen nur
geringe Restmonomergehalte auf. Ihre Schmelzflußindices liegen im Bereich
von 1 bis 100 g/10 min., vorzugsweise im Bereich von 2 bis 50 g/10 min.,
jeweils gemessen nach DIN 53 735 bei 230°C und 2,16 kg. Der Schmelzfluß
index entspricht dabei der Menge an Polymerisat, die innerhalb von
10 Minuten aus der nach DIN 53 735 genormten Prüfvorrichtung bei einer
Temperatur von 230°C und unter einem Gewicht von 2,16 kg ausgepreßt wird.
Die erfindungsgemäßen, gepfropften Propylencopolymerisate eignen sich u. a.
für die Hohlkörperextrusion und den Spritzgußsektor. Aufgrund ihres
Eigenschaftsprofils ist insbesondere auch ein Einsatz als Haftvermittler,
als Beschichtungsfolie sowie als Grundbaustein bei der Herstellung von
Ionomeren möglich. Dabei werden die freien oder durch Hydrolyse zugäng
lichen Carboxylgruppen des erfindungsgemäßen, gepfropften Propylen
copolymerisates mit anorganischen Basen oder Salzen zu den entsprechenden
ionisierten Polymerisaten, sogenannten Ionomeren, umgesetzt. Geeignet sind
dabei vor allem Alkaliverbindungen sowie Salze von Alkalimetallen, Erd
alkalimetallen oder Verbindungen des Zinks mit organischen Säuren
(US-A 32 64 272, US-A 34 37 718).
Aufgrund ihrer guten anwendungstechnischen Eigenschaften können die erfin
dungsgemäßen, peroxidfreien Propylencopolymerisate insbesondere auch mit
organischen Vernetzungsmitteln zu neuen, vernetzten Polymerisaten
verarbeitet werden. Dabei werden die gepfropften, statistisch verteilten
Propylencopolymerisate mit organischen Vernetzungsmitteln bei Drücken von
1 bis 500 bar und Temperaturen von 210 bis 350°C umgesetzt. Bevorzugt sind
bei der Vernetzungsreaktion Drücke von 1 bis 300 bar und Temperaturen von
210 bis 280°C, insbesondere von 210 bis 260°C. Als organische Vernetzungs
mittel kommen dabei die bei Vernetzungsreaktionen üblichen Substanzen in
Frage, insbesondere mehrwertige primäre oder sekundäre Amine, Amino
alkohole, Alkohole oder Epoxidgruppen enthaltende Verbindungen. Bevorzugt
werden dabei Verbindungen, die mindestens 2 C-Atome enthalten, beispiels
weise Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Diethanolamin,
Triethanolamin, Dipropanolamin, Tripropanolamin, Ethylaminoethylamin,
Dimethylethylendiamin, Diethylaminopropylamin, Dimethylneopentandiamin,
1,8-Octandiamin, 4,7-Dioxadecan-1.10-diamin, Polytetrahydrofuran-α,ω-
diamin, Dimethyldipropylentriamin, Neopentandiamin, Dimethylaminobutanol,
Dodecylamin, Hexamethylendiamin, Diethanolamin, N,N-Diethylaminopropyl
amin, 1,4-Bis-(2,3-epoxy-propyloxy)-benzol, Bis-(2,3-epoxy-propyl)ether
oder 1,2 : 5,6-Bis-epoxy-hexan. Das organische Vernetzungsmittel wird
dabei üblicherweise in Mengen von 0,5 bis 500 mol.-%, vorzugsweise in
Mengen von 1 bis 300 mol.-%, bezogen auf den Gehalt des gepfropften
Comonomeren dem statistisch verteilten Propylencopolymerisat hinzugefügt.
Die Vernetzungsreaktion kann in den, in der Kunststofftechnik üblichen
Reaktoren, beispielsweise in Extrudern oder in Brabender-Mischern durch
geführt werden, wobei sich Zweischneckenextruder dafür besonders gut
eignen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das organische Ver
netzungsmittel dem aufgeschmolzenen, gepfropften Propylencopolymerisat in
der, dem Einzug des Reaktors nachgelagerten Reaktionszone hinzugefügt.
Dabei kann das organische Vernetzungsmittel sowohl kalt, als auch im
geschmolzenen Zustand oder als Lösung in einem inerten Lösungsmittel in
den Reaktor gegeben werden. Die Verweilzeiten der Reaktanden betragen bei
der Vernetzungsreaktion 0,2 bis 10 Minuten, vorzugsweise 0,5 bis
5 Minuten. Zweckmäßig werden nach Beendigung der Pfropfreaktion in zwei,
der Reaktionszone des Reaktors sich anschließenden Entgasungszonen Spuren
von nicht umgesetzten organischen Vernetzungsmitteln entfernt.
Die auf diese Weise erhältlichen vernetzten, statistisch verteilten Propy
lencopolymerisate sind noch verarbeitbar, peroxidfrei und zeigen eine hohe
mechanische Festigkeit, sowie gegenüber den unvernetzten Produkten abge
senkte lösliche Anteile. Ihre Schmelzflußindices liegen unterhalb von
10 g/10 min., vorzugsweise unterhalb von 5 g/10 min., jeweils gemessen
nach DIN 53 735 bei 230°C und 2,16 kg. Sie eignen sich u. a. als Hohlkörper
und als Haftvermittler.
Die erfindungsgemäßen, gepfropften Propylencopolymerisate können mit
organischen Vernetzungsmitteln auch in der Weise umgesetzt werden, daß
vernetzbare, gepfropfte Propylencopolymerisate entstehen, welche im
vorvernetzten Zustand gut verarbeitbar und auf einfache Weise vernetzbar
sind.
Die Herstellung dieser ebenfalls erfindungsgemäßen, vernetzbaren Propylen
copolymerisate erfolgt durch Zumischen der bereits bei der Vernetzungs
reaktion beschriebenen organischen Vernetzungsmittel zu den gepfropften,
statistisch verteilten Propylencopolymerisaten bei Drücken von 1 bis
500 bar, Temperaturen von weniger als 210°C, Verweilzeiten des Gemisches
von weniger als 30 Sekunden und anschließendem raschen Abkühlen des
Gemisches. Bevorzugt wird das Zumischen des organischen Vernetzungsmittels
bei Drücken von 1 bis 300 bar, Temperaturen von weniger als 200°C und
Verweilzeiten von weniger als 25 Sekunden durchgeführt. Auf diese Weise
wird erreicht, daß ein noch nicht vernetztes, aber vernetzungsfähiges
Gemisch aus dem gepfropften Propylencopolymerisat und dem organischen
Vernetzungsmittel entsteht.
Das zu den erfindungsgemäßen, vernetzbaren, statistisch verteilten
Propylencopolymerisaten führende Verfahren kann in den gleichen Reaktoren
und mit Ausnahme der Temperaturen und der Verweilzeiten unter den gleichen
Verfahrensbedingungen wie die zuvor beschriebene Vernetzungsreaktion
durchgeführt werden, so daß bezüglich der Einzelheiten auf die dortige
Beschreibung verwiesen wird. Ergänzend sei noch hinzugefügt, daß das
Abkühlen des vernetzbaren Gemisches üblicherweise in den Entgasungszonen
der dabei verwendeten Reaktoren erfolgt. Das vernetzungsfähige Gemisch
wird dabei zunächst auf Temperaturen von weniger als 100°C, bevorzugt auf
unter 80°C, abgekühlt und anschließend granuliert.
Das erfindungsgemäße, vernetzbare Propylencopolymerisat ist peroxidfrei
und, obwohl thermisch vernetzungsfähig, über Monate hinweg lagerfähig und
gut verarbeitbar. Sein Schmelzflußindex liegt im Bereich von 5 bis 50,
vorzugsweise im Bereich von 5 bis 40 g/10 min (bei 230°C und 2,16 kg, nach
DIN 53 735). Durch einfaches Erhitzen kann es anschließend unter
Amid- oder Esterbildung in ein vernetztes Produkt mit einem Schmelzfluß
index von weniger als 5 g/10 min (230°C und 2,16 kg, nach DIN 53 735)
umgewandet werden, welches eine hohe mechanische Festigkeit und ein gute
Haftung an polare Substanzen aufweist.
Die Beispiele 1-3, sowie das Vergleichsbeispiel A wurden in einem
Zweischneckenextruder der Firma Werner & Pfleiderer ("ZSK 40") durch
geführt. Die dabei verwendeten statisch verteilten Propylencopolymerisate
wurden als Grieß oder Granulat dem Zweischneckenextruder zugeführt und
dort bei 180°C aufgeschmolzen. Der Polymerdurchsatz im Extruder betrug
20 kg/h, bei 150 Umdrehungen pro Minute.
100 Gewichtsteile eines Propylen-Ethylen-Copolymerisats mit einem
Ethylengehalt von 2,1 Gew.-% (bestimmt durch Fouriertransformations
5 Infrarotspektroskopie), einem Schmelzflußindex von 1,8 g/10 min (bei
230°C und 2,16 kg, nach DIN 53 735) und einem Schmelzpunkt von 149°C
wurden im Zweischneckenextruder "ZSK 40" bei 180°C aufgeschmolzen, mit
0,12 Gew.-Teilen flüssigem Maleinsäureanhydrid versetzt und bei 260°C,
einem Druck von 4 bar und einer durchschnittlichen Verweilzeit des
Gemisches von 2 Minuten zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der
Pfropfreaktion wurde nicht umgesetztes Maleinsäureanhydrid über nach
geschaltete Entgasungszonen aus der Polymerschmelze entfernt, das Produkt
anschließend in einem Wasserbad gekühlt, danach granuliert und getrocknet.
Das dabei erhaltene gepfropfte, statistisch verteilte Propylencopoly
merisat ist farb- und geruchlos. Der Gehalt an gepfropftem Maleinsäure
anhydrid, die Pfropfausbeute (Gehalt an gepfropften Maleinsäureanhydrid
bezogen auf die Gesamtmenge des eingesetzten Maleinsäureanhydrids), der
Schmelzflußindex, die xylollöslichen Anteile und die Haftfähigkeit auf
Polyamid können der nachstehenden Tabelle entnommen werden.
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden 100 Gew.-Teile des dabei
verwendeten statistisch verteilten Propylen-Ethylen-Copolymerisats mit
0,12 Gew.-Teilen Maleinsäureanhydrid gepfropft, wobei im Unterschied dazu
zusätzlich 0,01 Gew.-Teile Dicumylperoxid in den Extruder eindosiert
wurden.
Das dabei erhaltene Produkt ist gelb gefärbt und riecht stark nach den
Zersetzungsprodukten des Peroxids. Infolge eines Molmassenabbaus weist es
einem höheren Schmelzflußindex wie das ursprünglich eingesetzte Propylen-
Ethylen-Copolymerisat auf, die Haftfähigkeit auf Polyamid, ist verringert,
die xylollöslichen Anteile sind erhöht. Die genauen Ergebnisse können
zusammen mit dem Gehalt an Maleinsäureanhydrid und der Pfropfausbeute der
nachstehenden Tabelle entnommen werden.
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden 100 Gew.-Teile eines
statistisch verteilten Propylen-Ethylen-Copolymerisats mit einem Ethylen
gehalt von 7,2 Gew.-% (bestimmt durch Fouriertransformations-Infrarot
spektroskopie), einem Schmelzflußindex von 6,0 g/10 min (bei 230°C und
2,16 kg, nach DIN 53 735) und einem Schmelzpunkt von 124°C mit
0,23 Gew.-Teilen flüssigem Maleinsäureanhydrid versetzt und bei 260°C zur
Reaktion gebracht.
Das dabei erhaltene gepfropfte Propylen-Ethylen-Copolymerisat ist
farb- und geruchlos. Der Gehalt an gepfropftem Maleinsäureanhydrid, die
Propfausbeute, der Schmelzflußindex, die xylollöslichen Anteile und die
Haftfestigkeit auf Polyamid können der nachstehenden Tabelle entnommen
werden.
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden 100 Gew.-Teile eines
statistisch verteilten Propylen-Ethylen-But-1-en-Copolymerisats mit einem
Ethylengehalt von 3,9 Gew.-% und einem But-1-engehalt von 2,0 Gew.-%,
einem Schmelzflußindex von 7,0 g/10 min (bei 230°C und 2,16 kg, nach
DIN 53 735) und einem Schmelzpunkt von 130°C mit 0,18 Gew.-Teilen
Maleinsäureanhydrid versetzt und bei 260°C zur Reaktion gebracht.
Das dabei erhaltene gepfropfte Propylen-Ethylen-But-1-en-Copolymerisat ist
farb- und geruchslos. Der Gehalt an gepfropftem Maleinsäureanhydrid, die
Pfropfausbeute, der Schmelzflußindex, die xylollöslichen Anteile und die
Haftfestigkeit auf Polyamid können der nachstehenden Tabelle entnommen
werden.
100 Gew.-Teile des im Beispiel 2 gepfropften Propylen-Ethylen-Copoly
merisats wurden anschließend in einen Zweischneckenextruder der Firma
Werner & Pfeiderer ("ZSK 57") eingetragen und dort in der Aufschmelzzone
bei 180°C geschmolzen. In einer nachgeschalteten Zone wurden der Poly
merschmelze bei einem Druck von 2 bar 200 mol-%, bezogen auf den Gehalt
des gepfropften Comonomeren, an 1,6-Hexandiamin, in Form einer
50 gew.-%igen Lösung in Wasser, hinzugefügt. Das als Vernetzungsmittel
verwendete 1,6-Hexandiamin wurde homogen eingemischt und in einer daran
anschließenden Reaktionszone bei einem Druck von 5 bar, einer Temperatur
von 220°C und einer mittleren Verweilzeit von 2 Minuten mit dem Propylen-
Ethylen-Copolymerisat zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der Ver
netzung wurde das nicht umgesetzte Vernetzungsmittel zusammen mit dem
Wasser über nachgeschaltete Entgasungszonen aus der Polymerschmelze
entfernt, das Produkt anschließend in einem Wasserbad gekühlt, danach
granuliert und getrocknet.
Das dabei erhaltene vernetzte Propylen-Ethylen-Copolymerisat ist farb- und
geruchlos und weist gegenüber den gepfropften, unvernetzten Produkten
einen verringerten Schmelzflußindex und abgesenkte xylollösliche Anteile
auf. Die genauen Ergebnisse können der nachstehenden Tabelle entnommen
werden.
Unter den Bedingungen von Beispiel 2 wurden 100 Gew.-Teile des dabei
verwendeten Propylen-Ethylen-Copolymerisats mit 0,27 Gew.-% flüssigem
Maleinsäureanhydrid versetzt und bei 260°C zur Reaktion gebracht, wobei im
Unterschied dazu die Pfropfung in Anwesenheit von 0,01 Gew.-Teilen
Dicumylperoxid erfolgte.
Das dabei erhaltene Produkt ist gelb gefärbt und riecht stark nach den
Zersetzungsprodukten des Peroxids. Sein Schmelzflußindex beträgt
14,8 g/min (bei 230°C und 2,16 kg, nach DIN 53 735), sein Gehalt
angepfropftem Maleinsäureanhydrid 0,24 Gew.-%. Unter den Bedingungen von
Beispiel 4 wurden anschließend 100 Gew.-Teile dieses gepfropften
Propylen-Ethylen-Copolymerisats mit 200 mol-%, bezogen auf den Gehalt des
gepfropften Comonomeren, an 1,6-Hexandiamin in Form einer 50 gew.-%igen
Lösung in Wasser zur Reaktion gebracht.
Dabei stellten sich erhebliche Verarbeitungsschwierigkeiten ein, da in
diesem Fall die Vernetzungsreaktion nicht mehr kontrolliert werden konnte.
Das auf diese Weise vernetzte Produkt wies einen so kleinen
Schmelzflußindex auf (1,0 g/10 min, bei 190°C und 21,6 kg nach DIN
53 735), daß es nicht mehr weiter extrudiert werden konnte. Der Versuch
mußte daher abgebrochen werden.
In diesem Versuch wurde ein vernetzbares Propylen-Ethylen-Copolymerisat
hergestellt.
Dabei wurde das im Beispiel 2 hergestellte Propylen-Ethylen-Copolymerisat
gemäß dem Beispiel 4 mit 200 mol-%, bezogen auf den Gehalt des gepfropften
Comonomeren, an 1,6-Hexandiamin, versetzt, wobei im Unterschied dazu die
Zumischung des Vernetzungsmittels bei einer Temperatur von 198°C und einer
mittleren Verweilzeit von 20 Sekunden erfolgte. Anschließend wurde das
Produkt umgehend ausgetragen, in einem Wasserbad abgekühlt und danach
granuliert und getrocknet.
Das dabei erhaltene Polymerisat ist vernetzungsfähig, aber noch gut
verarbeitbar und weist einen Schmelzflußindex von 7,1 g/10 min. (bei 230°C
und 2,16 g, nach DIN 53 735) auf. In Polyethylensäcken kann es monatelang
als Granulat aufbewahrt werden.
Nach 10 Monaten wurde aus diesem vernetzungsfähigen Polymerisat in einem
Verarbeitungsextruder der Firma Werner & Pfleiderer bei 260°C, einem Druck
von 4 bar und einer Verweilzeit von 2 Minuten ein vernetztes Produkt
hergestellt.
Das auf diese Weise erhaltene vernetzte Propylen-Ethylencopolymerisat ist
farb- und geruchlos und weist gegenüber dem vernetzbaren Ausgangsprodukt
einen verringerten Schmelzflußindex auf. Die genauen Ergebnisse können der
nachstehenden Tabelle entnommen werden.
Claims (16)
1. Mit α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren bzw. Carbonsäure
derivaten gepfropfte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate mit
bis zu 20 Gew.-% anderer C2- bis C10-Alk-1-ene, erhältlich durch
Umsetzung des zu pfropfenden Monomeren mit einem statistisch
verteilten Propylencopolymerisat bei Drücken von 1 bis 500 bar, wobei
man in Abwesenheit eines radikalisch zerfallenden Initiators 0,01 bis
1,0 Gew.-%, bezogen auf das statistisch verteilte Propylencopoly
merisat, des zu pfropfenden Monomeren, dem aufgeschmolzenen,
statistisch verteilten Propylencopolymerisat hinzumischt und die
Pfropfreaktion bei Temperaturen von 210 bis 350°C durchführt.
2. Gepfropfte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach
Anspruch 1, erhältlich durch ein Verfahren, wobei man das zu
pfropfende Monomer in Konzentrationen von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das statistisch verteilte Propylencopolymerisat, einsetzt.
3. Gepfropfte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach den
Ansprüchen 1 oder 2, erhältlich durch ein Verfahren, wobei man die
Pfropfreaktion bei Temperaturen von 210 bis 280°C durchführt.
4. Gepfropfte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach den
Ansprüchen 1 bis 3, erhältlich durch Pfropfung des statistisch ver
teilten Propylencopolymerisats mit Maleinsäureanhydrid.
5. Verfahren zur Herstellung von gepfropften, statistisch verteilten
Propylencopolymerisaten gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 durch Umsetzung
des zu pfropfenden Monomeren mit einem statistisch verteilten
Propylencopolymerisat bei Drücken von 1 bis 500 bar, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in Abwesenheit eines radikalisch zerfallenden
Initiators 0,01 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das statistisch verteilte
Propylencopolymerisat, des zu pfropfenden Monomeren, dem aufge
schmolzenen, statistisch verteilten Propylencopolymerisat hinzumischt
und die Pfropfreaktion bei Temperaturen von 210 bis 350°C durchführt.
6. Vernetzte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate mit bis zu
20 Gew.-% anderer C2- bis C10-Alk-1-ene und gepfropften,
α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren- bzw. Carbonsäurederivaten,
erhältlich durch Umsetzung der nach den Ansprüchen 1 bis 4 bekannten,
gepfropften, statistisch verteilten Propylencopolymerisate mit
organischen Vernetzungsmitteln bei Drücken von 1 bis 500 bar und
Temperaturen von 210 bis 350°C.
7. Vernetzte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach
Anspruch 6, erhältlich durch Verwendung von Amino- und/oder Hydroxy
gruppen enthaltenden organischen Vernetzungsmitteln.
8. Vernetzte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach
Anspruch 6, erhältlich durch Verwendung von Epoxidgruppen enthaltenden
organischen Vernetzungsmitteln.
9. Vernetzte, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach den
Ansprüchen 6 bis 8, erhältlich durch ein Verfahren, wobei man die
Vernetzungsreaktion bei Temperaturen von 210 bis 280°C durchführt.
10. Verfahren zur Herstellung von vernetzten, statistisch verteilten
Propylencopolymerisaten gemäß den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man die gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 bekannten,
gepfropften, statistisch verteilten Propylencopolymerisate mit
organischen Vernetzungsmitteln bei Drücken von 1 bis 500 bar und
Temperaturen von 210 bis 350°C umsetzt.
11. Vernetzbare, statistisch verteilte Propylencopolymerisate mit bis zu
20 Gew.-% anderer C2- bis C10-Alk-1-ene und gepfropften α,β-ethy
lenisch ungesättigten Carbonsäuren bzw. Carbonsäurederivaten,
erhältlich durch Zumischen von organischen Vernetzungsmitteln zu den
nach den Ansprüchen 1 bis 4 bekannten, gepfropften, statistisch
verteilten Propylencopolymerisaten bei Drücken von 1 bis 500 bar,
Temperaturen von weniger als 210°C und Verweilzeiten von weniger als
30 Sekunden und anschließendem raschen Abkühlen des Gemisches.
12. Vernetzbare, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach
Anspruch 11, erhältlich durch Verwendung von Amino- und/oder
Hydroxygruppen enthaltenden organischen Vernetzungsmitteln.
13. Vernetzbare, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach
Anspruch 11, erhältlich durch Verwendung von Epoxidgruppen
enthaltenden organischen Vernetzungsmitteln.
14. Vernetzbare, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach den
Ansprüchen 11 bis 13, erhältlich durch ein Verfahren, wobei man das
Zumischen von organischen Vernetzungsmitteln bei Temperaturen von
weniger als 200°C vornimmt.
15. Vernetzbare, statistisch verteilte Propylencopolymerisate nach den
Ansprüchen 11 bis 14, erhältlich durch ein Verfahren, wobei man das
Zumischen von organischen Vernetzungsmitteln bei Verweilzeiten von
weniger als 25 Sekunden vornimmt.
16. Verfahren zur Herstellung von vernetzbaren, statistisch verteilten
Propylencopolymerisaten gemäß den Ansprüchen 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß man die gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 bekannten,
gepfropften, statistisch verteilten Propylencopolymerisate mit
organischen Vernetzungsmitteln bei Drücken von 1 bis 500 bar,
Temperaturen von weniger als 210°C und Verweilzeiten von weniger als
30 Sekunden mischt und das Gemisch anschließend rasch abkühlt.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022569 DE4022569A1 (de) | 1990-07-16 | 1990-07-16 | Gepfropfte, vernetzte und vernetzbare, statistisch verteilte propylencopolymerisate |
ES91111280T ES2091837T3 (es) | 1990-07-16 | 1991-07-06 | Copolimeros de propileno injertados, reticulados y reticulables. |
DE59108252T DE59108252D1 (de) | 1990-07-16 | 1991-07-06 | Gepfropfte und vernetzte Propylencopolymerisate |
AT91111280T ATE143984T1 (de) | 1990-07-16 | 1991-07-06 | Gepfropfte und vernetzte propylencopolymerisate |
EP91111280A EP0467178B1 (de) | 1990-07-16 | 1991-07-06 | Gepfropfte und vernetzte Propylencopolymerisate |
US07/725,870 US5476905A (en) | 1990-07-16 | 1991-07-10 | Grafted, crosslinked and crosslinkable |
JP3173821A JPH04261417A (ja) | 1990-07-16 | 1991-07-15 | プロピレングラフト共重合体 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4022569A1 true DE4022569A1 (de) | 1992-01-23 |
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ID=6410368
Family Applications (1)
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DE19904022569 Withdrawn DE4022569A1 (de) | 1990-07-16 | 1990-07-16 | Gepfropfte, vernetzte und vernetzbare, statistisch verteilte propylencopolymerisate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4022569A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0725090A2 (de) * | 1995-01-10 | 1996-08-07 | PCD-Polymere Gesellschaft m.b.H. | Verfahren zur Herstellung von hochviskosen Polypropylen-Pfropfcopolymeren |
-
1990
- 1990-07-16 DE DE19904022569 patent/DE4022569A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0725090A2 (de) * | 1995-01-10 | 1996-08-07 | PCD-Polymere Gesellschaft m.b.H. | Verfahren zur Herstellung von hochviskosen Polypropylen-Pfropfcopolymeren |
EP0725090A3 (de) * | 1995-01-10 | 1998-04-01 | PCD-Polymere Gesellschaft m.b.H. | Verfahren zur Herstellung von hochviskosen Polypropylen-Pfropfcopolymeren |
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