DE4021726A1 - Verfahren zur herstellung von 2,2-disubstituierten pentan-1,5-diaminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2,2-disubstituierten pentan-1,5-diaminenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von
2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen aus 2,2-disubstituierten 4-Cyano-
butanalen.
In C. R. Acad. Sci., Paris, Ser. C 268, 1949-1952 (1969) ist die Herstellung
von 2,2-Dimethyl-pentan-1,5-diamin aus 4-Cyano-2,2-dimethyl-
butanal und aus 2,2-Dimethyl-glutarsäuredinitril beschrieben. Demnach erhält
man durch aminierende Hydrierung von 4-Cyano-2,2-dimethyl-butanal in
Ethanol in Gegenwart von Raney-Cobalt bei 650 bar 2,2-Dimethyl-pentan-1,5-
diamin in 34% Ausbeute. Das auf sehr aufwendigem Weg durch Umsetzung von
4-Cyano-2,2-dimethylbutanal mit Hydroxylamin und Dehydratisierung hergestellte
2,2-Dimethyl-glutarsäuredinitril wurde in Ethanol bei einem Druck
von 200 bar in 70% Ausbeute in 2,2-Dimethyl-pentan-1,4-diamin überführt.
Für eine technische Ausgestaltung des Verfahrens ist die Ausbeute der aminierenden
Hydrierung von 4-Cyano-2,2-dimethyl-butanal unzureichend.
Darüber hinaus verlangt die Umsetzung einen Druck von 650 bar sowie die
Mitverwendung des Lösungsmittels Ethanol. Die Herstellung von 2,2-Dimethyl-
pentan-1,5-diamin aus dem entsprechenden Dinitril im technischen
Maßstab scheitert vor allem an der Zugänglichkeit des Ausgangsmaterials.
In der DE-A-21 11 765 ist ein Verfahren zur Herstellung von Piperidinen
beschrieben, nach dem man N-substituierte 4-Cyanaldimine einer Hydrierung
unterzieht unter Bildung von C-substituierten Piperidinen und eines primären
Amins, an dessen N-Atom derselbe Substituent gebunden ist "als an
das N-Atom des Aldimins". Als Nebenprodukte entstehen, wie auf Seite 3,
Zeile 3 bis 6 ersichtlich, geringe Mengen an 1,5-Diaminen. So werden laut
Beispiel 1 und 2 aus N-Cyclohexyl-4-cyano-2,2-dimethylbutyraldimin durch
Hydrierung an Raney-Nickel bei 120°C und 55 bis 60 bar 6 bis 7% 2,2-Dimethyl-
pentan-1,5-diamin und laut Beispiel 5 analog aus N-Cyclohexyl-4-
cyano-2-ethyl-butyraldimin 4% 2-Ethyl-pentan-1,5-diamin erhalten.
In der DE-A-28 41 585 ist ein Verfahren zur Herstellung von 2,2-Dialkyl-
pentan-1,5-diaminen beschrieben, nach dem in einer ersten Stufe die
4-Cyano-2,2-dialkyl-butanale bei 50 bis 250 bar und 80 bis 160°C in Gegenwart
von Metallen der 8. Gruppe des Periodensystems als Katalysator mit
Wasserstoff und Ammoniak zum Azomethin aus 4-Cyano-2,2-dialkylbutanal und
4-Cyano-2,2-dialkylbutylamin umgesetzt und in einer zweiten Stufe das entstandene
Azomethin aus 4-Cyano-2,2-dialkylbutanal und 4-Cyano-2,2-dialkylbutylamin
bei 50 bis 500 bar und 50 bis 250°C in Gegenwart eines
Cobaltkatalysators mit Wasserstoff und Ammoniak zur Reaktion gebracht
wird. Wie aus den Beispielen 1 bis 4 ersichtlich, verläuft diese Umsetzung
für 4-Cyano-2,2-dimethyl-butanol in unbefriedigender Ausbeute und Raum-
Zeit-Ausbeute (Stufe 1: 66,8% Ausbeute, Stufe 2: 65,2% Ausbeute, Gesamtausbeute:
43,5%). Für 4-Cyano-2,2-diethyl-butanal und 4-Cyano-2-n-butyl-
2-ethyl-butanal sinken die Ausbeuten für die erste Stufe auf 46,4 (Beispiel
2) bzw. 57,5% (Beispiel 3). Die Hydrierung der aus 4-Cyano-2,2-diethyl-
und 4-Cyano-2-n-butyl-2-ethyl-butanal hergestellten Azomethine ist
nicht beschrieben.
In der EP-A-42 119 schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung primärer
Mono- und Diamine aus Oxoverbindungen, die gegebenenfalls auch weitere zur
Reduktion befähigte Gruppen enthalten können, mit Ammoniak und Wasserstoff
in Gegenwart bekannter Hydrierkatalysatoren beschrieben, bei dem vor der
Reaktion mit Ammoniak und Wasserstoff in Gegenwart von Hydrierkatalysatoren
die Oxo-Verbindungen bei Temperaturen von 10 bis 200°C und Drücken
von 1 bis 300 bar einer Vorreaktion mit Ammoniak in Gegenwart von anorganischen
und organischen Ionenaustauschern in der Ammoniumform als Iminbildungskatalysatoren
unterwirft. Die Anwendung des Verfahrens ist ausschließlich
in den Beispielen für die aminierende Hydrierung von 3-Cyano-
3,5,5-trimethyl-cyclohexanon (Isophoronnitril) und 2,2,6,6-Tetramethyl-4-
piperidon (Triacetonamin) beschrieben. Bei der aminierenden Hydrierung von
Isophoronnitril werden durch den Einsatz des organischen Ionenaustauschers
Lewatit SP® 120 in der Iminierung geringfügige Ausbeuteverbesserungen
gegenüber der nicht-katalysierten Fahrweise erzielt (vgl. Vergleichsbeispiel
3 in EP-A-42 119: 90,3% Ausbeute, mit Lewatit SP® 120: 93,9 bis
94,7%.
Es steht also bislang kein Verfahren zur Verfügung, nach dem 4-Cyano-2-
ethyl-butanal und 4-Cyano-2,2-dimethyl-butanal unter technisch praktikablen
Bedingungen und mit wirtschaftlich befriedigenden Ausbeuten in die
entsprechenden Diamine überführt werden können. Pentan-1,5-diamine mit
höherem Alkylierungsgrad sind bislang nicht bekannt.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bereitzustellen, das einen technisch und wirtschaftlich befriedigenden
Zugang zu 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen aus 4-Cyanobutanalen zu
finden und damit auch neue Pentan-1,5-diamine mit höherem Substitutionsgrad
in der 2-Stellung herzustellen.
Demgemäß wurde ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung von
2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen der allgemeinen Formel I
in der die Substituenten R¹ und R² unabhängig voneinander C₁- bis C₁₀-
Alkyl, C₂- bis C₁₀-Alkenyl bedeuten oder gemeinsam für eine gegebenenfalls
durch eine bis fünf C₁- bis C₄-Alkylgruppen substituierte C₄- bis C₇-
Alkylenkette stehen, aus 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanalen der allgemeinen
Formel II
in der die Substituenten R¹ und R² die oben genannten Bedeutungen haben,
gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man in zwei räumlich
voneinander getrennten Reaktionsräumen
- a) die 4-Cyanobutanale der Formel II in einem ersten Reaktionsraum mit überschüssigem Ammoniak an aciden Heterogenkatalysatoren bei Temperaturen von 20 bis 150°C und Drücken von 15 bis 500 bar umsetzt und
- b) die entstandenen Reaktionsprodukte in einem zweiten Reaktionsraum mit überschüssigem Wasserstoff in Gegenwart von überschüssigem Ammoniak an cobalt-, nickel-, ruthenium- und/oder anderen edelmetallhaltigen Katalysatoren, gegebenenfalls mit basischen Komponenten oder auf basischen oder neutralen Trägern bei Temperaturen von 60 bis 150°C und Drücken von 50 bis 500 bar hydriert. Ferner wurden neue 2,2-disubstituierte Pentan-1,5-diamine der allgemeinen Formel I′ gefunden, in der die Substituenten R¹′ und R²′ unabhängig voneinander C₁- bis C₄-Alkyl, C₂- bis C₁₀-Alkenyl bedeuten oder gemeinsam für eine gegebenenfalls durch eine bis fünf C₁- bis C₄-Alkylgruppen substituierte C₄- bis C₇-Alkylenkette stehen, mit der Maßgabe, daß R¹′ und R²′ nicht gleichzeitig Methyl bedeuten.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich wie folgt in zwei räumlich voneinander
getrennten Reaktionsräume durchführen:
a) In einer ersten Verfahrensstufe setzt man die 2,2-disubstituierten
4-Cyanobutanale mit überschüssigem Ammoniak um. Dabei hält man einen
Druck von 15 bis 500 bar, vorzugsweise von 100 bis 350 bar und eine
Temperatur von 20 bis 150°C, vorzugsweise von 30 bis 100°C ein. Die
Kondensation wird in Gegenwart von aciden Heterogenkatalysatoren
durchgeführt. Als acide Heterogenkatalysatoren eignen sich Metallverbindungen
mit Lewissäuren- oder Brönstedtsäure-Charakter wie z. B.
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Titandioxid, Zirkondioxid, ferner
Phosphate, wie z. B. Aluminiumphosphate oder Silikate wie z. B. amorphe
oder kristalline Aluminosilikate. Bevorzugt verwendet man Aluminiumoxid,
Titandioxid, Zirkondioxid und Siliciumdioxid, insbesondere Aluminiumoxid
und Titandioxid. Die Acidität der Katalysatoren kann gegebenenfalls
durch Dotierung mit Halogeniden erhöht werden. So finden
z. B. auch halogendotierte Katalysatoren, wie Chlorid auf Aluminiumoxid
oder Chlorid auf Titandioxid, Verwendung.
Bei der Umsetzung der 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanale an den
aciden Heterogenkatalysatoren hält man eine Katalysatorbelastung von
0,01 bis 10, vorzugsweise 0,02 bis 5, besonders bevorzugt von 0,05 bis
3 kg 2,2-disubsituiertem 4-Cyanobutanal pro kg Katalysator und Stunde
ein. Pro Mol 2,2-disubstituiertem 4-Cyanobutanal setzt man zweckmäßig,
aber nicht zwingend 5 bis 500 Mol NH₃, bevorzugt 30 bis 400, besonders
bevorzugt 50 bis 300 Mol ein. Die Umsetzung der 4-Cyanobutanale mit
Ammoniak kann auch in der Anwesenheit von inerten Lösungsmitteln, wie
Alkanolen oder Tetrahydrofuran erfolgen.
Die Umsetzung der 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanale läßt sich diskontinuierlich,
bevorzugt kontinuierlich durchführen, z. B. in Druckbehältern
oder Druckbehälterkaskaden. Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform werden die 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanale und
NH₃ durch einen Rohrreaktor geleitet, in dem der Katalysator in Form
eines festen Bettes angeordnet ist.
Die Gesamtverweilzeit in Stufe 1 ergibt sich aus der Katalysatorbelastung
und der Menge an eingesetztem Ammoniak. Sie liegt zweckmäßig
im Bereich von 0,5 bis 120 Minuten, bevorzugt von 1 bis 40, besonders
bevorzugt von 1,5 bis 20 Minuten.
b) Das so erhaltene Produkt wird in einer zweiten Verfahrensstufe mit 3
bis 10 000 Moläquivalenten Wasserstoff, bevorzugt 4,5 bis 30, gegebenenfalls
nach Zufuhr von weiterem Ammoniak, einer katalytischen
Hydrierung zugeführt.
Die Hydrierung wird vorzugsweise in flüssigem Ammoniak durchgeführt.
Pro Mol in Stufe 1 eingesetztem 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanal
verwendet man 5 bis 500 Mol NH₃, bevorzugt 30 bis 400 Mol, besonders
bevorzugt 50 bis 300 Mol. Der NH₃-Anteil kann gegebenenfalls durch
Zufuhr von NH₃ auf den gewünschten Wert erhöht werden.
Man hydriert im allgemeinen bei einer Temperatur von 60 bis 150°C, bevorzugt
von 70 bis 140°C, besonders bevorzugt von 80 bis 130°C und
einem Druck von 50 bis 500 bar, bevorzugt von 100 bis 350 bar,
besonders bevorzugt von 150 bis 300 bar.
Die Katalysatorbelastungen liegen zweckmäßig im Bereich von 0,01 bis
5 kg/[kg · h], bevorzugt bei 0,02 bis 2,5, besonders bevorzugt bei 0,05
bis 2 kg/[kg · h].
Bei kontinuierlicher Hydrierung ohne Produktrückführung ergibt sich
die Gesamtverweilzeit aus der Katalysatorbelastung und der Menge an
eingesetztem Ammoniak. Sie liegt im Bereich von 0,5 bis 120 Minuten,
bevorzugt von 1 bis 40, besonders bevorzugt bei 1,5 bis 20 Minuten.
Bei der Hydrierung können prinzipiell alle gängigen Hydrierkatalysatoren
eingesetzt werden, die Nickel, Cobalt, Eisen, Kupfer, Ruthenium
oder andere Edelmetalle der VIII. Nebengruppe des Periodensystems enthalten.
Bevorzugt verwendet man Ruthenium-, Cobalt- oder Nickel-Katalysatoren.
Besonders bevorzugt sind Ruthenium- und Cobalt-Katalysatoren.
Die katalytisch aktiven Metalle können als Vollkontakte oder
auf Trägern eingesetzt werden. Als Solche Träger kommen z. B. Aluminiumoxid,
Titandioxid, Zirkondioxid, Zinkoxid oder Magnesiumoxid/
Aluminiumoxide in Frage, bevorzugt werden Hydrierkatalysatoren mit
basischen Komponenten, wie Oxide und Hydroxide von Alkali- und Erdalkalimetallen.
Besonders bevorzugt sind daher basische Träger, wie
z. B. β-Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid/Aluminiumoxide. Besonders
bevorzugt ist Magnesiumoxid/Aluminiumoxid mit einem Magnesiumoxidanteil
von 5 bis 40%. Dabei kann der Magnesiumoxid und Aluminiumoxide
enthaltende Träger amorph sein oder als Spinell vorliegen.
Besonders bevorzugt verwendet man in der Hydrierung Cobalt oder
Ruthenium mit basischer Komponente. Diese Katalysatoren erhält man
technisch in an sich bekannter Weise. So gewinnt man z. B. Ruthenium
auf basischem Träger durch Auftragen von wäßrigen Rutheniumsalz-
Lösungen wie Rutheniumchlorid und Rutheniumnitrat auf den entsprechenden
Träger. Die Ruthenium-Konzentration auf dem Träger beträgt
0,1 bis 10%, bevorzugt 0,5 bis 5%, besonders bevorzugt 1 bis 4%.
Nach Trocknung und gegebenenfalls nach Calcinierung bei Temperaturen
von 120 bis 500°C, bevorzugt bei 200 bis 400°C, erfolgt die Aktivierung
der Ruthenium-Katalysatoren im Wasserstoffstrom bei Temperaturen
von 180 bis 250°C, bevorzugt bei 190 bis 230°C und Drücken von 1
bis 500 bar, bevorzugt von 20 bis 300 bar innerhalb von 1 bis
20 Stunden, bevorzugt 2 bis 10 Stunden.
Die Ruthenium-Katalysatoren können gegebenenfalls noch weitere Metalle
enthalten, wie z. B. Palladium oder Eisen. Der Eisengehalt liegt dabei
im allgemeinen im Bereich von 0,5 bis 5%, der Palladium-Gehalt im
Bereich vvon 0,1 is 5%.
Die Umsetzung führt man bevorzugt kontinuierlich, z. B. in druckfesten
Rührbehältern oder in einer Rohrbehälterkaskade durch. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform werden Rohrreaktoren eingesetzt, in
denen das Hydriergut in Sumpf- und Rieselfahrweise über ein fest
angeordnetes Katalysatorbett geleitet wird.
Die Verfahrensstufen a und b können ebenfalls in einem Reaktor durchgeführt
werden, in dem Iminierungskatalysatoren und Hydrierkatalysatoren
in zwei getrennten Schichten angeordnet sind. In diesem Fall
führt man die Iminierung zweckmäßigerweise in Gegenwart von Wasserstoff
durch.
Nach der Hydrierung wird überschüssiges Ammoniak gegebenenfalls unter
Druck abgetrennt. Die so erhaltenen 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-
diaminen (z. B. 2,2-Dimethyl-pentan-1,5-diamin aus 4-Cyano-2,2-dimethyl-
butanal, 2-Methyl-2-propyl-pentan-1,5-diamin aus 4-Cyano-2-
methyl-2-propyl-butanal oder 2-n-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin aus
4-Cyano-2-butyl-2-ethyl-butanal) lassen sich durch fraktionierende
Destillation isolieren. 3-substituierte Piperidine (z. B. 3,3-Dimethyl-
piperidin aus 4-Cyano-2-methyl-2-propyl-butanal oder 3-Butyl-3-methyl-
piperidin aus 4-Cyano-2-butyl-2-ethyl-butanal) entstehen nur in
untergeordnetem Maße als Nebenprodukt.
Die Ausgangsstoffe für das Verfahren, die 2,2-disubstituierten 4-Cyano-
butanale, sind aus 2,2-disubstituierten Aldehyden und Acrylnitril zugänglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht erstmals die Umwandlung
der 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanale in hohen Ausbeuten und Raum-Zeit-
Ausbeuten zu den 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen.
Die Substituenten R¹ und R² in den Verbindungen I und II haben folgende
Bedeutungen:
R¹, R² unabhängig voneinander
- - C₁- bis C₁₀-Alkyl, bevorzugt C₁- bis C₈-Alkyl, besonders bevorzugt C₁- bis C₄-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl,
- - C₂- bis C₁₀-Alkenyl, bevorzugt C₂- bis C₈-Alkenyl, besonders bevorzugt C₂- bis C₄-Alkenyl wie Allyl und Butenyl-1
- - gemeinsam für eine gegebenenfalls durch eine bis fünf C₁- bis C₄-Alkylgruppen substituierte C₄- bis C₇-Alkylenkette wie -(CH₂)₄-, -(CH₂)₅-, -(CH₂)₆-, -(CH₂)₇- und -CH(CH₃)-(CH₂)₃-.
Bevorzugte 2,2-disubstituierte 4-Cyanobutanale der allgemeinen Formel II
sind z. B. 2,2-Dimethyl-4-cyanobutanal, 2-Methyl-2-propenyl-4-cyanobutanal,
2-Ethyl-2-butenyl-4-cyanobutanal, 2-Methyl-2-propyl-4-cyanobutanal und
2-Ethyl-2-butyl-4-cyanobutanal, 2-Methyl-2-nonyl-4-cyano-butanal, 1-Cyano-
ethyl-cyclohexan-carboxaldehyd, 1-Cyanoethyl-cyclopentan-carboxaldehyd.
Diese Ausgangsmaterialien sind aus Isobutyraldehyd, 2-Methyl-pentanal,
2-Methyl-pentanal, 2-Ethyl-hexanal, 2-Ethyl-hexenal, 2-Methyl-undecanal,
Cyclohexancarbaldehyd und Cyclopentancarbaldehyd problemlos zugänglich.
Bevorzugte 2,2-disubstituierte Pentan-1,5-diamine der allgemeinen Formel I
sind 2,2-Dimethyl-pentan-1,5-diamin, 2-Methyl-2-propyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-propenyl-pentan-1,5-diamin, 2-Ethyl-2-n-butyl-pentan-1,5-diamin,
2-Ethyl-2-n-butenyl-pentan-1,5-diamin, 2-Methyl-2-nonyl-pentan-1,5-diamin,
1-(3-Aminopropyl)-1-aminomethyl-cyclohexan und 1-(3-Aminopropyl)-1-amino-
methyl-cyclopentan.
Die Substituenten R¹′ und R²′ in den Verbindungen I′ haben folgende
Bedeutungen:
R¹′, R²′ unabhängig voneinander
- - C₁- bis C₁₀-Alkyl, bevorzugt C₁- bis C₈-Alkyl, besonders bevorzugt C₁- bis C₄-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, mit der Maßgabe, daß R¹′ und R²′ nicht gemeinsam für Methyl stehen,
- - C₂- bis C₁₀-Alkenyl, bevorzugt C₂- bis C₈-Alkenyl, besonders bevorzugt C₂- bis C₄-Alkenyl wie Allyl und Butenyl,
- - gemeinsam für eine gegebenenfalls durch eine bis fünf C₁- bis C₄-Alkylgruppen substituierte C₄- bis C₇-Alkylendikette wie -(CH₂)₄-, -(CH₂)₅-, -(CH₂)₆-, -(CH₂)₇- und -CH(CH₃)-(CH₂)₃-.
Bevorzugte Verbindungen I′ sind:
2,2-Dimethyl-pentan-1,5-diamin,
2-Ethyl-2-methyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-n-propyl-pentan-1,5-diamin,
2-n-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-n-nonyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-n-propenyl-pentan-1,5-diamin,
2-n-Butenyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin,
1-(3-Aminopropyl)-1-aminomethyl-cyclohexan,
1-(3-Aminopropyl)-1-aminomethyl-cyclopentan.
2-Ethyl-2-methyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-n-propyl-pentan-1,5-diamin,
2-n-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-n-nonyl-pentan-1,5-diamin,
2-Methyl-2-n-propenyl-pentan-1,5-diamin,
2-n-Butenyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin,
1-(3-Aminopropyl)-1-aminomethyl-cyclohexan,
1-(3-Aminopropyl)-1-aminomethyl-cyclopentan.
Die beanspruchten Diamine zeichnen sich gegenüber den bekannten Alkylpentandiaminen,
wie 2-Methyl- und 2,2-Dimethylpentandiamin, auf Grund des
höheren Substitutionsgrades durch geringere Flüchtigkeit und stärkere
Asymmetrie (unterschiedliche Reaktivität der Aminfunktionen) aus. Daraus
resultieren u. a. leichte Verarbeitbarkeit der Diamine, beispielsweise als
Komponenten (Härter) für Epoxide und geringere Geruchsbelästigungen durch
unumgesetzte Diamine sowie der daraus herstellbaren Diisocyanate.
Ein vertikaler Rohrreaktor (Durchmesser: 16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter
Doppelmantel) wurde mit 81,9 g (93 ml) eines Katalysators mit 3%
Ruthenium auf einem Magnesiumoxid/Aluminiumoxid-Träger (10% MgO, 90%
Al₂O₃) in Form von 1 bis 1,5 mm Split gefüllt (Katalysatorherstellung
durch Porentränkung eines Magnesiumoxid/Aluminiumoxid-Trägers mit wäßriger
Rutheniumnitrat-Lösung und Trocknen bei 120°C). Der Katalysator wurde zur
Reduktion bei 100 bar unter gleichzeitigem Durchleiten von 100 Nl/h
Wasserstoff nach schrittweiser Erhöhung der Temperatur von 100 bis 220°C
innerhalb von 6 h 7 h bei 220°C gehalten.
Durch einen vor den Hydrierreaktor geschalteten Rohrreaktor (Durchmesser:
16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter Doppelmantel), der mit 63,5 g (100 ml)
TiO₂ (Anatas) in Form von 1,5-mm-Strängen gefüllt war, wurde bei einem
Druck von 250 bar und einer Temperatur von 60°C stündlich 34,0 g 2,2-Dimethyl-
4-cyano-butanal (Reinheit: 93,4%, 31,8 g, 0,254 mol) und 1450 ml
(870 g, 51,1 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 120°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 100 Nl/h (4,5 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Der Austrag aus 32,4 Stunden wird
durch fraktionierende Destillation über eine 30 cm Füllkörperkolonne (3 mm
Glasringe) aufgetrennt. Man erhält 344,8 g 3,3-Dimethyl-piperidin
(Kp₂₁₀ = 50-52°C) und 753,6 g 2,2-Dimethyl-pentan-1,5-diamin (Kp₈ = 72°C).
Die Diamin-Ausbeute beträgt 70,5% d. Th.
Beispiel 1 wird mit 2-Methyl-2-propyl-4-cyano-butanal als Edukt wiederholt.
Durch den Iminierungsreaktor wurden bei einem Druck von 250 bar und
einer Temperatur von 60°C stündlich 33,5 g 2-Methyl-2-propyl-4-cyano-
butanal (Reinheit: 88,9%, 29,8 g, 0,195 mol) und 100 ml (840 g,
49,4 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend bei
einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 120°C unter gleichzeitigem
Durchleiten von 100 Nl/h (4,5 mol) Wasserstoff von unten nach
oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf Normaldruck
wird NH₃ abdestilliert. Der Austrag aus 37,5 Stunden wird durch fraktionierende
Destillation über eine 30 cm Füllkörperkolonne (3 mm Glasringe)
aufgetrennt. Man erhält 277,0 g 3-Methyl-3-propyl-piperidin (Kp₂ = 46°C)
und 842,1 g 2-Methyl-2-propyl-pentan-1,5-diamin (Kp₂ = 78-81°C). Die
Diamin-Ausbeute beträgt 72,9% d. Th.
Beispiel 2 wird wiederholt, wobei durch den Iminierungsreaktor stündlich
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 60°C 55,9 g 2-Methyl-
2-propyl-4-cyano-butanal (Reinheit: 86,6%, 48,4 g, 0,316 mol) und1365 ml
(819 g, 48,2 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt werden. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 120°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 100 Nl/h (4,5 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Der Austrag aus 16,8 Stunden wird
durch fraktionierende Destillation über eine 30 cm Füllkörperkolonne (3 mm
Glasringe) aufgetrennt. Man erhält 174,4 g 3-Methyl-3-propyl-piperidin und
501,6 g 2-Methyl-2-propyl-pentan-1,5-diamin. Die Diamin-Ausbeute beträgt
59,6% d. Th.
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei durch den Iminierungsreaktor stündlich
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 60°C 78,5 g 2-Methyl-
2-propyl-4-cyano-butanal (Reinheit: 86,6%, 68,0 g, 0,444 mol) und 1340 ml
(804 g, 47,3 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt werden. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 120°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 150 Nl/h (6,7 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Der Austrag aus 4,2 Stunden wird durch
fraktionierende Destillation über eine 30 cm Füllkörperkolonne (3 mm Glasringe)
aufgetrennt. Man erhält 96,0 g 3-Methyl-3-propyl-piperidin und
162,8 g 2-Methyl-2-propyl-pentan-1,4-diamin. Die Diamin-Ausbeute beträgt
55,1% d. Th.
Beispiel 1 wird mit 2-Butyl-2-ethyl-4-cyano-butanal als Edukt wiederholt.
Dazu wurden durch den Iminierungsreaktor bei einem Druck von 250 bar und
einer Temperatur von 60°C stündlich 33,6 g 2-Butyl-2-ethyl-4-cyano-butanal
(Reinheit: 89,0%, 29,9 g, 0,165 mol) und 1344 ml (806 g, 47,4 mol)
flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend bei einem Druck
von 250 bar und einer Temperatur von 120°C unter gleichzeitigem Durchleiten
von 100 Nl/h (4,5 mol) Wasserstoff von unten nach oben durch den
Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf Normaldruck wird NH₃ abdestilliert.
Der Austrag aus 16,7 Stunden wird durch fraktionierende
Destillation über eine 30 cm Füllkörperkolonne (3 mm Glasringe) aufgetrennt.
Man erhält 166,8 g 3-Butyl-3-ethyl-piperidin (Kp₂ = 73 bis 75°C)
und 267,5 g 2-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin (Kp₂ = 105°C). Die Diamin-
Ausbeute beträgt 52,1% d. Th.
Ein vertikaler Rohrreaktor (Durchmesser: 16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter
Doppelmantel) wurde mit 90,1 g (87 ml) eines Katalysators mit 3%
Ruthenium auf β-Aluminiumoxid in Form von 1,2-mm-Strängen gefüllt (Katalysatorherstellung
durch Porentränkung von β-Aluminiumoxid mit wäßriger
Rutheniumnitrat-Lösung und Trocknen bei 120°C). Der Katalysator wurde zur
Reduktion bei 100 bar unter gleichzeitigem Durchleiten von 150 Nl/h
Wasserstoff nach schrittweiser Erhöhung der Temperatur von 100 auf 220°C
innerhalb von 7 h 9 h bei 220°C gehalten.
Durch einen vor den Hydrierreaktor geschalteten Rohrreaktor (Durchmesser:
16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter Doppelmantel), der mit 43,3 g (96 ml)
eines mit Aerosil 200 verstrangten Y-Zeolithen gefüllt war
(HY-Zeolith : Aerosil 200 = 9 : 1, SiO₂ : Al₂O₃ = 6 : 1), wurden bei einem Druck
von 250 bar und einer Temperatur von 50°C stündlich 41,6 g 2-Butyl-2-
ethyl-4-cyano-butanal (Reinheit: 90%, 37,4 g, 0,207 mol) und 1073 ml
(646 g, 38,0 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 120°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 80 Nl/h (3,6 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Der Austrag aus 34,1 Stunden wird
durch fraktionierende Destillation über eine 30-cm-Füllkörperkolonne (3 mm
Glasringe) aufgetrennt. Man erhält 358,3 g 3-Butyl-3-ethyl-piperidin und
747,7 g 2-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin. Die Diamin-Ausbeute beträgt
56,9% d. Th.
Ein vertikaler Rohrreaktor (Durchmesser: 16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter
Doppelmantel) wurde mit 90,1 g (87 ml) eines Katalysators mit 3%
Ruthenium auf β-Aluminiumoxid in Form von 1,2-mm-Strängen gefüllt (Katalysatorherstellung
durch Porentränkung von β-Aluminiumoxid mit wäßriger
Rutheniumnitrat-Lösung und Trocknen bei 120°C). Der Katalysator wurde zur
Reduktion bei 100 bar unter gleichzeitigem Durchleiten von 150 Nl/h
Wasserstoff nach schrittweiser Erhöhung der Temperatur von 100 auf 220°C
innerhalb von 7 h 9 h bei 220°C gehalten.
Durch einen vor den Hydrierreaktor geschalteten Rohrreaktor (Durchmesser:
16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter Doppelmantel), der mit 43,3 g (96 ml)
eines mit Aerosil 200 verstrangten Y-Zeolithen gefüllt war
(HY-Zeolith : Aerosil 200 = 9 : 1, SiO₂ : Al₂O₃ = 6 : 1), wurden bei einem Druck
von 250 bar und einer Temperatur von 50°C stündlich 45,1 g 2-Butenyl-2-
ethyl-4-cyano-butanal (Reinheit: 64,0%, 28,9 g, 0,161 mol) und 950 ml
(570 g, 33,5 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 250 bar und einer Temperatur von 120°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 100 Nl/h (4,5 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Aus dem Austrag von 23,9 Stunden
werden durch fraktionierende Destillation über eine 30-cm-Füllkörperkolonne
(3 mm Glasringe) 205,7 g 3-Butyl-3-ethyl-piperidin und 438,4 g
eines Gemisches aus 2-Butyl- und 2-Butenyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin (8 : 1)
isoliert entsprechend einer Diamin-Ausbeute von 61,9% d. Th.
Ein vertikaler Rohrreaktor (Durchmesser: 16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter
Doppelmantel) wurde mit 183,1 g (100 ml) eines Co-Vollkontaktes
(Zusammensetzung: CoO mit 5% Mn₃O₄, 3% P₂O₅) in Form von 1 bis 1,5 mm
Split gefüllt. Der Katalysator wurde zur Reduktion bei 100 bar unter
gleichzeitigem Durchleiten von 150 Nl/h Wasserstoff nach schrittweiser
Erhöhung der Temperatur von 100 auf 330°C innerhalb von 23 h 30 h bei
330°C gehalten.
Durch einen vor den Hydrierreaktor geschalteten Rohrreaktor (Durchmesser:
16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter Doppelmantel), der mit 63,5 g (100 ml)
TiO₂ (Anatas) in Form von 1,5-mm-Strängen gefüllt war, werden bei einem
Druck von 200 bar und einer Temperatur von 80°C stündlich 10,8 g 2-Butyl-
2-ethyl-4-cyano-butanal (Reinheit: 98,2%, 9,3 g, 0,052 mol) und 478 ml
(287 g, 16,9 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 200 bar und einer Temperatur von 110°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 60 Nl/h (2,7 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Der Hydrieraustrag enthält laut GC
67,2% 2-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin und 24,7% 3-Butyl-3-ethyl-
piperidin entsprechend einer Diamin-Ausbeute von 66,2% d. Th.
Ein vertikaler Rohrreaktor (Durchmesser: 16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter
Doppelmantel) wurde mit 176,7 g (100 ml) eines basischen Co-Vollkontaktes
(Zusammensetzung: CoO mit 5% Mn₃O₄, 1,4% Na₂O) in Form von 1
bis 1,5 mm Split gefüllt. Der Katalysator wurde zur Reduktion bei 100 bar
unter gleichzeitigem Durchleiten von 150 Nl/h Wasserstoff nach schrittweiser
Erhöhung der Temperatur von 100 auf 330°C innerhalb von 23 h 30 h
bei 330°C gehalten.
Durch einen vor den Hydrierreaktor geschalteten Rohrreaktor (Durchmesser:
16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter Doppelmantel), der mit 70,0 g (100 ml)
γ-Al₂O₃ in Form von 1,5-mm-Strängen gefüllt war, werden bei einem Druck
von 100 bar und einer Temperatur von 80°C stündlich 19,2 g 2-Butyl-2-
ethyl-4-cyano-butanal (Reinheit: 98,2%, 9,4 g, 0,052 mol) und 500 ml
(300 g, 17,6 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend
bei einem Druck von 200 bar und einer Temperatur von 110°C
unter gleichzeitigem Durchleiten von 60 Nl/h (2,7 mol) Wasserstoff von
unten nach oben durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf
Normaldruck wird NH₃ abdestilliert. Der Hydrieraustrag enthält laut GC
87,2% 2-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin und 1,9% 3-Butyl-3-ethyl-
piperidin entsprechend einer Diamin-Ausbeute von 85,2% d. Th.
Ein vertikaler Rohrreaktor (Durchmesser: 16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter
Doppelmantel) wurde mit 176,7 g (100 ml) eines basischen Co-Vollkontaktes
(Zusammensetzung: CoO mit 5% Mn₃O₄, 1,4% Na₂O) in Form von 1
bis 1,5 mm Split gefüllt. Der Katalysator wurde zur Reduktion bei 100 bar
unter gleichzeitigem Durchleiten von 150 Nl/h Wasserstoff nach schrittweiser
Erhöhung der Temperatur von 100 auf 330°C innerhalb von 23 h 30 h
bei 330°C gehalten.
Durch einen vor den Hydrierreaktor geschalteten Rohrreaktor (Durchmesser:
16 mm, Füllhöhe: 50 cm, ölbeheizter Doppelmantel), der mit 70,0 g (100 ml)
γ-Al₂O₃ in Form von 1,5-mm-Strängen gefüllt war, werden bei einem Druck
von 200 bar und einer Temperatur von 80°C stündlich 9,6 g 2-Butyl-2-ethyl-
4-cyano-butanal (Reinheit: 98,2%, 9,4 g, 0,052 mol) und 500 ml (300 g,
17,6 mol) flüssiges Ammoniak gepumpt. Der Austrag wird anschließend bei
einem Druck von 200 bar und einer Temperatur von 110°C unter gleichzeitigem
Durchleiten von 60 Nl/h (2,7 mol) Wasserstoff von unten nach oben
durch den Hydrierreaktor geleitet. Nach Entspannen auf Normaldruck wird
NH₃ abdestilliert. Der Hydrieraustrag enthält laut GC 93,0% 2-Butyl-2-
ethyl-pentan-1,5-diamin und 0,5% 3-Butyl-3-ethyl-piperidin entsprechend
einer Diamin-Ausbeute von 94,2% d. Th.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen
der allgemeinen Formel I
in der die Substituenten R¹ und R² unabhängig voneinander C₁- bis C₁₀-
Alkyl, C₂- bis C₁₀-Alkenyl bedeuten oder gemeinsam für eine gegebenenfalls
durch eine bis fünf C₁- bis C₄-Alkylgruppen substituierte C₄-
bis C₇-Alkylenkette stehen, aus 2,2-disubstituierten 4-Cyanobutanalen
der allgemeinen Formel II
in der die Substituenten R¹ und R² die oben genannten Bedeutungen
haben, dadurch gekennzeichnet ist, daß man in zwei räumlich voneinander
getrennten Reaktionsräumen
- a) die 4-Cyanobutanale der Formel II in einem ersten Reaktionsraum mit überschüssigem Ammoniak an aciden Heterogenkatalysatoren bei Temperaturen von 20 bis 150°C und Drücken von 15 bis 500 bar umsetzt und
- b) die entstandenen Reaktionsprodukte in einem zweiten Reaktionsraum mit Wasserstoff in Gegenwart von überschüssigem Ammoniak an cobalt-, nickel-, ruthenium- und/oder anderen edelmetallhaltigen Katalysatoren, gegebenenfalls mit basischen Komponenten oder auf basischen oder neutralen Trägern bei Temperaturen von 60 bis 150°C und Drücken von 50 bis 500 bar hydriert.
2. 2,2-Disubstituierte Pentan-1,5-diamine der allgemeinen Formel I′
in der die Substituenten R¹′ und R²′ unabhängig voneinander C₁- bis
C₁₀-Alkyl, C₂- bis C₁₀-Alkenyl bedeuten oder gemeinsam für eine gegebenenfalls
durch eine bis fünf C₁- bis C₄-Alkylgruppen substituierte
C₄- bis C₇-Alkylenkette stehen, mit der Maßgabe, daß R¹′ und R²′
nicht gleichzeitig Methyl bedeuten.
3. 2-Methyl-2-n-propyl-pentan-1,5-diamin.
4. 2-n-Butyl-2-ethyl-pentan-1,5-diamin.
5. Verwendung der 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diamine I nach
Anspruch 1 als Härter für Epoxidharze.
6. Verwendung der 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diamine I′ nach
Anspruch 2 als Härter für Epoxidharze.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021726 DE4021726A1 (de) | 1990-07-07 | 1990-07-07 | Verfahren zur herstellung von 2,2-disubstituierten pentan-1,5-diaminen |
EP91104410A EP0452693B1 (de) | 1990-03-30 | 1991-03-21 | Verfahren zur Herstellung von 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen |
DE59106607T DE59106607D1 (de) | 1990-03-30 | 1991-03-21 | Verfahren zur Herstellung von 2,2-disubstituierten Pentan-1,5-diaminen. |
ES91104410T ES2077092T3 (es) | 1990-03-30 | 1991-03-21 | Procedimiento para la obtencion de pentano-1,5-diaminas 2,2-disubstituidas. |
US07/676,086 US5166443A (en) | 1990-03-30 | 1991-03-27 | Preparation of 2,2-disubstituted pentane-1,5-diamines |
CA002039326A CA2039326C (en) | 1990-03-30 | 1991-03-28 | Preparation of 2,2-disubstituted pentane-1,5-diamines |
JP3066386A JPH04221348A (ja) | 1990-03-30 | 1991-03-29 | 2,2−二置換されたペンタン−1,5−ジアミンを製造する方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021726 DE4021726A1 (de) | 1990-07-07 | 1990-07-07 | Verfahren zur herstellung von 2,2-disubstituierten pentan-1,5-diaminen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4021726A1 true DE4021726A1 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=6409889
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904021726 Withdrawn DE4021726A1 (de) | 1990-03-30 | 1990-07-07 | Verfahren zur herstellung von 2,2-disubstituierten pentan-1,5-diaminen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4021726A1 (de) |
-
1990
- 1990-07-07 DE DE19904021726 patent/DE4021726A1/de not_active Withdrawn
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