DE4019482A1 - Ruderstelleinrichtung - Google Patents
RuderstelleinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ruderstelleinrichtung für ein
Projektil mit einer von einem Antriebsmotor angetriebenen
Spindel, einer gegen Verdrehung gesicherten Mutter, durch
welche die Spindel durchgeschraubt ist, einer Hülse, in deren
Zentralraum die Mutter linear beweglich geführt ist, wobei
die Hülse mit einem axialen Schlitz ausgebildet ist und die
Mutter mit einem von ihrer Außenfläche wegstehenden Ansatz
versehen ist, der sich durch den Schlitz hindurcherstreckt
und der mit einer Ruderwelle wirkverbunden ist, und mit
Endanschlägen zur Begrenzung der axialen Verstellbewegung der
Mutter bei einem entsprechenden Antrieb der Spindel.
Eine derartige Ruderstelleinrichtung ist aus der EP 2 76 867 A2
bekannt. Bei Labortests, die mit eine solche
Ruderstelleinrichtung anwendenden Projektilen durchgeführt
worden sind, wurde festgestellt, daß ein Hängenbleiben eines
zu verstellenden Ruders in der einen oder der anderen
Endposition u. U. nicht sicher vermeidbar ist. Untersuchungen
derartiger Projektile haben gezeigt, daß diese Fixierung
bzw. dieses Hängenbleiben eines Ruders in der entsprechenden
Endposition durch ein Verspannen des Muttergewindes gegen das
Spindelgewinde infolge eines Anschlagens der Mutter am einen
oder am anderen Endanschlag, bei dem es sich bekanntermaßen
um jeweils eine an der Spindel vorhandene Schulter handelt,
bewirkt wird. Diese Schultern weisen Anschlagflächen auf, die
als einfache ebene Stirnflächen ausgebildet und zur
Längsmittellinie der Spindel senkrecht orientiert sind.
Entsprechend ist bekanntermaßen die Mutter an ihren beiden
axial gegenüberliegenden Stirnseiten mit einfach ebenen und
zur Längsmittellinie senkrecht orientierten
Gegenanschlagflächen ausgebildet. Die oben erwähnte
Verspannung des Muttergewindes gegen das Spindelgewinde ist
bei der bekannten Ruderstelleinrichtung insbes. dann nicht
sicher auszuschließen, wenn die Mutter mit einer hohen
Geschwindigkeit gegen den einen oder den anderen Endanschlag
(Schulter) läuft. Hierbei wird nämlich die kinetische Energie
der rotierenden Massen in ein Anzugsmoment der Mutter gegen
die entsprechende Schulter umgesetzt. Dieses Anzugsmoment
kann eine derartige Größe besitzen, daß es durch das eigene
Drehmoment des Antriebsmotors nicht mehr möglich ist, die
Verspannung zwischen Mutter und Schulter zu lösen. Das
bedeutet im Ergebnis jedoch die weiter oben erwähnte
Fixierung, d. h. ein Hängenbleiben eines Ruders in der
entsprechenden Endposition.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Ruderstelleinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welcher die große zwischen der Hülse und dem einen oder
anderen Endanschlag der Ruderstelleinrichtung in der
jeweiligen Endposition wirksam werdende Energie ohne ein
Verklemmen der Mutter in der einen oder in der anderen
Endposition abgebaut wird, so daß eine sichere und schnelle
Verstellung des entsprechenden Ruders des Projektils
gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
jeder der beiden Endanschläge eine Anschlagfläche und daß
die Mutter an ihren beiden den Endanschlägen zugewandten
Stirnseiten je eine Gegenanschlagfläche aufweist, wobei die
Anschlag- und die Gegenanschlagflächen in die
Längsmittellinie der Spindel und der Mutter enthaltenden
Radialebenen vorgesehen sind. Durch eine derartige Ausbildung
der Ruderstelleinrichtung ergibt sich der besondere Vorteil,
daß bei einem Anschlag zwischen der einen oder der anderen
Anschlagfläche eines der beiden Endanschläge und der
zugehörigen Gegenanschlagfläche der Mutter die Anschlagkraft
nicht in axialer Richtung der Ruderstelleinrichtung - wie bei
einfach zur Längsmittellinie senkrechten ebenflächigen
Anschlag- und Gegenanschlagflächen - wirksam wird, sondern in
tangentialer Richtung und somit quasi in Richtung der
Gewindegänge der Spindel und der Mutter, so daß eine
Verspannung des Muttergewindes gegen das Spindelgewinde auch
bei großen Anschlagkräften zwischen Anschlag- und
Gegenanschlagfläche sicher ausgeschlossen ist. Dadurch ist
jedoch in besonders vorteilhafter Weise nicht nur eine
schnelle, sondern auch eine sichere Verstellung des
entsprechenden Ruders des Projektils möglich.
Die beiden Endanschläge können an der Spindel in Bezug auf
die Mutter verstell- und fixierbar vorgesehen sein. Die
beiden Endanschläge sind hierbei vorzugsweise als sog.
Kontermuttern ausgebildet. Derartig ausgebildete Endanschläge
können durch eine Schraubbetätigung einfach und genau passend
entlang der Spindel verstellt und in der passenden
Endposition durch Konterung fixiert werden, um die hohe
aufzufangende kinetische Energie ohne Beschädigung des
entsprechenden Endanschlags bzw. der Mutter abzubauen.
Die Verstellbarkeit der Endanschläge ist auch dadurch
realisierbar, daß der/jeder Endanschlag bzw. die/jede
Kontermutter gegen eine an der Spindel vorgesehene
Wellenschulter definiert verspannt wird. Hierbei beeinflußt
das Anzugsmoment die axiale Position des entsprechenden
Endanschlages. Als vorteilhaft erweist es sich hierbei, daß
die Anzugsmomente nicht sehr stark variieren, da der
Verstellweg durch einen einzigen Gewindegang festgelegt ist.
Wie bereits erwähnt worden ist, ist jeder der beiden
Endanschläge vorzugsweise als Kontermutter ausgebildet, so
daß sowohl eine einfache und genau passende axiale
Einstellung als auch eine sichere Fixierung in der
gewünschten Position möglich ist. Außerdem ist dadurch in
besonders vorteilhafter Weise eine definierte großflächige
Anlage zwischen der Anschlagfläche des jeweiligen
Endanschlages und der entsprechenden Gegenanschlagfläche der
Mutter realisierbar. Durch die großflächige Anlage zwischen
Anschlag- und Gegenanschlagfläche in der entsprechenden
Endposition der Ruderstelleinrichtung bzw. ihrer Mutter
werden unerwünschte Deformationen oder gar Brüche der
Komponenten der Ruderstelleinrichtung sicher ausgeschlossen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der
Ruderstelleinrichtung wird die in der jeweiligen Endposition
von der Mutter auf den entsprechenden Endanschlag abgegebene
kinetische Energie in diesem über seine Anschlagfläche in
tangentialer Richtung aufgenommen und abgebaut, ohne daß es
zu Deformationen oder Brüchen bzw. zu einer Verklemmung der
Mutter auf der Spindel infolge Keilwirkung kommt. Das ist
dadurch möglich, daß die Endanschläge genau richtig
positioniert sind, so daß die Anschlag- und die
Gegenanschlagfläche in der entsprechenden Endposition
großflächig aneinander zur Anlage kommen, und insbes. durch
die Orientierung der Anschlag- und der Gegenanschlagflächen
in die Längsmittellinie enthaltenden Radialebenen.
Um die beiden Endanschläge mit ihren Anschlagflächen genau
richtig in Bezug auf die Gewindespindel positionieren zu
können, ist jeder Endanschlag vorzugsweise mit einem
Verstellorgan ausgebildet. Hierbei kann es sich um diametral
gegenüberliegende planparallele Flächen mit einer definierten
Schlüsselweite handeln, so daß es mit Hilfe eines geeigneten
Schlüssels möglich ist, die Endanschläge auf der Spindel
passend zu verstellen und nach der Verstellung zu fixieren.
Bei den zuletzt genannten Verstellorganen kann es sich jedoch
bspw. auch um Ausnehmungen im entsprechenden Endanschlag
handeln, in welche ein Steckschlüssel einsetzbar ist, um den
entsprechenden Endanschlag entlang der Spindel passend zu
verstellen. Mit Hilfe des Verstellorgans am entsprechenden
Endanschlag ist es demnach einfach möglich, die Endanschläge
in Bezug auf die Spindel genau passend zu verstellen und
hierbei genau richtig zu den beiden Gegenanschlägen der
Mutter zu positionieren. Bewegt sich die gegen Verdrehung
gesicherte Mutter infolge einer Drehung der vom Antriebsmotor
angetriebenen Spindel zum einen oder anderen Endanschlag, so
treffen in der Endposition stets die entsprechende Anschlag-
und Gegenanschlagfläche großflächig aufeinander. Wird
zwischen dem entsprechenden Endanschlag und der an der
Spindel üblicherweise ausgebildeten Wellenschulter ein
Element aus einem elastischen Material eingefügt, bei dem es
sich z. B. um eine Scheibe handeln kann, so ist es möglich,
die passende Einstellung des Endanschlages sehr exakt und
kraftsparend vorzunehmen und gleichzeitig den Aufprall der
Mutter am Endanschlag geeignet zu dämpfen.
Damit die vorzugsweise als Kontermuttern ausgebildeten
Endanschläge bei einem gewünschten Verstellweg der Mutter
nicht wesentlich zur Vergrößerung der axialen
Längenabmessung der Ruderstelleinrichtung führen, aber
dennoch über eine ausreichende axiale Längserstreckung und
somit über eine ausreichende Gewindelänge verfügen, ist es
vorteilhaft, wenn die Mutter an ihren beiden axial
voneinander abgewandten Stirnseiten je eine zylindrische
Aussparung aufweist, wobei jede Aussparung radial durch einen
Bund begrenzt ist, dessen Stirnfläche durch eine eingängige
Schraubenfläche gebildet ist, deren beide Enden durch die
zugehörige Gegenanschlagfläche der Mutter miteinander
verbunden sind, und wenn jeder Endanschlag einen der Mutter
zugewandten ersten Abschnitt und einen von der Mutter
abgewandten zweiten Abschnitt aufweist, wobei der erste
Abschnitt kleinere Querschnittsabmessungen aufweist als die
zugehörige zylindrische Aussparung der Mutter und der zweite
Abschnitt radial über den ersten Abschnitt übersteht und eine
der Stirnfläche des zugehörigen Bundes der Mutter ähnliche
Schraubenfläche aufweist, deren beide Enden durch die
zugehörige Anschlagfläche des entsprechenden Endanschlags
miteinander verbunden sind. Durch die beiden stirnseitigen
Aussparungen in der Mutter bzw. durch die beiden die
Aussparungen radial begrenzenden Bunde wird in vorteilhafter
Weise die Führungslänge der Mutter an ihrem Außenmantel in
Bezug auf die Hülse der Ruderstelleinrichtung optimiert,
wobei sich gleichzeitig der erhebliche Vorteil ergibt, daß
infolge der axialen Verkürzung der Gewindelänge der Mutter
das Gewindereibungsmoment zwischen der Mutter und der Spindel
reduziert ist. Demselben Zweck, d. h. der Reduktion des
Gewindereibungsmomentes zwischen der Mutter und der Spindel
dient es, wenn die Mutter einen Gewindeeinsatz aus einem
reibungsvermindernden Material aufweist. Hierbei kann es sich
um eine Gewindeeinsatzbuchse aus Bronze o. dgl. handeln. Die
Mutter selbst, an welche der Ansatz vorzugsweise einstückig
angeformt ist, der sich durch den Schlitz in der Hülse
hindurcherstreckt, besteht vorzugsweise aus Stahl, um hohe
Kräfte, wie sie durch Hertz′sche Pressung auftreten,
aufnehmen zu können.
Die die beiden Enden der Anschlagfläche des entsprechenden
Gegenanschlages verbindende Schraubenfläche und die die
beiden Enden der entsprechenden Gegenanschlagfläche der
Mutter verbindende Schraubenfläche sind derartig ausgebildet,
daß sie sich auch in der Endstellung der Mutter nicht
berühren. Die Schraubenflächen ergeben für die Anschlag- bzw.
Gegenanschlagfläche einen Hinterschnitt und bezwecken für die
Anschlag- bzw. Gegenanschlagfläche insbes. eine Versteifung
hohen Widerstandsmomentes. Das wird z. B. dadurch erreicht,
daß die Schraubenflächen eine Steigung besitzen, die größer
ist als die Steigung des Gewindes der Spindel bzw. der
Mutter.
Um zwischen der Mutter und der Hülse eine
Reibungsverminderung zu gewährleisten, ist es vorteilhaft,
wenn die Mutter an ihrer Außenmantelfläche zumindest an den
zu den beiden Stirnseiten benachbarten Abschnitten gleitend
an der Hülse geführt ist und dort ein reibungsverminderndes
Material aufweist. Zu diesem Zweck kann die Mutter mit
Bronzeringen ausgebildet sein, die an den zu ihren
Stirnseiten benachbarten Endabschnitten der Mutter
aufgepreßt sind.
Sowohl die in der Hülse unverdrehbar vorgesehene, entlang der
Spindel verstellbare Mutter als auch die vorzugsweise als
Kontermuttern ausgebildeten Endanschläge können spanlos
geformt werden, wobei es in vorteilhafter Weise möglich ist,
die mechanische Nachbearbeitung der Mutter bzw. der
Endanschläge gering zu halten. Die Spindel ist vorzugsweise
als Drehteil ausgebildet. Die Endanschläge weisen in
vorteilhafter Weise ein kleines Volumen auf und besitzen
demzufolge nur eine relativ geringe Masse. Die
erfindungsgemäße Ruderstelleinrichtung ist für große
Axialkräfte ausgelegt, wie sie bei mit
Überschallgeschwindigkeit fliegender Lenkmunition auf die
Ruder ausgeübt wird. Die erfindungsgemäße
Ruderstelleinrichtung weist einen kompakten, d. h.
kleinvolumigen Aufbau auf, so daß sie problemlos in einem
Projektil unterzubringen ist. Bei einem derartigen Projektil
handelt es sich z. B. um einen Flugkörper. Es kann sich
hierbei jedoch auch um ein Unterwasserfahrzeug handeln.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der von der Mutter
radial wegstehende Ansatz ballige Gegenflächen und wenn die
von der Ruderwelle radial wegstehenden Finger einander
zugewandte und zueinander parallel orientierte Flächen
aufweisen. Hierbei weist vorzugsweise jede der balligen
Gegenflächen einen Radius auf, der größer ist als der halbe
lichte Innenabstand zwischen den parallelen Flächen der
Ruderwellen-Finger.
Die balligen Gegenflächen begrenzen bei einer derartigen
Ausbildung der Ruderstelleinrichtung vorzugsweise einen
radial von der Mutter entfernten Abschnitt des Ansatzes,
welcher mittels eines eine Hinterschneidung bildenden
Verbindungsabschnittes mit der Mutter verbunden ist. Durch
eine solche Ausbildung ergibt sich der Vorteil, daß nur der
von der Mutter radial wegstehende Ansatz eine komplexe
Flankenform aufzuweisen braucht, während die von der
Ruderwelle wegstehenden, eine Gabel bildenden Finger eine
einfach und problemlos herzustellende Geometrie besitzen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung in einem
vergrößerten Maßstab vereinfacht dargestellten
Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Ruderstelleinrichtung für ein Projektil. Es zeigt:
Fig. 1 eine teilweise längsgeschnittene Seitenansicht
der Ruderstelleinrichtung, und
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht einer
Ruderstelleinrichtung, deren Hülse mit
Zylindermantelflächen ausgebildet ist.
Fig. 1 zeigt eine teilweise längsgeschnitten gezeichnete
Ruderstelleinrichtung 10 für ein Projektil mit einem
abschnittweise gezeichneten Antriebsmotor 12, von dem eine
Spindel 14 wegsteht, die mit einem Außengewinde 16
ausgebildet ist. Die Ruderstelleinrichtung 10 weist außerdem
eine Hülse 18 auf, die vom Antriebsmotor 12 in dieselbe
Richtung wegsteht wie die Gewindespindel 14, wobei die Hülse
18 die Spindel 14 konzentrisch umgibt. Die Hülse 18 ist an
ihrem vom Antriebsmotor 12 entfernten Endabschnitt 20 mit
einem Außengewindeabschnitt 22 ausgebildet, der zur Montage
der Ruderstelleinrichtung 10 vorgesehen ist. Mittels eines
Stiftes ist eine Verdrehsicherung, d. h. ein
verdrehgesicherter Motorblock gegeben. Die Hülse 18 ist
außerdem mit einem länglichen Schlitz 24 ausgebildet, der
sich in axialer Richtung der Hülse 18 erstreckt.
Die Spindel 14 erstreckt sich durch eine Mutter 26 hindurch,
von deren Außenfläche 28 ein Ansatz 30 wegsteht. Der Ansatz
30 ist mit der Mutter 26 vorzugsweise einstückig ausgebildet.
Mit der Bezugsziffer 32 ist eine Ruderwelle bezeichnet, von
der zwei Finger 34 voneinander beabstandet wegstehen. Die
Finger 34 weisen zueinander parallele Flächen 36 auf, die an
passend balligen Gegenflächen 38 des von der Mutter 26
wegstehenden Ansatzes 30 anliegen. Eine detailliertere
Beschreibung der eine Gabel bildenden Finger 34 und des von
der Mutter 26 radial wegstehenden Ansatzes 30 folgt weiter
unten. Durch die Ausbildung des Ansatzes 30 und der beiden
Finger 34 mit geeigneten Flächen 36 bzw. 38 ergibt eine
axiale Verstellung der Mutter 26 entlang der Spindel 14 eine
Drehbewegung der Ruderwelle 32 im Uhrzeigersinn oder im
entgegengesetzten Uhrzeigersinn.
Der Ansatz 30 erstreckt sich durch den in der Hülse 18
ausgebildeten Schlitz 24 hindurch, so daß die Mutter 26 an
einer Verdrehung um die zentrale Längsmittellinie 40 bzw. um
die Spindel 14 herum gehindert ist. Eine Drehung der Spindel
14 um die zentrale Längsmittellinie 40 herum, die durch den
Antriebsmotor 12 der Rotorstelleinrichtung 10 bewirkt wird,
ergibt demzufolge eine lineare Verstellbewegung der Mutter 26
und somit eine Verdrehung der Ruderwelle 32.
Zur Begrenzung der axialen Verstellbewegung der Mutter 26 in
Bezug auf die Spindel 14 sind zwei Endanschläge 42
vorgesehen. Die Endanschläge 42 sind an der Spindel 14
verstell- und fixierbar angeordnet. Zu diesem Zweck sind die
beiden Endanschläge 42 vorzugsweise als Kontermuttern
ausgebildet. Jeder Endanschlag 42 ist mit einer
Anschlagfläche 44 versehen. Die Anschlagflächen 44 sind
vorzugsweise in einer Radialebene orientiert, welche die
zentrale Längsachse 40 enthält. Die Mutter 26 ist mit
Gegenanschlagflächen 46 ausgebildet, die wie die
Anschlagflächen 44 der Endanschläge 42 orientiert sind, d. h.
in Radialebenen vorgesehen sind, welche die zentrale
Längsmittellinie 40 beinhalten. Jeder Endanschlag 42 weist
einen ersten Abschnitt 48 und einen axial daran
anschließenden zweiten Abschnitt 50 auf, wobei der zweite
Abschnitt 50 einen größeren Durchmesser besitzt als der
zugehörige erste Abschnitt 48. Die den Übergang zwischen dem
ersten Abschnitt 48 und dem zweiten Abschnitt 50 bildende
Übergangs- bzw. Stirnfläche jedes Endanschlages 42 ist als
eingängige Schraubenfläche 52 ausgebildet, deren beide Enden
54 durch die zugehörige Anschlagfläche 44 miteinander
verbunden sind. Die Mutter 26 ist an ihren beiden voneinander
abgewandten Stirnseiten mit entsprechenden eingängigen
Schraubenflächen 56 ausgebildet, deren Enden 58 mittels der
zugehörigen Gegenanschlagfläche 46 miteinander verbunden
sind. Die Schraubenflächen 56 begrenzen jeweils einen Bund 60
der Mutter. Jeder Bund 60 begrenzt in radialer Richtung eine
stirnseitige Aussparung 62 in der Mutter 26, wobei der lichte
Durchmesser jeder Aussparung 62 größer ist als der
Durchmesser des ersten Abschnittes 48 jedes Endanschlages 42,
so daß die Mutter 26 axial relativ über den ersten Abschnitt
48 beweglich ist, bis die Gegenanschlagfläche 46 der Mutter
26 großflächig an der Anschlagfläche 44 des entsprechenden
Endanschlages 42 anliegt. Die Schraubenflächen 52 und 56 sind
derartig ausgebildet, daß sie sich auch in der
entsprechenden Endposition der Mutter 26 nicht berühren, um
eine Verspannung bzw. Verklemmung der Mutter 26 auf der
Spindel 14 in der einen oder anderen Endposition sicher zu
vermeiden.
Jeder Endanschlag 42 ist mit einem (nicht gezeichneten)
Verstellorgan ausgebildet, bei dem es sich um Ausnehmungen
definierter Schlüsselweite zum Einstecken eines
Steckschlüssels oder um diametral gegenüberliegende
planparallele Flächen definierter Schlüsselweite handeln
kann.
Die Mutter 26 ist im axial reduzierten Teil zwischen den
beiden Aussparungen 62 mit einem Gewindeeinsatz 64 aus einem
reibungsvermindernden Material versehen. Außerdem ist die
Mutter 26 an den beiden stirnseitigen Endabschnitten mit
Ringen 66 aus reibungsverminderndem Material versehen, wobei
jeder der beiden Ringe 66 mindestens einen Teil des
entsprechenden Bundes 60 bildet. Die radial über die
Mantelfläche der Mutter 26 überstehenden Ringe 66 liegen mit
Gleitsitz an der Innenoberfläche der Hülse 18 an und dienen
zur linearen Führung der Mutter 26 in axialer Richtung der
Hülse 18. Die Ringe 66 können gegebenenfalls mit den
Schraubenflächen 56 der Mutter 26 versehen sein. Entsprechend
können die beiden Endanschläge 42 mit Ringen 68 aus
reibungsverminderndem Material ausgebildet sein, welche die
Schraubenflächen 52 und die Anschlagfläche 44 aufweisen. Bei
diesem reibungsvermindernden Material kann es sich bspw. um
eine Bronze handeln. Die Endanschläge 42 weisen
Außenabmessungen auf, die kleiner sind als die lichten
Innenabmessungen der Hülse 18.
Der an der Mutter 26 befindliche Ansatz 30 hat - wie bereits
erwähnt worden ist - zwei Gegenflächen bzw. Flanken 38, auf
denen die Finger 34 der Ruderwelle 32 abrollen. Die eine
Mitnehmergabel bildenden Finger 34 weisen zueinander parallel
verlaufende Flächen 36 auf. Die Flanken 38 des Ansatzes 30
weisen jeweils einen Radius auf, dessen Krümmungsmittelpunkt
auf einer zur Gewindespindel 14 parallelen Ebene liegen. Die
Lage der aerodynamischen Steuerfläche zur Drehachse der
entsprechenden Ruderwelle 32 ist so gewählt, daß im aktiven
Lenkbetrieb des Systems die Strömungskräfte ein bzgl. der
Ruhelage der Steuerfläche (-Anstellwinkel = 0 Winkelgrad)
rückstellendes Moment bewirken. Der Kraftfluß erfolgt auf
diese Weise immer über eine Flanke 38 des Ansatzes 30. Das
bedingt einen guten Wirkungsgrad und eine hohe Tragfähigkeit.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Lagerflansch des
Antriebsmotors bzw. die Hülse 18 zwei axial kurze
Zylindermantelflächen 70 aufweist. Diese beiden
Zylindermantelflächen 70 dienen Zentrierungszwecken. Als
Verdrehsicherung ist ein in den Motorblock hineinragender
Zylinderstift 72 vorgesehen.
Der Zentrierdurchmesser der Zylindermantelflächen 70 ist
derartig bemessen, daß der von der Mutter 26 radial
wegstehende Ansatz 30 nicht über die beiden
Zylindermantelflächen 70 hinausragt. Der Antriebsmotor als
Unterbaugruppe, die auch die Wandermutter 26 und die
Motorlagerung umfaßt, ist somit modulartig einfach einbau-
und austauschbar.
Im Vergleich zu einer Evolventen-Verzahnung oder einem
Schneckengetriebe bestehen erfindungsgemäß die folgenden
Vorteile:
Der Achsabstand zwischen der Motorwelle und der Ruderwelle
beeinflußt in keiner Weise das mögliche Verdrehspiel
zwischen den Flanken 38 oder den Wirkungsgrad der
Getriebeanlenkung. Besonders bei Schneckengetrieben führt
bereits eine geringe Änderung des Achsabstandes entweder zu
einem Klemmen oder zu einem unzulässigen Spiel. Im Vergleich
zu Schneckengetrieben sind also erfindungsgemäß
fertigungskostengünstige Bauteiltoleranzen möglich. Das
bedeutet jedoch außerdem, daß keine Probleme entstehen,
wenn sich aufgrund hoher Luftkräfte im Überschallbereich die
Gehäuseteile und somit die Lage der erwähnten Achsen durch
elastische Verformung gegeneinander relativ verschieben.
Desweiteren ist es möglich, daß ein und dieselbe
Antriebseinheit, d. h. ein und derselbe Elektromotor in
Ruderstelleinrichtungen bzw. Stellsystemen mit
unterschiedlichen Achsabständen, die durch unterschiedliche
Flugkörperaußenabmessungen erzwungen sind, eingesetzt werden
kann. Nur die Ruderwelle 32 ist dem jeweiligen System
anzupassen. Wird ein solches Baukastensystem angestrebt, so
ist die Größe des Radius, der die Abwälzflanke 38 bestimmt,
auf den kleinsten Achsabstand bzw. den größten
Ruderverstellwinkel abzustimmen. Dadurch ist die größte
Kopfabrundung des Ansatzes festgelegt. Der
Ruderverstellwinkel des Ansatzes 30 bestimmt auch die
notwendige Größe des Hinterschnittwinkels.
Anders als bei einer Evolventen-Verzahnung weist
erfindungsgemäß nur der Ansatz 30 der Mutter 26 eine
komplexe Flankenform, d. h. eine komplexe Form seiner
Gegenflächen 38 auf. Die Ruderwelle 32 bzw. deren beiden eine
Gabel für den Ansatz 30 bildenden Finger 34 sind mit einfach
herzustellenden, parallelen Gegenflächen 38 ausgebildet.
Außerdem hat das erfindungsgemäße Stellsystem verglichen
mit einem Schneckengetriebe, das auf gleichem Raum
unterzubringen wäre, eine wesentlich höhere Tragfähigkeit,
d. h. Festigkeit gegen Zahnfußbruch.
Durch passende Dimensionierung der Ruderwelle 32, d. h. der
lichten Weite der Gabelaussparung zwischen den beiden Fingern
34 und des Zapfens 30, d. h. seiner Zapfenbreite, kann das
verbleibende Verdreh-Flankenspiel sehr klein gehalten werden.
Das ist vor allem in der Ruhelage der Ruderstelleinrichtung
10 bei 0 Winkelgradanstellung während der ballistischen
Flugphase im Überschallbereich von Wichtigkeit.
Ein nahezu gleichbleibendes Übersetzungsverhältnis über den
gesamten Stellbereich kann durch geeignete Wahl und
Ausbildung der Flanken bzw. Gegenflächen 38 des Ansatzes 30
erreicht werden. Umgekehrt ist es selbstverständlich auch
möglich, daß die Flankenform des Ansatzes 30 so gewählt
wird, daß mit zunehmender Auslenkung sich das
Untersetzungsverhältnis vergrößert. Das kann vorteilhaft
sein, weil bei großen Ruderanstellwinkeln auch maximale
Drehmomente überwunden werden müssen.
Claims (10)
1. Stelleinrichtung, insbesondere für ein Projektil, mit einer von
einem Antriebsmotor (12) angetriebenen Spindel (14), die durch
eine gegen Verdrehung gesicherte Mutter (16) geschraubt ist,
und mit Endanschlägen (42) zur Begrenzung der axialen Verstellbe
wegung der von der Spindel (14) bewegten Mutter (26),
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Endanschlag (42) eine Anschlagfläche und die Mutter
(26) an ihrem dem jeweiligen Endanschlag (42) zugewandten Stirn
seite jeweils eine Gegenanschlagfläche (46) in einer gemeinsamen
Radialebene durch die Längsmittellinie (40) der Spindel (14)
aufweist.
2. Stelleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Endanschlag (42) an der Spindel (14) verstellbar und
fixierbar angeordnet ist.
3. Stelleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Endanschlag (42) zweiteilig nach Art von Kontermuttern
ausgebildet ist.
4. Stelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Endanschlag (42) mit einem Verstellorgan ausgestattet
ist.
5. Stelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mutter (26) an jeder Stirnseite eine zylindrische Aus
sparung (62) aufweist, die radial durch einen Bund (60) begrenzt
ist, dessen Stirnfläche durch eine eingängige Schraubenfläche
(56) gebildet ist, deren beide Enden (58) durch die zugehörige
Gegenanschlagfläche (46) der Mutter (26) miteinander verbunden
sind, und daß jeder Endanschlag (42) einen der Mutter (26) zuge
wandten ersten Abschnitt (48) und einen von der Mutter (26) ab
gewandten zweiten Abschnitt (50) aufweist, wobei der erste Ab
schnitt (58) kleinere Querschnittsabmessungen aufweist, als die
zugehörige zylindrische Aussparung (62) der Mutter (26) und der
zweite Abschnitt (50) radial über den ersten Abschnitt (48) über
steht und eine der Stirnfläche des zugehörigen Bundes (60) der
Mutter (26) ähnliche Schraubenfläche (52) aufweist, deren beide
Enden (54) durch die zugehörige Anschlagfläche (44) des entspre
chenden Endanschlags (42) miteinander verbunden sind.
6. Stelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mutter (26) einen Gewindeeinsatz (64) aus einem reibungs
vermindernden Material aufweist.
7. Ruderstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mutter (26) an ihrer Außenmantelfläche (28) zumindest
an den zu den beiden Stirnseiten benachbarten Abschnitten mit
einem aus reibungsverminderndem Material bestehenden Bund (60)
ausgebildet ist, mit dem die Mutter (26) in einer Hülse (18)
gleitend geführt ist, die einen in Längsrichtung sich erstreckenden
Schlitz (24) zum Durchgriff eines sich von der Mutter-Außenfläche
(28) fort erstreckenden Ansatzes (30) aufweist.
8. Stelleinrichtung mit einem an der Mutter (26) vorgesehenen und
in Längsrichtung der Spindel (14) geführten Ansatz (30), mit
dem eine Welle (32) in Wirkverbindung steht, insbesondere nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von der Mutter (26) radial wegstehende Ansatz (30) balli
ge Gegenflächen (38) und von der Welle (32) wegstehende, eine
Gabel bildende Finger (34) einander zugewandte und zueinander
parallel orientierte Flächen (36) aufweisen.
9. Stelleinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede der balligen Gegenflächen (38) einen Radius aufweist,
der größer ist als der halbe lichte Innenabstand zwischen den
parallelen Flächen (36) der Finger (34).
10. Stelleinrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die balligen Gegenflächen einen radial von der Mutter (26)
entfernten Abschnitt (74) begrenzen, der mittels eines eine Hin
terschneidung bildenden Verbindungsabschnittes (76) mit der Mutter
(26) verbunden ist.
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