DE4018213A1 - Verfahren und geraet zur beruehrungslosen temperaturmessung an metallischen und nichtmetallischen halbzeugen - Google Patents
Verfahren und geraet zur beruehrungslosen temperaturmessung an metallischen und nichtmetallischen halbzeugenInfo
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Description
Bei der bildsamen Formgebung von metallischen, nichtmetallischen oder
Verbundwerkstoffen, wie diese beispielsweise durch Strang- oder Gesenkpressen
sowie Walzen erreicht wird, ist ein wesentlicher Parameter für
die Qualität und/oder Quantität hinsichtlich Gefüge und Form von
solcherart erzeugten Halbzeugen die zeitabhängige Führung der Umformtemperatur.
Zur Optimierung bzw. Kontrolle von Umformprozessen muß die
Umformungstemperatur am Halbzeug möglichst auch während der Verformung
erfaßt werden.
Genau dazu gibt es noch heute nach dem Stand der Technik nur recht
unzureichende Geräte, die teils dazu noch sehr aufwendig sind und
einer großen Zahl von Störungsparametern unterliegen.
Das wird folgend an einem Beispiel aufgezeigt, wobei es sich um die
Umformung von Aluminiumlegierungen handelt. Für den Bereich zwischen
etwa 300 und 500°C benutzt man bis heute, ohne hinreichend gesicherte
Möglichkeiten zur reproduzierbaren Erfassung von objektiver Halbzeugtemperatur
zu haben, mehr versuchsweise an Strangpressen und Walzwerken
für die Gewinnung von Halbzeugen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
zur Erfassung der Umformtemperaturen physikalisch unterschiedliche
Infrarotpyrometer in den Ausführungen nach den Gesamtstrahlungs-,
Teilstrahlungs- oder Verhältnisstrahlungsprinzipien.
Selbst das aufwendige Verhältnis-(Quotienten-)Pyrometer bringt nach
über zwanzigjähriger Entwicklung für die Applikationen an Aluminiumhalbzeugen
keine befriedigende Lösung.
Das liegt an folgenden Eigenschaften:
- 1. Abhängigkeit der IR-Sensoren von den Emissionseigenschaften
der Aluminiumstrahler. Diese Eigenschaften sind legierungsabhängig,
wobei zusätzlich die Emissionskoeffizienten temperaturabhängig
reagieren. Durch diese Kombination der Strahlungseigenschaften
ist wahrscheinlich das pyrometrische Arbeiten an Aluminiumhalbzeugen,
wenn mit einer Anlage universell gemessen werden soll, im
Hinblick auf die industriell geforderte Genauigkeit zur Korrelation
auf objektive Halbzeugtemperaturen im Bereich von ca.
±2 Grad C generell zum Scheitern verurteilt.
Abhilfe kann man schaffen, indem bei jedem einzelnen Umformprozeß das Pyrometer mit diskontinuierlich arbeitenden und ebenso einfachen, wie physikalisch direkt verständlichen und im übrigen störungsempfindlichen Meßeinrichtungen zwischengeeicht wird (z. B. berührende Thermoelemente). Allerdings wird dadurch der Aufwand groß und die Meßapparatur unhandlich, wobei zu bedenken bleibt, daß man mit solchen Aufbauten räumlich betrachtet kaum an die Nähe der Umformwerkzeuge herankommt; dies aber umformtechnisch eine Voraussetzung zur Optimierung des Prozesses ist. - 2. Die pyrometrischen Verfahren haben große Probleme mit Störstrahlungen, diese resultieren entweder aus der notwendigen Umgebungswärme der aufgeheizten Umformmaschine oder aus Umgebungslicht, sei es für die visuelle Kontrolle des Halbzeuges oder ganz einfach von der Sonneneinstrahlung.
- 3. Die Halbzeuge strahlen räumlich mit verschiedener Intensität, dies ist bei Aluminium und seinen Legierungen auf Polarisationseffekte zurückzuführen. Es ist aber bei manchen Umformprozessen kaum zu vermeiden, daß die Halbzeuge nicht ihre Oberflächenlage während der Umformung verändern (z. B. "Welligkeit" bei Strangpreßprofilen).
- 4. Auch die Morphologie der Halbzeugoberflächen, d. h. deren Rauhigkeit, beeinflußt die gemessene Strahlungsintensität als Ergebnis für die Erfassung von "objektiven Temperaturen".
- 5. Gesamt- und Teilstrahlungspyrometer sind entfernungsabhängig im Meßergebnis, so daß über Abstandsmessungen ein zusätzlicher Parameter für die Erfassung der Temperatur erfaßt und eingerechnet werden muß.
- 6. Bei Verhältnis- (Quotienten-) Pyrometern muß mit optischen Filtern gearbeitet werden. Diese haben erstens für die temperaturabhängige Wellenlänge der thermischen Strahlung keine dazu stehende einfach-proportionale Durchlässigkeit ("Zipfelverhalten" der Transmission), zweitens sind diese Filter auch bezüglich der Transmission temperaturempfindlich, und drittens unterliegen die Filter einer natürlichen Alterung.
- 7. Die strahlungspyrometrischen Verfahren arbeiten mit optischen Strahlengängen und sind deshalb zwischen dem wärmestrahlenden Halbzeug und dem gekühlten Fenster, Linsen sowie IR-Detektoren äußerst empfindlich auf strahlungsabsorbierende Partikel, wie diese bei technischen Umformprozessen kaum zu vermeiden sind ("Rauch"). Das gibt auch Probleme hinsichtlich der Wartung mittels Prävention gegenüber Verschmutzung im Betrieb.
- 8. Wiederholungsmessungen an zwischendurch abgelegten und wiedererwärmten Aluminiumhalbzeugen sind unmöglich, weil durch Oxidbedeckung das Emissionsverhalten des Halbzeugstrahlers völlig geändert wurde.
Andere Verfahren zur Ermittlung der "objektiven" Umformtemperatur
an Halbzeugen haben sich nach dem Stand der Technik auch nicht bewährt,
insbesondere wenn man die industrielle Anwendung berücksichtigt. Genannt
sei hier lediglich das Verfahren, in die Reibfläche von Strangpreßmatrizen
Thermoelemente einzupassen, wobei sogar erprobt wurde, die Elementspitze
direkt in die Reibfläche einzupassen. Die Nachteile sind sehr hohe Kosten,
Auswaschungen an der inhomogen gewordenen Reibfläche und dadurch auch
Markierungen auf den Halbzeugen, die nicht erwünscht sind. Über Versuche
in Forschung und Praxis ist dieses sehr interessante Verfahren nicht
herausgekommen.
Eine meßtechnisch brauchbare und zum Einsatz unter Umformbedingungen
stabile Temperaturerfassung an Halbzeugen direkt am Ort der Umformung
ist nach dem Stand der Technik bisher nicht bekannt.
Das folgend beschriebene "Verfahren zur berührungslosen Temperaturmessung
an metallischen und nichtmetallischen Halbzeugen" soll die
vorhergehend ausgeführten Nachteile von bisher dafür vorgesehenen Meßverfahren
weitgehend beseitigen und damit erfindungsgemäß den Stand der Technik
mit einer völlig neuen Meßmethode erweitern oder auch ergänzen.
Zur Erläuterung der neuen Meßmethode dient das anliegende Bild.
Als Beispiel für die Anwendung des neuen Meßverfahrens wurde der Umformprozeß
mittels Strangpressen gewählt.
In der Nähe des Mundstückes einer Strangpresse (1) für die Herstellung
von Leichtmetallhalbzeugen befindet sich leicht lösbar und verdrehsicher
mit Bolzen (14) fixiert ein Meßgerät, das im wesentlichen aus den im
Schnitt gezeigten rohrförmigen Hohlkörpern mit den Wandungen (5) und
(4) besteht, wobei der innenliegende Hohlkörper eine etwa düsenförmige
Öffnung (9) gegenüber dem aus der Matrize (2) austretenden Halbzeug (3)
besitzt. Das austretende Leichtmetallhalbzeug läuft im Bild nach
links (Pfeilmarkierung).
Der außenliegende Hohlkörper ist mit dem innenliegenden Hohlkörper
dicht verbunden, was etwa durch eine für die Umgebungsbedingungen
thermisch beständige Hartlötung oder Schweißung erreicht wird.
Der außenliegende Hohlkörper mit der Wandung (5) dient für die Kühlung
des Meßsystems mit Gasen oder Flüssigkeiten. Dazu wird bei (6) das
Kühlmedium so eingeführt, daß über im äußeren Hohlkörper eingebrachte
Führungsrohre eine intensive Kühlung vorzugsweise im Bereich der
Meßöffnung (9) eintritt, das rückströmende Medium aber auch für
eine Kühlung des inneren Hohlkörpers sorgt, der eine Gasströmung
(8) in Richtung der Pfeilmarkierung führt.
Das durch Überdruck an (6) zum Auslaß (7) gelangende Kühlmedium
sorgt auch für die Kühlung von ummantelten Temperatursensoren (10)
und (11), deren Mäntel dicht durch die Wandung des inneren Hohlkörpers
bei (15) und (16) kommen. An den innenliegenden Hohlkörper schließt
links im Bild und darin nicht eingezeichnet ein bekanntes System zur
Erzeugung von Unterdruck an, wofür beispielsweise rotierende Sauggebläse
mit motorischen Antrieben oder auch gas- oder flüssigkeitsbeschickte
Ejektoren dienen. Das Unterdrucksystem bewirkt die Gasströmung
in Richtung von der Pfeilmarkierung (8), wobei ein das Halbzeug umgebendes
Gas oder Gasgemisch mit der am Halbzeug wirksamen Grenzflächentemperatur
so abgesaugt wird, daß die warme Gasströmung zunächst den Temperatursensor
(11) und dann den Temperatursensor (10) passiert. Die Differenztemperatur
zwischen den ortsfest aufgebauten Sensoren (10) und (11)
ist bei konstanter Gasströmung ein Maß für die Oberflächentemperatur
am Halbzeug. Außerdem wirkt die Wasserkühlung im äußeren Hohlkörper
auf die vorzugsweise metallischen Mäntel der Sensoren über die Durchführungspunkte
(15) und (16) ein, so daß auch dort für definierte
Temperaturgradienten im Verlauf der Sensorummantelungen gesorgt wird.
In diesem Zusammenhang soll das Kühlmedium, z. B. Preßluft, andere
Preßgase oder Preßgasgemische keinen zu großen Temperaturschwankungen
unterliegen oder eben thermostatisiert sein.
Das Verfahren hat viele Vorteile gegenüber dem bekannten und vorhergehend
erläuterten Stand der Technik.
Es ist unempfindlich gegen Verschmutzung und kann leicht gereinigt
werden, etwa durch Innenspülungen im Bereich des innenliegenden Hohlkörpers.
Die Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen, die als Partikel
mit in die Meßöffnung (9) gelangen, ist sehr gering. Das Verfahren reagiert
nur mit sehr kleinen Meßfehlern gegenüber veränderten Emissionseigenschaften
des Halbzeugs als thermischer Strahler, so daß Änderungen
des Emissionskoeffizienten, der Strahlungspolarisation und
von geänderter Maschinentemperatur im Rahmen der Forderungen von etwa
±2 Grad C objektiver Halbzeugtemperatur bleiben. Voraussetzung für
die Optimierung des Verfahrens ist es nur, die Meßöffnung bei (9) möglichst
dicht an das Halbzeug heranzubringen. Direkt hinter einer Strangpreßmatrize
(2), wie in diesem Beispiel gezeigt, gibt es da kaum Probleme,
weil das umgeformt austretende Halbzeug dort sehr ruhig ohne Vertikalversatz
austritt. Auch ist es üblich, das austretende Halbzeug (3) mit
beispielsweise Graphitunterlagen (17) in beweglicher und/oder fester Art
zu stützen. An Punkt (18) befindet sich eine justierbare Aufhängung gegen
den Rahmen der Umformmaschine; ein Ausgleiten der verdrehsicheren
Fixierung zwischen (14) und (1) wird beispielsweise durch eine Federkraft
verhindert, die, im Bild nicht eingezeichnet, links in horizontaler Richtung
auf das Pressenmundstück hin gerichtet ist. Dies ist aber nur ein Beispiel
stellvertretend für viele bekannte Möglichkeiten von Halterungen.
Die Temperatursensoren selbst sind nach den physikalisch und technisch
bekannten Arten in verschiedenster Form je nach dem Verwendungszweck
und der Temperaturhöhe ausgewählt einsetzbar. Beispielsweise können verwendet
werden Thermoelemente, Widerstandsthermometer, temperaturempfindliche
Halbleiter auch in keramischer Form sowie temperaturempfindliche
Schwingkreisschaltungen, wobei der Sensor etwa ein
Quarzkristall sein kann. Das sind lediglich Beispiele, wobei zu bemerken
ist, daß die elektrische Temperaturmeßtechnik vorzugsweise
eingesetzt wird und dabei insbesondere metallisch ummantelte Sensoren
zur Verwendung kommen. Bei Thermoelementen haben sich wegen der guten
Linearität die Ni-CrNi-Elemente bewährt, bei Widerstandsthermometern
empfiehlt sich solches Material aus Kupfer einschließlich
Vierleiteranschluß. Bei genügender Temperaturlage kann bereits
mit einem Sensor nach (11) gearbeitet werden, weil dann die zur
Umrechnung auf objektive Halbzeugtemperatur notwendig mit dem neuen
Meßverfahren gemessene Differenztemperatur sich bereits daraus ergibt,
daß an der Ummantelung von Sensor (11) in Verbindung mit der über
(16) wirksam werdenden Kühlung ein sich mit der abgesaugten
Gaswärme einstellender Temperaturgradient einstellt, der Auswirkungen
bis zum Sensor selbst hat. Eine solche Messung ist aber als Ausnahme
zu bezeichnen. Bei der Verwendung von Thermoelementen ist es auch möglich,
die Ausgleichsstelle zur Kompensierung bzw. Konstanthaltung der Umgebungstemperatur
direkt in das Kühlmedium zu legen, welches im äußeren Hüllrohr
strömt. Infrarotdetektoren werden nur an Meßpunkten eingesetzt,
die keinen Zutritt von direkter Wärmestrahlung erlauben, was im
horizontalen Teil des inneren Rohrkörpers etwa von Punkt (10) an
linksorientiert möglich ist. Solche Detektoren können, wie bekannt, auch
mit elektrischen oder sonstigen Kühlungen zur Abführung von Verlustwärme
verwendet werden. Eine Ergänzung des neuen Systems mit Sensoren,
die direkt von der Strahlung des warmen Halbzeuges getroffen, ist möglich,
jedoch für das insgesamte neue Meßsystem nicht zwingend.
Das neuartige Meßverfahren wird empirisch geeicht. Dazu benötigt
man bekannte Meßsysteme wie beispielsweise Kontakt- bzw.
Stech-Thermoelemente, die vorhergehend kalibriert wurden. Die Auswertung
des Meßsignals von den Sensoren (10) und (11) erfolgt in bekannter
Weise durch Differenzbildung mit entsprechenden elektrischen Schaltungen,
z. B. passiv über Brückenwiderstandsnetzwerke oder aktiv mit Differenzoperationsverstärkern.
Dieses resultierende Signal wird analog oder
digital weiterverarbeitet mit dem Ziel, in einem einfachen Rechner den
aus der Eichreferenzmessung erhaltenen Korrekturwert zur Berechnung
der mit dem neuen Verfahren anzuzeigenden objektiven Halbzeugoberflächentemperatur
zu korrelieren und anschließend zur Anzeige
und/oder Speicherung zu bringen. Das resultierende Signal des als
erfindungsgemäß vorgestellten Meßverfahrens kann, wie oben angegeben
korrigiert oder auch unkorrigiert für Steuerungs- und/oder Regelungsaufgaben
an der Umformmaschine weiter in bekannter Art verwendet
werden.
Das Meßprinzip basiert auf dem Zusammenhang von einer Meßgasströmung,
die direkt über einer aufgeheizten Halbzeugoberfläche durch
Absaugung erzeugt wird, mit der am Halbzeug tatsächlich objektiv
auftretenden Oberflächentemperatur. Die temperaturabhängige Dichte
des Meßgases und dessen spezifische Wärme sind Verfahrensparameter,
so daß nach einer bestimmten Abstandseichung zwischen Profil (3)
und dem vom Meßgasstrom zuerst getroffenen Temperatursensor (11) eine
Gesamteichung des neuen Meßverfahrens immer nur für eine bestimmte
Meßart zutreffen kann. Als Meßgase sind beispielsweise Luft oder
ein Inertgas, wie Stickstoff, zu nennen. Andere Umgungsgase, außer
atmosphärischer Luft, die bei den meisten industriellen Umformungsprozessen
allgegenwärtig ist, müssen mit geeigneten Zuleitungen bis
vor die formgebenden Werkzeuge gebracht werden und den Bereich der
Meßöffnung (9) mit bedecken. Dabei dürfen die eingebrachten Gase aber
keinen zusätzlichen Effekt auf die Meßgasströmung in Richtung von (8)
bewirken.
Soweit der erste in der Meßgasströmung liegende Sensor (11) direkt
auf die Halbzeugoberfläche ausgerichtet ist, wie das als Beispiel
in der Zeichnung dargestellt wurde, so ist darauf zu achten, daß der
eigentliche Meßkopf keine strahlungsabsorbierenden Oberflächen aufweist.
Prinzipiell können auch beide oder mehrere Sensoren nur so
in dem inneren Hohlkörper angeordnet werden, daß diese alle keine
direkte Sichtverbindung zum Halbzeug haben.
Der allgemein physikalische Vorteil des neuartigen Meßverfahrens
liegt darin begründet, daß zwischen der durch Umformprozesse
aufgeheizten Halbzeugoberfläche und dem abgesaugten Meßgas ein direkter
Wärmeübergang von den Bestandteilen des Halbzeuges zu den momentan
aufliegenden Bestandteilen des Meßgases erfolgt. Je nach Führung der
Verfahrensparameter ist es daher möglich, den Strahlungseinfluß
des Halbzeuges auf die Gesamtwärmebilanz des Meßgases zu minimieren.
Damit wird man unabhängiger vom Einfluß des Emissionskoeffizienten
und auch von dem Einfluß der Oberflächenmorphologie des Halbzeuges.
Das Verfahren gestattet auch, thermisch besonders kritische Gestaltszonen,
wie etwa dünne Stege an Strangpreß- oder Extrusionsprofilen,
gezielt während des Umformvorganges zu beobachten und darauf auch
die Regelung von Verformungsgeschwindigkeiten anzuwenden. Dies war
bisher speziell in Nähe einer Strangpreßmatrize nicht möglich.
Beim Walzen von Werkstoffen befindet sich das zum Verfahren gehörende
Meßgerät direkt über dem erzeugten Halbzeug (Blech, Folie) ganz in
der Nähe der formgebenden Walzen direkt hinter dem Walzspalt.
Beim Gesenkschmieden bzw. Gesenkpressen befindet sich das neuartige
Meßgerät erfindungsgemäß direkt über dem austretenden Preßgrat,
geschlossene Gesenke müssen für den Meßeinsatz modifiziert werden.
Die Meßgasströmung und die Temperatur des Kühlmediums werden im
allgemeinen mit bekannten Methoden auf deren Konstanz hin geregelt.
Vorteilhaft wird das erfindungsgemäß vorgestellte neue Meßverfahren
so ausgestaltet, daß die leicht lösbare Halterung (14) so geplant
wird, daß man für ganze Werkzeug- bzw. Halbzeugserien den Meßabstand
von der Meßöffnung (9) zum austretenden Halbzug (3) konstant
gestaltet.
Für Messungen an breitflächigen Halbzeugen wie Blechen oder
Folien läßt sich das zum neuen Verfahren gehörende Meßgerät in
bekannter Weise auch zum linearen Abtasten beweglich aufbauen, etwa
um Temperaturprofile in Abhängigkeit von der Halbzeugabmessung aufzunehmen.
Auch ist es möglich, an einem Halbzeug mehrere von dem zum Meßverfahren
gehörende Meßgeräte anzubringen.
Bei thermisch sehr sensiblen Umformprozessen, wo eine hohe Umformtemperatur
bis zum Werkzeug vorherrscht, das Halbzeug aber verhältnismäßig
kühl die Umformzone verläßt, ist es hilfreich, wenn man die
Maschinentemperatur meßtechnisch erfaßt und als möglichen Einfluß auf
die durch das neue Verfahren ermittelte Halbzeugtemperatur in einem
folgenden Rechengang analog oder digital eliminiert.
Claims (4)
1. Verfahren und Gerät zur berührungslosen und kontinuierlichen Temperaturmessung
an den aus Umformmaschinen austretenden metallischen,
nichtmetallischen oder daraus verbundenen Halbzeugen mittels des in
einer Strömung aus Gas oder Gasgemischen mit Sensoren indizierten
Temperaturgradienten und dessen Netzung zur Berechnung und Darstellung
der momentan anstehenden objektiven Halbzeugtemperatur nach empirisch
ermittelten Eichfaktoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich im Bereich des aus dem formgebenden Werkzeug austretenden
Halbzeuges ein aus rohrförmigen Hohlkörpern zusammengefügtes Gerät
mit einer an der Umformmaschine befindlichen sowie lösbaren Halterung
befindet, wobei ein innenliegender Hohlkörper an einem Ende mit einer
Öffnung nahe gegen das aus der Umformmaschine austretende Halbzeug
gerichtet und am anderen Ende druckdicht eine Vorrichtung zur Erzeugung
von einer von dem Halbzeug wegführenden Gasströmung angeschlossen
ist und im Innenraum des innenliegenden Hohlkörpers sich
Temperatursensoren befinden und außerdem ein weiterer rohrförmiger
Hohlkörper vorhanden ist, der den innenliegenden Hohlkörper gedichtet
umschließt und dabei von einem gasförmigen oder flüssigen Kühlmedium
durchströmt wird, wobei die Hüllen oder Mäntel der im innenliegenden
Hohlkörper plazierten Sensoren abgedichtet in den äußeren Hohlkörper
und dessen Innenraum eintreten, dort gekühlt werden und mit den Meßleitungen
zum Anschluß an meßwertverarbeitende Folgeeinrichtungen
den äußeren Hohlkörper durch dessen Wandung gedichtet verlassen.
2. Verfahren und Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zur objektiven Halbzeugtemperatur korrelierbare Gradientmeßwert mit
der Differenzbildung von zwei Temperatursensoren aus deren verkoppelten
Einzelsignalen gewonnen wird.
3. Verfahren und Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zur objektiven Halbzeugtemperatur korrelierbare Gradientmeßwert
nur aus einem Temperatursensor gewonnen wird, wobei die Kühlung des
Sensormantels bis in den temperaturempfindlichen Meßkopf hineinwirkt.
4. Verfahren und Geräte nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfluß der Maschinentemperatur kompensiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018213 DE4018213A1 (de) | 1990-06-07 | 1990-06-07 | Verfahren und geraet zur beruehrungslosen temperaturmessung an metallischen und nichtmetallischen halbzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018213 DE4018213A1 (de) | 1990-06-07 | 1990-06-07 | Verfahren und geraet zur beruehrungslosen temperaturmessung an metallischen und nichtmetallischen halbzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018213A1 true DE4018213A1 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6407938
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904018213 Withdrawn DE4018213A1 (de) | 1990-06-07 | 1990-06-07 | Verfahren und geraet zur beruehrungslosen temperaturmessung an metallischen und nichtmetallischen halbzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4018213A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114685033A (zh) * | 2022-04-02 | 2022-07-01 | 深圳技术大学 | 通过获得温度的标定曲线进行模压的方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1573164A1 (de) * | 1965-09-23 | 1970-11-05 | Esso Res And Engineering Co | Thermoelement fuer die Verbrennungsueberwachung eines Mehrfachbrenners |
DE2103048B2 (de) * | 1970-01-22 | 1973-05-10 | Commissariat a l'Energie Atomique; S.A. Heurtey; Paris | Temperaturmesser |
-
1990
- 1990-06-07 DE DE19904018213 patent/DE4018213A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN114685033B (zh) * | 2022-04-02 | 2023-11-03 | 深圳技术大学 | 通过获得温度的标定曲线进行模压的方法 |
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