DE4016731C3 - Fourierspektrometer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fourierspektrometer mit
einer breitbandigen Lichtquelle, einem einarmigen Po
larisations-Interferometer und einem Detektor, dem ein
Rechner zur Bildung der Fouriertransformierten des im
Interferometer erzeugten Interferogramms nachge
schaltet ist, wobei das einarmige Polarisations-Interfe
rometer folgende Komponenten aufweist:
- - eine Polarisator-Einrichtung zum linearen Pola risieren eines in das Interferometer eintretenden parallelen Lichtstrahles aus einer Lichtquelle;
- - ein doppelbrechendes Verzögerungsglied zum Aufspalten des linear polarisierten Lichtstrahles in einen ordentlichen und einen außerordentlichen Strahl mit jeweils der gleichen Ausbreitungsrich tung wie der des linear polarisierten Lichtstrahles;
- - eine Keilanordnung aus doppelbrechendem Ma terial, bestehend aus zwei gegeneinander bewegli chen Keilen, wobei die beiden Keile so angeordnet sind, daß ihre Hypotenusenflächen unmittelbar an einander angrenzen, ihre langen Kathetenflächen planparallel sind und zur Ausbreitungsrichtung des Lichts im Interferometer senkrecht stehen, wobei mindestens einer der Keile parallel zu seiner Hypo tenusenfläche derart verschiebbar ist, daß der ge genseitige Abstand der planparallelen Kathetenflä chen variiert werden kann, und wobei die optischen Achsen zumindest eines beweglichen Keiles gegen über den optischen Achsen des Verzögerungsglie des um 90° gedreht orientiert sind und wobei die Keilanordnung derart ausgebildet ist, daß ein Gangunterschied von mehreren tausend Wellen längen erzeugbar ist; und
- - eine Analysator-Einrichtung mit um einen vor gegebenen Winkel α gegenüber der Polarisator- Einrichtung um die Richtung des die Keilanord nung verlassenden Lichtstrahles gedrehter Polari sationsebene.
Ein solches Fourierspektrometer ist aus der nachver
öffentlichten WO 90/10191 entnehmbar und wird von
der Firma Tecan AG in der Schweiz unter der Bezeich
nung FT-NIR 4010 angeboten.
Vorbeschrieben ist beispielsweise in der US 4 585 345
eine Anordnung mit einem verschiebbaren Keil, jedoch
im Zusammenhang mit einem zweiarmigen Interfero
meter ohne Polarisatoranordnung. Von der Verwen
dung eines Retroreflektors wird in der Druckschrift aus
Kostengründen abgeraten.
Das Hetzstück eines Fourierspektrometers ist ein In
terferometer, klassischerweise kein Polarisations-Inter
ferometer, sondern ein Michelson-Interferometer, bei
dem ein paralleler Lichtstrahl aus einer Lichtquelle un
ter 45° auf einen semidurchlässigen Strahlteiler auftrifft,
der den Strahl teilweise geradeaus durchläßt und teil
weise im rechten Winkel reflektiert. Beide Teilstrahlen
werden jeweils von einem senkrecht in ihrem Strahlen
gang befindlichen Planspiegel auf den Strahlteiler zu
rückreflektiert. Einer der beiden Spiegel ist stationär,
während der andere auf der optischen Achse des betref
fenden Teilstrahles verschoben werden kann, so daß die
optische Weglänge, die das Licht dieses Teilstrahles zwi
schen dem Strahlteiler und dem Spiegel zurücklegt, va
riiert werden kann. Die im Strahlteiler wieder zusam
menlaufenden Teilstrahlen interferieren miteinander
und ergeben einen in Abhängigkeit von der Position des
beweglichen Spiegels amplitudenmodulierten Licht
strahl, der das Interferometer senkrecht zur Richtung
des von der Lichtquelle einlaufenden Lichtstrahles ver
läßt und entweder direkt einem Detektor zugeführt
wird, oder vorher noch eine in den Strahlengang einge
brachte Probe durchläuft. Aus dem Detektorsignal wird
mit Hilfe eines Rechners die Fouriertransformierte des
Interferogramms gebildet, die ein komplettes optisches
Spektrum von Quelle, Instrument (Interferometer) und
ggf. Probe darstellt.
Ein großer Nachteil des Michelson-Interferometers
ist die erforderliche Führungsgenauigkeit des bewegten
Interferometerspiegels. Bei einem Interferometer der
Firma Analect in Irvine/Kalifornien, das unter der Be
zeichnung "Transept" angeboten wird kann eine bedeu
tend größere Führungsungenauigkeit in Kauf genom
men werden, indem als Strahlteiler eine Anordnung von
einem beweglichen und einem festen Keil aus transpa
rentem Material verwendet wird. Durch Verschieben
des Keiles wird die optische Weglänge, die der Teil
strahl im "beweglichen" Arm des zweiarmigen Interfe
rometers zurücklegt, variiert. Dadurch, daß das Licht
durch Materie mit hohem Brechungsindex geführt wird,
werden optische Weglängenunterschiede in den beiden
Armen des Interferometers erzeugt.
Die zweiarmige Interferometeranordnung hat jedoch
immer noch den Nachteil, daß unterschiedliche thermi
sche Änderungen, z. B. Ausdehnungen der optischen
Elemente auf den beiden Armen zu einer gravierenden
Dejustierung des Interferometers während der Mes
sung führen können.
Dieser Nachteil tritt bei der eingangs erwähnten, von
der Firma Tecan AG angebotenen Anordnung nicht auf,
da diese Anordnung keinen zweiten Arm aufweist, der
gegenüber einem ersten Arm kompensiert werden muß,
sondern die beiden Teilstrahlen an der gleichen Stelle
die optischen Elemente des Interferometers passieren,
und daher ein Unterschied zwischen zwei räumlich ge
trennten Teilstrahlen gar nicht auftreten kann.
Die Änderung der optischen Gangunterschiede bei
dieser Anordnung sind jedoch immer noch aufgrund der
maximal möglichen Differenzen in den Brechungsindi
zes der Materialien der beiden Keile recht begrenzt,
was auch das Auflösungsvermögen des Spektrometers
limitiert. Außerdem müssen bei diesem Aufbau hohe
Anforderungen an die Planparallelität der gegenüber
liegenden langen Kathetenflächen der beiden Keile ge
stellt werden, und auch Winkelfehler, sowie Abweichun
gen der Strahlrichtung von der Richtung senkrecht zu
diesen Kathetenflächen, z. B. durch eine endliche Diver
genz des Strahles oder aufgrund einer etwas schiefen
Justage der Strahlachse, führen zu erheblichen Störun
gen im Interferenzmuster. Ebenso wirken sich Fehler
bei der Bewegung des beweglichen Keils längs der Hy
potenusenflächen negativ aus.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Fourierspektrometer der eingangs ge
nannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Anfor
derungen an die Winkelgenauigkeit der optischen Kom
ponenten, insbesondere der Keilanordnung, ohne Ein
buße an Auflösungsvermögen oder Meßgenauigkeit
wesentlich verringert werden können, daß sich dynami
sche Fehler bei der Bewegung des beweglichen Keiles
weniger störend auswirken und daß der optische Gang
unterschied der beiden Teilstrahlen im Interferometer
und damit das Auflösungsvermögen des Fourierspek
trometers vergrößert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Dadurch, daß der Lichtstrahl vom Retroreflektor zu
rückgeworfen wird, durchläuft er die Keilanordnung
mindestens zweimal, was eine doppelte optische We
glängendifferenz und damit ein verdoppeltes optisches
Auflösungsvermögen des Fourierspektrometers zur
Folge hat. Kleine Winkelabweichungen des Strahlen
ganges im Keil kompensieren sich von selbst, da sie
beim Rücklauf des retroreflektierten Strahles durch den
Keil in umgekehrter Richtung auftreten und daher im
Ergebnis aufgehoben werden. Aus dem gleichen Grund
kompensieren sich auch dynamische Fehler bei der Be
wegung des beweglichen Keiles. Insgesamt können bei
der erfindungsgemäßen Anordnung die Anforderungen
an die Winkelgenauigkeit der optischen Komponenten
um ca. eine Zehnerpotenz reduziert werden. Ein weite
rer Vorteil besteht darin, daß das Spektrometer in sei
ner Längsausdehnung nur noch halb so groß ist wie der
Aufbau nach dem bekannten Stand der Technik.
Aus der Druckschrift "Journal of Scientific Instru
ments", Vol. 37, August 1960, Seiten 278 bis 281 ist zwar
ebenfalls eine Anordnung bekannt, bei der ein durch
eine Keilanordnung geführter Strahl in sich zurückre
flektiert und nochmals durch die Keilanordnung geführt
wird. Bei diesem Gerät handelt es sich allerdings nicht
um ein Spektrometer, sondern lediglich um eine Modifi
kation eines Babinet-Kompensators, bei dem durch
Verschiebung der Keile lediglich optische Gangunter
schiede von monochromatischem Licht in der Größen
ordnung einer oder zweier Wellenlängen erzeugt wer
den, wobei sich die Probe zwischen Polarisator und
Analysator befindet, während bei einem Spektrometer
Gangunterschiede von mehreren tausend Wellenlängen
erzeugt werden müssen. In den Strahlengang eines sol
chen Kompensators werden optische Bauteile zur Un
tersuchung ihres doppelbrechenden Verhaltens sowie
zur optischen Kontrolle der Bauteile auf Ungenauigkei
ten eingebracht. Eine Spektralanalyse mit einer solchen
Anordnung ist nicht möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Fourierspektrometers beträgt der Win
kel α, um den die Analysator-Einrichtung gegenüber der
Polarisator-Einrichtung verdreht ist, 90°. Die Justage
der Anordnung erfolgt dann auf ein Minimum des
durchtretenden Lichtes, was die größte Justage-Genau
igkeit erlaubt.
Bei einer anderen Ausführungsform besteht die Keil
anordnung aus einem feststehenden und einem bewegli
chen Keil. Durch den feststehenden Keil wird das Justie
ren gegenüber der Anordnung mit zwei beweglichen
Keilen wesentlich erleichtert.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fourierspektrometers ist das Verzögerungsglied in der
Keilanordnung, insbesondere in dem feststehenden Keil
integriert, wodurch die Anzahl der Komponenten im
Interferometer und damit die Anzahl der Fehlermög
lichkeiten reduziert und das Spektrometer insgesamt
kompakter wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform werden der Po
larisator und der Analysator von einem polarisierenden
Strahlteiler gebildet, wobei der Retroreflektor derart
angeordnet ist, daß der die Keilanordnung letztmalig
verlassende Lichtstrahl koaxial und entgegengerichtet
zum erstmalig in die Keilanordnung eintretenden Licht
strahl verläuft, auf die Rückseite des polarisierenden
Strahlteilers auftrifft und schließlich der Proben-Detek
tor-Anordnung des Fourierspektrometers zugeführt
wird. Bei dieser Ausführungsform wird die Anzahl der
linearpolarisierenden optischen Instrumente von zwei
auf eins reduziert, so daß die Fehlermöglichkeiten bei
den einzelnen Komponenten noch weiter abnehmen
und der Aufbau insgesamt noch kompakter wird.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausfüh
rungsform ist der Retroreflektor derart angeordnet, daß
der den Retroreflektor erstmals verlassende Lichtstrahl
gegenüber dem in den Retroreflektor erstmals eintre
tenden Lichtstrahl parallelversetzt ist, und daß in Aus
breitungsrichtung des den Retroreflektor erstmals ver
lassenden Lichtstrahles gesehen nach der Keilanord
nung ein Spiegel angeordnet ist, der den Lichtstrahl in
sich reflektiert. Dadurch wird erreicht, daß der Licht
strahl insgesamt viermal die Keilanordnung passiert,
was gegenüber der Anordnung nach Anspruch 1 zu ei
nem vierfach höheren Gangunterschied und damit ei
nem viermal höheren Auflösungsvermögen führt.
Der Retroreflektor ist bei der
Erfindung eine Würfelecke (corner cube).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine
Lichtfaseranordnung vorgesehen, die den aus dem In
terferometer austretenden Lichtstrahl einer Probe und
den aus der Probe wieder austretenden Lichtstrahl der
Detektoreinrichtung des Fourierspektrometers zuführt.
Dadurch kann die Probe räumlich weit außerhalb des
Interferometers angeordnet sein, so daß beim Proben
wechsel kein direkter mechanischer Kontakt mit dem
Interferometer zustande kommt, was die Gefahr einer
unbeabsichtigten Dejustage des Interferometers weiter
minimiert und die Möglichkeit eröffnet, eine Spektral
analyse auch an Orten vorzunehmen, an denen ein Inter
ferometer aus räumlichen oder sonstigen Gründen nicht
aufgebaut werden kann.
Das erfindungsgemäße Fourierspektrometer kann in
allen optischen Wellenlängenbereichen betrieben wer
den, in denen die verwendeten Materialien transparent
und doppelbrechend sind, insbesondere jedoch mit einer
Lichtquelle, die breitbandiges Licht im nahen Infrarot
emittiert. Damit können besonders Vibrations- und Ro
tationsspektren von Flüssigkeitsmolekülen aufgenom
men werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
beschrieben und erläutert. Es zeigt
Fig. 1 Schema eines vorbeschriebenen Spektrome
ters;
Fig. 2 Schema eines erfindungsgemäßen Spektrome
ters;
Fig. 3 Schema eines erfindungsgemäßen Spektrome
ters mit in der Keilanordnung integriertem Verzöge
rungsglied;
Fig. 4 Schema eines erfindungsgemäßen Spektrome
ters mit in der Keilanordnung integriertem Verzöge
rungsglied und polarisierendem Strahlteiler;
Fig. 5 Schema eines erfindungsgemäßen Spektrome
ters mit in der Keilanordnung integriertem Verzöge
rungsglied, polarisierendem Strahlteiler und einer Spie
gel-Retroreflektor-Anordnung, die ein viermaliges
Durchlaufen des Lichtstrahles durch die Keilanordnung
ermöglicht;
Fig. 6 Schema einer Anordnung zur Lichtleitung in
die und aus der Probe.
Das Fourierspektrometer in Fig. 1 gehört zum Stand
der Technik und wird, wie eingangs erwähnt, von der
Schweizer Firma Tecan AG angeboten. Licht aus einer
in der Regel breitbandigen Lichtquelle 1 wird in einer
hier als Linse dargestellten ersten Kollimatoranordnung
2 zu einem parallelen Lichtstrahl formiert, der ein Inter
ferometer durchläuft. Das Interferometer besteht aus
einer Polarisator-Einrichtung 3, einem Verzögerungs
glied 4, einer Keilanordnung 5 aus doppelbrechendem
Material, bestehend aus einem feststehenden Keil 6 und
einem beweglichen Keil 7, wobei die beiden Keile so
angeordnet sind, daß ihre Hypotenusenflächen 8', 8"
unmittelbar aneinander angrenzen, ihre langen Kathe
tenflächen 9', 9" planparallel sind und zur Ausbreitungs
richtung des Lichtes im Interferometer senkrecht ste
hen, wobei der bewegliche Keil parallel zu seiner Hypo
tenusenfläche 8" derart verschiebbar ist, daß der gegen
seitige Abstand der planparallelen Kathetenflächen 9',
9" variiert werden kann, sowie aus einer Analysator-
Einrichtung 10. Der aus der ersten Kollimatoranord
nung 2 in das Interferometer eintretende Lichtstrahl
wird in der Polarisator-Einrichtung 3 linear polarisiert.
Wenn die Winkellage der Durchlaßrichtung der Polari
sator-Einrichtung 3 in einer Ebene senkrecht zur Achse
des parallelen Lichtstrahles zu 45° definiert wird dann
ist das nachfolgende Verzögerungsglied 4, das in der
Regel aus einer doppelbrechenden planparallelen Platte
besteht mit seinen optischen Achsen bezüglich der Po
larisator-Einrichtung 3 so orientiert, daß der senkrecht
durch das Verzögerungsglied 4 hindurchtretende paral
lele Lichtstrahl in einen ordentlichen und einen außeror
dentlichen Strahl mit jeweils der gleichen Ausbreitungs
richtung aufgespalten wird. d. h. in zwei linearpolarisier
te Anteile, deren Schwingungsebenen die Winkellage 0°
bzw. 90° in der Ebene senkrecht zur Strahlachse einneh
men. Da die beiden Strahlkomponenten im Verzöge
rungsglied 4 unterschiedliche Lichtgeschwindigkeiten
besitzen, verläßt der parallele Lichtstrahl das Verzöge
rungsglied 4 nicht unbedingt linear polarisiert, sondern
in der Regel elliptisch oder möglicherweise auch zirku
lar polarisiert. Der Lichtstrahl tritt in die Keilanordnung
5 ein, wobei er die planparallelen, langen Kathetenflä
chen 9', 9" des feststehenden Keiles 6 bzw. des größeren
beweglichen Keiles 7 senkrecht durchsetzt. Die opti
schen Achsen der Keilanordnung 5 sind gegenüber den
optischen Achsen des Verzögerungsgliedes 4 um 90°
um die Achse des Lichtstrahles gedreht orientiert.
Durch Verschieben des beweglichen Keiles 7 längs sei
ner Hypotenusenfläche 8" kann daher die optische Dic
ke der Keilanordnung 5 dergestalt variiert werden, daß
sie der optischen Dicke des Verzögerungsgliedes 4
gleich wird und folglich die Wirkung der Aufspaltung
des zunächst linear polarisierten Strahles in zwei senk
recht zueinander polarisierte Komponenten mit unter
schiedlichen Laufzeiten wieder aufhebt. In dieser spe
ziellen Stellung verläßt die Keilanordnung 5 ein unter
45° linear polarisierter paralleler Lichtstrahl, der nun in
eine Analysator-Einrichtung 10 eintritt, deren Durchlaß
richtung die Winkelposition -45° bezüglich einer Ebe
ne senkrecht zur Achse des Lichtstrahles einnimmt, so
daß in diesem Falle der Lichtstrahl in der Analysator-
Einrichtung 10 ausgelöscht wird. Durch Verschieben des
beweglichen Keiles 7 kann aber die optische Dicke der
Keilanordnung 5 relativ zur optischen Dicke des Verzö
gerungsgliedes 4 beliebig verändert werden, so daß der
die Keilanordnung 5 verlassende parallele Lichtstrahl in
der Regel nicht in einer Winkelstellung von 45° linear
polarisiert sein wird, und daher zumindest ein Teil des
Lichtstrahles die Analysator-Einrichtung 10 verlassen
und in eine zweite Kollimatoranordnung 11 eintreten
kann, wo der Lichtstrahl auf eine Probe 12 und anschlie
ßend von einer Linse 13 auf einen Detektor 14 fokus
siert wird. Don werden die Lichtsignale des Interfero
grammes aufgenommen und an einen Rechner zur Fou
riertransformation weitergeleitet.
Die oben angegebene, vorbeschriebene Interferome
teranordnung ist zwar mechanisch kompakter und auch
störungsunempfindlicher als das klassische Michelson-
Interferometer, jedoch müssen hohe Genauigkeitsan
forderungen an die Planparallelität der langen Kathe
tenflächen 9', 9" der Keilanordnung 5 gestellt werden.
Außerdem ist der maximal mögliche Gangunterschied
zwischen den Teilstrahlen begrenzt durch die Differenz
der Brechungsindizes der Keilmaterialien. Diese beiden
Nachteile können bei dem erfindungsgemäßen Fourier
spektrometer vermieden werden, bei welchem in Aus
breitungsrichtung des erstmals durch die Keilanord
nung 5 tretenden Lichtstrahles gesehen nach der Keil
anordnung ein Retroreflektor 15, wie z. B. in Fig. 2 ge
zeigt, vorgesehen ist. Durch die mindestens zweimalige
Hindurchführung des Lichtstrahles durch die Verzöge
rungsplatte 4 und die Keilanordnung 5 ergibt sich die
doppelte optische Weglängendifferenz wie bei der li
nearen Anordnung nach Fig. 1 und somit das doppelte
Auflösungsvermögen des Interferometers. Kleine Win
kelabweichungen des Lichtstrahles beim Durchgang
durch das Verzögerungsglied 4 und die Keilanordnung 5
kompensieren sich, da sie beim zweiten Durchlaufen des
entsprechenden optischen Elementes jeweils in umge
kehrter Richtung auftreten und daher im Ergebnis auf
gehoben werden. Das gleiche gilt für Winkelfehler, die
aufgrund von Abweichungen in der Linearität der Be
wegung des beweglichen Keiles 7 längs der Hypotenu
senflächen 8', 8" auftreten. Ein weiterer Vorteil der er
findungsgemäßen Anordnung besteht darin, daß sie ge
genüber der linearen Anordnung nur halb so lang ist.
Der Keil 6 muß nicht unbedingt feststehend angeord
net sein, sondern kann auch gegenüber dem Keil 7 be
weglich vorgesehen sein. Die bevorzugte relative Win
kelstellung α der Analysator-Einrichtung 10 bezüglich
der Polarisator-Einrichtung 3 beträgt 90°, da eine opti
sche Justage auf ein Minimum des durch die Anordnung
hindurchtretenden Lichtes am einfachsten und genaue
sten zu bewerkstelligen ist. Der Relativwinkel α kann
aber auch 0° betragen, so daß die durchgelassene Licht
menge maximal wird, oder auch einen beliebigen, fest
vorgebbaren Zwischenwert annehmen, wenn dadurch
die Lichtausbeute im Detektor 14 vergrößert werden
soll.
Noch kompakter ist die in Fig. 3 gezeigte Ausfüh
rungsform, bei der das Verzögerungsglied 4 in der Keil
anordnung 5, insbesondere in dem feststehenden Keil 6,
integriert ist. Die Orientierung der optischen Achsen
des feststehenden Keiles 6 muß bei dieser Anordnung
um 90° um die Achse des Lichtstrahles verdreht gegen
über der Orientierung der optischen Achsen des beweg
lichen Keiles 7 sein.
Eine weitere Einsparung an optischen Komponenten
und an Platzbedarf des Spektrometers ermöglicht die
Ausführungsform nach Fig. 4, wo die Polarisator-Ein
richtung 3 und die Analysator-Einrichtung 10 durch ei
nen einzigen polarisierenden Strahlteiler 16 ersetzt ist.
Der Retroreflektor 15 ist bei dieser Ausführungsform
derart angeordnet, daß der die Keilanordnung 5 ab
schließend verlassende Lichtstrahl koaxial und entge
gengerichtet zum in die Keilanordnung 5 eintretenden
Lichtstrahl verläuft, also in sich reflektiert wird. Da
durch können auch die lateralen Dimensionen des Inter
ferometeraufbaus verkürzt werden.
Fig. 5 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung, bei der der Lichtstrahl zunächst
durch die Keilanordnung 5 mit integriertem Verzöge
rungsglied 4 in den Retroreflektor 15 eintritt, von da
durch die Keilanordnung 5 auf einen Spiegel 17 gewor
fen wird, der den Strahl in sich reflektiert und durch die
Keilanordnung 5 auf den Retroreflektor 15 zurückwirft,
der ihn parallelversetzt abermals durch die Keilanord
nung 5 auf den polarisierenden Strahlteiler 16 wirft. Auf
diese Weise wird die Keilanordnung 5 mit dem inte
grierten Verzögerungsglied 4 insgesamt viermal vom
Lichtstrahl durchlaufen, was gegenüber der linearen
Anordnung nach Fig. 1 einen vierfach erhöhten opti
schen Gangunterschied und damit ein vierfach höheres
Auflösungsvermögen des Interferometers ergibt.
Der Retroreflektor 15 ist bei
der Erfindung eine Würfelecke (corner cube).
Die Probe 12 kann wie in Fig. 1 gezeigt, linear zwi
schen der zweiten Kollimatoranordnung 11 und einer
Linse 13 angeordnet sein, die das Licht aus der Probe in
einen Detektor 14 fokussiert. Eine andere Möglichkeit
der Proben-Detektor-Anordnung ist in Fig. 6 gezeigt,
wo das aus der zweiten Kollimatoranordnung 11 austre
tende Licht aus dem Interferometer mit Hilfe einer
Lichtfaser anordnung 21 in die Probe 12 gelenkt und von 4
da wiederum mit der Lichtfaseranordnung 21 über eine
Linse 13 in den Detektor 14 fokussiert wird. Diese An
ordnung hat den Vorteil, daß die Probe räumlich weit
außerhalb des Fourierspektrometers angeordnet sein
kann.
Claims (8)
1. Fourierspektrometer mit einer breitbandigen
Lichtquelle (1), einem einarmigen Polarisations-In
terferometer und einem Detektor (14), dem ein
Rechner zur Bildung der Fouriertransformierten
des im Interferometer erzeugten Interferogramms
nachgeschaltet ist, wobei das einarmige Polarisa
tions-Interferometer folgende Komponenten auf
weist:
- - eine Polarisator-Einrichtung (3) zum linea ren Polarisieren eines in das Interferometer eintretenden parallelen Lichtstrahles aus einer Lichtquelle (1);
- - ein doppelbrechendes Verzögerungsglied (4) zum Aufspalten des linear polarisierten Lichtstrahles in einen ordentlichen und einen außerordentlichen Strahl mit jeweils der glei chen Ausbreitungsrichtung wie der des linear polarisierten Lichtstrahles;
- - eine Keilanordnung (5) aus doppelbrechen dem Material, bestehend aus zwei gegenein ander beweglichen Keilen (6, 7), wobei die bei den Keile (6, 7) so angeordnet sind, daß ihre Hypotenusenflächen (8', 8") unmittelbar an einander angrenzen, ihre langen Kathetenflä chen (9', 9") planparallel sind und zur Ausbrei tungsrichtung des Lichts im Interferometer senkrecht stehen, wobei mindestens einer der Keile (6, 7) parallel zu seiner Hypotenusenflä che (8") derart verschiebbar ist, daß der gegen seitige Abstand der planparallelen Katheten flächen (9', 9") variiert werden kann, wobei die optischen Achsen zumindest eines bewegli chen Keiles (6, 7) gegenüber den optischen Achsen des Verzögerungsgliedes (4) um 90° gedreht orientiert sind; und wobei die Keilan ordnung derart ausgebildet ist, daß ein Gang unterschied von mehreren tausend Wellenlän gen erzeugbar ist; und
- - eine Analysator-Einrichtung (10) mit um ei nen vorgegebenen Winkel α gegenüber der Polarisator-Einrichtung (3) um die Richtung des die Keilanordnung (5) verlassenden Licht strahles gedrehter Polarisationsebene,
2. Fourierspektrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Winkel α 90° beträgt.
3. Fourierspektrometer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Keilanordnung (5)
aus einem feststehenden Keil (6) und einem beweg
lichen Keil (7) besteht.
4. Fourierspektrometer nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verzögerungsglied (4) in der Keilanordnung (5)
integriert ist.
5. Fourierspektrometer nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polarisator-Einrichtung (3) und die Analysator-
Einrichtung (10) Von einem polarisierenden Strahl
teiler (16) gebildet werden, und der Retroreflektor
(15) derart angeordnet ist, daß der die Keilanord
nung (5) letztmalig verlassende Lichtstrahl koaxial
und entgegengerichtet zum erstmalig in die Keilan
ordnung (5) eintretenden Lichtstrahl verläuft.
6. Fourierspektrometer nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Retroreflektor (15) derart
angeordnet ist, daß der den Retroreflektor (15)
erstmals verlassende Lichtstrahl gegenüber dem in
den Retroreflektor (15) erstmals eintretenden
Lichtstrahl parallel versetzt ist, und daß in Ausbrei
tungsrichtung des den Retroreflektor (15) erstmals
verlassenden Lichtstrahles gesehen nach der Keil
anordnung (5) ein Spiegel (17) angeordnet ist, der
den Lichtstrahl in sich reflektiert.
7. Fourierspektrometer nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Lichtfaseranordnung (21) vorgesehen ist, die
den aus dem Interferometer austretenden Licht
strahl einer Probe (12) und den aus der Probe (12)
austretenden Lichtstrahl dem Detektor (14) zu
führt.
8. Fourierspektrometer nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle (1) breitbandiges Licht im nahen
Infrarot emittiert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904016731 DE4016731C3 (de) | 1990-05-24 | 1990-05-24 | Fourierspektrometer |
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