DE4014385A1

DE4014385A1 - Fahrzeugkarosserie

Info

Publication number: DE4014385A1
Application number: DE19904014385
Authority: DE
Inventors: Peter Waetzold; Armin Dipl Ing Kappler; Walter Huebner
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1990-05-04
Filing date: 1990-05-04
Publication date: 1991-11-07

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere für Personenkraftwagen, deren tragende Struktur zumindest teilweise aus Leichtmetall-Strang preß-Hohlprofilen besteht. Eine derartige Karosserie ist beispielsweise in der EP-C 01 46 716 beschrieben.

Strangpreß-Hohlprofile weisen einen konstanten Querschnitt und eine konstante Wandstärke über ihre gesamte Länge auf, die entsprechend den Festigkeitsanforderungen an die Karosserie gewählt werden. Nun müssen aber an bestimmten Stellen der tragenden Struktur der Karosserie Funktions teile, beispielsweise Türscharniere, Türschloßbolzen und dergleichen befestigt werden. An diesen Stellen ist aus Festigkeitsgründen meist eine größere Wandstärke des Strangpreß-Hohlprofils erforderlich. Da jedoch Strang preßprofile nur mit konstanter Wandstärke hergestellt werden können, bedeutet dies, daß das Strangpreßprofil über seine ganze Länge diese größere Wandstärke haben muß, obgleich dies hinsichtlich der Steifigkeit der Karosserie nicht erforderlich wäre. Probleme entstehen auch, wenn an bestimmten Stellen der Karosserie Querschnittsverände rungen, insbesonders Vertiefungen erforderlich sind. Dies ist beispielsweise bei der Mittelsäule (B-Säule) der Fall, bei der Platz für das Türschloß der vorderen Tür ge schaffen werden muß. Die Wand eines Hohlprofils kann jedoch nur mit großen Schwierigkeiten exakt auf eine bestimmte Tiefe eingedrückt werden, da keine Gegenhalte möglichkeit besteht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeug- Karosserie der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der das Vorsehen von Querschnittsveränderungen, insbesonders Vertiefungen und/oder die Anbringung von Funktionsteilen an Leichtmetall-Strangpreß-Hohlprofilen problemlos durch geführt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wände der Hohlprofile an den Stellen der Karosserie, an denen Querschnittsveränderungen, insbesonders Vertiefungen und/oder Funktionsteile vorzusehen sind, mit einem Aus schnitt versehen sind, in den ein Leichtmetall-Gußteil entsprechender Formgebung eingeschweißt ist.

Der erfindungsgemäße Vorschlag ermöglicht es einerseits, Vertiefungen in den Strangpreß-Profilen auf einfache Weise und ohne Schwächung vorzusehen und andererseits Funktions teile anbringen zu können, ohne daß die Wandstärke der Strangpreßprofile vergrößert werden muß.

Die Gußteile können gegebenenfalls sowohl eine Vertiefung bilden als auch mit Befestigungselementen für Funktions teile versehen sein. Dies ist beispielsweise bei dem Mittelpfosten der Fall, wo die Vertiefung im Gußteil den Freigang für das Türschloß der vorderen Tür bildet und an dem Gußteil der Türschloßbolzen für dieses Schloß be festigt ist. Dieses Gußteil kann gegebenenfalls auch zur Befestigung eines Scharniers oder eines Feststellers für die hintere Tür verwendet werden, so daß in diesem Gußteil drei Funktionen vereinigt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung des mittleren Seitenteils einer Fahrzeug-Karosserie,

Fig. 2 und 3 die Verfahrensschritte zum Einfügen eines Gußteils in ein Hohlprofil und

Fig. 4 und 5 Querschnitte entlang Linie 4-4 bzw. 5-5 in Fig. 3.

Das in Fig. 1 dargestellte Karosserie-Seitenteil besteht aus Leichtmetall-Strangpreß-Hohlprofilen, nämlich dem vorderen Türpfosten 1, dem vorderen Dachpfosten 2, dem Dachrahmen-Seitenteil 3, dem hinteren Türpfosten 4 und dem Türschweller 5, die durch Leichtmetall-Guß-Knotenelemente 6, 7, 8, 9 und 10 miteinander verbunden sind. Die Mittel säule 11 besteht ebenfalls aus einem Leichtmetall-Strang guß-Hohlprofil und ist zwischen dem Dachrahmen-Seitenteil 3 und dem Türschweller 5 angeordnet und mit diesen ver schweißt.

An den vorderen Türpfosten 1 und an der Mittelsäule 11 müssen die Scharniere für die nicht gezeigten vorderen und hinteren Türen und an der Mittelsäule 11 sowie der hinteren Türsäule 4 müssen die Schloßbolzen für die Tür schlösser der vorderen bzw. der hinteren Tür angebracht werden. Außerdem muß die Mittelsäule 11 auf ihrer in Fahrtrichtung liegenden Vorderseite eine Vertiefung er halten, in welcher das Türschloß der vorderen Tür im Schließzustand zu liegen kommt. Die Anbringung von Ver tiefungen in Strangpreß-Hohlprofilen bereitet erhebliche Schwierigkeiten und für die Anbringung der Scharniere und der Türschloßbolzen ist die Wandstärke der Hohlprofile meist zu gering. Um auf einfache Weise Vertiefungen in den Hohlprofilen vorsehen zu können und eine feste Anbringung der genannten Funktionsteile zu ermöglichen, wird in der Wand des betreffenden Hohlprofils ein Ausschnitt vor gesehen, in den ein Leichtmetall-Gußteil entsprechender Formgebung eingeschweißt wird. Ein derartiger Ausschnitt 12 mit eingeschweißtem Gußteil 13 ist in Fig. 1 nur an der Mittelsäule 11 dargestellt, jedoch können entsprechende Ausschnitte mit eingeschweißten Gußteilen auch an anderen Stellen, insbesondere am vorderen Türpfosten 1 und an der Rückseite der Mittelsäule 11 vorgesehen werden.

Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen die Verfahrensschritte zur Anbringung von Vertiefungen oder Halterungen für die Befestigung von Formteilen, wie Scharnieren, Türschloß bolzen und dergleichen. Dabei wird als Beispiel ein Teil der Mittelsäule 11 dargestellt. Die Wand des diese Mittel säule 11 bildenden Leichtmetall-Strangpreß-Hohlprofils wird mit einem Ausschnitt 12 versehen, in den ein Leicht metall-Gußteil 13 eingesetzt wird, das mit dem Hohlprofil verschweißt wird. Vorzugsweise liegt der Rand 14 des Guß teils 13 auf dem den Ausschnitt 12 begrenzenden Rand 15 der Mittelsäule 11 auf und er ist mit diesem Rand ver schweißt, wie insbesonders aus Fig. 4 und 5 ersichtlich ist.

Das ein- bzw. angesetzte, in Fig. 4 und 5 in größerem Maß stab dargestellte Gußteil 13 weist eine Vertiefung 16 auf, die als Freigang für das Türschloß der vorderen Tür dient. Es ist außerdem mit einer Gewindebohrung 17 zum Ein schrauben des Türschloßbolzens 18 versehen. Im Aus führungsbeispiel dient das Gußteil 13 zusätzlich zur Be festigung des Türfeststellers 19 und/oder eines Scharniers für die hintere Tür. Es ist zu diesem Zweck mit Gewinde löchern 20 versehen, in welche Befestigungsschrauben 19 für den Türfeststeller 17 eingeschraubt werden.

Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag lassen sich auf einfache Weise Querschnittsveränderungen und Verstärkungen des Hohlprofils verwirklichen, wobei durch die Ausbildung des einzuschweißenden Teils als Gußteil jede gewünschte Formgebung ermöglicht ist.

Claims

1. Fahrzeugkarosserie, insbesondere für Personenkraft wagen, deren tragende Struktur zumindest teilweise aus Leichtmetall-Strangpreß-Hohlprofilen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Hohlprofile an den Stellen der Karosserie, an denen Querschnittsveränderungen und/oder Funktionsteile vorzusehen sind, mit einem Ausschnitt (12) versehen sind, in den ein Leichtmetall-Gußteil (13) entsprechender Formgebung eingeschweißt ist.

2. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Gußteil (13) mit seinem Rand (14) auf dem den Ausschnitt (12) begrenzenden Rand (15) aufliegt und mit diesem Rand verschweißt ist.

3. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Leichtmetall-Gußteile (13) mit Be festigungselementen (Gewinde 17, 20) für die Funk tionsteile (18, 19) versehen sind.

4. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 3 mit einer Mittel säule, dadurch gekennzeichnet, daß in die Mittelsäule (11) ein Gußteil (13) eingeschweißt ist, das mit Ge windelöchern (17, 20) versehen ist, die einerseits zur Aufnahme eines Schloßbolzens (18) für das Türschloß der vorderen Tür und andererseits zur Aufnahme von Be festigungsschrauben (21) für ein Funktionsteil (19) der hinteren Tür versehen ist.