DE4012063A1 - Fahrsimulator fuer ein zweirad - Google Patents
Fahrsimulator fuer ein zweiradInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrsimulator für ein Zweirad nach dem Ober
begriff von Anspruch 1.
Der bekannte Fahrsimulator, von dem die Erfindung ausgeht (EP-A 01 21 186),
ist ein Fahrsimulator für ein Fahrrad. Bei diesem Fahrsimulator finden sich
die beiden Fahrbahnsimulations-Walzen im Tragrahmen in einem bestimmten Ab
stand voneinander, wobei eine der Walzen, nämlich die dem Hinterrad des
Zweirades zugeordnete Walze, gegenüber der anderen Walze in ihrer Posi
tion eingestellt werden kann. Dadurch kann man unterschiedlichen Fahrrad
größen Rechnung tragen. Die beiden Walzen sind über eine Kette antriebs
technisch verbunden, drehen sich also stets synchron. Im Tragrahmen ange
ordnet ist ferner ein Lüfter, der der Simulation von Fahrtwind dient. Die
ser ist antriebstechnisch mit den Walzen verbunden.
Bei dem zuvor erläuterten, bekannten Fahrsimulator für ein Fahrrad befindet
sich die Querlaufschiene in "Fahrtrichtung" mit erheblichem Abstand hinter
dem Hinterrad des Fahrrades in einer Höhe etwas oberhalb der Achse des Hin
terrades. Auf der Querlaufschiene ist ein Läufer quer verschiebbar angeord
net. Von diesem ragt eine Stange ab, die in eine Drehkupplung mündet. Die
Drehkupplung ist mit einer das Hinterrad des Fahrrades gabelförmig umfassen
den Schwinge verbunden, die an den beiden das Hinterrad umfassenden Streben
des Fahrradrahmens mit Hilfe von Klammern angebracht ist. Dadurch kann das
Fahrrad auf den Walzen Querbewegungen ausführen, denen dann der Läufer auf
der Querlaufschiene folgt. Das Fahrrad kann auch eine geringfügige Seiten
neigung einnehmen, wozu die Drehkupplung den notwendigen Freiheitsgrad
schafft. Dabei ist es wichtig, daß die Einheit aus Läufer und Schwinge in
sich steif ist, also im wesentlichen senkrecht von der Querlaufschiene ab
ragt, und so genau wie möglich auf die Mitte des Hinterrades ausgerichtet
ist.
Mit dem bekannten, zuvor erläuterten Fahrsimulator läßt sich die Fahrsitu
ation für ein Fahrrad zwar relativ gut simulieren, größere Seitenneigungen
erlaubt dieser Fahrsimulator aber nicht. Neigt sich das Fahrrad um mehr als
wenige Grad, so wird das Hinterrad wegen des sich verändernden Abstandes
zwischen Querlaufschiene und Rahmen des Fahrrades von der Walze nach hin
ten heruntergezogen. Das mag bei einem Fahrrad noch unproblematisch sein,
will man einen entsprechenden Fahrsimulator aber für die Simulation des
Fahrverhaltens und des Bremsverhaltens eines Motorrades einsetzen, so er
geben sich dadurch unüberwindbare Probleme.
Für Motorräder werden in der Praxis nach wie vor Fahrsimulatoren eingesetzt,
bei denen die Fahrsituationen des Motorrades mehr oder weniger künstlich
reproduziert werden, ohne daß der Fahrer des Motorrades selbst ein realis
tisches Fahrgefühl bzw. Fahrverhalten entwickeln kann (DE-A 36 12 383).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den bekannten Fahrsimulator
so auszugestalten und weiterzubilden, daß für ein Motorrad auf möglichst
einfache Weise eine möglichst wirklichkeitsnahe Simulation des Fahr- und
Bremsverhaltens ermöglicht wird.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist bei einem Fahrsimulator mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
von Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird die Querlaufschiene nebst Ein
heit aus Läufer und Schwinge nach unten, unter das Zweirrad verlegt, und
zwar optimal genau in die von den Laufflächen der Walzen gebildete Ebene,
jedenfalls nicht allzuweit entfernt von dieser Ebene. Dieser Anordnung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die für seitliche Neigungen wirksame
Schwenkachse von den Aufstandspunkten der Räder des Zweirades auf den Wal
zen definiert wird. Befindet sich die Einheit aus Läufer und Schwinge prak
tisch genau in dieser Achse, so führen Neigungen des Zweirades zu keinerlei
Änderungen der wirksamen Abstände. Aber auch bei relativen Abständen von die
ser Ideallage sind in der Praxis noch ausreichende Neigungen für ein Motor
rad auf dem erfindungsgemäßen Fahrsimulator zu realisieren. Entsprechendes
gilt für die Neigungslage der Einheit aus Läufer und Schwinge gegenüber der
Ebene der Querlaufschiene, auch hier wird eine geringfügige Neigung gegen
über der Horizontalen hinnehmbar sein.
Im folgenden gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen
Fahrsimulator so auszugestalten und weiterzubilden, daß er in weiterem Maße
für die Simulation des Fahr- und Bremsverhaltens von Motorrädern geeignet
ist. Dazu wird auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen.
Weiter bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre der Erfin
dung ergeben sich auch aus der Erläuterung eines bevorzugten Ausführungs
beispiels anhand der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung in einer Seitenansicht ein bevorzug
tes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrsimulators
für ein Zweirad, hier ein Motorrad,
Fig. 2 den Fahrsimulator aus Fig. 1 in einer Draufsicht, einige Teile
des Zweirades lediglich noch angedeutet,
Fig. 3 die Einheit aus Läufer und Schwinge in Verbindung mit einem Teil
stück der Querlaufschiene des Fahrsimulators aus Fig. 1,
Fig. 4 die in Fig. 3 dargestellte Einheit in einer Seitenansicht und
Fig. 5 einen als PKW-Anhänger ausgeführten erfindungsgemäßen Fahrsimu
lator in einer Seitenansicht.
Der in Fig. 1 dargestellte Fahrsimulator ist zur Simulation des Fahr- und
Bremsverhaltens eines Zweirades 1, hier eines Motorrades bestimmt. Wegen der
hohen "Geschwindigkeit" eines Motorrades 1, also wegen der relativ hohen
Drehzahl der Räder, ist erfindungsgemäß eine besondere Gestaltung des Fahr
simulators gewählt worden. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Kon
struktion auch für ein Fahrrad verwendet werden, besondere Bedeutung hat die
Erfindung aber für Motorräder.
Der Fahrsimulator weist zunächst einen Tragrahmen 2 und in dem Tragrahmen 2
in einem bestimmten Abstand voneinander und parallel zueinander gelagerte,
antriebstechnisch miteinander verbundene Fahrbahnsimulations-Walzen 3, 4
auf. Auf den Walzen 3, 4 laufen das Vorderrad 5 und das Hinterrad 6 des
Zweirades 1. Am Tragrahmen 2 angeordnet ist eine parallel zu den Walzen 3,
4 verlaufende Querlaufschiene 7. Auf bzw. in der Querlaufschiene 7 ist ein
Läufer 8 frei hin und her bewegbar, dieser ist jedoch quer zur Querlauf
schiene exakt geführt. Außerdem ist eine Kippbegrenzung für das Motorrad 1
vorgesehen, die in der Zeichnung allerdings nicht dargestellt ist. Durch
die Kippbegrenzung wird gewährleistet, daß das Motorrad 1 nur einen bestimm
ten, maximalen Neigungswinkel zu beiden Seiten einnehmen kann, also ins
besondere nicht seitlich umkippen kann.
Der Läufer 8 ist über eine Schwinge 9 am Rahmen 10 des Zweirades 1 in einem
ganz bestimmten Abstand von der Querlaufschiene 7 um eine horizontale Schwenk
achse 11 schwenkbar angebracht. Zwischen dem Läufer 8 und der Schwinge 9
befindet sich eine Drehkupplung 12, die lediglich eine Drehung der Schwinge 9
gegenüber dem Läufer 8 um die Längsachse der Einheit aus Läufer 8 und
Schwinge 9 erlaubt.
Wie Fig. 2 deutlich macht, befinden sich die Walzen 3, 4 in dem durch den
Abstand des Vorderrades 5 vom Hinterrad 6 vorgegebenen Abstand voneinander
und die Einheit aus Läufer 8 und Schwinge 9 ist exakt auf die Mitte des
Hinterrades 6 ausgerichtet.
Die Fig. 1 und 2 zeigen im Zusammenhang nun, daß die Querlaufschiene 7
nahe der von den Laufflächen der Walzen 3, 4 gebildeten Ebene, vorzugsweise
in dieser Ebene, verläuft und daß sich die Einheit aus Läufer 8 und Schwin
ge 9 von der Querlaufschiene 7 aus etwa horizontal erstreckt. Dies hat die
im allgemeinen Teil der Beschreibung erläuterten Vorteile.
Die Querlaufschiene 7 könnte theoretisch, wie im Stand Technik, hinter dem
Hinterrad 6 verlaufen. Es hat sich aber gezeigt, daß aus konstruktiven und
fahrtechnischen Gründen eine Anordnung der Querlaufschiene 7 wie in Fig. 1
und 2 dargestellt besonders bevorzugt ist. Es hat sich nämlich gezeigt, daß
die Querlaufschiene 7 möglichst nahe am Hinterrad 6 angeordnet sein sollte.
Bei einem normalen Motorrad 1 befindet sich der untere Rand des Rahmens 10
logischerweise deutlich oberhalb der von den Laufflächen des Vorderrades 5
und Hinterrades 6 bzw. der Walzen 3, 4 gebildeten Ebene. Deswegen empfiehlt
es sich, daß, wie in Fig. 1 dargestellt, die Schwenkachse 11 der Schwinge 9
an einem von unten her am Rahmen 10 des Zweirades 1 anbringbaren Hilfsträ
ger 13 angebracht ist. Der Hilfsträger 13 läßt sich ohne weiteres am Rah
men 10 eines Zweirades 1 anbringen, beispielsweise über Spannschrauben an
den Rahmenrohren eines für Motorräder üblichen Doppelschleifenrahmens. Selbst
verständlich muß der Hilfsträger 13 so massiv ausgeführt sein, daß er die
bei der Simulation des Fahr- und Bremsverhaltens auftretenden Kräfte aufneh
men und übertragen kann.
Die Schwinge 9 bzw. der Hilfsträger 13 bieten einen idealen Ansatzpunkt
für eine Kippbegrenzung. Nicht dargestellt ist dabei in der Zeichnung, daß
im hier dargestellten Ausführungsbeispiel die Schwinge 9 bzw. der Hilfs
träger 13 zur Realisierung der Kippbegrenzung mit einem Stützausleger ver
sehen ist, daß an den Enden des Stützauslegers Laufrollen angeordnet sind
und daß jeweils eine der Laufrollen bei Neigung des Zweirades 1 über einen
bestimmten Winkel hinaus, vorzugsweise von unten her, an einer Lauffläche
am Tragrahmen 2 abstützend zur Anlage kommt. Durch die Laufrollen, die auf
der Lauffläche am Tragrahmen 2 abrollen, und zwar in Querrichtung, kann
trotz der Neigungslage des Motorrades 1 eine seitliche Querverschiebung
mit geringer Reibung erfolgen.
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen nun eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der
Querschiene 7, die sich dadurch auszeichnet, daß zwei einander zugewandte,
im wesentlichen horizontal liegende Schienenköpfe 14 vorgesehen sind und
daß der Läufer 8 eine zwischen den Schienenköpfen 14 angeordnete, spulen
artige Laufrolle 15 und eine die Querlaufschiene 7 von einer Seite her klauen
artig umfassende, die Laufrolle 15 zwischen Schenkeln lagernde Gabel 16
aufweist.
Hinsichtlich der Drehkupplung 12 zeigt Fig. 3 ein sehr zuverlässig funktio
nierendes System, nämlich eine Drehkupplung 12 mit einem doppelten Schräg-
Wälzlager. Das ergibt die erforderliche exakte Seitenführung bei leichter
Drehbarkeit um die Längsachse. Wie solche doppelten Schräg-Wälzlager ausge
führt sind und wie deren vorgeschriebene Lagerkräfte eingestellt werden
können, ist aus dem Stand der Technik bekannt. Man erkennt jedenfalls hier
die üblichen Lagerringe 17 und eine Abstandshülse 18, die ein Überspannen
mittels der Gewindeverbindung 19 verhindert.
Damit das Zweirad 1 nicht seitlich von den Walzen 3, 4 herunterläuft emp
fiehlt es sich, daß den Walzen 3, 4 seitliche Querlaufbegrenzungen zugeord
net sind. Man kann hier an den Rädern 5, 6 des Zweirades 1 zur Anlage kommen
de Mitlaufrollen verwirklichen. Fig. 5 macht aber deutlich, daß die Quer
laufbegrenzungen hier lediglich durch die Seitenwandungen 20 am Tragrahmen 2
realisiert sind.
Wie schon aus dem Stand der Technik bekannt, sind auch im hier dargestell
ten Ausführungsbeispiel die Walzen 3, 4 zur Einstellung ihres Abstandes
voneinander im Tragrahmen 2 verschiebbar. Abgesehen davon, daß man dadurch
unterschiedliche Radstände unterschiedlicher Motorräder 1 berücksichtigen
kann, kann man auf diese Weise durch Einstellung des Abstandes der Walzen 3,
4 auch das Fahrverhalten in gewissen Grenzen beeinflussen. Beispielsweise
kann man durch Umstellung der dem Vorderrad 5 zugeordneten Walze 3 den
Nachlauf verändern, wodurch die Lenk- und Bremseigenschaften stark beein
flußt werden. Hier findet man gerade für Motorräder eine optimale Beein
flussungsmöglichkeit des Fahrverhaltens.
Es hat sich gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen Fahrsimulator das Fahr
und Bremsverhalten außerordentlich einfach und wirklichkeitsnah simuliert
werden kann. Nun hat ein solcher Fahrsimulator, bei dem das Motorrad 1 tat
sächlich keine Fahrbewegung ausführt, aber einen prinzipiellen physikali
schen Nachteil. Es fehlt nämlich die beim Beschleunigen und Bremsen normaler
weise einen starken Einfluß ausübende Massenträgheit von Fahrzeug und Fahrer.
Normalerweise führt die Massenträgheit beim Bremsen zu einer dynamischen
Achslastverlagerung von der Hinterachse zur Vorderachse, also vom Hinter
rad 6 auf das Vorderrad 5. Jeder Motorradfahrer weiß, daß die überwiegende
Bremsleistung von der Vorderradbremse erbracht werden muß.
Im Rahmen der Lehre der Erfindung wird nun die dynamische Achslastverlage
rung beim Bremsen dadurch simuliert, daß die Oberfläche der für das Hinter
rad 6 des Zweirades 1 bestimmten Walze 4 mit einer die Reibungszahl ver
ringernden Ausrüstung versehen, insbesondere eingewachst, ist. Da man für
die Simulation des Fahrverhaltens dem Beschleunigen eine geringere Aufmerk
samkeit widmen muß als dem Bremsen - das Beschleunigen kann man auch nor
malerweise in der Fahrschule üben, das Bremsen hingegen führt gleich zu risi
koreichen Situation und kann jedenfalls nicht im Extrem geübt werden - kann
man durch entsprechend langsames Beschleunigen der geringen Reibungszahl
der Walze 4 ohne weiteres Rechnung tragen. Die geringe Reibungszahl der
Walze 4, verglichen mit der Reibungszahl der Walze 3, wird also beim Ab
bremsen erst wirksam und führt zu einer Wirkung, die der dynamischen Achs
lastverlagerung auf verblüffende Weise ähnelt. Wachst man eine normale, han
delsübliche Walze auf der Oberfläche ein, so braucht man praktisch weiteres
nicht zu tun, die Wachsschicht haftet über viele Woche, ja Monate. Alter
nativ wäre es natürlich auch möglich, die Oberfläche der Walze 4 mit einer
von vornherein aufgebrachten Beschichtung zu versehen, beispielsweise mit
einer Teflonauflage od. dgl.
Bislang ist davon ausgegangen, daß, wie beim Stand der Technik, auch bei
dem erfindungsgemäßen Fahrsimulator das Zweirad 1 selbst für den Antrieb
sorgt. Normalerweise kann man also im Freien auf dem erfindungsgemäßen Fahr
simulator auch vom Motorgeräusch und von den Fahrvibrationen her wie auf
einem normalen Motorrad 1 fahren. In Räumen allerdings sollte man ohne Eigen
antrieb des Motorrades 1 fahren, dann empfiehlt es sich, daß die Walzen 3, 4,
zumindest eine der Walzen 3, 4 von einem im Tragrahmen 2 gelagerten An
triebsmotor, insbesondere von einem Elektromotor, antreibbar sind.
Selbstverständlich empfiehlt es sich, mit dem Motorrad 1 auf dem erfindungs
gemäßen Fahrsimulator nicht nur einfach zu "fahren", sondern eine solche
Fahrt auch zu dokumentieren. Das ist für längerfristige Messungen am Motor
rad 1, aber auch für Fahrschulzwecke von erheblicher Bedeutung. Erfindungs
gemäß ist daher vorgesehen, daß ein elektrischer Auswertungsrechner 21 vor
gesehen ist und dem Auswertungsrechner 21 als Meßwerte die Drehzahlen der
Walzen 3, 4 und der Räder 5, 6 des Zweirades 1 sowie die Querposition des
Zweirades 1 auf den Walzen 3, 4 herangezogen werden. Die zuvor erläuterten
Meßwerte lassen Schlupf durch Überbremsung, Lenkausschläge usw. ausreichend
gut erkennen. Selbstverständlich können auch noch eine Vielzahl anderer Meß
werte gemessen werden.
Die Drehzahlmessung der relevanten Drehzahlen der Walzen 3, 4 und der Vor
der- und Hinterräder 5, 6 läßt sich mit üblichen mechanischen oder elektro
mechanischen Methoden vornehmen. Es hat sich aber gezeigt, daß für die hier
vorgesehene Anwendung eine Drehzahlmessung über Lichtschrankensensoren 22
od. dgl. zweckmäßig ist. Lichtschrankensensoren 22 sind störunempfindlich
und sehr exakt, sie werden ja in ähnlicher Weise auch beispielsweise bei
Auswuchtgeräten verwendet.
Für die Übertragung der Meßwerte oder Auswertungsdaten empfehlen sich Licht
leitkabel. Es hat sich nämlich gezeigt, daß vom laufenden Motor des Motor
rades 1 erhebliche Störungen ausgehen, die über die Kabel, wenn es denn
herkömmliche Kabel sind, in die Elektronik eingekoppelt werden. Lichtleit
kabel sind demgegenüber störunempfindlich.
Im Stand der Technik ist ein Kühllüfter vorgesehen. Ein solcher empfiehlt
sich für die Motorkühlung des Motorrades 1 auch bei dem erfindungsgemäßen
Fahrsimulator.
Erfindungsgemäß ist ferner erkannt worden, daß ein Fahrsimulator der in
Rede stehenden Art zu aufwendig ist, um immer an einer Stelle nur einge
setzt zu werden. Es empfiehlt sich daher, den Fahrsimulator auf einem PKW-
Anhänger 23 oder auch auf einem kleinem LKW anzuordnen. Dann kann dieser
Fahrsimulator einer Mehrzahl von Fahrschulen jeweils tageweise zur Verfü
gung gestellt werden, um dort insbesondere kritische Bremsmanöver mit einem
Motorrad 1 zu üben. Das war bislang bei Fahrschulen mit vertretbarem Auf
wand nicht möglich.
Bei Versuchen mit dem erfindungsgemäßen Fahrsimulator hat es sich gezeigt,
daß bei starkem Bremsen eine Neigung besteht, daß sich das Hinterrad 6 des
Motorrades 1 von der hinteren Walze 4 nach innen herabzieht. Ursache dafür
ist die nachgebende, einen erheblichen Federweg aufweisende Feder-/Dämpfer-
Einheit an der Hinterachse des Motorrades 1. Es empfiehlt sich, für die Fahr
simulation die Feder-/Dämpfer-Einheit 24 am Hinterrad 6 des Motorrades 1
zu blockieren, oder auszubauen und gegen eine starre Verbindung zu ersetzen.
Claims (16)
1. Fahrsimulator für ein Zweirad (1), mit einem Tragrahmen (2), mit in dem
Tragrahmen (2) in einem bestimmten Abstand voneinander und parallel zuei
nander gelagerten, antriebstechnisch miteinander verbundenen Fahrbahnsimu
lations-Walzen (3, 4), auf denen das Vorderrad (5) und das Hinterrad (6)
des Zweirades (1) laufen können, mit einer am Tragrahmen (2) parallel zu
den Walzen (3, 4) angeordneten Querlaufschiene (7), mit einem auf bzw. in
der Querlaufschiene (7) frei hin und her bewegbaren, quer zur Querlauf
schiene (7) jedoch exakt geführten Läufer (8) und mit einer Kippbegrenzung
für das Zweirad (1) , wobei der Läufer (8) über eine Schwinge (9) am Rah
men (10) des Zweirades (1) in einem ganz bestimmten Abstand von der Quer
laufschiene (7) um eine horizontale Schwenkachse (11) schwenkbar anbring
bar ist und wobei zwischen dem Läufer (8) und der Schwinge (9) eine le
diglich eine Drehung der Schwinge (9) gegenüber dem Läufer (8) um die Längs
achse der Einheit aus Läufer (8) und Schwinge (9) erlaubende Drehkupplung
(12) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Querlaufschiene (7)
nahe der von den Laufflächen der Walzen (3, 4) gebildeten Ebene, vorzugs
weise in dieser Ebene, verläuft und daß sich die Einheit aus Läufer (8)
und Schwinge (9) von der Querlaufschiene (7) aus etwa horizontal erstreckt.
2. Fahrsimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querlauf
schiene (7) zwischen den Walzen (3, 4) und nahe der für das Hinterrad (6)
bestimmten Walze (4) angeordnet ist.
3. Fahrsimulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (11) der Schwinge (9) an einem von unten her am Rahmen (10)
des Zweirades (1) anbringbaren Hilfsträger (13) angebracht ist.
4. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwinge (9) bzw. der Hilfsträger (13) zur Realisierung der Kipp
begrenzung mit einem Stützausleger versehen ist, daß an den Enden des Stütz
auslegers Laufrollen angeordnet sind und daß jeweils eine der Laufrollen
bei Neigung des Zweirades (1) über einen bestimmten Winkel hinaus, vorzugs
weise von unten her, an einer Lauffläche am Tragrahmen (2) abstützend zur
Anlage kommt.
5. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querlaufschiene (7) aus zwei einander zugewandten, im wesentlichen
horizontal liegende Schienenköpfen (14) besteht und daß der Läufer (8)
eine zwischen den Schienenköpfen (14) angeordnete, spulenartige Laufrolle
(15) und eine die Querlaufschiene (7) von einer Seite her klauenartig um
fassende, die Laufrolle (15) zwischen Schenkeln lagernde Gabel (16) auf
weist.
6. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehkupplung (12) ein doppeltes Schräg-Wälzlager aufweist.
7. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß den Walzen (3, 4) seitliche Querlaufbegrenzungen zugeordnet sind.
8. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (3, 4) zur Einstellung ihres Abstandes voneinander im Trag
rahmen (2) verschiebbar sind.
9. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der für das Hinterrad (6) des Zweirades (1) bestimmten
Walze (4) mit einer die Reibungszahl verringernden Ausrüstung versehen,
insbesondere eingewachst, ist.
10. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (3, 4), zumindest eine der Walzen (3, 4), von einem im Trag
rahmen (2) gelagerten Antriebsmotor, insbesondere von einem Elektromotor,
antreibbar sind.
11. Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektronischer Auswertungsrechner (21) vorgesehen ist und dem Aus
wertungsrechner (21) als Meßwerte die Drehzahlen der Walzen (3, 4) und der
Räder (5, 6) des Zweirades (1) sowie die Querposition des Zweirades (1)
auf den Walzen (3, 4) herangezogen werden.
12. Fahrsimulator nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh
zahlmessung über Lichtschrankensensoren (22) od. dgl. erfolgt.
13. Fahrsimulator nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragung von Meßwerten oder Auswertungsdaten über Lichtleitkabel
erfolgt.
14. Fahrsimulator nach einem der Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß ein Motorkühllüfter vorgesehen ist.
15. Fahrsimulator für ein Zweirad (1), mit einem Tragrahmen (2) und in dem
Tragrahmen (2) gelagerten Fahrbahnsimulations-Walzen (3, 4), insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Trag
rahmen (2) auf einem PKW-Anhänger (23) angeordnet ist.
16. Verfahren zur Simulation des Fahrverhaltens eines Motorrades (1) auf
einem Fahrsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Feder-/Dämpfer-Einheit (24) am Hinterrad (6) des Motorrades (1)
blockiert, oder ausgebaut und gegen eine starre Verbindung ersetzt wird.
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