DE4009940A1 - Spannvorrichtung zur aufnahme von werkstuecken fuer spangebende bearbeitung - Google Patents
Spannvorrichtung zur aufnahme von werkstuecken fuer spangebende bearbeitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung nach den Merkmalen des Ober
geriffs des Anspruchs 1.
Allgemein werden gegenwärtig zur kraftschlüssigen Verbindung beispiels
weise zwischen Bohrschablonen und einer Bohrmaschine sogenannte Bohr
büchsen verwendet.
Die Verbindung zwischen den Bohrbüchsen und den erforderlichen Bohr
schablonen erfolgt durch Nieten, Schrauben oder Kleben. Die Verriegelung
erfolgt hierbei unter Verwendung eines Bajonettverschlußes. Die Verriege
lung wird durch Relativdrehung der Bohrmaschine gegenüber der Bohr
büchse bewirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zwangsverriegelung zwischen
dem zu bearbeitenden Werkstück und dem Werkzeug unter Erzeugung einer
definierten Werkzeugvorschubbewegung zu bewirken und außerdem die dazu
notwendigen Spann- und Verriegelungsglieder sowie den Spann- und
Verriegelungsvorgang wesentlich zu verbessern.
Ferner soll mit der erfindungsgemäßen Ausbildung ein verbessertes Bearbei
tungsergebnis erreicht werden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mittels einer Spannvor
richtung entsprechend den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des An
spruchs 1 und in weiter vorteilhafter Ausgestaltung nach den Merkmalen
der dem Anspruch 1 folgenden Ansprüche.
Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Spannvorrichtung wird erreicht,
daß eine Relativdrehung zwischen der Bearbeitungsmaschine und den zur
Bearbeitung notwendigen Bohrschablonen und Werkzeugführungselemen
ten, z. B. Bohrbüchsen, enthällt.
Dadurch sind in besonderer Weise ausgebildete Werkzeugführungselemente,
z. B. Bohrbüchsen mit Bajonettverriegelungen nicht mehr erforderlich. Als
Schablonen können wesentlich billiger herzustellende Teile verwendet wer
den.
Da eine Relativbewegung zur Verriegelung nicht mehr erforderlich ist, verrin
gert sich auch der zur Bearbeitung bzw. zur Aufnahme der Bearbeitungs
maschine erforderliche Raumbedarf und es sind z. B. Bohrungen für die Auf
nahme von Nieten mit zueinander geringen Abständen als bisher üblich her
stellbar.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Spannvorrichtung erlaubt nur mit Hilfe
einer von Hand eingeleiteten Axialkraft auf die Werkzeugmaschine in Rich
tung der Werkzeugvorschubbewegung einerseits eine Zwangsverriegelung
zwischen der Schablone und der Werkzeugmaschine bzw. der Vorschubein
richtung und andererseits ein Einspannen der zu bearbeitenden Werkstücke
mit einer definierten axialen Andrückkraft.
In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung an Hand eines
Ausführungsbeispieles dargestellt und nachfolgend in einer Beispielsbe
schreibung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Spannvorrichtung in einem Längsschnitt, schematisiert
dargestellt,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach der Linie II-II
der Fig. 1 und die
Fig. 3 bis 5 die einzelnen Arbeitsphasen der Spannvorrichtung in der
Darstellungsweise gemäß Fig. 1.
In der Zeichnung ist die Spannvorrichtung insgesamt mit 1 bezeichnet.
Für die Aufnahme und Zentrierung der das Werkzeug - hier ein Bohrwerk
zeug 4 - tragenden Bohrmaschine 3 weist die Spannvorrichtung ein Auf
nahmeteil 6 bzw. 6′ auf. Die Werkzeugmaschine 3 besitzt ein Spannfutter 9,
das zur Aufnahme des Werkzeuges 4 dient.
Das Aufnahmeteil 6 besitzt eine Bohrung 16 mit einer Schulter 15, wobei
die Werkzeugmaschine 3 in Vorschubrichtung R in die Bohrung 16 des Auf
nahmeteils 6 einschiebbar vorgesehen ist.
Mit dem Aufnahmeteil 6 ist mittels eines Gewindes 13 das Aufnahmeteil 6′ fest
verbunden, durch dessen zentrale Bohrung das Bohrwerkzeug 4 in Vorschub
richtung R gegen die zu bohrenden Blechbauteile 10, 10′ verstellbar ist.
Am Aufnahmeteil 6′ ist in Form eines Ringansatzes ein Stellkolben 20 gebil
det, der in einer durch ein Zylinderteil 24 gebildeten Druckzylinderkammer 31
in Vorschubrichtung R des Werkzeuges 4 verstellbar ist. Stirnseitig ist die
Druckzylinderkammer 31 durch Abschlußwände 32 bzw. 32′ am Zylinderteil
24 abgeschlossen. Der Stellkolben 20 weist in üblicherweise einen Kolben
ring 21 auf und die Stirnwand 32′ besitzt gegenüber dem Kolben 20 einen
Dichtring 30.
Das Zylinderteil 24 enthält radiale Bohrungen 33, die in die Druckzylinder
kammer 31 vor den Kolben 20 münden.
Das Aufnahmeteil 6, 6′ weist an seinem den zu bearbeitenden Blechbauteilen
10 bzw. 10′ zugewandten Seite fest verbunden eine Spannhülse 12 auf, de
ren vordere Stirnseite als Spannfläche 14 für die Betätigung der Verriegelung
dient, was später noch näher erläutert ist.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 ist konzentrisch zur Spannhülse 12 ein Ver
riegelungselement 35 mit einem konisch verlaufenden hülsenförmigen Ab
schnitt 35′ und einer konisch verjüngt verlaufenden Bohrung 34 gebildet.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 und der Ausführung Fig. 4 bis 6 ist konzen
trisch zur Spannhülse 12 ein Verriegelungselement 35 mit einem konisch ver
laufenden hülsenförmigen Abschnitt 35′ mit einer konisch verjüngt verlaufen
den Bohrung 34 gebildet.
Das Verriegelungselement 35 besitzt einen Ringflansch 36, der mit dem hül
senförmigen Abschnitt 35′ das Verriegelungselement 35 bildet. Der hülsenför
mige Abschnitt 35′ des Verriegelungselementes 35 weist durchgehende sich
radial erstreckende Längsschnitte 38 zur Bildung von federnden Spreizzun
gen 39 auf.
Dabei ist vorgesehen, daß durch Einschieben der Spannhülse 12 an den Auf
nahmeteilen 6, 6′ in die Bohrung 34 des hülsenförmigen Abschnittes 3′ die
Zungen 39 federnd radial nach außen gedrückt werden, und die Spannhülse
12 bis zum Kontakt mit den zu bohrenden Bauteilen 10, 10′ mit seiner Spann
fläche 14 in Anlage gelangt, was später noch näher erläutert wird.
Die federnden Zungen 39 besitzen an ihren freien Enden Formschlußglieder
in Form von Nocken 40, die für den Eingriff in eine Verriegelungsphase 48,
einer auf die zu bohrenden Teile 10, 10′ aufzulegenden Bohrschablone vor
gesehen sind. Die Verriegelungsphase 48 ist auf der den zu bohrenden Bau
teilen 10, 10′ zugewandten Seite der Schablone 43 gebildet.
Die Schablone 43 wird mit einer feststehenden Bohrauflage durch hier der
Vereinfachung halber nicht dargestellte Spannmittel, an den Werkstücken 10,
10′ unter Ausrichtung der von der Schablone 43 getragenen Bohrbüchsen ge
halten.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 bis 6 ist eine zweite Schablone 44
vorgesehen, wobei die Werkstücke 10, 10′ zwischen beiden Schablonen 43
bzw. 44 gegenüber einem feststehenden Arbeitstisch ausgerichtet und gehal
ten sind. Die Schablone 44 weist für die Durchführung des Bohrers 4 für den
Bohrvorgang eine Bohrung 49 auf.
Zur Abführung von Bohrspänen ist eine die Bohrung 16 der Aufnahmeteile 6,
6′ mündende Absaugöffnung 50 vorgesehen, die an eine hier nicht dargestellte
Absaugvorrichtung anschließt.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Ausführungsbeispiels ist wie nachfol
gend erläutert.
Gemäß der in Fig. 4 gezeigten Arbeitsphase der Spannvorrichtung 1 wird die
Bohrmaschine 3 in die Bohrung 16 des Aufnahmeteiles 6, 6′ der Vorrichtung
bei stillstehendem Antrieb eingeschoben.
Die Bohrmaschine 3 stützt sich bei weiterem Einführung in das Aufnahmeteil
6, 6′ an der Verriegelungsphase 48 des Aufnahmeteils ab. Bei weiterem Vor
drücken der Bohrmaschine 3 in Richtung auf die zu bohrenden Blechbauteile
10, 10′, das heißt in Vorschubrichtung R, wird das Aufnahmeteil 6, 6′ in der
gleichen Richtung mitgenommen.
Infolge der Koppelung der Bohrmaschine 3 mit dem Aufnahmeteil 6, 6′ wird
die Spannhülse 12 am Aufnahmeteil 6′ mit ihrer Stirnkante bzw. Stirnfläche 14
in die verjüngt verlaufende Bohrung des Verriegelungselementes 35 einge
schoben.
Infolge der dadurch hervorgerufenen Relativbewegung zwischen der mit der
Aufnahme 6, 6′ fest verbundenen Spannhülse 12 und dem dazu konzentrisch
angeordneten Verriegelungselement 35, werden dessen federnd ausgebil
dete Zungen 29 radial nach außen gedrückt. Dabei greift das Verriegelungs
element 35 mit seinen Spreizzungen 39 durch die Bohrung 48′ der Schablone
43 hindurch.
Innerhalb der in Fig. 5 dargestellten Phase des Spann- und Bearbeitungsvor
ganges, werden die Zungen 39 durch Fortsetzung der Relativbewegung zwi
schen Hülse 12 und Verriegelungselement 35 in Vorschubrichtung des Werk
zeuges 4 weiter radial nach außen gedrückt, bis die Zungen 39 mit ihren
Formschlußgliedern 40 die vordere Schablone 43 durch die Bohrung 48′ hin
durch hintergreifen und die Formschlußglieder 40 in die Verriegelungsphase
48 formschlüssig eingreifen.
Damit ist eine formschlüssige Verbindung zwischen der Schablone 43 und
dem Verriegelungselement 35 mit dem Zylinderteil 24 hergestellt.
Wie in Fig. 5 dargestellt drückt nunmehr die Spannhülse 12 mit ihrer Stirn
fläche 14 gegen die zu bohrenden Blechbauteile 10, 10′ und drücken diese
damit gegen die hintere Schablone 44 der Werkstückaufspannung fest.
In der in Fig. 6 dargestellten Arbeitsphase der Spannvorrichtung 1, wird die
Bohrmaschine eingeschaltet und die von deren Druckluftsystem abgezapfte
Luft über die Bohrung 33 der Druckzylinderkammer 31, 31′ zugeführt. Infolge
des sich ausbildenden Druckmitteldruckes in der Druckzylinderkammer 31,
31′ wird die Spannhülse 12 am Aufnahmeteil 6, 6′ mittels des beaufschlagten
Kolben 20 unter Abstützung des arretierten Zylinderteiles 24 gegen die zu
bohrenden Blechbauteile 10, 10′ gedrückt.
Nach erfolgtem Bohrvorgang wird die Bohrmaschine ausgeschaltet und die
Druckzylinderkammer 31, 31′ entlüftet (drucklos). Durch Zurückziehen der
Bohrmaschine 3 wird das Verriegelungselement 35 mit seinen Reizzungen 39
und den daran angeordneten Formschlußgliedern 40 automatisch entspannt.
Claims (9)
1. Spannvorrichtung zur Aufnahme von Werkstücken für spangebende
Bearbeitung wie z. B. Bohren, Fräsen oder dergleichen, mit
- - Mitteln zur Aufnahme des Bearbeitungswerkzeuges bzw. der das Werkzeug tragenden Bearbeitungsmaschine, mit
- - einer Führung für das Werkzeug während des Bearbeitungs vorganges und mit
- - einer feststehenden Werkstückeinspannung,
gekennzeichnet durch
- - ein Verriegelungselement (35) mit am Werkstück (10, 10′) bzw. der Werkstückaufnahme (43, 44) wahlweise angreifenden, federnd aufspreizbaren Formschlußgliedern (39, 30) und durch
- - ein mit dem Werkzeug (4) bzw. der Werkzeugmaschine (3) zur Werkstückeinspannung in Vorschubrichtung (R) verstellbares, und auf das Verriegelungselement (35) einwirkendes Spann element (12).
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spannelement (12) mit einer Aufnahme (6) für die Werkzeug
maschine (3) fest verbunden ist, daß die Maschine (3) in Vorschub
richtung (R) relativ gegenüber der Aufnahme (6) beweglich ist und daß
Mittel (6′) zur Koppelung zwischen dem Spannelement (12) und der
Maschine (3) vorhanden sind.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 und bzw. oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Werkstückeinspannung ein sich wahlweise
an der Werkstückaufnahme (43, 44) bzw. am Verriegelungselement
(35) abstützender, auf das Spannelement (12) bzw. das Werkstück (10,
10′) in Vorschubrichtung (R) einwirkender Druckkrafterzeuger (20; 24;
31) vorgesehen ist.
4. Spannvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pneumatische Druck
krafterzeuger (20; 24; 31) mit Abzapfluft von dem Druckluftsystem der
Werkzeugmaschine (3) betrieben wird.
5. Spannvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement
(35) mit dem Druckzylinder (24) des Druckkrafterzeugers (20; 24; 31)
fest verbunden ist.
6. Spannvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement
(35) als Stellzylinder (24) und das Spannelement (12) als Stellkolben
(20) ausgebildet ist und den Druckzylinderraum (31) zwischen sich
einschließen.
7. Spannvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement
(35) büchsenförmig ausgebildet ist, nach außen federnd Spreizzun
gen (39) mit Formschlußglieder (40) aufweist und für den Eingriff des
Spannelementes (12) mit einer verjüngt verlaufende Bohrung (34)
versehen ist.
8. Spannvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine vordere bzw. eine
vordere und hintere Bearbeitungsschablone (43 bzw. 44) zur Auf
nahme des Werkstückes (10, 10′) vorgesehen ist und daß die vordere
Schablone (43) mit auf ihrer dem Werkstück (10) zugewandten Stirn
seite eine Verriegelungsphase (48) für den wahlweisen Eingriff der
Formschlußglieder (40) des Verriegelungselementes (35) aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: STRAUSS, GERHARD, 85716 UNTERSCHLEISSHEIM, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |