DE4009609A1 - Vorrichtung zur schwingungserregung - Google Patents
Vorrichtung zur schwingungserregungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ganz allgemein Vorrichtungen zur
Schwingungserregung mit in einem Gestell gelagert angeordneten
umlaufenden Unwuchten, insbesondere solche Vorrichtungen,
bei denen mehrere Unwuchtkörper derart zum
Synchronlauf, z. B. durch den Einsatz von an den Unwuchtkörpern
befestigten Zahnrädern, gezwungen sind, daß sich
ihre Fliehkräfte in einer ersten Richtung aufheben und
nur in einer zweiten, zur ersten Richtung senkrecht stehenden
Richtung, wirksam sind.
Derartige Schwingungserregervorrichtungen, die auch mit
einer größeren Anzahl von synchron umlaufenden Unwuchtkörpern
ausgerüstet sein können, sind - kombiniert mit
einem Schwingungsisolator - auch als Vibratoren bekannt.
Mit solchen Vibratoren werden überwiegend Rammarbeiten,
z. B. zum Einrammen von Spundbohlen, durchgeführt. Für
Rammarbeiten geeignete Vibratoren nach dem derzeitigen
Stand der Technik sind z. B. durch einen Prospekt "Müller-
Vibratoren", Auflage 05/89 der Fa. Dr.-Ing. Müller &
Söhne, D-3550 Marburg, belegt.
Ganz speziell widmet sich die vorliegende Erfindung einer
besonderen Ausführungsart von Vibratoren, bei denen es
möglich ist, die resultierenden Erreger-Fliehkräfte unter
Beibehaltung ein- und derselben Drehfrequenz der Unwuchtkörper
innerhalb bestimmter Grenzen zu verändern, und
zwar vorzugsweise in kontinuierlicher Weise.
Üblicherweise wendet man bei derartigen verstellbaren Vibratoren
ein Prinzip an, wonach zwischen Unwuchtkörpern
erster und zweiter Art unterschieden werden kann, welche
synchron umlaufen, deren Fliehkraft-Vektoren dabei jedoch
in stets unterschiedliche Richtungen weisen können. Der
Richtungs-Unterschied ist dann durch einen Relativ-Stellwinkel
β (siehe z. B. Fig. 1) gekennzeichnet, welcher entsteht,
wenn man die Unwuchtkörper erster und zweiter Art
- und damit auch die Fliehkraft-Vektoren - aus einer
gleichgerichteten Grundstellung um den Relativ-Stellwinkel
β relativ zueinander um ihre Drehachsen verdreht.
Sofern alle beteiligten Unwuchtkörper erster und zweiter
Art um einen gemeinsamen Relativ-Stellwinkel β verstellt
synchron umlaufen, entsteht die Erreger-Fliehkraft als
resultierender Fliehkraft-Vektor aus der Summe aller
einzelnen Fliehkraft-Vektoren, und zwar, bezüglich des
skalaren Anteils, als eine Funktion des Relativ-Stellwinkels
β.
Für die absolute Größe der Erreger-Fliehkraft ergibt sich
ein Maximum bei β = 0° und ein Minimum bei β = 180°.
Zur Einstellung eines vorgebbaren Relativ-Stellwinkels β
wird ein Stellantrieb benötigt. Ein Stellantrieb für eine
nicht gerichtete resultierende Fliehkraft einer
Schwingungserregervorrichtung ist z. B. in der DE-PS 32 39 266
beschrieben. Andersartige Stellantriebe für eine
Schwingungserregervorrichtung zur Erzeugung gerichteter
Schwingungen, z. B. an einem Vibrator, sind in der
deutschen Patentanmeldung P 40 00 011 aufgezeigt.
Bei der Vorrichtung gemäß der deutschen Patentanmeldung P
40 00 011, wie auch bei der anderen, bisher bekannt
gewordenen Vorrichtungen zur Erzeugung gerichteter
Schwingungen mit kontinuierlich verstellbarer
resultierender Erreger-Fliehkraft durch die Verstellung
von Unwuchtkörpern erster Art relativ zu Unwuchtkörpern
zweiter Art um einen Relativ-Stellwinkel β wird ein
gemeinsames Verstell-Prinzip angewendet. Dieses Verstell-
Prinzip besteht darin, daß die Unwuchtkörper erster Art
und zweiter Art jeweils zu einer durch Synchronisier-
Mittel (z. B. Zahnräder) zum Synchronlauf gezwungenen
Gruppe zusammengefaßt sind, wobei beide Gruppen
zueinander um einen Relativ-Stellwinkel β verstellt
werden, ohne, daß innerhalb der Gruppen der Zwang zum
Synchronlauf aufgehoben wird.
In der deutschen Patentanmeldung P 40 00 011 werden beide
Gruppen z. B. in Fig. 1 durch die Teile 107 und 108
einerseits und durch die Teile 104 und 105 andererseits
verkörpert. Dieses Verstell-Prinzip repräsentiert auch
den Stand der Technik, soweit er die hier vorliegende und
weiter hinten zu erörternde Erfindung betrifft. Die
Entstehung und die Größe der Reaktionsdrehmomente MR
gemäß dem Stand der Technik wird ebenfalls später noch
erörtert.
Die in der bereits erwähnten Patentanmeldung
beschriebenen Stellantriebe eignen sich gut für den
Einsatz in Schwingungserregervorrichtungen für hohe
Erregerkräfte und für hohe Erregerbeschleunigungen, da
sie insbesondere zur Beherrschung von hohen
Reaktionsdrehmomenten MR ausgebildet sind. In der
Patentanmeldung P 40 00 011 wird die besondere Rolle der
durch Massenkräfte bewirkten Reaktionsdrehmomente MR
bereits gewürdigt, da sie sehr hohe Werte annehmen können
und da durch sie die Baugröße, sowie auch der
Bauteileverschleiß und die Geräuschentwicklung
entscheidend beeinflußt werden. Die beiden letztgenannten
Kriterien sind deshalb besonders betroffen, weil die
Reaktionsdrehmomente MR als Wechsel-Drehmomente
auftreten, deren Größe während einer Unwucht-Umdrehung
zweimal zwischen dem Wert Null und einem Maximalwert
wechselt.
Es wäre daher sehr wünschenswert, die Größe der an den
Verstellgetrieben oder an den Stellantriebs-Motoren
auftretenden Reaktionsdrehmomente MR reduzieren zu
können.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine
Vorrichtung zur Schwingungserregung mit verstellbarer
resultierender Fliehkraft zu schaffen, bei welcher im
Vergleich zu bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen eine
Minderung oder Kompensierung der maximal möglichen Summe
der Absolutwerte (richtungsunabhängige Werte) der
Reaktionsdrehmomente aller Unwuchtkörper oder eine
Minderung der über eine Unwuchtkörper-Umdrehung
gemittelten Summe der Reaktionsdrehmomente aller
Unwuchtkörper erreicht wird. Wenigstens aber soll eine
Minderung der über die Verstellgetriebe zu übertragenden
oder der an den Stellantriebs-Motoren aufzunehmenden
Reaktionsdrehmomente MR erfolgen.
Darüber hinaus soll die mit der Erfindung angestrebte
Verbesserung auch gut einsetzbar sein bei einer
Schwingungserregervorrichtung gemäß der deutschen
Patentanmeldung P 40 00 011, und zwar speziell bei jener
Ausführungs-Variante, bei welcher in Reihe geschaltete
Hydraulikmotoren als Stellantriebe arbeiten, was dort
anhand der Fig. 2b als "Betriebsversion 3" erläutert
wird.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung ist
es angebracht, zunächst eine Erläuterung der Entstehung
und der Wirkung der bei dem Verstell-Prinzip gemäß dem
Stand der Technik auftretenden Reaktionsdrehmomente MR zu
geben. Dies soll anhand der Fig. 1 und 2a bis 2e
geschehen. Der Einfachheit halber wird bei dieser
Erläuterung Bezug genommen auf die Fig. 1, 2a und 2b
der erwähnten Anmeldeschrift P 40 00 011, deren
Terminologie hier ebenfalls weiter verwendet wird.
In Fig. 1 der vorliegenden Erfindungs-Beschreibung ist in
schematischer Weise eine Vorrichtung zur
Schwingungserregung mit zwei Paaren 500, 502 und 504, 506
von durch Kreise symbolisierten Unwuchtkörpern erster Art
500, 504 und zweiter Art 502, 506 dargestellt. Die
Drehachsen 508 bis 511 sind in entsprechenden
Lagerstellen 512 des mit der Masse mg behafteten
Vorrichtungsgestells 514 gelagert. Die Kreise 500 bis 506
sollen gleichzeitig Zahnräder symbolisieren, mit welchen
ein Synchronlauf der Unwuchtkörper erzwungen werden kann.
Der Synchronlauf zwischen den Unwuchtkörpern erster Art
500, 504 und zweiter Art 502, 506 wird durch ein Zahnrad
518 gewährleistet, welches mit seiner Drehachse 516
ebenfalls im Vorrichtungsgestell gelagert ist.
Jeder Unwuchtkörper verfügt über ein Fliehmoment mit dem
Absolut-Betrag |M/2| = mu × |e|, wobei mu die (punktförmig
konzentrierte) Unwuchtmasse dargestellt und |e| den Abstand
des Schwerpunktes der Unwuchtmasse von der Drehachse. Da
e als Vektor aufgefaßt werden kann, ist auch das
Fliehmoment M/2 als Vektor anzusehen, wie auch die bei
Drehung eines Unwuchtkörpers mit der
Winkelgeschwindigkeit w auftretende Fliehkraft F = mu × e
× w². Da die Vektoren e, M/2 und F alle in die gleiche
Richtung weisen, sind sie in Fig. 1 gemeinsam durch die
Pfeile 520, 522, 524, 526 dargestellt.
Von der in Fig. 1 gezeigten schematisierten Anordnung mit
der dazugehörigen Lage-Kombination der Fliehkraft-Vektoren
wird angenommen, daß sie - den Stand der Technik
kennzeichnend - wie folgt zustande gekommen ist:
Bei entferntem Zahnrad 518 waren alle 4 Unwuchtkörper
zunächst in einer Grundstellung derart ausgerichtet, daß
alle Fliehmoment-Vektoren in die Richtung -Y zeigten.
Anschließend erfolgte (durch einen nicht dargestellten
Stellantrieb) eine gemeinsame, durch die Zahnräder 500
und 501 zwangs-synchronisierte Verdrehung der beiden
(oberen) Unwuchtkörper erster Art 500, 504 in jeweils
gegensätzlicher Richtung zu den Richtungspfeilen w um
einen Relativ-Stellwinkel β = 90°. Hiernach wurde das
Zahnrad 518 eingesetzt, womit erreicht wurde, daß alle 4
Unwuchtkörper stets nur um einen gleichgroßen Winkel
verdreht werden können (gleiche Teilkreis-Durchmesser an
den Zahnrädern 500 bis 504 vorausgesetzt). Zuletzt wurden
(mittels eines nicht dargestellten Arbeitsantriebs) alle
4 Unwuchtkörper in eine synchronisierte Rotationsbewegung
mit der Winkelgeschwindigkeit w versetzt, von welcher
Rotationsbewegung Fig. 1 eine bestimmte, durch die Winkel
µ gekennzeichnete Phase darstellt.
In jeder beliebigen Lage-Kombination der Fliehkraft-
Vektoren ergibt sich durch Addition der Einzel-Vektoren
eine sich stets verändernde resultierende Fliehkraft FRY
in Richtung der +Y-Achse bzw. in Richtung der -Y-
Achse. Die absolute Größe der resultierenden Fliehkraft
FRY ist abhängig vom gewählten Relativ-Stellwinkel β und
hat den Wert 0 bei β = 180°, den Wert 4 × mu × |e| × w²
bei β = 0° und den Wert 4 × mu × |e| w² sin 45° bei
dem (dargestellten) Winkel β = 90°.
Entsprechende Betrachtungen ergeben ähnliche Ergebnisse
für das resultierende Fliehmoment, dessen maximale
absolute Größe sich bei β = 0° zu M = 2 × mu × |e| pro
Paar bzw. zu 2M = 4 × mu × |e| für beide Paare ergibt.
Die resultierende Fliehkraft FRY ist eine Wechselkraft,
welche bei einer Unwucht-Umdrehung je einmal in +Y-
Richtung und in -Y-Richtung ihren Maximalwert erreicht.
Über die Lagerstellen der Drehachsen der Unwuchtkörper
wird die resultierende Fliehkraft in das
Vorrichtungsgestell eingeleitet und erzeugt an allen
beteiligten Massen (repräsentiert durch die Masse mg)
eine Beschleunigung a = FRY/mg, welche ebenso wie die
resultierende Fliehkraft einmal während einer Unwucht-
Umdrehung das Vorzeichen ändert. Die Beschleunigung a ist
einmal die Ursache der Schwingbewegung der Masse mg in Y-
Richtung und zum anderen die Ursache für die Erzeugung
der Reaktionsdrehmomente MR.
Die Entstehung von Reaktionsdrehmomenten an den
Unwuchtkörpern erster und zweiter Art kann man wie folgt
anschaulich erklären:
Für den Fall, daß die Winkel µ 1 und µ 2 den Wert Null
angenommen haben, ist die Masse mg (Vorrichtungsgestell)
einer maximalen Beschleunigung - a =2 × mu × e × w²/mg
unterworfen. Am Unwuchtkörper 500 kann man sich die
Unwuchtmasse mu punktförmig konzentriert an der Spitze
des Pfeiles 520 vorstellen, wobei die Länge des Pfeiles
den Schwerpunktabstand e verkörpert. Die an der Drehachse
508 auf den Unwuchtkörper einwirkende Beschleunigung - a
wird der Masse mu über den Hebelarm e mitgeteilt. Da eine
Rückdrehung des Unwuchtkörpers 500 (entgegen der Richtung
des Pfeiles w) ausgeschlossen sein soll, entsteht ein
Drehmoment MR1 = -2 × mu² × e² × w²/mg bzw. MR1 = -
M² × w²/2 × mg, welches in Richtung des Pfeiles MR1
wirkt. Wie man leicht erkennt, addieren sich die beiden
Reaktionsdrehmomente MR1 der beiden Unwuchtkörper erster
Art.
Für den Fall, daß die Winkel µ 1 und µ 2 den Wert 90°
angenommen haben, ermittelt man analog für die
Unwuchtkörper 502 und 506 gleiche Beträge für die
Reaktionsdrehmomente MR2, die jedoch mit umgekehrten
Vorzeichen versehen sind. Die entgegengesetzt wirkenden
Reaktionsdrehmomente werden am Zahnrad 518 kompensiert.
Wäre anstelle des Zahnrades 518 ein Verstellgetriebe
angebracht (wie es bei einer verstellbaren Vorrichtung ja
wirklich vorhanden ist) so müßte es einem
Reaktionsdrehmoment von 2 × MR2 = M² × w²/mg standhalten.
Die Pfeile 528 und 530 repräsentieren für Winkel µ 1 = µ
2 < 0° die Komponenten der Fliehkräfte in Y-Richtung. Da
bei µ 1 = µ 2 = 45° die resultierende Fliehkraft FRY, und
damit auch die Beschleunigung der Masse mg, den Wert Null
annimmt, darf gefolgert werden, daß für die Werte µ1 = µ
2 = 45° bzw. 45° + 180° die Reaktionsdrehmomente MR den
Wert Null annehmen.
Zu beachten ist auch, daß für von dem Wert Null
abweichende Werte für µ 1 bzw. µ 2 sich eine Verkürzung
des Hebelarmes e (Schwerpunktabstand) für die an der
Unwuchtmasse mu parallel zur Y-Achse angreifende
Beschleunigung a einstellt, was ebenfalls zur
Verringerung der absoluten Größe der Reaktionsdrehmomente
MR beiträgt. Bemerkenswert ist weiterhin, daß das
Reaktionsdrehmoment MR bei einem Relativ-Stellwinkel β =
180° ständig den Wert Null aufweist, was sich aus dem
Umstand erklärt, daß in dieser Situation die
resultierende Beschleunigung ebenfalls den Wert Null
annimmt.
Wie man leicht einsehen kann, ist die Entstehung, Wirkung
und Größenordnung von Reaktionsdrehmomenten MR
anschaulich und einfach erklärbar an Modellen, gleich
oder ähnlich dem nach Fig. 1, insbesondere, wenn man den
Spezialfall β =90° wählt und die Fliehkraft-Vektoren
parallel zur Y-Achse bzw. X-Achse ausgerichtet darstellt.
Mit dieser Darstellungsweise als Vergleichsbasis soll die
Bildung und Wirkung von Reaktionsdrehmomenten MR von
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik und gemäß der
Erfindung nachfolgend weiter untersucht werden.
Zunächst wird die Wirkungsweise von Reaktionsdrehmomenten
MR an Vorrichtungen bekannter Bauart anhand der Fig. 2a
bis 2e weiter erläutert.
Es ist in Fig. 2 eine im Vergleich zu Fig. 1 noch
weitergehend schematisierte Schwingungserregervorrichtung
mit 8 Unwuchtkörpern dargestellt. Die Kreise 600 bis 614
stellen mit Zahnkränzen versehene Unwuchtkörper dar, die
um in den Kreismittelpunkten durch Kreuze gekennzeichnete
Drehachsen 620 drehbar sein sollen. Die über Hebelarme
616 mit den Drehachsen verbundenen kleinen Kreise 618
symbolisieren die Fliehmomente M/2 pro Unwuchtkörper,
wobei die Hebelarme 616 auch als die Schwerpunkts-
Abstandsvektoren e und die kleinen Kreise als die
Unwuchtmassen mu interpretiert werden können.
Man kann sich vorstellen, daß die Unwuchtkörper 600,
602, 608 und 610 den Unwuchtkörpern 504, 500, 506 und
502 der Vorrichtung nach Fig. 1 entsprechen, und daß die
Summe der 8 Unwuchtkörper in Fig. 2 eine Verdoppelung
der Anordnung der Unwuchtkörper in Fig. 1 darstellt.
Eine Vorrichtung mit 8 Unwuchtkörpern wird in Fig. 2
deshalb dargestellt, um eine bessere
Vergleichsmöglichkeit mit ebenfalls mit 8 Unwuchtkörpern
ausgestattete Vorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu bieten.
Das in Fig. 1 gezeichnete Vorrichtungsgestell 514 mit der
Masse mg einschließlich der Lagerstellen 512 für die
Lagerung von Drehachsen hat man sich auch an Fig. 2
vorzustellen; auf die zeichnerische Darstellung wurde aus
Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
Die beiden Gruppen der Unwuchtkörper erster Art 600 bis
606 bzw. zweiter Art 608 bis 614 sind jeweils von
Zahnrädern 626 bzw. 628, mit Drehachsen 622 bzw. 624
antreibbar, wobei die letztgenannten Drehachsen ebenfalls
in Lagerstellen des (nicht dargestellten)
Vorrichtungsgestells gelagert sein sollen.
Die Kreise 630 bzw. 632 stellen am Vorrichtungsgestell
konzentrisch zu den Zahnrädern 626 bzw. 628 befestigte
Hydraulikmotoren dar, die mit ihren Antriebswellen mit
den Zahnrädern verbunden sind. Beide Hydraulikmotoren
sind hintereinandergeschaltet und werden von einem
hydraulischen Volumenstrom angetrieben, dessen Zuleitung
638 bzw. Ableitung 640 zu einem nicht dargestellten
hydraulischen Steueraggregat führen, mit dem die
Drehbewegung der Motoren gesteuert werden kann.
Die Betriebsweise der Hydraulikmotoren 630 und 632
entspricht derjenigen, wie sie in der deutschen
Patentanmeldung P 40 00 011 anhand der dort dargestellten
Fig. 2b als "Betriebsversion 3" beschrieben ist. Dieser
Betriebsweise zufolge wird der Druck zwischen dem
Ausgang des Motors 632 und dem Eingang des Motors 630
zusätzlich gesteuert, wobei mit der Größe dieses Druckes
indirekt der gewünschte Relativ-Stellwinkel β eingestellt
wird. Da bei dieser Betriebsweise die Hydraulikmotoren
630 und 632 zugleich als Arbeits-Antriebsmotoren und als
Stellmotoren arbeiten, ist es erforderlich, daß der
Hydraulikmotor 632 auf seiner Ausgangsseite gleichzeitig
als Hydraulikpumpe arbeitet, was in Fig. 2a durch
entsprechende Symbole dargestellt ist. Die Steuerung des
Druckes zwischen den Motoren geschieht durch Einspeisung
eines separaten Fluidvolumenstromes, welcher der
Druckquelle 634 entnommen und durch den Regler 636
geregelt wird.
In Fig. 2a laufen die übereinanderliegenden Zahnräder
jeweils mit der gleichen Drehrichtung um, was durch die
Pfeile w ausgedrückt ist, welche gleichzeitig auch die
zugehörigen Winkelgeschwindigkeiten w symbolisieren. Man
erkennt in Fig. 2a, daß ein Relativ-Stellwinkel β = 180°
eingestellt ist, was gleichbedeutend ist mit einem Wert
Null für die Reaktionsdrehmomente MR und für die
resultierende Fliehkraft FRY. Beim Auftreten von
Reaktionsdrehmomenten MR muß an den Zahnrädern 626 und
628 jeweils (durch die Hydraulikmotoren) ein
Gegendrehmoment in der Größe von - 4MR aufgebracht
werden.
In den Fig. 2b bis 2e ist jeweils die gleiche
schematisierte Vorrichtung wie in Fig. 2a wiedergegeben,
wobei zum Zwecke der besseren Übersichtlichkeit die
Zahnräder 626 und 628 und die Hydraulikmotoren nicht mehr
dargestellt wurden. Anders als in Fig. 2a sind jedoch
die Fliehmomente 618 bzw. die Fliehkraft-Vektoren der
einzelnen Unwuchtkörper der oberen Gruppe zu denen der
unteren Gruppe um einen Relativ-Stellwinkel von β = 90°
verstellt. Dabei unterscheiden sich die Konfigurationen
der Fig. 2b bis 2e lediglich dadurch, daß von Figur zu
Figur - beginnend mit Fig. 2b - sämtliche Unwuchtkörper
beider Gruppen in einer in Richtung der Pfeile w um einen
Drehwinkel von 90° synchron gedrehten Drehwinkelstellung
dargestellt sind.
Der Übergang von der Darstellung der Unwuchtkörper in
Fig. 2a zur Darstellung der Unwuchtkörper in Fig. 2b
beinhaltet einen Verstellvorgang zur Einstellung eines
Relativ-Stellwinkels β = 90° in einer Art, wie sie für
die Betriebsweise von verstellbaren
Schwingungserregervorrichtungen nach dem Stand der
Technik kennzeichnend ist. Dieser Verstellvorgang kommt
dadurch zustande, daß die gesamte obere Gruppe unter
Beibehaltung des Synchronlaufzwanges relativ zur unteren
Gruppe verstellt wird, was in diesem Falle durch ein
Vorlaufen des Hydraulikmotors 630 relativ zum
Hydraulikmotor 632 um einen Winkel von 90° geschieht.
In den Fig. 2b bis 2e sind für den Relativ-Stellwinkel
β = 90° jene vier Phasen dargestellt, welche bei einer
Umdrehung einer Unwucht nacheinander durchlaufen werden
und bei welchen die Reaktionsdrehmomente MR der einen
Gruppe einen maximalen Wert und der anderen Gruppe den
Wert Null annehmen.
Man erkennt, daß die Reaktionsdrehmomente MR
- - sich innerhalb der Gruppe addieren,
- - innerhalb der gleichen Gruppe stets in der gleichen Drehrichtung wirken und
- - von Gruppe zu Gruppe gesehen, bei gleicher absoluter Größe in entgegengesetzten Drehrichtungen wirksam sind.
Die bis hierher ausgeführten Erläuterungen dienen dem
besseren Verständnis über Ursache und Auswirkung von
Reaktionsdrehmomenten MR.
Die Lösung für die bereits weiter vorne beschriebene
Aufgabenstellung durch die Erfindung ist in den
unabhängigen Patentansprüchen definiert. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die an einer Schwingungserregervorrichtung bei Anwendung
der vorliegenden Erfindung erzielbaren Vorteile sind
insbesondere in folgenden Kriterien zu sehen:
Die Verminderung der durch Verstellgetriebe oder
Stellmotoren insgesamt zu übertragenden
Reaktionsdrehmomente erlaubt eine Verkleinerung der
Baugröße der an der Drehmomentübertragung beteiligten
Bauelemente, wie Zahnräder, Lager, Stellmotoren, usw.,
und im Gefolge davon auch eine Verringerung der Kosten,
der Geräuschentwicklung und der Verlust-Energiemengen.
Eine weitergehende Erläuterung des Gegenstandes der
Erfindung und die Beschreibung von Ausführungsbeispielen
derselben folgt nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen 3 bis 5.
Fig. 3 zeigt in schematischer Weise ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit der bevorzugt
vorgesehenen Einbeziehung von Hydraulikmotoren als
Stellantriebe.
Fig. 4a bis 4e zeigt in schematischer Weise die
in der Vorrichtung nach Fig. 3 enthaltenen 8
Unwuchtkörper in verschiedenen bemerkenswerten
Relativlagen zueinander, welche während eines Umlaufes
eingenommen werden können.
Fig. 5 zeigt eine im Vergleich zu Fig. 3
alternative Ausführungsvariante.
Die schematischen Darstellungen der Fig. 3 bis 5
lehnen sich an die der Fig. 1 und 2 an. Diejenigen
gezeichneten Kreise, die mit anderen Kreisen in
tangentialer Berührung stehen, sollen die Zahnkränze von
solchen Körpern (Zahnräder oder Unwuchtkörper) sein, die
um (durch im Kreismittelpunkt eingezeichnete Kreuze
symbolisierte) Drehachsen rotierbar sind. Durch die
Berührung dieser Kreise soll gleichzeitig ein Zwangs-
Synchronlauf der entsprechenden Körper ausgedrückt
werden. Alle Drehachsen sollen in Lagerstellen ein und
desselben Vorrichtungsgestells gelagert sein. Das
Vorrichtungsgestell mit einer Masse mg wurde aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht gezeichnet.
Fig. 3 zeigt schematisch eine
Schwingungserregervorrichtung mit 8 Unwuchtkörpern, von
denen je 4 in einer oberen Gruppe 708 bis 714 und einer
unteren Gruppe 716 bis 722 angeordnet sind. Abgesehen von
dem Verstellvorgang zur Verstellung des Relativ-
Stellwinkels β laufen alle Unwuchtkörper während des
Betriebes der Vorrichtung mit synchroner Drehbewegung in
Richtung der ihnen zugeordneten, ihre
Winkelgeschwindigkeit w kennzeichnenden, Pfeile w um.
Man kann die Summe der Unwuchtkörper auch gliedern in 4
nebeneinander liegende Paare von zusammengehörigen (in
gleicher Drehrichtung drehenden) Unwuchtkörpern erster
Art (oben) und zweiter Art (unten).
Die untere Gruppe von zwangssynchronisierten
Unwuchtkörpern wird über ein Antriebszahnrad 724
angetrieben, welches über eine Welle 726 mit dem als
Arbeitsantrieb dienenden Hydraulikmotor 700 verbunden ist.
Die obere Gruppe von Unwuchtkörpern ist unterteilt in
eine linke Untergruppe 708 + 710 und eine rechte
Untergruppe 712 + 714. Diese Untergruppen sind dadurch
gekennzeichnet, daß ihre beiden Unwuchtkörper bei ihrer,
der Erzeugung einer Fliehkraft dienenden Drehung, in
entgegengesetzter Drehrichtung laufen, während sie bei
einer Veränderung des Relativ-Stellwinkels β in der
gleichen Drehrichtung (um einen kleineren vorgegebenen
Drehwinkel-Betrag) zu verstellen sind. Aus diesem Grunde
können die beiden Unwuchtkörper der gleichen Untergruppe
auch nicht unmittelbar über Zahnräder synchronisiert
werden, was allerdings zwischen bestimmten Unwuchtkörpern
aus unterschiedlichen Untergruppen möglich ist, wie am
Beispiel der Unwuchtkörper 710 und 712 ersichtlich.
Der Synchronlauf der Unwuchtkörper der oberen Gruppe wird
durch eine "hydraulische Welle" gewährleistet. Hierzu
sind die Zahnkränze der Unwuchtkörper 708, 712, 714 über
die Zahnräder 734, 736, 738 mit Hydraulikmotoren 702,
704, 706 gekuppelt. Der Hydraulikmotor 704 verfügt über
ein doppelt so hohes Schluckvolumen wie die beiden
anderen Hydraulikmotoren und arbeitet im Normalfall als
Pumpe.
Die Synchronisation zwischen den Unwuchtkörpern der
oberen Gruppe und der unteren Gruppe erfolgt automatisch
durch die an den Unwuchtkörpern der oberen Gruppe
wirkenden Reaktionsdrehmomente MR, welche das Bestreben
haben, an jedem der oberen Unwuchtkörper den gleichen
Relativ-Stellwinkel β einzustellen. Die
Gleichgewichtslage des Winkels β wird außerdem durch die
Bedingung gewährleistet, daß am Eingang der Motoren 702
und 706 der gleiche hydraulische Druck herrscht wie am
Ausgang des im Pumpenbetrieb arbeitenden Motors 704,
wobei vorausgesetzt wird, daß der Motor 704 das gleiche
Drehmoment entwickelt wie die beiden anderen Motoren
zusammengenommen.
Mit dem hydraulischen Druck an der Stelle 740 wird der
vorgegebene Relativ-Stellwinkel β nach praktisch dem
gleichen Prinzip geregelt, wie es in der deutschen
Patentanmeldung P 40 00 011 im Zusammenhang mit der
Beschreibung der Fig. 2b unter "Betriebsversion 3"
beschrieben wird. Dies betrifft auch den hydraulisch
arbeitenden Regler 742 in Fig. 3. Der Regler 742 -
symbolisiert durch den Rahmen 744 - umfaßt zum einen die
eigentliche Reglereinheit, durch welche ein einer
Druckquelle 754 entnehmbarer Eingangs-Druck entsprechend
einem (den vorgeschriebenen Relativ-Stellwinkel β
bestimmenden) Eingangssignal 756 in einen passenden
Ausgangsdruck A1 gewandelt wird, welcher der Stelle 740
über die Leitung 758 zugeführt wird. Der Regler 742
beinhaltet außerdem noch ein auf der Basis eines
Schraubgetriebes arbeitende Meßgetriebe, welches der
Reglereinheit den Ist-Zustand des zu regelnden Relativ-
Stellwinkels β signalisiert. Hierzu muß dem Meßgetriebe
die Drehbewegung sowohl eines Unwuchtkörpers der oberen
Gruppe als auch der unteren Gruppe zugeführt werden. Die
Zuleitung der entsprechenden Drehbewegungen erfolgt über
die Zahnräder 746, 750 bzw. der daran angeschlossenen
Wellen 748, 752.
Ein mitrotierender Winkelbegrenzer 760 besteht aus einer
um eine Mittenachse rotierbaren Scheibe 772 mit einer
Ausnehmung, in welche die Nase einer zweiten rotierbaren
Scheibe 770 eingreift. Beide Scheiben sind zur Erzeugung
eines Synchronlaufens mit den Unwuchtkörpern 714 bzw. 722
mit denselben über Wellen 764 bzw. 768 und Zahnräder 762
bzw. 766 verbunden. Die Dimensionierung der Ausnehmung
und der Nase kann z. B. derart gestaltet sein, daß eine
Relativ-Verdrehung des Unwuchtkörpers 714 relativ zum
Unwuchtkörper 722 - und damit eine entsprechende Relativ-
Verdrehung der oberen und unteren Gruppe - nur innerhalb
eines Relativ-Stellwinkels β = 180° erfolgen kann. Ein
derartiger Winkelbegrenzer verhindert eine Unterbrechung
des Synchronlaufens der oberen und unteren Gruppe bei sehr
hohen Winkelbeschleunigungen, wie sie beim Anfahren und
Stillsetzen der Anlage auftreten können.
Die Betriebsweise einer Vorrichtung nach Fig. 3 ist
folgende:
Die Unwuchtkörper der oberen und unteren Gruppe mögen
sich - angetrieben durch den Hydraulikmotor 700 - in
synchroner Rotation befinden, mit der
Winkelgeschwindigkeit w und in einer Relativlage mit dem
Relativ-Stellwinkel β = 180°. Diese Relativlage ist
eingestellt, wenn die die Fliehmomente symbolisierenden
kleinen Kreise 774 mit den mit unterbrochener Linie
gezeichneten kleinen Kreisen 776 zusammenfallen.
In dieser Relativlage hat die resultierende Fliehkraft
FRY den Wert Null, weshalb auch die Beschleunigung a den
Wert Null aufweist, womit folglich auch keine
Reaktionsdrehmomente MR auftreten können. Nach der
Aufschaltung eines Eingangssignals 756 für den Winkel β =
90° gibt der Regler 742 an der Stelle 740 einen
hydraulischen Druck vor, welcher in den hydraulischen
Motoren Drehmomente entwickelt, welche entgegengesetzt zu
den sich nun entwickelnden Reaktionsdrehmomenten MR
wirken. Dabei wird der bereits vorhandenen synchronen
Drehbewegung der Unwuchtkörper eine Zusatz-Drehbewegung
mit einem Drehwinkel von 90° überlagert, derart, daß sich
die Unwuchtkörper 710 und 714 in Richtung der jeweils
zugeordneten Winkelgeschwindigkeit w verstellen.
Die sich überlagernde Zusatz-Drehbewegung wird nach
Erreichen des vorgeschriebenen Relativ-Stellwinkels β =
90° durch den Regler 742 wieder beendet. Der
Verstellvorgang kann natürlich auch für beliebige andere
Winkelwerte von β und in umgekehrter Richtung
durchgeführt werden. Als Besonderheit erkennt man, daß
nur gegenläufige Reaktionsdrehmomente MR der oberen
Gruppe gegeneinander abgestützt werden, wobei - etwa im
Vergleich zu Fig. 2a bis 2e - auch nur die Hälfte des
ansonsten abzustützenden Betrages von Drehmomenten
aufzubringen und zu übertragen ist.
Die Entstehung und Wirkung von Reaktionsdrehmomenten MR
in einer Anordnung gemäß der Fig. 3 wird genauer
erläutert anhand der Fig. 4a bis 4e.
In den Fig. 4a bis 4e sind nur noch die 8
Unwuchtkörper der Schwingungserregervorrichtung nach der
Fig. 3 dargestellt. Die Darstellung geschieht analog zu
der Darstellungsweise in den Fig. 2a bis 2e, die auch
zum Vergleich herangezogen werden sollen.
Die Kreise 800 bis 814 stellen die mit Zahnkränzen
versehenen Unwuchtkörper dar, die um in den
Kreismittelpunkten durch Kreuze gekennzeichneten
Drehachsen 816 drehbar sein sollen. Die über Hebelarme
818 mit den Drehachsen 816 verbundenen kleinen Kreise 820
sollen die Wirkrichtung der Fliehkraft-Vektoren der
einzelnen Unwuchtkörper kennzeichnen.
Die mit w bezeichneten Pfeile zeigen die
Winkelgeschwindigkeiten und die Drehrichtungen für die
Drehung der Unwuchtkörper zur Erzeugung der Fliehkräfte.
Die mit MR bezeichneten Pfeile zeigen an, wo
Reaktionsdrehmomente MR auftreten und in welcher Richtung
sie wirken.
Fig. 4a gibt eine Relativlage der Unwuchtkörper wieder,
bei welcher ein Relativ-Stellwinkel β = 180° eingestellt
ist und bei welcher die Fliehkraft-Vektoren der beiden
Gruppen in entgegengesetzte Richtungen weisen. Aus dieser
Ausgangsstellung heraus wird eine in Fig. 4b
wiedergegebene Verstellung des Relativ-Stellwinkels β auf
90° vorgenommen, wie sie bereits für Fig. 3 beschrieben
wurde. Ab Fig. 4b soll nur noch eine Synchrondrehung der
Unwuchtkörper ohne Verstellung des Winkels β erfolgen,
wobei von Figur zu Figur die neue Relativlage der
Fliehkraft-Vektoren nach jeweils einer gemeinsam in
Richtung der Pfeile erfolgten 1/4-Umdrehung gezeigt wird.
Ob und wo Reaktionsdrehmomente MR auftreten, kann den zu
Fig. 1 gegebenen Erläuterungen entnommen werden.
Bemerkenswert bezüglich der Reaktionsdrehmomente MR sind
folgende Feststellungen:
- (a) Die Reaktionsdrehmomente MR der oberen Gruppe weisen in jeder Untergruppe den gleichen Drehsinn auf (welcher auch nach einer 180°-Drehung erhalten bleibt). Der Drehsinn der beiden Untergruppen ist gegenläufig. Diese Erscheinungen stehen im Gegensatz zu den entsprechenden Kriterien in Fig. 2.
- (b) Bei der unteren Gruppe tritt in keiner Phase ein Reaktionsdrehmoment MR auf, anders, als dies in Fig. 2c und 2e der Fall ist. Zu erklären ist diese Erscheinung durch den in den Fig. 4c und 4e ersichtlichen Effekt, daß sich die Fliehkraft-Vektoren der oberen Reihe in diesen Phasen gegenseitig aufheben. Dieser Effekt tritt nachweislich für die Drehphasen gemäß den Fig. 4c und 4e auch dann auf, wenn der Relativ-Stellwinkel β einen anderen Wert als 90° aufweist.
Der zuletzt beschriebene Effekt ist eine wichtige
Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der
Schwingungserregervorrichtung nach Fig. 3. Würde nämlich
an der unteren Gruppe ein stets in einer Drehrichtung
wirkendes größeres Reaktionsdrehmoment MR auftreten, so
könnte die Selbstsynchronisierung der oberen Gruppe mit
der unteren in Frage gestellt sein.
Die zuvor unter (a) und (b) getroffenen Feststellungen
kennzeichnen eigentlich nur die Symptome der
erfinderischen Lösung, deren technische Lehre in den
unabhängigen Ansprüchen zum Ausdruck kommt.
Die allgemeine Erklärung für die Wirkungsweise und das
eigentliche Wesen der Erfindung kann man wie folgt
formulieren. Es wird ausgegangen von der Erkenntnis, daß
die Reaktionsdrehmomente MR an den Unwuchtkörpern der
einen Art im wesentlichen stets durch die jeweils
auftretende resultierende Fliehkraft FRYO der anderen Art
bestimmt sind, was man am besten beurteilen kann, wenn
die Unwuchtkörper der einen Art eine resultierende
Fliehkraft FRYU = Null aufweisen (Fig. 2c und Fig. 4c,
jeweils die untere Gruppe).
Wenigstens die Größe der Reaktionsdrehmomente MR an den
Unwuchtkörpern der einen Art könnte nun reduziert (oder
ganz kompensiert) werden, wenn die Größe der
resultierenden Fliehkräfte FRYO der Unwuchtkörper der
anderen Art reduziert (oder ganz kompensiert) werden
könnte. Genau diese Forderung erfüllt eine Anordnung der
Unwuchtkörper nach der Erfindung, indem dabei bei der
Einstellung eines vom Wert β=0° oder β=180° abweichenden
Relativ-Stellwinkels β (z. B. = 90°) in jeder Umlauf-
Phase die resultierende Fliehkraft FRYO stets kleiner ist
als die maximal mögliche und wobei in der speziellen
Phase "FRYU = 0" (wo man den Maximalwert für MR zu
erwarten hat) die resultierende Fliehkraft FRYO sogar
ebenfalls den Wert Null annehmen kann (man vergleiche
Fig. 2c mit Fig. 4c).
Gleichzeitig erfüllt eine Anordnung nach der Erfindung
die notwendige Bedingung, daß in den Ausnahmefällen β 0°
und β = 180° die resultierende Fliehkraft FRYO doch den
maximal möglichen Wert annimmt, was der gestellten
Aufgabe nicht widerspricht, da für β = 0° oder β = 180°
die Reaktionsdrehmomente MR ohnehin immer den Wert Null
aufweisen.
Die Erfindung beschreitet also den speziellen Weg, die
Reaktionsdrehmomente MR in ihrer möglichen Maximal-Größe
erst gar nicht entstehen zu lassen, anstatt eines
solchen, evtl. auch gangbaren Weges, die Wirkung der in
ihrer maximalen Größe entstandenen Reaktionsdrehmomente
MR durch geschickte getriebetechnische Anordnung von
Getriebegliedern der Vorrichtung im Sinne einer
gegenseitigen Aufhebung zu mindern.
Es ist noch anzumerken, daß das erfinderische Prinzip
auch bereits mit lediglich 4 Unwuchtkörpern praktiziert
werden kann, etwa mit 708 + 716 + 718 in Fig. 3.
Dabei wäre lediglich von Nachteil, daß die
Schwingungserregung nicht mehr nur in einer Richtung
erfolgen würde. Sofern man eine Vorrichtung mit einer
Schwingungserregung lediglich in Richtung des
Doppelpfeiles 778 errichten will, muß die Gruppierung der
zuvor benannten Unwuchtkörper in doppelter Ausführung -
und zwar spiegelbildlich angeordnet - vorhanden sein.
In Fig. 5 wird eine Schwingungserregervorrichtung
gezeigt, bei der im Vergleich zu derjenigen nach Fig. 3
lediglich der hydraulische Stellantrieb durch einen rein
mechanisch arbeitenden Stellantrieb ersetzt ist und bei
der der Regler 742 und der Winkelbegrenzer 760 entfallen
ist. Außerdem ist die obere Gruppe der Unwuchtkörper
andersartig angeordnet, derart, daß die beiden
Unwuchtkörper 710 und 712 bzw. 708 und 714 aus Fig. 3
nun den beiden Unwuchtkörpern 810 und 812 bzw. 808 und
814 in Fig. 5 entsprechen, wobei die beiden letzteren
zusätzlich mittels zweier Zahnräder 804, 806
zwangssynchronisiert sind.
Diese Zwangssynchronisation ermöglicht einen
vereinfachten Stellantrieb (für die Verstellung des
Relativ-Stellwinkels β), welcher aus den Zahnrädern 824,
826 und 828, den Wellen 832 und 834 und dem
Verstellgetriebe 830 besteht.
Das schematisch dargestellte Verstellgetriebe 830 kann
z. B. ähnlich arbeiten wie das aus der DE-PS 32 39 266
bekannt gewordene Verstellgetriebe, in dem es bei seiner
Betätigung durch die translatorische Verlagerung eines
nicht dargestellten Eingangsorgans um einen bestimmten
Betrag an den über die Wellen 832 bzw. 834
angeschlossenen Zahnrädern 826 bzw. 828 eine
entsprechende Winkelverstellung in Richtung der Pfeile
836 bzw. 838 bewirkt.
Die Synchronisation der Drehbewegung der Unwuchtkörper
808 bis 814 mit der Drehbewegung der Unwuchtkörper 816
bis 822 soll unter Inanspruchnahme der an den
Unwuchtkörpern 808 bis 814 auftretenden
Reaktionsdrehmomente MR geschehen, ähnlich, wie es in
Fig. 3 beschrieben wurde. Der Arbeitsantrieb auf die
untere Gruppe von Unwuchtkörpern geschieht, ähnlich wie in
Fig. 3, lediglich mit dem Unterschied, daß der
Hydraulikmotor 802 konzentrisch zum Antriebszahnrad 800
angeordnet ist.
Die Laufrichtung der Unwuchtkörper ist die gleiche wie in
Fig. 3 und durch Pfeile w gekennzeichnet. Die
Laufrichtung der Zahnräder 824, 826, 828 ist mit Pfeilen
wz markiert.
Ein Verstellvorgang zur Veränderung des Relativ-
Stellwinkels β von 180° auf 90° läuft z. B. wie folgt ab:
In der Stellung β = 180° befinden sich die die Richtung der Fliehkraft-Vektoren kennzeichnenden kleinen Kreise 840 in der Position der Kreise 842. Die Unwuchtkörper bzw. Zahnräder laufen mit den Winkelgeschwindigkeiten w bzw. wz um. Das Verstellgetriebe 830 läuft mit den Zahnrädern 826 und 828 in gleicher Drehrichtung mit um. Durch die Verstellbetätigung des Verstellgetriebes 830 wird den Zahnrädern 826 bzw. 828 eine zusätzliche Verstelldrehbewegung in Richtung der Pfeile 836 bzw. 838 überlagert. Diese überlagerte Drehbewegung teilt sich den Unwuchtkörpern 808, 814 bzw. 810, 812 mit und bewirkt an den Unwuchtkörpern 808 bzw. 810 eine Verstellung der Fliehkraft-Vektoren in Richtung der Pfeile 848 bzw. 844 in die gezeichnete Position. Dabei erfolgt die Verstellung in einem Falle in Richtung der Drehrichtung w.
In der Stellung β = 180° befinden sich die die Richtung der Fliehkraft-Vektoren kennzeichnenden kleinen Kreise 840 in der Position der Kreise 842. Die Unwuchtkörper bzw. Zahnräder laufen mit den Winkelgeschwindigkeiten w bzw. wz um. Das Verstellgetriebe 830 läuft mit den Zahnrädern 826 und 828 in gleicher Drehrichtung mit um. Durch die Verstellbetätigung des Verstellgetriebes 830 wird den Zahnrädern 826 bzw. 828 eine zusätzliche Verstelldrehbewegung in Richtung der Pfeile 836 bzw. 838 überlagert. Diese überlagerte Drehbewegung teilt sich den Unwuchtkörpern 808, 814 bzw. 810, 812 mit und bewirkt an den Unwuchtkörpern 808 bzw. 810 eine Verstellung der Fliehkraft-Vektoren in Richtung der Pfeile 848 bzw. 844 in die gezeichnete Position. Dabei erfolgt die Verstellung in einem Falle in Richtung der Drehrichtung w.
Anstelle des mechanischen Verstellgetriebes 830 könnte in
Fig. 5 auch ein hydraulischer Stellantrieb mit zwei
gleichgroßen Hydraulikmotoren eingesetzt werden. Je ein
Hydraulikmotor wäre dann in eine Drehverbindung mit
Zahnrad 824 bzw. 828 zu bringen. Bei den in Reihe zu
schaltenden Hydraulikmotoren würde dann einer als Motor
und der andere als Pumpe betrieben, wobei die Einspeisung
eines zusätzlichen Druckes für die Verstellung des
Relativ-Stellwinkels β - ähnlich wie in Fig. 3 - zwischen
Pumpenausgang und Motoreingang zu erfolgen hätte.
Erwähnenswert sind auch folgende mögliche Weiterbildungen
der bisher in den Fig. 3 und 5 vorgestellten
Ausführungsbeispiele der Erfindung:
In den Anordnungen der Fig. 3 und 5 weisen die
übereinanderliegenden Unwuchtkörper erster und zweiter
Art jeweils dieselbe Laufrichtung auf. Dieser Umstand
kann vorteilhaft dazu genutzt werden, die Fliehmomente
beider Unwuchtkörper auf einer gemeinsamen Achse
anzuordnen, und zwar bevorzugt derart, daß bei einer
zweifach gelagerten Achse gleichgroße Lagerkräfte
auftreten. Als besonderer Vorteil ergibt sich bei dieser
Anordnung, daß die Lager in dem Maße entlastet werden,
wie sich die Fliehkräfte gegeneinander aufheben.
Zur Erzeugung sehr großer resultierender Fliehkräfte
kann es vorteilhaft sein, die gesamte Gruppierung von 8
Unwuchtkörpern mehrfach anzuordnen, und zwar wahlweise
hintereinander, übereinander oder nebeneinander. Die
Einzel-Gruppierungen werden dabei zweckmäßigerweise über
Wellen oder Zahnräder synchronisiert.
Bei der praktischen Anwendung von
Schwingungserregervorrichtungen kann es leicht zu
Überbeanspruchungen der Getriebe- und Lagerteile kommen,
wenn die Vorrichtung bei hoher Schwingamplitude - was
gleichzusetzen ist mit einem großen resultierenden
Fliehmoment - mit dem Rammgut auf harten Grund aufsetzt.
Eine schnelle Entlastung kann in diesem Falle durch eine
schnelle Reduktion des resultierenden Fliehmomentes
erreicht werden, wozu man vorteilhafterweise die
Reaktionsdrehmomente HR selbst nutzen kann, da dieselben
stets bestrebt sind, das Gesamt-Fliehmoment zu
reduzieren. Im einfachsten Falle ist hierfür bei
hydraulischen Stellantrieben eine Reduzierung des
hydraulischen Druckes (an der Stelle 740 in Fig. 3)
vorzusehen, welche vorzugsweise automatisch beim
Auftreten von über einer bestimmten Schwelle liegenden
Druckspitzen in Gang gesetzt wird.
Claims (22)
1. Vorrichtung zur Schwingungserregung mit den
folgenden Merkmalen:
- a) Die Vorrichtung weist wenigstens 2 Paare von zur Drehung mit beliebigen Drehwinkeln um ihnen zugeordnete Drehachsen antreibbaren Unwuchtkörpern erster und zweiter Art auf,
- b) die Größe und/oder die Wirkrichtung der resultierenden Erreger-Beschleunigung wenigstens der zwei Paare ist bezüglich der zwischen den Unwuchtkörpern erster und zweiter Art in einer bestimmten Grundstellung definierbaren Relativ-Drehwinkel durch Einwirkung von Verstell-Drehmomenten um einen Relativ-Stellwinkel (β) verstellbar,
- c) wenigstens ein Teil der Unwuchtkörper ist insbesondere zur Abgabe von Schwingungsenergie von der Vorrichtung nach außen über einen Arbeitsantrieb angetrieben,
- d) der Ablauf der Drehbewegungen der Unwuchtkörper erfolgt - abgesehen von der Verstelldrehbewegung - mit der gleichen Drehfrequenz.
- e) die Verstellung der Relativ-Stellwinkel (β) erfolgt über einen oder mehrere Stellantriebe,
dadurch gekennzeichnet, daß - bezogen
auf eine bestimmte Größe der resultierenden Erreger-Beschleunigung
- eine Minderung der maximal möglichen Summe
der skalaren Anteile der Reaktionsdrehmomente aller Unwuchtkörper
oder eine Minderung der über eine Unwuchtkörper-
Umdrehung gemittelten maximal möglichen Summe der
skalaren Anteile der Reaktionsdrehmomente aller Unwuchtkörper
bewirkt ist durch die Herstellung einer besonderen
Lage-Kombination der Vektor-Lage der Fliehkräfte der einzelnen
Unwuchtkörper, bezogen auf einen beliebigen Bezugs-
Drehwinkel einer Bezugs-Drehachse.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die besondere Lage-
Kombination abweichend ist von derjenigen, bei welcher
die maximal mögliche Summe der skalaren Anteile der
Reaktionsdrehmomente aller Unwuchtkörper erreicht ist.
3. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste Gruppe von umlaufenden Unwuchtkörpern der einen Art
(716, 718, 720, 722) von einer zweiten Gruppe von umlaufenden
Unwuchtkörpern der anderen Art (708, 710, 712,
714) unterscheidbar ist, daß zwecks Konstanthaltung des
Relativ-Stellwinkels (β) bei Drehung der Unwuchtkörper
eine Abstützung von Reaktionsdrehmomenten durch von dem
Stellantrieb (den Stellantrieben) 702, 704, 706 erzeugte
Gegendrehmomente vorgenommen ist, und daß die Abstützung
von Reaktionsdrehmomenten nur für Unwuchtkörper der zweiten
Gruppe vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
Gruppe von umlaufenden Unwuchtkörpern der einen Art
(716, 718, 720, 722) von einer zweiten Gruppe von umlaufenden
Unwuchtkörpern der anderen Art (708, 710, 712,
714) unterscheidbar ist, daß zwecks Konstanthaltung des
Relativ-Stellwinkels (β) bei Drehung der Unwuchtkörper
eine Abstützung von Reaktionsdrehmomenten durch von dem
Stellantrieb (den Stellantrieben) (702, 704, 706) erzeugte
Gegendrehmomente vorgenommen ist, und daß die
Abstützung von Reaktionsdrehmomenten nur für
Unwuchtkörper der zweiten Gruppe vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei beliebigen
Größen von einstellbaren Relativ-Stellwinkeln
(β) die Lage-Kombination der Lage der Fliehkraft-Vektoren
der Unwuchtkörper der ersten Gruppe (716, 718, 720,
722) gleichbleibend ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Lagen-Kombination der Lage der Fliehkraft-Vektoren der
ersten Gruppe (716, 718, 720, 722) bei welcher alle
Fliehkraft-Vektoren senkrecht zur Schwingungsrichtung des
Vorrichtungsgestells ausgerichtet sind, die resultierende
Fliehkraft der Fliehkraft-Vektoren aller Unwuchtkörper
der zweiten Gruppe (708, 710, 712, 714) den Wert Null
hat.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens die zweite Gruppe wenigstens 4 Unwuchtkörper
(708, 710, 712, 714) aufweist, mit einer Lagen-
Kombination der Fliehkraft-Vektoren derart, daß eine
resultierende Erreger-Beschleunigung nur für die
Schwingungserzeugung in vorgegebener Richtung bewirkt
ist, wobei die resultierende Fliehkraft aller Fliehkraft-
Vektoren in einer Richtung senkrecht zur
Schwingungsrichtung (778) stets den Wert Null hat.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Gruppe in eine linke Untergruppe mit zwei
Unwuchtkörpern (708, 710) und in eine rechte Untergruppe
mit zwei Unwuchtkörpern (712, 714) unterscheidbar ist,
wobei die Unwuchtkörper eine Untergruppe einerseits zur
Veränderung des Relativ-Stellwinkels (β) in
gleichgerichteter Drehrichtung verstellbar sind und
andererseits in entgegengesetzter Drehrichtung zur
Erzeugung der Fliehkräfte zum Umlauf antreibbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
Reaktionsdrehmomente der Unwuchtkörper eine Untergruppe
(708, 710/712, 714) in gleicher Drehrichtung, die
Reaktionsdrehmomente der Unwuchtkörper unterschiedlicher
Untergruppen jedoch in entgegengesetzter Drehrichtung
wirksam sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens für die zweite Gruppe von umlaufenden
Unwuchtkörpern eine Vielzahl von mehr als 4
Unwuchtkörpern vorgesehen ist, mit einer Anordnung
derart, daß die Unwuchten einer Untergruppe mehrfach
vorhanden sind und/oder, daß die Untergruppen selbst
zweifach oder mehrfach vorhanden sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Stellantrieb für die Verstellung des Relativ-Stellwinkels
(β) und für die Erzeugung von Gegendrehmomenten zur
Abstützung der Reaktionsdrehmomente wenigstens zwei
Hydromaschinen (702, 704) vorgesehen sind, von denen die
eine als Pumpe (704) ein Gegendrehmoment aufnimmt und die
andere als Motor (702) ein Gegendrehmoment abgibt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der
fluidische Ausgang der Pumpe (Pumpen) (704) auf den
fluidischen Eingang des Motors (der Motoren) (702)
geschaltet ist und daß der zwischen Ausgang und Eingang
herrschende fluidische Druck zwecks Beeinflussung des
Relativ-Stellwinkels (β) durch einen Regler (742)
regelbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Stellantriebe für die Verstellung des Relativ-
Stellwinkels (β) und für die Erzeugung von
Gegendrehmomenten zur Abstützung der Reaktionsdrehmomente
ein mechanisch arbeitendes Stellgetriebe (830) vorgesehen
ist, beispielsweise in der Ausführungsform, bei welcher
eine translatorische Verschiebebewegung über einen
Schraubtrieb in eine Drehbewegung umgeformt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
paarweise zusammengehörige Unwuchtkörper (708, 716) auf
einer Welle angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Unwuchtmasse der Unwuchtkörper der einen Art je zur
Hälfte auf zwei getrennte Körper aufgeteilt ist, welche
Körper zwecks Erzielung einer symmetrischen Belastung der
beiden Wellen-Lagerstellen auf der Welle beidseitig zum
Unwuchtkörper der anderen Art angeordnet sind, und wobei
alle Unwuchtkörper bei ihrer der Fliehkrafterzeugung
dienenden Drehung in gleicher Drehrichtung angetrieben
sind.
16. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe des Relativ-Stellwinkels (β) während der
Drehung der Unwuchtkörper verstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Relativ-
Stellwinkel (β) als Relativlage der Fliehkraft-Vektoren
der zweiten Gruppe von umlaufenden Unwuchtkörpern
(708, 710, 712, 714) der einen Art relativ zu den Fliehkraft-
Vektoren der ersten Gruppe von umlaufenden Unwuchtkörpern
(716, 718, 720, 722) der anderen Art in Abhängigkeit
vom Meßergebnis eines zweiteiligen Meßgetriebes
(744) für den Relativ-Stellwinkel (β) geregelt ist, wobei
jeweils ein Teil des Meßgetriebes mit den Unwuchtkörpern
der ersten bzw. zweiten Gruppe synchron umlaufend ist und
wobei der Differenz-Drehwinkel zwischen beiden Meßgetriebe-
Teilen in ein Steuersignal, vorzugsweise in die
analoge translatorische Wegverschiebung eines hydraulischen
Regelorganes umgewandelt ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Relativ-
Stellwinkel (β) begrenzt ist - vorzugsweise zwischen
den Grenzen β = 0° und β = 180° - und daß wenigstens eine
der Grenzen durch einen Begrenzungsanschlag (770/772)
verkörpert ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsdrehmomente
(MR) auf mitumlaufende Bauteile mit
einem bestimmten polaren Massenträgheitsmoment einwirken,
durch deren Mitwirkung die Reaktionsdrehmomente bezüglich
ihrer Größe und/oder ihres zeitlichen Verlaufes beeinflußt
sind, und wobei die von den Stellantrieben zur
Aufrechterhaltung eines vorgegebenen Relativ-Stellwinkels
(β) zu entwickelnden Gegendrehmomente den beeinflußten
Reaktionsdrehmomenten angepaßt sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder
12, gekennzeichnet durch eine
Sicherungseinrichtung zur schnellen Reduktion der
resultierenden Erreger-Beschleunigung, derart, daß eine
Druckreduzierung zwischen dem fluidischen Ausgang des als
Pumpe wirkenden Hydraulikmotors (704) und dem
fluidischen Eingang des als Motor wirkenden
Hydraulikmotors (702, 706) vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicherungseinrichtung automatisch aktiviert ist beim
Überschreiten eines Schwellenwertes eines hydraulischen
Druckes.
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---|---|---|---|---|
FR2749631A1 (fr) * | 1996-06-07 | 1997-12-12 | Vaillant Christian | Dispositif a inertie et a controle d'intensite et de vitesse destine a produire des forces et couples variables |
US6656395B2 (en) | 2000-10-16 | 2003-12-02 | Dorst Maschinen-Und Analagenbau Gmbh & Co. | Process for determining press parameters for pressing complex structured materials |
-
1990
- 1990-03-26 DE DE4009609A patent/DE4009609A1/de not_active Withdrawn
- 1990-12-19 DE DE59007169T patent/DE59007169D1/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2749631A1 (fr) * | 1996-06-07 | 1997-12-12 | Vaillant Christian | Dispositif a inertie et a controle d'intensite et de vitesse destine a produire des forces et couples variables |
US6656395B2 (en) | 2000-10-16 | 2003-12-02 | Dorst Maschinen-Und Analagenbau Gmbh & Co. | Process for determining press parameters for pressing complex structured materials |
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Publication number | Publication date |
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DE59007169D1 (de) | 1994-10-20 |
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