DE4008502A1 - Verfahren zum mobilen empfang von digitalen signalen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mobilen Empfang von
digitalen Signalen, mit mehreren einzelnen Empfangsantennen,
bei dem zwischen einzelnen Antennensignalen und/oder aus Li
nearkombinationen von Antennensignalen gebildeten Signalen
umgeschaltet wird.
Beim mobilen Empfang, beispielsweise beim Empfang von Rundfunk
und/oder Fernsehsendungen in Kraftfahrzeugen, treten Empfangs
störungen auf, die den Empfang erheblich beeinträchtigen. Der
artige Empfangsstörungen beruhen auf der Einstrahlung von
Rundfunk- bzw. Fernsehwellen aus mehr als einer Richtung auf
die Antenne. Dieser sogenannte Mehrwegeempfang tritt dadurch
auf, daß die Rundfunk- bzw. Fernsehwellen nicht nur vom Sender
direkt zur Antenne gelangen, sondern beispielsweise an Gebäu
den reflektiert werden und auf anderen Wegen ebenfalls die
Empfangsantenne erreichen. Die Empfangswege für die mehreren,
von der Empfangsantenne aufgenommenen Signale sind unter
schiedlich lang, so daß im Rundfunk- bzw. Fernsehsignal Inter
ferenzstörungen auftreten, die lästige, den Empfang erheblich
beeinträchtigende Empfangsstörungen ergeben.
Zur Vermeidung derartiger Nachteile sind sogenannte Diversi
ty-Empfangsverfahren bekannt, wie sie beispielsweise in einem
Aufsatz von R. Heidester und K. Vogt in NTZ 58, Heft 6, Seiten
315-319, in der EP-A2-02 01 977, der DE-A2 33 44 735, der
Zeitschrift "Funkschau", 1986, Seiten 42-45, beschrieben sind.
Aus der DE-A1 37 37 011, der DE-A1 38 14 900 und der DE-A1
38 14 899, die auf dieselben Erfinder wie das vorliegende
Verfahren zurückgehen, sind weiterhin Diversity-Methoden
bekannt, bei denen mittels eines internen Umschalttaktes die
Phasen und/oder Amplituden der hochfrequenten Einzelsignale in
Abhängigkeit zuvor ermittelter Phasenlagen und/oder
Amplitudenbeiträge geändert werden, um eine bessere
Empfangsqualität bei mobilen Systemen zu erreichen.
Bei sämtlichen derartigen mobilen Empfangsverfahren nach der
Diversity-Methode treten also Umschaltvorgänge auf. Diese ver
ändern sprunghaft die Amplitude und/oder Phase des empfangenen
Signals, so daß dadurch Störsignale und -impulse entstehen,
die sehr hohe Werte annehmen können.
Bei der Sprach-, Musik- und/oder Videoübertragung mit analogen
Signalen führen diese durch die Umschaltvorgänge hervorgeru
fenen Störsignale beispielsweise zu Knackgeräuschen, die zwar
die Empfangsqualität beeinträchtigen können, jedoch nicht kri
tisch sind, da diese gegenüber anderen Störungen, beispiels
weise gegenüber Büschelstörungen in der Praxis eine geringere
Bedeutung haben. Darüber hinaus reicht die Redundanz des Über
tragungsverfahrens in den meisten Fällen aus, die durch die
Umschaltvorgänge hervorgerufenen Störsignale zu erkennen und
zu beseitigen.
Bei der Übertragung digitaler Signale sind derartige durch die
Umschaltvorgänge hervorgerufenen Störsignale oder -impulse auf
Grund der sprunghaft sich ändernden Amplitude und/oder Phase
wesentlich kritischer. Auf Grund der Einschwingvorgänge können
Impulsflanken entstehen, die nicht von den Flanken der digita
len Impulse unterschieden werden können. Tritt ein solcher
Störimpuls an kritischen Stellen des digitalen Übertragungs
signals, beispielsweise beim Auftreten sogenannter höchst sig
nifikanter Bits (MSB-most significant bits) oder an sonstigen
besonders relevanten Stellen des digitalen Übertragungssignals
auf, kann die Übertragung etwa eines ganzen Datenblocks ge
stört werden. Als Beispiel für die mobile digitale Datenüber
tragung sei beispielsweise das sogenannte Radio-Data-System
(RDS) genannt, das der Sendererkennung im UKW-Bereich dient.
Weitere Datendienste mit digitaler Datenübertragung sind
geplant. Alle diese digitalen Übertragungsverfahren leiden
daher in kritischer Weise unter den besagten Störsignalen,
wenn Diversity-Verfahren angewandt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, das die Nachteile her
kömmlicher Verfahren nicht aufweist und insbesondere einen zu
verlässigen Empfang von digitalen Signalen mit Diversity-Sy
stemen unterschiedlichster Art ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein bei der Um
schaltung auftretender Störimpuls orthogonal zu den Impulsen
des Datensignals liegt.
Die erfindungsgemäße Maßnahme, den beim Umschalten auftreten
den Störimpuls orthogonal zum Datensignal zu legen, ermöglicht
das Ausmitteln in einer Auswerteschaltung. Dadurch wird ver
mieden, daß die auf Grund des Umschaltens auftretenden Stör
impulse Störungen der zu empfangenden Datenbits hervorrufen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung wird die Orthogonalität zwischen Störimpuls und Datensig
nal durch die Wahl des Zeitpunkts für die Umschaltung zwischen
den einzelnen Antennensignalen gebildet.
Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die Orthogona
lität zwischen Störimpuls und Datensignal durch Wahl des zeit
abhängigen Phasen- und/oder der Amplitudenverlaufs des Em
pfangssignals während des Umschaltvorgangs zu erzeugen. Die
Phasen- und Amplitudenform des beim Umschaltvorgang ent
stehenden Impulses wird also gemäß dieser Ausführungsform so
beeinflußt, daß der Störimpuls orthogonal zu den Impulsen des
Datensignals liegt, also im Detektorfilter ausgemittelt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung tritt
das Störsignal während eines wenig relevanten Teils des Daten
signals auf. Dadurch kann das Auftreten des beim Umschaltvor
gang entstehenden Impulses hinsichtlich seiner zeitlichen Lage
optimal gewählt werden, derart, daß das Datensignal bzw. das
Nutzsignal vom Umschaltsignal möglichst wenig beeinflußt wird.
Die zu übertragenden und zu empfangenden digitalen Signale
weisen beispielsweise eine bestimmte Wortform, etwa eine
16-Bit-Wortform auf. Diese Wortformen umfassen gering signifi
kante und hoch signifikante Bits, auch unter dem Begriff LSB
(low significant bit) und MSB (most significant bit) bekannt.
Durch geeignete Wahl des Auftretens des Umschaltimpulses im
Bereich der gering signifikanten Bits wird erreicht, daß das
Datensignal, wenn überhaupt, nur unwesentlich oder unkritisch
beeinflußt wird, so daß die hoch signifikanten Bits und damit
das Gesamtnutzsignal, wenn überhaupt, nur unwesentlich durch
Auftreten von Umschaltsignalen gestört werden bzw wird. Dies
ist besonders dann wichtig, wenn der Übertragungsweg im Em
pfangsgerät, z. B. das Zwischenfrequenz-filter, keine zu den
Impulsen des Datensignals orthogonale Impulsform zuläßt oder
diese Pulsform nur unvollkommen erzeugt werden kann.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung wird der Umschalt-Zeittakt dem Übertragungstakt des Da
tensignals angepaßt. Diese Ausführungsform ist insbesondere
bei einem aus der DE-A1 37 37 011 bekannten Diversity-System
von Vorteil, wenn der Übertragungstakt des Datensignals höher
als der Umschalt-Zeittakt ist. In diesem Falle kann die
Synchronisation auf den Blockrahmen erfolgen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung liegt der
Umschalt-Zeitpunkt außerhalb eines Entscheidungszeiten enthal
tenden Zeitfensters. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn der Übertragungstakt des Datensignals langsamer als der
Umschalt-Zeittakt ist. Bei einem relativ kleinen Übertragungs
takt des Datensignals kann ein bestimmtes Zeitfenster so aus
gespart werden, daß die Umschaltstörung beispielsweise von den
Entscheidungszeiten ferngehalten wird.
Bei sogenannten Parallel-Diversity-Systemen, wie sie bei
spielsweise aus der DE-A1 37 37 011 bekannt sind, kann der Um
schaltimpuls zu beliebigen Zeiten auftreten. Bei derartigen
Parallel-Diversity-Systemen ist genügend Zeit vorhanden, um
abzuwarten, bis der Schalt-Zeitpunkt mit optimaler Entkopplung
von Stör- und Nutzsignal eintritt.
Bei Scanning-Diversity kann eine wesentlich schnellere Um
schaltung nötig werden. In diesem Falle ist es dennoch gün
stig, bestimmte Zeitfenster mit größter Störwirkung freizu
halten.
Claims (6)
1. Verfahren zum mobilen Empfang von digitalen Signalen, mit
mehreren einzelnen Empfangsantennen, bei dem zwischen ein
zelnen Antennensignalen und/oder aus Linearkombinationen
von Antennensignalen gebildeten Signalen umgeschaltet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der bei
der Umschaltung auftretender Störimpuls orthogonal zu den
Impulsen des Datensignals liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Orthogonalität zwischen Störimpuls und Datensignal durch
die Wahl des Zeitpunkt für die Umschaltung gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Orthogonalität zwischen Störimpuls und Datensignal
durch die Wahl des zeitlichen Verlaufs von Phase und/oder
Amplitude des Empfangssignal während des Umschaltvorgangs
erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Störsignal auf einen wenig re
levanten Teil des Datensignals gelegt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschalt-Zeittakt mit dem Übertra
gungstakt des Datensignals synchronisiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschalt-Zeitpunkt außerhalb eines
Entscheidungszeiten enthaltenden Zeitfensters liegt.
Priority Applications (3)
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