DE4005064C2 - Verfahren zur behandlung von gewaessern - Google Patents
Verfahren zur behandlung von gewaessernInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5236—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Gewässerschlamm, der überwiegend aus sich am Boden des
Gewässers abgesetzten organischen Bestandteilen besteht,
wird dort entsprechend den Strömungsbedingungen
bakteriell abgebaut. Für diesen Abbau werden Bewegungsenergie
und Sauerstoff benötigt, der dem Wasser entzogen
wird. Insbesondere während der Sommerzeit tritt
hierdurch ein starker Sauerstoffmangel auf, der zum
Absterben vieler Organismen führt. Der Abbau des Gewässerschlamms
erfolgt dann überwiegend durch anaerobe
Prozesse.
Die durch den anaeroben Abbau entstehenden Stoffwechselprodukte
der Bakterien sind vorwiegend schädlich;
H2S beispielsweise ist stark geruchsbelästigend und
beeinträchtigt auch die Funktionen des tierischen und
pflanzlichen Lebens im Gewässer.
Um diese Folgen auszuschließen, wurde bisher der Gewässerschlamm
mit Hilfe von kosten-, zeit- und materialaufwendigen
Verfahren aus dem Gewässer herausbefördert.
Das mitgenommene und wieder zurückzuführende Wasser
mußte mit entsprechendem Aufwand gereinigt werden. Ein
derartiges Verfahren ist in der DE 36 20 700 A1 beschrieben,
bei dem dem Schlamm verwertbare Bestandteile
entzogen und die übrigen Bestandteile deponiert werden.
In Patents Abstracts of Japan, Sect. C, Vol. 11 (1987),
No. 192 (C-429) betr. JP 62-14998A, wird ein Verfahren
zur Reinigung des Bodens einer geschlossenen Wasserfläche
beschrieben. Hierzu wird der Boden mit einem wasserdurchlässigen
Tuch abgedeckt und dann sauerstoffhaltiges
Wasser in die Bodenschicht unterhalb des Tuches
gedrückt. Es findet eine Zersetzung aufgrund der Sauerstoffeinwirkung
statt und es bildet sich eine Oxidationsschicht
am Boden, die das Entweichen von Nährsalzen
verhindert.
Auch aus Patents Abstracts of Japan, Sect. C, Vol. 9
(1985) No. 254 (C-308) betr. JP 60-106592A, ist ein
Verfahren zur Behandlung von Schlamm am Gewässerboden
bekannt, bei dem der Schlamm belüftet und diesem ungelöschter
sowie gelöschter Kalk und zusätzlich Fermentierungspilze
zugeführt werden. Der Schlamm wird durch
die eingeblasene Luft aufgewirbelt, bleibt jedoch innerhalb
eines Behandlungsbehälters.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Behandlung von Gewässern, an deren
Boden abgesetzter anaerober Gewässerschlamm
unzureichend abgebaut wird, anzugeben, durch das eine
Herabsetzung der Wasserqualität durch die Abbauprodukte
und durch biologische Strukturverluste verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die durch die Einwirkung der Zuschlagstoffe aus H₂S
und/oder Phosphorverbindungen entstehenden unlöslichen
und daher unschädlichen Stoffe sind damit festgelegt
und dem Stoffwechsel entzogen. Die unlöslichen Stoffe
verbleiben im Schlamm und haben daher keinen schädlichen
Einfluß auf den Zustand des Biotops Wasser.
Trotz der Zuschlagstoffe wird die anaerobe Aktivität im
Gewässerschlamm nicht behindert. Der Schlamm wird somit
auch anaerob abgebaut, ohne daß jedoch die Gewässergüte
in Mitleidenschaft gezogen wird.
Im Zuschlagstoff enthaltenes FeO reagiert mit dem Abbauprodukt
H2S in folgender Weise:
FeO + H₂S → FeS + H₂O
Bei Anwesenheit von Sauerstoff wird das entstandene FeS
gemäß folgender Reaktion regeneriert (oxidiert):
FeS + O → FeO + S
Der Schwefel fällt hierbei elementar in einer umweltunproblematischen
Form aus und verbleibt im Gewässerschlamm.
Zur ausreichenden Versorgung mit Transportenergie und
Sauerstoff am Gewässerboden, d. h. zur Begünstigung der
vorbeschriebenen Reaktionen, kann mit Hilfe einer Pumpenanlage
eine Wasserumwälzung durchgeführt werden,
durch die sauerstoffreicheres Wasser von der Wasseroberfläche
zum Gewässerboden befördert wird. Diese Maßnahme
wird grundsätzlich nur in der Sommerzeit zweckmäßig
sein, da während der Winterzeit, in der die Wasser
temperatur am Boden höher ist als an der Oberfläche,
eine natürliche Konvektion stattfindet, durch die Wasser
aus dem Oberflächenbereich zum Bodenbereich gelangt.
Weitere geeignete Zuschlagstoffe zur Umwandlung von H2S
unter Bildung von elementarem Schwefel sind Fe(OH)2
und Fe(OH)3. Diese Stoffe regeln auch die Prozesse in
natürlichen Gewässern und haben den zusätzlichen Vorteil,
daß im Schlamm enthaltene lösliche
Phosphorverbindungen, z. B. H3PO4, in unlösliche Stoffe
umgewandelt werden, z. B. Fe(OH)3+H3PO4 FePO4+3H2O.
Durch eine großflächige Bestreuung des verschlammten
Gewässerbodens mit geeigneten Zuschlagstoffen vorzugsweise
in Verbindung mit einem gesteuerten Energie-
und Sauerstoffeintrag (Umwälzung) kann somit erreicht
werden, daß der anaerobe Schlammabbau sowie auch im
Schlamm enthaltene Dung- und Giftstoffe die Gewässergüte
durch Rückführung nicht beeinträchtigen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Behandlung von Gewässern, an deren
Boden abgesetzter anaerober Gewässerschlamm unzureichend
abgebaut wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewässerschlamm mit FeO, Fe(OH)₂ und/oder
Fe(OH)₃ enthaltenden Zuschlagstoffen bestreut
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gewässerboden Bewegungsenergie und Sauerstoff
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Energie- und Sauerstoffzuführung durch
eine Wasserumwälzung erfolgt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19904005064 DE4005064C2 (de) | 1990-02-14 | 1990-02-14 | Verfahren zur behandlung von gewaessern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904005064 DE4005064C2 (de) | 1990-02-14 | 1990-02-14 | Verfahren zur behandlung von gewaessern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4005064A1 DE4005064A1 (de) | 1991-08-22 |
DE4005064C2 true DE4005064C2 (de) | 1993-11-04 |
Family
ID=6400418
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904005064 Expired - Lifetime DE4005064C2 (de) | 1990-02-14 | 1990-02-14 | Verfahren zur behandlung von gewaessern |
Country Status (1)
Country | Link |
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-
1990
- 1990-02-14 DE DE19904005064 patent/DE4005064C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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DE4005064A1 (de) | 1991-08-22 |
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