DE4003766C2 - Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug, insbesondere an einem luftgefederten Fahrzeug - Google Patents
Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug, insbesondere an einem luftgefederten FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug ge
mäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Einrichtung ist durch die DE 39 19 303 A1 bekannt. Dort ist ein mit Luft
beaufschlagbares, verstellbares Federelement vorgesehen, das zur Abstützung
sich relativ zueinander bewegender Fahrzeugelemente, nämlich einer Fahrzeug
zelle und dem mit dem Fahrwerk verbundenen Stützelement der Federungseinheit,
dient. Als Wegsensoren ausgebildete Relativ-Verlagerungssensoren messen das.
Federungsverhalten der Luftfederung, d. h. die durch eine Beladungsänderung er
folgende Abstandsänderung der sich relativ zueinander bewegenden Fahrzeug
elemente. Mittels einer Auswerteeinrichtung ist ein der Abstandsänderung entspre
chendes Wegsignal des Wegsensors in einen Steuerbefehl umwandelbar, der ent
weder einen Druckaufbau oder eine Druckentlastung der Federungseinheit bewirkt.
Zur Ausblendung kleiner Amplituden des Wegsignals, wie sie z. B. durch Fahrbah
nunebenheiten hervorgerufen werden, ist bei der zuvor erwähnten Einrichtung ein
Unempfindlichkeitszonen-Filter vorgesehen, mit welchem fahrgeschwindigkeitsab
hängig ein unerwünschtes Ansprechen von Niveauregelungsfunktionen vermieden
werden soll. Hierdurch soll eine unnötige Zu- und Abfuhr von Luft in die bzw. aus
den Federungseinheiten vermieden werden und somit der Luftverbrauch minimiert
werden.
Änderungen der Einfederung, ähnlich denen, die durch Be- und Entladevorgänge
hervorgerufen werden, treten z. B. auch bei Geschwindigkeitsänderungen des
Fahrzeuges, bei Kurvenfahrt oder größeren Bodenwellen auf. Davon ausgehend,
daß die Dauer der Einwirkung bei letzteren vorübergehend ist und im Gegensatz zu
Be- oder Entladevorgängen in der Regel während der Fahrt auftritt, besteht Bedarf
nach einer an die Ursachen der Einwirkung auf die Federung angepaßten Regel
möglichkeit in einer Niveauregeleinrichtung.
Hochfrequente Wegsensorsignale, die z. B. der Beschaffenheit einer Fahrbahn ent
sprechen, sind mit einem Frequenzfilter dem Regelgeschehen entziehbar, wie aus
dem eingangs erwähnten Stand der Technik bekannt. Niederfrequente Signale
dynamischen Ursprungs sind bei einer entsprechenden räumlichen Verteilung der
Wegsensoren durch mehr oder weniger gegenläufige Wegsignale begrenzter
Dauer für Regelentscheidungen, wie z. B. einer gewünschten Regelunterdrückung,
auswertbar.
Weniger aufwendige Niveauregeleinrichtungen, wie sie z. B. im Pkw bei der Rege
lung nur einer Achse Verwendung finden, sind mit nur einem Höhensensor zum
Messen der Niveaulage ausgerüstet, der wegen beengter Einbauverhältnisse vor
zugsweise in gegebenen Ausbuchtungen, wie z. B. Radkästen, seitlich der Längs
achse des Fahrzeuges angeordnet ist. Durch diese seitliche Anordnung des Sen
sors können unerwünschte Sensorsignale erzeugt werden, wenn das Fahrzeug
z. B. eine Kurve durchfährt. Obgleich die oben erwähnten gegenläufigen Regel
signale mit dieser Sensoranordnung nicht erfaßt werden können, besteht auch hier
der Bedarf, das Signal nur eines in dieser Art angebrachten Wegsensors für Re
gelentscheidungen im vorstehend erwähnten Sinne auswertbar zu machen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Niveauregeleinrichtung an
zugeben, bei der ohne Verwendung zusätzlicher Meß- und Übertragungsmittel ein
Ansprechen von Niveauregelfunktionen infolge vorübergehender Einfederungen
der zuvor genannten Art vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst. Wei
terbildungen und vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß bei einer Niveauregeleinrichtung an einem Fahr
zeug eine genauere Aussage über das Federungsverhalten ermöglicht wird. Als
genauere Aussage über das Federungsverhalten wird dabei eine Aussage über die
Geschwindigkeit des Federungsvorganges angesehen.
Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, daß durch dynamische Vorgänge hervorgeru
fene Niveauänderungen schneller ablaufen bzw. von kürzerer Dauer sind als sol
che, die durch übliche Be- und Entladungsvorgänge hervorgerufen werden.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß mit geringem Aufwand, d. h. durch zeitliche Dif
ferentiation des Wegsensorsignals und durch Vergleich der so gewonnenen Größe
mit einem Schwellenwert, ein unerwünschtes Ansprechen von Niveauregelungs
funktionen bei allen in der Praxis auftretenden dynamischen Vorgängen, z. B. Ge
schwindigkeitsänderungen, Kurvenfahrt oder längere Bodenwellen, vermieden wer
den kann.
Die Erfindung hat den weiteren Vorteil, daß neben den Komponenten, die für eine
Niveauregelung ohnehin vorhanden sein müssen, nur eine entsprechende Ergän
zung der Elektronik, z. B. durch ein Rechnerprogramm, erforderlich ist.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dar
gestellt ist, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur Niveauregelung
an einem Fahrzeug,
Fig. 2 eine graphische Darstellung von Regelgrößen der
Einrichtung gemäß Fig. 1.
Die Erfindung ist dafür vorgesehen, mit vorhandenen
Daten der Niveauregeleinrichtung ein für Regelent
scheidungen verwertbares Hilfssignal zu erzeugen.
In Fig. 1 ist eine Luftfeder (1), die symbolisch
dargestellt ist und alle übrigen Luftfedern des
Fahrzeuges einschließt, über ein Wegeventil (2) zum
Auffüllen mit einer Druckmittelquelle (3) und zum
Entleeren mit einem Auslaß (4) zur Atmosphäre verbind
bar. Eine Wegmeßeinrichtung (5) mißt die Weggröße (s)
eines Meßpunktes (6) an der gefederten Masse von einem
vorgegebenen Bezugsniveau, bezogen auf die Abstützung
der Luftfeder durch die Radachse, und gibt ein ent
sprechendes Wegsignal, das der Weggröße (s) ent
spricht, an einen Signaleingang (7) einer Auswerte
einrichtung (8). Bei einer durch Be- und Entladung
hervorgerufenen Abweichung von dem Bezugsniveau ist
ein dem Wegsignal entsprechendes Steuersignal über
Signalausgänge (9) der Auswerteeinrichtung (8) dem
Wegeventil (2) und der Druckmittelquelle (3) zuführ
bar.
Dem Wegsignal entsprechend werden das Wegeventil (2)
bzw. die Druckmittelquelle (3) von der Auswerteein
richtung (8) in Schaltstellungen gebracht, in der
durch Füllen oder Entleeren der Luftfeder (1) das
Annähern des Meßpunktes (6) an das vorgegebene Bezugs
niveau angestrebt wird.
Die elektronische Auswerteeinrichtung (8) ist so
ausgebildet, daß sie die Weggröße (s) zeitlich erfaßt
und ein von der zeitlichen Veränderung der Weggröße
(s) abhängiges zusätzliches Hilfssignal ds/dt erzeugt,
das einer Abweichung des Meßpunktes (6) vom Bezugs
niveau pro Zeiteinheit entspricht. Dieses zusätzliche
Hilfssignal ds/dt, das als absoluter Betrag des Wertes
ds/dt zu verstehen ist, ist ein von der Niveauabwei
chung vom Bezugsniveau abhängiges Signal. Zum Erzeugen
der Weggröße (s) dient die der Auswerteeinrichtung (8)
zugehörige vorhandene Wegmeßeinrichtung (5). Das
Hilfssignal ds/dt kann z. B. am Signalausgang (13) der
Auswerteeinrichtung (8) zur weiteren Verwertung
anstehen.
Die elektronische Auswerteeinrichtung (8) weist eine
mit einem Schwellenwert versehene Schaltung (10) auf,
die so ausgebildet ist, daß die Auswerteeinrichtung
(8) feststellt, ob das Hilfssignal (ds/dt) den Schwel
lenwert überschreitet. Das Ergebnis des Prüfvorganges
ist ein Vergleichssignal, welches die Zustände "ja"
für den Schwellenwert oder dessen überschreiten und
"nein" für dessen Unterschreiten annehmen kann.
Eine Meßeinrichtung (11) erkennt, daß sich das Fahr
zeug in Fahrt befindet und erzeugt ein diesem Fahrzu
stand entsprechendes Fahrsignal. Das Fahrsignal kann
in der Weise ausgebildet sein, daß es erst ab einer
vorgegebenen Geschwindigkeit erzeugt wird. Das Fahr
signal kann von Signalgebern, wie z. B. dem Tachometer,
einem Rad, typischen Fahrschwingungen oder anderen
signalgebenden Elementen, die nur während der Fahrt in
Funktion sind, erzeugt werden. Über einen Signalein
gang (12) wird das Fahrsignal der Schaltung (10)
zugeführt, und dort dem Vergleichssignal in einer
Verknüpfungsschaltung (14) zugeordnet.
Das Hilfssignal ds/dt kann, wenn es nicht an einen
Schwellenwert orientiert sein soll, mit einer opti
schen Anzeigeeinrichtung, die z. B. mit einer Skala
versehen wäre, zur Beurteilung und evtl. Verwertung
sichtbar gemacht werden. Das Hilfssignal ds/dt könnte
z. B. in Abhängigkeit von seinem angezeigten Wert für
eine manuelle Betätigung von Steuereinrichtungen
verwendet werden.
Das an den Schwellenwert orientierte Hilfssignal ds/dt
kann dazu dienen, ein bestimmtes Regelverhalten, wie
z. B. eine zeitlich begrenzte oder vollständige Unter
drückung einer Niveauregelung auszulösen, wenn das
Hilfssignal ds/dt als ein solches oberhalb des Schwel
lenwertes (Vergleichssignal "ja") in ein entsprechen
des Steuersignal umgesetzt wird.
Die Verknüpfung des an den Schwellenwert orientierten
Hilfssignals ds/dt mit dem Fahrsignal bietet die
Möglichkeit, das Ansprechen der Regelung im vorstehen
den Sinne nur auf das in Fahrt befindliche Fahrzeug zu
beziehen. Auf diese Weise könnten Niveauabweichungen
dynamischen Ursprungs, wie sie z. B. durch Kurvenfahrt,
Brems- oder Beschleunigungsvorgänge hervorgerufen
werden, in vorteilhafter Weise unterdrückt werden, um
unnötige und die Fahrsicherheit evtl. herabsetzende
Niveauregelvorgänge während der Fahrt weitgehend
auszuschließen.
Eine solche Unterdrückung, bzw. Verzögerung eines
Regelbeginns kann z. B. mit einem wählbaren Programm
der Auswerteeinrichtung (8) erreicht werden. Die Zeit
spanne zur Unterdrückung bzw. Verzögerung sollte dann
zweckmäßigerweise so gewählt sein, daß mit ihr die
meisten der im normalen Fahrbetrieb nicht zu regelnden
Niveauänderungen erfaßt sind. Anstelle einer indivi
duell wählbaren Zeitspanne könnte diese auch konstant
vorgegeben sein.
Schließlich ist das Hilfssignal ds/dt auch mit einem
Federelement erzeugbar, das unter allgemeinen Bedin
gungen, d. h. nicht speziell an einem Fahrzeug und ohne
Niveauregelmöglichkeit, einsetzbar ist. In solchen
Fällen kann das Hilfssigna. ds/dt Aufschluß über
Stärke und Dauer einer z. B. plötzlich auftretenden
Belastung des Federelementes geben.
Die Fig. 2 zeigt Regelgrößen in Abhängigkeit von
Niveauänderungen. Über der Zeitachse (t) ist die
Weggröße s zu beiden Seiten der Ebene 0-0, die das
Bezugsniveau darstellt, als (+)s und (-)s aufgetragen.
Um die Ebene 0-0 ist durch Begrenzungslinien (15, 16)
ein Toleranzfeld dargestellt, in dem bei geringen
Niveauabweichungen, wie sie z. B. durch Fahrschwingun
gen hervorgerufen werden, keine Niveauregelung aus
gelöst wird.
Die Kennlinien (17, 17'; 18, 18'; 19) zeigen Weggrößen
von Niveauveränderungen in Abhängigkeit von der Zeit
in der die Niveauveränderung erfolgt. Die Steigungen
der Kennlinien zeigen die dem Hilfssignal ds/dt
entsprechenden Geschwindigkeiten der Niveauänderungen.
Die schraffierten Flächen (20, 20') stellen den
Schwellenwert dar, der der Geschwindigkeit, bzw. dem
Hilfssignal ds/dt der Niveauänderung zugeordnet ist.
Die Kennlinie (17) bzw. (17') zeigt eine flach verlau
fende Niveauveränderung unterhalb des vorgegebenen
Schwellenwertes. Bei Verlassen der Toleranzgrenze (21)
bzw. (21') würde eine Niveauregelung einsetzen. Die
Kennlinie (18) bzw. (18') verläuft oberhalb des
Schwellenwertes in der die Niveauregelung unterdrückt
wird.
Die Kennlinie (19) zeigt vergleichsweise eine Niveau
änderung, die einer durch den Kraftstoffverbrauch
hervorgerufenen Abnahme des Ladegewichts entsprechen
würde. An der Toleranzgrenze (22) würde hier eine
Niveauregelung durch Annäherung an das Bezugsniveau
0-0 erfolgen.
Claims (4)
1. Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug, insbesondere an einem
luftgefederten Fahrzeug, mit:
- a) einem verstellbaren Federelement (1) zur gegenseitigen Abstützung sich relativ bewegender Elemente (6; 15);
- b) einer Wegmeßeinrichtung (5) zur Erzeugung einer Weggröße (s), die dem Abstand der Elemente (6; 15) voneinander entspricht;
- c) einer Auswerteeinrichtung (8) zur Auswertung der Veränderung der Weg größe (s) und zur Ansteuerung des verstellbaren Federelementes (1) bei Erkennung bestimmter Veränderungen der Weggröße (s) nach Art einer Niveauregelung, wobei
- d) die Auswerteeinrichtung (8) ein von der zeitlichen Veränderung der Weg größe (s) abhängiges Hilfssignal (ds/dt) erzeugt;
- a) die Auswerteeinrichtung (8) das Ansprechen der Niveauregelung inner halb einer wählbaren oder konstant vorgegebenen Zeitspanne unter drückt, wenn das Hilfssignal (ds/dt) vom Betrage her einen Schwellenwert überschreitet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wegmeßein
richtung (5) seitlich von der Längsachse des Fahrzeuges angeordnet ist.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) eine Einrichtung (11) vorgesehen ist, die während der Fahrt des Fahrzeu ges ein Fahrsignal erzeugt, das der Auswerteeinrichtung (8) zugeführt wird
- b) die Auswerteeinrichtung (8) das Ansprechen der Niveauregelung nur dann unterdrückt, wenn das Fahrsignal die Fahrt des Fahrzeuges an zeigt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitspanne
zur Unterdrückung der Niveauregelung so gewählt ist, daß mit ihr die meisten
im normalen Fahrbetrieb nicht zu regelnden Niveauänderungen erfaßt wer
den.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904003766 DE4003766C2 (de) | 1990-02-08 | 1990-02-08 | Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug, insbesondere an einem luftgefederten Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904003766 DE4003766C2 (de) | 1990-02-08 | 1990-02-08 | Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug, insbesondere an einem luftgefederten Fahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4003766A1 DE4003766A1 (de) | 1991-08-14 |
DE4003766C2 true DE4003766C2 (de) | 2000-01-13 |
Family
ID=6399687
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904003766 Expired - Lifetime DE4003766C2 (de) | 1990-02-08 | 1990-02-08 | Einrichtung zur Niveauregelung an einem Fahrzeug, insbesondere an einem luftgefederten Fahrzeug |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4003766C2 (de) |
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