DE4003521C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leitungsanordnung zwischen
Geberzylinder und Nehmerzylinder einer im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeuges angeordneten hydraulisch betätigten
Kupplung.
Zumindest bei schweren Kraftfahrzeugen mit manuell geschalteten
Getrieben ist eine hydraulische Betätigung der im Antriebsstrang
des Kraftfahrzeuges - in der Regel zwischen Motor und Getriebe -
angeordneten Kupplung üblich. Hierbei wird mittels eines
Kupplungspedales ein Geberzylinder betätigt, welcher über eine
Hydraulikleitung mit einem Nehmerzylinder verbunden ist,
der seinerseits bei Betätigung des Kupplungspedales die
Kupplung öffnet. Obwohl bei einer derart hydraulisch betätigten
Kupplung keine mechanische Verbindung zwischen Kupplungspedal
und Fahrzeugmotor vorliegt, werden des öfteren störende
Schwingungen oder Vibrationen vom Motor auf das Kupplungspedal
übertragen.
Um diese störenden Schwingungen und Vibrationen des Kupplungs
pedales zu vermeiden, ist es aus den deutschen Offenlegungs
schriften 29 38 799 und 36 31 507 bekannt, an bzw. in der
genannten hydraulischen Leitung einen Schwingungsdämpfer
anzuordnen. Der damit verbundene konstruktive Aufwand ist
jedoch relativ groß.
In der Druckschrift "ölhydraulik und pneumatik" 20 (1976)
Nr. 7, Seiten 461ff., wird eine systematische Übersicht
über Dämpfungsmaßnahmen in Druckleitungen gegeben, und zwar
insbesondere in Druckleitungen von Hydropumpen. Dabei werden
verschiedene Interferenz- bzw. Reflexionsdämpfer grundsätz
lich beschrieben bzw. dargestellt, z. B. ein sogenanntes
Quincke-Rohr. Hierbei ist an einer Hauptleitung eine Umweg
leitung angeordnet, deren Enden an voneinander entfernten
Stellen seitlich in die Hauptleitung einmünden.
Es werden jedoch keinerlei Hinweise darauf gegeben, daß eine
der dargestellten Anordnungen für die Unterdrückung von
Schwingungen bzw. Vibrationen an einer Hydraulikleitung
zwischen Geber- und Nehmerzylinder einer hydraulisch
betätigten Kupplung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges
besonders geeignet sein könnten.
Aus der Druckschrift "ölhydraulik und pneumatik" 18 (1974)
Nr. 10, Seiten 749ff., ist es grundsätzlich bekannt, daß
die hydraulische Kapazität Einfluß auf das dynamische
Verhalten hydrostatischer Antriebe hat. Grundsätzlich läßt
sich also die Übertragbarkeit von Schwingungen in hydrauli
schen Systemen durch Veränderung der Leitungsquerschnitte
bzw. durch andere Bemessungen der wirksamen Flächen verändern.
Aus den japanischen Offenlegungsschriften 58-1 55 274 und
61-2 00 375 sind Einspritzsysteme bekannt, bei denen an der
Verbindungsleitung zwischen Pumpe und Einspritzdüse eine
Querschnittsänderung angeordnet bzw. eine Sackleitung
angeschlossen ist. Dabei sind die Längen der Leitungs
abschnitte vor und hinter der Querschnittsänderung bzw.
dem Anschluß der Sackleitung sowie die Länge der Sackleitung
so bemessen, daß die von der Einspritzpumpe erzeugte
Druckwelle und die durch die Querschnittsänderung bzw. die
angeschlossene Sackleitung verursachte reflektierte
Druckwelle durch Überlagerung miteinander zu einer Druck
erhöhung in der Leitung zwischen Einspritzpumpe und
Einspritzdüse führen.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine konstruktiv einfache
Anordnung aufzuzeigen, mit der die Übertragung von Schwingun
gen und Vibrationen zwischen dem Motor eines Kraftfahrzeuges
und dem Kupplungspedal zur Betätigung der im Antriebsstrang
des Kraftfahrzeuges angeordneten Kupplung wirksam unter
bunden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Doppelleitung
gelöst, deren Leitungszweige derart unterschiedlich bemesse
ne Längen aufweisen, daß am Geberzylinder vom Fahrzeugmotor
erregte und sich über die Doppelleitung fortpflanzende
Schwingungen und Vibrationen am Nehmerzylinder zumindest
teilweise durch Interferenz zwischen den über den einen
Leitungszweig und den über den anderen Leitungszweig über
tragenen Schwingungen und Vibrationen ausgelöscht werden.
Die der Erfindung gestellte Aufgabe wird also in verblüffend
einfacher Weise gelöst. Im wesentlichen ist neben der ohnehin
notwendigen einen Leitung zwischen Geber- und Nehmerzylinder
nur ein zweiter Leitungszweig erforderlich, dessen
Länge von der Frequenz der ohne zweiten Leitungszweig
übertragenen Schwingungen bzw. Vibrationen abhängig ist
bzw. in von dieser Frequenz abhängiger Weise abweichend
von dem einen Leitungszweig bemessen sein muß.
Der optimale Längenunterschied der Leitungszweige kann
sehr schnell durch Versuche festgestellt werden.
Ein Vorzug der Erfindung liegt unter anderem darin,
daß eine Nachrüstung bisheriger Kraftfahrzeuge mit der
erfindungsgemäßen Doppelleitung zwischen Nehmer- und
Geberzylinder der hydraulisch betätigten Kupplung praktisch
ohne weiteres möglich ist.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Leitungszweige
hydraulisch getrennt voneinander abzuordnen, weil die
Leitungszweige über die Gehäuse der jeweils angeschlossenen
Zylinder schwingungsmäßig miteinander gekuppelt sind,
so daß die Auslöschung von Schwingungen bzw. Vibrationen
durch Interferenz auch in diesem Fall möglich ist.
Da jedoch die Übertragung der Schwingungen bzw. Vibrationen
in der Regel vornehmlich durch das fluidische Medium,
insbesondere im Falle hydraulischer Systeme, erfolgt,
kann eine besonders wirksame Auslöschung von Schwingungen
und Vibrationen durch Inferferenz erwartet werden, wenn die
Leitungszweige miteinander kommunizieren, wobei eine Verbin
dung der Leitungszweige an bzw. in beiden angeschlossenen
Aggregaten bevorzugt ist.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläu
terung einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
anhand der Zeichnung verwiesen.
Dabei zeigt die einzige Figur eine schaltplanartig schema
tisierte Darstellung eines Antriebsstranges eines Kraftfahr
zeuges mit hydraulisch betätigter Kupplung, deren Nehmer
zylinder entsprechend der Erfindung über eine Doppelleitung
mit dem durch Pedal betätigten Geberzylinder verbunden ist.
Das nicht näher dargestellte Kraftfahrzeug besitzt einen
Verbrennungsmotor 1, welcher - praktisch unvermeidbar -
Schwingungen bzw. Vibrationen anzuregen sucht. Dieser Motor 1
ist über eine Kupplung 2 mit einem manuell schaltbaren
Getriebe 3 antriebsmäßig verbindbar, dessen Ausgang die
Motorleistung auf die Antriebsräder 4 des Fahrzeuges
überträgt.
Die Kupplung 2 wird hydraulisch betätigt. Dazu wird der
Stellhub eines fahrerseitig betätigbaren Pedales 5 auf den
Kolben eines Geberzylinders 6 übertragen, welcher über eine
Doppelleitung 7 mit einem Nehmerzylinder 8 hydraulisch ver
bunden ist, welcher seinerseits zur Betätigung der Kupplung 2
dient. Wird das Pedal 5 niedergetreten, so wird die Kupplung
2 geöffnet.
Die Leitungszweige 7′ und 7′′ der Doppelleitung 7 sind an dem
Geberzylinder 6 sowie dem Nehmerzylinder 8 über T-Stücke 9
miteinander verbunden.
Die Längen der Leitungszweige 7′ und 7′′ sind unterschiedlich
bemessen, derart, daß Schwingungen und Vibrationen, die vom
Motor 1 über die Kupplung 2 auf den Nehmerzylinder 8 und
damit auf die Doppelleitung 7 übertragen werden, am Geber
zylinder 6 durch Interferenz der über den einen Leitungszweig
7′ übertragenen Schwingungen bzw. Vibrationen mit den über
den anderen Leitungszweig 7′′ übertragenen Schwingungen bzw.
Vibrationen ausgelöscht werden.
Dementsprechend ist der Geberzylinder 6 gegenüber den Schwin
gungen und Vibrationen abgeschirmt, so daß auch im Pedal 5
keine Schwingungen oder Vibrationen auftreten können.
Da die Übertragbarkeit von Schwingungen auch vom Druck in der
Doppelleitung 7 bzw. den Geber- und Nehmerzylindern 6 und 8
abhängig ist und in der Regel mit geringer werdendem Druck
abnimmt, ist zusätzlich bevorzugt vorgesehen, Geber- und
Nehmerzylinder 6 und 8 mit relativ großen Kolbenquerschnitten
anzuordnen, um den notwendigen Betriebsdruck so weit als
möglich abzusenken.
Gegebenenfalls kann an zumindest einem Leitungszweig 7′, 7′′
eine Vorrichtung zur Veränderung der Länge dieses Leitungs
zweiges angeordnet sein, um das Längenverhältnis der Leitungs
zweige 7′, 7′′ zur Erzielung einer optimalen Interferenz der
Schwingungen bzw. Vibrationen verändern bzw. justieren zu
können.
Claims (6)
1. Leitungsanordnung zwischen Geberzylinder und Nehmerzylinder
einer im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges angeordneten
hydraulisch betätigten Kupplung,
gekennzeichnet
durch eine Doppelleitung (7), deren Leitungszweige (7′, 7′′)
derart unterschiedlich bemessene Längen aufweisen, daß am
Geberzylinder (6) vom Fahrzeugmotor (1) erregte und sich
über die Doppelleitung (7) fortpflanzende Schwingungen und
Vibrationen am Nehmerzylinder (8) zumindest teilweise durch
Interferenz zwischen den über den einen Leitungszweig (7)
und den über den anderen Leitungszweig (7′′) übertragenen
Schwingungen und Vibrationen ausgelöscht werden.
2. Leitungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungszweige (7′, 7′′) miteinander kommunizieren.
3. Leitungsanordnung nach Anspruche 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungszweige (7′, 7′′) an bzw. in dem Geber- und
Nehmerzylinder (6, 8) miteinander verbunden sind.
4. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge eines der Leitungszweige (7′, 7′′) veränderbar
ist.
5. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Geber- und Nehmerzylinder (6, 8) zur Vermeidung
druckabhängiger Schwingungs- und Vibrationsübertragung
bei geringem Druck arbeiten.
6. Leitungsanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Geber- und Nehmerzylinder (6, 8) große Wirkflächen
bzw. Querschnitte aufweisen.
Priority Applications (3)
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Publications (2)
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- 1991-01-17 AT AT91100487T patent/ATE97473T1/de not_active IP Right Cessation
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