DE4003096A1 - Sulfierte hydroxycarbonsaeureester - Google Patents
Sulfierte hydroxycarbonsaeureesterInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind anionische Tenside erhältlich aus
Hydroxycarbonsäureestern durch Umsetzung mit Sulfiermitteln und
anschließende Neutralisation mit wässrigen Basen, ein Verfahren zu
ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als oberflächenaktive
Substanzen.
Hydroxycarbonsäuren stellen in der Natur weitverbreitete organi
sche Substanzen dar. So entsteht z. B. bei der Gärung von Milch
2-Hydroxypropionsäure (Milchsäure). 2-Hydroxybernsteinsäure
(Äpfelsäure) und 2-Hydroxy-1,2,3-propantricarbonsäure (Citronen
säure) werden als wichtige Zwischenprodukte im menschlichen
Stoffwechsel gebildet. Dem bei der Weinherstellung anfallenden
Kaliumhydrogentartrat ("Weinstein") liegt schließlich die 2,3-
Dihydroxy-bernsteinsäure (Weinsäure) zugrunde.
Milchsäure wird großtechnisch z. B. durch Fermentation von Stärke
gewonnen, die Herstellung von Äpfel- und Citronensäure erfolgt auf
biotechnologischem Wege, während man Weinsäure durch klassischen
Aufschluß von Weinstein mit Schwefelsäure erhält (Chem.Tech., 21,
425 (1973), New.Sci., 67, 538 (1975)).
Die Ester dieser Säuren haben industrielles Interesse als ober
flächenaktive Stoffe, beispielsweise als Emulgatoren, Korrosions
inhibitoren, Builder und Nahrungsmittelzusatzstoffe gefunden. So
sind z. B. aus der deutschen Patentanmeldung DE-A-36 05 799
Citronensäureester bekannt, die als Emulgatoren in der Emulsions
polymerisation Verwendung finden.
Die beiden japanischen Anmeldungen JP 59/1 90 907 und JP 59/25 640
beschreiben die Verwendung von Milch- und Weinsäureestern langket
tiger Alkohole als öllösliche Emulgatoren bei der Herstellung von
Kosmetika.
Die Patentanmeldungen EP-A-00 08 195, EP-A-01 99 131, EP-A-02 09 910
und EP-A-02 58 814 betreffen ferner die Verwendung von
Citronen- bzw. Weinsäureestern in kosmetischen Präparaten.
Hydroxycarbonsäureester sind biologisch leicht abbaubar, toxikolo
gisch unbedenklich und somit prinzipiell auch für die Herstellung
von Wasch- und Reinigungsmitteln interessant. Ihre Verwendung
scheitert jedoch daran, daß sie in Wasser unzureichend löslich
sind.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Hydroxycarbonsäureester
derivate zu entwickeln, die eine so hohe Wasserlöslichkeit besit
zen, daß sie als oberflächenaktive Substanzen für Wasch- und Rei
nigungsmittel in Betracht kommen.
Gegenstand der Erfindung sind anionische Tenside erhältlich aus
Hydroxycarbonsäureestern der allgemeinen Formel (I),
in der R1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2
oder 3 Doppelbindungen, R2 und R4 unabhängig voneinander für Was
serstoff oder eine Gruppe R1-O-(CH2-CHR5-O)n-CO-, R3 für Wasser
stoff oder eine Hydroxylgruppe, R5 für Wasserstoff oder eine Me
thylgruppe, n für 0 oder 1 und m für 0 oder eine Zahl von 1 bis 20
stehen, wobei mindestens ein Rest R1 für einen aliphatischen Koh
lenwasserstoffrest steht, durch Umsetzung mit einem Sulfiermittel
und anschließende Neutralisation mit einer wäßrigen Base.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
von anionischen Tensiden erhältlich aus Hydroxycarbonsäureestern
der allgemeinen Formel (I),
in der R1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2
oder 3 Doppelbindungen, R2 und R4 unabhängig voneinander für Was
serstoff oder eine Gruppe R1-O-(CH2-CHR5-O)n-CO-, R3 für Wasser
stoff oder eine Hydroxylgruppe, R5 für Wasserstoff oder eine Me
thylgruppe, n für 0 oder 1 und m für 0 oder eine Zahl von 1 bis 20
stehen, wobei mindestens ein Rest R1 für einen aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest steht, durch Umsetzung mit einem Sulfiermit
tel und anschließende Neutralisation mit einer wäßrigen Base.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Hydroxycarbonsäure
ester gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Alkohole durch
Umsetzung mit einem Sulfiermittel und anschließende Neutralisation
mit einer wäßrigen Base in anionische Tenside mit hinreichender
Wasserlöslichkeit und überraschend hoher dermatologischer Ver
träglichkeit überführt werden können.
Bei den Ausgangsmaterialien für die Herstellung der erfindungsge
mäßen anionischen Tenside handelt es sich um bekannte Verbin
dungen, die nach gängigen Methoden der organischen Synthese, bei
spielsweise durch Veresterung von Hydroxycarbonsäuren mit
aliphatischen Alkoholen in Gegenwart von üblichen Veresterungska
talysatoren erhalten werden können.
Unter Hydroxycarbonsäureestern sind z. B. Ester der Milchsäure und
der Äpfelsäure zu verstehen. Infolge ihrer leichten Verfügbarkeit
wird jedoch bevorzugt von Estern der Citronensäure und der Wein;
säure ausgegangen.
Der Rest R1 in Formel (I) kann sich von linearen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten Alkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoff
atomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen ableiten. Typische Ver
treter sind Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, Myristyl
alkohol, Laurylalkohol, Cetylalkohol, Palmitoleylalkohol, Stearyl
alkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselylalkohol, Linolyl
alkohol, Linolenylalkohol, Behenylalkohol oder Erucylalkohol.
Der Rest R1 kann sich auch von Alkoholgemischen ableiten, wie sie
etwa bei der Hydrierung technischer Fettsäuremethylesterfrak
tionen, z. B. auf Basis von Kokosöl, Palmöl, Palmkernöl, Sonnen
blumenöl, Rüböl, Korianderöl, Erdnußöl, Leinöl, Lardöl, Rindertalg
oder Fischöl anfallen. Gleichfalls geeignet sind Oxoalkoholgemi
sche, wie sie z. B. durch Hydrierung technischer Aldehydschnitte
aus der Roelen′schen Oxosynthese zugänglich sind.
Anionische Tenside mit besonders starkem Schaumvermögen sind durch
Sulfierung von Hydroxycarbonsäureestern erhältlich, bei denen sich
R1 von linearen, gesättigten Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoff
atomen ableitet.
Anionische Tenside mit besonders hoher Wasserlöslichkeit und guter
Hautverträglichkeit sind hingegen durch Sulfierung von Hydroxycar
bonsäureestern erhältlich, bei denen sich R1 von ungesättigten
Alkoholen mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und 1, 2 oder 3 Doppel
bindungen ableitet.
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung der erfindungsgemäßen
anionischen Tenside eignen sich ferner Ester von
Hydroxycarbonsäuren mit Anlagerungsprodukten von durchschnittlich
1 bis 20 Mol Ethylenoxid, Propylenoxid oder Gemischen beider (in
Random- oder Blockverteilung) an die zuvor im Zusammenhang mit R1
genannten Alkohole. Die entsprechenden Alkylenoxidaddukte, die der
Formel (III) folgen,
können nach den an sich bekannten großtechnischen Verfahren, z. B.
in Gegenwart von Natriummethylat oder Hydrotalcit als Alkoxylie
rungskatalysator erhalten werden. Da die Ethoxylierung der Alkoho
le einem statistischen Verlauf unterliegt, muß der durchschnitt
liche Ethoxylierungsgrad dabei nicht notwendigerweise eine ganze
Zahl darstellen, sondern kann vielmehr auch gebrochene Zahlenwerte
- auch solche kleiner 1 - annehmen.
Anionische Tenside mit besonders starkem Schaumvermögen und hoher
Wasserlöslichkeit sind ferner durch Sulfierung von Hydroxyfettsäu
reestern erhältlich, bei denen sich R1 von Anlagerungsprodukten
von durchschnittlich 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 5 Mol Ethylen
oxid an lineare, gesättigte Alkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoff
atomen ableitet.
Die Sulfierung der Hydroxycarbonsäureester kann mit üblichen
Sulfiermitteln, z. B. Schwefelsäure, Oleum, Chlorsulfonsäure,
Amidosulfonsäure, insbesondere aber gasförmigem Schwefeltrioxid im
Gemisch mit einem Inertgas erfolgen. Dabei wird das Schwefeltri
oxid mit Luft oder Stickstoff verdünnt und vorzugsweise in Form
eines Gasgemisches mit ca. 1 bis 8, insbesondere 3 bis 5 Vol.-%
Schwefeltrioxid eingesetzt. Die Sulfierung kann ferner kontinuier
lich oder diskontinuierlich, insbesondere jedoch in Reaktoren
durchgeführt werden, die nach dem Fallfilmprinzip arbeiten.
Bevorzugt wird die Reaktion in Abwesenheit von Lösungsmitteln
durchgeführt; es können jedoch auch sämtliche für die Sulfierung
von Olefinen, Aromaten, Alkoholen und dergleichen üblichen Lö
sungsmittel wie z. B. Orthoameisensäureester, Dimethylformamid,
1,2-Dichlorethan oder Tetrahydrofuran eingesetzt werden.
Die Sulfierung kann mit einem molaren Verhältnis von Hydroxycar
bonsäureester zu Sulfiermittel von 1 : 0,9 bis 1 : 2,4 durchge
führt werden. Für gesättigte Hydroxycarbonsäureester ist dabei ein
Bereich von 1 : 1,0 bis 1 : 1,3, für ungesättigte Hydroxycarbon
säureester ein Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 2,2 bevorzugt.
Die Sulfierung kann bei Temperaturen von 50 bis 98°C durchgeführt
werden. Um einerseits eine ausreichend niedrige Viskosität der
Einsatzstoffe zu gewährleisten und andererseits eine zu starke
thermische Belastung während der Reaktion zu vermeiden, empfiehlt
es sich, die Sulfierung zwischen 60 und 90°C durchzuführen.
Die bei der Umsetzung von Hydroxycarbonsäureestern mit Schwefel
trioxid entstehenden sauren Sulfierprodukte werden anschließend in
der Art und Weise neutralisiert, daß man Sulfierprodukt und
wäßrige Basen zusammengibt und dabei einen pH-Wert von 6,5 bis
7,5 einhält. Als Basen für die Neutralisation kommen Alkalime
tallhydroxide wie Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid, Erdal
kalimetalloxide und -hydroxide wie Magnesiumoxid, Calciumoxid und
Calciumhydroxid, Ammoniak, Mono-, Di- und Tri-C2-4-Alkanolamine,
beispielsweise Mono-, Di- und Triethanolamin sowie primäre, se
kundäre oder tertiäre C1-4- Alkylamine in Betracht. Die Neutrali
sationsbasen kommen dabei bevorzugt in Form mehr oder weniger
konzentrierter wäßriger Lösungen zum Einsatz, wobei 25 bis 55
gew.-%ige Natriumhydroxidlösungen bevorzugt sind.
Die bei der Sulfierung entstehenden Produkte stellen Sulfate der
Hydroxycarbonsäureester dar. Werden Ester ungesättigter Alkohole
in die Sulfierung eingesetzt, kann untergeordnet auch eine elek
trophile Addition des Schwefeltrioxids an eine oder mehrere Dop
pelbindungen stattfinden. In diesem Fall resultieren anionische
Tenside, die Sulfat- und Sulfonatstruktur aufweisen.
Die erfindungsgemäßen anionischen Tenside können in an sich be
kannter Weise durch Zusatz von Wasserstoffperoxid- oder Natrium
hypochloritlösung gebleicht werden. Dabei werden, bezogen auf den
Feststoffgehalt in der Lösung der Sulfate, 0,2 bis 2,0 Gew.-%
Wasserstoffperoxid (berechnet als 100 gew.-%ige Substanz) oder
entsprechende Mengen Natriumhypochlorit eingesetzt. Der pH-Wert
der Lösungen kann unter Verwendung geeigneter Puffermittel, z. B.
mit Natriumphosphat konstant gehalten werden. Zur Stabilisierung
gegen Bakterienbefall empfiehlt sich ferner eine Konservierung, z. B.
mit Formaldehydlösung, p-Hydroxybenzoat oder anderen bekannten
Konservierungsmittel.
Die Produkte zeichnen sich durch hohe Wasserlöslichkeit, gute
dermatologische Verträglichkeit und starkes Schaumvermögen aus.
Ferner bewirken sie eine deutliche Erniedrigung der Oberflächen
spannung des Wassers und fördern die Benetzung fester Grenzflächen
mit Wasser.
Die Erfindung betrifft daher ferner die Verwendung der sulfierten
Hydroxycarbonsäureester als oberflächenaktive Substanzen, insbe
sondere zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern.
Milchsäurelaurylester. In einem 1-l-Dreihalskolben mit Rührer,
Intensivkühler, Wasserabscheider und Innenthermometer wurden 90 g
(1 Mol) Milchsäure und 186 g (1 Mol) Laurylalkohol (Lorol®) C12,
Hydroxylzahl 298, Fa.Henkel) vorgelegt und in 200 ml vorgetrock
netem Toluol gelöst. Die Reaktionsmischung wurde mit 5 ml Methan
sulfonsäure und 14 g (entsprechend 5% bezogen auf das Gewicht der
Ausgangsstoffe) Zinnpulver versetzt und anschließend unter inten;
sivem Rühren und Beaufschlagung mit Inertgas auf 225°C aufgeheizt.
Nach dem Ende der Abscheidung von Kondensationswasser, wurde die
Veresterung nach 125 min abgebrochen und das Schleppmittel Toluol
am Rotationsverdampfer im Wasserstrahlvakuum bei 90°C entfernt.
Das rohe Veresterungsprodukt wurde mit Natriumcarbonat neutrali
siert und 12 h über Natriumsulfat getrocknet. Nach Abdekantieren
wurde das Produkt als klare, hellgelbe Flüssigkeit erhalten und
konnte ohne weitere Reinigung in die Sulfierung eingesetzt werden.
Abgeschiedene Menge Wasser : 16,5 g (92 Gew.-% der Theorie)
Hydroxylzahl (OHZ) : 0,3
Säurezahl (SZ) : 0,1
Verseifungszahl (VZ) : 220
Molgewicht (über VZ) : 258.
Hydroxylzahl (OHZ) : 0,3
Säurezahl (SZ) : 0,1
Verseifungszahl (VZ) : 220
Molgewicht (über VZ) : 258.
Weinsäuremono-n-octyl-2EO-ester. Beispiel A wurde mit 150 g (1
Mol) D/L-Weinsäure und 218 g (1 Mol) eines Anlagerungsproduktes
von durchschnittlich 2 Mol Ethylenoxid an n-Octanol (Lorol®) C₈.
Hydroxylzahl 415, Fa. Henkel) wiederholt. Als Katalysatoren für
die Veresterung wurden 5 ml Methansulfonsäure und 18,4 g
Zinnpulver eingesetzt. Das Produkt fiel als wasserklare
Flüssigkeit an.
Abgeschiedene Menge Wasser : 14,8 g (82 Gew.-% der Theorie)
Hydroxylzahl (OHZ) : 0,5
Säurezahl (SZ) : 0,1
Verseifungszahl (VZ) : 160
Molgewicht (über VZ) : 350.
Hydroxylzahl (OHZ) : 0,5
Säurezahl (SZ) : 0,1
Verseifungszahl (VZ) : 160
Molgewicht (über VZ) : 350.
Citronensäuredioleyl-5EO-ester. Beispiel A wurde mit 96 g (0,5
Mol) Citronensäure und 488 g (1 Mol) eines Anlagerungsproduktes
von durchschnittlich 5 Mol Ethylenoxid an einen technischem
Oleylalkohol (HD Ocenol®), Iodzahl = 95, Fa.Henkel) in 300 ml
vorgetrocknetem Toluol wiederholt. Als Katalysatoren für die
Veresterung wurden 8 ml Methansulfonsäure und 29,2 g Zinnpulver
eingesetzt. Das Produkt wurde als gelbe, pastöse Flüssigkeit ge
wonnen.
Abgeschiedene Menge Wasser : 15,8 g (88 Gew.-% der Theorie)
Hydroxylzahl (OHZ) : 1,3
Säurezahl (SZ) : 0,1
Iodzahl (IZ) : 46
Verseifungszahl (VZ) : 97
Molgewicht (über VZ) : 1157.
Hydroxylzahl (OHZ) : 1,3
Säurezahl (SZ) : 0,1
Iodzahl (IZ) : 46
Verseifungszahl (VZ) : 97
Molgewicht (über VZ) : 1157.
Allgemeine Arbeitsvorschrift für die Sulfierung von Hydroxycar
bonsäureestern. In einem 1-l-Sulfierreaktor mit Mantelkühlung und
Gaseinleitungsrohr wurden 1 Mol eines Hydroxycarbonsäureesters aus
Beispiel A, B oder C vorgelegt und bei einer Temperatur von T = 60
bis 90°C mit 80 bis 160 g (1 bis 2 Mol) gasförmigem Schwefel
trioxid umgesetzt. Das Schwefeltrioxid wurde durch Erhitzen aus
einer entsprechenden Menge 65 gew.-%igen Oleums ausgetrieben, mit
Stickstoff auf eine Konzentration von 5 Vol.-% verdünnt und inner
halb von 40 bis 80 min in den Hydroxycarbonsäureester eingeleitet.
Anschließend wurden die sauren Reaktionsprodukte, die ohne Bleiche
als orangegelbe Pasten anfielen, zusammen mit wäßriger 25 gew.-%iger
Natriumhydroxidlösung neutralisiert, wobei der pH-wert der
Lösung bei 6,5 bis 7,5 gehalten wurde. Die Kenndaten der Produkte
sind Tab. 1 zu entnehmen.
Der Aniontensidgehalt (WAS) und die Unsulfierten Anteile (US)
wurden nach den DGF-Einheitsmethoden, Stuttgart, 1950-1984, H-
III-10 bzw. G-II-6b ermittelt. Der Sulfatgehalt wurde als Natri
umsulfat berechnet, die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgte
nach der Fischer-Methode.
Claims (28)
1. Anionische Tenside erhältlich aus Hydroxycarbonsäureestern
der allgemeinen Formel (I),
in der R1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0,
1, 2 oder 3 Doppelbindungen, R2 und R4 unabhängig voneinander
für Wasserstoff oder eine Gruppe R1-O-(CH2-CHR5-O)n-CO-, R3
für Wasserstoff oder eine Hydroxylgruppe, R5 für Wasserstoff
oder eine Methylgruppe, n für 0 oder 1 und m für 0 oder eine
Zahl von 1 bis 20 stehen, wobei mindestens ein Rest R1 für
einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest steht, durch Um
setzung mit einem Sulfiermittel und anschließende Neutralisa
tion mit einer wäßrigen Base.
2. Anionische Tenside nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydroxycarbonsäureester der Formel (I) Ester der
Citronensäure sind.
3. Anionische Tenside nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydroxycarbonsäureester der Formel (I) Ester der
Weinsäure sind.
4. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß sich R1 in Formel (I) von
linearen, gesättigten Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffato
men ableitet.
5. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß sich R1 in Formel (I) von un
gesättigten Alkoholen mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und 1,
2 oder 3 Doppelbindungen ableitet.
6. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß sich R1 in Formel (I) von
Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 20 Mol
Ethylenoxid an lineare, gesättigte Alkohole mit 8 bis 18
Kohlenstoffatomen ableitet.
7. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit einem mo
laren Verhältnis von Hydroxycarbonsäureester zu Sulfiermittel
von 1 : 0,9 bis 1 : 2,4 durchgeführt wird.
8. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4 sowie 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung
mit einem molaren Verhältnis von Hydroxycarbonsäureester zu
Sulfiermittel von 1 : 1,1 bis 1 : 1,3 durchgeführt wird.
9. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3 sowie 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, das die Sulfierung
mit einem molaren Verhältnis von Hydroxycarbonsäureester zu
Sulfiermittel von 1 : 1,5 bis 1 : 2,2 durchgeführt wird.
10. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung bei Temperatu
ren von 50 bis 98°C durchgeführt wird.
11. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit einem
SO3/Inertgas-Gemisch durchgeführt wird, das 1 bis 8 Vol.-%
Schwefeltrioxid enthält.
12. Anionische Tenside nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation mit wäß
gen Lösungen von Alkalimetallhydroxiden, Erdalkalimetalloxi
den oder -hydroxiden, Ammoniak oder Mono-, Di- oder Tri-C2-4-
Alkanolaminen durchgeführt wird.
13. Verfahren zur Herstellung anionischer Tenside erhältlich aus
Hydroxycarbonsäureestern der allgemeinen Formel (I),
in der R1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0,
1, 2 oder 3 Doppelbindungen, R2 und R4 unabhängig voneinander
für Wasserstoff oder eine Gruppe R1-O-(CH2-CHR5-O)n-CO-, R3
für Wasserstoff oder eine Hydroxylgruppe, R5 für Wasserstoff
oder eine Methylgruppe, n für 0 oder 1 und m für 0 oder eine
Zahl von 1 bis 20 stehen, wobei mindestens ein Rest R1 für
einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest steht, durch Um
setzung mit einem Sulfiermittel und anschließende Neutralisa
tion mit einer wäßrigen Base.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydroxycarbonsäureester der Formel (I) Ester der Citronensäu
re sind.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydroxycarbonsäureester der Formel (I) Ester der Weinsäure
sind.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß sich R1 in Formel (I) von linearen,
gesättigten Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen ablei
tet.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß sich R1 in Formel (I) von ungesät
tigten Alkoholen mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und 1, 2
oder 3 Doppelbindungen ableitet.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß sich R1 in Formel (I) von Anlage
rungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 20 Mol Ethylenoxid
an lineare, gesättigte aliphatische Alkohole mit 8 bis 18
Kohlenstoffatomen ableitet.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit einem molaren
Verhältnis von Hydroxycarbonsäureester zu Sulfiermittel von 1 : 0,9
bis 1 : 2,4 durchgeführt wird.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 16 sowie
16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit
einem molaren Verhältnis von Hydroxycarbonsäureester zu
Sulfiermittel von 1 : 1,1 bis 1 : 1,3 durchgeführt wird.
21. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15 sowie
15 und 17, dadurch gekennzeichnet, das die Sulfierung mit
einem molaren Verhältnis von Hydroxycarbonsäureester zu Sul
fiermittel von 1 : 1,5 bis 1 : 2,2 durchgeführt wird.
22. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß die Sulfierung bei Temperaturen von
50 bis 98°C durchgeführt wird.
23. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit einem
SO3/Inertgas-Gemisch durchgeführt wird, das 1 bis 8 Vol.-%
Schwefeltrioxid enthält.
24. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß die Neutralisation mit wäßrigen
Lösungen von Alkalimetallhydroxiden, Erdalkalimetalloxiden
oder -hydroxiden, Ammoniak oder Mono-, Di- oder Tri-C2-4-
Alkanolaminen durchgeführt wird.
25. Verwendung von anionischen Tensiden nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 11 als oberflächenaktive Substanzen.
26. Verwendung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
anionischen Tenside zur Herstellung von Wasch- und Reini
gungsmitteln eingesetzt werden.
27. Verwendung von anionischen Tensiden hergestellt nach dem
Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 24 als
oberflächenaktive Substanzen.
28. Verwendung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
anionischen Tenside zur Herstellung von Wasch- und Reini
gungsmitteln eingesetzt werden.
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