DE4000904A1 - Fahrzeugkarosserie mit einem einen deckel aufweisenden anbau - Google Patents
Fahrzeugkarosserie mit einem einen deckel aufweisenden anbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugkarosserie gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Karosserie ist aus der deutschen Auslegeschrift
21 59 749 (Int. Cl. B 62 D 25/12) bekannt. Die Verriegelungselemente
sind dort als hakenförmige Hebel ausgebildet, die in einzelne Durch
brechungen einer mit dem Deckel fest verbundenen, im wesentlichen
in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Leiste eingreifen. Mit dieser
Anordnung wird bei Auffahrunfällen ein unerwünschtes Aufspringen
des Deckels mit Sicherheit verhindert. Ja, es wird sogar verhindert,
daß der Deckel überhaupt ausknickt. Wenn sich der Deckel aber nicht
hinreichend verformen kann, weil seine Steifigkeit infolge der an
ihm befestigten Leiste wesentlich erhöht wurde, so ist er auch nicht
oder nur zu einem geringen Teil in der Lage, Aufprallenergie abzu
bauen. Vielmehr ist nicht auszuschließen, daß die den Deckel in
Längsrichtung versteifende Leiste unter Umständen die Trennwand
zum Fahrzeuginnenraum durchstößt und erhebliche Verletzungen bei
den Fahrzeuginsassen verursachen kann.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, bei einer gattungsgemäßen
Fahrzeugkarosserie den Insassenschutz dahingehend zu verbessern,
daß der front- oder heckseitige Anbau einen möglichst großen Teil
der kinetischen Energie in Verformungsarbeit umsetzen kann und daß
insbesondere keine starren Bauteile die Trennwand zum Fahrzeuginnen
raum durchschlagen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Die Wirkung der Energieumwandlung kann bei solchen Fahrzeugen,
deren Aufbau ein unteres Abschlußblech (beispielsweise einen
Kofferraumboden oder eine Motorkapselung) aufweist, noch dadurch
wesentlich erhöht werden, daß in weiterer Ausgestaltung der Er
findung dieses Abschlußblech an den Stellen der darüber liegenden
Verriegelungselemente mit den Seitenteilen starr verbunden, etwa
verschweißt, wird. Das auf diese Weise gewonnene geschlossene
Kastenprofil ist im Aufprallverhalten bedeutend günstiger als
etwa ein im Querschnitt umgekehrtes U-Profil mit dem Deckel als
Basis und den Seitenteilen als Schenkel, wie es bei dem oben
zitierten Stand der Technik vorliegt. Zwar ist auch dort von
einem Kastenträger die Rede, jedoch handelt es sich dabei im
Gegensatz zur vorliegenden Erfindung lediglich um einen offenen
Kasten, bei dem die unteren Bereiche der Seitenteile im Falle
eines Aufpralls leicht weggebogen werden, ohne daß sie dabei
in größerem Umfange Verformungsarbeit verrichten. Das erfindungs
gemäße geschlossene Kastenprofil dagegen wird harmonikaartig
zusammengeschoben, wodurch ein Großteil Energie abgebaut wird.
Gegenstand der weiteren Unteransprüche sind vorteilhafte Ausbil
dungen der Verriegelungselemente, die entweder - bei geschlossenem
Deckel - dauernd in Eingriff sind oder erst aufprallbedingt ihre
Schließstellung einnehmen.
An einigen Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nachstehend
mit Hinweis auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen front
seitigen, den Motorraum umgebenden Ka
rosserieanbau, dessen Deckel im Bereich
seiner Längsränder über ebenfalls nur
andeutungsweise dargestellte Verriege
lungselemente lösbar mit den Seitenteilen
verbunden ist;
Fig. 2 und 3 eine erste Ausführungsform der Verriege
lungselemente;
Fig. 4 und 5 eine zweite Ausführungsform der
Verriegelungselemente und
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform der
Verriegelungselemente.
Der nach Art eines geschlossenen Kastenprofils gemäß Fig. 1
konstruierte Anbau umfaßt zwei karosseriefeste Seitenteile 1
und 2, die in ihren unteren Bereichen fest mit einem Bodenblech
3 verschweißt sind, und einen über Scharniere 4, 5 beweglich
mit der Karosserie verbundenen Deckel 6, der über Verriegelungsele
mente 7 im Bereich seiner Längskanten formschlüssig mit den Seiten
teilen 1, 2 verbindbar ist. Die Verriegelungselemente 7, die
in Abständen in Fahrtrichtung hintereinander beidseitig angeordnet
sind, sind zweiteilig aufgebaut; sie bestehen aus am Deckel 6
befestigten ersten Bauteilen, denen an den Seitenteilen 1, 2
befestigte zweite Bauteile zugeordnet sind, die bei geschlossenem
Deckel 6 miteinander in Eingriff stehen, und zwar - je nach Aus
führung - entweder dauernd oder nur nach einem vorausgegangenen
Aufprall des Fahrzeugs. Die Zonen 8 zwischen zwei in Fahrtrichtung
benachbarten Verriegelungselementen 7 stellen Deformationsbereiche
dar, sie enthalten daher keine Längsversteifungen. Aus diesem
Grunde sind auch die Befestigungsstellen 9 des Bodenblechs 3
an den Seitenteilen 1, 2 so gewählt, daß sie sozusagen in einer
Vertikalebene mit den darüber liegenden Verriegelungselementen 7
liegen. Bei einer frontal eingeleiteten Kraft, wie sie bei einem
Aufprall des Fahrzeugs erfolgt, wird sich der Anbau daher harmonika
artig zusammenschieben. Die Energie, die dabei aufgezehrt wird,
kommt den Fahrzeuginsassen also zugute, weil sie jetzt nur noch
einen entsprechend geringeren Energiebetrag verkraften müssen.
Eine mögliche Ausführungsform des Verriegelungselementes 7 ist
aus den Fig. 2 und 3 erkennbar, wobei Fig. 2 eine Seitenan
sicht auf ein einzelnes Verriegelungselement 7, von dem mehrere
in Fahrtrichtung hintereinander und auf beiden Seiten angeordnet
sind, darstellt und Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Schnitt
linie III-III in Fig. 2 zeigt.
An dem Seitenteil 1 ist, auf einem ersten Bolzen 10 schwenkbar
gelagert, eine Gabel 11 befestigt. Ihr ist ein fest mit dem Deckel
6 verbundener zweiter Bolzen 12 zugeordnet. Bei geschlossenem
Deckel 6 hat die Gabel 11 die in Fig. 2 in ausgezogenen Linien
gezeigte Lage. Der zweite Bolzen 12 liegt in dem Gabelmaul 13.
Beim Hochschwenken des Deckels 6 um seine Scharnierachse bewegt
sich der zweite Bolzen 12 auf einer Kreisbahn 14 um die Scharnier
achse und veranlaßt die Gabel 11, eine Schwenkbewegung um die
Achse 15 auszuführen. Diese Schwenkbewegung wird von einer Feder
16 bzw. 16′ unterstützt, die die Gabel 11 danach in einer Offen
stellung hält (gestrichelt gezeichnete Lage 11′), in der beim
Wiederschließen des Deckels 6 der zweite Bolzen 12 genau wieder
in das Gabelmaul 13′ einläuft und die Gabel aus ihrer Offenstellung
11′ wieder in die Schließstellung 11 zwingt. Bei dieser Ausführung
des Verriegelungselementes 7 ist bei geschlossenem Deckel 6 dieser
also stets formschlüssig mit der Seitenwand 1 verbunden.
Im Gegensatz dazu sind auch Ausführungsformen des Verriegelungs
elementes möglich, bei denen die formschlüssige Verbindung zwischen
Deckel und Seitenwand erst beim Aufprall hergestellt wird. Zwei
solcher Ausführungsformen werden nachfolgend beschrieben.
Die erste ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt. An der Seiten
wand 1 ist eine Konsole 17 befestigt, in der ein Bolzen 18 gelagert
ist, der gegen die Kraft einer Feder 19 in Fahrtrichtung ver
schiebbar ist, wenn eine entsprechend große Beschleunigung auf
ihn wirkt, oder, anders ausgedrückt, wenn die Bewegung der Ka
rosserie entsprechend verzögert wird, wie es bei einem Fahrzeug
aufprall der Fall ist. Diesem Bolzen 18 ist ein am Deckel 6 be
festigter Winkel 20 zugeordnet, dessen vor dem Bolzen 18 liegender
Schenkel 21 eine dem Durchmesser des Bolzens 18 angepaßte Öffnung
22 aufweist. Im Falle einer sehr starken Fahrzeugverzögerung
bewegt sich dann der Bolzen 18 selbsttätig in Fahrtrichtung und
taucht in die Öffnung 22 ein, wodurch die formschlüssige Verbindung
zwischen Deckel 6 und Seitenteil 1 hergestellt ist. Nach Beendi
gung der Verzögerung wird der Bolzen 18 infolge der Kraft der
Feder 19 wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt.
In Fig. 6 ist die zweite Ausführungsform eines Verriegelungs
elementes dargestellt, das nur im Bedarfsfall wirksam wird. Am
Seitenteil 1 ist eine Antriebseinrichtung 23 für einen Bolzen
24 vorgesehen, die über eine elektrische Leitung 25 mit einem
zeichnerisch nicht dargestellten Verzögerungssensor verbunden
ist. Bei einer definierten Fahrzeugverzögerung wird die Antriebs
einrichtung 23 aktiviert und verschiebt den Bolzen 24 in eine
ihm zugeordnete Öffnung 26 einer am Deckel 6 befestigten Konsole
27. Nach Aufhebung der Verzögerung wird der Bolzen 24 aus seiner
Verriegelungsstellung (ausgezogene Linien) wieder zurückgefahren
in seine Normalstellung (gestrichelte Linien) .
Claims (6)
1. Fahrzeugkarosserie mit einem front- oder heckseitigen kasten
förmigen Anbau mit zwei sich in Fahrtrichtung erstreckenden Sei
tenteilen und einem in Scharnieren an der Karosserie angelenkten
Deckel, der im Bereich seiner seitlichen Längsränder mittels
jeweils mehrerer in Fahrtrichtung hintereinander angeordneter
Verriegelungselemente fest mit den Seitenteilen verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen (8) zwischen zwei hinter
einander liegenden Verriegelungselementen (7) als eine harmoni
kaartige Verformung des Anbaus während eines Frontalaufpralls
zulassende Deformationsglieder ausgebildet sind.
2. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 1 mit einem zwischen den Seiten
teilen befindlichen, sich etwa horizontal erstreckenden und in
einem Abstand gegenüber dem Deckel angeordneten Blech, insbesondere
einem der Kapselung des Motorgeräusches dienenden Abschirmblech,
dadurch gekennzeichnet, daß das Blech als Boden (3) des kasten
förmigen Anbaus ausgebildet und als solcher unterhalb der Verriege
lungselemente (7) starr mit den Seitenteilen (1, 2) verbunden
ist.
3. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungselemente (7) jeweils aus einer zwischen
einer Offenstellung und einer Schließstellung verschwenkbaren,
am benachbarten Seitenteil (1) befestigten Gabel (11) bestehen,
der ein am Deckel (6) befindlicher Bolzen (12) zugeordnet ist,
welcher beim Schließen des Deckels (6) in das Gabelmaul (13′)
einläuft und die Gabel aus ihrer Offenstellung (11′) in die Schließ
stellung (11) verschwenkt.
4. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Verriegelungselement (7) einen in einer
an der Karosserie befestigten Konsole (17) verschiebbar gela
gerten Bolzen (18) enthält, dem eine am Deckel (6) befestigte
Halterung (20) mit einer Öffnung (22) zugeordnet ist, in die
der Bolzen (18) bei einer definierten Fahrzeugverzögerung
formschlüssig eingreift.
5. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (24) mittels einer elektromagnetischen Antriebs
einrichtung (23) verschiebbar ist, die mit einem Verzögerungs
sensor gekoppelt ist.
6. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen mechanisch, vorzugsweise über ein Relativbewe
gungen von Bauteilen übertragendes Seil, verschiebbar ist.
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