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Stoffbahnstreichnkschine mit Trockenvorrichtung zur Wiedergewinnung
des flüchtigen Lösungsmittels für die Streichmasse, z. B. Kautschuk. Man hat bereits
auf verschiedene Weise versucht,' bei Stoffbahnstreichmaschinen, in denen eine Stoffbahn
mit einem Überzug von in einem Lösungsmittel gelöstem Kautschuck o. dgl. bestrichen
wird, das beim Trocknen wieder frei werdende Lösungsmittel wiederzugewinnen. Alle
derartigen Versuche sind jedoch fehlgeschlagen, weil hiermit infolge Kühlung durch
den dicht angeschlossenen; meist unmittelbar eingebauten Rückkühler und durch die
umgebende Raumluft innerhalb des Maschinengehäuses eine Kondensatbildung verbunden
war und Tropfen des Kondensats auf die Stoffbahn gelangten, auf der sie. dann unerwünschte
Spuren hinterließen und dadurch die Gleichmäßigkeit des Überzuges beeinträchtigten.
Da die völlige Gleichmäßigkeit des Überzuges der Stoffbahn unerläßlich ist,
war man gezwungen, auf die Wiedergewinnung des Lösungsmittels zu verzichten.
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Durch die Erfindung ist die Möglichkeit zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels
ohne jede Beeinträchtigung des Überzuges der Stoffbahn gegeben. Dies ist nach der
Erfindung dadurch erreicht, daß das Gehäuse, in dem die mit der Streichmasse versehene
Stoffbahn getrocknet wird, mit einer Wärmeschutzmasse bekleidet und von dem Riickkühler,
in dem die beim Trocknen frei werdenden und zwecks Wiedergewinnung aus dem Gehäuse
abgeführten Lösungsmitteldämpfe kondensiert werden, in einer eine kühlende Rückwirkung
auf- das Trockengehäuse ausschließenden Entfernung angeordnet ist. Hierdurch ist
jede auch noch so leichte Kondensierung der beim Trockenvorgang frei gewordenen
Lösungsmitteldämpfe innerhalb des Gehäuses verhindert, so daß das Niederfallen von
Kondensattropfen auf die Stoffbahn ausgeschlossen ist. Darüber hinaus bietet die
Wärmeschutzmasse den weiteren Vorteil, daß das zur Aufnahme der Lösungsmitteldämpfe
in das Gehäuse eingeführte Gas (Luft); das vor der Einleitung in die Maschine vorgewärmt
wird, seine Temperatur beibehält und sich innerhalb der Maschine nicht abkühlen
kann. Dieser Umstand ist # deshalb von wesentlicher Bedeutung, weil die Aufnahmefähigkeit
des Gases für die Lösungsmitteldämpfe
von seiner Temperatur unmittelbar
abhängt, indem es bei hoher Temperatur aufnahmefähiger ist als bei niedriger. Endlich
bietet die Anordnung der WäTmeschutzmasse am Maschinengehäuse durch Verhindern des
Abströmens von Wärme, die den Arbeitsraum bei bekannten Maschinen oft unerträglich
heiß macht, den Energiebedarf bei der Arbeit verringernde, wärmewirtschaftlicl#e
und hygienische Vorteile.
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Die Wirtschaftlichkeit des Betriebes ist bei Anlagen mit mehreren
derarticen Streichmaschinen nach der Erfindung roch dadurch wesentlich erhöht, daß
die Zu- und Ableitungen für das zur Aufnahme der Lösungsmitteldämpfe in das Gehäuse
eingeführte Gas an jeder Mas(-hine für sich absperrbar sind. Die sich bei einer
derartigen Anlage ergebenden Vorteile werden zweckmäßig bei der Besprechung einer
solchen Anlage erläutert, wie s=e in der Abbildung in einer Ausführungsform schematisch
veranschaulicht ist.
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Jede der zu einer Gruppe vereinigten Streichmaschinen I, 1I, III"
IV ges' eht in der Hauptsache aus einem Gehäuse a, das auf Böcken b, c ruht. In
dem Bock 6 ist eine Walze d mit der Stoffbahn e gelagert, die, in
bekannter Weise mit der Streichnasse versehen, durch das Gehäuse a hindurchgeführt
und auf eine im Bock c gelagerte Walze f aufgewickelt wird. Am Boden des Gehäuses
a befinden sich Heizplatten g, die von außen .beheizt werden und die auf die Stoffbahn
e aufgebrachte Streichmasse trocknen, wobei sich Dämpfe des Lösungsmittels der Streichmasse
entwickeln. In e"nem Erhitzer k wird ein Gas, zweckmäßig ein sai erstoff freies,
sogenanntes Schutzgas erwärmt, das von einem Gebläse i durch die Erhitzer hindurch
in eine Sammelleitung k gedrückt wird. Von der Sammelleitung k zweigt an jeder Streichmaschine
eine Leitung L ab, die sich in zwei in das Gehäuse a führende Leitungen in,
n teilt. An der Abzweigstelle der Leitungen m, n liegt in der Leitung l ein Absperrorgan
o. Aus dem Gehäuse führt eine Leitung P nach oben über eine zweite Sammelleitung
q hinauf, in die die Leitung P mittels eines schräg nach unten gerichteten Teiles
r mündet. An der höchsten Stelle jeder Leitung p liegt ein Absperrorgan s. Die beiden
Absperrorgane o, s jeder Maschine sind durch ein Gestänge t derartig miteinander
verbunden, daß sie gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden können. Die Sammelleitung
q führt zu einem in beträchtlicher Entfernung von den Streichmaschinen aufgestellten
Kühler u, in dem die von dem Gase durch die Leitungen p, q aus den Maschinen abgeführten
Lösungsmitteldämpfe niedergeschlagen werden. Das Kondensat fließt durch einen Stutzen
v ab, während das Gas von dem Gebläse i aus dem Kühler u abgesaugt und wieder
in den Erhitzer h gedrückt wird. Das Gehäuse a sowie die Leitungen
m, n und P sind mit einer Wärmeschuizmasse w beldeidet.
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Die Anlage arbeitet in der Weise, daß in jeder einzelnen Sfreichmaschine
jeweils etwa io bis 15 Minuten gestrichen und getrocknet wird, worauf eine Zeit
von etwa 2o bis 30 Minuten folgt. in der die Stoffbahn e zurückgewickelt oder umgewickelt
und gegebenenfalls gewogen sowie gegen eire unbestrichene Stoffbahn ausgewechselt
wird. Diese Reihenfolge der Arbeitsvorgänge wiederholt sich ständig. Infolgedessen
werden stets nur in einem Teil der Maschinen, bei der beschriebenen Arlage in der
Regel nur in einer Maschine, Lösung-:-mitteldämpfe entwickelt, während der andere
größere Teil der Maschin-n ohne Dampfentwicklung leer läuft. Bei der beschriebenen
Anlage findet ein Streich- und Trockenbetrieb in dem der Abbildung zugrundeliegenden
Zeitpunkte nur in der Maschine III statt. Hierbei sind beige Absperrorgane o, s
geöffnet, so daß das im Erhitzer da vorgewärmte Gas durch die Leitungen
k, m, u in das Gehäuse a gelangt, in diesem die durch die Wirkung der Heizplatten
g entwickelten Lösungsmitteldämpfe aufnimmt und durch die Leitungen P, y in die
zum Kühler u gehende Sammelleitung q abführt. Die das Gehäuse a umgebende
Wärmeschutzmasse w verhindert. hierbei unbedingt die Kondensierung von Lösungsmitteldämpfen
innerhalb dieses Gehäuses, so daß Tropfenbildungen und eine Gefährdung der Gleichmäßigkeit
des auf der Stoffbahn e herzustellenden Überzuges ausgeschlossen sind, weil sich
das in das Gehäuse tt gelangende Gas an keiner Stelle des Gehäuses abkühlen kann.
Damit diese Abkühlung nicht etwa in den Gaszu-und -ableitungen m, n bzw.
P eintritt, sind diese vom Gehäuse a aus mindestens bis zu den Absperrorganen o,
s hin ebenfalls mit Wärmeschutzmasse w umgeben. Die vom Erhitzer h abgehende Sammelleitung
k kann gegebenenfalls auch eine solche erhalten, um Wärmeverluste zu vermeiden,
während bei der zum Kühler u führenden Sammelleitung q eine derartige Isolierung
fortbleibt, weil dagegen, daß in dieser Sammelleitung bereits eine Kondensierung
der L##sungsmitteldämpfe erfolgt, nicht nur nichts einzuwenden; sondern diese Kondensation
sogar erwün..cht ist, da die Kühlerleistung entsprechend geringer sein kann.
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In den zur Zeit durch die Absperrorgane o, s abgeschlo3senen Maschinen
I, II und IV wirkt die Wärmeschutzmasse w des Gehäuses und der an dieses angeschlossenen
Teile der Gasw-und -ableitungen m, n, P ebenfalls in mehrfacher Hinsicht
vorteilhaft. Zunächst bewirkt diese Wärmeschutzmasse, daß die von den
Heizplatten
g 'ausstrahlende Wärme, die sieh dem ganzen Gehäuseraume einschließlich den Hohlräumen
der bis zu den Absperrorganen o, s isolierten Leitungen mitteilt, innerhalb dieser
Räume gehalten wird, weil sie nirgends nach außen abfließen kann. Infolgedessen
wird kurze Zeit nach dem Abstellen der Absperrorgane o, s die Wärmeabgabe der Heizplatten
g unterbunden, ohne daß der Dampf abgestellt wird und die Platten g eine Abkühlung
erfahren. Der ganze Innenraum der Maschine nimmt hierbei die Temperatur des Heizdampfes
an, so daß jede Wärmebewegung aufhört. Die Verhinderung der Wärmeabgabe der Heizplatten
g durch die beschriebene Isolierung ist wärmewirtschaftlich wesentlich vollkommener
als die Dampfabstellung, weil mit letzterer stets eine starke Verzögerung in der
Wirkung der Abkühlung und des Anheizens und damit auch erhebliche Wärmeverluste
verbunden sind. Von ganz besonderer Bedeutung ist weiterhin die Tatsache, daß neben
dieser günstigen wärmewirtschaftlichen Wirkung auch in den abgeschalteten Maschinen
eine Kondensatbildung verhindert wird. Infolgedessen liegt auch nicht etwa beim
Wiederbeginn der Arbeitsperiode die Gefahr vor, daß Kondensattropfen auf die Stoffbahn
e gelangen und diese dadurch minderwertig wird. Die Vermeidung jeder Tropfenbildung
in den Trockengehäusen a der Maschinen ist wirtschaftlich auch insofern von Bedeutung,
als die Lösungsmittelmengen, die sonst an unrechter Stelle abtropfen und mit der-
Stoff bahn wegbefördert werden würden, nunmehr der Wiedergewinnungsanlage zugeführt
werden.
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Dem Hauptziele der Vermeidung jeglicher Kondensatbüdung dient eine
weitere Maßnahme, nämlich die Hinaufführung der Ableitung P bis über die zum Kühler
u gehende Sammelleitung q und die Anordnung des Äbsperrorgans s oberhalb dieser
Sammelleitung. Da die Sammelleitung q nicht mit Wärmeschutzmasse umgeben ist, damit
nach Möglichkeit eine Teilkondensierung in ihr stattfindet, würde die Gefahr bestehen,
daß Kondensatteile durch die Ableitung p in das Maschinengehäuse a zurückgelangeh,
wenn die Ableitung in gewöhnlicher Weise an die Sammelleitung q angeschlossen wäre.
Durch den beschriebenen Anschluß ist diese Gefahr beseitigt.
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Die Absperrbarkeit jeder: einzelnen- Maschine I, II, III, IV der Anlage
bietet den weiteren Vorzug, dä.ß die Verdünnung des mit Lösungsmitteldämpfen beladenen
Gases, das aus der gerade auf Trocknung arbeitenden Maschine in die Sammelleitung
q tritt, mit Gas aus Maschinen, die zu dieser Zeit nicht auf Trocknung arbeiten,
vermieden und dadurch der Kondensations-, d. h. Wiedergewinnungserfolg im Kühler
ü erhöht ist. Außerdem wird infolge der Absperrbarkeit jeder Maschineneinheit bei
abgeschalteten Maschinen der unnötige Wärmetransport vom- Erhitzer h und von den
Heizplatten g -der Maschine nach dem Kühlere vermieden. Alle diese Erfolge sind
von wesentlicher Bedeutung in wirtschaftlicher Beziehung.
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Die Absperrorgane s können auch zwischen den höchsten Stellen der
Leitungen p und deren Mündungsstellen in die Sammelleitung q liegen.