DE3942556A1 - Temperatur-unempfindlicher lichtwellenleiter-dehnungssensor - Google Patents
Temperatur-unempfindlicher lichtwellenleiter-dehnungssensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lichtwellenleiter-(LWL-)Dehnungssensor
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In DE 35 26 966 A1 ist ein LWL-Sensor für Zugkräfte (ein LWL-Dehnungssensor)
beschrieben, bei dem um den LWL mindestens eine Wendel
eines Metalldrahtes oder eines Glasfadens geseilt, und darum
eine drahtförmige, zugfeste Umhüllung aus glasfaserverstärktem
Kunststoff (GFK) aufgebracht ist. Ausführungsbeispiel: Primärbeschichteter
LWL mit 0,2 mm Außendurchmesser, Wendel aus Stahldraht
von 0,08 mm Stärke, Schlaglänge im mm-Bereich, GFK-Umhüllung
mit etwa 2 mm Außendurchmesser. Das Zusammenspiel der Parameter
LWL-Wendel-Umhüllung ist diffizil und schwer reproduzierbar, so
daß die Herstellung eines solchen LWL-Sensors aufwendig ist.
Eine Verbesserung wird bei dem in DE 89 00 690.9 U1 beschriebenen
LWL-Sensor für kleine Zug- oder Druckkräfte (LWL-Dehnungssensor)
erreicht. Bei ihm ist wesentlich, daß zwei Wendeln aus einem Metalldraht
oder Glasfaden im Kreuzschlag um den primärbeschichteten
LWL geseilt sind. Ausführungsbeispiel: Multimode-LWL 50/125/175
(Kern-/Mantel-/Primärbeschichtungs-Durchmesser in µm), Stahldraht
0,09 mm stark, Schlaglänge 10 mm, GFK-Umhüllung wie zuvor. Dieser
LWL-Sensor ist immer noch temperaturempfindlich, so daß zu seinem
einwandfreien Funktionieren einiger Aufwand erforderlich ist.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen solchen LWL-
Sensor so auszubilden, daß er temperatur-unempfindlich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 angegeben. Sie besteht im wesentlichen darin,
daß um den zentralen LWL anstelle von zwei Stahldrähten oder Glasfäden
zwei weitere LWL im Kreuschlag geseilt sind.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
LWL-Sensors, so die Ansprüche 2 und 3 die LWL, 4
und 5 die Umhüllung, und 6 den Sensor mit Meßeinrichtung.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Temperaturempfindlichkeit
der vorbekannten LWL-Sensoren von der Verschiedenheit
ihrer baubedingten Material- und Verseilparameter herrührt. Diese
haben einen großen Einfluß auf die Sensoreigenschaften. Insbesondere
sind die Grunddämpfung, die möglichst klein sein sollte, und
die Sensorempfindlichkeit, die möglichst groß sein sollte, von der
Spannung abhängig, mit der die Verseilpartner umeinandergelegt
(und ferner die Umhüllung darumgelegt) sind. Wenn nun, wie es aufgrund
der Elastizitätsverhältnisse zweckmäßig erscheint, um den
zentralen LWL ein oder zwei Stahldrähte geseilt sind, so ergeben
sich bei Temperaturveränderungen aufgrund der stark unterschiedlichen
Wärmeausdehnung von Quarz und Stahl starke Spannungseinwirkungen
auf den LWL. Sind dagegen um den zentralen LWL zwei
weitere LWL geseilt, so ist dies ausgeschlossen.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man nun einen temperatur-
unempfindlichen LWL-Dehnungssensor hat. Hinzu kommt, daß man
nun zwei zusätzliche LWL zur Verfügung hat, was die Meßmöglichkeiten
erheblich erweitert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt jeweils
als Prinzipbild
Fig. 1 einen LWL-Dehnungssensor mit einem zentralen LWL und zwei
LWL-Kreuzwendeln darum, und
Fig. 2 die Anschaltung von Lichtsender und Lichtempfängern an
diesen Sensor.
Wie Fig. 1 zeigt, sind um den zentralen, primärbeschichteten
Lichtwellenleiter (LWL) L1 die beiden Wendeln L2 und L3, die ebenfalls
primärbeschichtete Lichtwellenleiter sind, mit der Schlaglänge
S im Kreuzschlag verseilt. Als Schutzhülle U ist wie bekannt
ein dem Verseilverband unmittelbar anliegender, drahtförmiger Mantel
aus glasfaserverstärktem Polyesterharz vorgesehen.
Alle drei LWL sind hier Multimode-/Gradienten-LWL mit folgenden
Außendurchmessern: Kern 50 µm, Mantel 125 µm und Primärbeschichtung
aus UV-Acrylat 250 µm. Es sind aber auch andere LWL-Typen, so
Monomode-LWL, einsetzbar. Ebenso sind verschiedene LWL-Typen für
die verschiedenen LWL L1, L2 und L3 des Sensors einsetzbar.
Die Schlaglänge S der LWL-Wendeln L2 und L3 und damit die Lage
ihrer Kreuzungspunkte K sind beliebig variierbar. Um die Empfindlichkeit
des Sensors zu erhöhen, paßt man, wie bekannt, die Schlaglänge
der LWL-Wendeln an die Pitchlänge (das ist die doppelte Linsenbrennweite
der durch einen LWL simulierten Sammellinsenfolge)
des zentralen LWL an, indem das Verhältnis beider mit n : 1 und
n = 3, 4, 5 . . .< 10 gewählt wird.
Bekanntlich kann man einen Gradienten-LWL als Linsenleitung beschreiben.
Somit muß jede Störung des LWL durch an den Wendel-
Kreuzungspunkten K punktuell aufgebrachten Druck zu inneren Abbildungsfehlern
führen und somit einen deutlichen Lichtverlust durch
Dämpfung hervorrufen, insbesondere wenn die Schlaglänge der Wendeln
der Pitchlänge des zentralen LWL angepaßt ist. Demnach sind
Verseilungen mit Partnern von ungleicher thermischer Längenausdehnung
immer gegenüber Verseilungen mit gleichen Partnern im
Nachteil, weil sie starke Druckänderungen als Funktion der Temperatur
und damit starke Dämpfungsänderungen bewirken, letztere aber
nicht.
Mit einem erfindungsgemäßen LWL-Sensor, der aus 3 Quarz-LWL 50/
125/250 aufgebaut ist, kann man eine weitgehende Temperaturinvarianz
der Dämpfung erreichen. Messungen ergaben 0,3 dB/80°C für
eine Gesamtlänge von 20 m.
Eine weitere Verbesserung deutet sich an, wenn die Schutzhülle U
um den Verseilverband der 3 LWL ein Rohr aus Metall, Kunststoff
oder GFK ist, das den Verseilverband mit geringem Abstand (mm-
Bereich) umgibt und in dem er in regelmäßigen größeren Abständen
(10-cm-Bereich) festgelegt ist, dies beispielsweise mittels eines
Konstruktionsklebers.
Fig. 2 zeigt, wie zur Meßeinrichtung den drei LWL des Sensors gemeinsam
eine Lichtsendediode (LED) vorgeschaltet und jedem LWL
eine Lichtempfangsdiode (Fotodioden FD1 bis FD3) nachgeschaltet
ist. Im Gegensatz zu den vorbekannten LWL-Dehnungssensoren, bei
denen nur ein LWL zur Messung der Lichtdämpfung zur Verfügung
steht, ist bei dem neuen Sensor die Meßsicherheit verdreifacht, da
alle drei LWL zur Lichtmessung herangezogen werden. Selbst beim
Bruch eines LWL können die beiden anderen LWL ihre Meßaufgabe weiter
wahrnehmen. Und dementsprechend ist die Betriebssicherheit
durch die Abfrage von mehr als einem LWL je Sensor gestiegen.
Der neue LWL-Sensor dient hauptsächlich als Dehnungssensor für Ingenieurbauwerke.
Er ermöglicht zuverlässige Messungen auch bei
höheren und stark wechselnden Temperaturen.
Claims (6)
1. Lichtwellenleiter-(LWL-)Dehnungssensor aufgebaut aus einem zentralen,
primärbeschichteten LWL (L1), um den mindestens eine Wendel
eines Metalldrahtes oder Glasfadens geseilt ist, vorzugsweise
zwei Wendeln im Kreuzschlag geseilt sind, worum dann eine Schutzhülle
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendeln (L2
und L3) ebenfalls primärbeschichtete Lichtwellenleiter sind.
2. LWL-Dehnungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zentrale LWL (L1) und die beiden darum im Kreuzschlag geseilten
LWL-Wendeln (L2 und L3) vorzugsweise Multimode-/Gradienten-LWL
sind, beispielsweise LWL 50/125/250 (Kern-/Mantel-/Primärbeschichtung-
Durchmesser in µm).
3. LWL-Dehnungssensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
wie an sich bekannt die Schlaglänge (S) der LWL-Wendeln (L2 und
L3) der Pitchlänge (das ist die doppelte Linsenbrennweite der
durch den LWL simulierten Sammellinsenfolge) des zentralen LWL
(L1) im Verhältnis n : 1 mit n = 3, 4, 5 . . .< 10 entspricht.
4. LWL-Dehnungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzhülle (U), wie an sich bekannt, ein
dem Verseilverband (L1 bis L3) unmittelbar anliegender, drahtförmiger
Mantel aus Kunststoff, vorwiegend aus glasfaserverstärktem
Kunststoff (GFK), ist.
5. LWL-Dehnungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzhülle (U), ein Rohr aus Metall,
Kunststoff oder GFK ist, das den Verseilverband mit geringem Abstand
(mm-Bereich) umgibt, und in dem er in regelmäßigen größeren
Abständen (10-cm-Bereich) festgelegt ist, dies beispielsweise mittels
eines Konstruktionsklebers.
6. LWL-Dehnungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Meßeinrichtung den LWL (L1 bis L3) gemeinsam
eine Lichtsendediode (LED) vorgeschaltet und jedem LWL eine
Lichtempfangsdiode (Fotodioden FD1 bis FD3) nachgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
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DE19893942556 DE3942556A1 (de) | 1989-12-22 | 1989-12-22 | Temperatur-unempfindlicher lichtwellenleiter-dehnungssensor |
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DE19893942556 DE3942556A1 (de) | 1989-12-22 | 1989-12-22 | Temperatur-unempfindlicher lichtwellenleiter-dehnungssensor |
Publications (2)
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DE3942556C2 DE3942556C2 (de) | 1992-08-27 |
Family
ID=6396189
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