DE3940950A1 - Zylindrische oder konische tubenhuelse und verfahren zur herstellung derselben - Google Patents
Zylindrische oder konische tubenhuelse und verfahren zur herstellung derselbenInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29D—PRODUCING PARTICULAR ARTICLES FROM PLASTICS OR FROM SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE
- B29D23/00—Producing tubular articles
- B29D23/001—Pipes; Pipe joints
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine zylin
drische oder konische Tubenhülse, deren offenes Ende im
Falzbereich an der Innenseite einen 5 bis 50 µm, vor
zugsweise 6 bis 15 µm dicken, im Schleuderverfahren
aufgetragenen, durch Beblasen mit Heißluft in einigen
Sekunden getrockneten, ringförmigen Streifen aus einer
Dichtmasse auf Basis von thermoplastischem Polyamidharz
aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfah
ren zur Herstellung einer derartigen Tubenhülse.
Gattungsgemäße Tubenhülsen sind bekannt aus der DE-OS
31 31 666. Sie haben sich ausgesprochen gut bewährt,
jedoch weisen sie den Nachteil auf, daß es möglich ist,
die fertig gefüllten Tuben unbefugt zu öffen und da
durch unbemerkt den Inhalt verändern zu können. Derar
tige Veränderungen sind insbesondere aus Gründen der
Produktsicherheit und der Qualitätsgarantie in der
pharmazeutischen, kosmetischen und Lebensmittel-Indu
strie problematisch, so daß ein echtes Bedürfnis dafür
besteht, derartige unbefugte Manipulationen zumindest
leicht erkennen zu können. Weiterhin weisen die bisher
bekannten Tubenhülsen den Nachteil auf, daß Fehler oder
Störungen bei der Produktion der Tubenhülsen, insbeson
dere der Dichtmasse nicht oder zu spät erkannt werden,
so daß fehlerhafte Ware bis zum Abfüller der Tuben ge
langen kann. Wenn auch der Abfüller diese Mängel nicht
bemerkt, kommt es zu fehlerhaften Endprodukten, bei
spielsweise Tuben, aus denen Teile der Tubenfüllung aus
dem Falz austreten.
Es wurde jetzt gefunden, daß es möglich ist, die Dicht
masse so zu verändern, daß sie zwar einerseits noch
ihre Dichtfunktion voll erfüllt, zum anderen aber eine
so hohe Klebfähigkeit aufweist, daß in der gefüllten
Tube die Flächen des Aluminiums so fest miteinander
verbunden werden, daß die Tube nicht mehr zerstörungs
frei geöffnet werden kann und somit unbefugtes Wieder
öffnen leicht erkennbar ist. Diese Veränderung der Ei
genschaft der Dichtmasse beruht vor allem auf einer
Erhöhung des Anteils an hochpolymerem Polyamid über
50 Gew.-%. Es ist zwar bekannt, daß hochpolymeres Poly
amid zu erhöhter Klebfähigkeit führt, jedoch war auch
bekannt, daß derartige Produkte eine verminderte Fließ
fähigkeit aufweisen, deshalb weniger gut dichten und
darüber hinaus so hart und spröde werden, daß sie für
Tubendichtungen ungeeignet sind. Weiterhin war bekannt,
daß eine Erhöhung des Anteils an hochpolymerem Polyamid
die Löslichkeit in geeigneten Lösungsmitteln stark her
absetzt, insbesondere in Lösungsmitteln, die einen
Flammpunkt über 21°C aufweisen und daher noch der Ge
fahrenklasse A 2 zugeordnet werden können. Sobald der
Flammpunkt der eingesetzten Lösungsmittel unter 21°C
liegt, fallen sie in die Gefahrenklasse A 1, so daß die
gesamte Anlage explosionsgeschützt ausgelegt werden
muß. Für Polyamide geeignete Lösungsmittel der Gefah
renklasse A 2 sind vor allem Propanole, Xylole und Ge
mische derselben. Mit ihrer Hilfe ist es gerade noch
möglich, Heißschmelzkleber auf Basis von mehr als
50 Gew.-% hochpolymerem Polyamid in Mengen von ca.
20 Gew.-% in Lösung zu bringen, daß sie noch im Schleu
derverfahren verarbeitet werden können. Die Lösungsmit
tel können auch innerhalb von einigen Sekunden mit Heiß
luft entfernt werden.
Es ist gelungen, jetzt Dichtmassen zu entwickeln, die
eine so hohe Klebfähigkeit aufweisen, daß sie eine
ungefalzte, aber heiß verklebte Tube bei einem Innen
druck von 5 bar unverändert geschlossen halten. Der
Versuch derartig verklebte Aluminiumflächen wieder von
einander zu trennen, hat ergeben, daß dies nicht mehr
zerstörungsfrei möglich ist und in einigen Fällen der
Decklack auf der Innenfläche der Aluminiumtube abgeris
sen wird. Bisher verwendete Dichtmassen ließen sich
hingegen einwandfrei auseinanderziehen und später unbe
merkt wieder zusammenbringen, so daß unbefugte Manipu
lationen am Falzende der Tube unbemerkt durchführbar
waren.
Die Klebkraft der neuen Dichtmasse ist sogar so hoch,
daß gewünschtenfalls auf das Falzen ganz oder teilweise
verzichtet werden kann. Sofern es nicht optisch stört,
kann mit der erfindungsgemäßen Dichtmasse so verschlos
sen werden, daß überhaupt nicht oder nur einmal gefalzt
wird, während bisher stets zwei- bis dreimal gefalzt
wurde.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß es möglich ist,
die neuen Dichtmassen so stark einzufärben, daß auch
Schichten von 5 µm mittels optischer Abtastgeräte er
kannt und von unbeschichteten Tubeninnenseiten unter
schieden werden können. Dies gestattet eine laufende
In-Prozeß-Kontrolle beim Tubenhersteller, ob wirklich
alle Tuben mit der Dichtmasse versehen worden sind.
Hierdurch können Fehler oder Störungen beim Auftragen
der Dichtmasse sofort erkannt werden, so daß die ent
sprechenden Fehlchargen sofort aussortiert werden kön
nen. Dies gibt eine erhebliche zusätzliche Sicherheit
für den Tubenabfüller, bei dem Fehlchargen zu sehr un
angenehmen Reklamationen der Endverbraucher führen kön
nen.
Die neu entwickelten Dichtmassen sind hergestellt auf
Basis von thermoplastischem Polyamid, wobei gegenüber
früheren Zusammensetzungen mit relativ hohem Anteil an
niedermolekularem Polyamid jetzt der überwiegende An
teil aus hochpolymerem Polyamid besteht. Der Erwei
chungspunkt der Dichtmassen kann in dem Bereich zwi
schen 80 und 170°C, vorzugsweise 100 bis 150°C, gewählt
werden. Unter 80°C sind die Dichtmassen bei Raumtempe
ratur zu klebrig und können unter extremer Erwärmung
der Tuben zu unbeabsichtigtem Austritt der Tubenfüllung
führen. Über 170°C sind die Dichtmassen zu hart und zu
spröde. Außerdem führt dies beim Füllen und Verschließen
der Tuben zu nicht akzeptablen Erwärmungen der Tuben
hülse in unmittelbarer Nachbarschaft zum Falz. Der Er
weichungspunkt der Polyamide wird bestimmt nach der
DIN 52 011.
Niedermolekulare Polyamide in Heißschmelzklebern haben
im allgemeinen ein mittleres Molekulargewicht von 2000
bis 4000. Hochpolymere Polyamide haben im allgemeinen
ein mittleres Molekulargewicht von mehr als 5000 bis
maximal 10 000. Als stark haftende, aber spröde Heiß
schmelzkleber werden Polyamide mit mittleren Molekular
gewichten von 5000 bis 7000 eingesetzt. Polyamide mit
mittleren Molekulargewichten von über 10 000 bis 50 000
werden meist nur zur Herstellung von Fäden und Folien
verwendet.
Vorzugsweise kommen als Polyamide Kondensationsprodukte
aus dimeren Fettsäuren und Alkylendiaminen zum Einsatz.
Es können aber auch andere Polyamide und modifizierte
Polyamide verwendet werden, die üblicherweise als Heiß
schmelzkleber zum Einsatz kommen. Die Modifikation be
züglich Schmelztemperatur, Schmelzviskosität und Haft
vermögen erfolgt beispielsweise durch Zusätze wie Tri
carbonsäuren, Monocarbonsäuren, Polyaminen etc.
Geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren sind bei
spielsweise die Polyamide der Bezeichung HS 322 der
Firma Rhenania. Die Normalqualität weist ein mittleres
Molekulargewicht von ca. 3000 auf. Die hochpolymere
Qualität weist ein mittleres Molekulargewicht von ca.
6000 auf. Weitere geeignete Qualitäten sind beispiels
weise die unter der Bezeichnung Eurelon® angebotenen
Heißschmelzkleber der Firma Schering, und zwar ein Ge
misch aus den flexiblen Typen der 2000er-Serie (relativ
niedriges Molekulargewicht) mit mehr als 50 Gew.-% der
sprödharten oder zähharten Typen der 900er- oder 1000er-
Serie (höheres Molekulargewicht). Weitere geeignete
Qualitäten werden beispielsweise von der Firma General
Mills Chemicals, USA unter der Bezeichnung Versamid®
und Versalon® angeboten.
Die erfindungsgemäßen Dichtmassen enthalten gegebenen
falls außer Polyamid vorzugsweise wiederum mikronisier
tes Polypropylen. Prinzipiell sind aber auch andere phy
siologisch verträgliche Komponenten möglich, wie Poly
vinylchlorid, Polyethylen, Polyester und Cellulose-Deri
vate. Entscheidend ist, daß diese mit dem Polyamid aus
reichend verträglich sind. Die Verträglichkeit der Kom
ponenten kann durch Modifikation des Lösungsmittels
verbessert werden. Hierbei ist jedoch darauf zu achten,
daß keinesfalls Lösungsmittel verwendet werden, die den
Flammpunkt unter 21°C senken und damit die Einstufung
in die Gefahrenklasse A 1 bewirken.
Das Versiegeln der erfindungsgemäßen Tubenhülsen nach
dem Füllen erfolgt bei Temperaturen, bei denen die
Dichtmasse aufschmilzt. Bei einem Schmelzpunkt von
120°C wird vorzugsweise mit Backentemperaturen von ca.
150°C gearbeitet. Die Temperaturdifferenz hängt auch
von der Verarbeitungsgeschwindigkeit ab. Vorzugsweise
werden Temperaturdifferenzen von mindestens 20°C, vor
zugsweise 30 bis 40°C, gewählt, um ein einwandfreies
Dichten und Verkleben zu gewährleisten, ohne daß es zu
einer unerwünschten thermischen Belastung der Tubenfül
lung kommt.
Auch die erfindungsgemäßen Dichtmassen sind so dünn
aufgetragen, daß bei konischen Tuben auf eine Gummier
kammer verzichtet werden kann. Es können somit, wie bei
der DE-OS 31 31 666, konische Tuben bearbeitet werden,
die eine gleichbleibende Konizität aufweisen. Konische
Tuben werden vor allem deshalb verwendet, weil die Tu
benhülsen vor der Abfüllung ineinandergesteckt auf klei
nerem Raum gelagert und transportiert werden können.
Das Auftragen der erfindungsgemäß verwendeten Dichtmas
se erfolgt wie bisher mit Hilfe handelsüblicher Schleu
derkopfpistolen, die in die Tube eingebracht werden. Es
erfolgt dann kurzzeitiges Erwärmen durch Heißluft, bei
der das Lösungsmittel weggetrocknet wird. Der Vorgang
des Aufschleuderns und Trocknens beträgt somit nur we
nige Sekunden.
Mach dem Füllen der Tube wird diese wie bisher ge
wünschtenfalls mit einem Doppel- oder Dreifachfalz ver
schlossen. Dieser Falz wird dann durch beheizte Backen
erwärmt, so daß sich die Abdichtmasse verflüssigt und
in die Falzporen läuft. Gewünschtenfalls kann nach der
Wärmebehandlung wie bisher mechanisch eine Chargennum
mer eingeprägt werden, die der Identitätsprüfung und
Rückverfolgung von Warenlieferungen, Haltbarkeitsdaten
oder ähnlichem dienen kann.
Claims (4)
1. Zylindrische oder konische Tubenhülse, deren offenes
Ende im Falzbereich an der Innenseite einen 5 bis
50 µm, vorzugsweise 6 bis 15 µm dicken, im Schleuder
verfahren aufgetragenen, durch Beblasen mit Heißluft in
einigen Sekunden getrockneten, ringförmigen Streifen
aus einer Dichtmasse auf Basis von thermoplastischem
Polyamidharz aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtmasse durch Erhöhung des Anteils an hochpolymeren
Polyamid über 50 Gew.-% eine so hohe Klebfähigkeit auf
weist, daß sie nach dem Erwärmen einerseits noch die
Poren des Aluminiums verschließt und die Tube abdichtet
und andererseits die Flächen des Aluminiums so fest
miteinander verbindet, daß die Tube nicht mehr zerstö
rungsfrei geöffnet werden kann und somit unbefugtes
Wiederöffnen leicht erkennbar ist.
2. Tubenhülse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtmasse mindestens so stark eingefärbt ist,
daß auch Schichten von 5 µm mittels optischer Abtast
geräte erkannt und von unbeschichteten Tubeninnenseiten
unterschieden werden können.
3. Tubenhülse gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die verwendete Dichtmasse ausschließlich Lö
sungsmittel enthielt, die einen Flammpunkt über 21°C
aufweisen.
4. Verfahren zur Herstellung einer zylindrischen oder ko
nischen Tubenhülse, deren offenes Ende im Falzbereich
an der Innenseite einen 5 bis 50 µm, vorzugsweise 6 bis
15 µm dicken, im Schleuderverfahren aufgetragenen,
durch Beblasen mit Heißluft in einigen Sekunden getrock
neten, ringförmigen Streifen aus einer Dichtmasse auf
Basis von thermoplastischem Polyamidharz aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß man eine Dichtmasse verwendet
mit einem auf über 50 Gew.-% erhöhten Anteil an hoch
polymeren Polyamid, so daß sie eine so hohe Klebfähig
keit aufweist, daß sie nach dem Erwärmen einerseits
noch die Poren des Aluminiums verschließt und die Tube
abdichtet und andererseits die Flächen des Aluminiums
so fest miteinander verbindet, daß die Tube nicht mehr
zerstörungsfrei geöffnet werden kann und somit unbefug
tes Wiederöffnen leicht erkennbar ist, daß die Dicht
masse mindestens so stark eingefärbt ist, daß auch
Schichten von 5 µm mittels optischer Abtastgeräte er
kannt und von unbeschichteten Tubeninnenseiten unter
schieden werden können und daß die verwendete Dichtmas
se ausschließlich Lösungsmittel enthielt, die einen
Flammpunkt über 21°C aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893940950 DE3940950A1 (de) | 1988-12-16 | 1989-12-12 | Zylindrische oder konische tubenhuelse und verfahren zur herstellung derselben |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3842297 | 1988-12-16 | ||
DE19893940950 DE3940950A1 (de) | 1988-12-16 | 1989-12-12 | Zylindrische oder konische tubenhuelse und verfahren zur herstellung derselben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3940950A1 true DE3940950A1 (de) | 1990-06-21 |
DE3940950C2 DE3940950C2 (de) | 1991-07-11 |
Family
ID=25875191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893940950 Granted DE3940950A1 (de) | 1988-12-16 | 1989-12-12 | Zylindrische oder konische tubenhuelse und verfahren zur herstellung derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3940950A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3131666A1 (de) * | 1981-08-11 | 1983-02-24 | Ketels Tuben Vertriebs-Gesellschaft mbH, 2800 Bremen | Tube |
-
1989
- 1989-12-12 DE DE19893940950 patent/DE3940950A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3131666A1 (de) * | 1981-08-11 | 1983-02-24 | Ketels Tuben Vertriebs-Gesellschaft mbH, 2800 Bremen | Tube |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3940950C2 (de) | 1991-07-11 |
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