DE3939863A1 - Windkraftanlage mit rotorbremse - Google Patents
Windkraftanlage mit rotorbremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Windkraftanlage mit
einem Rotor, der umfangsmäßig voneinander beabstandete,
von einer Drehachse radial beabstandete, aufrechte
Rotorblätter aufweist, mit einer Umwandlungseinrichtung
zur Umwandlung der Rotationsbewegung des Rotors in
elektrischen Strom, und mit einer Bremseinrichtung für
den Rotor.
Windkraftanlagen zur Erzeugung von Strom aus Windenergie
sind häufig mit einer Bremseinrichtung für den Rotor
ausgestattet, um den Rotor bei sehr hohen Windgeschwin
digkeiten, für die der Rotor und die Rotorblätter insbe
sondere festigkeitsmäßig nicht ausgelegt sind, abbremsen
zu können. Hierfür hat man bisher mechanische Brems
einrichtungen eingesetzt.
Mechanische Bremseinrichtungen haben jedoch den Nach
teil, daß sie notwendigerweise verschleißbehaftet sind.
Dieser Verschleiß tritt vor allem an den Bremsbelägen
bzw. Bremsklötzen und den damit beim Bremsen gleitend
zusammenwirkenden Bremsteilen auf. Aber auch die Betä
tigungselemente der Bremseinrichtung sind verschleiß
gefährdet und nicht ganz störungsunempfindlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wind
kraftanlage mit einer praktisch verschleißfrei arbei
tenden und äußerst zuverlässigen Bremseinrichtung ver
fügbar zu machen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Windkraftanlage er
findungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Brems
einrichtung als Wirbelstrombremse ausgebildet ist, die
eine stationäre Magnetspulenanordnung zur Erzeugung
eines Magnetfelds und mindestens ein Wirbelstromelement
aus gut stromleitendem Material, das an dem Rotor be
festigt ist und sich bei Rotation des Rotors durch das
Magnetfeld bewegt, aufweist, und daß eine Schaltein
richtung vorgesehen ist, die bei Überschreiten einer
Drehzahlschwelle des Rotors Strom von der Umwandlungs
einrichtung der Magnetspulenanordnung zuführt.
Die erfindungsgemäße Windkraftanlage weist somit eine
nicht mechanisch, sondern elektrisch-magnetisch arbei
tende Bremseinrichtung auf, die auf dem Wirbelstrom
prinzip beruht und deshalb nicht auf die Erzeugung von
Bremsreibung und den damit zusammenhängenden Verschleiß
angewiesen ist. Es sind keine mechanisch zu betätigenden
Bremsteile vorhanden, wodurch diese Quelle möglicher
Störungen entfällt. Es wird das Prinzip verwirklicht,
einen Teil des durch die Windkraftanlage erzeugten
Stroms für das Bremsen einzusetzen. Dies ist energetisch
problemlos möglich, weil bei sehr hohen Windgeschwin
digkeiten das Energieangebot ohnehin größer ist als es
von der Windkraftanlage aufgrund ihrer Auslegung be
wältigt werden kann.
Es ist bevorzugt, das Wirbelstromelement an einem Trag
ring des Rotors zu befestigen, welcher Tragring auch
einen dauermagnetischen Erregerteil der Umwandlungs
einrichtung trägt. Dieser Tragring hat vorzugsweise
einen großen Durchmesser von insbesondere mehr als
12% oder mehr als 20% des Anordnungsdurchmessers der
Rotorblätter, so daß sich konstruktiv günstige Ver
hältnisse für die Wirbelstrombremse ergeben.
Es ist als günstig bevorzugt, wenn das Wirbelstrom
element eine gekrümmte, im wesentlichen aufrecht ange
ordnete Platte ist.
Die Effektivität der Wirbelstrombremse läßt sich
steigern, wenn für zwei gegenüberliegende Seiten des
Wirbelstromelements Magnetspulenanordnungen vorgesehen
sind.
Die Windkraftanlage kann günstigerweise mehrere Wirbel
stromelemente längs des Rotorumfangs und mehrere Magnet
spulenanordnungen längs des Bewegungswegs der Wirbel
stromelemente aufweisen. Jede Magnetspulenanordnung kann
im unteren Grenzfall nur eine Magnetspule aufweisen,
weist jedoch günstigerweise mehrere Magnetspulen in
Umfangsrichtung nebeneinander auf.
Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden
nachfolgend anhand eines zeichnerisch dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
Die einzige Zeichnungsfigur zeigt eine Windkraftanlage
(unter Weglassung eines unteren Teils davon) in Seiten
ansicht.
Die Windkraftanlage 2 weist einen aufrechten Mast 4 auf,
der mit Hilfe von Schrägstützen 6 auf dem Erdboden
befestigt ist. In der Nähe der Mastspitze ist ein im
wesentlichen waagerechter Tragring 8 mit Speichen dreh
bar an dem Mast 4 gelagert. Von dem Umfang des Trag
rings 8 führen Streben 10 nach außen, die die aufrechten
Rotorblätter 12 tragen. Abspannseile 14 oder entsprechen
de Streben führen von dem äußeren Bereich der oberen,
beschriebenen Streben 10 nach innen zu einer vertikalen
Stütze 16, die mit dem Tragring 8 vereinigt ist.
An dem Tragring 8 ist in relativ geringem Abstand vom
Außenumfang ein nach unten ragender, ringförmiger
Kragen 18 befestigt. Der Kragen 18 trägt längs seines
Innenumfangs Dauermagnete 20 mit abwechselnder Polung.
Etwas unterhalb des Tragrings 8 ist an dem Mast 4 ein
weiterer horizontaler Tragring 22 stationär befestigt,
der längs seines Außenumfangs einen geblechten Stator
24 trägt. Der Stator 24 weist Spulen 25
oder Wicklungen auf. Zwischen dem Außenumfang
des Stators 24 und dem Innenumfang der Dauermagnet
anordnung 20 befindet sich ein vertikalzylindrischer
Luftspalt 26. Bei Rotation des Tragrings 8 relativ zu
dem weiteren Tragring 22 wird somit in den Spulen bzw.
Wicklungen des Stators 24 eine elektrische Spannung
induziert.
An dem Kragen 18 sind umfangsmäßig verteilt mehrere
in Draufsicht gekrümmte, aufrechte Platten 28 aus Kupfer
oder Aluminium nach unten ragend befestigt. Längs des
Umfangs des Kragens 18 gibt es mehrere Magnetspulen
anordnungen 30, und zwar jeweils in Form eines Anord
nungspaars, welches einen radial äußeren Teil und
einen radial inneren Teil aufweist. Dazwischen befindet
sich ein in Draufsicht kreisförmig gekrümmter Schlitz
32, durch den die plattenförmigen Wirbelstromelemente
28 sich in Umfangsrichtung hindurchbewegen können. Die
Magnetspulenanordnungen 30 sind jeweils mittels Haltern
34 an der Unterseite des weiteren Tragrings 22 befestigt.
Durch die schematisch eingezeichneten Magnetspulen 36
wird ein sich radial erstreckendes Magnetfeld quer über
den Schlitz 32 erzeugt. In Umfangsrichtung jeder Magnet
spulenanordnung sind mehrere Magnetspulen 36 nebenein
ander angeordnet.
Wenn sich ein Wirbelstromelement 28 in Umfangsrichtung
entlang des magnetfelddurchsetzten Schlitzes 32 bewegt,
werden im Material des Wirbelstromelements 28 Wirbel
ströme induziert, so daß ein Wirbelstrombremseffekt auf
den Tragring 8 ausgeübt wird. Dementsprechend werden
die Wirbelstromelemente 28 aufgeheizt. Die Wirbelstrom
elemente 28 werden jedoch aufgrund ihrer Rotationsbe
wegung insbesondere auf demjenigen Teil ihres jewei
ligen Rotationswegs, wo keine Magnetspulenanordnung
30 ist, wirksam durch die Umgebungsluft gekühlt.
An dem weiteren Tragring 22 ist eine elektrische bzw.
elektronische Schalteinrichtung 38 befestigt. In dieser
wird, beispielsweise anhand der in dem Stator 24 in
duzierten Spannung oder der Spannungsfrequenz, festge
stellt, ob die Drehzahl des Tragrings 8 eine bestimmte
Drehzahlschwelle übersteigt oder nicht. Bei Übersteigen
einer bestimmten Drehzahlschwelle wird durch die
Schalteinrichtung 38 ein Teil des im Stator 24 erzeugten
Stroms den Magnetspulen 30 der Wirbelstrombremsein
richtung zugeleitet. Es erfolgt eine derartige Regelung,
daß sich der Rotor 40 der Windkraftanlage 2 - ent
sprechend großes Windangebot vorausgesetzt - mit einer
Drehzahl nahe der genannten Drehzahlschwelle dreht.
Die Drehzahlschwelle liegt um einen geeigneten Sicher
heitsabstand unterhalb derjenigen Maximaldrehzahl, für
die der Rotor 40 ausgelegt ist.
Es versteht sich, daß die Schalteinrichtung 28 nicht
unbedingt selbsttätig arbeiten muß, sondern daß es
sich auch um eine von Hand zu betätigende Schaltein
richtung handeln kann.
Claims (4)
1. Windkraftanlage (2) mit einem Rotor (40), der
umfangsmäßig voneinander beabstandete, von einer Dreh
achse (42) radial beabstandete, aufrechte Rotorblätter
(12) aufweist, mit einer Umwandlungseinrichtung (20, 24)
zur Umwandlung der Rotationsbewegung des Rotors (40)
in elektrischen Strom, und mit einer Bremseinrichtung
(28, 30) für den Rotor (40),
dadurch gekennzeichnet, daß die Brems
einrichtung (28, 30) als Wirbelstrombremse ausgebildet
ist, die eine stationäre Magnetspulenanordnung (30)
zur Erzeugung eines Magnetfelds und mindestens ein
Wirbelstromelement (28) aus gut stromleitendem Material,
das an dem Rotor (40) befestigt ist und sich bei
Rotation des Rotors (40) durch das Magnetfeld bewegt,
aufweist, und daß eine Schalteinrichtung (38) vorgesehen
ist, die bei Überschreiten einer Drehzahlschwelle des
Rotors (40) Strom von der Umwandlungseinrichtung (20,
24) der Magnetspulenanordnung (30) zuführt.
2. Windkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wirbelstromelement (28) an einem
Tragring (8) des Rotors (40) befestigt ist, welcher
Tragring (8) auch einen dauermagnetischen Erregerteil
(20) der Umwandlungseinrichtung (20, 24) trägt.
3. Windkraftanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wirbelstromelement (28) eine
gekrümmte, im wesentlichen aufrecht angeordnete Platte
ist.
4. Windkraftanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für zwei gegenüberliegende
Seiten des Wirbelstromelements (28) Magnetspulenan
ordnungen (30) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939863A DE3939863A1 (de) | 1989-12-01 | 1989-12-01 | Windkraftanlage mit rotorbremse |
Applications Claiming Priority (1)
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ID=6394648
Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE3939863A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2013155164A1 (en) | 2012-04-11 | 2013-10-17 | Windlabs, Inc. | Vertical axis wind turbine |
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-
1989
- 1989-12-01 DE DE3939863A patent/DE3939863A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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