DE3938396A1 - Verfahren zum herstellen von konventionell nicht entformbaren, rohrfoermigen hohlraeumen in kunststoff-spritzgiessformteilen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von konventionell nicht entformbaren, rohrfoermigen hohlraeumen in kunststoff-spritzgiessformteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
konventionell nicht entformbaren Hohlräumen, entsprechend
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Kunststoff-Formteile mit rohrförmigen Hohlräumen werden
vielfältig benötigt. Zu erwähnen ist hier der Fahrzeug
bau, und zwar sowohl die Innen- wie auch Außenteile sowie
Funktionselemente. Beispielsweise zählen hierzu Kraftstoff
verteiler von Einspritzmotoren. Ferner werden Kunststoff-
Formteile mit rohrförmigen Hohlräumen im Möbelsektor,
beispielsweise bei Armlehnen und Beschlagteilen, bei Kompo
nenten von Sportgeräten bzw. Spielwaren, bei Hausgeräten
und Haushaltswaren in vielfältiger Ausführung benötigt.
Je nach Anwendungsgebiet können diese Hohlräume endwärtig
verschlossen, vielfältig gebogen sein oder auch verschiedene
seitliche Anschlußstutzen haben. Insbesondere im Fahrzeug
bau, wie beispielsweise bei den Kraftstoffverteilern,
ist es notwendig, daß der jeweilige Hohlraum bei Innendruck
absolut gasdicht verschlossen ist.
In einem ersten bekannten Fertigungsverfahren werden ver
schiedene Rohrabschnitte getrennt hergestellt, indem die
Hohlräume in den Rohrabschnitten durch entsprechende Kerne
gebildet werden. Diese Rohrabschnitte sind noch in Längs
richtung entformbar, wie beispielsweise im Strangpreßver
fahren hergestellte Aluminiumrohre. Das Endprodukt entsteht
dann durch Zusammenbau der einzelnen Rohrabschnitte mittels
beispielsweise entsprechenden Flanschen und Dichtungen.
Dieses Verfahren ist kompliziert und aufwendig.
In einem zweiten Fertigungsverfahren werden sogenannte
"verlorene" Kerne verwendet. Diese Kerne weisen die Maße
des Hohlraumes auf und bestehen beispielsweise aus niedrig
schmelzenden Metallegierungen, aber auch aus Salz oder
Kunststoff-Metall-Mischungen. Derartige Kerne werden bei
spielsweise in den Formraum einer Spritzgießmaschine einge
legt und mit Kunststoff umspritzt. Das fertige Produkt
wird dann in eine Ausschmelzeinrichtung, beispielsweise
in ein temperiertes Bad gegeben und durch starke induktive
Unterstützung der Kern bzw. die Kerne ausgeschmolzen.
Auch dieses Verfahren ist aufwendig, da hierzu ein "ver
lorener" Kern erst hergestellt werden muß, der außer der
Erzeugung eines Hohlraumes keinen weiteren Zweck mehr
erfüllen kann.
In einem dritten Fertigungsverfahren, dem sogenannten
Gasinnendruck-Prozeß, wird während der Füllung des Form
raumes in einer Kunststoff-Spritzgießmaschine bzw. in
dem Werkzeug dieser Maschine ein Gas, beispielsweise Stick
stoff, eingeblasen, welches im durch den Kunststoff erzeug
ten Formteil einen Hohlraum bildet. Dieses Verfahren ist
nur begrenzt anwendbar, da der durch das Gas gebildete
Hohlraum geometrisch nicht definiert bzw. gesteuert werden
kann.
Die Bildung von Hohlräumen durch Umspritzen von Einlege
teilen ist grundsätzlich ebenfalls Stand der Technik.
Dabei handelt es sich jedoch um das Umspritzen einteiliger
Metallrohre, die ggfs. gebogen sein können, wobei jedoch
keine Abdichtung erforderlich ist, da direkt an den entspre
chenden aus den Formteilen herausragenden Rohrenden Schläuche
befestigt werden.
Ferner ist auch die Verbindung von zwei mit ihren Flanschen
aneinanderliegenden Rohren bekannt, wobei die beiden anein
anderliegenden Flansche in Form eines "Faßreifens" umspritzt
werden. Dieses Umspritzen birgt jedoch weitere Dichtprobleme
in sich.
Durch all die bekannten Verfahren ist es jedoch nicht
möglich, konventionell nicht entformbare rohrförmige Hohl
räume in Kunststoff-Spritzgießformteilen zu bilden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden vorgeformte Hohl
körper zu den gewünschten Hohlräumen zusammengefügt, in
einen Formraum für das Kunststoff-Formteil eingelegt und
danach der Kunststoff in den Formraum eingebracht, insbe
sondere eingespritzt.
Dies bedeutet, daß gegenüber dem bekannten ersten Ferti
gungsverfahren keine zusätzlichen Arbeitsschritte, insbe
sondere Verbindungsschritte, notwendig sind. Es müssen
auch keine Verbindungsstellen, beispielsweise Flansch
verbindungen, abgedichtet werden. Es entsteht eine mecha
nisch stabile und dichte Verbindung, welche durch den
umspritzten Kunststoff gewährleistet ist.
Gegenüber dem bekannten zweiten Fertigungsverfahren müssen
keine Kerne ausgeschmolzen werden, d. h. es sind auch keine
aus dem Herausschmelzen folgenden Rückstände zu erwarten.
Das Formteil bleibt auch in seinen Hohlräumen sauber.
Ferner ist die Fertigung in vielen Fällen verbilligt.
Gegenüber dem Gasinnendruck-Prozeß hebt sich die vorliegende
Erfindung durch geometrisch genau definiert erzeugte Hohl
räume hervor.
Gedacht ist die vorliegende Erfindung vor allem für ganze
Systeme von Rohrstücken. Die Einzelteile werden vor dem
Einlegen in den Formraum zusammengefügt, wobei entsprechende
Verbindungselemente, wie T-Stücke, Abzweigungen od. dgl.
benutzt werden können. Die Fügestellen brauchen lediglich
so eng beieinander zu liegen, daß keine umfließende Kunst
stoffschmelze in die Hohlräume eindringt. Die vollkommene
Abdichtung des gesamten Systems wird durch das Umspritzen
des eingelegten Hohlkörpersystems nach Erstarrung der
Schmelze erreicht. Auch benötigt es keine mechanisch feste
Verbindung der einzelnen Elemente des Systems. Dies wird
ebenfalls von dem umspritzten Kunststoff übernommen.
Für gerade oder leicht gebogene Rohrstücke wird vorzugs
weise Metall verwendet. Anschlußstutzen bzw. Verbindungs
elemente oder auch scharfe Umlenkungen können dagegen
wiederum aus Kunststoff hergestellt sein. Hier soll dem
erfinderischen Gedanken keine Grenze gesetzt sein.
In jedem Fall sollte aber das System mit den Hohlkörpern
einen genügenden Abstand von der Formrauminnenwand einhal
ten, damit gewährleistet bleibt, daß tatsächlich jeder
Hohlkörper mit Kunststoff umspritzt ist. Die Oberfläche
der eingelegten Hohlkörper soll nicht durch die Außenhaut
der Umspritzung dringen, da dies möglicherweise zu Dich
tungsproblemen führen könnte.
Die Fixierung der eingelegten Hohlkörper innerhalb des
Spritzgieß-Werkzeugs erfolgt bevorzugt über bewegliche
Werkzeug-Kerne, die in Anschlußöffnungen der Hohlkörper
eingreifen. An der Umspritzung sind entsprechende Dicht
flächen um diese Anschlußöffnungen ausgebildet, an denen
Nachbarbauteile zur Umspritzung hin abgedichtet werden.
Die Besonderheiten der vorliegenden Erfindung sind in
folgendem zu suchen:
- - Ausformung von komplizierten Hohlräumen innerhalb von Spritzgieß-Formteilen durch Zusammenfügen von Teil-Hohl körpern;
- - Festlegung der Hohlkörper innerhalb des Werkzeuges durch Werkzeugkerne an Anschlußöffnungen und Abdichtung der Anschlußbauteile gegenüber der Umspritzung.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von konventionell nicht entform
baren rohrförmigen Hohlräumen, wie beispielsweise von
U-Rohren, Rohren mit verschlossenen Enden, langen, dünnen
Rohren ohne Entformungsschrägen, in Kunststoff-Spritzgieß
formteilen, dadurch gekennzeichnet, daß vorgeformte Hohl
körper zu den gewünschten Hohlräumen zusammengefügt, in
einen Formraum für das Kunststoff-Formteil eingelegt und
danach der Kunststoff in den Formraum eingebracht, insbe
sondere eingespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Hohlkörper für rohrförmige Hohlräume Rohrstücke
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkörper vor dem Einlegen in den Formraum zu
einem gewünschten System, beispielsweise durch T-Stücke,
Abzweigungen od. dgl. verbunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente aus Kunststoff geformt werden.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Hohlkörpern in
jedem Fall ein Abstand von Wänden des Formraumes einge
halten wird, wobei die Festlegung der Hohlkörper über
Kerne erfolgt, die entsprechende Öffnungen bzw. Anschluß
stücke zu benachbarten Hohlkörpern bilden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893938396 DE3938396A1 (de) | 1989-11-18 | 1989-11-18 | Verfahren zum herstellen von konventionell nicht entformbaren, rohrfoermigen hohlraeumen in kunststoff-spritzgiessformteilen |
PCT/DE1990/000797 WO1991007266A1 (de) | 1989-11-18 | 1990-10-20 | Verfarhen zum herstellen von konventionell nicht entformbaren, rohrförmigen hohlräumen in kunststoff-spritzgiessformteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893938396 DE3938396A1 (de) | 1989-11-18 | 1989-11-18 | Verfahren zum herstellen von konventionell nicht entformbaren, rohrfoermigen hohlraeumen in kunststoff-spritzgiessformteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3938396A1 true DE3938396A1 (de) | 1991-05-23 |
Family
ID=6393806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893938396 Withdrawn DE3938396A1 (de) | 1989-11-18 | 1989-11-18 | Verfahren zum herstellen von konventionell nicht entformbaren, rohrfoermigen hohlraeumen in kunststoff-spritzgiessformteilen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3938396A1 (de) |
WO (1) | WO1991007266A1 (de) |
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1989
- 1989-11-18 DE DE19893938396 patent/DE3938396A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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WO1991007266A1 (de) | 1991-05-30 |
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Legal Events
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