DE3937606A1 - Drehvorrichtung zum verdrehen der kolbenstange eines zylinderaggregates - Google Patents
Drehvorrichtung zum verdrehen der kolbenstange eines zylinderaggregatesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung zum Verdrehen
der Kolbenstange eines Zylinderaggregates bei Hubbewe
gungen, mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentan
spruch 1.
Beim Betrieb von Zylinderaggregaten sind von diesen,
einsatzspezifisch, häufig große Radialkräfte aufzunehmen,
aus welchen in der Kolbenstangenführung sowie zwischen
Kolben und Innenumfangsfläche des Arbeitszylinders hohe
Reibungskräfte resultieren.
Solche Reibungskräfte können die Funktion von Zylinderag
gregaten stark beeinträchtigen, indem sie entsprechend
hohe Losbrechkräfte erfordern, die unter anderem zu einem
sprunghaften Ansprechen führen können.
Um diesem Nachteil zu begegnen, ist bereits eine Drehvor
richtung mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patent
anspruch 1 bekannt (DE-OS 31 18 662).
Diese Drehvorrichtung bildet ein Kolbenstangenstützlager,
dessen Drehglied durch ein Elastomerelement gebildet ist,
das zwischen zwei Platten einvulkanisiert ist, die jeweils
einen zentralen, von diesen abragenden, ein Außengewinde
aufweisenden Befestigungsbolzen tragen.
Der Befestigungsbolzen der einen Platte ist in eine
stirnseitige Gewindebohrung der Kolbenstange des Zylin
deraggregates einzuschrauben, während der Befestigungs
bolzen der anderen, einen feststehenden Lagerkörper bzw.
ein Widerlager bildenden Platte an einem Fahrzeugkörper
befestigbar ist.
Der Elastomerkörper ist hierbei derart gestaltet, daß er
bei der axialen, bzw. hubbedingten Krafteinleitung sowohl
in Achs- als auch Umfangsrichtung verformt und dadurch der
Hubbewegung der Kolbenstange zur Verbesserung der Rei
bungsverhältnisse eine Drehbewegung überlagert wird.
Diese bekannte Drehvorrichtung benötigt zu ihrer Unter
bringung Einbauraum zwischen Kolbenstange und deren Ab
stützbasis, was in vielen Fällen zu konstruktiven Kompro
missen zwingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehvor
richtung in einer Ausbildung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 anzugeben, die den Einsatz von Kolben
stangenstützlagern verschiedener Ausbildungen erlaubt und
synchron zum Kolbenhub arbeitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion umschließt der
Hydromotor die Kolbenstange, so daß sich deren freies
Stirnende an einem beliebig ausgebildeten Stützlager ab
stützen läßt. Die zur Kolbenverstellung dem Arbeitszylin
der zuzuführende Hydraulikflüssigkeit kann dabei gleich
zeitig zur Ansteuerung des Hydromotors genutzt werden.
Im Falle von Arbeitszylindern kann hierbei über eine die
Hubrichtung der Kolbenstange steuernde Ventilvorrichtung
zugleich auch der Hydromotor mit der die Druckpumpe des
betreffenden Hydraulikaggregates in der Weise verbindbar
und steuerbar sein, daß mit Beendigung eines Hubes der
Kolbenstange auch deren Drehantrieb unterbrochen wird.
Die erfindungsgemäße Drehvorrichtung eignet sich mit be
sonderem Vorteil für in Fahrzeugen zum Einsatz gelangende
hydropneumatische, gegebenenfalls mit einem Stoßdämpfer
kombinierte Federn.
Hierbei ergibt sich eine günstige Konstruktion gemäß Pa
tentanspruch 2. In diesem Fall wird auf vorteilhafte Weise
für das Verdrehen der Kolbenstange über das Zylinderag
gregat zur Verfügung stehende hydraulische Energie ge
nutzt, wobei auf eine mit dem Kolbenhub phasengleiche,
ventilgesteuerte Flüssigkeitsversorgung des Hydromotors
verzichtet werden kann, indem die Antriebsenergie direkt
aus einem Zylinderarbeitsraum bezogen wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Konstruktion nach Pa
tentanspruch 2 ist Gegenstand des Patentanspruches 3, wo
durch es möglich ist, bei Stillstand des Zylinderaggre
gates ein Abfließen von Hydraulikflüssigkeit über den
Hydromotor zu unterbinden. Bei hydropneumatischen Federn
ist dadurch sichergestellt, daß das betreffende Fahrzeug
in abgestelltem Fahrzeug nicht absinken wird.
In der Zeichnung ist, stark schematisiert, ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung in Verbindung mit einem einen
Stoßdämpfer mit hydropneumatischer Feder bildenden Zylin
deraggregat dargestellt.
Ein Arbeitszylinder eines hydraulisch betätigbaren Zylin
deraggregates ist mit 10, ein in diesem verschiebbar ge
führter Kolben mit 12 und eine aus dem einen Stirnende des
Arbeitszylinders 10 abgedichtet herausgeführte Kolben
stange mit 14 bezeichnet.
Das Zylinderaggregat bildet beispielsweise einen in eine
Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges einbaubaren Stoßdämp
fer mit hydropneumatischer Feder.
Mit 16 ist als Ganzes ein an sich bekannter Federspeicher
bezeichnet, der über eine Verbindungsleitung 18 an einen
der beiden, durch den Kolben 12 voneinander getrennten
Zylinderarbeitsräume 20 und 22, nämlich an den der Kol
benstange 14 abgewandten Zylinderarbeitsraum 20, ange
schlossen ist. Der Zylinderarbeitsraum 22 ist nach außen
anschlußlos. Die hubabhängig arbeitenden Dämpfungsventile
des Kolbens 12 sind mit 24 und 26 bezeichnet.
Die Kolbenstange 14 stützt sich mit einem Kugelkopf 28 in
einer Kugelpfanne 30 eines Stützlagers 32 taumelfähig ab,
das seinerseits beispielsweise auf einem unteren Querlen
ker 34 der Radaufhängung oder an einem Radträger festge
legt sein kann.
36 bezeichnet als Ganzes ein Flüssigkeitsgetriebe in Form
eines Hydromotors. Dieser dient zum Verdrehen der Kolben
stange 14 während Kolbenhüben. Der Hydromotor 36 weist
einen extern abgestützten Stator 38 auf, in welchem ein
hydraulisch antreibbarer, auf der Kolbenstange 14 drehfest
angeordneter Rotor 40 verdrehbar gelagert ist. Stator 38
und Rotor 40 sind vom freien Endstück 42 der Kolbenstange
14 durchsetzt.
Die Versorgung des Hydromotors 36 mit Hydraulikflüssigkeit
für den Drehantrieb von Kolbenstange 14 und Kolben 12
durch den Rotor 40 erfolgt über einen die Kolbenstange 14
axial durchsetzenden, in den Zylinderarbeitsraum 20 aus -
und in den Stator 38 einmündenden Zuströmkanal 44. An
stelle des Zuströmkanales 44 könnte die Hydraulikflüssig
keit auch über eine von der Verbindungsleitung 18 abge
zweigte Versorgungsleitung dem Hydromotor 36 extern zuge
führt werden.
Mit 46 ist eine vom Stator 38 wegführende und an einen
Sammelbehälter 48 angeschlossene Rückströmleitung be
zeichnet, in die ein 2/2-Wege-Magnetventil 50, im folgen
den Magnetventil 50 genannt, zwischengeschaltet ist.
Über eine in einer vom Sammelbehälter 48 wegführende und
an die Verbindungsleitung 18 angeschlossene Zuströmleitung
52 ist mittels einer Druckpumpe 54 Hydraulikflüssigkeit
zupumpbar, sofern ein in der Verbindungsleitung 18 lie
gendes und von einer Niveauregulierung ansteuerbares
2/2-Wege-Magnetventil 56, im folgenden Magnetventil 56
genannt, in seine Offenstellung gesteuert wird, um die
Fahrzeugkarosserie anzuheben. Zum Absenken der Karosserie
dient ein weiteres 2/2-Wege-Magnetventil, das in einer
Rückführleitung 66 liegt, die zwischen Federspeicher 16
und Magnetventil 56 an der Zuströmleitung 52 angeschlossen
ist und in den Sammelbehälter 48 ausmündet.
58 bezeichnet ein zwischen der Druckpumpe 54 und dem Ma
gnetventil 56 liegendes Druckbegrenzungsventil, welches
druckabhängig, d. h. bei geschlossenem Magnetventil 56,
öffnet, und die geförderte Hydraulikflüssigkeit aus der
Zuströmleitung 52 in den Sammelbehälter 48 über eine
Rückführleitung 60 umleitet.
Beim beschriebenen, beispielsweise einen hydropneumatisch
gefederten Stoßdämpfer bildenden Zylinderaggregat bewirken
Federbewegungen der betreffenden Radaufhängung Relativbe
wegungen zwischen Arbeitszylinder 10 und Kolbenstange 14,
wobei bei geschlossenem Magnetventil 56 eine im Feder
speicher 16 enthaltene, durch eine Membran 62 von der in
diesem anstehenden Hydraulikflüssigkeit getrennte, unver
änderliche Gasmenge verdichtet bzw. entspannt wird.
Gas und Hydraulikflüssigkeit haben dabei in der gezeigten
Konstruktionslage des Zylinderaggregates den gleichen
Druck, der beispielsweise zwischen 150 bis 200 Bar liegen
kann.
Der Energiebedarf des Hydromotors 36 ist dabei zu dem vom
Speichervolumen bestimmten Gehalt an potentieller Energie
des Federspeichers 16 derart abgestimmt, daß auch bei
Ausfederungsbewegungen des Querlenkers 34 die zum Verdre
hen von Kolbenstange 14 und Kolben 12 notwendige An
triebsenergie durch über den Zuströmkanal zuströmende Hy
draulikflüssigkeit für den Hydromotor 36 zur Verfügung
steht. Wird bei Stillstand des Zylinderaggregates das
Magnetventil 50, wie gezeigt, in seine Schließstellung
gesteuert, kann aus dem Zylinderarbeitsraum 20 keine Hy
draulikflüssigkeit über den Zuströmkanal 44 und den
Hydromotor 36 in den Sammelbehälter 48 abfließen. Dadurch
ist ein hydraulischer Fluß vom Arbeitszylinder 10 zum
Hydromotor 36 unterbunden und somit sichergestellt, daß
das betreffende Kraftfahrzeug in abgestelltem Zustand
nicht absinken kann.
Die bei arbeitendem Zylinderaggregat über den Hydromotor
abfließende Hydraulikflüssigkeit wird durch das
niveauabhängig geregelte Öffnen des Magnetventils 56 als
in der Zuströmleitung 52 ständig unter Druck anstehende
Hydraulikflüssigkeit der Zylinderarbeitskammer 20 wieder
zugeleitet.
Beim erläuterten Ausführungsbeispiel der Erfindung bzw.
bei einem Arbeitszylinder steht somit eine hohe Energie
dichte bei für den Betrieb des Hydromotors 36 direkt aus
dem Zylinderaggregat zu beziehender Energie zur Verfügung.
Claims (3)
1. Drehvorrichtung zum Verdrehen der Kolbenstange eines
Zylinderaggregates bei Hubbewegungen, mit einem mit der
Kolbenstange drehfest verbundenen, von einem feststehenden
Lagerkörper aufgenommenen und in Abhängigkeit eines im
Arbeitszylinder wirksamen Arbeitsdruckes verdrehbaren
Drehglied,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehglied der Rotor (40) und der Lagerkörper der
Stator (38) eines Hydromotors (36) ist, dem beim Kolben
stangenhub des hydraulisch arbeitenden Arbeitszylinders
(10) unter Druck stehende Hydraulikflüssigkeit zuströmt.
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikflüssigkeit dem Hydromotor (36) einer
hydropneumatischen Feder über einen Zuströmkanal (44) zu
strömt, der die Kolbenstange (14) axial durchsetzt und in
einen, in beiden Hubrichtungen der Kolbenstange 14 druck
beaufschlagten Zylinderarbeitsraum (20) ausmündet.
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluß der Hydraulikflüssigkeit aus einem Zylinder
arbeitsraum (20) zum Hydromotor (36) durch ein in eine von
dessen Stator (38) wegführende Rückströmleitung (46) zwi
schengeschaltetes Schaltventil (50) unterbrechbar ist,
über welche Rückströmleitung (46) die Hydraulikflüssigkeit
einem Kreislauf zuführbar ist, über den sie mindestens zum
Teil unter Druck wieder in den Zylinderarbeitsraum (20)
gefördert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893937606 DE3937606A1 (de) | 1989-11-11 | 1989-11-11 | Drehvorrichtung zum verdrehen der kolbenstange eines zylinderaggregates |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893937606 DE3937606A1 (de) | 1989-11-11 | 1989-11-11 | Drehvorrichtung zum verdrehen der kolbenstange eines zylinderaggregates |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3937606A1 true DE3937606A1 (de) | 1991-05-16 |
DE3937606C2 DE3937606C2 (de) | 1993-07-22 |
Family
ID=6393364
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893937606 Granted DE3937606A1 (de) | 1989-11-11 | 1989-11-11 | Drehvorrichtung zum verdrehen der kolbenstange eines zylinderaggregates |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3937606A1 (de) |
Cited By (3)
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- 1989-11-11 DE DE19893937606 patent/DE3937606A1/de active Granted
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CN103625234B (zh) * | 2013-11-29 | 2016-03-02 | 华南理工大学 | 一种可馈能的主动控制型减振器 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3937606C2 (de) | 1993-07-22 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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