DE3934414C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Immobilisierung von Mikrooganismen in beweglichen Körpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Immobilisierung von Mikrooganismen in beweglichen KörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Immobilisierung von
Mikroorganismen in beweglichen Körpern und eine dafür vorgesehene
Vorrichtung.
Es ist bekannt, daß Mikroorganismen bei verschiedenen Prozessen mit
Vorteil eingesetzt werden können. Üblicherweise werden sie der
behandelnden Flüssigkeit zugesetzt oder siedeln sich auf
Tropfkörpern an, über die die Flüssigkeit geleitet wird. Es besteht
jedoch der Wunsch die Mikroorganismen in Körper einzuschließen,
z. B. um sie leichter lagern, dosieren und zurückgewinnen zu können
und zu vermeiden, daß sich die Mikroorganismen in der umgebenden
Flüssigkeit ausbreiten.
Für die Immobilisierung von Mikroorganismen sind verschiedene
Verfahren vorgeschlagen worden. Im folgenden wird unter einer
Immobilisierung von Mikroorganismen der Einschluß von
Mikroorganismen, die sich in einer geeigneten Trägermasse befinden,
in einer äußeren Hülle verstanden. Durch die Herstellung äußerer
Hüllen entstehen hierbei feste Partikel. Eine solche Hülle muß
verschiedene Anforderungen erfüllen:
Die Hülle muß so beschaffen sein, daß die Mikroorganismen nicht
durch sie entweichen können.
Sie muß so beschaffen sein, daß ausgewählte Stoffe aus der
Umgebung durch sie hindurchtreten und von ihnen als Nahrung
abgebaut werden können und daß die Stoffwechselprodukte der
Mikroorganismen durch die Hülle hindurch wieder an die Umgebung
abgegeben werden.
Sie darf von den Stoffen der Umgebung, in der die Mikroorganismen
später eingesetzt werden sollen, nicht zerstört und praktisch
auch nicht angegriffen werden.
Die Hülle soll auch eine genügende mechanische Festigkeit
besitzen, damit die festen Körper, die durch Umhüllung gebildet
wurden z. B. schüttbar sind.
Die Hülle muß weiter so beschaffen sein, daß ein großer Teil der
Mikroorganismen beim Anbringen der Hülle am Leben bleibt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Immobilisierung
von Mikroorganismen in beweglichen Körpern solche Körper zu bilden,
in denen die Mikroorganismen enthalten sind, und diese Körper mit
einer Hülle zu versehen, die die vorstehend genannten Forderungen
erfüllt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wurde gefunden, daß man Körper aus
biologisch inaktiven Trägersubstanzen mit zwischen diesen
eingeschlossenen Mikroorganismen bilden kann und diese Körper danach
mit einer dünnen Schicht aus Polyurethan umhüllen kann. Einzelheiten
des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus Anspruch 1. Eine
erfindungsgemaße Vorrichtung ist in Anspruch 7 angegeben. Die
Unteransprüche betreffen weitere bevorzugte Ausbildungen von
Verfahren und Vorrichtung.
Nach der Erfindung werden in einer ersten Stufe aus porösen,
körnigen oder pulverförmigen Substanzen und zähflüssigen Lösungen
die die Mikroorganismen enthaltenden Körper gebildet. Die
Mikroorganismen können als Lösung separat eingebracht oder in der
zur Agglomeration führenden zähflüssigen Lösung enthalten sein.
Diese Grundmaterialien werden auf eine mechanisch bewegte Fläche
aufgeschüttet oder aufgesprüht, wobei die Schwingungen dieser
vorzugsweise als Schüttelrinne ausgebildeten Fläche so gesteuert
werden, daß ein kontinuierlicher Stofffluß und ein kontinuierlicher
Stoffaustrag entsteht und sich aus der zugegebenen zähflüssigen
Lösung zusammen mit den pulverförmigen oder körnigen Substanzen
annähernd kugelförmige Körper von poröser Struktur und geeignetem
Durchmesser von beispielsweise 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 1-2 mm,
bilden. Anstelle einer Schüttelrinne kann die Agglomeration der
Körper auch auf einem Drehteller erzeugt werden.
In einer zweiten Stufe werden die Körper auf einer weiteren
mechanisch bewegten Fläche wie z. B. eine Schüttelrinne, ein
Drehteller und/oder ein fluidisiertes Bett vorzugsweise aus inertem
Gas behandelt. Dabei werden nacheinander die Komponenten eines
Polyurethanelastomers auf die Körper aufgebracht. Zunächst wird ein
geeignetes Polyol auf die Körper aufgesprüht. Wenn die Körper
allseitig ausreichend benetzt sind und das Polyol auch teilweise in
die porösen Körper eingedrungen ist, wird ein Polyisocyanat oder
vorzugsweise ein Diisocyanat auf die Körper aufgebracht, das mit
der Oberflächenschicht aus Polyol ein Polyurethan bildet.
Bekanntlich entstehen Polyurethane als Polymerisate von mehrwertigen
Alkoholen (Polyolen) mit Hydroxylgruppen und Diisocyanaten oder
Polyisocyanaten, also Isocyanatmolekülen, die mindestens zwei
- N = C = O - Gruppen besitzen. Kommt es nicht zum vollständigen
Umsatz unter Ausbildung von Urethanbindungen, so bleiben bei einem
Überschuß von Isocyanat freie Isocyanatgruppen. Bringt man die
Diisocyanate oder Polyisocyanate nicht mit Polyolen, sondern mit
Wasser oder mit Carbonsäure zum Umsatz, so entsteht eine andere
Bindung, bei der CO2 als Gas frei wird. Hierdurch bildet sich ein
schaumförmiges oder poröses Polymerisat. Da man neben Wasser sehr
unterschiedliche Polyole, Diisocyanate oder Polyisocyanate und
Carbonsäuren für die genannten Reaktionen benutzen kann, lassen sich
kompakte, schaumförmige oder poröse vernetzte Polymerisate mit sehr
unterschiedlichen Eigenschaften erzeugen. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung können daher die Hüllen entsprechend den Anforderungen
ausgebildet werden.
Die Hüllen können beispielsweise so dünn ausgeführt werden, daß eine
Diffusion der zu behandelnden und der von den Mikroorganismen
umgewandelten Stoffe möglich ist. In anderen Fällen können die
Hüllen mit feinen Poren erzeugt werden, durch die die Stoffe
hindurchtreten können, während die Mikroorganismen durch die Hülle
zurückgehalten werden. Durch Zusatz von Wasser zu dem Polyol oder
den Grundsubstanzen oder durch Aufsprühen von Wasser auf die von
Polyol benetzte Oberfläche der Körper in einer Menge von weniger als
3% bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Isocyanats kann eine
offenporige schaumförmige oder wenigstens poröse Hülle erzeugt
werden.
Isocyanate sind im allgemeinen für Mikroorganismen giftig. Bei dem
vorliegenden Verfahren muß daher vermieden werden, daß
Isocyanatmoleküle in merklichen Anteilen bis zu den Mikroorganismen
eindringen. Dies erfolgt durch die vorangehende Beschichtung mit
Polyol, wobei dieses die nach außen offenen Poren des ursprünglichen
Körpers wenigstens bis nach der Behandlung mit den Isocyanat
verschließt. Es wird daher auch erfindungsgemäß eine im Verhältnis
zur Menge des Polyols unterstöchiometrische Menge Isocyanat
verwendet, die jedoch ausreichen muß, um auf der ganzen Oberfläche
des Körpers einen geschlossenen Polyurethanfilm zu bilden, der nur
Poren aufweist, durch die keine Mikroorganismen entweichen können.
Die Verwendung von noch freie Isocyanatgruppen enthaltenden
Prepolymeren kommt nur in Ausnahmefällen in Frage, da die in den
Prepolymeren verbliebenen Isocyanatgruppen eine kaum definierbare
Molekülstruktur aufweisen und für einen weiteren Umsatz mit Polyol
oder Wasser nicht gut zugänglich sind, so daß die
Reaktionsgeschwindigkeiten niedrig sind und freie Isocyanatgruppen
übrig bleiben können. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt es
jedoch auf hohe Reaktionsgeschwindigkeiten sowie darauf an, daß die
Isocyanate möglichst vollständig umgesetzt werden.
Beim Aufbringen des Polyols und des Isocyanats sind zuvor
hergestellten Körper so in Bewegung zu halten, daß diese Komponenten
allseitig und möglichst gleichmäßig verteilt auf die Körper
gelangen. Eine möglichst dünne Polyurethanschicht ist auch aus
wirtschaftlichen Gründen anzustreben. Die vorgesehenen
Nahrungsstoffe der Mikroorganismen und die entstehenden
Stoffwechselprodukte können von einer Art sein, daß sie auch durch
Diffusion in hinlänglichen Mengen durch dünne Schichten durchtreten.
Ist eine Diffusion der Nahrungsstoffe und Stoffwechselprodukte nicht
möglich, weil beispielsweise wegen der Forderung einer größeren
mechanischen Festigkeit eine dickere Polyurethanschicht zweckmäßig
ist, so können durch poren- oder schaumbildende Zusätze wie Wasser
oder Carbonsäure feinste Poren in der noch immer sehr dünnen Hülle
erzeugt werden.
Als biologisch nicht aktive Trägersubstanz für die Bildung der
Körper kann beispielsweise gemahlener Bimsstein oder Kieselgur
verwendet werden, so daß die Körper zwischen den Partikeln dieses
Materials und auch in den Partikeln selbst eine im Verhältnis zu
ihrem Durchmesser große innere Oberfläche aufweisen. Die für den
vorgesehenen Einsatz geeigneten Mikroorganismen werden in die Poren
zwischen den Partikeln der Körper eingelagert. Soweit
Mikroorganismen auch an die Oberfläche der noch unbeschichteten
Körper gelangen, ist nicht ganz auszuschließen, daß ein Teil von
ihnen bei der Bildung des Polyurethans geschädigt wird.
Die Arten des Polyols und des Isocyanats sind aufeinander in der
Weise abzustimmen, daß bei der Bildung der Hülle aus Polyurethan
eine flächige oder filmbildende Vernetzung erfolgt. Gegebenenfalls
können in geringer Menge Vernetzungshilfsmittel oder Katalysatoren
zugesetzt werden. Die Reaktion ist außerdem so zu steuern, daß
wenigstens im Inneren der Körper keine Temperaturen auftreten, durch
die die Mikroorganismen geschädigt werden. Vorteilhaft ist es,
Polyolkomponenten einzusetzen, die als Nährmedium für die zu
immobilisierenden Mikroorganismen dienen können. In diesem Fall kann
das überschüssige Polyol, wenigstens soweit es in die Poren des
Körpers eingedrungen ist, von den Mikroorganismen abgebaut werden.
Die zur Durchführung des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung ist in
allen ihren Teilen den jeweiligen Behandlungsschritten anzupassen.
Insbesondere sind die Teile der zweiten Stufe, in der die Bildung
des Polyurethans erfolgt, mit einer antiadhäsiven Beschichtung wie
beispielsweise aus Polytetrafluorethylen zu versehen. In der ersten
Stufe wird mittels einer mechanische bewegten Fläche wie
beispielsweise einer Schüttelrinne das auf diese Fläche
aufzubringende pulverförmige oder körnige Material durch geeignete
Einrichtungen dosiert aufgegeben und in Transportrichtung
anschließend sind Düsen über dieser Fläche angeordnet, durch welche
eine Lösung, die die Mikroorganismen enthalten kann, auf das
trockene Material aufgesprüht wird. Durch die schüttelnde Bewegung
der Fläche findet mit Hilfe der aufgesprühten Lösung eine
Agglomeration und die Bildung von annähernd kugelförmigen Körpern
statt. Diese Körper werden dann auf eine zweite Vorrichtung
übergeben, die ebenfalls eine Schüttelrinne sein kann. Es kommt
jedoch auch die Verwendung eines fluidisierten oder Wirbelbetts oder
einer zweckmäßig konstruierten Einrichtung mit den Eigenschaften
einer Schüttelrinne und eines Wirbelbetts in Frage. In dieser
zweiten Vorrichtung wird zunächst Polyol aufgesprüht und nach einer
gewissen Verweilzeit, in der das Polyol auch teilweise in die Körper
eindringen kann, erfolgt das Aufbringen der Isocyanatkomponente in
flüssiger oder gelöster Form durch geeignete Düsen. Es kann auch
eine pulverförmige Isocyanatkomponente vorliegen, die auf die Körper
gestreut oder gegen sie geblasen wird. Wenigstens in dieser zweiten
Vorrichtungsstufe sind die Körper ständig zu drehen und zu wenden,
so daß Polyol und Isocyanat möglichst gleichmäßig über die
Oberfläche eines jeden Körpers verteilt aufgetragen werden. Bei
Verwendung einer Schüttelrinne kann es zweckmäßig sein, das
überschüssige Polyol aus der Rinne ablaufen zu lassen, bevor ein
Auftrag des Isocyanats erfolgt. Ein fluidisiertes Bett ist
insbesondere während des Aufbringens des Isocyanates von Vorteil,
wobei zur Fluidisierung im Fließbett ein inertes Gas verwendet wird.
Dieses Gas kann auch als Trägersubstanz für das verwendete
Diisocyanat oder Polyisocyanat dienen, das hierbei vom Gas in Form
sehr feiner Tröpfchen mitgeführt wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemaße Verfahren
und die zu seiner Durchführung vorgesehene Vorrichtung sind in den
beigefügten Zeichnungen stark vereinfacht und schematisch
dargestellt.
Fig. 1 zeigt das Schema des apparativen Aufbaus, wenn sowohl für die
erste als auch für die zweite Verfahrensstufe Einrichtungen mit
mechanisch bewegten Flächen eingesetzt werden.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten apparativen Aufbau ist die zweite
Verfahrensstufe aufgetrennt in einen ersten Abschnitt, in dem in
einem Apparat 3 mit mechanisch bewegter Fläche die zuvor gebildeten
Körper mit Polyol benetzt werden, und einen zweiten Abschnitt, der
als Fließ- oder Wirbelschichtbett 12 ausgeführt wird und in dem
unter Zuführung von Diisocyanat oder Polyisocyanat die
Polyurethanhülle um die Körper gebildet wird.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 wird auf eine mechanisch bewegte
Fläche beispielsweise eine Schüttelrinne 1, die von einem Antrieb 2
bewegt wird, durch eine Zuführungseinrichtung, die nur vereinfacht
als Trichter 5 angedeutet ist, das pulverförmige oder körnige
Material A dosiert zugegeben, so daß es anfänglich eine etwa
gleichmäßige Schicht oder Verteilung auf der mechanisch bewegten
Fläche bildet. Durch eine Tropf- oder Sprüheinrichtung 6 wird dann
auf diese Schicht des Materials A ein zähflüssige Lösung mit
Mikroorganismen B aufgebracht, so daß in Verbindung mit der
mechanische Bewegung der Einrichtung 1 annähernd kugelförmige Körper
von etwa 0,5 bis 5 mm Durchmesser, vorzugsweise von 1 bis 2 mm
Durchmesser gebildet werden. Diese Körper C werden durch eine
Übergabeeinrichtung 7 einer zweiten Einrichtung 3 mit durch einen
Antrieb 4 bewegter Fläche übergeben. In der Einrichtung 3, die
ebenfalls eine Schüttelrinne sein kann, wird zunächst auf die etwa
kugelförmigen Körper Polyol D über eine Sprüheinrichtung 8
aufgebracht. Anstelle von Polyol kann auch eine Mischung aus Polyol
mit Wasser und/oder Carbonsäure zugefügt werden. Überschüssiges
Polyol E läuft über einen Ablauf 11 aus der Einrichtung 3 ab.
Nachdem die Körper auf ihrem Weg durch die Einrichtung 3 mit Polyol
genügend benetzt sind, wird aus einer weiteren Sprüheinrichtung 9
Diisocyanat oder Polyisocyanat G auf die Körper aufgesprüht, das mit
dem Polyol zusammen an der Oberfläche der Körper eine
Polyurethanschicht bildet. Die umhüllten Körper H werden über eine
Abgabeeinrichtung 10 aus der Einrichtung 3 abgegeben.
Gemäß Fig. 2 wird bei diesem Ausführungsbeispiel die anfängliche
Behandlung wie nach Fig. 1 vorgenommen. Die ausreichend mit Polyol
benetzten Körper F werden jedoch aus der mechanisch bewegten
Einrichtung 3 über eine Übergabevorrichtung 18 einem Wirbelbett 12
zugeführt. In dieser Einrichtung 12 mit Fließ- oder Wirbelbett
erfolgt die Zuführung von Diisocyanat oder Polyisocyanat.
Vorzugsweise wird das Fließbett durch ein inertes Gas erzeugt, das
mittels einer Pumpe 16 in einem Kreislauf 15 durch das Fließbett
geführt wird. In weiterer bevorzugter Ausbildung wird das Inertgas
durch eine Mischeinrichtung 17 geführt, in der zugeleitetes
Diisocyanat oder Polyisocyanat G dem Inertgas in Form fein
verteilter Tröpfchen zugegeben werden. Diese Tröpfchen lagern sich
in vorteilhafter Weise auf der gesamten Oberfläche der zuvor mit
Polyolen benetzten Körper ab und reagieren mit dem Polyol. Durch die
Kreislaufführung des Inertgasstromes wird vermieden, daß eine
besondere Anlage zur Reinigung des Inertgases nach dem Fließbett von
darin verbliebenen giftigen Isocyanatresten erforderlich ist. Da die
Einrichtung 12 Teil eines geschlossenen Inertgas-Kreislaufes 15 ist,
werden die mit Polyol benetzten Körper F durch eine Schleuse 13 der
Einrichtung 12 zugeführt, und die Abgabe der mit Polyurethan
umhüllten Körper H erfolgt über eine weitere Schleuse 14.
Claims (14)
1. Verfahren zur Immobilisierung von Mikroorganismen in beweglichen
Körpern, die bei der biologischen Behandlung von Flüssigkeiten
eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Körper aus biologisch inaktiven Trägersubstanzen mit zwischen diesen eingeschlossenen Mikroorganismen gebildet werden,
- b) diese Körper mit Polyol benetzt und umhüllt werden,
- c) auf das Polyol ein Diisocyanat oder Polyisocyanat aufgebracht wird, das mit wenigstens dem die Körper umgebenden Polyol eine dünne, vollständig zusammenhängende Polyurethanschicht bildet, wobei
- d) die Menge des Isocyanats kleiner in Bezug auf die Menge des Polyols ist, als dem stöchiometrischen Verhältnis der Polyurethanbildung entspricht und
- e) die Polyurethanschicht so ausgebildet wird, daß durch diese Schicht ein Stoffaustausch möglich ist, aber die Mikroorganismen zurückgehalten werden.
2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyurethanschicht mit feinen Poren erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Polyol vor oder nach dem Umhüllen der Körper ein geringer
Anteil vorzugsweise bis 3% Wasser oder Carbonsäure zugefügt
wird, der mit dem Isocyanat eine Polyurethanschicht von
offenporiger Schaumstruktur bildet.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) in einer ersten Stufe aus biologisch inaktiven, körnigen oder pulverförmigen Substanzen, die Agglomeration fördernden zähflüssigen Lösungen und den zu immobilisierenden Mikroorganismen vorzugsweise in Form von Lösungen annähernd kugelförmige Körper von poröser Struktur und geeigneten Durchmesser hergestellt werden,
- b) in einer zweiten Stufe zunächst Polyol auf die Körper aufgebracht wird und nachdem dieses die Körper ausreichend benetzt hat und teilweise in die porösen Körper eingedrungen ist und gegebenenfalls Wasser oder Carbonsäure zugefügt wurde, eine in Bezug auf die Menge des Polyols unterstöchiometrische Menge des Diisocyanats oder Polyisocyanats auf den gesamten Umfang eines jeden Körpers zur Bildung der Polyurethanschicht zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung der Körper Substanzen verwendet werden, die eine im
Verhältnis zum Durchmesser der Körper große innere Oberfläche
und Porosität ergeben.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit Polyurethan beschichteten Körper einen Durchmesser von 0,5
bis 5 mm aufweisen und nach der Beschichtung entsprechend ihrer
Größe in verschiedene Fraktionen gesiebt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine
mechanisch bewegte Fläche (1) und Einrichtungen (5, 6) zum
dosierten Aufbringen der pulverförmigen oder körnigen Substanzen
(A) und der Lösungen (B), wobei die Fläche in einer Weise
bewegbar ist, die zur Bildung von Agglomeraten und Kugeln führt
und die die erzeugten Körper in einer Transportrichtung bewegt,
und eine zweite flächenartige, mechanisch bewegte Vorrichtung
(3), durch deren Bewegung die Körper während ihres Transportes
ständig gedreht werden und an der Einrichtungen (8, 9, 17) zum
Aufbringen des Polyols (D) und des Isocyanats (G) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
mechanisch bewegte Fläche (1) eine Schüttelrinne ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste mechanisch bewegte Fläche (1) ein Drehteller ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite flächenartige, mechanisch bewegte Vorrichtung (3) eine
antiadhäsiv beschichtete Schüttelrinne ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugabe der Diisocyanate oder Polyisocyanate in einem
zusätzlichen fluidisiertem Bett (Fließbett) (12) erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
fluidisierte Bett (12) durch ein inertes Gas gebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das inerte Gas in einem Kreislauf (15) geführt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Kreislauf (15) des inerten Gases eine
Mischeinrichtung (17) angeordnet ist, in der das inerte Gas mit
Diisocyanaten in Form fein verteilter Tröpfchen beladen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893934414 DE3934414C2 (de) | 1989-10-14 | 1989-10-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Immobilisierung von Mikrooganismen in beweglichen Körpern |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3934414A1 DE3934414A1 (de) | 1991-04-18 |
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- 1989-10-14 DE DE19893934414 patent/DE3934414C2/de not_active Expired - Fee Related
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