DE3934338A1 - Verfahren zur aussetzererkennung bei ottomotoren - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Wenn in einem Ottomotor Verbrennungsaussetzer passieren, wird der
Katalysator dadurch zerstört. Um Schutzmaßnahmen einleiten zu können,
müssen die Verbrennungsaussetzer zunächst sicher und rasch erkannt
werden. Solche Verbrennungsaussetzer können beispielsweise durch eine
Kabelunterbrechung oder durch eine defekte Zündkerze passieren.
Dazu gibt es bereits verschiedene Erkennungsverfahren, die
beispielsweise galvanisch oder induktiv oder kapazitiv feststellen, ob
die Zündkerze den zur Zündung erforderlichen Hochspannungsimpuls bekommen
hat. Nachteilhaft hierbei ist beispielsweise der Isolationsaufwand vor
gefährlicher Hochspannung. Es ist auch schwierig, anhand des
Spannungsverlaufs zu entscheiden, ob der Zündfunke nun innerhalb oder
außerhalb des Verbrennungsraumes übergeschlagen hat. Im letzteren Fall
führt die Methode zu falschen Schlüssen, denn das Vorhandensein eines
Zündfunkens bedeutet nicht, daß die Verbrennung korrekt abgelaufen ist.
Es gibt auch die Methode, die Laufunruhe, d. h. die momentanen
Drehzahlschwankungen mittels eines Drehzahlfühlers aufzunehmen und per
Mikrokomputer eine Schwankung über dem Mittelwert auszurechnen. Bei einem
Drehzahlabfall immer an der gleichen Kurbelwellenstellung wird der
entsprechende Zylinder auf Verbrennungsaussetzer verdächtig.
Die Methode funktioniert wohl befriedigend, hat jedoch die
Unzulänglichkeit, daß die Drehzahlschwankungen insbesondere bei Motoren
mit hoher Zylinderzahl und im unteren Teillastbereich nicht sehr deutlich
erkennbar sind. Das erfordert eine Beobachtung und statistische
Drehzahlauswertung über eine größere Anzahl von Verbrennungen. Solche
Drehzahlschwankungen sind natürlich auch möglich durch Lastschwankungen
wie sie beispielsweise beim Schleppen eines Wohnwagenanhängers oder bei
Glatteis passieren. Wenn als Maßnahme zum Schutz des Katalysators
beispielsweise die Einspritzung für einen Zylinder abgeschaltet wird, ist
das eine drastische Maßnahme - und ein Irrtum wäre peinlich, da sie zu
unnötigem Leistungsverlust und zu zusätzlicher Laufunruhe führt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Erkennung von
Zündaussetzern zu schaffen, bei dem sowohl für einen verdächtigten
Zylinder als auch bei einem in der Zündfolge benachbarten Zylinder die
Zündung für eine kurze Diagnosezeit abgeschaltet werden, um größere
Momentandrehzahlschwankungen zu erhalten, die besser detektierbar sind.
Die Erfindung hat den Zweck, durch unabhängige Softwaremaßnahmen
redundante Zusatzinformation zu gewinnen, die den Verdacht auf
Verbrennungsaussetzer eines Zylinders bestätigen oder widerlegen. Dadurch
wird die Entscheidung schneller und sicherer. Da in vielen Motoren
Drehzahlmesser und Klopfsensoren ohnehin vorhanden sind, ist kein
zusätzlicher Sensor und keine zusätzliche Verkabelung nötig. Es werden
lediglich die Zündparameter und/oder die Einspritzparameter
verstellt, wie im folgenden beschrieben wird.
Der Vorteil der Erfindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs liegt darin, daß Aussetzer schneller und sicherer erkannt
werden als mit herkömmlichen Methoden allein. Dies erhöht die
Lebensdauer des Katalysators bzw. vermindert Fehldiagnosen und falsche
Maßnahmen, die die Laufruhe stören und Leistung/Wirkungsgrad
herabsetzen würden.
Durch die Kombination des Erfindungsgedankens mit herkömmlichen Verfahren
sind auch die immer strenger werdenden Bestimmungen zur Abgasverbesserung
und des Umweltschutzes problemloser einzuhalten.
Eine erfindungsgemäße Verfahrensvariante findet die Verbrennungs
aussetzer über den Klopfsensor. Wenn die Software, die das gesamte
Motormanagement bewerkstelligt, für den ohnehin schon durch ein anderes
Erkennungsverfahren verdächtigten Zylinder den Zündwinkel für die
folgende Verbrennung nach früh verstellt, soll hierbei ein einmaliges,
ungefährliches Klopfen zu einem Test provoziert werden. Wenn der
Klopfsensor aber nichts registriert, dann ist das ein zusätzliches Indiz
dafür, daß die Zündung keine Verbrennung ausgelöst hat. Die vorgesehene
Katalysator-Schutzmaßnahme, künftig zumindest für einige
Kurbelwellenumdrehungen die Einspritzung verhindern, ist nun
gerechtfertigt, denn die Verbrennungsaussetzer sind durch das unabhängige
erfindungsgemäße Verfahren bestätigt worden.
Wenn der Klopfsensor aber ein stärkeres Geräusch (Klopfgeräusch) für den
betreffenden Zylinder registriert - dann ist die Gesamtfunktion der
Zündanlage nachgewiesen, denn Motorklopfen kann nur auftreten, wenn die
Zündkerze die Verbrennung eingeleitet hat. Der Verdacht eines anderen
Verfahrens ist widerlegt, und es ist keine Schutzmaßnahme nötig.
Dies funktioniert zumindest im oberen Teillastbereich.
Eine weitere Verfahrensvariante wäre, die Zündbedingungen für den
verdächtigten Zylinder optimal zu gestalten, und den davor und/oder
danach zündenden Zylinder beispielsweise durch Abschaltung (oder
Reduzierung der Menge) der Einspritzung oder durch Abschalten der Zündung
zu sperren. Für den Fall, daß der unter Verdacht geratene Zylinder
tatsächlich nicht zündet, entsteht ein Doppel-Aussetzer.
Solche Doppel-Aussetzer wirken wie gewaltige Unwuchten, jedenfalls dann,
wenn die Verbrennungsaussetzer zeitlich direkt aufeinanderfolgen. Sie
sind dann leichter detektierbar als einzelne Aussetzer.
Besonders deutlich werden die Drehzahleinbrüche, wenn die Zylinder vor
und nach dem verdächtigten Zylinder abgeschaltet werden. Diese Maßnahme
empfiehlt sich für die Aussetzererkennung bei Motoren mit hoher
Zylinderzahl.
Wenn die erfindungsgemäße Erwartung eines drastischen momentanen
Drehzahlabfalls eintritt, dann bestätigt sich der Verdacht (Fig. 1b).
Falls die Laufunruhe nicht so gravierend ist, dann bestand der Verdacht
wohl zu unrecht (Fig. 1c).
Naheliegend wäre, den unter Verdacht geratenen Zylinder selbst nicht zu
zünden, um zu beobachten, ob sich die Drehzahlschwankungen nun noch
vergrößern. Das würde aber wieder eine längere Beobachtungszeit über
wieder viele Verbrennungszyklen bedingen. Die Schwierigkeit dabei tritt
besonders in Beschleunigungsphasen auf. Die erfindungsgemäßen Verfahren
machen die Drehzahlschwankungen deutlicher und sind daher schneller. Die
Kombination beider Varianten, daß der verdächtigte Zylinder zum Klopfen
gereizt wird, und daß durch zusätzliche Zylinderabschaltung eine stärkere
Drehzahlschwankung provoziert wird, ist möglich und erhöht die
Sicherheit der Aussetzererkennung.
In Fig. 1 ist dargestellt, wie die Drehzahlschwankungen aussehen, die
durch das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren durch zusätzliche
Zylinderabschaltung bei einem 4-Zylindermotor entstehen.
In Fig. 1a ist dargestellt, wie die Drehzahlschwankungen ohne
erfindungsgemäße Maßnahme aussehen. Durch Berechnungen mit herkömmlicher
Drehzahlermittlung können die mit Fragezeichen markierten Verbrennungen
verdächtigt werden. Dies ist jeweils der Zylinder (2).
In Fig. 1b ist die Vergrößerung der Drehzahlschwankung (größere
Amplitude) durch die erfindungsgemäße Abschaltung des Zylinders (1) zu
erkennen, der in der Zündfolge vor dem verdächtigten Zylinder (2) liegt.
Der nun folgende Drehzahlabfall wird deutlich größer.
Dies geschieht, wenn der Zylinder (2) tatsächlich durch irgendeinen
Defekt Verbrennungsaussetzer hat.
In Fig. 1c ist dargestellt, wie sich die erfindungsgemäße Maßnahme der
Zylinderabschaltung (1) auswirkt, wenn die folgende Verbrennung (2) doch
stattfindet und doch ein normales Drehmoment entfaltet. Die Drehzahl für
den Zylinder (2) fällt nicht so stark ab wie in Fig. 1b.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erkennung von Verbrennungsaussetzern bei Ottomotoren
mit elektronischer Zündeinrichtung und einer Kraftstoffeinspritz
einrichtung, mit denen die Zündparameter und Einspritzparameter für jeden
Zylinder vorgebbar sind und mit einer Drehzahlmeßeinrichtung, in
Kombination mit bekannten anderen Aussetzererkennungsmethoden, die
bereits einen Verdacht auf Verbrennungsaussetzer liefern, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zündparameter und/oder Einspritzparameter bei
einem Verdacht auf Verbrennungsaussetzer wenigstens eines Zylinders
kurzzeitig verstellt werden, und die Reaktion auf die Momentandrehzahl
und/oder auf das Klopfverhalten mittels eines Klopfsensors gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündzeit
punkt eines bereits durch ein bekanntes Aussetzererkennungsverfahren
unter Verdacht geratenen Zylinders nach früh verstellt wird, um
festzustellen, ob sich Motorklopfen provozieren und durch einen
Klopfsensor registrieren läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zündungsenergie oder Einspritzmenge für ausgewählte Zylinder reduziert
oder gänzlich abgeschaltet wird, und ermittelt wird, ob sich dadurch
größere Momentandrehzahlschwankungen ergeben.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
abgeschaltet wird, der in der Zündfolge vor oder nach dem bereits
durch ein anderes Aussetzererkennungsverfahren verdächtigten Zylinder
liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Zylinder mindestens für
eine Kurbelwellenumdrehung abgeschaltet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zündungsenergie durch Verkürzung der Stromflußzeit durch die Zündspule
verringert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3934338A DE3934338A1 (de) | 1989-10-14 | 1989-10-14 | Verfahren zur aussetzererkennung bei ottomotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3934338A DE3934338A1 (de) | 1989-10-14 | 1989-10-14 | Verfahren zur aussetzererkennung bei ottomotoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3934338A1 true DE3934338A1 (de) | 1991-04-18 |
Family
ID=6391473
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3934338A Withdrawn DE3934338A1 (de) | 1989-10-14 | 1989-10-14 | Verfahren zur aussetzererkennung bei ottomotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3934338A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1989
- 1989-10-14 DE DE3934338A patent/DE3934338A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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