DE3934045C2 - Verfahren zur Datenübertragung - Google Patents
Verfahren zur DatenübertragungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur gesi
cherten Datenübertragung mit einer Hamming-Distanz von
d = 4 unter Verwendung von HDLC-formatierten Telegram
men, welche einen HDLC-Kopfteil, einen HDLC Informationsteil und
eine HDLC-Schlußteil umfassen.
Das HDLC (high level data link control)-Format ist nach
ISO 3309 und DIN 66221 standardisiert. Ein gemäß HDLC
aufgebautes Telegramm zur Übertragung einer Nachricht
ist in Fig. 1 dargestellt. Es enthält einen Kopfteil,
der aus einem 1 Byte-langen Flag zur Telegrammbegren
zung, einem Adressenbyte und einem Steuerbyte besteht.
Daran schließt sich ein Informationsteil an, welcher aus
bis zu 4091 Bytes bestehen dann. Der Schlußteil besteht
aus einem 2 Byte-langen Prüfzeichen und einem Flag. Ein
Byte umfalt 8 Bits. Wenn im Informationsteil Bytes einer
davon abweichenden Länge verwendet werden, müssen gege
benenfalls so viele Bits angefügt werden, daß die Gesamt
länge m×8 Bit beträgt (m = ganze Zahl). Ein Flag be
steht aus der Bitfolge 01111110. Um zu verhindern, daß
ein Byte im Informationsteil die Bitfolge des Flags auf
weist, wird in einem zu sendenden Nachrichtentext immer
nach fünf aufeinander folgenden Ein-Bits ein Null-Bit
eingeschoben. Auf der Empfangsseite wird dieses einge
schobene 0-Bit wieder entfernt. Das Prüfzeichen ist so
konzipiert, daß Einfach-. Zweifach- und Dreifachfehler
innerhalb des geprüften Rahmens erkannt werden. Somit
ist grundsätzlich eine Hamming-Distanz d = 4 erzielbar.
Untersuchungen haben aber gezeigt, daß Fehler auftreten
können, die zu einer auf d = 1 reduzierten tatsächlichen
Hamming-Distanz führen. Über solche Untersuchungen wird
berichtet in G. Funk. "Message Error Detecting Proper
ties of HDLC Protocols". IEEE Transactions on Communica
tions. Vol. Com-30. No. 1. January 1982. Pages 252 bis
257. Dort ist ausgeführt, daß beispielsweise durch einen
Einfachfehler im Informationsteil ein Flagzeichen simu
liert werden kann. Ein solches vorgetäuschtes Flag würde
einen Nachrichtenblock teilen.
Eine weitere nicht mit Sicherheit detektierbare Fehler
möglichkeit besteht darin, daß durch gleichzeitiges Auf
treten eines sogenannten Bitgewinns und eines sogenann
ten Bitverlustes innerhalb eines HDLC-Telegramms ein
Vierfachfehler auftritt. Eine solche Situation ist in
Fig. 2 dargestellt. Dort ist in der ersten Zeile eine
Bitfolge einer zu übertragenden Nachricht angegeben. Wie
weiter oben dargelegt ist, wird durch die HDLC-Konventi
on nach fünf aufeinander folgenden Ein-Bits ein Null-Bit
eingefügt. Deshalb wird eine Bitfolge gesendet, wie in
der zweiten Zeile angegeben. In der dritten Zeile sind
mit P1 und P2 Positionen in der Bitfolge markiert, an
denen durch Einflüsse auf der Übertragungsstrecke eine
Bitverfälschung eintritt. Durch den Fehler P1 entsteht
eine Folge von nur vier Ein-Bits, wie in der vierten
Zeile angegeben. Auf der Empfangsseite erfolgt deshalb
keine Beseitigung des sendeseitig eingefügten Null-Bits.
Es entsteht somit ein Bitgewinn. Der Fehler P2 bewirkt
dagegen gerade das Gegenteil, nämlich daß jetzt eine
Folge von fünf Ein-Bits empfangen wird, was zur Beseiti
gung des folgenden Null-Bits führt. Die verfälscht ange
gebene Nachricht ist in der fünften Zeile angegeben. In
der sechsten Zeile sind die vier Fehlerstellen mit einem
F markiert, welche sich durch einen Vergleich der ersten
mit der fünften Zeile ergeben.
Bekannte Vorschläge für einen Schutz gegen Bitgewinn
bzw. Bitverlust oder gegen simulierte Flags sind nicht
in allen Anwendungen nutzbar und sind auch nicht kompa
tibel zu den HDLC-Festlegungen. Diese Vorschläge zielen
darauf ab, eine Eins-Gruppe mit mehr als vier Bits im
Informationsteil zu verhindern. Solche Maßnahmen sind dem
Standardisierungsvorschlag ISO 3309 : 1984/PDAD1 vom
23. März 1988. Ref.-Nr. ISO/IEC JTC 1/6 N 4986. "Tele
communications and information exchange between sytems"
zu entnehmen. Dort wird z. B. zur Verhinderung einer
Flag-Simulation im synchronen Betrieb im Abschnitt 3.5.1
vorgeschlagen, im Informationsteil immer nach fünf auf
einanderfolgenden "1" eine "0" einzufügen, die auf der
Empfangsseite eliminiert wird. Für den asynchronen Be
trieb wird im Abschnitt 3.5.2 vorgeschlagen, im Falle
des Auftretens von fünfmal "1" das sechste Bit im Byte
zu invertieren und ein zusätzliches "control escape oc
tet" zu übertragen, woraufhin auf der Empfangsseite das
invertierte Bit wieder berichtigt wird.
Aus F. J. Furer, "Fehlerkorrigierende Block-Codierung
für die Datenübertragung" 1981, Birkhäuser Verlag Basel,
Seite 40. 41 und 238 bis 250 ist es bekannt, zur richti
gen Aufteilung einer Bitfolge in Wörter - auch bei
Schlupffehlern - ein Synchronisationsmuster einzufügen,
das z. B. eine 10-Folge sein kann.
Aus DIN 19 244, Teil 10, Entwurf März 1988, "Fernwirkeinrichtungen
und Fernwirksysteme ist ein Verfahren zur gesicherten Datenübertragung mit einer Hamming-
Distanz von d=4 unter Verwendung eines Telegramms mit speziell
aufgebautem Kopf-, Informations- und Schlußteil bekannt. Der
Informationsteil enthält jedes Datum im paritätsgesicherten
UART-Format und deren Anzahl ist im Kopfteil angegeben.
Bezüglich der Anwendung von HDLC-Telegrammen ist unter Abschnitt 6.2.7 lediglich entnehmbar, daß Anpassungen
notwendig sind, um die Hamming-Distanz zu verbessern. Lösungsvorschläge
werden jedoch nicht gemacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Datenübertragung anzugeben,
welches unter Benutzung des ADLC-Verfahrens kompatibel zu den vorhandenen Standards ist und Fehler
durch Bitgewinn oder Bitverlust sowie Fehler durch Simulation
des Flagzeichens aufdeckt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur gesicher
ten Datenübertragung mit einer Hamming-Distanz von d=4
unter Verwendung von HDLC-formatierten Telegrammen, welche
einen HDLC-Kopfteil, einen HDLC-Informationsteil und einen
HDLC-Schlußteil umfassen und wobei
- a) als HDLC-Informationsteil ein Telegramm gemäß DIN 19 244-Konventionen verwendet wird, das einen DIN 19 244-Kopfteil mit einer Angabe der Anzahl der folgenden Datenblöcke, Datenblöcke im UART-Format und einen DIN 19 244-Schlußteil enthält,
- b) empfangsseitig die Datenblockzahl benutzt wird zur Prüfung, ob eine Blockbegrenzung (= Flagzeichen) simuliert wurde, und
- c) die jeweils von den Stopbits und Startbits der auf einanderfolgenden UART-formatierten Datenblöcke ge bildeten 10-Bitfolgen empfangsseitig zur Prüfung hinsichtlich der Fehlerarten Bitgewinn und Bitver lust benutzt werden.
Die Anordnung von 10-Bitfolgen und deren empfangsseitige
Prüfung gewährleisten, daß ein Bitgewinn oder -verlust an
mindestens einer Stelle des Telegramms zu einer erkennbaren
Verfälschung führt. Den gleichen Zweck würden auch 01-Bit
folgen erfüllen. Es können vorteilhaft auch Bitfolgen von
mehr als vier 1-Bits im Informationsteil zugelassen werden.
Es ist zweckmäßig die 01- oder 10-Bitfolgen in gleichmäßi
gen Abständen anzuordnen, jedenfalls in ausreichend kurzen
Abständen, um in gewünschter Weise alle Fehlersituationen
erfassen zu können. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn man
die zu übertragende Nachricht im Informationsteil in Blöcke
nach dem bekannten UART-Format unterteilt, wie mit der Er
findung vorgeschlagen wird. Der Effizienzverlust ist ge
ring. Die Realisierung kann mit marktgängigen Chips erfol
gen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auch das sichere
Erkennen von simulierten Flags, da eine Nachricht zunächst
in ein Telegramm gemäß DIN 19 244 verpackt und dieses Tele
gramm wiederum als Informationsteil in ein HDLC-Telegramm
eingebettet wird.
Eine ausführlichere Beschreibung des Verfahrens erfolgt an
hand der Zeichnung und des darin dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels.
Die Zeichnung enthält die bereits erläuterten Fig. 1
(HDLC-Format) und 2 (Bitgewinn und Bitverlust) sowie nach
stehend erläuterte Fig. 3a bis 3c, die sich auf die Er
kennung der Fehlerarten Bitgewinn und Bitverlust beim er
findungsgemäßen Verfahren beziehen und eine Fig. 4, welche
eine Einbettung von DIN 19 244-Telegrammen in das HDLC-For
mat zeigt.
Fig. 3a zeigt einen Informationsblock im UART-Format, wel
ches ein Bestandteil der Norm DIN 19 244 ist. Das UART-For
mat beginnt mit einem 0-Bit als Startbit, gefolgt von einem
9-Bit-Info-Teil, dessen Quersumme gerade sein muß, und wird
abgeschlossen durch ein 1-Bit als Stopbit. Diese Bedingun
gen werden geprüft. Bei Hintereinanderschaltung mehrerer
UART-Blöcke ergeben sich durch aufeinanderfolgende Stop-
und Startbits 10-Folgen, die im Sinne der Erfindung zur
Prüfung des Auftretens von Bitgewinn oder -verlust genutzt
werden können.
Fig. 3b zeigt einen durch Bitgewinn verfälschten Block.
Die Quersumme des auf 10 Bit verlängerten Info-Teils stimmt
zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5, jedoch rückt das
Stopbit auf die Position des Startbits des folgenden
UART-Blocks und wird als Fehler erkannt.
Fig. 3c zeigt entsprechend eine Fehlersituation durch Bit
verlust. Der Info-Teil ist auf 8 Bit verkürzt, wodurch das
Startbit des folgenden Blocks auf die Position des Stopbits
rückt und als Fehler erkennbar ist.
Fig. 4 zeigt den Telegrammaufbau nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren. Ein zu übertragender Satz von Daten wird in
einem ersten Schritt in UART-Blöcken in einem Telegramm
nach dem DIN 19 244-Protokoll verpackt, welches auf
IEC-TC57-Empfehlungen basiert und mit der Hamming-Distanz
d = 4 den Anforderungen einer Prozeßdatenübermittlung ge
nügt. Der Kopfteil k des DIN 19 244-Telegramms enthält eine
Angabe über die Länge des Telegramms. Ein durch ein simu
liertes Flag verkürztes Telegramm, das zwar vom HDLC-Proto
koll akzeptiert wird, kann somit durch Längenprüfung gemäß
DIN 19 244 erkannt werden.
Im zweiten Schritt wird das DIN 19 244-Telegramm als Infor
mationsteil in ein HDLC-formatiertes Telegramm eingesetzt.
In dieser Form wird das Telegramm übertragen. Auf der Emp
fangsseite wird zuerst auf Einhaltung der HDLC-Konventionen
und dann der DIN 19 244-Konventionen geprüft und dann wird
schließlich ein als fehlerfrei erkannter Datensatz ausgege
ben.
Claims (1)
- Verfahren zur gesicherten Datenübertragung mit einer Hamming-Distanz von d = 4 unter Verwendung von HDLC-formatierten Telegrammen, welche einen HDLC-Kopfteil, einen HDLC-Informationsteil und einen HDLC-Schlußteil um fassen dadurch gekennzeichnet, daß
- a) als HDLC-Informationsteil ein Telegramm gemäß DIN 19 244-Konvention verwendet wird, das einen Kopfteil mit einer Angabe der Anzahl der folgenden Datenblöcke, Datenblöcke im paritätsgesicherten UART-Format und einen Schlußteil enthält,
- b) empfangsseitig die Datenblockzahl benutzt wird zur Prüfung, ob eine Blockbegrenzung (= Flagzeichen) simuliert wurde, und
- c) die jeweils von den Stopbits (1) und Startbits (0) der aufeinanderfolgenden UART-formatierten Daten blöcke gebildeten 10-Bitfolgen empfangsseitig zur Prüfung hinsichtlich der Fehlerarten Bitgewinn und Bitverlust benutzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3934045A DE3934045C2 (de) | 1989-10-12 | 1989-10-12 | Verfahren zur Datenübertragung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3934045A DE3934045C2 (de) | 1989-10-12 | 1989-10-12 | Verfahren zur Datenübertragung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3934045A1 DE3934045A1 (de) | 1991-05-02 |
DE3934045C2 true DE3934045C2 (de) | 1994-08-04 |
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Family Applications (1)
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DE3934045A Expired - Fee Related DE3934045C2 (de) | 1989-10-12 | 1989-10-12 | Verfahren zur Datenübertragung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3934045C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19542715A1 (de) * | 1995-11-16 | 1997-05-22 | Asea Brown Boveri | Verfahren zum Übertragen von binären, asynchronen Daten über einen synchronen Kanal |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4601035A (en) * | 1983-10-03 | 1986-07-15 | At&T Bell Laboratories | Data communication method and circuitry |
-
1989
- 1989-10-12 DE DE3934045A patent/DE3934045C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19542715A1 (de) * | 1995-11-16 | 1997-05-22 | Asea Brown Boveri | Verfahren zum Übertragen von binären, asynchronen Daten über einen synchronen Kanal |
US5841986A (en) * | 1995-11-16 | 1998-11-24 | Asea Brown Boveri Ag | Method for the transmission of binary asynchronous data via a synchronous channel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3934045A1 (de) | 1991-05-02 |
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