DE3933042A1 - Zielfernrohr - Google Patents
ZielfernrohrInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zielfernrohr, wie es für
Handfeuerwaffen insbesondere beim jagdlichen Schießen oder
auch auf militärischem Gebiet Anwendung findet.
Zielfernrohre werden üblicherweise auf der Waffe montiert und
in Verbindung mit dieser eingeschossen. Dabei werden bestimmte
Prämissen zugrunde gelegt. Das Einschießen erfolgt bei einem
waagerechten Abgangswinkel und einer festen Schußentfernung,
zum Beispiel 50 m oder 100 m mit einer für die Waffe typischen
Munition unter den real herrschenden atmosphärischen Bedingungen.
Bei der praktischen Anwendung entstehen Abweichungen
zu diesen Einschußbedingungen, die sich in einer Veränderung
der Ballistik ausdrücken. Der Schütze korrigiert diese Veränderungen,
soweit ihm das möglich ist, subjektiv und mit gegebenenfalls
hohem Fehler durch entsprechendes Anhalten der
Zielmarke am Ziel aus.
Beim realen Schuß wirken eine große Anzahl von Faktoren, die
die Ballistik mehr oder weniger stark beeinflussen.
Das sind insbesondere:
- - das Verkanten der Waffe
- - der Winkelschuß nach oben oder unten
- - die Anfangsgeschwindigkeit und der Widerstandsbeiwert des Geschosses
- - der Luftdruck, bedingt durch die Differenz zwischen Einschuß- und Gebrachshöhe der Waffe und meteorologische Veränderungen
- - die Lufttemperatur
- - die vorhandenen Unstetigkeiten in der Geschoßform
- - die auftretenden Laufschwingungen
- - die Eigenrotation des Geschosses um seine Längsachse (Magnuseffekt)
- - die Rotation des Geschosses um seinen Masseschwerpunkt (Präzisions- und Nutationsbewegung)
- - die Erdrotation
Durch das Verkanten der Waffe erfolgt eine Zielabweichung sowohl
in der Höhe als auch seitlich.
Der Fehler beim Winkelschuß entsteht durch die unterschiedlichen
Richtungen der Schwerkraft und der Geschoßbewegung.
Die Anfangsgeschwindigkeit und der Widerstandsbeiwert sind
bedingt durch die Stärke der Treibladung, die Bauart des
Geschosses, die Geschoßform und die Geschoßmasse.
Durch eine höhere Anfangsgeschwindigkeit und höhere Masse wird
bei gleichem Kaliber eine größere Rasanz, d. h. eine weniger
stark gekrümmte Flugbahn erreicht.
Von Bedeutung ist auch der real herrschende Luftdruck am Ort
des Schießens, da bei geringerem Luftdruck dem Geschoß auch
ein geringerer Luftwiderstand entgegengebracht wird und umgekehrt.
Neben meteorologischen Einflüssen geht hier auch als
systematischer Fehler die Höhendifferenz zwischen dem Ort des
Einschießens und dem Ort ein, wo die Waffe eingesetzt wird.
Die Lufttemperatur und ihre Schwankung beeinflussen erstens
die Zähigkeit der Luft selbst und zweitens die Verbrennung der
Geschoßtreibladung. Bei niedrigen Temperaturen muß mit einem
größeren Visierwinkel geschossen werden und umgekehrt.
Die Unstetigkeiten in der Geschoßform, wie zum Beispiel Rillen,
führen zu zusätzlichen Wirbelbildungen am Geschoß und
somit zu einem höheren Luftwiderstand.
Die Laufschwingungen, bestehend aus Transversal-, Longitudinal-
und Torsionsschwingungen resultieren aus dem Einpreßvorgang
des Geschosses in den Lauf und den einwirkenden Gasdruck
und bewirken, daß die Mündung des Laufes eine etwa elliptisch
geformte Kurve beschreibt. Wegen der Massenträgheit des Laufes
beginnt die eigentliche Schwingung jedoch erst kurz bevor das
Geschoß die Mündung erreicht. Man spricht vom sogenannten Abgangsfehlerwinkel,
der beeinflußt wird durch die Faktoren:
- - Einspannung der Waffe
- - Lauferwärmung
- - Gasdruckschwankungen
- - Geschoßgeschwindigkeitsschwankungen
- - Schwankungen der Geschoßabmessungen von Schuß zu Schuß
Wegen der Eigenrotation des Geschosses um seine Längsachse,
bedingt durch einen gezogenen Lauf, erfährt das Geschoß einen
Auftrieb. Diese Erscheinung ist als Magnuseffekt bekannt.
Die Rotation des Geschosses um seinen Masseschwerpunkt, die
sich als Präzisions- und Nutationsbewegung darstellt, bewirkt
eine Taumelbewegung. Damit ergeben sich Abweichungen, die über
eine größere Schußzahl einen Streukreis ergeben.
Die Erdrotation bewirkt eine seitliche Treffpunktverlagerung
infolge der Corioliskraft. Dieser Fehler tritt in voller Größe
bei einer Schußrichtung entlang des Meridians auf.
Die letztgenannten Einflüsse durch Unstetigkeit in der Geschoßform,
Laufschwingungen, Magnuseffekt, Präzisions- und
Nutationsbewegung und durch die Erdrotation können bei den
relevanten Schußweiten bis 300 m, wie sie im jagdlichen Schießen
üblich sind, weitestgehend vernachlässigt werden.
Durch den Schützen sind zu beachten: die Einflüsse durch Verkanten,
Winkelschuß, Munition, Luftdruck und Lufttemperatur,
Weiterhin sind zu beachten, die seitliche Abdrift des Geschosses
durch auftretenden Wind.
Zur Unterstützung und Erleichterung des Zielvorganges werden
dem Schützen entsprechende gerätetechnische Hilfsmittel
geboten.
Der derzeitige technische Stand sieht so aus, daß Zielfernrohre
über eine Höhen- und Seitenstellung verfügen. Diese
Stellgruppen können so konzipiert sein, daß die Höhenstellkurve
der Ballistik eines bestimmten Munitionstyps folgt und mit
der Seitenstellung eine Kompensation des Windeinflusses möglich
ist.
In der DAS 23 57 544 "Visiereinrichtung für Schußwaffen" wird
eine Einrichtung beschrieben, die mit verschiedenen austauschbaren
Einstellskalen die Anpassung auf verschiedene Munitionsarten
ermöglicht.
Eine Einrichtung zur Kompensation des Winkelschusses und des
Luftdruckes ist in der DAS 19 46 972 "Visiereinrichtung, insbesondere
Zielfernrohr" dargestellt. Die Abweichungen im Winkel
und Druck werden automatisch erfaßt und einer elektrischen
Vergleichsschaltung zugeführt und ausgewertet. Die Korrektur
erfolgt durch den Benutzer oder motorisch durch eine
Verstellung der Visierlinie.
In der DOS 22 59 913 "Zielfernrohr" wird eine Lösung
dargestellt, die das Vermeiden von Treffpunktverlagerungen
durch Verkanten der Waffe, durch Winkelschuß nach oben oder
unten und durch Änderung des Luftgewichtes zum Inhalt hat.
Erfindungsgemäß wird dieses Anliegen dadurch realisiert, daß
entweder das Umkehrsystem, das Fadenkreuz, eine Ausgleichslinse
oder eine planparallele Ausgleichsglasplatte über ein Kardangelenk
im Strahlengang angeordnet ist. Auf dieses optische
Bauteil kann durch geeignete Stellgruppen, die unter der Wirkung
der Schwerkraft stehen und mit einer barometrischen Dose
gekoppelt sind, eingewirkt werden.
Allen Lösungen ist gemeinsam, daß nur ausgewählte Einflußfaktoren
berücksichtigt werden können und das ein Umstellen auf
veränderte Ausgangsdaten, wie zum Beispiel andere Munitionskennwerte
mit mechanisch/konstruktiven Veränderungen verbunden
ist. Die gewählten mechanischen Lösungen sind der Schußbelastung
in der Größenordnung von mehreren einhundert g
(Erdbeschleunigungen) unterworfen und müssen auf diese ausgelegt
werden. Die aufgeführten Geräte weisen von den konventionellen
Zielfernrohren stark abweichende Konstruktionsmerkmale
auf und sind nicht auf jeder beliebigen Waffe einsetzbar.
Hierzu ist jeweils eine Anpassung der Stellcharakteristik
notwendig. Die gewählen Prinzipien der motorischen Einleitung
der Stellbewegung ist für ein transportables Gerät energetisch
ungünstig.
Ziel der Erfindung ist es, die aufgeführten Nachteile des
Standes der Technik zu beseitigen, die Gebrauchseigenschaften
der Zielfernrohre wesentlich zu verbessern und für den
Hersteller ohne nennenswerten materiellen Aufwand eine
Anpassung des Zielfernrohres an verschiedene Waffen zu
ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für den
Schützen einfache und optimale Berücksichtigung der auf die
Ballistik des Geschosses wirkenden Einflußfaktoren zu
gewährleisten und damit eine hohe Treffsicherheit zu erzielen.
Diese Aufgabe wird bei einem Zielfernrohr, bestehend aus
Objektiv, Umkehrsystem, Okular mit einer Objektiv- und einer
Okularbildebene erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer
der Bildebenen des Zielfernrohres eine LCD-Matrix angeordnet
ist, daß diese Matrix über eine Ansteuereinheit mit
einem Rechner verbunden ist,
daß mindestens ein Aufnehmerelement zur Erfassung von Einflußfaktoren
auf die Ballistik des Geschosses vorgesehen ist,
und mindestens ein A/D-Wandler folgt, der mit Rechner in
Verbindung steht,
daß eine Tastatur zur Eingabe von durch den Schützen wählbaren
Angaben und ein Speicher, der die Arbeitsprogramme und
feststehenden Angaben enthält, die durch den Hersteller und
den Büchsenmacher eingegeben werden, vorgesehen sind und mit
dem Rechner verbunden sind.
Dabei ist es vorteilhaft, daß Aufnehmerelemente zur Erfassung
des Abgangswinkels, des Verkantungswinkels, des
Luftdruckes, der Umgebungstemperatur und anderer Einflußgrößen
vorgesehen sind.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn an Stelle einer manuellen
Eingabe der Schußweite eine Entfernungsmeßeinrichtung vorhanden
ist, die mit dem Rechner gekoppelt ist. Der Rechner als
Verarbeitungseinheit und weitere Komponenten der Elektronik
können zum Beispiel auch in Form von einen oder mehreren ASIC-
Schaltkreisen realisiert werden.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß Schußfehler, bedingt
durch Verkanten, Winkelschuß, unterschiedliche Munition,
Luftdruck- und Lufttemperaturveränderungen durch objektive
Berechnungsmethoden kompensiert werden. Das Zielfernrohr
ist dabei auf unterschiedliche Waffen ohne mechanische
Änderungen rationell anpaßbar. Die Gebrauchswerterhöhung tritt
weiterhin dadurch ein, daß unterschiedliche Absehen, angepaßt
auf die jeweiligen Jagdbedingungen, wählbar sind.
Erfindungsgemäß wird dieser Anspruch dadurch gelöst, daß in
der Objektiv- oder Okularbildebene eine LCD-Matrix hoher
Auflösung angeordnet ist, die im Durchlicht arbeitet. Die
auf dieser LCD-Matrix vorhandenen Pixel werden durch
einen Rechner angesteuert. Durch den Rechner wird
zunächst eine Bildbegrenzung (Blende) und das Absehen (Strichbild)
aufgebaut. Die Auswahl des Visiers erfolgt über eine
Tastatureingabe. Über die Tastatur wurden gleichfalls
anwendungsspezifische Angaben wie Kaliber, Anfangsgeschwindigkeit,
Schußweiten, Geschoßmasse usw. eingegeben. Durch im Gerät
vorhandene Aufnehmer beispielsweise für den Abgangswinkel,
den Verkantungswinkel und den Luftdruck werden diese Größen
erfaßt und entsprechenden A/D-Wandlern zugeführt. Über diese
gelangen die Signale zu einem Rechnerbaustein, der entsprechend
fest vorgegebenem Programm eine ständige Auswertung der
automatisch erfaßten Meßwerte vornimmt und entsprechende Verschiebebeträge
für das Fadenkreuz der Strichplatte ermittelt.
Diese Verschiebung wird als Bit-Manipulation im Bild-Speicher
ausgeführt.
Über einen geeigneten Grafikkontroller werden diese Werte auf
die LCD-Matrix ausgelesen.
Ein Zielfernrohr gemäß Patentanspruch ist in der Abb. 1
dargestellt.
Das optische System besteht aus dem Objektiv 1, dem
Bildumkehrsystem 2, der LCD-Matrix 3 und dem Okular 4. Das
Umkehrsystem 2 ist mit seinem objektseitigen Brennpunkt in der
Objektivbildebene 5 angeordnet. Im bildseitigen Brennpunkt des
Umkehrsystems 2 befindet sich die Okularbildebene und die LCD-
Matrix 3.
Die optischen Komponenten sind in dem Gehäuse 6 integriert.
Das Umkehrsystem ist in einem Schwenkrohr 7 gehaltert, daß um
den Schnittpunkt der Okularbildebene mit der optischen Achse
schwenkbar ist, so wie vom zentrierten Absehen bekannt.
Das Gerät weist weiterhin eine Tastatur 8 und eine Tastaturanzeige
9 auf.
Im Gerät integriert sind die elektronischen Komponenten,
bestehend aus Rechner 10, Speicher 11, Aufnehmerelemente 12,
Ansteuerung der LCD-Anzeigen 13 und Ansteuereinheit für LCD-
Matrix 14.
Zwei Winkelaufnehmer sind so im Gerät angeordnet, daß durch
einen die Kippung um die Querachse (Anstellwinkel) und durch
den anderen Aufnehmer die Kippung um die Längsachse des Zielfernrohres
(Verkantungswinkel) erfaßt wird. Der Druckaufnehmer
besteht aus einer barometrischen Meßdose mit
Dehnungsmeßstreifen zur Erfassung des äußeren Luftdrucks. Eine
Erweiterung um einen Temperaturmeßfühler oder ein Verzicht auf
den Druckaufnehmer ist je nach angestrebter Genauigkeit, gewünschtem
Komfort oder zu berücksichtigenden Einsatzbedingungen
denkbar.
An die Meßaufnehmer 12 ist über einen Multiplexer ein Analog/
Digital-Wandler zur Umsetzung der aufgenommenen analogen
elektrischen Signale in digital verarbeitbare elektrische
Signale angeschlossen. Der A/D-Wandler weist eine dem Meßgegenstand
und seinem Einfluß im Rechenalgorithmus angepaßte
Genauigkeit, typischerweise eine 8-bit-Auflösung, auf.
Die Signale des A/D-Wandlers gelangen an einen Port des Einchipmikrorechners.
Der Einchipmikrorechner arbeitet mit mindestens 8-bit-Datenbreite
und hoher Taktfrequenz.
Die Tastatur 8, die als Folienflachtastatur ausgebildet sein
kann, die Anzeigesteuerung 13 für die LCD-Segmentanzeige 9 und
der Grafik-Controler 14 für die LDC-Matrix 3 belegen weitere
Ports des Einchipmikrorechners.
In Verbindung mit dem Rechnerschaltkreis 10 steht gleichfalls
die Speicherbaugruppe 11, die aus einem ROM zur Aufnahme des
Arbeitsprogrammes, einem EEPROM, der gerätespezifische Angaben
enthält, sowie dynamischen RAM-Schaltkreisen, die als Bild-
und Datenspeicher dienen, besteht. Der Speicher kann ergänzt
werden durch einen statischen RAM, der zur Erhaltung von Anwenderdaten
über den ausgeschalteten Zustand hinweg eingesetzt
werden kann.
Die LCD-Matrix 3 kann ein Punktraster von 512 × 512 Punkten
auf einer Fläche von 20 × 20 mm² aufweisen. Von dieser Fläche
wird ein kreisförmiges Feld von 16 mm Durchmesser für das in
der Okularbildfeld entstehende Zwischenbild benötigt. Die größere
Dimensionierung der LCD-Matrix 3 ist begründet in der
Realisierung des notwendigen Verstellbereiches für ein zur
Visiermarke zentrischen Bildfeldes.
Zur Erzielung einer möglichst hohen Transmission wird bei der
Flüssigkristallmatrix 3 ein Effekt ausgenutzt, der es prinzipiell
ermöglicht, ohne Polarisationsfilter auszukommen.
In Verbindung mit dem ferroelektrischen Effekt sind die erforderlichen
hohen Multiplexraten realisierbar.
Das elektronische und rechentechnische Konzept ist so ausgelegt,
daß die Komponenten in Zielfernrohren unterschiedlicher
Vergrößerung, Eintrittspupillendurchmesser oder auch Anwendung
eingesetzt werden können. Da diese Geräte üblicherweise
auf Handfeuerwaffen montiert werden, muß die Stromversorgung
durch eine integrierte Energiequelle erfolgen. Neben der
Anforderung auf eine hohe Speicherkapazität muß noch ein hoher
Temperatureinsatzbereich gewährleistet sein. Deshalb ist der
Einsatz von Lithium-Batterien sinnvoll. Zur Senkung des Energiebedarfes
ist das gesamte Schaltungskonzept in CMOS-Technologie
ausgeführt.
Im Programmspeicher ist unter anderem ein Rechenalgorythmus
installiert, der ausgehend von den zu berücksichtigenden
Einflußgrößen die reale Ballistik ermittelt.
Das ballistische Problem der Bewegung eines Flugkörpers in der
Atmosphäre unter Berücksichtigung von
- - Schwerkraft
- - Luftwiderstand
- - Wind
läßt sich mathematisch durch zwei lineare Differentialgleichungen
zweiter Ordnung, wovon eine inhomogen ist, darstellen:
Diese zwei Differentialgleichungen zweiter Ordnung können in
vier Differentialgleichungen erster Ordnung überführt werden.
Zur Lösung dieses Systems von Differentialgleichungen erster
Ordnung kommt das von C. Runge und W. Kutta entwickelte Verfahren
mit den von Nyström stammenden Abänderungen zur Anwendung.
Zunächst wird aus der Montagehöhe m und dem Anstellwinkel a der
theoretische Schnittpunkt der Seelenachse 15 und der Visierlinie
16 errechnet (Abb. 2).
Der Winkel ϑ verkörpert den aktuellen Abgangswinkel des Geschosses.
Für die vorgegebene Schußweite s wird anschließend
die Abweichung y′ der Visierlinie 16 vom realen Treffpunkt
unter Berücksichtigung des Verkantungswinkels ermittelt. Diese
Differenz wird über die Objektivbrennweite f′ und den Abbildungsmaßstab
β des Umkehrsystems in den notwendigen Verschiebebetrag
y′′ am Ort der LCD-Matrix 3 in der Okularbildebene
und den Richtungsvektor rückgerechnet.
Unter Berücksichtigung des bekannten Teilungsabstandes der
LCD-Matrix 3 wird die notwendige Verschiebung in
Pixeleinheiten in x- und y-Richtung errechnet und als Bit-
Manipulation im Bild-Speicher-RAM ausgeführt.
In den Festwerte-EPROM sind Angaben enthalten, die notwendig
sind für die Anpassung der Elektronik auf die
Gerätespezifikation, wie zum Beispiel:
- - die Objektivbrennweite f′
- - der Abbildungsmaßstab des Umkehrsystems β
- - der Durchmesser der Sehfeldblende d
- - der Pixelabstand auf der LCD-Matrix
Diese Angaben werden durch den Hersteller eingeschrieben. Der
Büchsenmacher hat die Möglichkeit, weitere, waffen- und montagespezifischen
Angaben einzubringen, wie:
- - Montagehöhe m des Zielfernrohres
- - Anstellwinkel α der Visierlinie 16 gegenüber Seelenachse 15
- - Kaliber
- - durch den Nutzer gewünschte Visiervorwahl und bevorzugter Munitionstyp
Bei Beibehaltung dieser Angaben sind durch den Schützen keine
gesonderten Eingaben erforderlich. Bei Vorhandensein eines
statischen RAM-Speichers kann die aktuelle Einstellung gesondert
abgespeichert und bei einer späteren Benutzung im Komplex
wieder aufgerufen werden.
Mit Hilfe der zentrierten Absehengestaltung 7, ist bei der
Montage des Zielfernrohres die Grundorientierung der Visierlinie
16 zur Seelenachse 15 der Waffe und damit die
Herstellung eines definierten Abstellwinkels α zu
gewährleisten.
Claims (4)
1. Zielfernrohr bestehend aus Objektiv, Umkehrsystem, Okular
mit einer Objektiv- und einer Okularbildebene,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer der Bildebenen (3, 5) des Zielfernrohres eine
LCD-Matrix (3) angeordnet ist, daß diese Matrix über eine
Ansteuereinheit (14) mit einem Rechner (10) verbunden ist,
daß mindestens ein Aufnehmerelement (12) zur Erfassung von
Einflußfaktoren auf die Ballistik des Geschosses vorgesehen
ist, und mindestens ein A/D-Wandler folgt, der mit
dem Rechner (10) in Verbindung steht,
daß eine Tastatur (8) zur Eingabe von durch den Schützen wählbaren Angaben und ein Speicher (11), der die Arbeitsprogramme und feststehenden Angaben enthält, die durch den Hersteller und den Büchsenmacher eingegeben werden, vorgesehen und mit dem Rechner (10) verbunden sind.
daß eine Tastatur (8) zur Eingabe von durch den Schützen wählbaren Angaben und ein Speicher (11), der die Arbeitsprogramme und feststehenden Angaben enthält, die durch den Hersteller und den Büchsenmacher eingegeben werden, vorgesehen und mit dem Rechner (10) verbunden sind.
2. Zielfernrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Aufnehmerelemente (12) zur Erfassung des Abgangswinkels,
des Verkantungswinkels, des Luftdrucks, der Umgebungstemperatur
und anderer Einflußgrößen vorgesehen sind.
3. Zielfernrohr nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Entfernungsmeßeinrichtung vorhanden ist, die mit dem
Rechner gekoppelt ist.
4. Zielfernrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner als Verarbeitungseinheit in Form von einem
oder mehreren ASIC-Schaltkreisen realisiert ist.
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