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Die
Neuerung betrifft eine Visiervorrichtung für eine Feuerwaffe, mit einem
Zielfernrohr mit Anzeigegerät
zum Anzeigen von ballistischen Korrekturwerten und mit einer am
Zielfernrohr befestigbaren Montagebasis, die Eingabemittel für ballistikrelevante
Daten sowie einen Prozessor zum Verarbeiten der Daten, enthält.
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Ein
Visiereinrichtung der vorstehend genannten Art ist aus der
US 6,862,832 B2 bekannt.
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Die
bekannte Visiereinrichtung besteht aus einem Zielfernrohr und einem
elektronischen Höheneinstellknopf
mit integrierter Tastatur. Der Höheneinstellknopf
kann wie ein herkömmlicher
sog. Turm oben auf dem Zielfernrohr befestigt, beispielsweise nachgerüstet werden.
Das Zielfernrohr wird auf einem Gewehr befestigt, das auf eine bestimmte
Entfernung eingeschossen ist. Der Schütze gibt in die Tastatur bestimmte
Parameter ein, nämlich
Zieldaten (Entfernung, Richtung, Geschwindigkeit), Daten der verwendeten
Munition, Umgebungsbedingungen (Temperatur, Windgeschwindigkeit,
Windrichtung, Feuchtigkeit, geographische Höhe, Luftdruck) usw. Aus diesen
Daten errechnet ein Computer einen Wert, der einer optimalen Verstellung
einer Zielmarke in dem Zielfernrohr entspricht. Der Schütze visiert nun
durch das Zielfernrohr und verdreht dabei den Höheneinstellknopf um so viel „Klicks", bis er die angezeigte
Marke zur Deckung mit dem Zielobjekt bringt. Dann entspricht die
elektronisch erfasste Zahl der „Klicks" dem zuvor berechneten Wert.
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Die
bekannte Visiereinrichtung ist daher umständlich zu bedienen, weil die
notwendigerweise kleine Tastatur mit kleinen Tasten unter rauen
Umgebungsbedingungen, insbesondere in einer Gefechtssituation nur
schwierig bedienbar ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass
das Anzeigegerät
außerhalb
des Zielfernrohrs bzw. des Sehfeldes angeordnet ist. Das hat zur
Folge, dass der Schütze
zum Ablesen von Daten die Szenebeobachtung unterbrechen muss. Außerdem müssen Anzeigegeräte ein nachts
beleuchtbares Display aufweisen, was im Falle eines externen Anzeigegerätes dazu
führt,
dass der Schütze
vom Display beleuchtet und für
einen Gegner leicht lokalisierbar wird.
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Die
bekannte Visiereinrichtung stellt schließlich nur die Position des
Höhenturms,
nicht jedoch des Seitenturms dar.
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Aus
der
US 6,516,699 ist
ein von Hand haltbarer Ballistikrechner bekannt. Der Schütze wird
von dem Rechner menügesteuert
nach bestimmten Daten abgefragt, die in der oben angegebenen Weise u.a.
das verwendete Gewehr, das Ziel, die Munition und die Umgebungsbedingungen
betreffen. Der Rechner bestimmt daraus eine Zielinformation, die auf
einem Display angezeigt wird und die es dem Schützen gestattet, die Zielmarke
des Gewehrs optimal einzustellen.
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Der
Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, den Stand der Technik zu verbessern,
insbesondere die Handhabung zu erleichtern.
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Bei
einer Visiereinrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
neuerungsgemäß dadurch
gelöst,
dass ein Moduswahlschalter sowie ein Drehgeber mit Druckfunktion
für eine
manuelle Steuerung der Anzeige und der Verstellung der Daten vorgesehen
sind.
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Eine
weitere Ausführungsformen
der Neuerung, die auch in Alleinstellung einsetzbar ist, zeichnet
sich dadurch aus, dass das Zielfernrohr mindestens einen Turm zum
Einstellen der Höhe
bzw. Seite des Zielfernrohrs aufweist, wobei der Turm mit einem in
Rastschritten verdrehbaren Einstellring versehen ist, und dass die
Rastschritte synchron in dem Anzeigegerät angezeigt werden.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu Verlassen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Visiereinrichtung
von schräg
vorne;
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2:
die Visiereinrichtung von 1, jedoch
von schräg
hinten und mit demontiertem Mainboard;
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3:
die Visiereinrichtung von 1, wieder
von schräg
vorne, jedoch mit teilweise abgenommenem Anbaumodul;
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4:
die Visiereinrichtung von 1, jedoch
von schräg
hinten und unten, mit teilweise abgenommenem Anbaumodul;
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5:
ein Blockdiagramm zur Erläuterung der
Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung;
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6:
ein Funktionsdiagramm zur weiteren Erläuterung der Arbeitsweise der
erfindungsgemäßen Visiereinrichtung;
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7:
einen Moduswahlschalter der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung;
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8A und 8B:
einen digitalen Drehgeber der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung in einer Vorder-
und einer Seitenansicht;
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9A und 9B:
eine Darstellung zum Erläutern
des Verkantens der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung;
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10:
ein Strichbild mit eingeblendeter Mehrfunktionsanzeige der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung;
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11:
eine Darstellung, ähnlich 6,
zur Erläuterung
eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung; und
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12:
eine perspektivische Ansicht eines Höheneinstellturms, wie er in
der Visiereinrichtung gemäß den 1 bis 4 verwendet
werden kann.
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In
den 1 bis 4 bezeichnet 10 als Ganzes
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Visiereinrichtung.
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Die
Visiereinrichtung 10 enthält zunächst ein Zielfernrohr 11 mit
einem Objektiv 12, einem Okular 14 und einer Einstellgruppe 16.
Die Einstellgruppe 16 weist einen Höheneinstellturm 18 sowie
einen Seiteneinstellturm 20 auf. Die Einstelltürme 18, 20 sind in
an sich bekannter Weise mit Einstellringen versehen, die zur Einstellung
einer Zielmarke im Zielfernrohr 11 in vorgegebenen Rastschritten
(„Klicks") verdrehbar sind.
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Die
Visiereinrichtung 10 enthält ferner eine als Anbaumodul
ausgebildete Montagebasis 22. Die Montagebasis 22 weist
ein Unterteil 23 sowie zwei Oberteile 24a und 24b auf.
Wie man aus den 3 und 4 entnehmen
kann, sind das Unterteil 23 und die Oberteile 24a und 24b mit
schalenförmigen Aufnahmeflächen versehen,
die im zusammengebauten Zustand der Montagebasis 22 das
Zielfernrohr 11 als Ringhalterung form- und kraftschlüssig aufnehmen.
Das Unterteil 23 ist mit den Oberteilen 24a und 24b vorzugsweise
verschraubt, wie die 3 und 4 deutlich
zeigen.
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Auf
der vom Schützen
aus gesehen rechten Seite der Montagebasis 22 befinden
sch zwei Einstellelemente, nämlich
ein Moduswahlschalter 26 sowie daneben ein digitaler Drehgeber 28.
Der Moduswahlschalter, dessen Einzelheiten in 7 gezeigt
sind, ist ein drehbarer Stufenschalter, mit dem unterschiedliche
Funktionen anwählbar
sind. Der digitale Drehgeber, dessen Einzelheiten 8 zeigt,
dient zum quasikontinuierlichen Einstellen einer Größe. Er ist
mit einem zentralen Quittier-Druckknopf
versehen.
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Vorne
an der Montagebasis ist als Beispiel für eine die Umgebungsbedingungen
erfassenden Sensorik ein Luftdrucksensor 30 gezeigt. Dies
ist jedoch nur als Beispiel zu verstehen, weil an der Montagebasis 22 natürlich auch
andere oder weitere Sensoren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Neigungswinkel, Windgeschwindigkeit,
Windrichtung, geographische Höhe
usw.) vorgesehen sein können.
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Auf
der Unterseite der Montagebasis 22 ist eine Schiene 32 vorgesehen,
mit der die Visiereinheit 10 auf einem entsprechenden Gegenstück einer Feuerwaffe
befestigt werden kann. Die Schiene kann z.B. nach dem Standard MIL
STD 1913 Picatinny Rail ausgebildet sein.
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Von
der Montagebasis 22 führt
eine draht- oder fasergebundene oder drahtlose Verbindung 33 zu
einem oder mehreren externen Eingabegerät(en) 34, beispielsweise
einer Eingabetastatur, einem Wertespeicher oder einem Messgerät, z.B.
einem Laser-Entfernungsmesser.
Die Verbindung 33 kann auch zu einer externen Feuerleitstelle
führen
oder zu einem Datennetzwerk (Internet). Das Eingabegerät kann auch
Sensoren zum Erfassen von physikalischen Umgebungsparametern (Windstärke, Windrichtung,
Temperatur, geographische Höhe,
Luftdruck, Luftfeuchtigkeit usw.) enthalten, die der Montagebasis 22 drahtgebunden
oder drahtlos übermittelt
werden.
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In
der Darstellung von 2 ist zu erkennen, dass sich
auf der Unterseite der Montagebasis 22 ein Mainboard 35 befindet,
das dort lösbar
befestigt ist, beispielsweise mit Schrauben (vgl. 4).
Ferner erkennt man in 2 eine Schnittstelle, beispielsweise vom
Typ USB oder RS 232, die zu der Verbindung 33 führen kann.
Ferner ist auf der Vorderseite der Montagebasis 22 ein
Batteriefach 38 zu erkennen.
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3 zeigt
die Montagebasis 22 teilweise vom Zielfernrohr 11 demontierten
Zustand. Man erkennt, dass die Schraubverbindung zwischen dem Unterteil 23 und
den Oberteilen 24a und 24b gelöst ist. Damit wird auf der
Oberseite des Unterteils 23 ein erstes Verbindungsmittel 40a einer
weiteren Schnittstelle 40 erkennbar, die sich beim Zusammenbau
von Unterteil 23 und Oberteilen 24a, 24b mit
einem zweiten Verbindungsmittel 40b verbindet, das an der
Unterseite des Zielfernrohrs 11 angebracht ist, wie deutlich
aus 4 erkennbar ist.
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5 zeigt
ein Blockdiagramm 42, das die Wechselwirkung zwischen der
Montagebasis 22 mit dem Zielfernrohr 11 einerseits
und mit der externen Dateneingabe 34 veranschaulicht.
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Die
externe Dateneingabe 34 enthält beispielsweise einen Laser-Entfernungsmesser,
der über
eine vorzugsweise drahtlose Schnittstelle RF mit einem Prozessor 43 in
der Montagebasis 22 in Verbindung steht. Ebenso ist eine
Befehlseingabe an den Prozessor 43 angeschlossen, beispielsweise
ein Taster, mit dem eine neue Berechnung der Daten mit jeweils aktuellen
Werten gestartet werden kann. Schließlich werden dem Prozessor 43 auch
noch spezifische Daten zugeleitet, beispielsweise das Geschoßgewicht,
der Geschoßdurchmesser,
die Austrittsgeschwindigkeit v0 des Geschosses,
der ballistische Koeffizient (aus einer Tabelle), die Offset-Korrektur
für v0, die Parallaxhöhe des Zielfernrohrs 11 über der
Seelenachse des Gewehrs, die Einheitendefinition, die Einstellung
der Referenzierdaten, sowie alle mit dem Einschießen verbundenen
Daten. Diese Daten gelangen über
die Schnittstelle 36 zum Prozessor 43.
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In
die Montagebasis 22 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
Sensoren integriert, z.B. der Luftdrucksensor 30, im dargestellten
Beispielsfall aber auch Sensoren für die relative Luftfeuchtigkeit und
die Temperatur, ebenso wie für
die Neigung der Visiereinrichtung in mehreren Koordinaten. Auch
diese Signale werden dem Prozessor 43 zugeleitet.
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Der
Prozessor 43 enthält
einen Datenspeicher, einen Programmspeicher mit der Kalkulationssoftware,
eine Signalausgabe bzw. Signalabfrage, ein Powermanagement, z.B.
für einen
Energiesparmodus und den Batteriestatus, sowie einen Datenbus-Master.
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Die
Montagebasis 22 enthält
schließlich
im Batteriefach 38 noch die notwendigen Batterien ggf. auch
ein Netzgerät.
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Über die
Schnittstelle 40 ist die Montagebasis 22 mit dem
Zielfernrohr 11 verbunden. Im Zielfernrohr 11 dient
ein erster Datenbus-Slave zum Ansteuern des als Mehrfunktionsanzeige
verwendeten Anzeigegeräts 44,
ein zweiter Datenbus-Slave zum Ansteuern einer Justierung der Zielmarke
in Höhenrichtung
und ein dritter Datenbus-Slave zum Ansteuern der Zielmarke in Seitenrichtung.
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Die
Funktion der Visiereinrichtung 10 soll nun anhand eines
in 6 dargestellten Funktionsdiagramms 46 erläutert werden:
In
dem Funktionsdiagramm 46 repräsentiert ein erster Bereich 50 die
Grundwerte der Ballistikberechnung (C, Ballistik, Offset), ein zweiter
Bereich 52 die Messwerte der Ballistikberechnung (Entfernung, Drift)
und ein dritter Bereich 54 das Anzeigen der aktuellen Position
(Höhe,
Seite, Schusswinkel).
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Der
zweite Bereich 52 und der dritte Bereich 54 liegen
in einem Rechnerbetriebsbereich 56 des Prozessors 43.
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Mit 44/1 bis 44/12 sind
in 6 die Darstellungen auf dem Anzeigegerät 44 für die diversen
Betriebsschritte der Visiervorrichtung 10 gezeigt. Zu diesem
Zweck ist das Anzeigegerät 44 beispielsweise mit
einer 5-stelligen alphanumerischen Siebensegment-Anzeige ausgerüstet.
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Zum
Einstellen der Schritte dient der Moduswahlschalter 26,
der noch einmal separat in 26 mit
seinen Betriebsstellungen (im Gegenuhrzeigersinn) AUS-Helligkeit-Entfernung-Drift-Höhe-Seite-Schußwinkel-Offset-Ballistik-Reset
dargestellt ist.
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Der
digitale Drehgeber 28 ist in 8A und 8B gezeigt.
Man erkenn daraus, dass der Drehgeber 28 außen verdreht
werden kann, wie mit einem Pfeil 60 angedeutet, um einen
Wert vorzugsweise quasikontinuierlich, d.h. in sehr kleinen Stufen
zu verändern.
In der Mitte des Drehgebers 28 befindet sich ein Knopf 61,
der gedrückt
werden kann, um eine Operation zu beginnen oder um einen durch das
Drehen eingestellten Wert zu quittieren, d.h. zu verrasten. Der
Drehgeber kann auch als Dreh-/Drückeinheit ohne
separaten Knopf 61 ausgebildet sein.
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Zum
Einstellen der Helligkeit wird der Moduswahlschalter 26 in
die Stellung „Helligkeit" gedreht. Dann wird
der Knopf 61 gedrückt,
um die Eingabe eines Wertes freizugeben. Durch Verdrehen des Drehgebers 28 in
die eine oder die andere Richtung kann nun die Helligkeit der in
das Zielfernrohr 11 eingeblendeten Anzeige des Anzeigegeräts 44 eingestellt
werden, die in 10 gezeigt ist. Ein abermaliges
Drücken
des Knopfes 61 quittiert den eingestellten Wert. Dieser
Wert wird digital als Anzeige 44/1 „88888" auf dem Anzeigegerät 44 dargestellt.
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Zum
Ablesen der Entfernung wird der Moduswahlschalter 26 in
die Stellung „Entfernung" gedreht. Die aktuelle
Entfernung zum Zielobjekt, die z.B. von dem Laser-Entfernungsmesser
erfasst wurde, wird auf dem Anzeigegerät 44 dargestellt,
beispielsweise im Format einer Anzeige 44/2 „E 476", was „Entfernung 476 Meter" bedeutet.
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Zum
Anpassen der Entfernungseinstellung bleibt der Moduswahlschalter 26 in
der Stellung „Entfernung". Zusätzlich wird
der Knopf 61 am Drehgeber 28 gedrückt, vorzugsweise
bis eine Moduskennung blinkt, beispielsweise die Entfernungsanzeige „E 476" im Anzeigegerät 44.
Der angezeigte Wert kann dann durch Drehen des Drehgebers 28 noch
verändert
werden, wobei vorzugsweise ein schnelleres Drehen zu größeren Entfernungssprünge (1m-10m-100m)
in der Anzeige führt.
Durch nochmaliges Drücken
des Knopfes 61, bis die Anzeige zu blinken aufhört, wird
der eingestellte Wert quittiert. Der Prozessor 43 berechnet
nun die Kastendifferenz an dem Höheneinstellturm 18 und
die Korrekturrichtung zur errechneten Sollposition des Höhendrehrings.
Diese Werte werden dargestellt als z.B. „dH –2", also zwei Rasten in Minusrichtung.
Der Höhendrehring
am Höheneinstellturm 18 wird
nun um zwei Rasten in der angegebenen Richtung verdreht, bis die
Anzeige „dH
0" erscheint. Diese
Anzeige erfolgt synchron zu den „Klicks" des Höhendrehrings am Höheneinstellturm 18.
Die Anzeige am Anzeigegerät schaltet
nun automatisch wieder auf die Anzeige der eingestellten Entfernung
um.
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Zur
Anzeige der Winddrift wird der Moduswahlschalter 26 in
die Stellung „Drift" gedreht. Der Schütze schätzt die
Windstärke
und Windrichtung durch Beobachtung der Umgebungsgegebenheiten, sofern
nicht entsprechende Sensoren oder extern von einer Leit stelle oder
dgl. übermittelte
Daten zur Verfügung
stehen. Das Anzeigegerät 44 zeigt
die zuletzt eingestellten Werte an, z.B. als Anzeige 44/6 „dr 11" für „Wind von
11m/s von rechts" bzw. 44/7 „dl 11" für „Wind von
11 m/s von links".
Der Schütze
kann nun diese Werte an seine aktuellen Beobachtungen anpassen oder
die zugespielten Messwerte einlesen. Dazu wird wieder der Knopf 61 so
lange gedrückt, vorzugsweise
bis eine Moduskennung blinkt, der Wert wird durch Drehen des Drehgebers 28 verstellt und
dann durch erneutes Drücken
des Knopfes 61 quittiert.
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In
gleicher Weise wird bei der Anzeige bzw. der Einstellung der Höhe in der
Stellung „Höhe" des Moduswahlschalters 26 vorgegangen.
Die Höhe
wird in Metern angezeigt und eingestellt, z.B. als Anzeige 44/8 „H 102".
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Bei
der Einstellung der Seite in der Stellung „Seite" des Moduswahlschalters 26 wird
der zuvor eingestellte Wert als Anzahl der Klicks im Anzeigegerät dargestellt,
z.B. als Anzeige 44/9 „Sr 36" bzw. Anzeige 44/10 „S1 36", was „36 Klicks
nach rechts" bzw. „36 Klicks
nach links" bedeutet.
Durch Verstellen des Seitendrehrings am Seiteneinstellturm 20 kann
der Wert in der zuvor bereits dargestellten Weise verändert und
dann quittiert werden. Auch hier erfolgt die Darstellung synchron.
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In
der Stellung „Schusswinkel" des Moduswahlschalters 26 wird
der Neigungswinkel der Feuerwaffe angezeigt, die von dem Neigungssensor
ermittelt wird. Eine Anzeige 44/11 „A 32°" bedeutet, dass die Waffe um 32° nach oben
und eine Anzeige 44/12 „A –32°" , dass sie um 32° nach unten geneigt ist.
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In
der Stellung „Offset" des Moduswahlschalters 26 wird
die aktuelle Austrittsgeschwindigkeit v0 des
jeweils verwendeten Geschosses in Relation zu den Ballistikgrunddaten
im Rechner dargestellt. Eine Anzeige 44/13 „Uo 0" bedeutet beispielsweise,
dass die aktuelle v0 den Ballistikgrunddaten
entspricht, währen „Uo – 14" bedeutet, dass die
aktuelle v0 um 14% unter den gespeicherten
Werten liegt. Zum Anpassen des Offsets wird wiederum der Knopf 61 gedrückt, vorzugsweise
bis eine Moduskennung blinkt, der Wert wird durch Drehen des Drehgebers 28 verändert und
der so eingestellte Wert durch erneutes Drücken des Knopfes 61 quittiert.
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Die
Stellung „Ballistik" des Moduswahlschalters 26 dient
zur Auswahl einer aktiven Ballistik, wobei eine Anzeige 44/14 „b2" z.B. bedeutet, dass
eine Ballistik 2 eingestellt ist. Durch Drücken/Drehen
des Drehgebers 28 kann diese Anzeige in der bereits mehrfach
geschilderten Weise auf „b2" oder dgl. verstellt
werden. In der Stellung „Ballistik" kann aus einer externen
Datenquelle auch eine neue Ballistik eingelesen werden.
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Die
Stellung „C" oder „Reset" des Moduswahlschalters 26 dient
der Grundeinstellung der Digitalanzeige. Wenn die Waffe z.B. auf
100 m eingeschossen ist, werden zur Grundeinstellung beide Türme 18 und 20 auf
Null eingestellt. Das Anzeigegerät 44 zeigt
dann einen beliebeigen Wert, z.B. „H 4". Dann wird der Moduswahlschalter 26 auf „C" oder „Reset" gedreht und der
Knopf 61 betätigt,
bis der Anzeigewert zu blinken beginnt. Nach einiger zeit zeigt die
Anzeige den Wert Null und kann durch erneutes Drücken des Knopfes 61 quittiert
werden. Damit sind beide Türme 18 und 20,
beispielsweise nach dem Aufsetzen auf eine neue Waffe, eingestellt.
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In
den 9A und 9B ist
noch dargestellt, dass die Waffe mit dem Zielfernrohr 11 nach links
(Pfeil 64) oder nach rechts (Pfeil 66) verkantet werden
kann. Diese Verkantung kann in der in das Zielfernrohr 11 eingespiegelten
Anzeige dargestellt werden, die 10 zeigt.
Unterhalb eines Strichbildes 70 ist dort das 5-stellige
Anzeigegerät 44 zu
erkennen sowie eine Verkantungsanzeige mit zwei LEDs 72a und 72b zum
Anzeigen eines Verkantungszustandes nach links bzw. rechts.
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11 zeigt
schließlich
noch eine Variante zum Funktionsdiagramm 46 der 6,
das in 11 mit 46' bezeichnet
ist.
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Das
Funktionsdiagramm 46' geht
aus von einem modifizierten Moduswahlschalter 26', der im Gegensatz
zum Moduswahlschalter 26 aus 6 zwei Untermenüs enthält, nämlich in
einer Stellung „Auto" anstelle der Stellungen „Entfernung" und „Drift", sowie in einer
Stellung „Umwelt", in der die Stellung „Schusswinkel" sowie weitere physikalische
Umweltbedingungen zusammengefasst sind.
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Wenn
der Schütze
die Stellung „Auto" des Moduswahlschalters 26' einstellt,
springt das System in dieses Untermenü und es erscheint als erster Menüpunkt die
bereits bekannte Anzeige 44/5 mit dem Entfernungswert, der dann
in der bereits beschriebenen Weise korrigiert werden kann.
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Sobald
der Schütze
den eingestellte Entfernungswert z.B. durch Drücken des Knopfs 61 quittiert,
springt das System zum zweiten Menüpunkt, nämlich der Windrichtung. Die „0" in der Anzeige 44/6' dreht sich
als Eingabeaufforderung im Uhrzeigersinn. Die Anzeige 44/6' zeigt die Windrichtung
alphanumerisch in Anlehnung an ein Zifferblatts. „3h" bedeutet z.B. eine
Windrichtung von 90° rechts.
Der Schütze
stellt nun den aktuellen Wert der Windrichtung durch Verdrehen des
Drehgebers 28 ein. Diesen aktuellen Wert kann der Schütze durch
persönliche Schätzung bestimmen
oder von einer Anzeige eines gemessenen Wertes übertragen.
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Die
Quittierung des Wertes für
die Windrichtung führt
dazu, dass das System zum dritten Menüpunkt der Windgeschwindigkeit
springt. Hier blinken die Buchstaben „SP" als Eingabeaufforderung und der Schütze kann
die Windgeschwindigkeit wiederum durch Verdrehen des Drehgebers 28 einstellen, analog
zur Einstellung der Windrichtung.
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Nach
Quittierung des Wertes für
die Windgeschwindigkeit springt das System in den nächsten Menüpunkt, in
dem eine Anzeige „AIM" erscheint. Der Schütze visiert
nun das Zielobjekt an und quittiert erneut. Das System startet nun
einen Berechnungsvorgang für
die notwenige Verstellung der Zielmarke in Höhen- und in Seitenrichtung.
Das Ergebnis wird in dem bereits erläuterten Format von z.B. „dH –2" dargestellt, was
bedeutet, dass der Höhenverstellring um
2 Klicks rückwärts zu verstellen
ist, wobei die Anzeige wiederum mit jedem Klick synchron zurückschaltet,
d.h. über „dh –1" auf „dh 0". Wenn beide Einstellungen
(Höhe,
Seite) vollzogen sind, kann der Schütze die Waffe abfeuern.
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Das
Untermenü „Umwelt" dient zum Abfragen
von z . B . der Neigung der Waffe als Anzeige 44/11, 12,
wobei „A – 31°" bedeutet, dass die
Waffe gerade um 31° nach
unten geneigt ist. Durch Quittie ren gelangt man in den nächsten Menüpunkt mit
der Anzeige 44/16 für
die relative Luftfeuchte, wobei „rH 60" bedeutet, dass diese bei 60% liegt.
Der nächste Menüpunkt ist
die Anzeige 44/17, die den Druck angibt, beispielsweise „P 1013" für 1013 hPa.
Der vierte Menüpunkt
schließlich
ist die Anzeige 44/18 mit der Temperatur, die z.B. als „–23°C" angezeigt wird.
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12 schließlich zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Höheneinstellturms 18,
wie er bereits im Zusammenhang mit den 1 bis 4 erwähnt wurde.
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Der
Höheneinstellturm 18 bildet
eine mechanisch-elektronische Verstelleinrichtung zur definierten
Verstellung einer Ziellinie des Zielfernrohrs 11 oder,
allgemeiner gesprochen, eines optischen Systems, das aus einem Objektiv,
einem Umkehrsystem, einem Okular und mindestens einer Fokus- bzw.
Bildebene besteht, die entlang einer optischen Achse angeordnet
sind. Die Ziellinie wird mit einer Zielmarke in mindestens einer
Fokusebene erzeugt, die bei einer Verstellung des Höheneinstellturms 18 eine
Relativbewegung zur optischen Achse ausführt.
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Der
Höheneinstellturm 18 weist
einen Drehring 74 auf. Der Drehring 74 steht mechanisch
mit einem Rastsystem 76 in Verbindung. Das Rastsystem 76 enthält beispielsweise
eine umlaufende Verzahnung, die mit einer Federzunge oder dgl. wechselwirkt.
Dies bedeutet, dass beim Verdrehen des Drehrings 74 jeder
Rastschritt taktil und ggf. auch akustisch wahrnehmbar ist.
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Die
Drehbewegung des Drehrings 74 wird ferner mittels einer
Sensorik 78 erkannt. Die Sensorik 78 kann eine
Winkel- oder Wegsensorik sein und die Drehbewegung optronisch, magnetoresi sistiv,-
oder auf eine andere geeignete physikalische Weise erfassen. Die
auswertbare Drehbewegung kann sich innerhalb eines Verdrehwinkels
von 360° abspielen, sie
kann aber auch mehrere Umdrehungen erfassen.
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Auf
einer Platine 80 befindet sich ein Prozessor, der die Signale
der Sensorik 78 verarbeitet. Die von der Sensorik 78 erfassten
Winkelschritte des Drehrings 74 werden über eine Software mit der Teilung
des Rastsystems 76 synchronisiert, so dass jedem Winkelschritt
und damit jeder taktilen oder akustischen Wahrnehmung ein Signal
zugeordnet ist. Diese zur Mechanik synchronisierten Signale können z.B.
als Zählschritte
in einem digitalen Zählwerk
verarbeitet und können
auch sichtbar gemacht werden. Hierzu wird vorzugsweise eine digitale
Bildverarbeitung eingesetzt.
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Auf
der Platine 80 befindet sich ferner eine Slave-Einrichtung
für ein
Bus-System. Damit wird eine Reduzierung der Anzahl der Anschlusskontakte erreicht.
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Der
Drehring 74 arbeitet ferner mechanisch mit einem Hebelelement 82 zusammen,
so dass auch bei Nichtnutzung oder Nichtfunktion der elektronischen
Komponenten, beispielsweise bei Batterieausfall, die Funktion einer
konventionellen Justiereinrichtung des Zielfernrohrs 11 erhalten
bleibt.
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Die
vorstehende Schilderung gilt vorzugsweise gleichermaßen auch
für die
Funktion des Seiteneinstellturms 20.