DE3931502A1 - Kindersicherheitssitz fuer fahrzeuge - Google Patents

Description

Kindersicherheitssitze sind weithin in Gebrauch, und ihre Benutzung ist in einigen Ländern für das Transportieren von kleinen Kindern in Kraftfahrzeugen gesetzlich vorgeschrie­ ben. Die Fahrzeug-Sicherheits-Rückhaltegurt-Systeme für Er­ wachsene können nicht von Kindern benutzt werden, und Kin­ dersicherheitssitze sind so ausgelegt, daß sie an Fahrzeug­ sitzen befestigbar sind, und sind mit Schulter- und Unter­ leib-Rückhaltesystemen ausgestattet, derart, daß das Kind durch Zurückhalten bei einer Kollision oder einem plötzli­ chen Halt geschützt wird.

Der Kindersicherheitssitz selbst umfaßt eine Sitzfläche, eine Sitz-Rückenlehne, einen unteren Rumpf-Rückhalteteil beiderseits der Sitzfläche, und einen Schulter- und Kopf- Rückhalteteil beiderseits der Sitz-Rückenlehne, wobei alle diese Organe zur Bequemlichkeit und zum Schutz des Kindes gut gepolstert sind. Ein ausgezeichnetes Beispiel eines gut ausgelegten Kindersicherheitssitzes ist in der US-PS 43 42 482 beschrieben und dargestellt. Zu den wünschenswerten Merkmalen dieses Sicherheitssitzes gehören die Ausstattung mit einem Unterleibspolster mit integrierter Schloßzunge, das bequem zu benutzen ist und dem Kind einen ausgezeichne­ ten Schutz bietet, und eine im Notfall blockierende Gurt­ rückholvorrichtung, welche ein Sichvorbeugen des Kindes im Sitz ermöglicht.

Bekanntlich sind Kinder unfähig, während auch nur kurzer Zeit stillzusitzen, wenn sie sich nicht mit irgendetwas be­ schäftigen können. Daß sie auf einer Stelle zurückgehalten werden, macht sie noch unleidlicher. Ein in einem Sicher­ heitssitz zurückgehaltenes Kind wird häufig versuchen aufzu­ stehen, sich aus dem Sitz herauszuschaffen, zu rufen und zu schreien oder zu weinen. Wenn das Kind nicht ordentlich im Sicherheitssitz sitzen bleibt, wird der im Falle einer Kol­ lision oder eines plötzlichen Halts verbleibende Schutz für das Kind beträchtlich reduziert. Ferner kann die sichere Handhabung des Fahrzeugs durch die Ablenkung gemindert wer­ den, die der Fahrzeugführer infolge der Aufregung erfährt, die von einem unruhigen oder zornigen Kind hervorgerufen wird. Es kann sein, daß der Fahrzeugführer körperlich ver­ sucht, das Kind wieder in richtige Sitzposition im Sitz zu bringen, oder im Bemühen, das Kind zu beruhigen, mit dem Kind spricht oder es anschreit. Durch solche Aktionen wird die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers von der Fahrzeugfüh­ rung abgelenkt, und es kann zu einem Unfall kommen.

Kinder können gedanklich beschäftigt und beruhigt werden durch Musik oder Erzählungen, und es kann nützlich sein, zur Beruhigung eines ungebärdigen Kindes Bandkassetten mit Kin­ derliedern, Erzählungen oder anderer Unterhaltung mit dem Fahrzeug-Kassettenspieler abzuspielen. Diese Unterhaltungen sind jedoch für die erwachsenen Fahrzeuginsassen nicht sehr genußreich und können nach einer Weile geradezu unangenehm werden. In diesem Falle können sich die Verhaltensweisen des Kindes und des Fahrzeugführers sogar umkehren: der Fahrzeug­ führer wird ärgerlich, das Kind wird zufrieden.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Mittel zu schaffen, ein einen Kindersicherheitssitz einnehmendes Kind zu beschäftigen, zu trösten und zu beruhigen, ohne andere Fahrzeuginsassen zu belästigen, zu beschäftigen, zu langwei­ len oder abzulenken. Ferner soll bei bevorzugten Ausfüh­ rungsformen für das angegurtete Kind ein Anreiz geschaffen werden, im Sitz sitzen zu bleiben.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Kindersicherheitssitz mit einer Schallerzeuger-Vorrichtung ausgestattet ist. Die Vorrichtung umfaßt vorzugsweise einen oder mehrere Schallsender (Lautsprecher), die in der Sitz- Rückenlehne oder in einem oder in beiden seitlichen Schul­ ter- und Kopf-Rückhalteteilen des Sicherheitssitzes in der Nähe eines oder beider Ohren des Kindes angeordnet sind. Ein wahlweises, aber bevorzugtes Merkmal ist die Ausstattung mit einer Fühlervorrichtung zum Feststellen der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Kindes in Sitzposition im Sicherheitssitz, und die Vorrichtung ist so ausgelegt, daß der Schall erzeugt wird, wenn das Kind sitzt, und nicht erzeugt wird, wenn das Kind nicht die Sitzposition einnimmt. Auf diese Weise wird das Kind angeregt, sitzen zu bleiben, um weiter den Schall zu hören.

Die Schallerzeugung am Sicherheitssitz ermöglicht es, den Schallpegel niedrig und für das Kind gut hörbar, aber nicht hörbar für andere Fahrzeuginsassen zu halten. Das Kind bleibt daher glücklich und beschäftigt, und die erwachsenen Fahrzeuginsassen werden durch die Unterhaltung des Kindes nicht gestört oder gelangweilt. Viel wichtiger noch ist, daß das Kind mit größerer Wahrscheinlichkeit in sicherer Sitz­ position bleibt, die Erwachsenen nicht durch das Sichab­ gebenmüssen mit einem ungebärdigen Kind abgelenkt werden, und alle glücklicher und sicherer sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an­ hand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 und 2 eine bildliche Darstellung in Schrägansicht von vorn bzw. hinten der Ausführungform,

Fig. 3 ein Blockschaltbild der Schallerzeuger-Vorrichtung der Ausführungsform, und

Fig. 4 eine bildliche Darstellung in Schrägansicht von vorn der Ausführungsform, die von einem zufriedenen, or­ dentlich sitzenden Kind eingenommen wird.

Der dargestellte Kindersicherheitssitz 1 umfaßt einen Träger 5 und einen vom Träger 5 in zweckdienlicher und bekannter Weise abgestützten Sitz 18, derart, daß er, wie in Fig. 1 durch eine Pfeillinie A angedeutet, in zwei oder mehr Stel­ lungen verstellt werden kann, darunter in eine Stellung, in der die Rückenlehne nahezu senkrecht ist, und eine andere, in der die Rückenlehne geneigt ist. Der Träger 5 und der Sitz 18 sind Formlinge aus einem harten Polymer-Werkstoff. Der Sitz 1 weist ein Paar Rückhaltegurte 8 und ein Unter­ leibspolster 13 zum Zurückhalten eines in den Sitz gesetzten Kindes auf.

Der Sitz 18 umfaßt eine Sitzfläche 4, eine Sitz-Rückenlehne 3 und zwei seitliche Rückhalteteile 2, davon eines, 2 a, auf der einen, das andere, 2 b, auf der anderen Seite. Die seit­ lichen Rückhalteteile 2 erstrecken sich über die gesamte Länge der Sitzfläche 4 und der Rückenlehne 3 und halten Oberschenkel, Rumpf, Schultern und Kopf des Benutzers zurück.

Vorne in der Mitte weist die Sitzfläche 4 eine Ausnehmung 4 a auf, in der ein Schloß 6 angeordnet ist. Das Unterleibspol­ ster 13 von etwa dreieckförmiger Gestalt weist eine Schloß­ zunge auf, die von seinem unteren Rand ausgeht und im Schloß 6 lösbar aufgenommen ist. Gemäß Fig. 2 sind entsprechende Gurte 8 von der Vorderseite 3 a (sh. Fig. 1) durch ein Paar obere und untere Schlitze 12 hindurch zur Rückseite 3 b der Sitz-Rückenlehne 3 geführt. Zwei oder mehr Schlitzpaare 12 ermöglichen eine Höhenänderung der Gurte 8, wenn das Kind größer wird. Die Gurte 8 sind auf der Rückseite 3 b der Rückenlehne 3 nach unten zu einer im Notfall blockierenden Rückholvorrichtung 7 geführt. In der Rückseite des Kinder­ sicherheitssitzes 18 ausgebildete Öffnungen 11 nehmen den nicht dargestellten Sicherheitsgurt des Fahrzeugs auf, um den Kindersicherheitssitz am Fahrzeugsitz zu befestigen. Die bisher beschriebenen Merkmale der dargestellten Ausführungs­ form sind der Fachwelt bekannt.

Erfindungsgemäß ist der Kindersicherheitssitz mit einer Schallerzeuger-Vorrichtung ausgestattet, von der ein Bei­ spiel in Fig. 3 dargestellt ist. Dieses umfaßt eine Betäti­ gungseinrichtung 15 zum Ein- und Ausschalten der Schaller­ zeugung, eine Wiedergabe-Einrichtung 16 zur Wiedergabe des auf einem Aufzeichnungsträger aufgezeichneten Schalls, eine Verstärker-Einrichtung 17 zum Verstärken der von der Wieder­ gabe-Einrichtung 16 erzeugten Schallsignale, und einen oder mehrere Lautsprecher (10) zum Umwandeln der verstärkten Schallsignale in Schallwellen. Selbstverständlich wird eine nicht dargestellte Stromquelle für den Betrieb der Wieder­ gabe-Einrichtung 16 und der Verstärker-Einrichtung 17 benö­ tigt. Die Wiedergabe-Einrichtung 16 kann eine Compact-Disk, ein Kassettenband oder ein Direktzugriffsspeicher (RAM) sein. Als Wiedergabe-Einrichtung sind auch eine Musikbox oder ein Rundfunkempfänger möglich.

Die Schallerzeuger-Vorrichtung ist beim gezeigten Beispiel gemäß Fig. 1 in den Sicherheitssitz eingebaut. Die Betäti­ gungseinrichtung 15, die Wiedergabe-Einrichtung 16 und die Verstärker-Einrichtung 17 bilden gemäß Fig. 3 eine Einheit 9, die in einem der Seitenteile 2 angeordnet ist. Im oberen Abschnitt von jedem der Schulter- und Kopf-Rückhalteteile 2 a und 2 b, also in der Nähe der Ohren des Kindes, ist ein Laut­ sprecher 10 eingebaut. Eine andere Möglichkeit besteht dar­ in, im oberen Abschnitt der Rückenlehne 3 einen oder zwei Lautsprecher anzuordnen. Diese Plätze für die Lautsprecher ermöglichen es, den Schallpegel so niedrig zu halten, daß er zwar von dem im Sitz sitzenden Kind M (sh. Fig. 4) gut ge­ hört wird, von anderen Fahrzeuginsassen nicht, insbesondere dann nicht, wenn sich das Fahrzeug bewegt und der Schall aus den Lautsprechern vom Motoren- und Fahrgeräusch überlagert wird. Die Fahrzeuginsassen werden daher durch das Geräusch aus der Schallerzeuger-Vorrichtung für das Kind nicht ge­ stört.

Die Betätigungseinrichtung 15 der Vorrichtung umfaßt die üblichen Organe für die jeweilige Wiedergabe-Einrichtung 16, z.B. im Falle eines Bandkassettenspielers die Steuerorgane für Wiedergabe, schnellen Vorlauf, schnellen Rücklauf, Aus­ werfen und Halt.

Wenngleich die Schallerzeuger-Vorrichtung vom Kind M oder einem anderen Fahrzeuginsassen von Hand mit einem Ein-Aus- Schalter ein- und ausgeschaltet werden kann, ist es auch vorteilhaft, die Vorrichtung mit einer Fühlereinrichtung 14 zu versehen zum Feststellen der Anwesenheit oder Abwesenheit des Kindes im Sitz, beispielsweise durch Erfassen des Druckes oder der Kraft, der bzw. die auf die Sitzfläche 4 wirkt, wenn diese vom Kind M besetzt ist. Eine zweckdienliche Füh­ lereinrichtung 14 ist ein kraftbetätigter Schalter, der öff­ net, wenn die auf ihn wirkende Kraft gering ist, und der schließt, wenn die Kraft groß ist. Sitzt das Kind M auf der Sitzfläche 4, schließt der Schalter, wodurch die Wiedergabe- Einrichtung 16 eingeschaltet und die Schallerzeugung ausge­ löst wird. Verläßt das Kind M den Sitz 1, z.B. beim Versuch, aufzustehen, hin- und herzukrabbeln o.dgl., öffnet der Schalter und schaltet die Wiedergabe-Einrichtung 16 ab. Das Kind lernt rasch, daß es den Schall nur dann hört, wenn es auf der Sitzfläche 4 sitzen bleibt. Es wird daher durch die Belohnung, daß es den Schall hören kann, dazu angeregt, sit­ zen zu bleiben, wodurch seine Sicherheit erhöht wird. Das Kind ist ferner beschäftigt und wird durch den Schall, der Musik, Erzählungen oder Herzschläge sein kann, unterhalten und wird üblicherweise nicht wahrnehmen, daß es angegurtet ist, und wird nicht versuchen, den Sitz zu verlassen, oder weinen oder schreien. Die Fühlereinrichtung 14 kann als Mo­ dul mit einer Anschlußschnur ausgebildet sein, wodurch sie unter das Sitzflächenpolster des Kindersicherheitssitzes geschoben oder von einem Fahrzeuginsassen, der dadurch die Schallerzeugung steuern kann, in der Hand gehalten und be­ tätigt werden kann. Die Betätigungseinrichtung 15 kann einen getrennten Ein-Aus-Schalter für die Wiedergabe-Einrichtung 16 umfassen.

Claims (4)

1. Kindersicherheitssitz (1) für Fahrzeuge, mit einer Sitzfläche (4), einer Sitz-Rückenlehne (3) und Seitenteilen (2), einschließlich eines unteren Rumpf-Rückhalteteils bei­ derseits der Sitzfläche (4) und einem Schulter- und Kopf- Rückhalteteil (2 a, 2 b) beiderseits der Sitz-Rückenlehne (3), und einem mit der Sitzfläche (4) und der Sitz-Rückenlehne (3) verbundenen Schulter- und Unterleib-Rückhaltesystem (8, 13), das ein Kind (M) auf dem Sitz (1) in Stellung zurückzu­ halten vermag, dadurch gekennzeichnet, daß in den Sicherheitssitz (1) eine Vorrichtung (9, 10) zur Schallerzeugung eingebaut ist.

2. Kindersicherheitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallerzeuger-Vorrichtung einen Schallsender (10) umfaßt, der in die Sitz-Rückenlehne (3) oder in einen der Schulter- und Kopf-Rückhalteteile (2 a, 2 b) so eingebaut ist, daß er sich in der Nähe des Ohrs von einem im Sitz (1) sit­ zenden Kind (M) befindet.

3. Kindersicherheitssitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallerzeuger-Vorrichtung (9, 10) ferner eine Wieder­ gabe-Einrichtung (16) zur Wiedergabe von auf einem Aufzeich­ nungsträger aufgezeichnetem Schall und Leitungen zum Über­ tragen des Schalls von der Wiedergabe-Einrichtung (16) zum Schallsender (10) umfaßt.

4. Kindersicherheitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Sitz (1) zugeordnete Einrichtung (14) zum Feststel­ len der Anwesenheit oder Abwesenheit eines im Sitz (1) sit­ zenden Kindes (M) und eine mit der Fühlervorrichtung (14) verbundene Einrichtung vorgesehen sind, die es ermöglicht, daß Schall von der Schallerzeuger-Vorrichtung (9, 10) erzeugt wird, wenn ein Kind (M) im Sitz (1) sitzt, und die Erzeugung von Schall verhindert, wenn kein Kind (M) im Sitz (1) sitzt.