DE3931185A1 - Waermerueckstellbare werkstoffbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine wärmerückstellbare Werkstoff­ bahn zum Herstellen von Muffen, Gehäusen, Manschetten, Rohren o. dgl. auf Gegenstände, insbes. Kabelverbindun­ gen und -abzweigungen, aufschrumpfbaren Umhüllungen, mit einer wärmeschrumpffähigen Folie aus polymerem Material.

Es ist ein Schlauchgewebe zum Schutze bzw. zur Isolierung langgestreckter Gegenstände bekannt, welches in Radial­ richtung wärmeschrumpffähig und in Axialrichtung hitze­ beständig ist sowie eine wärmeerhärtende Imprägnierung oder Beschichtung aufweist, um die Steifigkeit des im Zuge eines Schrumpfvorganges entstehenden Produktes zu erhöhen. Die Wärmeschrumpffähigkeit in Radialrichtung wird mittels wärmeschrumpffähiger Schußfäden bzw. Füll­ fäden aus polymerem Kunststoff erreicht, die Hitzebestän­ digkeit in Axialrichtung wird mittels nicht wärmeschrumpf­ fähiger Kettfäden erreicht (vgl. US-PS 36 69 157).

Ferner kennt man ein wärmeschrumpffähiges Produkt, wel­ ches im wesentlichen aus einem wärmeschrumpffähigen Ge­ webe und einer polymeren Beschichtung besteht. Die wärme­ schrumpffähigen Gewebefäden einerseits und das polymere Beschichtungsmaterial andererseits werden durch die An­ gabe mechanischer Parameter wie Schrumpfspannung, Schrumpftemperatur, Dehnungs/Temperatur-Profil, Bruchdeh­ nung usw. spezifiziert (vgl. EP-PS 02 43 985).

Außerdem kennt man ein Verfahren zum Herstellen einer wasserdichten Kabelverbindung von zwei oder mehr Kabel­ enden mit einer Folie aus polymerem Material, welche er­ wärmt wird und im Zuge des Abkühlens auf die Kabelenden aufschrumpft. Auf die Folie ist ein ein- oder zweidimen­ sional schrumpfendes Gewirke aufgebracht (vgl. DE-OS 31 50 544).

Im übrigen ist es bekannt, daß wärmeschrumpfende Werk­ stoffbahnen aus polymerem Folienmaterial im Zuge der Wär­ mezufuhr gelegentlich zur Rißbildung neigen. Diese Nei­ gung zur Rißbildung ist dann besonders groß, wenn die Folienoberfläche beschädigt ist, beispielsweise Kerben, Schnitte oder Kratzer aufweist, von denen die Rißbildung ausgeht und sich fortpflanzt. - Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wärmerück­ stellbare Werkstoffbahn anzugeben, die zum Herstellen von wasserdichten und druckfesten Muffen, Gehäusen, Manschet­ ten, Rohren o. dgl. Umhüllungen für insbes. Kabelverbin­ dungen und -abzweigungen optimal geeignet ist, sich durch hohe Funktionstüchtigkeit und Stabilität auszeichnet sowie einfach und kostensparend herstellen läßt.

Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemä­ ßen Werkstoffbahn dadurch, daß die Folie eine spannungs­ freie Beschichtung aus unter Wärmezufuhr erweichbarem polymeren Material aufweist. Als polymeres Material kom­ men beispielsweise Polyester, Polyäthylen, Polypropylen, Polyamid usw. in Frage. - Nach Lehre der Erfindung bedeu­ tet die polymere Beschichtung der Folie eine Schutz­ schicht für die Folie. Denn Kerben, Schnitte oder Kratzer in der Oberfläche der hochbeanspruchten Folie werden durch die spannungsfreie Beschichtung abgedeckt. Diese span­ nungsfreie Beschichtung kann im Zuge der Wärmezufuhr bzw. des Schrumpfvorganges extrem hohe Temperaturen aufnehmen und verteilt diese beispielsweise mittels eines Brenners erzeugten Temperaturen gleichmäßig auf die wärmeschrump­ fende Folie. Diese hochbeanspruchte und ggf. oberflächen­ beschädigte Folie kommt also mit den hohen Temperaturen gar nicht in Berührung. Dadurch wird die Rißfestigkeit der Folie erheblich erhöht bzw. die Gefahr erheblich re­ duziert, daß während der Wärmezufuhr Rißbildungen in der hochbeanspruchten Folie unter der spannungsfreien Be­ schichtung auftreten. Die Minimierung von Rißbildungen kann dadurch weiter verbessert werden, daß die wärmeer­ weichbare Beschichtung geringfügig vernetzt ist, z. B. strahlenvernetzt ist. Dadurch bleibt die erfindungsge­ mäße Werkstoffbahn einerseits hinreichend weich und legt sich im Zuge des Aufschrumpfens einwandfrei und dicht ge­ gen den umhüllten Gegenstand an, weist die Beschichtung andererseits eine hinreichende Festigkeit auf.

Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung mit selbstän­ diger Bedeutung ist vorgesehen, daß ein hitzebeständiges und folglich nicht wärmeschrumpfendes Gewebe oder Ge­ wirke unter Zwischenschaltung einer Kleberschicht auf die im Einsatz Innenseite der Folie aufgebracht ist. In die­ sem Fall geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß sich das von der wärmeschrumpfenden Folie umgebene Gewebe oder Gewirke aufgrund des Erweichens der zwischengeschal­ teten Kleberschicht im Zuge der Wärmezufuhr einwandfrei gegen den umhüllten Gegenstand anlegt. Das gilt insbes. dann, wenn das Gewebe oder Gewirke aus Polyesterfäden, Rayonfäden oder feinen Glasfäden besteht. Jedenfalls las­ sen sich mit einer derartigen Werkstoffbahn wasserdichte und besonders druckfeste Schrumpfmuffen, Schrumpfgehäuse, Schrumpfmanschetten, Schrumpfrohre usw. herstellen. Dieser Effekt wird dadurch noch verbessert, wenn nach einem wei­ teren Vorschlag der Erfindung auf die im Einsatz Außen­ seite der Folie eine spannungsfreie Beschichtung aus un­ ter Wärmezufuhr erweichbarem polymeren Material aufge­ bracht ist. Stets läßt sich eine einwandfrei geschützte und isolierte Kabelverbindung oder -abzweigung verwirk­ lichen.

Nach einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Folie selbstschmierende Füllstoffe wie Graphit, Molybdän, Talkum o. dgl. aufweist und ver­ netzt, z. B. strahlenvernetzt, sowie gestreckt ist. Da­ durch entsteht eine wärmerückstellfähige Werkstoffbahn, welche die Herstellung besonders flexibler und folglich anpassungsfähiger Schrumpfmuffen, Schrumpfgehäuse, Schrumpfmanschetten, Schrumpfrohre o. dgl. ermöglicht. Eine derartige Werkstoffbahn läßt sich besonders einfach und preiswert herstellen und gewährleistet dennoch eine wasserdichte und druckfeste Schutzhülle für Kabelverbin­ dungen oder -abzweigungen, und zwar ohne ein zusätzliches Gewebe oder Gewirke. Das gilt auch für eine andere Ausfüh­ rungsform der Erfindung, wonach die Folie aus mit kurzen Fasern bzw. Stapelfasern aus thermoplastischem Kunststoff und/oder kurzen Glasfasern gefülltem Polymermaterial be­ steht und im Wege der Extrusion, Vernetzung und Expansion hergestellt ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er­ läutert; es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Werkstoffbahn aus einer wärmeschrumpffähigen Folie 1 mit einer spannungsfreien Beschichtung 2 aus Polymermaterial,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Werk­ stoffbahn aus einer wärmeschrumpffähigen Folie 1 mit einem hitzebeständigen Gewebe 3 unter Zwischen­ schaltung einer Kleberschicht 4,

Fig. 3 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Werk­ stoffbahn aus einer wärmeschrumpffähigen Folie 1 mit pulverförmigen Füllstoffen 5 wie Graphit o. dgl., und

Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 3 mit kurzen Kunststoffasern und/oder Glasfasern 6 als Füllstoffe.

Claims (7)

1. Wärmerückstellbare Werkstoffbahn zum Herstellen von Muffen, Gehäusen, Manschetten, Rohren o. dgl. auf Gegen­ stände, insbes. Kabelverbindungen und -abzweigungen, auf­ schrumpfbaren Umhüllungen, mit einer wärmeschrumpffähigen Folie aus polymerem Material, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Folie (1) eine spannungsfreie Beschichtung (2) aus unter Wärmezufuhr erweichbarem poly­ meren Material aufweist.

2. Werkstoffbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeerweichbare Beschichtung (2) geringfügig ver­ netzt, z. B. strahlenvernetzt ist.

3. Werkstoffbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein hitzebeständiges Gewebe (3) oder Gewirke unter Zwischenschaltung einer Kleberschicht (4) auf die im Ein­ satz Innenseite der Folie (1) aufgebracht ist.

4. Werkstoffbahn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (3) oder Gewirke aus Polyesterfäden, Rayonfäden oder feinen Glasfäden besteht.

5. Werkstoffbahn nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf die im Einsatz Außenseite der Folie (1) eine spannungsfreie Beschichtung (2) aus unter Wärme­ zufuhr erweichbarem polymeren Material aufgebracht ist.

6. Werkstoffbahn nach Anspruch 1 und unabhängig davon, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (1) selbstschmie­ rende Füllstoffe (5) wie Graphit, Molybdän, Talkum o. dgl. aufweist und vernetzt, z. B. strahlenvernetzt, sowie ge­ streckt ist.

7. Werkstoffbahn nach Anspruch 1 und abhängig davon, da­ durch gekennzeichnet, daß die Folie (1) aus mit kurzen Fasern bzw. Stapelfasern aus thermoplastischem Kunststoff und/oder kurzen Glasfasern (6) gefülltem Polymermaterial im Wege der Extrusion, Vernetzung und Expansion herge­ stellt ist.