DE3930987A1 - Neue substituierte 1-iodpropin-3-yl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozide - Google Patents
Neue substituierte 1-iodpropin-3-yl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozideInfo
- Publication number
- DE3930987A1 DE3930987A1 DE19893930987 DE3930987A DE3930987A1 DE 3930987 A1 DE3930987 A1 DE 3930987A1 DE 19893930987 DE19893930987 DE 19893930987 DE 3930987 A DE3930987 A DE 3930987A DE 3930987 A1 DE3930987 A1 DE 3930987A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ether
- cyanoalkyl
- beta
- formula
- diluent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N37/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
- A01N37/36—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids containing at least one carboxylic group or a thio analogue, or a derivative thereof, and a singly bound oxygen or sulfur atom attached to the same carbon skeleton, this oxygen or sulfur atom not being a member of a carboxylic group or of a thio analogue, or of a derivative thereof, e.g. hydroxy-carboxylic acids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
- C07C255/01—Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C255/11—Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms containing cyano groups and singly-bound oxygen atoms bound to the same saturated acyclic carbon skeleton
- C07C255/13—Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms containing cyano groups and singly-bound oxygen atoms bound to the same saturated acyclic carbon skeleton containing cyano groups and etherified hydroxy groups bound to the carbon skeleton
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Agronomy & Crop Science (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft neue substituierte 1-Iodpropin-3-
yl-β-cyanoalkylether, ihre Herstellung sowie deren
Verwendung als Mikrobiozide.
Wasserhaltige oder der Witterung ausgesetzte technische
Materialien werden von Mikroorganismen, wie Schimmelpilzen,
Hefen, Bakterien oder Algen besiedelt und durch
deren Stoffwechselaktivitäten geschädigt.
Man setzt daher diesen Materialien mikrobiozid wirkende
Substanzen zu. Bislang stand dabei in erster Linie die
Wirksamkeit und weniger die Umweltverträglichkeit oder
Toxikologie der eingesetzten Mittel im Vordergrund. Im
wesentlichen wurden daher chlorierte Phenole (Pentachlorphenol),
Tributylzinnester und formaldehydhaltige Konverierungsmittel
verwendet.
Aus ökologischen Gründen muß der Einsatz dieser Stoffe
eingeschränkt werden.
Es besteht daher ein großer Bedarf an in Wasser schwerlöslichen,
nichtflüchtigen, breit gegen Mikroorganismen
wirkenden, wenig toxischen und für die Umwelt wenig
schädlichen Substanzen, die zum Schutz von Holz, Leder,
Textilien, Anstrichen, Putz, technischen wäßrigen Formulierungen
usw. eingesetzt werden können.
Es wurden bereits verschiedene 1-Iodpropin-3-oxiderivate
zum Schutz von technischen Materialien vorgeschlagen.
1-Iodpropin-3-yl-butylcarbamat wird nach den Lehren der
DE-OS 24 33 410 zum Schutz von Holz und Anstrichen gegen
Pilzzerstörung eingesetzt. Aus der DE-OS 20 09 960 sind
1-Iodpropinyloxymethylether bekannt, die als technische
Konservierungsmittel eingesetzt werden können.
Auch unsubstituierter 1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoethylether
wurde bereits zum Schutz technischer Materialien
vor Befall durch Mikroorganismen vorgeschlagen (DE-OS
35 26 789).
Die genannten Verbindungen besitzen eine hohe antimikrobielle
Wirksamkeit und geringe Toxizität gegen Warmblüter.
Sie haben aber den Nachteil, daß sie aus den zu
schützenden Materialien durch Witterungseinflüsse aufgrund
ihrer relativ hohen Wasserlöslichkeit und des
relativ hohen Dampfdruckes ausgewaschen bzw. in die
Atmosphäre ausgetragen werden.
Iodpropinylcarbamate entsprechend der DE-OS 24 33 410 und
der 1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoethylether der DE-OS
35 26 789 haben außerdem den Nachteil der hohen Kristallisationsneigung,
was den Einsatz in unpolaren Medien,
wie z. B. Silikondichtungsmassen, Textilhydrophobierungen,
Treibstoffen usw. unmöglich macht.
Aufgabe der Erfindung war es, neue Verbindungen bereitzustellen,
die eine hohe antimikrobielle Aktivität aufweisen
und gleichzeitig aber die obengenannten Nachteile
nicht mehr haben.
Gelöst wurde die Aufgabe durch neue substituierte 1-Iodpropin-
3-yl-β-cyanoalkylether der Formel I
worin R¹ und R² gleich oder verschiedenes Alkyl mit 1 bis
3 C-Atomen, das noch durch Cyan substituiert sein kann,
bedeuten oder einer der beiden Substituenten auch für
Wasserstoff steht.
Bevorzugte Beispiele für R¹ und R² sind Methyl- und
3-Cyanoethyl.
Die Herstellung der neuen substituierten Iodpropinyl-
β-cyanoalkylether der Formel I erfolgt durch Umsetzung
der entsprechenden Propinyl-β-cyanoalkylether
der Formel II mit Iod unter alkalischen Bedingungen in
Gegenwart von Verdünnungsmitteln und bei Temperaturen von
-20°C und +40°C.
Als Basen können Alkali- oder Erdalkalihydroxide wie z. B.
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Calciumhydroxid,
oder Alkali- oder Erdalkalialkoholate wie
z. B. Natriummethylat, Natriumisopropylat, Kaliummethylat,
Kaliumtertiärbutylat eingesetzt werden; bevorzugt werden
Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
Als Verdünnungsmittel für die Reaktion eignen sich Wasser
und mit Wasser mischbare Lösemittel, z. B. niedere Alkohole,
wie Methanol, Ethanol, iso- und n-Propanol, Butanole;
Glykole, Glykolether und Glykolester, wie z. B. Mono-,
Di-, Triethylenglykol, Mono- und Dipropylenglykol; Mono-,
Diethylenglykolmono- und -dimethylether, Mono- und Diethylenglykolmono-
und -diethylether; Mono- und Diethylenglykolbutylether;
Mono- und Diethylenglykolacetat;
Ether, wie z. B. Diisopropylether oder tertiär-Butylmethylether.
Geeignete Iodierungsmittel sind neben Iod Alkaliiodide in
Gegenwart von Oxidationsmitteln, wie z. B. Natriumiodid
mit Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit.
Die als Zwischenprodukte benötigten Propin-3-β-cyanoalkylether
können nach dem bekannten Verfahren aus
Propin-3-ol und α,β-ungesättigten Nitrilen hergestellt
werden (Chemical Abstracts 68, 49 008 (1968)). Die
nicht in der Position 1 halonierten Propin-3-yl-β-
cyanoalkylether besitzen nur geringe antimikrobielle Aktivität.
Für den Einsatz als Mikrobiozide brauchen die erfindungsgemäßen
Verbindungen nicht weiter gereinigt zu werden.
Gewünschtenfalls können sie jedoch auch mit Hilfe eines
geeigneten Lösemittels nach einer üblichen Methode, wie
z. B. Chromatographie, isoliert werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind flüssig oder
niedrig schmelzende Feststoffe.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich durch
ihre hohe Wirksamkeit und ihr breites Wirkungsspektrum
gegen Mikroorganismen, insbesondere gegen Bakterien, wie
z. B. Bacillus subtilis, Hefen, wie z. B. Torula utilis,
Saccharomyces cerevisiae, Schimmelpilze, wie z. B.
Cladosporium resinae, Ulocladium consortiale, Apsergillus
niger, Penicillium funiculosum, Chaetomium globosum,
Trichoderma viride, Sclerophoma pityophila, holzverblauende
Pilze, wie z. B. Aureobasidium pullulans, holzzerstörende
Pilze, wie z. B. Coniophora puteana, Poria
montecola, Algen, wie z. B. Chlorella fusca, aus.
Sie eignen sich aufgrund ihres breiten Wirkungsspektrums
besonders zum Schutz technischer Materialien, wie z. B.
von frisch geschnittenem Holz, Holzanstrichen, Leder,
Lederhalbfabrikaten, Kunststoffen, Textilhydrophobierungen,
Treibstoffen, Kühlschmiermitteln, Papier, Beschichtungen,
Silikondichtungsmassen.
Die erfindungsgemäßen Mikrobiozide können besonders vorteilhaft
in unpolare, hydrophobe Materialien eingearbeitet
werden, aus denen sich z. B. der bekannte 1-Iodpropin-
3-yl-β-cyanoethylether (DE-OS 35 26 789) durch Kristallisation
abscheidet und daher nicht einsetzbar ist.
Die Wirkstoffe werden in üblicher Weise als Lösung formuliert.
Die Formulierung enthält den Wirkstoff in einer
Menge von 1 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-%.
Als Lösemittel eignen sich besonders Glykole, deren Mono-
und Diether oder deren Mono- oder Diester.
Weitere gut geeignete Lösemittel, besonders für unpolare
Systeme sind: Aromatenbenzine, Xylol, Trimethylbenzol;
Ketone, wie Aceton, Cyclohexanon, Isophoron, Methylisobutylketon;
Ether, wie z. B. Diisopropylether, Dimethoxyethan;
Ester wie z. B. Essigsäureethylester, Essigsäuremethylester,
Essigsäurepropylester, Essigsäurebutylester.
Die Anwendungskonzentrationen liegen je nach Art des zu
schützenden Materials und des zu erwartenden Mikrobenbefalls
zwischen 0,005 und 3%, vorzugsweise zwischen
0,05 und 1%, bezogen auf das zu schützende Material.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können auch in Kombination
mit anderen bekannten antimikrobiell wirkenden Substanzen
eingesetzt werden.
Beispielsweise seien genannt: Benzimidazolylmethylcarbamat,
quaternäre Ammoniumsalze (Quats), wie z. B. Didecyl
dimethylammoniumchlorid, Methylenbisthiocyanat, Thiocyanato
methylthiobenzothiazol, Iodpropargylbutylcarbamat,
Tributylzinnverbindungen, 2-Alkylisothiazolionen, wie
z. B. 2-Octylisothiazolin-3-on, 2-Methylthio-4-tertiär
butylamino-6-cyclopropylamino-1,3,5-triazin.
Als Verdünnungsmittel kommen bevorzugt niedere Alkohole,
wie z. B. Methanol, Ethanol oder iso-Propanol zum Einsatz.
Ebenso können Gykole, deren Ether und Ester eingesetzt
werden. Beispiele für Glykole sind Mono- oder Di- oder
Triethylenglykol, Polyethylenglykol 200-600, Mono- oder
Di- oder Tripropylenglykol, Polypropylenglykol 300-600,
Mono- oder Diethylenglykolmethylether, Mono- oder Diethylenglykol
ethylether, Mono- oder Diethylenglykolisopropylether,
Mono- oder Diethylenglykolbutylether, Mono-
oder Dipropylenglykolmethylether, Mono- oder Dipropylenglykolethylether,
Mono- oder Dipropylenglykolbutylether,
Mono- oder Dipropylenglykoldimethylether. Die Lösemittel
können auch untereinander gemischt oder mit Wasser verdünnt
eingesetzt werden.
In 44,4 g (662 mmol) Methacrylnitril werden 0,3 g Kaliumhydroxid
gelöst und mit 37,1 g (662 mmol) 1-Propin-3-ol
versetzt. Nach 3 Stunden bei 100°C hat sich der Propin-
3-yl-2′-cyanoprop-1′-ylether gebildet; überschüssige
Reaktanten werden im Vakuum bis zu einer Badtemperatur
von 50°C abdestilliert. Man verdünnt dann den Rückstand
mit 150 ml Methanol, kühlt auf -5°C ab und tropft 64,5 g
einer 32prozentigen Natronlauge ein. Anschließend trägt
man innerhalb von 20 Minuten portionsweise 126,0 g (496 mmol)
Iod ein. Man rührt nach, wobei man den Ansatz auf
Zimmertemperatur erwärmt.
Anschließend verteilt man zwischen Wasser und 1,2-Dichlorethan,
isoliert die organische Phase, entfärbt durch
Waschen mit wenig Natriumbisulfitlösung, trocknet über
Calciumchlorid, filtriert über eine Schicht Kieselgel und
dampft das Eluat im Vakuum ein.
Man erhält ein gelbes Öl mit einer Reinheit von 93%
(NMR). Als Hauptnebenbestandteil findet man Propin-3-yl-
2′-cyanoprop-1′-ylether, der bei der Anwendung als Mikrobiozid
nicht stört.
Ausbeute: 88,2 g (67% d. Th., bezogen auf eingesetztes
Iod)
NMR: (Messung bei 60 MHz in Deuterochloroform)
1,31 ppm - Dublett - 3 Protonen
2,73 ppm - Sextett - 1 Proton
3,60 ppm - Dublett - 2 Protonen
4,30 ppm - Singulett - 2 Protonen O-CH₂-C≡C-I
1,31 ppm - Dublett - 3 Protonen
2,73 ppm - Sextett - 1 Proton
3,60 ppm - Dublett - 2 Protonen
4,30 ppm - Singulett - 2 Protonen O-CH₂-C≡C-I
IR: 2185 cm-1 C≡C
2245 cm-1 C≡N
2245 cm-1 C≡N
Gehalt Iod: gefunden: 50,0% berechnet: 50,94%
In 79,2 g (1,413 mol) 1-Propin-3-ol werden 0,3 g Kaliumhydroxid
gelöst und mit 150 g (1,413 mol) 2-Methylenglutarnitril
versetzt. Nach 4 Stunden bei 80°C hat sich der
Propin-3-yl-2,4′-dicyanobut-1′-ylether gebildet,
überschüssige Reaktanten werden im Vakuum bis zu einer
Badtemperatur von 50°C abdestilliert. Man verdünnt dann
den Rückstand mit 900 ml Methanol, kühlt auf -5°C ab und
trägt 66,5 g Kaliumhydroxid sowie 197,1 g (1,187 mol)
Kaliumiodid ein. Man rührt, bis die Salze gelöst sind und
tropft dann 1190 g (1,34 mol) einer 8,4%igen Natriumhypochlorit-
Lösung ein. Man rührt eine weitere Stunde
nach, wobei sich der Ansatz auf Zimmertemperatur erwärmt.
Anschließend arbeitet man wie in Beispiel 1 beschrieben
auf.
Man erhält ein gelbes Öl mit einer Reinheit von 86%
(NMR). Als Hauptnebenbestandteil findet man Propin-3-yl-
2′,4′-dicyanobut-1′-ylether, der bei der Anwendung als
Mikrobiozid nicht stört.
Ausbeute: 303 g (77% d. Th., bezogen auf eingesetztes
Kaliumiodid)
NMR: (Messung bei 60 MHz in Deuterochloroform)
4,37 ppm - Singulett - 2 Protonen O-CH₂-C≡C-I
IR: 2180 cm-1 C≡C
2255 cm-1 C≡N
2255 cm-1 C≡N
Gehalt Iod: gefunden: 43,1% berechnet: 44,08%
Arbeitet man analog Beispiel 1 ausgehend von cis-1-Cyanobuten-1
und verfährt im übrigen wie angegeben, so erhält
man 1-Iodpropin-3-yl-1′-cyano-but-2′-ylether in einer
Ausbeute von 72% d. Th., bezogen auf eingesetztes Iod.
NMR: (Messung bei 60 MHz in Deuterochloroform)
0,97 ppm - Triplett - 3 Protonen
1,67 ppm - Pentett - 2 Protonen
2,58 ppm - Dublett - 2 Protonen
3,70 ppm - Pentett - 1 Proton
4,39 ppm - Singulett - 2 Protonen O-CH₂-C≡C-I
0,97 ppm - Triplett - 3 Protonen
1,67 ppm - Pentett - 2 Protonen
2,58 ppm - Dublett - 2 Protonen
3,70 ppm - Pentett - 1 Proton
4,39 ppm - Singulett - 2 Protonen O-CH₂-C≡C-I
IR: 2185 cm-1 C≡C
2250 cm-1 C≡N
2250 cm-1 C≡N
Gehalt Iod: gefunden: 48,1% berechnet: 48,24%
Die mikrobiozide Wirksamkeit wird durch Bestimmung der
minimalen Hemmkonzentration (MHK-Werte) ermittelt. Der
MHK-Wert gibt die niedrigste Konzentration eines Wirkstoffes
an, bei der das Wachstum des Testkeimes noch völlig
gehemmt wird. Dazu werden abgestufte Wirkstoffmengen
in gelöster Form in flüssige Nährböden bei 50°C eingearbeitet,
die Nährböden werden anschließend durch Abkühlen
verfestigt, infiziert und bebrütet. Es wird somit eine
modifizierte Methode der Bestimmung der bakteriostatischen
Wirkung mit Hilfe des Verdünnungstests angewendet
(vgl. Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel,
Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 2. Auflage,
1969, Seite 5-6).
Als Nährboden für die Pilze dienten Malzagar-N-Nährbodenplatten.
Die Beimpfung erfolgte mit 1 ml einer Pilzsporensuspension
mit 10³ Keimen pro ml. Nach einer 14 Tage
langen Bebrütung bei 20°C erfolgte die Ablesung der MHK-
Werte in Gewichtsprozent, bezogen auf die Nährbodenmenge.
Als Nährboden für Bakterien dienten Standard-I-Nähragarplatten.
Die Beimpfung erfolgte mit 1 ml einer Bakteriensuspension
mit 10³ Bakterien pro ml. Nach einer Bebrütung
von 4 Tagen Dauer bei 37°C erfolgte die Ablesung der
MHK-Werte in Gewichtsprozent bezogen auf die Nährbodenmenge.
Tabelle | |
MHK-Werte gegen Bakterien | |
Substanz | |
Testkeime Bacillus substilis | |
gemäß Beispiel 1|0,001% | |
gemäß Beispiel 2 | 0,001% |
gemäß Beispiel 3 | 0,001% |
Vergleichssubstanz: 3-Iodpropin-1-yl-butylcarbamat | 0,002% |
Zur Verrottungsschutzausrüstung von Textilien werden wasserunlösliche
Fungizide in die Hydrophobierungsmittel
eingearbeitet. Voraussetzung für die Verwendbarkeit eines
Fungizides für dieses Einsatzgebiet ist seine Mischbarkeit
mit Paraffin. Es dürfen keine Auskristallisationen
stattfinden.
Zur Prüfung der Verwendbarkeit als Verrottungsschutzmittel
wird 1,00 g 1-Iodpropin-3-yl-1′-cyano-but-2′-yl-
ether (Beispiel 3) mit 49 g Paraffinöl bei 50°C intensiv
vermischt. Man erhält eine klare Lösung, aus der sich der
Wirkstoff auch bei Lagerung bei 0°C nicht wieder abscheidet.
Vergleichsweiise ebenso eingearbeitetes 3-Iodpropin-
3-yl-β-cyanoethylether (aus DE-OS 35 26 789) setzt
sich schnell grobkristallin ab und ist daher für diesen
Einsatzzweck ungeeignet.
Eine Emulsion von 5% eines handelsüblichen Kühlschmierstoffes
(pH 8) in Wasser wurde mit 1-Iodpropin-3-yl-2′-
cyanoprop-1′-ylether ausgerüstet. 200 ml dieser Emulsion
wurden mit 2 g Eisenspäne versetzt. Die Emulsionen wurden
über 3 Wochen täglich 8 Stunden geschüttelt. Nach 7 Tagen
sowie nach 14 Tagen wurden die Emulsionen mit einer Pilzsporensuspension
von Aspergillus niger, Aureobasidium
pullulans und Penicillium funiculosum beimpft, wobei 10³
Keime eingetragen wurden. Nach 7 Tagen, 14 Tagen und 21 Tagen
wurde die Emulsion auf ihren Keimgehalt geprüft,
indem eine 0,2 ml-Probe auf Malzagar-N-Nährbodenplatten
aufgebracht und 4 Tage bei 29°C bebrütet wurde.
Der Keimgehalt der Emulsion wurde durch Beurteilung der
Nährbodenplatte in der Skala 0 bis 4 festgestellt.
0=keine Keime
1=1 bis 10 Keime pro ml
2=11 bis 100 Keime pro ml
3=101 bis 1000 Keime pro ml
4=<1000 Keime pro ml
1=1 bis 10 Keime pro ml
2=11 bis 100 Keime pro ml
3=101 bis 1000 Keime pro ml
4=<1000 Keime pro ml
Als Vergleich diente eine Emulsion mit 0,2% 1,3,5-Tris-
hydroxyethylhexahydrotriazin, einem derzeit üblicherweise
eingesetzten Standardkonservierungsmittel des Handels.
Das Produkt des Beispiels 3 wurde in abgestuften Konzentrationen
bei 50°C in jeweils 1 kg Dieselkraftstoff gelöst.
Die Lösungen wurden jeweils mit 10 ml Bushnell-
Hass-Nährmedium (siehe L. D. Bushnell, H. F. Haas, Journal of
Bacteriology 41 (1941) S. 653 bis 673) unterschichtet. Es
wurde jeweils mit 1 ml einer Sporensuspension mit etwa
10⁶ Sporen von Cladosporium resinae angeimpft. Nach 2 Wochen
Lagerung bei 26°C wurde das Wachstum von Cladosporium
resinae an der Phasengrenze visuell beurteilt.
Als Vergleichssubstanz diente der aus der DE-OS 35 26 789
bekannte 1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoethylether.
Ein weiteres Kriterium für die Einsatzfähigkeit von Fungiziden
in Treibstoffen ist die Homogenität der organischen
Phase, Auskristallisationen können Düsen verstopfen.
Jeweils 2,0 g der in Beispielen 1, 2 und 3 beschriebenen
Verbindungen wurden in 8,0 g Ethylglykol gelöst. Die so
erhaltenen klaren Lösungen wurden jeweils in einer Menge
von 2% (0,4% Fungizid) und 5% (1,0% Fungizid) in eine
handelsübliche, fungizidfreie Dispersionsfarbe eingearbeitet.
Zum Vergleich wurde eine Lösung von 2,0 g 1-Iodpropin-3-
yl-β-cyanoethylether (gemäß DE-OS 35 26 789) in 8,0 g
Ethylglykol hergestellt und in gleicher Weise in weitere
Proben der Farbe eingearbeitet. Die so erhaltenen Farbproben
wurden jeweils zu 250 g/m² auf Rundfilterpapiere
(Durchmesser 5,5 cm) gestrichen und anschließend 72 Stunden
lang bei einer Temperatur von 30°C getrocknet.
Zur Simulation einer Ausdunstung wurden die Filterpapiere
14 Tage lang in einem Frischluftwärmeschrank bei 60°C belüftet.
Zum biologischen Test wurden die Filterpapiere
auf Malzagar-N-Nährböden, die vorher mit einer Kultur von
Aspergillus niger beimpft worden waren, aufgelegt. Nach
einer Bebrütungszeit von 14 Tagen bei einer Temperatur
von 29°C wurde der Grad des Bewuchses auf den Farbanstrichen
visuell in der Skala 0 bis 3 beurteilt.
0=kein Bewuchs,
1=geringer Bewuchs auf dem Anstrich, unter 10% der Gesamtfläche,
2=deutlicher Bewuchs, 10 bis 60% der Gesamtfläche,
3=starker Bewuchs, über 60% der Gesamtfläche.
1=geringer Bewuchs auf dem Anstrich, unter 10% der Gesamtfläche,
2=deutlicher Bewuchs, 10 bis 60% der Gesamtfläche,
3=starker Bewuchs, über 60% der Gesamtfläche.
Weitere wie in Beispiel 9 hergestellte, mit Farbe beschichtete
Papierfilter wurden 24 Stunden mit 1 l Wasser
pro m² ausgelaugt. Die Papierfilter wurden anschließend
72 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet, unter einer UV-Lampe
über Nacht sterilisiert und wie in Beispiel 9 auf
Nährböden aufgelegt und beimpft:
Claims (7)
1. Neue substituierte 1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoalkylether
der Formel I
worin R¹ und R² gleich oder verschiedenes Alkyl mit 1 bis
3 C-Atomen, das noch durch Cyan substituiert sein kann,
bedeuten oder einer der beiden Substituenten auch für
Wasserstoff steht.
2. 1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoalkylether gemäß Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ und R² Methyl- oder
3-Cyanoethyl bedeuten.
3. Verfahren zur Herstellung der 1-Iodpropin-3-yl-β-
cyanoalkylether der in Anspruch 1 angegebenen allgemeinen
Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Propin-3-yl-
β-cyanoalkylether der Formel II
worin R¹ und R² die angegebenen Bedeutungen besitzen, mit
Iod unter alkalischen Bedingungen in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
bei -20°C und +40°C umgesetzt wird.
4. Mikrobiozide Mittel, enthaltend einen oder mehrere
1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoalkylether der im Anspruch 1
angegebenen Formel I, gegebenenfalls in Verbindung mit
anderen
mikrobioziden Mitteln.
5. Mikrobiozide Mittel gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 1 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-%,
des 1-Iodpropin-3-yl-β-cyanoalkylethers der im
Anspruch 1 angegebenen Formel I enthalten.
6. Verwendung der mikrobioziden Mitteln gemäß Ansprüchen
4 und 5 zum Schutz technischer Materialien.
7. Mikrobiozide Mittel gemäß Anspruch 6 zum Schutz von
Leder, Textilien, Textilhydrophobierungen vor Mikroorganismen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893930987 DE3930987A1 (de) | 1989-09-16 | 1989-09-16 | Neue substituierte 1-iodpropin-3-yl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozide |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893930987 DE3930987A1 (de) | 1989-09-16 | 1989-09-16 | Neue substituierte 1-iodpropin-3-yl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3930987A1 true DE3930987A1 (de) | 1991-03-28 |
Family
ID=6389579
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893930987 Withdrawn DE3930987A1 (de) | 1989-09-16 | 1989-09-16 | Neue substituierte 1-iodpropin-3-yl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozide |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3930987A1 (de) |
-
1989
- 1989-09-16 DE DE19893930987 patent/DE3930987A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2164723C3 (de) | Antimikrobielles Mittel und seine Verwendung zur Bekämpfung von Bakterien, Pilzen und Algen | |
EP0199047B1 (de) | Neue Iodpropargylether, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0547480A1 (de) | Mikrobizide Mittel | |
DE1568744A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Propinylaethern | |
EP0068144B1 (de) | 1,1-Diphenyl-2-triazolyl-ethane, ihre Herstellung und ihre Verwendung als Fungizide | |
DE2206011A1 (de) | 1-acyl-3-aminosulfonyl-2-imino-benzimidazoline, verfahren zu ihrer herstellung und ihre fungizide verwendung | |
DE3412080A1 (de) | 2-(1h-pyrazol-1-yl)-4-(3h)-chinazolinone enthaltende mikrobizide mittel | |
DE2431073A1 (de) | Fungizides mittel | |
DE2426653B2 (de) | Derivate des 2-Amino-1,3-thiazins | |
DE2105174C3 (de) | 8-Oxychinolin- und 8-Oxychinaldinacrylate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Bekämpfung von Mikroorganismen | |
EP0475123A1 (de) | Verwendung von 2-n-Alkyl-1,2-benzisothiazolin-3-onen als technische Mikrobiozide | |
EP0111452A1 (de) | Verwendung von Pyrrolen als Biocide für den Materialschutz | |
DD209715A5 (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel | |
DE2731566A1 (de) | Verfahren zur herstellung von neuen chromon-derivaten, sowie ihre verwendung als pflanzenschutzmittel | |
DE3930987A1 (de) | Neue substituierte 1-iodpropin-3-yl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozide | |
EP0001395A2 (de) | Substituierte N-Phenyl-bernsteinsäureimide, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Fungizide | |
EP0170168B1 (de) | N,N-Diethyl-N'-aryl-N'-(dichlorfluormethylthio)-sulfamid-Mikrobizide | |
EP0209819B1 (de) | 3-(3-Iodpropargyloxy)-propionitril, ein Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung | |
DE2144125A1 (de) | Dithiocarbamidsaure salze von harnstoff-derivaten, verfahren zu ihrer herstellung und ihre fungizide und mikrobizide verwendung | |
EP0047850B1 (de) | Verwendung von 4-Nitroso-Pyrazolen in mikrobiziden Mitteln | |
DE4032576A1 (de) | Neue substituierte trihalogenallyl-ss-cyanoalkylether, ihre herstellung und verwendung als technische mikrobiozide | |
DE2311983A1 (de) | N-(fluordichlormethylthio)-n-(trifluormethyl)-aminobenzhydroxamsaeuren und deren salze, verfahren zu ihrer herstellung und ihre fungizide verwendung | |
EP0291800B1 (de) | Neue Cyanhydrin-Iodpropargylether, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Mikrobizide | |
EP0066769B1 (de) | Fungizide Mittel für den Materialschutz | |
DE2904390A1 (de) | Verduennbare benzimidazolcarbaminsaeurealkylester-formulierung, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung als biozid |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |