DE3928232A1 - Radnabenfluessigkeitsgetriebe fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Radnabenfluessigkeitsgetriebe fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Flüssigkeitsgetriebe für
Fahrzeuge als integrierter Bestandteil der Radnabe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Fahrzeugen (Auto, Motorrad) sind Getriebe als
Gangschaltung in Form der Zahnradschaltungen be
kannt. Ferner besteht die Möglichkeit der Über
setzungswahl von Antriebsdrehzahl zu Raddrehzahl
bei der hydraulischen Kraftübertragung, wobei
die Flüssigkeitspumpe, die Steuerelemente für
die Regelung des Flüssigkeitsfördervolumens
und der Flüssigkeitsmotor außerhalb der Radnabe
gelagert und über Flüssigkeitsleitungen miteinander
verbunden sind. Kennzeichnend für Zahnradgetriebe
ist, daß sie nur stufenweise (Gänge) und in
unbelastetem Zustand geschaltet werden können.
Kennzeichnend für die hydraulische Kraftübertragung
sind die räumlich separaten Bauteile, die über
relativ lange Flüssigkeitsleitungen mit entsprechenden
Flüssigkeitsströmungswiderständen miteinander
verbunden sind; ihr Ziel ist es, die bekannten
Kraftübertragungsmittel wie Kette, Kardanwelle z. B.
durch einen Flüssigkeitsstrom zu ersetzen;
die räumlich separaten Bauteile erfordern einen
hohen technischen Aufwand, weil die Dichtigkeit
des Flüssigkeitssystems bei Pumpe, Motor und
Leitungssystem sichergestellt sein muß.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein stufenlos,
auch bei Belastung schaltbares, wartungsfreies,
in kompakter Bauweise ausgeführtes, leicht
bedienbares Übersetzungsgetriebe für Fahrzeuge
zu schaffen, daß wahlweise auch die Funktionen
des Freilaufs und einer Bremse erfüllt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Radnabenflüssigkeitsgetriebe gelöst. Es besteht,
in kompakter Bauweise in der Radnabe zusammengefaßt,
aus: einer Flüssigkeitspumpe mit ggf. einstellbarem
Fördervolumen, einem Flüssigkeitsmotor mit ggf. ein
stellbarem Flüssigkeitsdurchflußvolumen, einem
Flüssigkeitskanalsystem und Stellelementen.
Das Drehzahlübersetzungsverhältnis zwischen
dem Antriebselement der Flüssigkeitspumpe und
dem Abtriebselement des Flüssigkeitsmotors
wird bestimmt durch die wahlweise mit Hilfe
der Stellelemente eingestellten Flüssigkeitsdurch
flußvolumina bei Pumpe und Motor.
Die Funktion des Freilaufes kann bei dem erfindungs
gemäßen Getriebe dadurch erreicht werden, daß
das Flüssigkeitsdurchflußvolumen bei Pumpe und
Motor gleichzeitig auf "Null" gestellt wird.
Anspruch 2 ermöglicht die Freilauffunktion,
indem für Pumpe und Motor jeweils ein Freilaufbypass
durch Stellelemente hinzugeschaltet wird und
damit für Pumpe und Motor ein separater Flüssigkeits
kreislauf besteht. Eine Freilauffunktion kann
nach Anspruch 3 erzielt werden, dadurch daß
ein Rückschlagventil einen für den Motor separaten
Flüssigkeitskreislauf eröffnet, wenn die Förder
leistung des Motors größer ist als die der Pumpe.
Mit Anspruch 4 wird die Freilauffunktion mittels
mechanischer Vorrichtung in üblicher Bauweise
als integrierter Bestandteil bei einem Flüssigkeits
getriebe in den Schutzbereich miteinbezogen.
Für die Bremsfunktion nach Anspruch 5 wird der
Flüssigkeitsmotor über die Felge als Flüssigkeits
pumpe betrieben, indem im Flüssigkeitskanalsystem
des Flüssigkeitsmotors sich ein über Stellelemente
gesteuertes Drosselelement befindet und ein
Fließwiderstand Bremswirkung erzeugt. Mit unter
schiedlichen Ansteuerungen (Ansprüche 6-12) läßt sich
die Bremswirkung wie bei der gleichzeitig angemel
deten, in Verweis genommenen Radnabenflüssigkeits
bremse für Fahrzeuge erzielen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere in folgendem: Das Getriebe ermöglicht
ein stufenloses Verändern zwischen extrem kleinem
und großem Übersetzungsverhältnis von Antrieb
und angetriebenem Rad und kann auch unter Beibehaltung
der Last geschaltet werden, was gerade bei Steigungs
fahrten von großem Vorteil ist. Die Kompaktbauweise
im geschlossenen Nabengehäuse benötigt keine
weiteren äußeren Bauteile und macht das Getriebe
äußeren Einflüssen gegenüber unempfindlich und
wartungsfrei. Das Radnabenflüssigkeitsgetriebe
eignet sich in besonderer Weise, die Funktion
des Freilaufs ohne weitere äußere Bauteile zu erreichen.
Eigenständige weitere Bauteile zur Erzielung
einer Bremsfunktion sind entbehrlich, weil der
Flüssigkeitsmotor als Teil des Flüssigkeitsgetriebes
verwendet werden kann als Radnabenflüssigkeitsbremse.
Mit diesem Getriebe in kompakter Leichtbauweise
können damit mehrere Funktionen erfüllt werden.
Dieses stufenlos schaltbare, nicht durch Zahnräder be
grenzte Übersetzungsgetriebe kann damit mit einem Frei
lauf und bei leichter Betätigung mit einer Allrad-ABS-
Bremse gekoppelt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
der Zeichnung dargestellt und wird im folgendem
näher beschrieben.
Das Schaubild zeigt ein Rad, bestehend aus Felge (1),
Speichen (2), Radachse (3) mit Radnabe. Als in
die Radnabe integrierte Bestandteile sind im
Beispiel abgebildet: die über ein Flüssigkeits
kanalsystem (13) miteinander verbundene Flüssigkeits
pumpe und der Flüssigkeitsmotor in Taumelscheiben
kolbentechnik.
Der Motor aus mehreren Kolben (4), Pleuel
(5), Motortaumelscheibe (6), schwenkbar im Lager
(7) auf der Radachse (3) mit Zylinderblock (8),
starr verbunden mit der Radachse (3) und inte
griertem Flüssigkeitskanalsystem (13). Das Abtriebs
element des Motors steht in fester Verbindung
mit der Felge (1) über Speichen (2) und besteht
aus Radnabengehäuse (9) und Motortaumelscheiben
stützplatte (10), die in einem Motorkugelzapfen
lager (11) schwenkbar im Radnabengehäuse (9)
gelagert ist und über ein Kugellager (20) die
Motortaumelscheibe (6) abstützt. Die Drehbewegung
des Radnabengehäuses (9) wird mittels Nut- und
Federverbindung (12) auf die Motortaumelscheiben
stützplatte (10) übertragen.
Die Pumpe besteht aus mehreren Kolben (4), Pleuel
(5), Pumpentaumelscheibe (14), schwenkbar im
Lager (15) auf der Radachse (3) mit Zylinderblock
(8), starr verbunden mit Radachse (3) und integriertem
Flüssigkeitskanalsystem (13). Das Antriebselement
der Pumpe steht in fester Verbindung mit dem
Kraftübertragungselement und besteht aus Kettenrad
(16), fest verbunden mit dem Pumpenkugelzapfenlager
(17), in dem die Pumpentaumelscheibenstützplatte
(18) schwenkbar gelagert ist und über ein Kugellager
(21) die Pumpentaumelscheibe (14) abstützt. Die Drehbewegung
des Kettenrades (16) wird mittels Nut- und Feder
verbindung (19) auf die Pumpentaumelscheibenstützplatte
(18) übertragen.
Die Freilauffunktion wird als Ausführungsbeispiel
nach Anspruch 3 dargestellt. Im Flüssigkeitskanalsystem
(13) ist die Druckseite (22) über einen Bypass
(23) mit einem hier eingebauten Rückschlagventil (24)
mit der Saugseite (25) verbunden.
Die Stellelemente für die Positionierung der
Pumpen- und Motortaumelscheibenstützplatten (18/10)
bestehen im Beispiel aus einer Stellhydraulik
(26), betätigt mit einem Stellhebel; die Stellhy
draulik (26) ist angeschlossen in einer Achsenlängs
bohrung (27) und mündet in einer Achsenquerbohrung (28).
Ein um die Querbohrung angeordneter Nut (29)
im Nabengehäuse ist mittels Simmeringen (30)
zur Radachse (3) abgedichtet. Ein an den Nut
(29) angeschlossener Hydraulikzylinder (31)
führt einen Hydraulikkolben (32), der über
ein Stützplattenpleuel (33) mit der Pumpen-
bzw. Motortaumelscheibenstützplatte (18/10)
verbunden ist und je nach Stellhebelstellung
die Lage der Taumelscheibenstützplatten be
stimmt.
Claims (12)
1. Radnabenflüssigkeitsgetriebe für Kraftfahrzeuge,
ggf. mit integriertem Freilauf und/oder zuschalt
barer, integrierter Bremse, zur stufenlosen
Übersetzungsänderung von Antriebsdrehzahl zur
Raddrehzahl auch bei Belastung, bestehend aus
einer Flüssigkeitspumpe mit gegebenenfalls
einstellbarem Fördervolumen und einem Flüssigkeits
motor mit ggf. einstellbarem Flüssigkeitsdurchfluß
volumen, einem Flüssigkeitskanalsystem und
Stellelementen,
dadurch gekennzeichnet, daß Flüssigkeitspumpe,
-motor und -kanalsystem als integrierte Bestand
teile der Radnabe auf/um die Drehachse des
Rades gelegt sind, wobei das Antriebselement
der Flüssigkeitspumpe mit den Kraftübertragungsele
menten (z. B. Zahnrad, Kette oder Kardanwelle)
und das Abtriebselement des Flüssigkeitsmotors
über z. B. Speichen mit der Felge und Flüssigkeits
motor und Flüssigkeitspumpe mit dem Flüssigkeits
kanalsystem verbunden sind und Flüssigkeitsstrom
stellelemente sich ggf. an/in Flüssigkeitspumpe,
-kanalsystem und/oder -motor befinden.
2. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
1 mit zusätzlichem Freilauf, unabhängig von
der Fördervolumenstellung von Flüssigkeitspumpe
und/oder -motor,
dadurch gekennzeichnet,
daß Flüssigkeitspumpe und -motor jeweils mit
einem getrennten Flüssigkeitsnebenkanalsystem
als Freilaufbybass zwischen Druck- und Saugseite
ausgestattet sind und über Ventile an das Flüssig
keitskanalsystem angeschlossen sind.
3. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Druck- und Saugseite im Flüssigkeitskanalsystem
über ein Rückschlagventil ggf. in einem Bypass
miteinander verbunden sind.
4. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebselement der Flüssigkeitspumpe
über eine in das Nabengehäuse integrierte me
chanische Freilaufvorrichtung mit dem Kraftüber
tragungselement und/oder das Abtriebselement
des Flüssigkeitsmotors in derselben Weise mit
der Felge verbunden ist.
5. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
1-4 mit integrierter Bremse, bei dem die
Motorseite des Radnabenflüssigkeitsgetriebes
als Radnabenflüssigkeitsbremse ausgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich im Flüssigkeitskanalsystem des Flüssig
keitsmotors ein Flüssigkeitsstromdrosselelement
(z. B. Ventil, Drosselklappe) befindet, dessen
Stellelement (z. B. Seilzug) mit einem Betäti
gungselement (z. B. Hebel) verbunden ist.
6. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anpruch 5,
bei dem ein Blockieren der Räder in
der Weise verhindert wird, daß der Flüssigkeitsdruck
in Abhängigkeit vom Flüssigkeitsstrom selbstregulie
rend geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flüssigkeitsstromdrosselelement im Flüssig
keitskanalsystem als Überdruckventil ausgeführt
ist.
7. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überdruckventil im Flüssigkeitskanal
system mit einem hydraulischen Stellelement
versehen ist, das mit der Druckseite des Flüssigkeits
kanalsystems verbunden ist.
8. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flüssigkeitsstromdrosselelement mit
einem Bypass überbrückt ist, in welchem sich
ein Überdruckventil befindet, das ggf. mit einem
hydraulischen Stellelement versehen ist, das
mit der Druckseite des Flüssigkeitskanalsystems
verbunden ist.
9. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
5-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Flüssigkeitsmotor und Überdruckventil(e)
mit einem hydraulischen Stellelement versehen
ist/sind, das mit der Druckseite des Flüssigkeits
kanalsystems verbunden ist.
10. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
1-9, bei der ein Blockieren des Rades durch
Lockerung der Bremse aufgehoben bzw. verhindert
wird, wenn bei plötzlich abnehmender Bremswirkung
infolge verminderter Bodenhaftung der Bremsdruck
im System plötzlich abnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Druckseite des Flüssigkeitsstromdrossele
lementes ein Signalgeber für abrupten Druckabfall
(z. B. Feder, hydrospeicherähnlich abgefederte
Kolben) angebracht ist, der verbunden ist mit
Stellelementen für den Flüssigkeitsstrom (z.
B. Flüssigkeitsstromdrosselelement, Bypassventil).
11. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
1-10, bei der die Bremsleistung abhängig ist
von der Achsbelastung,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich ein Massedruckaufnehmer (z. B. Feder,
Hydraulikkolben) in, auf, an der Achsaufhängung
und/oder Achse befindet und über eine Steuerleitung
(z. B. Hydraulik) mit den Stellelementen
(z. B. Überdruckventil) verbunden ist.
12. Radnabenflüssigkeitsgetriebe nach Anspruch
1-11, bei der die Bremswirkung des Fahrzeugs
das mit einem Energiespeicher oder Energieerzeuger
zum Betrieb der Zusatzgeräte ausgestattet ist,
dadurch optimiert wird, indem diese abhängig
ist von der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
und der Bodenhaftung der Räder,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug mit einem Bewegungsmelder zur
Feststellung der Fahrzeugbewegung (z. B. Infra
rotbewegungsmelder) ausgerüstet ist und die
einzelnen Räder mit einem Drehzahlmelder (z. B.
Tachometer) versehen sind und Bewegungs- und
Drehzahlmelder über Steuerleitung mit einem Steuerge
rät (z. B. Rechner) verbunden sind; die Stellele
mente der Flüssigkeitspumpe und/oder des Flüssig
keitsstromdrosselelementes sind mit Steuerelementen
(z. B. Elektromagnet) versehen, welche über
Steuerleitungen mit dem Steuergerät als Signalgeber
verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928232 DE3928232A1 (de) | 1989-08-26 | 1989-08-26 | Radnabenfluessigkeitsgetriebe fuer kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928232 DE3928232A1 (de) | 1989-08-26 | 1989-08-26 | Radnabenfluessigkeitsgetriebe fuer kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3928232A1 true DE3928232A1 (de) | 1991-02-28 |
Family
ID=6387925
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893928232 Ceased DE3928232A1 (de) | 1989-08-26 | 1989-08-26 | Radnabenfluessigkeitsgetriebe fuer kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3928232A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10127094C1 (de) * | 2001-06-02 | 2003-02-06 | Ari Heinz | Schaltwerksgetriebe mit veränderlicher Übersetzung, insbesondere für Fahrräder |
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1989
- 1989-08-26 DE DE19893928232 patent/DE3928232A1/de not_active Ceased
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