DE3927039A1 - Verfahren zum kontinuierlichen herstellen von armierten stranggepressten profilen aus thermoplastischem kunststoff, insbesondere aus recycling kunststoff und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen herstellen von armierten stranggepressten profilen aus thermoplastischem kunststoff, insbesondere aus recycling kunststoff und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Herstellen von armierten stranggepreßten Profilen aus
thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Recycling-
Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens.
Es sind Verfahren bekanntgeworden, nach welchen armierte
stranggepreßte Profile hergestellt werden. Hierbei werden
Stahlstäbe oder ein Profil aus Stahlblech oder einem
anderen Material einem Extruder zugeführt, derart, daß
diese vom Kunststoff ummantelt werden. Der Extruder
kopf steht bei einer solchen Anlage in einem gewissen
Winkel zur Vorschubrichtung der Armierung. Im Anschluß
daran ist eine Kalibriereinrichtung vorgesehen, welche
das Ganze in die richtige Form bringt. Da es bei Re
cycling-Kunststoff aber nicht auszuschließen ist, daß
sich in der Ummantelung Risse, sei es beim Erstarren
und die dadurch hervorgerufene Schrumpfung, bilden,
oder sei es durch Fremdeinschlüsse, wie Papier u. a.,
kann die Armierung durch eindringende Feuchtigkeit
durch Korrosion zerstört werden. Insbesondere Teile
oder Profile, die mit Seewasser in Berührung kommen,
sind in ihrer Haltbarkeit begrenzt und können in diesem
Bereich kaum eingesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein armiertes Profil
aus Kunststoff, insbesondere aus Recycling-Kunststoff
herzustellen, das auch für seewassergefährdete Bau
teile verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst. Die Skelettarmierung besteht aus
einem geeigneten Kunststoff, wie z. B. Polyamid u. a.
Das Material der eingebrachten Skelettarmierung ist
homogen und besitzt eine wesentlich höhere Festigkeit
als die Ummantelung aus Recycling-Kunststoff. Dadurch
erhält das Profil ein wesentlich höheres Widerstands
moment, wobei Spätschäden durch Korrosion vollkommen
ausgeschlossen sind. Da die Ausdehnungskoeffizienten
beider Materialien gleich sind, können sich beim Erstar
ren auch keine Schrumpfungsspannungen ausbilden. Es
können sich also keine Spannungsrisse bilden und es
gibt auch keine Restspannungen, die zu einem Ver
werfen der Bauteile beim Erstarrungsvorgang führen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann
unmittelbar nach dem Extruder das vorgeformte Profil
mit Einschnitten zur Einbringung der Skelettarmierung
versehen werden. In diese Einschnitte wird das Skelett
material mit vorbestimmten Druck eingespritzt. Das im
Extruder aufbereitete Recycling-Kunststoff-Material be
findet sich in diesem Bereich noch im thermoplastischen
Zustand, so daß das Einspritzmaterial ohne großen Wider
stand den vorgesehenen Raum einnehmen kann, indem das noch
thermoplastische Material mehr oder weniger verdrängt
wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann zwischen
der Formdüse am Extruder und dem Kalibrator eine Schneid
konsole mit Spritzeinsatz angeordnet sein. Die Anordnung
von Schneidkonsole mit Spritzeinsatz an dieser Stelle
ist von großer Bedeutung. Das Profilmaterial befindet
sich, wie schon erwähnt, noch im thermoplastischem Zu
stand und bei der Umformung im Kalibrator werden die
Einschnitte der Messer gegeneinandergedrückt und zum
Verschmelzen gebracht, so daß diese an der Außenseite
nicht mehr sichtbar sind. Die Skelettarmierung ist somit
vollkommen vom Profilmaterial ummantelt.
Des weiteren kann die Schneidkonsole mit mindestens einem
Messer und einer Spritzdüse bestückt sein. Die Skelett
armierung kann also in beliebiger Anzahl eingebracht
werden um den Anforderungen betreffs Steifigkeit gerecht
zu werden.
Darüber hinaus kann das Messer und die Spritzdüse bo
genförmig ausgebildet sein. Dadurch läßt sich das noch
weiche Profilmaterial besser einschneiden, während die
Spritzdüse besser in die Einschnitte eindringen kann.
Ferner können die Messer mit den Spritzdüsen zu einer
Einheit verbunden sein. So können die Schneidkanten der
Einschnitte besser über die Außenkonturen der Spritz
düsen hinweggleiten.
Des weiteren kann im Anschluß an die Schneidkonsole
mit Spritzeinsatz ein Kalibrator angeordnet sein und
der Kalibrator kann mit Fibrationselementen versehen
sein. Der Kalibrator in diesem Bereich ist ein wichtiger
Bestandteil der Erfindung, weil die exakte Einbettung
der Skelettarmierung und das Zuschmelzen der von der
Außenseite des Profils angebrachten Einschnitte hier
erfolgt. Durch die Verformung des noch im thermoplasti
schen Zustand befindlichen Recycling-Kunststoff-Materials
wird eine geschlossene und dichte Oberflächenstruktur
des Profils erreicht. Die Fibrationselemente begünstigen
das Einbetten der Skelettarmierung und das Verschmel
zen der Einschnitte. Durch eine bestimmte Frequenz der
Schwingungen der Fibrationselemente kann auch ein Aus
richten von Einschlüssen im Material erfolgen, in dem
sich dieselben mehr oder weniger parallel und in Längs
richtung des Profils legen. Dadurch läßt sich auch eine
höhere Festigkeit und Steifigkeit des Profils erzielen.
Der Kalibrator ist also unmittelbar der Schneidkonsole
mit Spritzeinsatz nachgeschaltet.
Darüber hinaus können Messer und Spritzdüse stabförmig
ausgebildet sein. Damit kann eine Skelettarmierung mit
rechteckigem oder leicht ovalem Querschnitt erreicht
werden.
Die Messer und Spritzdüsen können aber auch doppel-T-
förmig oder U-förmig ausgebildet sein, um bessere
statische Werte zu erzielen, insbesondere was die Stei
figkeit der Profile anbelangt, die als Bauteile ver
wendet werden.
Schließlich können die Messer stabförmig und die Spritz
einsätze in Form eines Hantels ausgebildet sein.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispieles soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Vorrichtung zum Herstellen von skelett
armierten Profilen aus thermoplastischem
Kunststoff, gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung nach Fig. 1,
wobei der Kalibrator mit Fibrationsele
menten ausgerüstet ist,
Fig. 3 ein Querschnitt durch ein skelettarmier
tes Profil, wobei das Skelett hantel
förmig ausgebildet ist,
Fig. 4 ein Querschnitt durch ein skelettarmier
tes Profil mit doppel-T-förmigem Skelett
und
Fig. 5 ein Querschnitt durch ein skelettarmier
tes Profil mit U-förmiger und doppel-T-
förmiger Skelettierung.
Die in der Fig. 1 dargestellte schematische Vorrichtung
besteht aus einem Extruder 1 mit einer Formdüse 12, die
den aufbereiteten Kunststoff zu einem Profil 2 vorformt.
Unmittelbar an den Extruder 1 schließt sich eine Schneid
konsole 3 mit Spritzeinsatz 4 an. Das noch im thermoplasti
schem Zustand befindliche Recycling-Kunststoff-Material
wird vorzugsweise von der Unterseite des Profils aus
gehend mindestens ein Einschnitt 11 durch die Messer 6
vorgenommen, in welchem eine Spritzdüse 7 eingreift und
geeigneten thermoplastischen Kunststoff, wie z. B. Polyamid
einspritzt. Der Einspritzdruck wird hierbei so gewählt,
daß die Einschnitte 7 entsprechend ausgefüllt werden. Da
die Spritzmasse, z. B. Polyamid homogener und bedeutend
fester als die Profilmasse aus Recycling-Kunststoff ist,
gibt eine derartige Skelettarmierung dem Profil die
gewünschte Festigkeit und Steifigkeit, wie dies bei
Bauteilen erforderlich ist. Die Skelettierung ist kor
rosionsbeständig und die so hergestellten Teile können
für seewassergefährdete Bauteile eingesetzt werden. Die
Messer 6 der Schneidkonsole 3 können verschiedenartig
ausgebildet sein, ebenso, wie die Spritzdüsen 7, so
daß die Skelettierung hantelförmig oder doppel-T-förmig
oder U-förmig geformt ist, je nachdem, wie es das
statische Widerstandsmoment erfordert.
In einem unmittelbar nachgeschalteten Kalibrator 8 wird
das noch thermoplastische Material des Profils 2
weiter verformt, wobei durch den hierbei entstehenden
Druck die Einschnitte 11, die nicht mit Spritzmaterial
ausgefüllt sind, verschmolzen werden, so daß die Ske
lettierung 5 von allen Seiten fest ummantelt ist. Das
nun fertige Profil 10 wird nach dem Durchlaufen einer
Kühlstrecke in gewünschte Längen geschnitten. Selbst
verständlich können am Kalibrator 8 Mittel vorgesehen
sein, welche das Verschmelzen der noch offenen Ein
schnitte 11 begünstigen.
Die Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ausführung, bei der am
Kalibrator 8 Fibrationselemente 9 vorgesehen sind, wel
che auf das zu verformende Profil 10 mit einer vorbe
stimmten Frequenz einwirken, wodurch das Einbetten der
Skelettierung sowie das Verschmelzen der Einschnitte 11
begünstigt wird. Außerdem bewirken diese Schwingungen,
ein Ausrichten eventuell eingeschlossener Fremdkörper
in eine etwa zur Oberfläche des Profils 10 parallele
Lage. Die Fibrationselemente können auch in Form von
Bändern 13, 14 ausgebildet sein.
In der Fig. 3 ist ein Querschnitt durch ein Profil 10
dargestellt, wobei die Skelettierung hantelförmig aus
gebildet ist. Die Einschnitte 11 sind wieder verschmol
zen, so daß die Skelettierung fest ummantelt ist.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine doppel-T-förmige bzw.
U-förmige Skelettierung 5. Selbstverständlich kann diese
auch eine andere Form haben, so dies von Vorteil ist,
ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
Claims (12)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von
armierten stranggepreßten Profilen aus thermoplasti
schem Kunststoff, insbesondere aus Recycling-Kunst
stoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das aus einem Extruder (1) austretende, vor
geformte Profil (2) eine Skelettarmierung (5) aus einem
anderen geeigneten Kunststoff mit besseren Festig
keitswerten, wie z. B. Polyamid, eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar nach dem Extruder (1) das vorgeformte
Profil (2) mit Einschnitten (11) zum Einbringen von
Spritzdüsen (7) und Einspritzen des Skelettmaterials
versehen wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, mit
einem Extruder, einer Formdüse für das Profil und
einem Kalibrator, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Formdüse (12) und dem Kalibrator (8) eine Schneid
konsole (3) mit Spritzeinsatz (4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkonsole (3) mit mindestens einem
Messer (6) und einer Spritzdüse (7) bestückt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Messer (6) und die Spritzdüse (7) bogen
förmig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß Messer (6) und Spritzdüse (7) miteinander ver
bunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kalibrator (8) der Schneidkonsole (3) mit
Spritzeinsatz (4) unmittelbar nachgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß am Kalibrator (8) Fibrationselemente (9) ange
ordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Messer (6) und Spritzdüse (7) stabförmig ausge
bildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Messer (6) und Spritzdüse (7) doppel-T-förmig
ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Messer (6) und Spritzdüse (7) U-förmig ausgebildet
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messer (6) stabförmig und die Spritzeinsätze (4)
in Form eines Hantels ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927039 DE3927039A1 (de) | 1989-08-16 | 1989-08-16 | Verfahren zum kontinuierlichen herstellen von armierten stranggepressten profilen aus thermoplastischem kunststoff, insbesondere aus recycling kunststoff und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927039 DE3927039A1 (de) | 1989-08-16 | 1989-08-16 | Verfahren zum kontinuierlichen herstellen von armierten stranggepressten profilen aus thermoplastischem kunststoff, insbesondere aus recycling kunststoff und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3927039A1 true DE3927039A1 (de) | 1991-02-21 |
DE3927039C2 DE3927039C2 (de) | 1991-06-06 |
Family
ID=6387222
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893927039 Granted DE3927039A1 (de) | 1989-08-16 | 1989-08-16 | Verfahren zum kontinuierlichen herstellen von armierten stranggepressten profilen aus thermoplastischem kunststoff, insbesondere aus recycling kunststoff und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3927039A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3338951A1 (de) * | 1983-10-27 | 1985-05-09 | Flessner GmbH & Co, 6078 Neu-Isenburg | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen herstellen eines gefuellten teigschlauches |
DE3507640C2 (de) * | 1985-03-05 | 1987-06-19 | Hubert 5778 Meschede De Moeller |
-
1989
- 1989-08-16 DE DE19893927039 patent/DE3927039A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3338951A1 (de) * | 1983-10-27 | 1985-05-09 | Flessner GmbH & Co, 6078 Neu-Isenburg | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen herstellen eines gefuellten teigschlauches |
DE3507640C2 (de) * | 1985-03-05 | 1987-06-19 | Hubert 5778 Meschede De Moeller |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3927039C2 (de) | 1991-06-06 |
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