DE3923358A1 - Verfahren und presse zur herstellung kaltgeformter rohrfoermiger koerper - Google Patents
Verfahren und presse zur herstellung kaltgeformter rohrfoermiger koerperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Presse zur Kaltverfor
mung rohrförmiger Formkörper.
Die Gegenstände, die sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Presse herstellen lassen sind beispielsweise T-förmige
Rohrverbindungsstücke, gekrümmte Kupplungsstücke bzw. Rohrwinkelstücke,
Ventilkugeln, Kreuzverbindungen und ganz allgemein alle rohrförmigen Form
stücke.
Es sind bereits Maschinen bekannt, mit denen eine mechanische Warmverfor
mung rohrförmiger Metallkörper durchführbar ist. Diese Maschinen und die da
mit verbundenen Formgebungsverfahren haben jedoch den Nachteil, daß sie
eher lange Bearbeitungszeiten erfordern, vor allem wegen der Notwendigkeit,
bei der Bearbeitung der Teile erhöhte Temperaturwerte zu erreichen.
Außerdem kann es bei dem Material der Teile zu einem Wärmeschock kommen,
der die mechanische Widerstandsfähigkeit beeinträchtigen kann und ganz all
gemein die Eigenschaften des Werkstücks verändert.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Maschinen zur Warmverformung rohrförmi
ger Körper liegt in den hohen Energiekosten, die zur Erzielung der gewünsch
ten Temperaturerhöhung unvermeidlich anfallen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Presse
zu entwickeln, bei denen die vorgenannten Beschränkungen und Nachteile der
herkömmlichen Arbeitstechnik entfallen, indem rohrförmige Formkörper durch
Kaltbehandlung bearbeitet werden, was die Arbeitszeit verkürzt und die Pro
duktionskosten senkt, während andererseits die Nachteile vermieden werden,
die mit der gewünschten Veränderung der Werkstoffe bei den hohen Tempera
turen zusammenhängen, bei denen in den üblichen Anlagen gearbeitet wird.
lnsbesondere besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die plastische Kaltver
formung eines rohrförmigen Körpers durch Verformung der einzelnen Teile, aus
denen er zusammengesetzt ist, gesteuert und gleichmäßig durchzuführen.
Diese und weitere Aufgaben der Erfindung werden mit einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Aufbau eines geeigneten akti
ven Gegendrucks vorgesehen ist, der dem von außen einwirkenden mechani
schen Druck entgegenwirkt, wobei der Gegendruck in der Weise geregelt wird,
daß in jedem Augenblick die Veränderung des passiven Widerstands gegenüber
der auf das Ende des rohrförmigen Formkörpers wirkenden mechanischen
Druckkraft ausgeglichen wird.
Des weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe mit einer Presse der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß doppelseitig wirkende strömungsdynami
sche mechanische Einrichtungen mit Zylinder und Kolben zur Betätigung der
Preßstempel vorgesehen sind, welche außerdem zum Aufbau eines zu jedem
Zeitpunkt geregelten Gegendrucks auf den Auslaß der Zylinder vorgesehen
sind, wobei der Gegendruck so gehalten ist, daß er gleich der augenblicklichen
Gesamtbelastung der Kolben ist.
Im Vergleich zu den bisher bekanntgewordenen Lösungsvorschlägen liegt der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Presse
darin, daß schneller gearbeitet werden kann, daß auf die Werkstücke kein
Wärmeschock einwirkt, und daß zur Erwärmung des einzelnen Werkstücks keine
Energiekosten anfallen.
Ein weiterer erheblicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die plasti
sche Verformung des rohrförmigen Körpers entlang des gesamten Profils ge
steuert und geregelt abläuft.
Diese und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden unter Bezug
nahme auf die beigefügte Zeichnung anhand einiger Ausführungsbeispiele näher
beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 einige Beispiele für Erzeugnisse, die sich nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren und mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Presse herstellen lassen;
Fig. 5 eine schematische Gesamtansicht eines ersten Ausführungsbei
spiels;
Fig. 6 eine Einzeldarstellung des Verformungsvorgangs bei einem
rohrförmigen Körper, der in der Presse nach Fig. 6 hergestellt
wird; und
Fig. 7 und 8 jeweils in schematischer Darstellung zwei verschiedene Aus
führungsformen der Steuereinrichtung für die Bewegung der
Preßstempel.
Das Erzeugnis 2 aus Fig. 2 stellt einen T-Anschluß aus metallischem Werk
stoff dar, der sich aus dem rohrförmigen Formkörper gemäß Fig. 1 durch
Schneiden des Abschnitts 3 entlang der gestrichelten Linie 4 herstellen läßt.
Der rohrförmige Formkörper 1 kann unter Einsatz des erfindungsgemäßen Ver
fahrens auf einer erfindungsgemäßen Presse hergestellt werden, auf der sich
auch die Kurbelwelle 5 aus Fig. 3, die Nockenwelle aus Fig. 4 und andere,
hier nicht dargestellte Erzeugnisse aus einem Ausgangsrohr aus plastisch ver
formbarem Material durch Einwirkung einer Druckkraft herstellen lassen.
In der nachfolgenden Beschreibung wird auf ein Preß- bzw. Formwerkzeug mit
entsprechender Gesenkform zur Herstellung des Teiles 1 aus Fig. 1 Bezug ge
nommen.
Die erfindungsgemäße Presse gemäß Fig. 5 weist im wesentlichen die folgenden
Teile auf:
ein Formwerkzeug 6, das sich öffnen läßt und in das die Gesenkform 7 für das aus dem rohrförmigen Metallkörper 8 (im lnneren des Preßwerkzeugs in Fig. 5 gestrichelt eingezeichnet) herzustellende Teil eingelassen ist;
zwei mit Zylinder und doppelseitig arbeitendem Kolben ausgestattete und mit einem Strömungsmittel betriebene mechanische Einrichtungen 9 und 10, die koaxial liegen und gegenüber den Stirnseiten 11 und 12 des rohrförmigen Kör pers 8 angeordnet sind;
mechanische Vorrichtungen 13 und 14 mit Zylinder und Kolben, die jeweils zum Schließen des Formwerkzeugs 6 und zum Auswerfen des fertigen Teils vorge sehen sind.
ein Formwerkzeug 6, das sich öffnen läßt und in das die Gesenkform 7 für das aus dem rohrförmigen Metallkörper 8 (im lnneren des Preßwerkzeugs in Fig. 5 gestrichelt eingezeichnet) herzustellende Teil eingelassen ist;
zwei mit Zylinder und doppelseitig arbeitendem Kolben ausgestattete und mit einem Strömungsmittel betriebene mechanische Einrichtungen 9 und 10, die koaxial liegen und gegenüber den Stirnseiten 11 und 12 des rohrförmigen Kör pers 8 angeordnet sind;
mechanische Vorrichtungen 13 und 14 mit Zylinder und Kolben, die jeweils zum Schließen des Formwerkzeugs 6 und zum Auswerfen des fertigen Teils vorge sehen sind.
Das in Fig. 1 dargestellte Teil 1 wird in der Presse gemäß Fig. 5 aus einem
in das Formwerkzeug 6 eingelegten Metallrohr 8 hergestellt, während das
Werkzeug durch die Vorrichtung 12 unter Einfluß eines Strömungsmittels in ge
schlossener Stellung gehalten wird.
Insbesondere erfährt der Rohling 8 eine plastische Kaltverformung, die durch
das Zusammenwirken von zwei Arbeitsgängen erreicht wird:
Zum einen findet eine mechanische Druckbeaufschlagung über die Preßstempel 15 und 16 statt, die jeweils mit Kolben 17 verbunden sind, die zu den mecha nischen Einrichtungen 9 und 10 gehören, wobei der Druck gegen das Ende 11 bzw. 12 des Rohres 8 wirkt und die Druckkraft koaxial zum Rohr 8 in Rich tung der Pfeile 18 aus Fig. 6 gerichtet ist.
Zum anderen wird im Inneren des Rohres 8 über ein Strömungsmittel 19 (bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine Öl-in-Waßer-Emulsion) ein Axialschub ausgeübt, wobei das Strömungsmittel unter Druck während der Ver formung durch die Preßstempel 15 und 16, die auf das Ende 11 und 12 des Rohres 8 einwirken, in das Rohr 8 eingespritzt wird. Das Strömungsmittel 19 wird nach Beendigung des Formvorgangs aus dem fertiggestellten Formkörper entfernt und ist in Fig. 6 gestrichelt eingezeichnet; es erzeugt durch die Druckbeaufschlagung eine Kraft in Richtung der Pfeile 24, durch die das Ma terial des Rohres 8 verformt wird.
Zum einen findet eine mechanische Druckbeaufschlagung über die Preßstempel 15 und 16 statt, die jeweils mit Kolben 17 verbunden sind, die zu den mecha nischen Einrichtungen 9 und 10 gehören, wobei der Druck gegen das Ende 11 bzw. 12 des Rohres 8 wirkt und die Druckkraft koaxial zum Rohr 8 in Rich tung der Pfeile 18 aus Fig. 6 gerichtet ist.
Zum anderen wird im Inneren des Rohres 8 über ein Strömungsmittel 19 (bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine Öl-in-Waßer-Emulsion) ein Axialschub ausgeübt, wobei das Strömungsmittel unter Druck während der Ver formung durch die Preßstempel 15 und 16, die auf das Ende 11 und 12 des Rohres 8 einwirken, in das Rohr 8 eingespritzt wird. Das Strömungsmittel 19 wird nach Beendigung des Formvorgangs aus dem fertiggestellten Formkörper entfernt und ist in Fig. 6 gestrichelt eingezeichnet; es erzeugt durch die Druckbeaufschlagung eine Kraft in Richtung der Pfeile 24, durch die das Ma terial des Rohres 8 verformt wird.
Die Einspritzung des Strömungsmittels 19 in das Innere des Rohres 8 erfolgt
über einen seitlichen Einlaß 20 auf Flanschen 21, die auf den Preßstempeln 15
und 16, vorteilhafterweise zwischen dem Kolbenkörper 17 und dem Körper des
entsprechenden Preßstempels, angebracht sind. Eine axiale Leitung 22, die mit
dem Einlaß 20 auf den Flanschen 21 in Verbindung steht, ist außerdem auf
jedem Preßstempel vorgesehen, so daß das Strömungsmittel 19 in das Innere
des Rohres 8 zugeführt werden kann.
Zur Erzielung eines dichten Abschlusses des Strömungsmittels in den Preß
stempeln 15, 16 auf den Enden des rohrförmigen Körpers 8 ist auf dem Ende
jedes Preßstempels 15 und 16 jeweils ein Kopf 23 vorgesehen.
Nachstehend wird nun das mit der erfindungsgemäßen Presse durchführbare
neue Verfahren näher erläutert, das folgendermaßen abläuft:
Bei geöffnetem Formwerkzeug 6 wird das Rohr 8 auf das Gesenk 7 aufgelegt; anschließend wird das Formwerkzeug mit der Vorrichtung 13 geschlossen, wor auf die mechanischen Einrichtungen 9 und 10 betätigt werden. Daraufhin wer den die Preßstempel 15 und 16 an das jeweilige Ende 11 und 12 des Rohres 8 herangeführt, während gleichzeitig über die seitlichen Leitungen 20 in den Flanschen 21 das Strömungsmittel 19 unter Druck in das Innere des Rohres 8 eingespritzt wird.
Bei geöffnetem Formwerkzeug 6 wird das Rohr 8 auf das Gesenk 7 aufgelegt; anschließend wird das Formwerkzeug mit der Vorrichtung 13 geschlossen, wor auf die mechanischen Einrichtungen 9 und 10 betätigt werden. Daraufhin wer den die Preßstempel 15 und 16 an das jeweilige Ende 11 und 12 des Rohres 8 herangeführt, während gleichzeitig über die seitlichen Leitungen 20 in den Flanschen 21 das Strömungsmittel 19 unter Druck in das Innere des Rohres 8 eingespritzt wird.
Die kombinierte mechanische Druckkraft der Wandungen des Rohres 8 und des
Strömungsmittels 19 führt aufgrund der Wirkung der Preßstempel 15 und 16
zur plastischen Kaltverformung des metallischen Werkstoffs, aus dem das Rohr
8 besteht, jeweils in Richtung der Pfeile 18 und 24 in Fig. 6. Eine solche Ver
formung wird im wesentlichen durch das Profil der Gesenkform 7 des Form
werkzeugs 6 "geführt". Die Druckkraft, die die Preßstempel ausüben, und die
vom Strömungsmittel 19 aufgebrachte Verformungskraft sind voneinander unab
hängig und werden jeweils in Abhängigkeit von Parametern wie beispielsweise
Dicke, Durchmesser und Materialtyp des Rohres gewählt. Um ein fertiges Er
zeugnis 1 ohne Maßabweichungen oder Strukturfehler herzustellen, ist es er
forderlich, daß der Verlauf der Verformung des Preßstempels 15 in jedem
Augenblick gleich dem entsprechenden Wert beim anderen Preßstempel 16 ist.
Tatsächlich steht der Schubkraft der Kolben 17 auf die Enden 11, 12 des Roh
res 8 eine passive Widerstandskraft entgegen, und zwar der Verformungswider
stand Rd und der Reibungswiderstand Ra; der Widerstand Rd hat einen Wert,
der von den spezifischen Eigenschaften des Werkstoffs, aus dem das Rohr 8
besteht, von der Dicke, vom Durchmesser, usw. abhängt, während der Wider
stand Ra seinerseits im Zusammenhang mit der Reibungskraft steht, die beim
Entlanggleiten der geformten Teile des Rohres 8 gegen die Wandungen der Ge
senkform 7 des Formwerkzeugs auftritt.
Damit wird deutlich daß die Widerstandskräfte Rd und Ra, die auf das Ende
11 des Rohres 8 einwirken, eine andere Größe als die Kräfte haben, die auf
das Ende 12 wirken. Damit weist die Belastung (Rd + Ra) des Kolbens 17, der
auf das Ende 11 (links in Fig. 17) einwirkt, einen anderen Wert auf als die
Belastung (Rd + Ra) des anderen Kolbens 17, der das entgegengesetzte Ende
12 des rohrförmigen Körpers 8 beaufschlagt.
Diese Unterschiede in der Belastung schlagen sich gleichfalls in einer unter
schiedlichen Geschwindigkeit nieder, mit der die Preßstempel 15, 16 in jedem
Augenblick jeweils gegen das Ende 11 bzw. 12 des Rohres 8 drücken, und so
mit würde das fertige Stück unregelmäßig geformt.
Um diesem Nachteil zu begegnen, wird im Inneren der Zylinder 27 ein aktiver
Gegendruck Rc aufgebaut, der so gewählt ist, daß die Gesamtbelastung
(Rd+Ra+Rc) des Kolbens 17, der auf das Ende 11 des Rohres 8 einwirkt, in je
dem Augenblick gleich der entsprechenden Belastung (Rd+Ra+Rc) des Kolbens
17 ist, welcher das entgegengesetzte Ende 12 desselben Rohres 8 beaufschlagt.
Zur Erzielung dieses Ergebnisses sind die doppeltwirkenden mechanischen Ein
richtungen 9 und 10 der in Fig. 5 dargestellten Presse mit einem Kolben 17
ausgestattet, der so gelagert ist, daß er in der Kammer 26 eines Zylinders 27
gleiten kann, in dem sich auf dem Auslaßquerschnitt 28 des Betriebsmittels in
der Kammer 26 ein automatischer Verschluß 29 befindet, der durch ein regel
bares Ausgleichs- bzw. Gegendruckventil 30 gesteuert wird.
Nicht dargestellt ist eine weitere Einrichtung zur automatischen Erfassung und
Steuerung der Weglänge jedes Preßstempels in jedem Augenblick. Erfaßt eine
solche Einrichtung beispielsweise, daß der Weg des Preßstempels 16 zu einem
beliebigen Zeitpunkt t länger als der des Preßstempels 15 ist, so betätigt die
gleiche Erfassungseinrichtung mit Hilfe eines geeigneten (nicht dargestellten)
Elektroventils den automatischen Verschluß 29, der seinerseits im Inneren der
Kammer 26 einen Gegendruck erzeugt, der über das Ausgleichsventil 30 gere
gelt wird. Dieser Gegendruck erzeugt seinerseits einen Widerstand, der einer
weiteren Vorwärtsbewegung des Kolbens 17 (und damit des zugehörigen Preß
stempels 16) entgegenwirkt, und somit wird dieser auf seinem Weg abgebremst,
bis er nicht mehr die gleiche Geschwindigkeit wie den gegenüberliegenden
Preßstempel 15 hat (der in der Zwischenzeit mit der normalen Arbeitsge
schwindigkeit des Kolbens 17 der mechanischen Einrichtung 9 vorwärtsbewegt
wurde). Die Abbremswirkung auf den Arbeitshub des Preßstempels 16 bleibt so
lange bestehen, bis der Hub nicht gleich dem des Preßstempels 15 ist. An die
sem Punkt schaltet die Erfassungseinrichtung den Verschluß 29 ab, worauf die
mechanische Einrichtung 19 mit normaler Betätigung des Preßstempels 16 wei
terarbeitet.
Dieses Ergebnis läßt sich auch mit dem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 7 erreichen. Bei dieser Ausführungsvariante ist am Preßstempel 15 eine
Zahnstange 31 befestigt, während der Preßstempel 16 mit einer Zahnstange 32
fest verbunden ist. Die Zahnstangen 31 und 32 stehen ihrerseits mit ein und
demselben Zahnrad 33 in Eingriff, das die relativen Verschiebungen der Zahn
stangen so koppelt, daß einer Verlagerung der Zahnstange 31 eine gleich große
Verlagerung der Zahnstange 32 entspricht, und umgekehrt.
Auf diese Weise bleibt der Arbeitshub dieser Preßstempel in jedem Augenblick
gleich groß, wenn beispielsweise die mechanische Einrichtung 9 so steuert, daß
die Verschiebung des Werkzeugs 15 anders als beim Werkzeug 16 ist. Die Kop
pelung, die durch das Zahnrad 33 erreicht wird, führt tatsächlich zu relativen
augenblicklichen Verschiebungen der Zahnstangen und damit der Preßstempel,
die untereinander unbedingt gleich groß sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 erfolgt die Steuerung der Bewegung
der Preßstempel unter Zwischenschaltung einer Verbindungseinrichtung mit
Endlosseil, das ringförmig in einer Schlaufe um den Körper der Preßstempel
selbst geführt ist. Insbesondere ist der Preßstempel 15 mit starren Stangen 34
und 35 versehen, die mit den jeweiligen Seilen 36 und 37 verbunden sind, die
ihrerseits mit dem Preßstempel 16 mit Hilfe geeigneter starrer Stangen 38 bzw.
39 verbunden sind. Im Verlauf der Seile 36 und 37 sind zusätzlich Umlenk
scheiben bzw. Seilspannrollen 40 und 41 vorgesehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel vergrößert sich die Vorwärtsbewegung des
Preßstempels 15 gegenüber der Bewegung des Werkzeugs 16, verursacht einen
Zug auf das Seil 36 und damit führt sie auch zu einem entsprechenden Aus
gleich des relativen Wegs der Preßstempel. Wenn dagegen der augenblickliche
Weg des Werkzeugs 16 größer wird als der Weg, den der Preßstempel 15 zu
rückgelegt hat, so übernimmt das Seil 37 die Aufgabe, den jeweiligen Weg die
ser beiden Preßstempel so auszugleichen, daß er in jedem Augenblick immer
gleich groß ist.
Selbstverständlich sind bei der Erfindung, wie sie bisher beschrieben und in
der Zeichnung dargestellt wurde, auch verschiedene Veränderungen und Aus
bildungen von Varianten möglich, die jedoch nicht über den beanspruchten
Schutzumfang der Erfindung hinausgehen.
So könnte beispielsweise das Gesenk 7 der Presse 6 auch anders ausgebildet
sein, als dies in der Zeichnung dargestellt ist. Statt der strömungstechnisch
gesteuerten mechanischen Einrichtungen könnten auch äquivalente Einrichtun
gen mit mechanischer Steuerung vorgesehen sein. Die Flansche 21 könnten
auch an anderer Stelle angeordnet werden, als die Zeichnung dies zeigt, und
ebenso könnte auch der Strömungsweg des Strömungsmittels 19 anders gestal
tet sein. Dieses könnte außerdem auch durch jedes andere verformbare Mittel
ersetzt werden (z.B. durch ein körniges Material, durch kristalline Salze, durch
Stoffe in amorphem Zustand), nur unter der Voraussetzung, daß sie zur
gleichmäßigen Übertragung einer Druckkraft geeignet sind und in alle Richtun
gen im Inneren des Rohres 8 wirksam werden können. In gleicher Weise können
die beschriebenen mechanischen Mittel zum Ausgleich der jeweiligen Weglänge
der Preßstempel auch durch Einrichtungen mit äquivalenter Wirkung ersetzt
werden, die jedoch ebenfalls unter den Schutzumfang der hier gegebenen tech
nischen Lehre fallen. Die Preßstempel 15, 16 könnten tatsächlich auch durch
einen Schraubenmechanismus betätigt werden, der auch zur Steuerung der je
weiligen Weglänge der Preßstempel selbst geeignet ist. Auch könnte der Ver
lauf der Seile anders gestaltet sein als in Fig. 8, allerdings unter der Voraus
setzung, daß sie in einer Ringschlinge um die Preßstempel 15 und 16 geschlos
sen geführt werden.
Schließlich wurde zwar bei der vorstehenden Beschreibung auf ein rohrförmiges
Element aus metallischem Werkstoff Bezug genommen, doch kann sie sich auch
auf andersartige Werkstoffe beziehen, die allerdings plastisch verformbar sein
müssen.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung rohrförmiger Formkörper mit Hilfe eines von
außen wirkenden mechanischen Drucks und eines zur Verformung führenden In
nendrucks, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau eines geeigneten aktiven
Gegendrucks (Rc) vorgesehen ist, der dem von außen einwirkenden mechani
schen Druck entgegenwirkt, wobei der Gegendruck (Rc) in der Weise geregelt
wird, daß in jedem Augenblick die Veränderung des passiven Widerstands ge
genüber der auf das Ende (11, 12) des rohrförmigen Formkörpers (8) wirkenden
mechanischen Druckkraft ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der passive Wi
derstand aus dem Verformungswiderstand (Rd) des rohrförmigen Formkörpers
(8) und aus dem Reibungswiderstand (Ra) besteht, wobei der Gegendruck (Rd)
so geregelt wird, daß der Gesamtbetrag (I) der Widerstandswerte (Rd+Ra+Rc)
auf dem Ende (11) des rohrförmigen Formkörpers (8) zu jedem Zeitpunkt gleich
dem Betrag der entsprechenden Gesamtsumme (I) ist, die auf dem gegenüberlie
genden Ende (12) des rohrförmigen Formkörpers (8) gemessen wurde.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der aktive Gegendruck (Rc) ein hydraulischer Gegendruck ist.
4. Presse zur Herstellung kaltverformer rohrförmiger Formkörper zur Durch
führung des Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, mit Preßstempeln (15,
16) zur Druckbeaufschlagung des rohrförmigen Formkörpers (8), welche in axia
ler Richtung gegen dessen gegenüberliegende Enden (11, 12) einwirken, da
durch gekennzeichnet, daß doppelseitig wirkende strömungsdynamische mecha
nische Einrichtungen (9, 10) mit Zylinder (27) und Kolben (17) zur Betätigung
der Preßstempel vorgesehen sind, welche außerdem zum Aufbau eines zu jedem
Zeitpunkt geregelten Gegendrucks (Rc) auf den Auslaß (28) der Zylinder (27)
vorgesehen sind, wobei der Gegendruck (Rc) so gehalten ist, daß er gleich der
augenblicklichen Gesamtbelastung der Kolben (17) ist.
5. Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbela
stung der Kolben (17) durch den Gesamtbetrag
(Rd + Ra + Rc) (I)gegeben ist, wobei:Rd = Verformungswiderstand des Formkörpers (8)
Ra = Reibungswiderstand
Rc = Gegendruck,und daß die Einrichtungen zum Regeln des Betrags des Gegendrucks (Rc) in der Weise geeignet sind, daß die auf den Kolben (17) einwirkende Belastung (I), mit der das Ende (11) des rohrförmigen Formkörpers (8) beaufschlagt wird, zu jedem Zeitpunkt gleich der Belastung (I) auf dem entsprechenden Kolben (17) ist, der das entgegengesetzte Ende (12) des rohrförmigen Formkörpers (8) beaufschlagt.
Ra = Reibungswiderstand
Rc = Gegendruck,und daß die Einrichtungen zum Regeln des Betrags des Gegendrucks (Rc) in der Weise geeignet sind, daß die auf den Kolben (17) einwirkende Belastung (I), mit der das Ende (11) des rohrförmigen Formkörpers (8) beaufschlagt wird, zu jedem Zeitpunkt gleich der Belastung (I) auf dem entsprechenden Kolben (17) ist, der das entgegengesetzte Ende (12) des rohrförmigen Formkörpers (8) beaufschlagt.
6. Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruck
(Rc) ein hydraulischer Gegendruck ist.
7. Presse nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtungen aus einem automatischen Verschluß (29) am Auslaß des Be
triebsströmungsmittels aus den Zylindern (27) bestehen.
8. Presse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (29)
so ausgebildet ist, daß er die Zuschaltung eines entsprechenden regelbaren
Gegendruckventils (30) festlegt, wobei die Einrichtungen außerdem zur Ermitt
lung der relativen augenblicklichen Stellung jedes Preßstempels sowie zur au
tomatischen Betätigung des Verschlusses ausgelegt sind, wenn die Preßstempel
zu einem beliebigen Zeitpunkt verschiedene Wegstrecken zurücklegen.
9. Presse zur Herstellung kaltgeformter rohrförmiger Rohrkörper, mit Preß
stempeln (15, 16) zur Druckbeaufschlagung des rohrförmigen Formkörpers (8),
die in axialer Richtung gegen dessen einander gegenüberliegende Enden (11,
12) wirksam sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein ringförmig geschlossener
Seilzug auf den Preßstempeln (15, 16) vorgesehen ist und diese so betätigt,
daß die von den Preßstempeln zurückgelegten Weglängen in jedem Augenblick
untereinander gleich sind.
10. Presse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Seilzug
starre Stangen (34, 35, 38 und 39) vorgesehen sind, die an den Preßstempeln
und den Seilen befestigt sind, wobei im Verlauf der Seile außerdem Umlenk
scheiben bzw. Seilspannrollen (40, 41) vorgesehen sind.
11. Presse nach den Ansprüchen 4 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Flansch (21) fest auf jedem Preßstempel (15, 16) vorgesehen ist, der auf das
jeweilige Ende (11, 12) des rohrförmigen Formkörpers (8) einwirkt und mit ei
nem Einlaß und einem Auslaß für das unter Druck stehende Strömungsmittel im
Inneren des metallischen rohrförmigen Formkörpers versehen ist.
12. Presse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (21)
zwischen dem jeweiligen Preßstempel und dem Kolben (17) der mechanischen
Einrichtung (9, 10) fest angeordnet ist, wobei jeder Preßstempel seinerseits
mit einer Leitung (22) versehen ist, die mit dem Auslaß des Flansches so ver
bunden ist, daß das unter Druck stehende Mittel (19) in das Innere des rohr
förmigen Formkörpers leitbar ist.
13. Presse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß des
Flansches für das unter Druck stehende Mittel ein seitlicher Einlaß (20) ist,
während zur Abdichtung des unter Druck stehenden Mittels Köpfe (23) vorge
sehen sind, die die Preßstempel gegen das Ende des rohrförmigen Formkörpers
drücken und an den entsprechenden Enden der Preßstempel selbst befestigt
sind.
14. Nach dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 und mit Hilfe der
Presse nach den Ansprüchen 4 bis 13 hergestellter rohrförmiger Formkörper.
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