DE3920816A1 - Hochbeschleunigungsfeste verpackung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen und/oder mechanischen bauteilen - Google Patents
Hochbeschleunigungsfeste verpackung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen und/oder mechanischen bauteilenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B15/00—Self-propelled projectiles or missiles, e.g. rockets; Guided missiles
- F42B15/08—Self-propelled projectiles or missiles, e.g. rockets; Guided missiles for carrying measuring instruments; Arrangements for mounting sensitive cargo within a projectile; Arrangements for acoustic sensitive cargo within a projectile
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Description
Die Erfindung betrifft eine hochbeschleunigungsfeste
Verpackung von elektrischen, elektromechanischen und/
oder mechanischen Bauteilen.
Elektronische, elektrische, elektromechanische und/oder
mechanische Bauteile sind in Trägerfahrzeugen, wie z. B.
Projektilen und Flugkörpern oder Geschossen, die aus ei
ner Rohrwaffe abgefeuert werden, während der Antriebs
phase sehr hohen Beschleunigungen ausgesetzt. Bei der
konstruktiven Gestaltung der elektronischen, elektrome
chanischen, elektrischen, insbesondere aber der mechani
schen Bauteile ist darauf zu achten, daß durch Schock
und Schwingungsisolierung die vom Geräteträger auf das
Gerät eingeleiteten Beschleunigungen auf verträgliche
Werte herabgesetzt werden. Bei manchen Bauteilen ist
dies dadurch möglich, daß man diese gleichmäßig und flä
chig abstützt, was am besten durch flüssig eingebrach
tes, anschließend fest werdendes Füllmaterial erreicht
werden kann, wobei in bevorzugter Weise geeignetes
Schaumstoffmaterial verwendet wird.
Bei solchen Bauteilen, die nach der Beschleunigungsphase
noch mechanisch frei beweglich sein müssen, ist es nicht
möglich, ein Eingießen vorzunehmen. So ist beispielswei
se bei einem Stimmgabelquarz zur Stabilisierung einer
Oszillatorfrequenz oder bei einem mechanischen Beschleu
nigungssensor ein Vergießen völlig ummöglich, da sowohl
der Stimmgabelquarz als auch der Beschleunigungssensor
nicht mehr beweglich wären.
Daher müssen sowohl für die Stimmgabelquarze als auch
Beschleunigungssensoren besondere konstruktive Maßnahmen
getroffen werden, damit sie ausreichend überlastbe
schleunigungsfest sind. Dies aber führt zu negativen
Auswirkungen auf das dynamische Verhalten dieser mecha
nischen Bauelemente nach der Beschleunigungsphase.
Bekannte Maßnahmen, wie elektrische, elektronische,
elektromechanische und/oder mechanische Bauelemente be
schleunigungsfest gemacht werden können, sind aus der
DE-Z Feinwerktechnik und Meßtechnik, Heft 8, Dezember
1980, Seite 398 bis 440 bzw. 1981, Seite 34 und folgende
bekanntgeworden. Diese Maßnahmen sind aber für die Lö
sung der Aufgabe ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Maßnahmen zu tref
fen, mit denen in jedem Fall während der Beschleuni
gungsphase elektrische, elektronische, elektromechani
sche und/oder mechanische Bauelemente beschleunigungs
fest verpackt werden können, ohne daß die Arbeitsfähig
keit der Bauelemente nach Beendigung der Beschleuni
gungsphase beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung
einer elektrorheologischen Flüssigkeit zur Festlegung
der elektronischen, elektromechanischen, elektrischen
und/oder mechanischen Bauteile in einem hohen Beschleu
nigungskräften ausgesetzten Trägerfahrzeug mit Anlegen
eines elektrischen Feldes an die die elektrischen, elek
tromechanischen, elektronischen und/oder mechanischen
Bauteile umgebende elektrorheologische Flüssigkeit wäh
rend der Beschleunigungsphase gelöst.
Die Erfindung macht sich dabei zunutze, daß elektrorheo
logische Flüssigkeiten innerhalb äußerst kurzer Zeit
(0,1 ms) in einem elektrischen Feld ihre Viskosität bis
zur Erhärtung verändern und dann, wenn die Spannung ab
gestellt wird, sich ebenso schnell wieder verflüssigen.
Unter elektrorheologischen Flüssigkeiten versteht man
Aufschwemmungen von feinen Partikeln, meist Polymeren in
nicht leitenden Ölen, siehe Literaturstelle W. A. Bul
lough und D. J. Peel, "Progress Towards a Hydraulic Se
miconductor for Vehicle Application", Copyright 1988 So
ciety of Automotive Engineers, Inc., mit weiteren Nach
weisen. Die Viskosität der Flüssigkeit verändert sich in
Abhängigkeit von der angelegten Feldstärke bzw. Span
nung, so daß die dadurch bewirkte Dämpfung kontinuier
lich variiert werden kann, wodurch eine Anpassung der
Dämpfung an die jeweiligen Verhältnisse erreichbar ist.
Beispielsweise wird man für Beschleunigungssensoren in
hochbeschleunigten Geschossen eine vollständige Erhär
tung der elektrorheologischen Flüssigkeit bewirken wol
len und zwar ausschließlich und nur für die Dauer der
Hochbeschleunigungsphase, wenn man die geringen negati
ven Beschleunigungen nach Verlassen des Waffenrohres
messen und verarbeiten will.
Damit die elektrorheologische Flüssigkeit optimal einge
setzt bzw. verwendet werden kann, sind diejenigen Bau
teile, die in diese Flüssigkeit eingebettet werden sol
len, vollständig von einem flüssigkeitsdichten Gehäuse
zu umgeben; an zwei sich gegenüberliegenden Wänden die
ses Gehäuses sind dann isoliert voneinander Elektroden
vorzusehen, an denen eine elektrische Spannung geeigne
ter Höhe angebracht werden kann.
Erfindungsgemäß werden mit der elektrorheologischen
Flüssigkeit zumindest diejenigen Bauelemente, die einer
Beschleunigung Stand halten müssen bzw. durch eine zu
hohe Beschleunigung beschädigt werden können, während
der Dauer der Beschleunigungsphase festgelegt, bzw.
"eingefroren", so daß sie während dieser Zeit sicher ver
packt sind.
Mechanische Bauteile können z. B. mechanische Zeitzünder
(Uhrwerkszünder), Relais, Schütze, Schalter, Federn al
ler Art, Sensoren aller Art, Getriebe, Lager, Motoren
oder Generatoren sein; darüber hinaus können mit der Er
findung auch dünnwandige Behälter aus Glas oder ähnli
chem sprödem Material vor hohen Beschleunigungen ge
schützt werden, sowie hochempfindliche Optiken. Alle
diese Gegenstände werden heute durch komplizierte und
teuere Maßnahmen hochbeschleunigungsfest gemacht; durch
die Erfindung können diese mechanischen Bauelemente so
in Geschossen eingesetzt werden, wie sie handelsüblich
und preisgünstig für zivile Anwendungen, also nicht
hochbeschleunigungsfest erhältlich sind.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt:
Einzige Figur: eine Schnittansicht eines Quarzstimmga
belresonators.
Der Quarzstimmgabelresonator 10 besitzt an einer Halte
rung 11 frei schwingbar angeordnete Zungen 12, die in
einem Gehäuse 13 flüssigkeitsdicht eingeschlossen sind.
Das Innere des Gehäuses 13 ist mit einer elektrorheolo
gischen Flüssigkeit 14 angefüllt und an sich gegenüber
liegenden Innenflächen des Gehäuses 13 sind isoliert
voneinander zwei flächenhafte Elektroden 15 und 16 ange
bracht, die über elektrische Zuleitungen 17 und 18 mit
Energie versorgt werden, so daß zwischen den beiden
Elektroden 15 und 16 eine Spannung anliegt bzw. die
Flüssigkeit mit der Spannung beaufschlagbar ist. Mittels
der an die beiden Elektroden 15 und 16 angelegten Span
nung kann die Gabel bzw. können die beiden Zungen für
die Dauer der Beschleunigungsphase fest eingefroren und
nach Beendigung der Beschleunigungsphase durch Abschal
ten der Spannung innerhalb 0,1 ms wieder freigegeben
werden. Der Konstrukteur der Gabel bzw. der Zungen 12
kann diese so gestalten, daß sie bei nicht angelegtem
elektrischem Feld mit der notwendigen Frequenz schwin
gen.
In der gleichen Weise kann natürlich auch ein mikrome
chanischer, kapazitiver Beschleunigungssensor in ein
solches Gehäuse 13 eingesetzt werden. Ein derartiger
Sensor hält eine Beschleunigung der Größenordnung von
105 g nicht aus, wenn er nach der Beschleunigungsphase
nur 20 g (+/-0,5%o) messen soll. Dämpfungen zur "Über
last-Festmachung" sind nur beschränkt einsetzbar und die
Anwendung der elektrorheologischen Flüssigkeit löst das
Problem der Fixierung des Sensors mit einfachen Mitteln.
Die Erfindung ist oben anhand einer Quarzstimmgabel be
schrieben; selbstverständlich können alle Arten von me
chanischen, elektromechanischen, elektrischen und/oder
elektronischen Bauelementen mittels der elektroreologi
schen Flüssigkeit festgelegt und damit beschleunigungs
fest gemacht werden. Insoweit soll die Beschreibung kei
ne Beschränkung der Erfindung auf spezielle Bauelemente
bewirken.
Claims (2)
1. Verwendung einer elektrorheologischen Flüssig
keit zur mechanischen Festlegung elektrischer, elektro
mechanischer, elektronischer und/oder mechanischer Bau
teile in einem hohen Beschleunigungskräften ausgesetzten
Trägerfahrzeug, z. B. in einem aus einer Rohrwaffe abge
feuerten Geschoß, mittels Anlegen eines elektrischen
Feldes an die die elektrischen, elektromechanischen,
elektronischen und/oder mechanischen Bauteile umgebende
elektrorheologische Flüssigkeit, während einer bzw. un
terschiedlichster Beschleunigungsphasen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Anspruches 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronischen, elektro
mechanischen, elektrischen und/oder mechanischen Bautei
le (12) in einem allseits geschlossenen mit der elektro
rheologischen Flüssigkeit gefüllten Gehäuse (13) unter
gebracht sind, an dessen sich gegenüberliegenden Wänden
Elektroden (15, 16) voneinander isoliert angebracht
sind, die während der Beschleunigungsphase mit elektri
scher Energie zur Bildung einer Spannungsdifferenz zwi
schen den beiden isolierten Elektroden versorgt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920816 DE3920816A1 (de) | 1989-06-24 | 1989-06-24 | Hochbeschleunigungsfeste verpackung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen und/oder mechanischen bauteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920816 DE3920816A1 (de) | 1989-06-24 | 1989-06-24 | Hochbeschleunigungsfeste verpackung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen und/oder mechanischen bauteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920816A1 true DE3920816A1 (de) | 1991-01-03 |
Family
ID=6383549
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920816 Withdrawn DE3920816A1 (de) | 1989-06-24 | 1989-06-24 | Hochbeschleunigungsfeste verpackung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen und/oder mechanischen bauteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920816A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3926711A1 (de) * | 1989-08-12 | 1991-02-14 | Rheinmetall Gmbh | Geschoss mit innenraum |
DE4337200C2 (de) * | 1993-10-30 | 2002-09-05 | Vorwerk Co Interholding | Bauteil |
CN112918858A (zh) * | 2021-01-28 | 2021-06-08 | 韩震东 | 一种安防用抗冲击力强的电运输柜 |
-
1989
- 1989-06-24 DE DE19893920816 patent/DE3920816A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3926711A1 (de) * | 1989-08-12 | 1991-02-14 | Rheinmetall Gmbh | Geschoss mit innenraum |
DE4337200C2 (de) * | 1993-10-30 | 2002-09-05 | Vorwerk Co Interholding | Bauteil |
CN112918858A (zh) * | 2021-01-28 | 2021-06-08 | 韩震东 | 一种安防用抗冲击力强的电运输柜 |
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